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Sind „wir“ noch zu retten? Ultima Ratio Sezession

Montag, 12. Oktober, Theaterplatz in Dresden. Das allwöchentliche Ritual nimmt seinen Lauf. Wieder haben sich Abertausende zur Pegida-Kundgebung im Herzen der sächsischen Landeshauptstadt eingefunden, um ein Zeichen gegen die Überfremdung ihrer Heimat und eine gegen die ureigensten Interessen des deutschen Volkes gerichtete Politik zu setzen. Und wie so oft, greift auch diesmal Tatjana Festerling zum Mikrophon und spricht so manches aus, was viele vor Ort und im übrigen Deutschland denken. Zum Ende ihrer Rede (im Video ab Minute 18:00) möchte sie den Zuhörern dann noch – wie sie es sagt – einen Gedanken mit auf den Weg geben. „Nein, eigentlich möchte ich euch damit infizieren: Den Gedanken an die Abspaltung Sachsens!“ Tosender Applaus.

(Von Johannes Haffner)

Die Frau spricht ganz offen von einer Loslösung Sachsens von der Bundesrepublik Deutschland – ein „Säxit“ sozusagen. Dieser Gedanke mag für die allermeisten äußerst befremdlich anmuten, vielleicht sogar abstrus und lächerlich. Ja, das mag sogar einem großen Teil derjenigen, die auf dem Platz vor der Semperoper dicht gedrängt den Worten Festerlings lauschen, als ein völlig abwegiger Gedanke erscheinen. Beifall gibt es trotzdem. Denn so abwegig ist dieser Gedanke vielleicht gar nicht – zumindest nicht mehr.

„Warum soll es den Freistaat Sachsen nicht als eigenständige, souveräne Nation gleichberechtigt in der Staatengemeinschaft der Völker geben? […] Wir schaffen das!“ Damit beendet Tatjana Festerling ihre Rede. Und damit hat sie einen Gedanken öffentlich geäußert, der bislang nur hinter vorgehaltener Hand, mit sarkastischem Unterton oder im kleinen Kreise ausgesprochen wurde. Die Sezession als Ultima Ratio.

„Wir“? – „Wir“!

Was spricht eigentlich dafür und was dagegen? Sezessions-, Autonomie-, Unabhängigkeitsbestrebungen – wie immer man es auch nennen mag – gibt es zuhauf. Nordirland, Schottland, Flandern und Wallonien, Südtirol, Baskenland, Katalonien, usw. Die Liste ist lang. Was all diese Bestrebungen gemeinsam haben, ist die Tatsache, dass in diesen Regionen das vorwiegende Nationalbewusstsein, sprich das bejahende Empfinden einer übergeordneten Zusammengehörigkeit als Gruppe, ein anderes ist als im Rest des Landes, dem diese Region formal zugehört. Aus Sicht der Sezessionisten deckt sich das eigene Nationalbewusstsein nicht mit dem, was der Staat als Nation repräsentiert. Das „Wir“ wird anders empfunden, anders definiert, und soll auch politisch anders organisiert werden. Katalonien gehört derzeit unzweifelhaft zu Spanien. Aber der katalanische Sezessionist empfindet sich nicht als Teil der spanischen Nation, sondern als Teil einer katalanischen. Und damit besteht diese Nation de facto, auch wenn sie (noch) über kein staatliches Territorium verfügt, um sich entsprechend zu organisieren. Das Streben nach staatlicher Loslösung von einer Nation, der man sich nicht zugehörig fühlt, ist die folgerichtige Konsequenz.

Die Geschichte ist voll mit Beispielen für solche Sezessionsbestrebungen. Manche konnten sich durchsetzen, manche blieben erfolglos. Das Beispiel Jugoslawien und der Konflikt zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen, die nicht durch ein gemeinsames Nationalbewusstsein geeint waren, die aber gezwungen waren, sich einen Staat zu „teilen“, zeigt sehr eindrucksvoll die Bedeutung des untrennbaren Zusammenhangs von Nation und Staat. Darüber hinaus führt es auch das erhebliche Konfliktpotential vor Augen, das aus einer Dissonanz zwischen Staat und Nation resultiert. Der Begriff der „Balkanisierung“ als Bezeichnung für den mitunter blutigen Zerfall von Staaten und die Loslösung einzelner Landesteile hat genau da seinen Ursprung.

Historisch war die wohl weitaus häufigste Ursache für Sezessionsbestrebungen die vorherige militärische Besetzung und staatliche Annexion durch eine fremde Macht. Der klassische Nährboden für nationale Heldenepen – Braveheart und Co. lassen grüßen. Und oft genug diente letztlich eine solche Situation – wenn auch unfreiwillig – der Wiederbelebung, der Befeuerung oder gar der Geburtshilfe eines Nationalbewusstseins. So hat beispielsweise das deutsche Nationalbewusstsein im Zuge der Befreiungskriege gegen die napoleonische Besatzung zu Beginn des 19. Jahrhunderts einen entscheidenden Impuls und ihre erste Feuertaufe erhalten. Die erzwungene Beteiligung an einem Staatswesen, das nicht dem eigenen Willen entsprungen ist, hat immer schon den Keim für ein späteres Aufbegehren und staatliche Sezessionsbestrebungen gelegt.

Kampf um die Köpfe

So manchem imperialen Herrscher mag diese Problematik durchaus bewusst gewesen sein und so versuchte man sich bereits vor Jahrhunderten hier und da zum Zwecke des Machterhalts und der gesellschaftlichen Harmonisierung in einer frühen Form des „social engineering“. Ein gutes Beispiel dafür sind die durch das englische Königreich insbesondere im 16. und 17. Jahrhundert veranlassten „plantation“-Maßnahmen, die die Ansiedlung britischer Untertanen im besetzen Irland zum Ziel hatten. Wenn die Unbotmäßigkeit gegenüber der britischen Krone und die politische Aufmüpfigkeit nicht aus den Köpfen der irischen Bevölkerung zu kriegen waren, dann musste eben die Bevölkerung selbst so verändert werden, dass einem kollektiven Aufbegehren im Sinne einer irischen Unabhängigkeitsbestrebung der Entfaltungsspielraum weitgehend genommen war. Die Nachwirkungen dieser frühneuzeitlichen „Umvolkung“ fanden im Nordirlandkonflikt ihren blutigen Niederschlag und hallen noch bis in die Gegenwart nach.

Ein ausgeprägtes Nationalbewusstsein kann den herrschenden Kreisen also durchaus ein Dorn im Auge sein, zumindest wenn diese sich nicht als Mandatare im Sinne der betreffenden Nation begreifen und sich dementsprechend auch nicht den Interessen dieser Nation verpflichtet fühlen. In einem solchen Falle ist das Nationalbewusstsein aus Sicht der Herrschenden ein Hemmnis und eine Gefahr, die es zu unterminieren gilt – um das vorangegangene Beispiel aufzugreifen: das irische Nationalgefühl hätte zugunsten eines britischen Nationalgefühls weichen sollen. Doch so ohne weiteres lässt sich die Nation nicht abschaffen. Dazu bedarf es schon einer langen, historisch stringenten Entwicklung, die alte nationale Bindungen obsolet werden lässt; oder aber schwerer Geschütze wie geistig-seelischer „Re-Education“ und eines sukzessiven Austauschs der Bevölkerung als Trägerin des nationalen Bewusstseins.

Auch ein europäischer Bundesstaat, wie ihn sich die „Euromantiker“ erträumen, erfordert letzlich also eine europäische Nation – zumindest dann, wenn dieser Staat sich als Manifestierung des gemeinschaftlichen politischen Willens seiner Bevölkerung verstanden sehen will. Der Haken dabei: Eine „Nation Europa“ existiert de facto nicht. Es gibt (noch) keinen europäischen Nationalmythos, keine wirkmächtige Idee, die als einendes Band ein europäisches Nationalbewusstsein schaffen und die derzeitigen nationalen Bindungen der Völker Europas überwinden könnte. Bislang existiert lediglich ein technokratischer und seelenloser Politapparat in Brüssel, zumal ohne demokratische Legitimation. Und dieser stößt erwartungsgemäß zunehmend auf Ablehnung, je mehr politische Kompetenz er den Nationalstaaten zu seinen Gunsten entzieht und damit die Souveränität und das Selbstbestimmungsrecht der Nationen faktisch aushebelt. Denn die historisch gewachsenen nationalen Identitäten sind trotz jahrelanger Zersetzungspropaganda immer noch von bedeutendem Gewicht. Sicherlich zum Missfallen der Befürworter einer forcierten „europäischen Integration“ mit dem Ziel der Errichtung eines Euro-Superstaates. Doch die demographische Entwicklung und der fortschreitende Bevölkerungswandel in weiten Teilen Europas wird zwangsläufig auch einen Zerfall dieser nationalen Identitäten mit sich bringen und damit Raum für Veränderung schaffen. So wird dieser Transformationsprozess – wenn nicht sogar mit zielgerichteter Absicht initiiert und gefördert – die „Eurokraten“ und Verfechter einer europäischen Staatsidee hinsichtlich ihrer Vision mit Sicherheit hoffnungsfroh stimmen. Die postmoderne Form der „plantation policy“ zeigt Wirkung. Wie schon Bertolt Brecht seinerzeit mit satirisch-kritischem Zungenschlag formulierte: „Das Volk hat das Vertrauen der Regierung verscherzt. Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes?“

Der Zerfall der Nation im Zeichen der Zeit

Nichts auf Erden ist für die Ewigkeit bestimmt, auch nicht die Nation. Trotzdem ist sie eine feste Konstante im menschlichen Zusammenleben; und insbesondere für die Demokratie unerlässlich. Sie ist gekennzeichnet durch ein kollektives Bewusstsein der Zusammengehörigkeit und dem darauf basierenden Willen, sich in Form eines Gemeinschaftswesens zu organisieren. Je größer das Staatsgebiet und je heterogener die Bevölkerung, desto schwieriger das Aufrechterhalten eines nationalen Zusammengehörigkeitsbewusstseins und damit der gesellschaftlichen Stabilität. Wo das Nationalbewusstsein bröckelt, entsteht Raum für alternative Bezugsgruppen, die dann in Konkurrenz miteinander treten. Die gesellschaftliche Solidarität schwindet genauso wie die Loyalität zum Staatswesen. Über das Zwischenstadium der Parallelgesellschaften entwickeln sich letztlich Gegengesellschaften, die zugunsten ihrer jeweiligen Gruppeninteressen um Macht und Einfluss konkurrieren. Die Nation zerfällt und mit ihr das Gemeinwesen.

Der Grünen-Politiker Daniel Cohn-Bendit, der als glühender Verfechter des sogenannten multikulturellen Gesellschaftsmodells und der „europäischen Integration“ gilt, erklärte 1991 in der ZEIT: „In ihr [der multikulturellen Gesellschaft] ist vielmehr – erst recht dann, wenn sich wirklich fremde Kulturkreise begegnen – der Konflikt auf Dauer gestellt. Die multikulturelle Gesellschaft ist hart, schnell, grausam und wenig solidarisch, sie ist von beträchtlichen sozialen Ungleichgewichten geprägt und kennt Wanderungsgewinner ebenso wie Modernisierungsverlierer; sie hat die Tendenz, in eine Vielfalt von Gruppen und Gemeinschaften auseinanderzustreben und ihren Zusammenhalt sowie die Verbindlichkeit ihrer Werte einzubüßen.“

Ein besonders bemerkenswerter Vorfall, der diese problematische Situation verdeutlicht, ereignete sich 2014 an einer Wiener Volksschule. Dort wurde das Lehrpersonal vonseiten der Schulleitung dazu angehalten, die sogenannten „Türkenkriege“ künftig nicht mehr im Unterricht zu behandeln, da dies aufgrund der hohen Anzahl von Schülern aus Einwandererfamilien zu Konflikten führen könne. Was jahrhundertelang selbstverständliche Normalität war und als prägnantes Moment der Nationalgeschichte zur Identitätsstiftung in Österreich beigetragen hat, wird nun plötzlich aufgrund der Bevölkerungsentwicklung der letzten Jahre in Frage gestellt. Dabei ist es sicherlich nachvollziehbar, dass ein traditionelles nationales Selbstverständnis in Zeiten babylonischer Vielvölkerei und multiethnisch fragmentierter Gesellschaften zunehmend an Bedeutung verliert. Ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung empfindet sich nicht als Österreicher, Deutsche oder Franzosen im herkömmlichen Sinne. Allenfalls als Angehörige eines Staates der sich zufälligerweise Österreich, Deutschland oder Frankreich nennt. Man identifiziert sich nicht mit der historisch gewachsenen Nation, auch wenn man ihr rein formal angehören mag. Die nationale Identität ist in der Krise. Wer sind wir und was macht uns als Nation aus? Eine veränderte Situation verlangt neue Antworten auf diese Fragen. Doch die Vorstellungen darüber gehen teilweise unvereinbar weit auseinander.

Die Nation schafft sich ihren Staat

Aber es gibt sie noch immer: die Deutschen, die sich als Teil einer deutschen Nation verstehen und auch in Zukunft Deutsche bleiben wollen. Aber ihre Anzahl – und was noch gravierender ist: ihr relativer Bevölkerungsanteil – nimmt seit Jahren stetig ab. Das hat in allererster Linie rein demographische Ursachen. Das Ergebnis dieser Entwicklung ist aber nicht erst seit gestern abzusehen. Die autochthone Bevölkerung wird mittelfristig zu einer Minderheit unter vielen in der „Bunten Republik Deutschland“ werden, und mit ihr diejenigen, die auch weiterhin ein deutsches Nationalbewusstsein pflegen. Vergleichbare Entwicklungen vollziehen sich analog auch in anderen europäischen Staaten wie etwa England, Frankreich, Belgien oder den Niederlanden.

Es stehen in diesem Fall zwei Möglichkeiten zur Wahl: 1.) die Akzeptanz dieses gesellschaftlichen Minderheitenstatus‘, das Führen eines subnationalen Nischendaseins und der dauerhafte Verzicht auf eine deutsche Nationalstaatlichkeit. Oder 2.) die Schaffung einer nationalstaatlichen Alternative. Letzteres würde dann wohl zwangsläufig die Sezession bedeuten. Und warum auch nicht? Grundvoraussetzung wäre allerdings eine breite Unterstützung von Menschen mit einem entsprechenden Zusammengehörigkeitsbewusstsein und dem Willen, mittels der normativen Kraft des Faktischen den eigenen Staat im Sinne der Nation selbst zu verwirklichen. Leichter gesagt als getan, sicherlich. Aber durchaus kein utopisches Szenario. Denn wie Theodor Herzl seinem 1902 erschienen Roman „Altneuland“, der die Vision eines eigenen „Judenstaates“ behandelt, als Appell voranstellte: „Wenn ihr wollt, ist es kein Märchen!“

Gemäß dem Selbstbestimmungsrecht der Völker kann schließlich auch die deutsche Nation Anspruch auf die Schaffung einer souveränen und den eigenen Vorstellungen entsprechenden Staatlichkeit erheben. Dazu gehört selbstverständlich auch das fundamentale Recht, darüber zu entscheiden, wer Teil dieser Nation und dieses Staatswesens werden kann bzw. soll und wer nicht. Denn beides ist von Natur aus exklusiv. Hier greift das altbekannte soziologische Phänomen der Dichotomie von „Ingroup“ und „Outgroup“ – „Wir“ und „die Anderen“. Jede Nation und jedes Staatswesen als politische Organisationsform einer solchen Nation basiert zwangsläufig auf diesem Prinzip. Die einen gehören dazu, die anderen eben nicht. Und natürlich ebenso umgekehrt.

Dieser Umstand bedeutet selbstverständlich nicht eine hermetische Abschottung nach außen und die grundsätzliche Ablehnung von externer Zuwanderung. Es bedeutet lediglich, dass die Entscheidungshoheit über eine essentielle Schicksalsfrage der Nation letztendlich auch niemand anderem obliegt als ihr selbst. Und jede Nation hat naturgemäß ein Interesse an ihrem eigenen Fortbestand. Wie bereits ausgeführt, besteht die größte Gefahr für diesen Fortbestand ohne Frage in der schleichenden Zersetzung des nationalen Identitätsbewusstseins, insbesondere durch massenhaften Zuzug nicht integrierbarer bzw. integrationsunwilliger Immigranten.

Was wir gegenwärtig in der Bundesrepublik Deutschland erleben, ist die nationale Selbstaufgabe einerseits, gepaart mit einem umfangreichen Bevölkerungsaustausch andererseits. Diese Entwicklung liegt logischerweise ganz und gar nicht im Interesse der deutschen Nation, sie ist vielmehr ihr Untergang.

Aber noch ist die Zukunft nicht geschrieben, noch ist alles offen. Noch bieten sich uns Möglichkeiten und Handlungsspielräume. Trotzdem müssen wir den Ernst der Lage erkennen. Wer die deutsche Nation und ihre staatliche Verfasstheit erhalten will, oder vielmehr: wer sie wiederbeleben und erneuern möchte, der muss als Ultima Ratio auch die Sezession in Betracht ziehen, sollte die Reconquista nicht glücken.

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Großer Foto- und Videobericht zur 6. DEMO FÜR ALLE am 11. Oktober in Stuttgart

geschrieben von PI am in Genderismus,Widerstand | 39 Kommentare

DEMO FÜR ALLE, 11.10.15,109 [1]Zum sechsten Mal unter dem Namen DEMO FÜR ALLE und zum insgesamt achten Mal gingen innerhalb der letzten anderthalb Jahre in Stuttgart die Bürger generationenübergreifend gemeinsam auf die Straße. Die Bewegung für Familie und Ehe hat ihre Ursprünge in Frankreich und hat dort unter der Bezeichnung „La Manif Pour Tous“ [2] schon hunderttausende auf die Straßen gebracht. Die Initiatoren riefen am 11. Oktober in Stuttgart auf, Gesicht zu zeigen gegen Gendermainstreaming, Frühsexualisierung, einen wirren grün-roten Bildungsplan und dem noch weiter reichenden Aktionsplan. Dem Aktionsbündnis von DEMO FÜR ALLE gehören mittlerweile über 30 Gruppen und Vereinigungen an.

(Von PI-Stuttgart)

Eindrucksvoll demonstrierte die Rekordteilnehmerzahl von 5350 Personen (PI berichtete) [5] für die Stärkung von Ehe und Familie und zeigte so ihren Widerstand gegen die hoffentlich nur noch bis März regierenden grün-roten Regenten im „Ländle“. Aber auch bundesweit zeigt die Bürgerbewegung des gesunden Menschenverstandes, dass ihr Protest nicht ohne Wirkung bleibt. So beteiligen sich mittlerweile auch Menschen aus anderen Bundesländern an dem Protest. Ermutigt durch die Demonstrationen in Stuttgart, wurde in Polen zwischenzeitlich eine Veranstaltung in gleicher Sache durchgeführt.

Dem Demonstrationszug durch die Innenstadt ging auch dieses Mal eine Kundgebung voraus, auf der Akteure aus ganz Europa auftraten. Die Redner kamen aus Polen, Frankreich, Italien und Österreich. Erfolglos versuchten die 400-500 Gegendemonstranten die Zugänge zum Schillerplatz zu blockieren.

Den Auftakt machte die Organisatorin und Anmelderin Hedwig Freifrau von Beverfoerde, die auf Ehe und Familie als das Fundament einer funktionierenden Gesellschaft hinwies. Gleichzeitig wandte sie sich gegen jede Umdefinierung der Ehe. Als von Beverfoerde bekannt gab, dass die ZDF „heute-show“ vor Ort sei, um die Veranstaltung durch „den Kakao“ zu ziehen, gab es vereinzelte „Lügenpresse“-Rufe. Vor ihrer Rede verbreitete die Hip-Hop Gruppe fil_da_Elephant [9] gute Stimmung und riss die Menge mit.

Als erster Redner sprach Christoph Scharnweber für den Verein „Zukunft-Verantwortung-Lernen“. Dieser Verein startete vor über zwei Jahren die Petition gegen den grün-roten Bildungsplan, der von knapp 200.000 Menschen unterzeichnet [10] wurde und in dessen Folge sich der Protest auch auf der Straße, zunächst durch die junge Familie Fromm [11] mit ersten Demonstrationen fortsetzte, und schließlich in die DEMO FÜR ALLE mündete.

Erster ausländischer Redner war Amedeo Rossetti de Scander aus Italien von der dortigen Anti-Gender-Bewegung [12].

Er berichtete von einer Million Menschen [14], die am 20. Juni in Rom für das Vorrecht der Familie demonstrierten, für ihre Kinder entscheiden zu können.

Die nächste Rednerin war Gabriele Kuby, kath. Publizistin, Soziologin und Vordenkerin der Anti-Gender-Bewegung im deutschsprachigen Raum. Sie sprach sich für ein Menschenbild aus, das auf Ehe und Familie aufgebaut ist. Kuby: „Wir sind hier, weil wir eine großartige Kultur zu verteidigen haben, die auf christlichen Werten und wahrer Humanität aufgebaut ist“.

Die Grünen zerstören die „Ökologie des Menschen“, während sie Bäume schützen, so Kuby. „Menschenrechte dürfen nicht missbraucht werden, um etwas Ehe zu nennen, was niemals Ehe sein kann, eine Ehe zwischen Menschen gleichen Geschlechts! (..) Die Unterscheidung zwischen einer Sexualität, die Leben schafft und einer, die das nicht kann, ist keine Diskriminierung, sonder eine zwingend gebotene Unterscheidung, die wir unseren Kindern schuldig sind!“

Im Anschluss sprach Marcel von der „Bruderschaft des Weges“, einer Gemeinschaft homosexuell empfindender Männer, die für sich entschlossen haben, ihre sexuelle Neigung nicht auszuleben.

Er widersprach der Behauptung homosexueller Lobbygruppen, dass homosexuelle Neigungen angeboren und unveränderbar seien. „Wenn ich als Pubertierender diesem Denken gefolgt wäre, dann hätte ich wahrscheinlich nie entdeckt, dass meine Sexualität von Missbrauchserfahrungen in meiner Kindheit geprägt wurde. Ich hätte nie entdeckt, dass ich in einem homosexuellen Kontakt nur die Abneigung gegen mich selbst überwinden will und gar keine echte Partnerschaft suche. Und wahrscheinlich wäre ich bis heute auf der Flucht vor der Erinnerung an die Beschämungen, die ich erlitten habe.“

Unter großem Beifall sprach er über die Konsequenzen der pseudotoleranten grün-roten Gesinnungspolitik: „Was mit dem scheinbar so menschenfreundlichen Ansatz der ‚Sexuellen Vielfalt‘ vermittelt wird, ist rein ideologisch und absolut unwissenschaftlich. Solche Ansätze helfen nicht, sondern verwirren Kinder und Jugendliche nachhaltig. Und: Sie nehmen Menschen wie mir das Recht auf die eigene Lebensgeschichte, das Recht, über erlittene Verletzungen zu klagen, das Recht, das eigene Innenleben selbst zu ordnen und zu bewerten, das Recht, sich für das Ideal von Familie mit einer liebenden Mutter und einem liebenden Vater einzusetzen.“

Leni Kesselstatt, Mitbegründerin der Familienallianz in Österreich [17], berichtete über die auch in ihrem Heimatland offensichtlichen Folgen von Gendermainstreaming in Schulen.

David Bendels, stellvertretender Sprecher des Konservativen Aufbruchs, einer CSU-Basisbewegung für Werte und Freiheit, kam nicht allein. Mit insgesamt zehn Bussen reisten die Bayern an.

Er kam gleich zur Sache und dankte den Demoteilnehmern, dass diese „den linken Feinden von Freiheit und Demokratie, den linken Extremisten, die Stirn bieten!“ Nicht weniger deutlich sprach er weiter und begeisterte das Teilnehmerfeld: „Und das sei auch klar gesagt, eine Ehe kann nur zwischen Mann und Frau bestehen. Ehe und Familie, das ist die Grundlage, das ist der Grundpfeiler unserer Gesellschaft und das lassen wir uns auch nicht von links-grünen Spinnern ausreden!“

Es sprach im Anschluss Anette Schultner, die Bundessprecherin der Christen in der AfD [20]. Sie hob die schon erzielten Erfolge der Protestbewegung hervor und rief im gleichen Atemzug dazu auf, im Widerstand nicht nachzulassen.

Schultner: „Ja, man kann sehen, dass das baden-württembergische Bildungsministerium dank Ihres großen Widerstandes derzeit nicht wagt, den Schulkindern Baden-Württembergs so offen und umfangreich das Thema der sexuellen Vielfalt in die neuen Lehrpläne zu implementieren, wie es im vergangenen Jahr noch geplant war. Auch jetzt ist es nicht gut, aber es zeichnen sich zu den Plänen im letzten Jahr Verbesserungen ab. Gleichwohl: Bitte glauben Sie nicht, dass hier nun etwas für uns in trockenen Tücher ist. Sobald bei diesem Thema Ihr Widerstand nur etwas nachlässt, werden die Gender-Ideologen wieder nachsetzen.“

Andreas Schumacher aus dem Bundesvorstand der Jungen Alternative (AfD) hielt eine emotionale und mitreißende Rede.

Schumacher: „Lassen sie uns die Probleme des neuen Bildungsplans an der Wurzel angehen, denn diese Menschen bilden den ideologischen Unterbau für das, was sich in Frühsexualisierung und der Zerstörung unserer Familien äußert. Ich fordere: Wissenschaft statt Ideologie! Kein Cent mehr für diesen Gender-Wahn!“

„Wie Sie bestimmt wissen, befindet sich unser Land aktuell in einem akuten Ausnahmezustand. Vor wenigen Monaten waren es noch die Rettungspakete – jetzt ist es die Willkommenskultur. Ich fordere stattdessen: Rettungspakete für unsere Familien und Willkommenskultur für unsere Kinder! Die grün-rote Landesregierung hat in den aktuellen Umfragen keine Mehrheit mehr. Lassen Sie uns heute und in den nächsten Monaten dafür sorgen, dass das auch so bleibt. Sorgen wir gemeinsam dafür, dass die Ära Kretschmann am 13. März 2016 Geschichte sein wird!“

In guter Tradition sprach auch dieses Mal ein Vertreter der „Mutterorganisation“ aus Frankreich, der La Manif Pour Tous. In Deutsch trug deren Sprecher, Guillaume Got seine Rede vor. [23]

Er hob hervor, wie wichtig es ist, nicht nur lokal, sondern auch auf gesamteuropäischer Ebene zusammenzuarbeiten, um weiter gegen Gendermainstreaming Erfolge feiern zu können. Guillaume Got: „Tatsächlich besteht die Gefahr, das diese lokalen Siege durch die internationale Gesetzgebung vernichtet werden können. Das heißt, daß die Regelungen, gegen die wir kämpfen, uns von Außen aufgezwungen werden. Unser gemeinsamer Kampf findet also auf europäischer Ebene statt: im EU-Parlament, im ECHR (European Court of Human rights), COE, usw.. Aus diesem Grund müssen wir alle zusammenarbeiten.“

Christian Steck, der Vorsitzende der Jungen Union Rems-Murr (Baden-Württemberg), zeigte auf, dass der vorangegangene Redner Marcel, als Homosexueller, nicht nur für sich spricht. Viele nicht heterosexuell empfindende Menschen, bezeichnen selbst das klassische Model der Ehe zwischen Mann und Frau, wenn Kinder ins Spiel kommen, als das bessere.

Steck: „Die Gender-Ideologen behaupten ja gerne, sie würden die Interessen sexueller Minderheiten vertreten. Dass dieser Anspruch falsch und unehrlich ist, zeigt sich schon daran, dass es mittlerweile viele homosexuelle Männer und Frauen gibt, die öffentlich vor der Zerstörung der Familie und der genderindoktrinierten Umerziehung unserer Kinder warnen, die die Intoleranz der Gender-Kampagne kritisieren und die ein Adoptionsrecht für homosexuelle Paare ablehnen. Ein prominentes Beispiel sind die Modedesigner Dolce und Gabbana. Das passt natürlich den Gender-Experten überhaupt nicht ins Konzept und sie beschimpfen dann diese Homosexuellen als ‚homophob‘! Spätestens hier werden doch die gesamte Absurdität und der ideologische Wahnsinn der Gender-Kampagne sichtbar.“

Als letzte Rednerin sprach Magda Czarnik aus Polen. [25]

Sie war vor einem Jahr das erste Mal auf der DEMO FÜR ALLE in Stuttgart, nahm sich daran ein Beispiel und organisierte eine Demonstration in Polen. Aus dem Stand kamen knapp 15.000 Menschen, um gegen Gender, Frühsexualisierung und für Ehe und Familie einzustehen.

Imposanter Demonstrationszug durch Stuttgart

Dann war es endlich soweit und die Menge machte sich auf hinter dem Banner „Ehe bleibt Ehe“, vorbei an den Zähltoren durch die Stadt zu ziehen. Viele hatten neben den offiziellen Plakaten des Veranstalters auch dieses Mal eigene Plakate, T-Shirts und Banner dabei, um ihr Anliegen deutlich zu machen. Eine Auswahl zeigen wir hier:

Der eindrucksvolle Zug mit tausenden Demonstranten setzte sich, begleitet von starken Polizeikräften, vom Schillerplatz ausgehend Richtung Charlottenplatz in Bewegung.

Blockaden wurden von der Polizei sehr zügig aufgelöst oder konnten sich meist gar nicht bilden, wie auf dem Charlottenplatz, wo der Demozug relativ unbeeindruckt an den linken Gegendemonstranten vorbei zog.

Gewaltbereite und teils sonderbare Gestalten standen entlang des Weges. Teilweise wurde von den Gegendemonstranten mit Kastanien geworfen. Im Verlauf und im Nachgang zur Demo wurden insgesamt 25 Personen in Gewahrsam genommen. Bei Versuchen, die Absperrgitter zu überwinden, musste die Polizei zum Schutz der Demoteilnehmer Pfefferspray einsetzen.

Imposant. Nie waren Anfang und Ende des Zuges gleichzeitig zu erkennen. Die Demonstranten riefen: „Mutter, Vater, Kinder, Familie voran“, „Ehe bleibt Ehe“, „Gender-Terror raus aus den Köpfen“, „Stoppt, stoppt, den grünen Kretschmann!“, „Widerstand ist unsere Pflicht, Genderwahnsinn woll´n wir nicht“, und „Familie, Ehe, Tradition, Gender-Terror Endstation“.

Am Ort der Abschlusskundgebung, dem Staatstheater Stuttgart, wurde es den Teilnehmern von der Leitung des Hauses verboten, die öffentlich zugänglichen Treppen zu betreten. Auch wurde das vom Gemeinwesen geförderte Gebäude zu Demozwecken missbraucht, das die stellvertretende Landtagspräsidentin Brigitte Lösch (Grüne) durch ihren Aufruf gegen eine angemeldete Demonstration unterstützte.

Außerdem ist Lösch Mitglied im Verwaltungsrat des Staatstheaters.

In der Folge forderte Christoph Scharnweber noch vor Ort den Rücktritt Löschs vom Posten der Vize-Landtagspräsidentin wegen Amtsmissbrauchs. „Ein Abgeordneter ist nicht dafür gewählt, seine Nebenämter für seine politischen Ideologien zu missbrauchen!“, so Scharnweber, der auch Vorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der CDU in Heilbronn ist. Gegendemonstranten wateten durch den angrenzenden Eckensee. Es wurde auch mit Algen in Richtung der DEMO FÜR ALLE-Teilnehmer geworfen.

Auf der Abschlusskundgebung sprach Ron Keller von der Schülerunion Kreisverband Ludwigsburg. Er machte auf den weit reichenden Aktionsplan der grün-roten Landesregierung aufmerksam: „Und es gibt einen weiteren guten Grund, die Demo für alle zu unterstützen: der
Aktionsplan, welcher noch weitaus abartiger als der Bildungsplan ist, wurde bis heute weder verändert noch zurückgerufen. Der Aktionsplan sieht unter anderem die Legalisierung der
Leihmutterschaft und die Möglichkeit alternativer Geschlechtsangaben im Personalausweis vor. Derartigem Unsinn müssen wir uns mit aller Macht entgegenstellen! Gender-Mainstreaming sehen wir in erster Linie als ein gesellschaftliches Problem an, das es zu bekämpfen gilt, da es die Seelen unserer Kinder zerstört und eine ebenso menschen- wie schöpfungsverachtende, wissenschaftlich nicht bewiesene, Ideologie ist. Grün-Rot kann nur gestoppt werden, wenn wir am 13. März 2016 Gebrauch von unserem Wahlrecht machen und sie dorthin schicken, wo sie hingehören, nämlich in die Opposition!“

Und wie jedes Mal ließen auch an diesem 11. Oktober die Teilnehmer ihre Luftballons nach einem Countdown in den Himmel aufsteigen. „Wir kommen wieder!“, skandierte die Menge im Anschluss, bevor die Massen friedlich aber entschlossen auseinander strömten.

Der Auftakt vor dem Alten Schloss, der eindrucksvolle Demozug und die Abschlusskundgebung auf Video:

Darstellung von DEMO FÜR ALLE in der Presse:

Wer wie die meisten Zeitungen [66] die Propaganda der Gegendemonstranten als Aufmacher wählt (Vielfalt-Banner) und die wesentlichen Aussagen der Kundgebungsredner ausklammert, der muss sich den Vorwurf der tendenziösen Berichterstattung gefallen lassen, zumal die Teilnehmerzahl von DEMO FÜR ALLE die der Gegendemonstranten um mehr als das Zehnfache überstieg. Objektiv hätten die Medien demnach das Anliegen von DEMO FÜR ALLE auch optisch vorrangig transportieren müssen. Da sie unter anderem das nicht taten, müssen sich die Medien den Vorwurf einer ideologischen und meinungsmanipulativen Berichterstattung gefallen lassen. In diesem Zusammenhang ist es dann auch nicht verwunderlich, wenn der Begriff „Lügenpresse“ bei vielen als Synonym für „die Medien“ dient.

(Hinweis: Wer bei Demo für alle den Newsletter [67] bestellt, bekommt den nächsten Demotermin baldmöglichst mitgeteilt)

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Widerstandsschritte: Ernstmachen!

geschrieben von PI am in Asyl-Irrsinn,Kolonisation Deutschlands,Widerstand | 114 Kommentare

image [68]Erstens: Der Magdeburger Oberbürgermeister Lutz Trümper hat am Mittwoch sein Parteibuch zurückgegeben. Er ist gewählt bis 2022 und war seit 1990 Mitglied der SPD. Als Grund für seinen Rücktritt gibt Trümper an, daß er Verständnis für die eingeforderte Parteisprachregelung in Sachen Flüchtlingspolitik habe, sich aber nicht den Mund verbieten lassen und deshalb mit seinem Austritt Schaden von der SPD abwenden wolle. Mit anderen Worten: Hier zieht einer Konsequenzen, die hunderte seiner Amtskollegen nicht ziehen; hier macht einer Ernst.

(Von Götz Kubitschek)

Zweitens: Ebenfalls am Mittwoch hat der Landesverband der AfD Sachsen-Anhalt einen fulminanten Demonstrationsauftakt in Magdeburg hingelegt. Neben Landeschef André Poggenburg sprach vor 2500 Demonstranten als Gast aus Thüringen Björn Höcke, der vor einer Woche in Erfurt rund 8000 Bürger für die AfD und gegen die Asylkatastrophe auf die Straße brachte. Am kommenden Mittwoch soll nun wieder in Erfurt und zugleich in Halle/Saale demonstriert werden. Durch dieser Stadt- und Deutungseroberungsstrategie macht die AfD Ernst mit dem ersten Wort ihres Parteinamens: eine Alternative zu sein, spürbar, physisch, jenseits der Eintrittsspielregeln der etablierten Politik.

Drittens: Der Mittwoch überhaupt – da war auch der Lichterspaziergang in Einsiedel, diesem Stadtteil in Chemnitz, in dem sich die Einwohner vehement und mit großem Durchhaltevermögen gegen eine Erstaufnahmeeinrichtung oberhalb des Dorfes wehren: In das ehemalige Pionier-Lager sollen 544 Asylanten einziehen, Einsiedel selbst hat rund 2000 Einwohner, und Platz ist dort oben für mindestens 1500 Asylanten, aber die Sorgen der Bürger beginnen natürlich bereits bei der offiziellen Zahl. Widerstand also: Seit zwei Wochen betreibt die Initiative einen Infostand, der rund um die Uhr besetzt ist und den im Fall der Fälle ein paar hundert Leute zugleich besuchen wollen, unbedingt auch um halb vier in der Nacht, wenn es dafür gute Gründe gibt.

Die Versorgung der Standwache erfolgt aus dem Ort, zu keinem Zeitpunkt fehlt es an Glühwein, Kaffee, belegten Brötchen, Kuchen, Gasstrahlern, Holz fürs Feuer, Spenden und vor allem: Personal. Und am Mittwoch war dann eben auch Demo, für 19 Uhr anberaumt, und über 2000 Leute sind mitgegangen, schweigend durch Einsiedel, während die 19 großen Mannschaftswagen die Sorge auslösten, daß nun doch geräumt werden könnte, denn diese Präsenz ist ungewöhnlich für einen so friedlichen Anlaß.

Ernst machen in Einsiedel – das geschieht schon, aber was, wenn die Busse kommen? Räumt man dann einfach das Feld? Blockiert man die Straße? Wird aus den Bussen ein Castor-Transport? Und überhaupt: Wenn es Einsiedel 20x gäbe und an jedem Abend in Sachsen irgendwo 2,5x 2000 Leute schweigend durch ihre Dörfer gingen und verhinderten, daß die Busse durchkommen – was dann? Endlich ein Effekt?

Viertens: Eine Bauernfamilie lebt in beengten Verhältnissen, man sitzt auf einander herum, und da geht die Frau zum Pfarrer und bittet um Rat. Der empfiehlt: Nehmt Eure Hühner mit in die Stube. Man hält sich daran, und nach einer Woche geht die Frau wieder zum Pfarrer und erklärt, die Zustände seien schlechter geworden. – Nehmt noch Euer Pferd mit dazu! – Diesmal dauert es nur drei Tage, bis die Frau wieder vorspricht: unerträglich sei es, unerträglich: Was für eine Zumutung! Der Pfarrer lächelt: Führ das Pferd wieder in den Stall. Herrlich, wieviel Platz plötzlich, nicht? Ja, sagt die Familie, toll. Seehofer aber kichert in sich hinein: Schauts, Buam, bloß noch tausend pro Tag, mir san auf Eurer Seite, mir machen ernst. Ja, sagen die Bayern, toll.

(Im Original erschienen auf sezession.de [69])

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St. Augustin: Protestcamp vor Asylunterkunft

geschrieben von PI am in Asyl-Irrsinn,Widerstand | 157 Kommentare

protestcamp1 [70]Am 13. Oktober fand am Schulzentrum Sankt Augustin-Menden im Rhein-Sieg-Kreis (NRW) ein Protestcamp statt, weil in der Turnhalle der Schule 150 Asylforderer untergebracht werden sollen. Sechs Aktivistinnen standen plötzlich mit zwei Bannern, schwarzen Widerstandsfahnen und Flugblättern vor der Turnhalle und bauten dort Zelte auf. Ihr Protest richtete sich gegen die aktuelle Merkel-Umvolkungspolitik und erregte einiges Aufsehen bei den Bürgern.

(Von Verena B., Bonn)

Die mutigen Frauen führten durchweg positive Gespräche mit den Bürgern. Keiner widersprach den Forderungen. Im Gegenteil: ein Sankt Augustiner Wirt bot sogar seine Räumlichkeiten für einen Stammtisch an. Der Wirt stammt aus Griechenland und hat sich gut integriert. Auch er ist nicht einverstanden mit der Politik der Stadt und des Bundeslandes. Wie den Gesprächen mit den Bürgern zu entnehmen war, werden wohl viele am 20. Oktober 2015 zu der geplanten Bürgerversammlung gehen, um ihrem Unmut Luft zu machen.

protestcamp2 [71]

Erst zu später Stunde kam die Polizei [72] und nahm die Personalien der Aktivistinnen auf. Danach eilte Bürgermeister Klaus Schumacher höchst persönlich herbei und sprach ein Platzverbot aus. Er wurde gefragt, ob das sein Verständnis von Demokratie sei, den Artikel 8 GG (Versammlungsfreiheit) auszuhebeln. Da wurde der Bürgermeister böse und drohte mit einer Anzeige gegen die besorgten Bürgerinnen, die dann beschlossen, zu bleiben und sich wegtragen zu lassen. Erst als der irritierte Bürgermeister zu einer Gesprächsrunde einlud, um die Sachlage der Asylpolitik in Sankt Augustin zu klären, packten die Frauen Fahnen, Banner und Zelte ein. Für den Fall, dass dieses zugesagte Gespräch nicht stattfindet, weil Schumacher sein Wort nicht hält, kündigten die Aktivistinnen eine asylkritische Demo in Sankt Augustin an, die wahrscheinlich auf einige Zustimmung bei den Bürgern stoßen dürfte.

Ein afrikanisches Sprichwort sagt:

„Wenn viele kleine Menschen in vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, werden sie das Gesicht der Welt verändern.“

Danke für diesen weisen Ratschlag, liebe Afrikaner!

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Den Drachen reiten: Timur Kurans Meinungsdynamik

geschrieben von PI am in Buch-Tipp,Widerstand | 132 Kommentare

drachen [73]Die Stimmung kippt in Merkelland, aber an kippende Stimmungen haben wir schon oft genug geglaubt, etwa in der Sarrazin-Debatte. Wenn die Stimmung wirklich dauerhaft umschlagen und sich das in einer anderen Politik niederschlagen soll, dürfen alte Fehler nicht wiederholt und müssen die Gesetze der öffentlichen Meinungsentwicklung berücksichtigt werden. Ich möchte darum das Buch „Leben in Lüge“ des amerikanischen Politikwissenschaftlers Timur Kuran vorstellen, das nicht nur erklärt, wie PC entsteht, sondern auch Anhaltspunkte dafür bietet, wie man da wieder herauskommt.

(Von Peter M. Messer)

Meinungsdynamik

Timur Kuran ist niemand, der alles für eine sprachliche Konstruktion hält. Es gibt für ihn eine objektive Realität, aber zu der gehört eben auch der Kampf der Meinungen, in dem die Parteien wechselseitig versuchen, ihre eigenen Anhänger zu belohnen und den Gegnern Nachteile zuzufügen, um so zum Sieg zu kommen. Weil das so ist, überlegen wir uns sehr gut, welche Meinungen wir öffentlich äußern. Und hier sind es die direkten, kurzfristigen Reaktionen auf unsere Äußerungen, die unsere Entscheidungen bestimmen. Denn diese treffen uns direkt und unabgeschwächt, während wir ein politisches Ziel mit unserer Meinungsäußerung nur in sehr geringem Umfang fördern können. Diesen äußeren Effekt unseres Sprechens nennt Kuran Reputationsnutzen. Sein Gegengewicht bildet der Ausdrucksnutzen, unser Bedürfnis, unsere Meinung unverfälscht zu äußern.

Bevor wir uns äußern, verrechnen wir gewissermaßen den mit den möglichen Meinungen verbundenen Ausdrucks- und Reputationsnutzen und entscheiden uns für die Meinungsäußerung, die uns den höchsten Nutzen bringt. Sagen wir deshalb etwas anderes, als wir innerlich meinen, nennt Kuran das eine Präferenzverfälschung.

Der Punkt, an dem die äußeren Anreize bei einer Person zu einer Änderung ihrer öffentlich bekundeten Meinung führen, nennt Kuran ihre politische Schwelle. Diese ist bei den Menschen unterschiedlich ausgeprägt, weil auch das Bedürfnis nach dem Ausdruck der eigenen Meinung unterschiedlich stark ausgeprägt und das reagierende Umfeld der Menschen verschieden ist. Diese Dominanz kurzfristiger Nutzenserwägungen mag manche befremden, aber sie erklärt sehr gut, warum Vertreter ausgegrenzter Meinungen meist etwas schrill sind oder Künstler und Intellektuelle bei Umstürzen oft eine tragende Rolle spielen, jedenfalls am Anfang: Es sind Menschen mit einem hohen Bedürfnis nach dem Ausdruck ihrer eigenen Meinung, der für sie somit einen hohen Ausdrucksnutzen hat. Man darf auch nicht denken, dass ein Nachgeben gegenüber äußerem Druck vom Einzelnen immer als totale Kapitulation empfunden wird. Die Äußerung einer verfälschten Präferenz kann gegenüber der bisherigen Meinung einen, wenn auch kleineren, Anteil an Ausdrucksnutzen enthalten, denn unsere eigenen Meinungen sind ja selbst oft genug Kompromisse. Ein bürgerlicher Konservativer der FAZ-Fraktion, der auf den Refugee-Welcome-Kurs einschwenkt, kann durch seine neue öffentliche Präferenz durchaus einen gewissen Ausdrucksnutzen haben, etwa unter dem Aspekt des Mitgefühls oder einer kirchlichen Bindung. Das ist einer der Gründe, warum vielen Deutschen ihre Selbstabschaffung als neue Aufgabe der Volksgemeinschaft verkauft werden kann: Sie ermöglicht ihnen die Äußerung gemeinschaftsbezogener Werte, die sich gut anfühlen und auch für viele Bürgerliche einen Ausdrucksnutzen haben.

Für die Entscheidung, was wir tatsächlich sagen, versuchen wir das aktuelle Meinungsklima, die mittlere öffentliche Meinung, zu ermitteln und ihre zukünftige Entwicklung zu berücksichtigen. Wir sind gewissermaßen Spekulanten an der Meinungsbörse – und das ist der Punkt, an dem die Wirkung der Medien ansetzt. Werden wir Zeugen eines schnellen Meinungsumschwunges, verlängern wir das in die Zukunft.

Diese einfachen Elemente Ausdrucks- und Reputationsnutzen, die Politischen Schwellen und ihre Verteilung in einer Gesellschaft und die erwartete Meinungsentwicklung gehen nun komplexe Wechselwirkungen ein, deren Darstellung einen wesentlichen Reiz von Kurans Buch ausmacht. Die einfachste ist der Dominoeffekt: Ein Meinungsblock wächst beziehungsweise wird als wachsend wahrgenommen, dadurch werden politische Schwellen von Menschen überschritten, die ihre Präferenz wechseln, dadurch das Meinungsklima weiter zugunsten dieser Position verändern, was weitere Präferenzwechsel nach sich zieht usw. Kuran zeigt aber, dass schon geringe Abweichungen in der Verteilung der politischen Schwellen, dem Ausganspunkt einer Meinungsentwicklung oder der Vermutungen über die zukünftige Meinungsentwicklung zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen führen können. Es ist wie mit einem Hügel von 100 m, der leicht zu ersteigen ist, wenn der Hang nur leicht ansteigt, aber eine hohe Felskante kann bei gleicher Gesamthöhe das Erreichen der Kuppe verhindern. Es gibt labile Gleichgewichte (der Ball auf der Hügelkuppe) und stabile Gleichgewichte (der Ball im Tal), langfristiges Verharren und plötzliche Umbrüche. Kuran zeigt, wie revolutionäre Rückkopplungen gelingen, entschiedenes Handeln der Herrschenden solche Entwicklungen aber auch abbrechen und kollabieren lassen kann. Eine der Lehren aus Kurans Buch ist, dass auf Veränderungen des Meinungsgleichgewichts sofort reagiert werden muss, weil eine Veränderung die andere erzeugt. Abwarten wird nicht belohnt, im Gegenteil: Wer eine Gelegenheit verstreichen lässt oder einer Entwicklung nicht begegnet, sieht sich schon bald schlechteren Bedingungen ausgesetzt. Das Warten auf den makellosen Erlöser ist also meist fatal.

Wenn eine Meinung eine totale Dominanz erreicht hat, sind zwei Entwicklungen möglich. Einmal führt das äußere Meinungsklima langfristig zu einer Umformung der inneren Überzeugungen, weil die wenigsten den permanenten Konflikt mit der Gesellschaft aushalten können und wir viele Annahmen nicht aus eigener Überzeugung bilden, sondern von außen übernehmen müssen. Mit dem Aufwachsen der Generation, die die alten Verhältnisse nicht mehr kennt, wird die unterlegene Position vergessen. Es ist aber auch möglich, dass sich unter der Oberfläche der nach außen bekundeten Präferenz die inneren Überzeugungen und der mit ihnen verbundene Ausdrucksnutzen verschieben. Ein Durchbrechen des Schweigens kann dann eine revolutionäre Kettenreaktion hervorrufen. Aber es gibt keine Garantie dafür. Die „Realität“ setzt sich nämlich nicht am Ende immer durch – auch für Kuran ist das nur eine Hoffnung. Nach einer gescheiterten Revolution können die alten Kräfte stärker sein als zuvor. Genau das ist das paradoxe Ergebnis der Sarrazin-Debatte gewesen: sein Tabubruch führte erst zur totalen Herrschaft der Abschaffer. Denn gerade weil er seine Thesen mit zahlreichen Argumenten untermauerte und ein Mitglied des Establishments war, konnte man durch seine Vertreibung aus der Bundesbank für alle demonstrieren, wer der Stärkere ist, und dass Argumente alleine dagegen nicht helfen.

Den Drachen reiten

Welche Schlüsse sind nun aus alledem praktisch zu ziehen?

1. Ausdrucksnutzen und Repräsentationsethik: Die Dominanz kurzfristiger Nutzenserwägungen rückt Fragen von Selbstbildern und Selbstdarstellung in den Fokus. Im Wettstreit von ergebnisorientierter Verantwortungsethik und Gesinnungsethik wird sich immer letztere durchsetzen, weil sie den höheren Repräsentationswert hat und deshalb besser Repräsentationsethik heißen sollte. Ich muss ihr also den Repräsentationswert nehmen, und das geht nicht nach dem Motto, „das ist zwar nett gemeint, aber…“. Ein Gutmensch ist kein Gutmensch, sondern ein Arschloch, und die ganzen Invasorenhelfer haben kein Verständnis verdient, sondern Verachtung. Wer hier zögert, weist nur auf den anderen Forschungsgegenstand hin: Welche bürgerlich-konservativen Werte bergen einen für linke Positionen nutzbaren Ausdrucksnutzen und befördern das massenhafte Umkippen der Konservativen nach links? Es wird hier notwendig sein, Selbstbilder und Werte zu entwickeln, die denen der Linken wirklich direkt entgegengesetzt sind und sich vom konservativen „Ja, aber“ zu lösen.

2. Stärke ist relativ: Das Gewicht einer Position wird nicht in Bezug auf eine abstrakte Richtigkeit bestimmt, sondern im Blick auf die Stärke des Gegners. Wer in der Invasionsfrage mit den Grenzen der Belastbarkeit argumentiert, hat darum schon verloren, weil er zu erkennen gibt, dass er die Position der Gegenseite im Grundsatz anerkennt. Das überschneidet sich mit Punkt 1, weil es auch um den Eigenwert von Handlungen geht: Im Konflikt zwischen einer Seite, für die Maß, Mitte und das Differenzieren einen Eigenwert hat, und einer, für die Radikalität einen Eigenwert hat, wird letztere als stärker empfunden und wird es am Ende auch sein. Ich darf mich auf meiner Seite darum niemals von jemandem unter Verwendung der Kategorien des Gegners distanzieren, weil ich damit den Gegner stärke.

3. Gekämpft wird an der Front, und die verläuft da, wo politische Schwellen überschritten werden und Präferenzen kippen, gegenwärtig also im bürgerlich-konservativen Bereich. Die Fixierung der Argumentation auf Rot-Grün verkennt, dass diese wegen unserer Argumente nicht ihre Meinung ändern werden, aber ihre Verteufelung sorgt bei den Christdemokraten und ihren Wählern dafür, sich für das kleinere Übel zu halten und den Linken schrittweise und darum umso dauerhafter das Feld zu räumen. Wer etwas erreichen will, muss die Repräsentationskosten für die Umfaller erhöhen. Bis jetzt verhielten sich die Bürgerlichen mit ihrer Nachgiebigkeit völlig rational, weil der Druck von Links nicht mit Gegendruck, sondern mit Verständnis beantwortet wurde. Selbst jetzt redet man meist von Merkel und kaum von der CDU. Es sind die Bürgerlichen und Christdemokraten, die Druck bekommen müssen, vom einfachen Parteimitglied aufwärts. Sie sind nicht Merkels Opfer, sondern Merkels Urheber und Lakaien.

4. Geländegewinne müssen sichtbar gemacht und dauerhaft dokumentiert werden, um weitere Wirkung zu entfalten, denn jede Debatte endet einmal. Dafür steht uns keine Gesetzgebung zur Verfügung, und Wahlen finden nur selten statt. Ein Mittel der Wahl ist darum die Etablierung von Kampfbegriffen wie das Wort „Lügenpresse“, die sichtbar eine dauerhafte Wirkung entfalten. Wir brauchen noch mehr solcher Begriffe, etwa für besagte umfallerische Komakonservative, die sich am Ende immer für das System entscheiden.

5. Den Drachen reiten: Meinungsumschwünge sind dynamische Prozesse, die aus ihrer Geschwindigkeit weitere Kraft und Beschleunigung schöpfen. Wer diesen Drachen reiten will, der muss ihn immer weiter antreiben, bremst man ihn ab, löst er sich in Rauch auf. Das System wird darum alles versuchen, um eine entstehende Dynamik abzubremsen und zu zerstören, denn diese Leute verstehen ihr soziologisches Handwerk. Ein Drache aber ist ein Drache ist ein Drache. Vielen anständigen Konservativen wird bei einem solchen Ritt schwindelig werden. Sie werden nach Vernunft und Mäßigung rufen, werden auf die Angebote des Systems eingehen, weil sie meinen, dass „die Realität“ sich endlich durchgesetzt habe. Das darf auf keinen Fall geschehen, und man muss immer in Erinnerung behalten, wie oft man schon getäuscht worden ist. Es gibt eine Wirklichkeit außerhalb des Diskurses, aber sie realisiert sich nicht von selbst, sondern muss in diesen eingeführt werden, unterliegt dann seinen Gesetzen und kann in ihm verenden. Wir haben nichts, was die Kraft des Umschwunges ersetzen könnte, wir haben nur sie selbst. Und dieser Umschwung wird wahrscheinlich drachenhafter sein als früher, denn Kurans Theorie zeigt die zweite Schneide des Internets, auch wenn es vor seinem Durchbruch geschrieben wurde: Es lässt uns wissen, wie viele unsere Meinung teilen, aber deshalb wissen wir auch, wie viele trotzdem nichts tun. Das Äußern einer Meinung ist zu einem schwachen Zeichen geworden, der Zusammenhang zwischen Reden und Handeln lockerer als früher. Der Umschwung wird darum womöglich von stärkeren Zeichen getragen werden, von Demonstrationen, Regelverletzungen und dem berühmten „zivilen Ungehorsam“. Das muss man akzeptieren.

Man kann die Dynamik der Meinungsbildung als eine Art Aerodynamik der menschlichen Gesellschaft ansehen, schwer berechenbar und mit chaotischen Aspekten, mit Strömungsabrissen und Wirbelbildungen, und gerade deshalb muss man sich an ihre Regeln halten, wenn man vorankommen will. Der Drache des Diskurses ist jedenfalls kein Fabeltier. So gilt für ihn der Satz Sir Francis Bacons, eines der Begründer der modernen Naturwissenschaften: Man kann der Natur nur befehlen, indem man ihr gehorcht.

» Timus Kuran: Leben in Lüge: [74] Präferenzverfälschungen und ihre gesellschaftlichen Folgen. Mohr-Siebeck. Tübingen 1997.

image [74]

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Wiedenroth-Karikatur zum Pegida-„Galgengate“

geschrieben von PI am in Cartoons,PEGIDA | 136 Kommentare

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(Quelle: Götz Wiedenroth [76]) Like

Heute: AfD-Demo in Magdeburg mit Björn Höcke

geschrieben von PI am in Alternative für Deutschland (AfD),Demonstration,Widerstand | 191 Kommentare

imageNach den erfolgreichen AfD-Demonstrationen der letzten Wochen in Erfurt ruft der AfD-Landesverband Sachsen-Anhalt [77] alle Mitglieder und Sympathisanten auf, heute um 19 Uhr an der Kundgebung in Magdeburg (Domplatz) teilzunehmen. Die Kundgebung steht unter dem Motto: „Wirklich Verfolgte schützen, Asylmissbrauch und ungesteuerte Einwanderung beenden!“ Als Redner werden auftreten: André Poggenburg, Landesvorsitzender der AfD Sachsen-Anhalt und Björn Höcke, Landes- und Fraktionsvorsitzender AfD Thüringen. Aus Protest gegen die AfD-Kundgebung [78] will die Landesbischöfin der Evangelischen Domgemeinde Magdeburg, Ilse Junkermann, heute Abend das Licht des Domes ausstellen und die Glocken läuten lassen.

Kontakt zur Evangelischen Domgemeinde Magdeburg:

imageLandesbischöfin und 1. Dompredigerin [79]
Ilse Junkermann (Foto l.)
Am Dom 2
39104 Magdeburg
E-Mail: info@magdeburgerdom.de [80]
Tel.: 0391-5346225

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18 Uhr-Aktion: Schicken Sie uns Ihre Berichte!

geschrieben von PI am in Asyl-Irrsinn,Widerstand | 126 Kommentare

merkelmussweg1 [81]Jeden Tag, 18 Uhr, egal wo man ist: „Merkel muss weg!“ [82] – wir schlagen jetzt Krach! Rufen, lärmen, mit der Trillerpfeife, mit der Autohupe! Schicken Sie uns Ihre Berichte! In welcher Form setzen Sie die Aktionsidee um? Wo werden Sie aktiv? Gehen Sie allein, zu zweit, mit der Familie, in Gruppen vor? Nutzen Sie Ihre Stimme, setzen Sie „Instrumente“ ein, um richtig Krach zu schlagen? Welche Reaktionen erleben Sie? Die besten Beiträge werden – natürlich anonymisiert – in regelmäßigen Abständen veröffentlicht. Es gilt: 18 Uhr, jeden Tag!

Wir schlagen jetzt Alarm! Und zwar laut und deutlich! Wenn die Bundeskanzlerin in unvorstellbarem Ausmaß Verfassungsrecht bricht, wenn die eigene Regierung mutwillig eine Völkerwanderung herbeiführt, dann müssen wir uns auch nicht mehr an die feinen Benimmregeln halten. Andere Völker hätten längst ganz anders reagiert als wir braven Deutschen. Andere Völker hätten spätestens nach zwei Tagen angefangen, die Rathäuser zu stürmen!

Soweit wollen wir es nicht kommen lassen: Wie wollen, dass die Hexe schon vorher den Abgang macht! Deshalb: Machen Sie alle mit und schicken Sie uns Berichte von Ihrer ganz persönlichen 18 Uhr-Aktion an:

» info@blue-wonder.org [83]

Die besten Beiträge werden in regelmäßigen Abständen veröffentlicht.

„Merkel muss weg!“ – 18 Uhr, jeden Tag!

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Warum ich Montag für Montag zu Pegida gehe

geschrieben von PI am in Patriotismus,PEGIDA,Widerstand | 161 Kommentare

dresdenbuntgenug [84]Ich bin ein einfacher Mann aus der Mitte der Gesellschaft. Geboren in der DDR, habe ich eine Erziehung genossen, die geprägt war von Entbehrungen der Nachkriegszeit, aber auch von dem unbedingten Aufbauwillen und dem „nie wieder Krieg“ der Erlebnisgeneration.

(Von Tolkewitzer)

In der Schule lernten wir, dass an allem der Kapitalismus und seine schlimmste Ausprägung, der Faschismus, Schuld sei.

Natürlich waren die Russen die Guten, die Briten, Amerikaner und Franzosen die Bösen – nach dem Faschismus, versteht sich.

Mein Vater war an der Front. Er hatte sich 1944 freiwillig gemeldet und kam 16-jährig zur Waffen-SS, wo er mit seinen gleichaltrigen Kameraden der „HJ-Division Böhmen und Mähren“ zugeteilt wurde und den Rückzug der Wehrmacht an der Ostfront zu decken hatte. Der größte Teil seiner Kameraden fiel. 16-jährige Kinder!

Nun sollte man nicht denken, dass die Freiwilligen in den Krieg zogen, weil sie gerne kämpften und töteten. Fast alle hatten durch Betroffene aus den Ostgebieten erfahren, was ihnen und ihren Familien blühte, wenn der Russe bis nach Deutschland vordringen würde. Mein Vater erzählte mir immer wieder, wie stolz er war, das Seinige tun zu können, um seine Mutter und seine Schwestern beschützen zu helfen.

Was er alles Furchtbares erleben musste in Krieg und amerikanischer Gefangenschaft, erfuhr ich erst nach seinem Tode aus seinen Niederschriften.

Meine Mutter verlor mit 12 Jahren ihren Vater in Stalingrad.

Von allen, die aktiv an der Front waren, hörte ich im Gegensatz zum Schulwissen, dass der Krieg von allen großen Mächten gewollt war und dass Hitler nur so blöd war, in die diplomatischen Fallen zu tappen. Das deckt sich mit meinem heutigen Wissen – es gab nicht einen Unschuldigen.

Aber wir mussten mit dem Resultat dieses ganzen Schwachsinnes zurecht kommen und so krempelten alle die Ärmel hoch und bauten das geschundene Land wieder auf.

Gleiches taten die Westdeutschen, die den Vorteil hatten, dass es erklärtes Ziel des westlichen Bündnisses war, dem Osten vorzumachen, wie schwach der Sozialismus war.

Schon damals war die DDR der Leistungsträger im Ostblock, so dass wir mit unserer Wirtschaftsleistung die weniger tüchtigen Länder unterstützen mussten.

Fehlende Arbeitskräfte wurden im Ausland rekrutiert. Allerdings auf sozialistische Weise, indem aus Entwicklungsländern junge Menschen herkamen, die ausgebildet wurden, hier ein paar Jahre diese Ausbildung abarbeiten mussten und wieder zurückgeschickt wurden, um in ihren Ländern die Strukturen aufbauen zu helfen.

Als dann die so genannte Wende kam, kenne ich persönlich keinen, der mit der Wiedervereinigung oder der DM liebäugelte.

Wir gingen 1989 auf die Straße, weil wir eine bessere DDR haben wollten mit Reisefreiheit, demokratischen Wahlen, betriebliche Selbstverwaltung der Gewinne statt Zentralismus, etc.

Natürlich freuten wir uns, als plötzlich die Mauer fiel und wir in den Genuss der DM kamen. Aber noch einmal: es war nicht das ursprüngliche Ziel.

Nun hatten wir wieder die Ärmel hochzukrempeln. Eine komplett neue Gesellschaftsordnung zu „erlernen“, die Spielregeln der Marktwirtschaft zu begreifen, die sozialistischen Wohnruinen nach westlichen Standards umzubauen und vieles mehr, verlangte von den in „sozialistischer Geborgenheit“ aufgewachsenen Menschen alles ab.

Aber wir schafften auch das und „die blühenden Landschaften“ kamen zwar nicht von heute auf morgen, aber ich sehe sie inzwischen allenthalben.

Bei vielen machte sich sogar ein kleiner Wohlstand breit, zumindest gemessen an den DDR-Verhältnissen. Es war und ist nicht mit den Altbundesländern zu vergleichen, doch ich pflege ohnehin nur Maßstäbe anzulegen, die in meinem näheren Umfeld herrschen. Auch habe ich immer gesagt, dass wir froh sein sollten, dass hier der Lebensstandard niedriger ist. Solange kommen keine Ausländer zu uns, weil die ein Gespür haben, wo das Geld winkt.

Lange war das auch so.

Bis dann die neuen westlichen Freunde anfingen, die erdölhaltigen Länder zu destabilisieren und eine ständig wachsende Völkerwanderung zu erzeugen.

Von diesem Moment an beschäftigte ich mich mit dem Islam, las den Koran und war ständiger Leser bei PI-news.net, wo ich lernte, dass es wieder so weit war: die Westmächte erschufen einen neuen Faschismus, den radikalen Islam.

Nicht, dass ich nicht weiß, dass es nur den einen Islam gibt, aber erst durch den Krieg im Herzen des Islam wuchs der Hass auf die Zerstörer.

Nun kamen die Menschen in immer größerer Zahl. Erst die wirklichen Flüchtlinge, dann, in ihrem Schlepptau, die kampffähigen Krieger, die zusätzlich die Gefahr in sich bergen, dass sie in Konkurrenz zu den ca. 5,5 Millionen Männern stehen, die für die Familienplanung in unserem Lande von Bedeutung sind. Bei ohnehin schon grassierenden Frauenmangel.

Und unsere laut Amtseid für uns verantwortliche Regierung zeigte sich auf einmal gar nicht krisensicher. Im Gegenteil! Wir wurden dazu ermutigt, dieser Invasion freudig entgegenzujubeln!

Hätten die vielen jungen Männer Waffen, die sie zum Teil in ihrer Heimat frühzeitig zu beherrschen lernten, wäre vermutlich der Verteidigungsfall ausgerufen worden. Aber so?

Wir sollten uns freuen und selbst als ein Schiff vor Griechenland und im Norden Deutschlands ein Container voller Waffen entdeckt wurden, ging den Herrschenden kein Licht auf.

Und auf einmal bekam ich wirklich Angst.

Ich malte mir aus, wie das wohl weitergehe.

Was, wenn genügend dieser kampffähigen Männer hier sind?

Was, wenn sie über ihre modernen Smartphones von ihrem Obermufti das Stichwort bekommen und losschlagen?

Millionen junger Männer gegen ein auf 180.000 Mann/Frau abgespecktes Freiwilligenheer mit zum Teil übergewichtigen und bei Stress traumatisierten Soldatendarstellern?

Was, wenn diese jungen Männer eine Polizeistation stürmen und ein, zwei Polizisten den Hals durchschneiden – rennen dann die anderen nicht wie die Hasen?

Aus dem Koran habe ich gelernt, dass die „Gläubigen“ keinerlei Skrupel haben, Ungläubige zu meucheln. Sie empfinden es sogar als ihre Pflicht und großer Lohn winkt ihnen im Jenseits, wenn sie den Islam mit Feuer und Schwert verbreiten.

Das alles, die Unfähigkeit unserer Politiker und die Masseninvasion skrupelloser Muslime trieben mich eines Montags zum 4. Abendspaziergang von PEGIDA, von deren Existenz ich zufällig bei PI-news.net erfuhr.

Hier fand ich auf einmal viele Menschen, die die gleichen Ängste hatten wie ich. Ich war nicht mehr allein und fasste neue Hoffnung.

Heute, wo sich meine Ängste potenziert haben, habe ich wegen PEGIDA trotzdem noch die Hoffnung, dass wir vielleicht doch noch eine Kehrtwende schaffen.

Dabei sind es nicht nur die Treffen und Gespräche montags. Nein, alle, bis auf wenige Ausnahmen, denen ich meine Teilnahme an den Spaziergängen gestehe, sagen mir, dass sie ebenso denken. Dass auf jeden, der montags Gesicht zeigt, mindestens 100 Gleichgesinnte kommen, die sich noch nicht aus der Deckung wagen.

Wie letztlich die Lösung aussehen kann, darüber bin auch ich allerdings noch zwiespältig.

Einerseits hoffe ich auf eine demokratische Lösung mit Wahlen. Mein anderes, rationaleres Ich sagt jedoch, dass da wohl eher die Nachbarstaaten im Osten helfen müssen. Und wenn ich ganz gut drauf bin, sage ich auch manchmal im Scherz, dass ja schließlich die Benes-Dekrete noch gültig sind.

Wer weiß, wozu?

Jedenfalls bin ich stolz, Montag für Montag Teil der Patrioten zu sein, die Gesicht zeigen und irgendwie denke ich dabei auch an die Verantwortung, die mein Vater als 16-jähriger bereits für seine Nächsten empfand.

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Video: PEGIDA Dresden vom 12.10.2015

geschrieben von PI am in PEGIDA,Video | 186 Kommentare

Vergangene Woche [85] hat es leider wegen technischer Probleme in Dresden noch nicht ganz funktioniert, einen pegida-eigenen Livestream zur Montagskundgebung herzustellen. Aber auch da geben weder Pegida noch PI auf und wir versuchen unser Glück heute nochmal. Ab 18.30 geht’s am Theaterplatz vor der Semper Oper (auch das scheint heute zu klappen) los. Wer es noch schafft,sollte unbedingt vor Ort dabei sein, wenn wieder Zehntausende Gesicht und Flagge zeigen gegen die Untergangspolitik der deutschen Schlepperkönigin und ihrer Verbündeten aus Politik, Medien und sonstigen deutschlandfeindlichen Gruppierungen. Sollte uns wider Erwarten auch heute die Technik im Stich lassen, werden wir ein Video am nächsten Tag nachliefern.

» Liveticker bei epochtimes [86]

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Jeden Tag, 18 Uhr: „Merkel muss weg!“ – in Schimpf und Schande!

geschrieben von PI am in Widerstand | 117 Kommentare

image [82]Jeden Tag um 18 Uhr: „Merkel muss weg!“ – rufen, lärmen, mit der Trillerpfeife oder mit der Autohupe (siehe PI-Beiträge hier [87] und hier [88])! Denn: Es geht nicht nur darum, dass Merkel wegkommt. Es geht um das Wie! Dieses Monster darf nicht sauber zurücktreten und dann Platz machen für das nächste Monster. Merkel muss als erster Kanzler der Bundesrepublik in Schimpf und Schande aus dem Amt gejagt werden – damit nicht nur Merkel verschwindet, sondern mit ihr die ganze Unrechtspolitik! Deshalb: Jeden Tag, 18 Uhr!

(Von Septimus)

Auf Merkel darf nicht das nächste Merkel folgen! Dieses Weib muss in die Geschichte eingehen als erster Kanzler der Bundesrepublik, der in einer laufenden Legislaturperiode vom Volk vor die Tür gesetzt wurde! Nur dann bekommt auch die ganze verlogene Politik der letzten 50 Jahre dauerhafte Kratzer!

Wir wollen nicht nur Merkel weg haben – wir wollen auch wieder einen Staat haben, dem wir trauen können! Wir wollen nicht den nächsten Lügenstaat, der uns Märchen von „Flüchtlingen“ erzählt, die keine sind! Wir wollen wieder einen Staat, der die Wahrheit sagt! Wir wollen nie wieder einen Staat, der nach dem Motto „legal-illegal-scheißegal“ regiert wird, sondern einen Staat, der seine Sorgfaltspflichten beachtet und sich an seine eigenen Gesetze hält!

Zu diesen Gesetzen gehört der Schutz der Landesgrenzen! Zu diesen Gesetzen gehört, dass Asylbewerber, die aus dem EU-Land Österreich einreisen, keinen Asylanspruch in Deutschland haben! Wie wir Bürger muss sich auch der Staat an das Gesetz halten!

Und wir wollen wieder einen Staat, der das Grundgesetz respektiert und den verfassungsrechtlich vorgeschriebenen Nutzen des deutschen Volkes als oberste Richtlinie seines Handelns anerkennt! Deutsche zur Minderheit machen – das ist kein Nutzen des deutschen Volkes! Mutwillig eine Völkerwanderung herbeiführen – das ist politisch gewollter Ethnozid an den Deutschen! Das ist pures Unrecht! Schluss mit dem Unrechtsstaat!

Genau deshalb muss Merkel in Schimpf und Schande aus dem Amt getrieben werden: Damit mit ihr die ganze Lügerei, die ganze Unrechtspolitik der vergangenen 50 Jahre in Schimpf und Schande aus dem Amt getrieben wird!

Gönnen wir dieser Frau keinen sauberen Abgang! Raus mit ihr aus ihrem Kanzlerbunker!

Heute Abend wieder, 18 Uhr: „Merkel muss weg!“. Jagen wir das Monster aus dem Amt!

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