imageDamals, in den 80er Jahren, habe ich mal ein Buch von Tina Österreich gelesen – ein Buch, in dem sie ihre Erlebnisse als RF schilderte. Das Buch hat mich damals so beeindruckt, daß ich heute, beim Lesen eines Artikels einer gewissen Ulrike Heidenreich auf der ersten Seite der Süddeutschen, unwillkürlich daran erinnert wurde. RF, das war in der DDR die Abkürzung für Republikflüchtling, also für jemanden, der versucht hatte, aus der DDR, diesem feuchten Traum aller bundesdeutschen Sozialisten, zu entkommen und dabei erwischt worden war.

(Von Yorck Tomkyle)

Jedem, der versucht ist, diesen Staat angesichts dessen, was wir gerade erleben, zu glorifizieren, sei dieses Buch empfohlen. Die Autorin schildert darin, was ihr zustieß, nachdem sie und ihre Familie bei der Flucht aus dem Vorwärts-immer-rückwärts-nimmer-Paradies Erich Honeckers widerfahren ist.

Wie sich ein Staat hinter bürokratischen Flosskeln und Mechanismen versteckt, während er eine Familie nur deshalb zerstört, weil diese es gewagt hatte, eine eigene Vorstellung von ihrem Leben zu haben und diese auch umsetzen wollte, ist ein Lehrstück für all jene, die jetzt schon wieder fordern, Meinungen unter Strafe zu stellen.

Der erschütterndste Part in diesem Buch handelt davon, wie die Autorin bei Haftantritt erfährt, daß man ihr ihre Kinder wegnehmen wird. Sie werden von nun an in anderen, politisch zuverlässigen Familien aufwachsen. Der Autorin gelingt es sehr plastisch, ihre unendliche Verzweiflung angesichts dessen auf den Leser zu übertragen.

Was hat das nun mit Ulrike Heidenreich zu tun?

Nun, in dem besagten Artikel nimmt sie Bezug auf ein Urteil des BVG aus dem Jahre 2013, in dem das Umgangsrecht eines bekennenden Neonazis mit seinen Kindern nach der Scheidung von seiner Frau aufgrund seiner politischen Aktivitäten gekippt wurde und schlägt wenig elegant einen Bogen zu sehr aktuellen Zuständen in der Bundesrepublik.

Heidenreich, über die man lesen kann, daß sie nach Stationen wie der PNP, der AZ Augsburg und dem BR nun in der Redaktion Innenpolitik der Süddeutschen angekommen ist, möchte nun offenbar der zunehmenden Zahl der „Pegidioten“ (Nordbank-Stegner) und deren Sympathisanten „aus der bürgerlichen Mitte“ mit dem Holzhammer signalisieren, was es für sie ganz privat bedeuten kann, wenn sie gar zu sehr von der staatlich verordneten Linie abweichen.

Zitat aus ihrem Artikel:

Wo fängt es an, gefährlich zu werden? Wo verläuft die kritische Grenze? Das Bundeskriminalamt (BKA) hat analysiert, daß Rechtsextremisten mit ihren feindseligen Kampagnen zusehends in bürgerliche Milieus vordrängen. In die Mitte der Gesellschaft, in den Kern – das sind die Familien.

Da raunt jemand schon nicht mehr, er schreit es einem geradezu ins Ohr: Pass auf, was Du denkst, pass auf, was Du sagst – es könnte dazu führen, daß Du Deine Kinder verlierst! Die Frage nach der „Grenze“ ist eine rein rhetorische: dem Leser soll signalisiert werden, daß es diese nicht gibt. Botschaft: „Mitte der Gesellschaft, pass bloß auf! Die falsche Meinung könnte ziemlich fatal für Dich sein. Da aber gar nicht so klar ist, wo die genau beginnt, denkst du am besten das, was Du in den Nachrichten (oder von uns) gesagt bekommst. Nur dann bist Du auf der sicheren Seite. Alles andere könnte gefährlich werden…. Für Dich ganz persönlich…. Sehr gefährlich….“

Tja, bin ich jetzt also RF, wenn ich nicht das glaube, was man mir in den Medien vorsetzt? Lebe ich dann in einer rechtlosen Grauzone, in der man mir wegen eines Gedankenverbrechens die Kinder wegnehmen kann?

Liebe Ulrike, seid Ihr – die Guten dieses Landes – tatsächlich schon so in Druck, daß Ihr solche Geschütze auffahren müßt?
Merkt Ihr denn gar nicht, daß Ihr es seid, die dieses Land zunehmend in eine Fratze verwandeln, in ein leeres Versprechen, das sich selbst verrät?

Seid Ihr, die Heidenreichs dieses Landes, wirklich schon so weit, daß Ihr uns, die wir uns das vornehmste Recht herausnehmen, das die vielgepriesene demokratische Freiheit verheißt: das Recht auf eine eigene Meinung, auf eine derartig perfide Weise einschüchtern möchtet?

Liebe Ulrike und liebe Redaktion „Innenpolitik der Süddeutschen Zeitung“: Erinnert Euch daran, daß eine Demokratie vom freien Spiel der Meinungen lebt.

Dieser Artikel, liebe Ulrike, hätte in das Neue Deutschland oder die Prawda von 1975 gepasst.

Schämt Euch dafür!

» Kontakt: ulrike.heidenreich@sueddeutsche.de

Like
Beitrag teilen:
 

32 KOMMENTARE

  1. Wie man sich nach der DDR zurücksehnen kann, obwahl wir hier schon seit Jahren ebenfalls von der Stasi/Antifa terrorisiert werden, ist mir allerdings auch unklar.

  2. Die Angst dieser Leute ist verständlich. Ich habe auch Angst vor dem was da auf mich zukommt.

  3. „dieses Land zunehmend in eine Fratze verwandeln,“ – ach was, das ist doch bloß das „freundliche Gesicht Deutschlands“ das Angela „Erika“ Kasner meint !

  4. OT:
    In diesen dunklen Tagen unserer Zivilisation auch mal eine gute, aufmunternde Nachricht:

    Die Hofreiterin will Spitzenkandidierende/r der Müslis werden.

    Mei, sakra, da moch i dann a Refudji-Pralinen! Ah. sakrament, a Pralinende.

    Ich bin mir nur noch nicht klar, ob die Refugees es dann an den Baukran hängen oder ob es – genderkonform, Ordnung muss sein – gesteinigt wird.

  5. Ich habe zwar nicht Heidenreichs Artikel gelesen, aber aus dem Zitat raunt mir bezüglich staatlich verordneter Kindesentziehung gar nichts entgegen, die Fantasie und das assoziative um drei dunkle Ecken Denken Tomkyles in allen Ehren.

  6. Da raunt jemand schon nicht mehr, er schreit es einem geradezu ins Ohr: Pass auf, was Du denkst, pass auf, was Du sagst – es könnte dazu führen, daß Du Deine Kinder verlierst!

    Dieses liegt als Gesetzesvorlage vor. 2013 wurde diese in der EU von namhaften Leuten gemacht!
    Sie wurde mit Verweis auf die gleichen Vorgehen in der NS Zeit und beim Sowjet von den Reviewern verworfen.

    2014 wurden sie wieder vorgelegt.

    Ganz speziell soll Kritik am Islam verboten werden. Riad bezahlt sehr gut dafür.

    Vor ca. einer Woche hatte ich das hier mit Verweis auf ein Video eingebracht.

  7. Zitat: Wo fängt es an, gefährlich zu werden? Wo verläuft die kritische Grenze? Das Bundeskriminalamt (BKA) hat analysiert, daß Rechtsextremisten mit ihren feindseligen Kampagnen zusehends in bürgerliche Milieus vordrängen. In die Mitte der Gesellschaft, in den Kern – das sind die Familien.
    Zitat Ende

    Zur Frage: Es begann da gefährlich zu werden, wo Juden und Priester in KZ ermordet worden sind und Imamschulen für islamische „Priester“ gebaut wurden.

    Fragen sie Adolf Hitler…

    Der hat da inzwischen eine völlig neue Perspektive auf SEINE Vergangenheit.

  8. ad 8)

    Jemanden verlogen heuchlerisch aus der besten jüdischen Tradition „ein wenig“ hinauszupressen suchen ist offensichtlich viel weniger dramatisch und schräg – da von der jüdischen Tradition ja noch viel da ist und in den authentischen Stellen der echten Evangelien sogar die Steigerung des Guten, als einem Glauben zu schenken, der behauptet er sei in der jüdischen Tradition und ist doch schnurstracks ein Mörder der Juden.

  9. Mein Schwiegervater saß wegen versuchter Rep-Flucht lange in Hohenschönhausen ein. Es drehte sich ihm schon der Magen um, als in seinem Bundesland Ramelow MP wurde. Ich sage immer, wir steuern schon lange auf eine DDR 2.0 zu, Er sagt, nein, wir erleben gerade eine DDR Hoch2.

    Ich glaube ihm, er muß es wissen!

  10. Apropos Kindererziehung / Hohheit über Kinder:

    Was ist eigentlich aus der Schulform Hauptschule geworden? Gibt es die jetzt gar nicht mehr?

    Der Niedergang dieser Schulform begann mit der Einschulung der islamischen Migranten.

    Weil die Sitten dort zu rauh, zu archaisch wurden und das Intellektniveau, sprachbarrierenbedingt, immer weiter zurückging, setzten die deutschen Eltern natürlich eine Weiterversetzung auf andere Schulformen durch.

    Mit der Abschaffung der Hauptschule ist das Problem aber nicht gelöst. Es überträgt sich nur auf andere Schulformen.

    Auf welche Schulen gehen die muslimischen Migranten, die kein Deutsch sprechen sollen oder wollen?
    Wird deren Schulausbildung schon aus Saudi-Arabien finanziert?

    Wer stellt sich noch als Lehrer bereit – außer den lebensunfähigen Idioten, die immer noch dieses Beamtenstatus-Ding im Kopf haben?

  11. In Scheidungen kommen gelegentlich allerlei Mittel zum Einsatz.
    Der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs kann nun ergänzt werden durch den Vorwurf des politischen oder religösen Missbrauchs der Kinder.

  12. Kann eines der Superhirne des Blogs(in puncto Speicherung) helfen: Kam nicht tatsächlich vor kurzem erst ein Vorstoß Richtung Kindesentziehung von nicht ganz unmaßgeblicher Stelle?
    Eine Ungeheuerlichkeit, die es so eben nicht mal in der DDR gab…

  13. #15 hiroshima

    Das in dem Video ist Elke Heidenreich. Der Artikel wurde von Ulrike geschrieben.
    _______________________________________________

    Das ruft nach einer Entschuldigung;
    mit Elke Heidenreich möchte Ulrike wohl kaum verwechselt werden.

    Mea culpa!

  14. naja dem Deutschen kann man ja ein Kind abnehmen …

    Ich habe mal erlebt wo sie einer türkischen Familie ein Kind wegnehmen wollten , hahaha da haben die Behörden aber ganz schnell den Schwanz eingezogen .
    Es kam eine ganze Sippe ( ca 30 Mann ) auf die Strasse , die direkt auf die Behörden los gingen und ihnen klar machten sollte das Kind mitgenommen werden , werden sie alle von denen aufsuchen und die Kehle durch schneiden.
    KIND WURDE NICHT MIT GENOMMEN Behörde ist nie mehr gekommen !

  15. Lieber ERICH, steig hernieder

    errichte Deinen Schutzwall wieder

    verringer uns die Musel-quoten

    wir vergeben auch die Mauer-Toten

  16. @#2 kolat

    sogar hier auf PI wurde unlängst ein Artikel eingestellt, der basierend auf den üblichen Lügen und Halbwahrheiten das totalitäre Dreckloch, aus dem die Zonenwachtel und Gysi gekrochen kamen, verherrlichte. Speiübel wurde mir beim lesen.

  17. #24 leonhard hagebucher (06. Nov 2015 16:25)

    Kann eines der Superhirne des Blogs(in puncto Speicherung) helfen: Kam nicht tatsächlich vor kurzem erst ein Vorstoß Richtung Kindesentziehung von nicht ganz unmaßgeblicher Stelle?

    Es gab zumindest 1-2 Fälle in der Praxis, in der islamkritischen Eltern damit gedroht wurde. Darüber wurde auch – im Kommentarbereich – diskutiert.

    Insofern ist das Thema extrem praxisnah.

Comments are closed.