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Der Weg in den schönen neuen Weltstaat ist eine Sackgasse

Martin E. Renner.

Von MARTIN E. RENNER | Die besinnliche Zeit steht an. Die Zeit der Familie, der Liebe, des Friedens und der inneren Einkehr. Im Kreise seiner Lieben der Rastlosigkeit des Alltages und der damit verbundenen Mühsal für ein paar Tage zu entfliehen. Was gibt es Schöneres? Seinen Lieben eine Freude zu bereiten oder auch selbst etwas verwöhnt zu werden?

Nach nunmehr zwei intensiven Jahren als Abgeordneter des Deutschen Bundestages fällt es nicht leicht, zu dieser inneren Ruhe zu gelangen. Die in Verbindung mit dem Mandat hinzugewonnenen Eindrücke, Einblicke und Einsichten wiegen schwer. Unsere Nation, unsere Demokratie und unsere Gesellschaft stehen vor großen Problemen und tiefgreifenden Herausforderungen.

Totalitarismus

Was wäre, wenn sich George Orwell in seinem berühmten dystopischen Roman „1984“ um etwa 50 Jahre verschätzt hätte? Mit dem Verweis auf den „großen Bruder“, mit dem Hinweis auf den Titel „1984“ oder mit der Nennung des Autors bringt man die Kritik am vermeintlichen oder bereits strukturell etablierten Überwachungsstaat zum Ausdruck. Der „Überwachungsstaat“ ist aber nur ein Kapitel eines übergeordneten Themas: Die Warnung vor Totalitarismus.

Totalitarismus. Ein gewaltiges und ein erschreckendes Wort.

Nein, wir leben nicht in einem totalitären Regime. Es verbietet sich, dies zu behaupten. Wir sind noch eine gewisse Wegstrecke davon entfernt. Die definitorisch erforderlichen Kriterien eines totalitären Systems sind nicht erfüllt. Aber wir sehen und erleben Tendenzen, die – zu Ende gedacht – die innewohnende Entwicklung dahin doch überdeutlich aufzeigen.

Es stellen sich hier zwei substanzielle Fragen, die nur schwer zu beantworten sind:

Erste Frage: Wenn alle Kriterien für ein totalitäres Regime erst einmal erfüllt sind, wird dann nicht die Warnung vor diesem Zustand absolut überflüssig sein? Und wird die öffentliche Feststellung eines solchen politischen Zustands dann nicht strukturell unmöglich?

Zweite Frage: Greift die bisherige Definition von Totalitarismus überhaupt noch – oder ist dieses entstehende oder entstandene neue Totalitäre nur ein Kapitel eines größeren Zusammenhanges?

In diesem Falle wäre es beispielsweise Aufgabe der Wissenschaft, solche neuen Phänomene, solche Dynamiken und solche Mechanismen empirisch zu beschreiben und zu definieren. Ferner wäre es die ethisch begründete Aufgabe der Medien, der Öffentlichkeit demokratiegefährdende Szenarien oder Anhaltspunkte aufzuzeigen und darzulegen.

Doch wir stehen aktuell vor einem Problem, welches hier wiederum in Frageform beschrieben werden soll:

Was ist, wenn beide, also Wissenschaft und Medien, ihrem zukommenden Auftrag genau wegen des zu beschreibenden Sachverhalts nicht nachkommen wollen? Oder, noch schlimmer, dies nicht können? Es gibt heute eine nicht enden wollende Liste solcher Fragen, Begrifflichkeiten und Anhaltspunkte. Annähernd fünfundsiebzig Prozent der deutschen Bevölkerung stehen unter dem Eindruck, dass man manche Themen öffentlich besser nicht mehr an- oder ausspricht. Die Theorie der Schweigespirale à la Noelle-Neumann sei hier in Erinnerung gerufen.

Ist es noch Demokratie?

Uns Bürgern – bei Orwell „Proles“ genannt – begegnet ein zunehmend skrupelloser geführter Kampf, des in wesentlichen Punkten einigen und vereinigten Establishments, das bei Aldous Huxley aus Alpha-Plus-Menschen besteht.

Ist es ein Zeichen für gelebte Demokratie, wenn sich parteiübergreifend fast alle politischen Akteure und darüber hinaus nahezu alle gesellschaftlich relevanten und etablierten Akteure einig sind? Beispielsweise in punkto Migration, bunter Vielfalt, Gender-Gaga, EU und Klimahysterie? Wenn sie sich in ihrer Abkehr vom und in der permanenten Gegenrede zum Nationalstaat nicht mehr unterscheiden?

Könnte dieses Phänomen in berechtigter Weise bereits als ein totalitäres Merkmal oder Indiz gewertet werden? Man denke in diesem Zusammenhang an die oben genannten Instanzen Wissenschaft und Medien. Unisono eine einzige Meinung – und das in einer bunten, vielfältigen und eigentlich ach so pluralistischen Gesellschaft?

Ebenso einmütig wird in unserem Land und in der EU der allgegenwärtige „Kampf gegen rechts“ geführt. Wobei man mit der Einordnung einer jeglichen Meinungsäußerung in die Schublade mit der Aufschrift „rechts“ mittlerweile recht wenig zimperlich ist. Themenunabhängig genügt bereits das leichte Schrammen der Leitplanken des vom geeinten Establishment definierten Meinungskorridors. Und um das demokratisch angeblich „Böse“ auch für jedermann als solches erkennbar zu machen, heftet man noch die Etiketten „Hass“ und „Hetze“ auf die entsprechenden Schubladen.

Was sagt es über den Zustand unserer demokratischen Werte aus, wenn ein bekannter Moderator (Lanz) eines öffentlich-rechtlichen Senders das Zitieren des Grundgesetzes empört als „AfD-Sprech“ zurückweist?

In welcher Demokratie leben wir, wenn der Chefredakteur eines öffentlich-rechtlichen Senders (Frey) die Meinungsfreiheit durch offenbar selbst definierte „Grenzen demokratischer Gesinnung“ ersetzt und diese als Maxime für den gesamten Sender ausgibt?

Kann es demokratisch legitim sein, wenn derselbe Chefredakteur des ZDF einen zweifelsfrei demokratisch legitimierten Vertreter einer ebenso demokratisch legitimierten Partei quasi Hausverbot erteilt?

Ist es noch die freiheitlich-demokratische Grundordnung, wenn der Verfassungsschutz als politisches Kampfinstrument genutzt wird, um die Regierenden vor der Opposition, anstatt die Verfassung vor demokratiefeindlicher Einflussnahme zu schützen?

Sind wir noch eine offene Gesellschaft, wenn ein privates Treffen mit einem Sprecher der Oppositionspartei zum Verlust der beruflichen Existenz führt (Mendig)?

Ist das ein Rechtsstaat, wenn die Bundesjustizministerin (Lambrecht) einen Entwurf vorlegt, der das bloße Billigen nicht begangener Straftaten ahnden möchte?

Die Liste dieser drängenden Fragen ließe sich beliebig fortsetzen. Es ist etwas faul im Staate. Und ganz sicher handelt es sich hier nicht um Dänemark, sondern um unser Land.

Kommen wir zurück zu Orwells „1984“. Denken wir an „Neusprech“, an „Doppeldenk“, an „Gutdenk“, an „Gedankenverbrechen“ und an „Unperson“. Es ist frappierend, wie leicht sich diese Orwellschen Wortschöpfungen eins zu eins auf gegenwärtige ganz und gar alltägliche Vorgänge übertragen lassen. Auch, wenn „unsere“ selbsternannte Elite, unseres „linksgestrickten Juste Milieus“ in diesen Dingen besonders weit voraus scheint, so darf man sich dennoch nicht täuschen lassen. Dieser Irrsinn wird maßgeblich im Brüsseler Technokraten-Moloch namens EU ausgeheckt und vorangetrieben, auch unter der wohlwollenden Observanz der UNO und ihrer vielen Unterorganisationen, die bereits so manche Elemente unserer europäischen, abendländischen, christlichen Zivilisation zerstört oder bedrohlich verwundet haben.

Die Komplexität eines Phänomens

Hinter diesem Zerstörungswillen verbirgt sich maßgeblich linke Ideologie. Die angewandten Mechanismen, die linke Gleichmacherei, das bewusste Spalten der Gesellschaft ist angewandter International-Sozialismus. Kulturmarxismus in Reinform. Es ist ein Kulturkampf und es ist auch ein Klassenkampf, der abgehobenen, selbsternannten angeblichen Elite gegen das Volk. Dies ist nicht ausschließlich ein deutsches Problem. Es ist vielmehr ein Problem, welches die Kulturen aller europäischen Vaterländer bedroht. Die europäischen Kulturen müssen, die abendländische Zivilisation muss abgeschafft werden, damit das „One-World-Phantasma“ seinen Raum einnehmen kann. Schon Oswald Spengler schreibt 1921 in „Untergang des Abendlands“: “Alle Weltverbesserer und Weltbürger vertreten Fellachenideale, ob sie es wissen oder nicht. Ihr Erfolg bedeutet die Abdankung der Nation, nicht zugunsten des ewigen Friedens, wie sie denken, sondern zugunsten anderer Nationen.“

So ist Patriotismus sicherlich ein wichtiges Element, welches sich dieser Entwicklung entgegenstemmt. Aber der aktuellen internationalen und globalen Dimension der Problematik nicht gerecht wird, nicht gerecht werden kann. Nicht umsonst erleben wir die allgegenwärtige Negierung des Nationalstaates.

Und doch reichen die althergebrachten Begrifflichkeiten nicht aus, die Komplexität des hier im Entstehen begriffenen Phänomens zu beschreiben. Vielmehr bleiben es Erinnerungen an vergangene politische Phänomene und Entwicklungen.

Besonders fatal:  Es gibt im politischen System nahezu keine Entsprechung, keinen Fachausschuss, keine Institution, mittels derer man diesem Treiben Einhalt gebieten könnte. Vielmehr gilt es, in jedem Mosaiksteinchen des gesamtpolitischen Bildes die ideologischen Elemente zu identifizieren und demokratisch zu bekämpfen.

Dies allerdings kann nur gelingen, wenn man vorab möglichst das gesamte Mosaik, das ganze Bild kennt und beschreiben kann. Eine Aufgabe, bei der eine Partei schnell an ihre Grenzen stößt – sowohl in personeller, als auch in ideologisch-philosophischer Hinsicht – die es aber dennoch zu lösen gilt. Und zwar mit allerhöchster Dringlichkeit. Vor diesem Hintergrund darf nicht ausgeschlossen sein, das Zustandekommen des Gesamtmosaiks zu bekämpfen, wo es nur geht. Durch Ertüchtigung und Aufklärung des Bürgers einerseits. Aber auch durch den etwaigen Ausstieg aus supranationalen und institutionellen Zwängen. Die EU sei hier ebenso genannt, wie die zwangsgebühren-finanzierten Gesinnungskanäle namens öffentlich-rechtliche Medien und weitere mehr.

Wer diesen elementaren Kampf alleine ausfechten möchte, oder das jeweils eigene politische „Ressort“ für ausschlaggebend hält, der muss scheitern. Weil er eben das gesamte ideologische Bild nicht durchdrungen und erkannt hat.

Es ist die Metapolitik – Dummerchen.


(Martin E. Renner [1] ist Bundestagsabgeordneter der AfD. Er war Anfang 2013 einer der 16 Gründer der Partei in Oberursel. Seine Kolumne auf PI-NEWS erscheint alle zwei Wochen)

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„250 Gründe, warum mir die CO2-Debatte so am Arsch vorbeigeht“

geschrieben von PI am in Blogosphäre,Deutschland,DiaLÜG,Energie,Finanzen/Steuern,Meinungsfreiheit,Video | 90 Kommentare

Der auf Computer- und Datensicherheit spezialisierte Informatiker, Wissenschaftskritiker sowie ehemalige Mitarbeiter am Europäischen Institut für Systemsicherheit, Hadmut Danisch, betreibt seit vielen Jahren einen lesenswerten Blog [2]. Jetzt hat der Mann vor einer Kamera viele gute Gründe dargelegt, warum ihm die CO2-Debatte „am Arsch vorbeigeht“.

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Wieder politische Schleichwerbung bei Öffentlich-Rechtlichen

geschrieben von dago15 am in Deutschland,Kampf gegen Rechts™ | 133 Kommentare

Von PLUTO | Das kann kein Zufall mehr sein: Im November hatte ein Anti-AfD-Aufkleber in der ARD-Reihe „Polizeiruf 110“ aus Rostock zu heftiger Kritik am öffentlich-rechtlichen Sender geführt. Die ARD retuschierte daraufhin die Szenen [3] und entschuldigte sich. Einen Monat später dann zeigte ein ZDF-Kameramann  während der heute-Nachrichten auf seiner Kleidung unverhohlen seine linksextreme Gesinnung (PI-NEWS berichtete hier [4] und hier [5]).

Doch offenbar hat man bei den Öffentlich-Rechtlichen nichts dazu gelernt: in einem Beitrag der ARD-Tochter MDR schleicht am Mittwochabend in der 19 Uhr-Nachrichtensendung „Thüringen aktuell“ ein Tonmann durchs Bild, auf dessen T-Shirt unübersehbar „FCK AFD“ prangt (hier im Video bei 19:20 min) [6]. Berichtet wird über den Besuch des Schauspielers Julian Weigend („In aller Freundschaft“) in der Sachsenklinik Erfurt.

Gezeigt wird die Kamerafahrt einer Filmcrew, dessen Tonmann ein schwarzes kurzärmeliges T-Shirt trägt, auf dem eindeutig die Hass-Parole gegen die AfD zu sehen ist („FCK“ steht für „FUCK“). Auch wenn der Mitarbeiter dieser Filmcrew kein ARD-Angestellter sein sollte, so muss die ARD und ihre Tochter geflissentlich dafür sorgen, dass politische Schleichwerbung nicht durch Dritte importiert und von der ARD weitertransportiert werden.

Nach dieser neuerlichen Verfehlung fällt es schwer, den Beschwichtigungsversuchen der Öffentlich-Rechtlichen nach den oben erwähnten Vorfällen noch Glauben zu schenken. Vielmehr erhärtet sich der Verdacht, dass die kurzen Hass-Sequenzen absichtlich in Szenen eingebaut werden, um die Zuschauer unterschwellig zu indoktrinieren. Bekannt ist diese Manipulation des Unterbewusstseins der Zuschauer aus der Werbebranche.

Auch wenn eine absichtliche Manipulation dem Beweis kaum zugänglich ist, so steht fest, dass politische Schleichwerbung und – schlimmer noch – politische Hass-Botschaften im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nichts zu suchen haben.

In jedem Privat-Unternehmen wären Mitarbeiter, die bereits abgemahnt wurden, fristlos entlassen worden. In jeder Behörde müssten Mitarbeiter mit Entfernung aus dem Dienst rechnen, wenn sie wiederholt gegen rechtliche Standards verstoßen. Nur bei den GEZ-Unternehmen ARD und ZDF scheint alles möglich zu sein.

Kontakt:

MDR LANDESFUNKHAUS THÜRINGEN
Redaktion „MDR THÜRINGEN JOURNAL“
99080 Erfurt
Tel.: 0361 2181-308
Email: thueringen-journal@mdr.de [7]


Update 16 Uhr: Höcke kritisiert MDR für politische Schleichwerbung

Statement des AfD-Thüringen-Landessprechers Björn Höcke:
 

„In den Programmgrundsätzen der ARD wird festgehalten, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk bei der Erfüllung seines Auftrags die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit der Angebote und Programme zu berücksichtigen hat. Im Kurzbeitrag im Rahmen des ‚MDR Thüringen Journals‘ hat der Mitteldeutsche Rundfunk zweifelsfrei gegen diese Grundsätze verstoßen.
 
Hat die zuständige MDR-Produktionsleitung die Szene des Tontechnikers, auf dessen T-Shirt der Slogan „FCK AFD“ zu erkennen war, bewusst ausgewählt, entschied sie sich wissentlich und willentlich für die Ausstrahlung dieser eindeutig gegen eine demokratisch gewählte, in sämtlichen deutschen Landesparlamenten und in den Rundfunkräten der ARD vertretene Partei gerichtete Botschaft. Hierzu verlangen wir eine zufriedenstellende Auskunft. Die vom Twitter-Team des MDR bisher zu diesem Sachverhalt veröffentlichten Stellungnahmen sind unzureichend.
 
Wir als AfD verlangen eine Erklärung, wie es zu diesem Vorfall kommen konnte. Auch eine öffentliche Stellungnahme der Chefredaktion des ‚MDR Thüringen Journals‘, eine Entschuldigung der Intendantin sowie eine Rüge der zuständigen Programmleitung halten wir für mehr als angebracht.“

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„Heil Andreas!“ Gabalier tanzt das Hakenkreuz

geschrieben von dago15 am in Deutschland,Österreich | 110 Kommentare

Von PETER BARTELS | Der Quatsch wird immer quätscher bis er quietscht: Keiner  rockt die Lederhosen so schön wie  Andreas Gabalier (34). Weil er angeblich das Hakenkreuz rappte, soll er den Bayerischen Valentin-Orden NICHT bekommen…

Was tut man nicht alles für einen Titel. Oder eine Schlagzeile! Die „Spiegelbarone“ lügen, bis der Missisippi sein Bett um 600 Kilometer verlegt … BILD hechelt bis die Augen tränen: „Hakenkreuz-Streit um Gabalier!“ [8]. Das „Verbrechen“ des sympatischen Österreichers, 5 Millionen Tonträger, Tausende bei den Konzerten? Er tanzt, Neudeutsch „rappt“ auf seinem Plattencover „Volks Rock’n Roller“ angeblich ein Hakenkreuz:

Rechtes Bein angewinkelt am Boden … linkes Bein angewinkelt erhoben … den rechten Arm angewinkelt nach vorn, in der Hand seine Quetschkommode … den linken Arm angewinkelt nach hinten … Alles zusammen, den Goldenen Schnitt großzügigst  zu Hilfe geblinzelt, ein Hauch von Hakenkreuz. Keuch! Keuch!! Nazi-Rapp also. Was jeder türkische, schwarze oder weiße Rapper seit Jahren jedes Wochende in der Einkaufspassage im Dutzend hindreht. Har! Har! Heil Hitler!

Aber BILD raunt teutonisch im dunklen Tann: „Schwere Vorwürfe gegen Volksmusik-Star Andreas Gabalier („Hulapalu“ [9])! Am Samstag soll der Österreicher mit dem renommierten Karl-Valentin-Orden in München ausgezeichnet werden.“ … Dann, offenbar angeekelt, die seriöse Begründung: Er bringe volkstümliche Musik mit Stadionrock zusammen und sei wie Komiker Karl Valentin (1882–1948) ein „Volkssänger“.

Da kann man doch nur noch schnappatmen: „Eine Entscheidung, die bei den Valentin-Erben für ordentlich Empörung sorgt. Testamentsvollstrecker und Erben-Vertreter Gunter Fette (77) zu BILD: „Es ist nicht tolerierbar, dass Karl Valentin mit den rechtspopulistischen, frauenfeindlichen und homophoben Tendenzen von Herrn Gabalier in Verbindung gebracht wird.“

Und damit auch der letzte SPD-Antifa aus der bayerischen Gruft (6 Prozent) gelockt wird, zerren die BILD-Schreiber S. Berning und M. Pittelkau eine Sabine Rinberger, ihres Zeichens Direktorin des „Valentin-Karlstadt-Musäums“, ans suggestive Telefon. Und die findet so eine Ehrung natürlich folgsam (ohne es zu sagen) bedenklich (BILD). Immerhinque sagt sie selbst: „Den Orden bekommt Gabalier für das Lied ,A Meinung haben‘. Der Songtext besitzt einen Sprachduktus, den man rechtspopulistisch interpretieren kann.“

Hetzt über Gabalier: Awalt Gunter Fette.
Jawoll ja! Schließlich war sogar Hitler ein „Demokrat“, weil die NSDAP 1933 von 43,9 Prozent der Deutschen gewählt wurde … Und so gehen die beiden BILD-Redakteure gnadenlos investigativ der Wahrheit auf den Grund; schließlich hat Mark Pittelkau schon mal den vergreisten Erich Honecker in Chile aufs Kreuz gelegt (!!): In dem Songtex heißt es unter anderem: „Was ist das bloß? Wo kommt das her? Neue Zeit, neues Land? Wo führt das hin? Wie kann das sein, dass ein paar Leute glauben zu wissen, was ein Land so will? Ist das der Sinn einer Demokratie? Dass einer was sagt und die andern sind still?“

Und heidewitzka, mein Führer, BILD subsumiert „weitere Vorwürfe“:

[10]Adolf, Du warst zwar auch Österreicher, aber sooo deppert wie die beiden BILD-Pfeifen warst selbst Du Massenmörder nicht … Verklemmt, klemmen sie die eigentliche BILD-Wahrheit zwischen zwei Klammern: Platte und Cover sind von 2011!! BILD hat die Hitler-Schlagzeile von heute also seit acht Jahren verpennt. Wahrscheinlich, weil sich erst jetzt irgendein „Nikolaus Schäl“ das Uralt-Cover ausgegrübelt hat … Der Rest ist in so einem Fall wie immer „Investigation“. Oder Relotius. Oder beides … Die Gender-Hymne? Der erste Nazi war der liebe Gott, als er „Adam first“ schuf … Manderl und Weiberl? Was kann der Lederhosel-Held dafür, dass ihn die Schwulen lieben, also buhen, wenn er sich als hetero outet?

Aber damit’s nicht gar so verlogen wirkt, wird auch einer zitiert,

„der Gabalier verteidigt – der österreichische Vize-Kanzler Hans-Christian Strache (49) von der rechtspopulistischen FPÖ. Er schreibt auf Facebook: „Allmählich zweifelt man am Verstand, aber nicht an dem von Herrn Gabalier. Das ist schon pathologischer Hass gegenüber andersdenkenden Kunstschaffenden…“

Sogar Gabalier selbst darf „zu den schweren Anschuldigungen“ (!!) was sagen: „Wenn sich Einzelne aufregen … dann juckt mich das nicht. Man hat mir gesagt, dass es bei allen meinen Ordens-Vorgängern Wirbel gegeben hätte, weil manche Kritiker meinten, gewisse Preisträger verdienten diesen Orden nicht.“ Und: „Ich bin wohl einigen zu bodenständig, aber das werde ich ganz sicher nicht ändern.“

Sogar Alt-Rock’n-Roller Peter Kraus (79), der Gabalier den Orden überreichen wird, darf den Hakenkreuzler „in Schutz“ nehmen: „Ich kenne Andreas als einen netten, höflichen und respektvollen Kollegen.“ Schlimmer noch, BILD knirscht: Auch der Veranstalter (Münchener Faschingsverein Narrhalla) steht zum Ordensträger. Eine Sprecherin: „Die Veranstaltung wird wie geplant stattfinden.“


Ex-BILD-Chef Peter Bartels.
Ex-BILD-Chef Peter Bartels.

PI-NEWS-Autor Peter Bartels [11] war zusammen mit Hans-Hermann Tiedje zwischen 1989 und 1991 BILD-Chefredakteur. Unter ihm erreichte das Blatt eine Auflage von 5 Millionen. In seinem Buch „Bild: Ex-Chefredakteur enthüllt die Wahrheit über den Niedergang einer einst großen Zeitung“ [12], beschreibt er, warum das einst stolze Blatt in den vergangenen Jahren rund 3,5 Millionen seiner Käufer verlor. Zu erreichen ist Bartels über seine Facebook-Seite [13]!

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Harald Weyel: Deutsche Souveränität mit Vetorecht sichern

geschrieben von PI am in Deutschland | 39 Kommentare

In seinem letzten Amtsjahr ging Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker vor allem mit einer Idee schwanger: Entscheidungen im Europäischen Rat, dem Gremium der europäischen Regierungschefs, sollten nicht mehr einstimmig, sondern mit qualifizierter Mehrheit getroffen werden.

„Wir müssen“, so Juncker im Mai, „in Bereichen der europäischen Zukunftspolitik Abstand nehmen vom Prinzip der Einstimmigkeit. Wir brauchen in außenpolitischen Fragen die qualifizierte Mehrheit, wenn auch nicht in allen Fragen, wir brauchen das bei der Steuerpolitik. Es gibt dazu eine Brückenklausel im EU-Vertrag von Lissabon, die man nützen kann – wie die Kommission vorgeschlagen hat. Darin liegt die schlafende Schönheit der Europäischen Union. Die muss man zur Blüte bringen.“

Solch poetische Worte sollten uns hellhörig machen, wenn wir bedenken, dass sich Juncker über seine politischen Methoden ziemlich eindeutig eingelassen hat: „Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“

Nach seinen Überlegungen über die Einstimmigkeit, die er mangels Kompetenz nicht beschließen konnte, gab es kein Geschrei, weshalb man davon ausgehen muss, dass seine Nachfolgerin, Ursula von der Leyen, den so schon etwas geebneten Weg munter weiter beschreiten wird.

Das Bundesverfassungsgericht hat 2009 mit deutlichen Worten vor der supranationalen Dynamik des Lissabon-Vertrags gewarnt, so dass sich der Bundestag im Begleitgesetz, dem Integrationsverantwortungsgesetz, entsprechende Mitwirkungsrechte gegeben hat, die uns davor schützen sollen, zum Spielball eines Brüsseler Superstaats zu werden.

Nun wissen wir allerdings, wie hörig die Bundesregierung, und damit auch die Bundestagsmehrheit der jeweiligen Regierungskoalition, den Forderungen Brüssels gegenüber war und ist. Insofern gilt es, präventiv für unsere Interessen und unsere nationale Souveränität tätig zu werden, und solchen Begehrlichkeiten Brüssels eine entsprechende Antwort zu erteilen.

Die AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag hatte deshalb einen Antrag eingebracht, der solchen Begehrlichkeiten einen Riegel vorschieben soll. In der Debatte, in der der Antrag am letzten Freitag behandelt wurde, zeigten sich die Altparteien in Gänze von der gewohnten Seite: dem Antrag wurden ein „völkischer und rassistischer Charakter“ (Dr. Volker Ulrich, CDU) und Reichsbürgernähe (Konstantin Kuhle, FDP) unterstellt.

Deutlicher wurde der SPD-Abgeordnete Axel Schäfer, für den „Souveränität“ offenbar eine Nazi-Vokabel ist und der in dankenswerter Offenheit die Sicht der Altparteien zusammenfasste: „Die klugen Mütter und Väter unserer Verfassung wollten vielmehr, dass Deutschland nie mehr so souverän wird, um seinen Nachbarn den Krieg zu erklären, und das haben wir gemeinsam in 70 Jahren geschafft.“ Die anderen europäischen Völker werden mit solchen Zumutungen selbstverständlich nicht behelligt.

Angesichts dieser ideologischen Verblendung müssen sich die Altparteien nicht wundern, wenn man ihnen bald kein Wort mehr glauben wird. Denn immerhin hat die Europäische Kommission selbst gezeigt, wohin der Weg der Vereinheitlichung gehen soll und warum man Mehrheitsentscheidungen anstrebt, die im Zweifel (wie immer) zu Lasten der deutschen Steuerzahler gehen werden.

In einem Begründungspapier zu der Juncker-Initiative heißt es ausdrücklich für das Beispiel des Steuerrechts: „Um ihre Interessen in bestimmten Bereichen zu verteidigen, haben die Mitgliedstaaten mitunter Fortschritte in einzelnen Steuerfragen blockiert; ein gemeinsamer Ansatz würde darüber hinausgehen und die übergeordneten Interessen der EU schützen.“

Wer dieses Vorgehen nicht verhindern will, zeigt deutlich wo er steht: Auf Seiten des Europäischen Superstaats, dessen Ausbau zu Lasten der europäischen Völker vorangetrieben wird.

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Ex-Bundespräsident Wulff kämpfte für Freilassung des Doppelmörders

geschrieben von PI am in Deutschland | 95 Kommentare

Von LUPO | Frauen im reifen Alter hängen wie Kletten an ihm. Medien berichten im Update-Takt. [14] Der Frankfurter Flughafen bietet ihm VIP-Konditionen. Der Doppelmörder Jens Söring (53) ist nach 33 Jahren US-Knast in Deutschland gelandet. Ein hoher CDU-Politiker begrüßt ihn per Du im Namen der Bundesregierung. Deutschland im Jahre 2019. Sind wir denn alle verrückt geworden?

Der Diplomatensohn wird nach seiner Ankunft von Unterstützern und Reportern wie ein Star empfangen. Amerika hat ihn ohne Begnadigung abgeschoben. „Der schönste Tag in meinem Leben“, wird Söring zitiert, als er deutschen Boden betritt. Die Szene am Frankfurter Flughafen erinnert an die Welcome- und Selfie-Partys der BärchenwerferInnen an deutschen Bahnhöfen im Herbst 2015.

Der Mord am amerikanischen Ehepaar Haysom am 30.3.1985, den Eltern der Geliebten, die zerstückelten Leichen, ihre Flucht und Verhaftung in London, die mehrfachen Geständnisse und deren Widerrufe, die gegenseitigen Beschuldigungen, der wachsende Hass, werden an diesem Tage ausgeklammert.

Es ist der Tag der Unterstützer und Unterstützerinnen. Davon gibt es nicht wenige, die Rang und Namen haben. In Wikipedia [15] kann man das nachlesen. Da ist Ex-Bundespräsident Christian „Der-Islam-gehört-zu-Deutschland“ Wulff (CDU) zu nennen. Zusammen mit dem deutschen Botschafter Peter Wittig reiste er am 10. Oktober 2017 [16] zu Sörings 13. Anhörung vor dem Bewährungsausschuss nach Virginia, um für seine Freilassung zu kämpfen. So etwas gab es vorher noch nie.

Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Beyer flog als Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung zweimal nach Amerika und besuchte den Doppelmörder in der Haft. Nun sagte er wie ein Freund: „Wir begrüßen heute den deutschen Staatsbürger Jens Söring, herzlich willkommen Jens, schön, dass Du da bist.“

Eine Menge Aufwand für einen verurteilten Doppelmörder, der seine Unschuld beteuert. Sind die Amis doof und ignorant? Haben unsere politischen Spitzenkräfte sonst keine Sorgen? Wissen sie mehr als das Volk? Dann sind sie den Bürgern Erklärungen schuldig.

Auffallend viele Frauen sorgten und sorgen sich um Jens, den gealterten Doppelmörder. Z.B. eine Lehrerin aus Bitburg oder eine Literaturagentin aus Frankfurt, die an seinem Buch („Nicht schuldig“) mitgewirkt hat. Die Madsack-Presse berichtet, dass sie ihm auch eine Wohnung, ein Handy und Kleidung besorgt haben.

Wo sich Söring niederlassen wird und wie er seinen Lebensunterhalt bestreiten wird, gilt als top secret. Als Flaschensammler dürfte er nicht enden, dafür ist gesorgt.  „Wir sind fest von der Unschuld Jens Sörings überzeugt. Wir möchten, dass er nach Deutschland rückgeführt wird, und wir übernehmen die volle Verantwortung für seine Zukunft“, sagte der deutsche Botschafter Peter Wittich laut Wikipedia vor versammelter Presse nach der missglückten Anhörung in Amerika.

Wer mit „wir“ gemeint ist, sagte er nicht. Wahrscheinlich meinte er „ihr“, die Steuerzahler in Deutschland. Denn in die USA darf Söring nie wieder einreisen.

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Allen PI-Lesern einen Guten Rutsch!

geschrieben von PI am in Deutschland | 487 Kommentare

2016 war ein Jahr der Gewalt, des islamischen Terrors und des totalen Versagens aller Mechanismen, auf die das Deutsche Volk bis dahin zumindest in weiten Teilen vertrauen konnte. 2016 wurde offenbar, was sich schon länger abzeichnete und wovor wir, was den Islam betrifft, seit vielen Jahren warnen. An manchen Tagen kamen wir mit dem Berichten über neuen Horror kaum noch nach, an so manchen Vorfällen fehlten sogar uns beinahe die Worte. Man braucht weder ein Prophet noch Verschwörungstheoretiker zu sein, um sagen zu können, dass sich in 2017 das Grauen fortsetzen und verschlimmern wird. PI wird auch 2017 dem Widerstand dienen und Ihnen nicht nur Information, sondern auch die Möglichkeit zum Austausch bieten. Wir bedanken uns für Ihre Treue und Unterstützung [17], die vielen Inputs und auch die uns oft anregenden Kommentare.

In diesem Sinne wünschen wir all unseren Lesern einen guten und vor allem sicheren Rutsch ins neue Jahr.

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Über die Notwendigkeit des Scheiterns

geschrieben von PI am in Deutschland | 35 Kommentare

Von NADINE HOFFMANN | Verzeihen Sie, wenn ich zum Ende des Jahres philosophisch werde. Auch an mir geht die vorweihnachtliche „Gefühlsduselei“ nicht vorbei. Und immerhin passt das Thema zu dieser Zeit, es geht etwas vorbei, etwas anderes beginnt und dazwischen steht das Innehalten.

Eine der ersten, mir später bewusst gewordenen Gefühle nach der Wende war das Staunen über die (vermeintliche) Erfolgssträhne des Westens.

Es ging immer nach oben, man war immer erfolgreich, es gab keine Zweifel, es gab kein Scheitern. Das von Höhen und Tiefen geprägte Leben schien sich auf überirdischem Level zu bewegen und sich nirgends als Falte auf der Stirn abzuzeichnen. Zunächst war diese Täuschung faszinierend, dann folgten Desillusion und Abkehr. Denn die Aalglätte war das Fehlen von Tiefe, nicht die Spiegelung des Inneren.

Damals war ich zu jung, um zu merken, dass das, was wie der goldene Spiegel des Dorian Gray glänzte, ein mit Aufwand ausgearbeitetes Zerrbild des Menschen darstellte, der in einer Gesellschaft voller künstlicher Höhen mithalten wollte. Um den Preis der Selbstverleugnung. Oder weil das gierige Ego es so wollte.

Wenn ich mir eine Eigenschaft von damals bewahrt habe, dann die, dass mir Leute, die sich nie infrage stellen, suspekt sind. Ich rede nicht von denen, die in sich selbst gekehrt Seelenhygiene betreiben und der Welt ihre Vielschichtigkeit nur nicht offenbaren, sondern von jenen, die sich tatsächlich für unfehlbar halten und alles daran setzen, dieses Eigenbild aufrecht zu erhalten, die dabei keine Skrupel kennen und auch vor Intrigen nicht zurückschrecken und dabei Schönes zerstören. Natürlich lässt sich dies sowohl auf die Politik wie auch auf das Private beziehen. Aber in der Politik ahnt man, was auf einen zukommt, privat trifft es einen, trifft es mich immer wieder wie ein Donnerschlag.

Mit Menschen, die wenigstens einmal gewaltig „auf die Fresse“ flogen (weil das Leben ihnen übel mitspielte oder sich die mühsam antrainierten Schutzmechanismen als überflüssiges Rudiment erwiesen haben) und die daraus lernten, kann man Pferde stehlen.

Fremdverschuldet oder selbstverschuldet, egal. Und Scham über eigenes Verhalten, die Vorstufe zur Besserung, gehört dazu. Es ist das wortlose Verständnis untereinander derer, die Narben auf ihrem Herzen haben, auch wenn sie dies mitunter durch Ruppigkeit kaschieren. Es ist, wenn man so will, wie mit „dem Osten“: die Leute dort wissen, dass ein System, dass man selbst scheitern kann und man weiter lebt, weil dieses System etwas Konstruiertes war, das sich nicht auf die Menschen übertragen ließ. Die einen wissen es, die anderen wollen es gar nicht wissen. Genauso gibt es Leute, die sich lieber von den penetranten Dauererfolgsinhabern als gescheitert, weil systemuntauglich, beschimpfen lassen als Fehlerlosigkeit vorzuspielen.

Der „tiefe Westen“, die grünen Vorstädte voller pensionierter Lehrer und Irgendwasmitmedienschaffender kennen diesen für sie als Schwäche geltenden Zustand nicht und halten sich weiter für das Maß aller Dinge. Dort käme man nie auf den Gedanken, dass Scheitern keine Schande ist und zum Dasein gehört, dass Vielschichtigkeit sexy ist.

Leider hat das falsche Bild auch zunehmend den Osten ergriffen und Misstrauen beherrscht die Republik. „Mut zur Schwäche“ tut Not.

Insofern ist das Scheitern notwendig, unabhängig, von welcher Seite man es betrachtet. Man kann es ja auch anderes nennen: Die Schule des Lebens. Wichtig ist, dass man Gleichgesinnte um sich hat, für die das Leben ebenso eine Ansammlung vieler Ebenen ist und keine gerade Linie der Selbstvergessenheit. Früher suchte ich solche Wesen in Büchern, mittlerweile weiß ich, dass sie leben, auch wenn sie nicht so zahlreich sind.

In diesem Sinne, ich hoffe Sie verbringen die Feiertage unter Gleichgesinnten!


(Nadine Hoffmann, geb. 1979 in Hildburghausen, ist Diplom-Biologin und wurde für die Landtagswahl in Thüringen auf Listenplatz 19 der AfD und als Direktkandidatin im Wahlkreis Hildburghausen I – Schmalkalden-Meiningen III aufgestellt. Mit einem Erststimmenergebnis von 29,0 Prozent zog sie am 27. Oktober 2019 als Direktkandidatin in den Thüringer Landtag ein)

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Moslemische Busfahrer: Plötzliche Gebetspause nicht ausgeschlossen

geschrieben von Eugen Prinz am in Allgemein,Asyl-Irrsinn,Deutschland,Siedlungspolitik | 109 Kommentare

Von EUGEN PRINZ | Der Beitrag „LKW-Führerschein für syrische Zuwanderer [18]“ hat ein großes Leserecho gefunden und eine breite Diskussion über die verschiedenen Aspekte ausgelöst.

Zudem wurde der Autor sowohl im Kommentarbereich, als auch in privaten Nachrichten von einigen fachkundigen Lesern darauf hingewiesen, dass der von ihm genannte Betrag von 2000 Euro für den Erwerb des LKW-Führerscheins deutlich zu niedrig angesetzt sei. Diese Zahl stammt aus einer Tabelle auf der Seite markt.de [19]. Sie wurde verwendet, um den möglichen Vorwurf des politischen Gegners, man würde mit Höchstbeträgen argumentieren, schon im Vorfeld zu vermeiden.

Eine Million Euro Umsatz für die Fahrschule

Geht man jedoch – was durchaus realistisch ist – von einem Betrag von 10.000 Euro pro Unterrichtsteilnehmer aus, dann wird die Fahrschule mit der geplanten Führerscheinausbildung von 100 Zuwanderern, jährlich einen Umsatz von einer Million Euro generieren. Ein Schelm, wem hier das Wort „Asylindustrie“ in den Sinn kommt.

Ein sehr kenntnisreiches Email hat den Autor von einem ihm bekannten Transportunternehmer erreicht. Dessen überaus interessante Insider-Infos sollen den PI-NEWS Lesern nicht vorenthalten werden:

Zu LKW Führerschein für syrische Flüchtlinge

Ich bin seit Jahrzehnten im Transport – Personenbeförderungsgewerbe tätig und laufend in Kontakt mit Fuhr- und Busunternehmen, sowie Fahrschulen. Seit der Aussetzung der Wehrpflicht haben wir in Deutschland einen chronischen Mangel an Berufskraftfahrern.

Viele, die in der Bundeswehr kostenlos den LKW-Führerschein machen konnten, wurden danach Berufskraftfahrer. Diese fehlen uns jetzt, denn der Erwerb eines Führerscheins der Klasse CE oder C1E  kostet in Deutschland ca. 5.000 bis 6.000 Euro, der Busführerschein 8.000 bis 10.000 Euro, jeweils Vorkenntnisse vorausgesetzt. Diese Beträge setzen jedoch Vorkenntniss voraus. Liegen diese nicht vor, wird es noch teurer.

Wer will, oder kann sich das leisten?

Ein Großteil der in Deutschland beschäftigten ausländischen Berufskraftfahrer kommt aus  EU-Mitgliedsstaaten und zwar überwiegend aus den Ländern des ehemaligen Ostblocks. Diese Migranten bringen die erforderliche Fahrerlaubnis bereits mit und lassen sich in der Regel problemlos in die hier bestehende Arbeitswelt eingliedern. 

Mit sogenannten Flüchtlingen aus islamischen Ländern als Kraftfahrer ist es schwierig.
Von Fahrschulen weiß ich, dass der Erwerb des EU-Führerscheins auf Grund der mangelhaften Sprach- und Fachkenntnisse der Zuwanderer sehr teuer wird, sofern sie die Prüfung überhaupt schaffen, oder die Ausbildung nicht einfach abbrechen.

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Ein befreundeter Busunternehmer erzählte mir, dass ihm zwei Syrer als Busfahrer zugewiesen wurden, wovon einer zur Arbeit erst gar nicht erschienen ist und der Zweite nach ein paar Tagen klarstellte, dass er keine Lust hat, täglich zu arbeiten. Warum arbeiten? Er lebe auch so ganz gut.
Ein großes Busunternehmen aus dem Raum Stuttgart erlebt mit seinen islamischen Fahrern laufend, dass weibliche Mitarbeiter nicht gegrüßt werden – nicht einmal die Chefin – und dass von einer weiblichen Person grundsätzlich keine Fahraufträge angenommen werden. Alles, was weiblich ist, wird verächtlich ignoriert. Der Stuttgarter Unternehmer, der über einen Fuhrpark von etwa 50 Bussen verfügt, erzählte mir, dass es manche dieser strenggläubigen Busfahrer schon fertig gebracht haben, auf offener Strecke mit vollem Bus anzuhalten, auszusteigen, ihren Gebetsteppich auszurollen und zu beten. Wenn sich die Fahrgäste dann darüber aufregen, reagieren sie aggressiv. 

Ich fragte ihn, warum er einen solche Fahrer nicht entlässt. Resigniert kam die Antwort: „Was kannst du machen, wenn du auf jeden angewiesen bist? Dazu noch der Druck von den Behörden, der Gewerkschaft und so weiter. Und dann bestehen sie auch noch auf ihre islamischen Feiertage und Traditionen. Das Aufgeld bei christlichen Feiertagen und das Weihnachtsgeld nehmen sie aber trotzdem gern.“ 

Meine Befürchtung: Nur einer von Tausend solchen Fahrern ist ein strenggläubiger Islamist und steuert einen vollbesetzten Bus mit 50 Personen als Selbstmordattentäter in den Bergen in eine Schlucht, da überlebt keiner!

Josef S.

Soweit der Bericht des Transportunternehmers, der seit etwa vier Jahren zum Bekanntenkreis des Verfasser zählt und für dessen Seriosität er sich verbürgt.

Wenn die Religionsausübung zum Integrationshindernis wird

[21]Wieder einmal zeigt sich, wie sehr die Aussetzung der Wehrpflicht unserem Land schadet. Nicht nur, dass wir zu wenig LKW-Fahrer haben, es kann sich in der Zukunft auch als großer Nachteil erweisen, dass die meisten jungen Deutschen nicht mehr an der Waffe ausgebildet sind.

Was den Autor an der Schilderung des Transportunternehmers außer dem Verhalten der genannten moslemischen Kraftfahrer gegenüber Frauen besonders geärgert hat, ist der erkennbar nicht vorhandene Wille zur Integration. Das Grundrecht auf ungestörte Religionsausübung bis an seine Grenzen auszureizen, indem man mitten auf der Strecke einen mit Fahrgästen voll besetzen Bus anhält, aussteigt, den Gebetsteppich ausrollt und dann gen Mekka betet, demonstriert eine innere Einstellung gegenüber unserer Gesellschaft, die einen erschauern lässt. Wenn der PI-NEWS Leser „Babieca“ im Kommentarbereich [18] nicht übertrieben hat, dann mussten in Hamburg einmal sogar die Fahrgäste einen Bus verlassen, damit der Fahrer, nachdem er die Türen verschlossen hatte, in Ruhe beten konnte. Solche Leute sind für die Personenbeförderung charakterlich nicht geeignet. Man kann ihnen keine Passagiere anvertrauen.

Das alles zeigt, wie sehr sich manche Moslems bereits als Herren in diesem Land und über seine Bevölkerung sehen.


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Eugen Prinz im Mai 2019 auf dem Kongress der Neuen Medien in Berlin.

Eugen Prinz [23] kommt aus Bayern und schreibt seit Herbst 2017 unter diesem Pseudonym für PI-NEWS [24] und den Blog zuwanderung.net [25]. Der Fachbuchautor und Journalist ist dem traditionellen bürgerlichen Konservatismus zuzurechnen. Dem politischen Journalismus widmet er sich, entsetzt über die chaotische Massenzuwanderung, seit 2015.
» Twitter Account des Autors. [26]

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Polizeischule Berlin: „Türken und Araber der Feind in unseren Reihen“

geschrieben von byzanz am in Bunte Republik,Deutschland,Islamisierung Deutschlands,Migrantengewalt,Polizei | 286 Kommentare

Von MICHAEL STÜRZENBERGER | Ein Ausbilder an der Polizei-Akademie in Berlin-Spandau berichtet in einer Tonaufnahme über unerträgliche Zustände in einer Klasse, die zur Hälfte aus Türken und Arabern bestehe. Ihr Verhalten: „Frech wie Sau. Dumm. Konnten sich nicht artikulieren.“ Sie hätten deutschen Kollegen Schläge angedroht. Mit diesen Migranten würde „der Feind in unseren Reihen“ ausgebildet. Der Klassenraum sei übel zugerichtet. Der Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP) teilte mit, dass solche Beschreibungen schon öfters geäußert worden seien, immer in Bezug auf Migranten. Nun gerät die Berliner Vize-Polizeipräsidentin, die für die Nachwuchsgewinnung verantwortlich ist, in die Kritik.

Die Welt berichtet über die skandalösen Vorgänge:

Der Mann, der sich als Ausbilder an der Akademie bezeichnet, klagt über Hass, Lernverweigerung und Gewalt in einer Klasse, in der viele Polizeischüler mit Migrationshintergrund säßen: „Ich hab Unterricht gehalten an der Polizeischule. Ich hab noch nie so was erlebt, der Klassenraum sah aus wie Sau, die Hälfte Araber und Türken, frech wie Sau. Dumm. Konnten sich nicht artikulieren.“

Deutschen Kollegen seien von Schülern „Schläge angedroht“ worden. Er habe „wirklich Angst vor denen“. Die Klage des – wirklichen oder vermeintlichen – Ausbilders gipfelt in dem Fazit: „Das wird ‘ne Zwei-Klassen-Polizei, die korrupt nur sein wird.“ Und: „Das sind keine Kollegen, das ist der Feind. Das ist der Feind in unseren Reihen.“

Der Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Benjamin Jendro, bestätigt, dass solche Zustandsbeschreibungen schon öfters geäußert worden seien:

„Wir kennen diese Audiodatei und betrachten sie mit Sorge, weil es nicht die erste Äußerung über die Akademie ist, die in diese Kerbe schlägt“, sagte GdP-Sprecher Benjamin Jendro. „Unser Problem ist, dass sich bei uns noch niemand gemeldet hat.“ Es habe sich aber trotz mehrfacher Gesprächsangebote noch niemand gemeldet, der derart extreme Zustände selbst erlebt habe. „Das ist nichts Handfestes, sondern immer nur vom Hörensagen“, so Jendro gegenüber dpa. Auffällig sei jedoch, dass sich die Beschuldigungen immer gegen Menschen mit Migrationshintergrund richteten.

Bei der Nachwuchsgewinnung sei in Berlin wohl mehr Wert auf „sprachliche und kulturelle Zusatzqualifikationen“ gelegt worden, sprich: Türkisch und arabisch sprechende Moslems. Die Mindestanforderungen an Sprachkompetenz und Umgangsformen habe man hingegen sträflich vernachlässigt, wie auch der innenpolitische Sprecher der Berliner FDP, Marcel Luthe, vorwirft. Die „völlige Ideenlosigkeit“ der für Personal zuständigen Vize-Polizeipräsidentin bei der Nachwuchsgewinnung zeige nun erste verhängnisvolle Ergebnisse [27].

Damit gerät Margarete Koppers ins Visier der Kritik, eine frühere Richterin am Amtsgericht Tiergarten, später Referentin in der Justizverwaltung des Senats, dann Richterin am Landgericht, anschließend wissenschaftliche Mitarbeiterin ans Bundesverfassungsgericht. Unter Rot-Rot wurde Koppers 2006 zur Vizepräsidentin beim Landgericht ernannt und leitete mehrere Jahre dessen strafrechtliche Dienststelle. 2010 wurde sie stellvertretende Polizeipräsidentin. Aus SPD-Kreisen sei zwar bestätigt worden, dass sie kein Mitglied [28], aber „nicht konservativ“ sei. Ab 2018 soll sie Generalstaatsanwältin werden, was in Berlin äußerst kontrovers diskutiert [29] wird. Bei Wikipedia ist zu lesen, dass die geschiedene Frau nun in einer lesbischen Partnerschaft [30]lebt.

Eine linke, lesbische Juristin, die für die Nachwuchsgewinnung der Polizei verantwortlich ist. Dann kann nur so etwas Katastrophales herauskommen, wie es der Ausbilder beschreibt. Die Echtheit seiner Tonaufnahme hat Berlins Polizeisprecher Thomas Neuendorf am Mittwoch bestätigt [31]. Dies hier soll der Originaltext sein:

[32]

Auch die originale Sprachnachricht ist mittlerweile im Netz aufgetaucht. Bei der Berliner Polizei haben 29,2% aller Neuangestellten [33] einen Migrationshintergrund. Thilo Sarrazin hatte schon 2010 mit seinem Buch so Recht: „Deutschland schafft sich ab“..

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Warum sich die Deutschen nicht für Kolonialzeit entschuldigen müssen

geschrieben von PI am in Deutschland | 119 Kommentare

Von COLLIN MCMAHON | 2017 veröffentlichte Prof. Bruce Gilley, Politologe an der Portland State University in Oregon, USA, den Aufsatz „The Case for Colonialism“ (Die Vorteile des Kolonialismus), in dem er sehr fundiert darlegte, wie die europäische Kolonialzeit für viele Länder ein Gewinn war, die nach der Entkolonialisierung in eine bis heute währende Spirale aus Gewalt, Armut und Korruption rutschten. Damit griff er eines der Steckenpferde der Linken an, die unter anderem ihre Politik der offenen Grenzen mit den angeblichen Verbrechen der Kolonialzeit begründen.

Obwohl der Aufsatz in einem eher unbekannten akademischen Journal erschien, dem Third World Quarterly, löste er gewaltsame Proteste und gar Morddrohungen gegen seinen Verfasser und den Verlag aus. Der Verlag zog den Aufsatz zurück, obwohl er allen wissenschaftlichen Standards genügte.

Das Statement des Verlags benennt die Gründe ganz offen: „Obwohl dieser Aufsatz von einem Doppelblindgutachten wissenschaftlicher Kollegen (Peer Review) geprüft wurde, erhielt der Verlag ernstzunehmende Drohungen persönlicher physischer Gewallt. Da uns die Sicherheit unserer Mitarbeiter oberstes Gebot ist, sehen wir uns gezwungen, diese Veröffentlichung zurückzuziehen“, heißt es auf der Webseite von Third World Quarterly.

Gilley ließ sich jedoch nicht einschüchtern und blieb bei seiner These. Er wurde damit zum Vorkämpfer für akademische Meinungsfreiheit angesichts linksradikaler Gewalt lange vor Lucke und Lindner. Er besuchte vom 7. bis 10. Dezember die Universität Heidelberg und hielt am 11. Dezember einen Vortrag im Deutschen Bundestag auf Einladung des entwicklungspolitischen Sprechers der AfD-Fraktion, Markus Frohnmaier, und des AfD-Obmanns im Auswärtigen Ausschuss, Petr Bystron. PI-NEWS sprach mit Gilley (Video oben) und dokumentiert nachfolgend seinen Vortrag: 


 

Prof. Bruce Gilley (Bildmitte) mit den AfD-Abgeordneten Petr Bystron (l.) und Markus Frohnmaier.

Mein Interesse für die deutsche Kolonialzeit begann mit meiner Biographie des britischen Kolonialverwalters, Gouverneurs und Diplomaten Sir Alan Burns. Als er 1914 im Alter von 27 nach Nigeria abkommandiert wurde, wurde er mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs in die Kämpfe um Deutsch-Kamerun verwickelt. Mich wunderte die breite Unterstützung, die die deutschen Kolonialherren unter der einheimischen Bevölkerung zu genießen schienen, vor allem auch in Deutsch-Ostafrika. Wenn man die angeblichen „wissenschaftlichen Arbeiten“ zur deutschen Kolonialzeit in Afrika liest, muss man der Meinung sein, dass die Afrikaner die deutschen Kolonialherren hassten und für sie nie eine Finger krumm gemacht hätten.

Ich bin kein Historiker, erst recht kein Kolonialhistoriker. Ich bin Sozialwissenschaftler, und bin als solcher zur Überzeugung gekommen, dass das meiste, das von Kolonialhistorikern publiziert wird, nicht einmal den allgemein akzeptierten Mindeststandards für sozialwissenschaftliche Arbeit genügt. Es ist vielmehr ideologisch voreingenommen und teils sogar in sich widersprüchlich. Meine beste Qualifikation, über die deutsche Kolonialgeschichte zu schreiben ist also die Tatsache, dass ich kein Kolonialhistoriker bin.

Beginnen wir mit Deutsch-Südwestafrika (Namibien und Teile des heutigen Botsuana), denn je eher wir diese Thema richtig anpacken, desto besser: Denn sonst wird uns gebetsmühlenartig der Einwand „Was ist mit den Herero?“ entgegenschallen. Also gut, sei’s drum: Was ist mit den Herero?

Eingangs wollen wir darauf hinweisen, dass Deutsch-Südwestafrika nur etwa 2% der deutschen Kolonialpräsenz (in Lebensjahren gemessen) ausmachte. Es kann also sein, dass Deutschland bei 2% ihrer Kolonialbevölkerung elendiglich versagt hat, aber bei den anderen 98% einen Spitzenjob gemacht hat. Was würde dies für unser Resümee bezüglich der deutschen Kolonialgeschichte bedeuten?

Die deutschen Kolonialisten betraten mit Südwestafrika ein Land, das vor ihrer Ankunft schon in jeder Beziehung anarchisch und brutal war. Vor allem die Konflikte zwischen den Herero und den Nama wegen Weideland, Viehraub und Gehegen drohten ständig zu eskalieren. An einem einzigen Tag, am 23. August 1850, haben die Nama etwa ein Fünftel aller Hereros massakriert, an einem Ort der seitdem den Namen „Mordkuppe“ trägt.

Während sich die in Ostafrika vorhandene Handelskultur verhältnismäßig problemlos in die damalige Weltwirtschaft integrieren ließ, war die Ankunft der Außenwelt in Südwestafrika eine massiver Eingriff. Die deutschen Siedler eilten ihrer Verwaltungsstruktur voraus, was für die Nama und Herero einen plötzlichen Schock statt einer langsamen Entwicklung darstellte. Als sich die Lebensbedingungen für beide Gruppen verschlechterten, rebellierten sie. Dabei kämpften die Nama zuerst mit den Deutschen gegen den Aufstand der Herero, bis sie auch rebellierten.

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Frohnmaier (l.), Gilley.

Die Antwort der Deutschen war, zuerst die Ordnung wiederherzustellen, bevor man mit Reformen beginnen konnte. Leider fiel diese Aufgabe einem kriegstraumatisierten Außenseiter zu: General Lothar von Trotha. Kaum eingetroffen, erließ von Trotha seinen berüchtigten Vernichtungsbefehl. Nach der brutalen Niederschlagung des Herero-Aufstandes waren 1906 aufgrund von Krieg, Hungersnot, Durst, Vergiftung oder Lagerhaft von 80.000 Hereros nur noch 20.000 (25%) am Leben. Um einem ähnlichen Vernichtungsbefehl zu entgehen ergaben sich die Nama 1907, ihr Volk von 20.000 auf 10.000 reduziert.

Es darf jedoch bezweifelt werden, ob diesen beiden Völkern ohne deutsche Kolonialherrschaft ein ähnliches Schicksal erspart geblieben wäre. Wahrscheinlich hätten sich die vom Norden eindringenden Herero der Auslöschung durch eine Allianz befeindeter Völker ausgesetzt gesehen, durch europäische und arabische Freischärlern bewaffnet, die auf Landraub aus waren. Aber solch ein Krieg wäre vermutlich von Geschichtsschreibung vergessen worden, und erst recht nicht Gegenstand von Untersuchungen und Verurteilungen geworden.

Die ganze Brutalität des deutschen Vernichtungsfeldzugs gegen die Herero und Nama wurde einzig durch von Trothas Befehl verursacht. Er wurde danach abberufen, angeklagt, verurteilt und seine Politik widerrufen. Als 1910 sein Nachfolger antrat, versprach dieser „unter den Eingeborenen das Vertrauen wiederherzustellen, dass sie vor den Exzessen Einzelner beschützt werden.“

Nichts entschuldigt von Trothas Vernichtungsbefehl. Er war ein einzelner Offizier, der seine Macht missbrauchte und dafür abberufen und verurteilt wurde. Aber es wäre meines Erachtens falsch, den Mord an den Herero als Völkermord zu bezeichnen, denn er war kein systematischer Ausdruck zentral gesteuerter deutscher Kriegsführung. Es war die Fehlentscheidung eines Einzelnen, die zu seiner Abberufung führte und von seinem Nachfolger wieder ausgesetzt wurde. Die deutschen Kolonialherren und die deutsche Politik waren keine Völkermörder, von Trotha war es. Er war ein Kriegsverbrecher.

Eigentlich sollte die deutsche Kolonialzeit viel eher anhand der Geschichte von Deutsch-Ostafrika beurteilt werden, in der immerhin 54% der Lebensjahre des deutschen Kolonialismus zu verorten sind. Warum hören wir jedoch so wenig über Ostafrika, das heute hauptsächlich Tansania heißt (mit Teilen von Ruanda, Burundi, Kenia und Mozambique)? Ganz einfach: Weil Deutsch-Ostafrika ein enormer Erfolg war.

1907 schrieb Martin Ganisya, ein befreiter Sklave, der es zum Lehrer an der Evangelischen  Missionarsschule in Dar es Salaam brachte, von der Pax Germanica, die die deutschen Kolonialherren gebracht hatten: „Der vorherige Zustand der Kolonie war einer des fortgesetzten Unrechts. Jetzt herrscht Frieden allenthalben.“ Bei der Niederschlagung des Maji-Maji-Austandes (dem „Wasserkult“) von 1905 bis 1907 erfreuten sich die Deutschen breiter Unterstützung in der Bevölkerung. Die post-1907 Reformen läuteten eine Ära des Fortschritts ein, die in der europäischen Kolonialgeschichte in Afrika ihresgleichen sucht.

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AfD-MdB Petr Bystron.

In der Reichstagsdebatte zum Kolonialhaushalt im März 1914 wurde eine Resolution verabschiedet, in der Arbeitnehmerrechte für Eingeborene, ein Ende der Zwangsarbeit und die allgemeine Schulpflicht festgeschrieben wurden. Der US-Historiker Woodruff Smith nannte den Beschluss 1978 „die umfassendste Erklärung durch eine Kolonialmacht seiner selbstauferlegten Verantwortung gegenüber den Kolonialvölkern und der Begrenzung der Ausübung der Kolonialmacht.” Nach Smith hatte die deutsche Berufung auf breite Unterstützung in der Kolonialbevölkerung Hand und Fuß, wie man anhand wichtiger Gruppen sehen kann. Deshalb dauerte der Erste Weltkrieg in Ostafrika so lange, denn die eingeborenen Kämpfer waren dem Deutschen Reich gegenüber so loyal, dass sie bis zum bitteren Ende im Herbst 1918 weiterkämpften.

Deutsch-Kamerun machte wiederum 34% der deutschen Kolonialära aus. Auch über Kamerun hören wir von linken Kolonialhistorikern nie ein Wort. Warum? Weil die deutsche Kolonie hier ein phänomenaler Erfolg war, die sich unter der einheimischen Bevölkerung enormer Beliebtheit erfreute. Im Norden befand sich das Islamische Sultanat der Fulanis, die seit 1823 bis zur Ankunft der Deutschen 1902 die Nachbarvölker angegriffen, ausgeplündert und ermordet hatten, der willfährige Handlanger der Kolonialmacht. Christliche Missionare wurden wie unter den Briten in Nigeria verboten und die Scharia weiterhin erlaubt. Wenn die Deutschen Kamerun nicht besetzt hätten, schrieb der Historiker an der Yale University Harry Rudin 1938 nach seinen Studienreisen Anfang der 1920er, hätten es die Briten oder Franzosen getan. Und wenn  die Europäer Kamerun nicht besetzt hätten, hätten es die Fulanis gemach. Angesichts der Gräuel der Fulanis im Norden erklärt dies vielleicht, warum die anderen Eingeborenen sich dem europäischen Imperialismus gegenüber so aufgeschlossen zeigten.

Im Süden herrschten die Deutschen mithilfe der Duala-Stämme entlöang der Küste, die dadurch wohlhabende Mittelsmänner wurden. Seit 1907 gab es Ratsversammlungen für die Interessen der Afrikaner, eine dezentrale Verwaltung und Verwaltungsschulen für eine lokale Elite. Im Jahr 1914, sorgten in der gesamten Kolonie 2 700 einheimische Soldaten und Polizisten und etwa 200 deutsche Beamte für Sicherheit  – etwa ein Mann pro 1000 Einwohner (moderne Staaten haben etwa 5 bis 10 Soldaten und Polizisten pro 1000 Einwohner).

Die deutsche Entwicklungspolitik in Kamerun war am fortschrittlichsten von allen, unter anderem um der Forderung der Berliner Konferenz nachzukommen, Kolonialbesitz müsse mit “effektiver Besetzung” einhergehen. Seit 1894 wurde Landwirtschaft, Industrie und Infrastrukturpläne für die Binnenregionen eingeführt. Ironischerweise wurden diese deutschen Pläne später von Kritikern der Laissez-faire Einstellung der britischen und französischen Verwaltung ins Feld geführt. “Wo auch immer ich hinkam lobten die Einheimischen die hervorragende deutsche Verwaltung“,  schrieb Harry Rudin. “Der oft gehörte Kommentar über die Deutschen war, sie seien streng, manchmal hart, aber immer gerecht.”

Das würde auch erklären, warum die Kameruner wie die Ostafrikaner beim Ausbruch des Ersten Weltkrieges so treu zu ihren deutschen Kolonialherren hielten. Einzige Ausnahme waren die Duala an der Küste, die schon vor dem Kriegsausbruch den Aufstand wagten, einfach weil die erfolgreichen Infrastrukturprogramme im Hinterland sie ihres bisherigen Handelsmonopols in der Kolonie beraubt hatten. Die Völker der Hausa und Jaunde im Binnenland kämpften genauso bereitwillig für die Deutschen wie die nigerianischen Stämme für die Briten. Als der Süden des Landes fiel, gingen über 6.000 eingeborene Soldaten und 8.000 andere Eingeborene lieber mit ihren deutschen Kolonialherren in der neutralen spanischen Kolonie von Rio Muni ins Exil (dem heutigen Äquatorialguinea).

Eines der lächerlichsten Beispiele für die Verdrehung der Tatsachen durch die heutige akademische Kolonialwissenschaft sind die Versuche, nachträglich die winzige deutsche „Vorzeigekolonie“ Togoland zu verunglimpfen – die nur 2% der deutschen Kolonialpräsenz ausmacht, die aber – genauso wie die andere deutsche „2%-Kolonie“ Südwestafrika – unverhältnismäßig viel Ressourcen und Mühen verbrauchte.

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Gilley bei seinem Vortrag.

Woodruff Smith nannte Togoland eine „klassische Handelskolonie“ –  in der europäische Händler unter dem Schutz einer minimalen Staatsgewalt mit den Einheimischen Handel trieben oder Rohstoffe abbauten. Die winzige Hauptstadt von Lomé übte nur minimale tagespolitische Kontrolle aus, die alltägliche Verwaltung verblieb bei den Stammesoberhäuptern. Auch Jahre später fanden Sprachwissenschaftler immer noch Redewendungen aus der deutschen Kolonialherrschaft wie  “Und der ist für den Kaiser!”,  mit dem togolesische Väter ihrer unartigen Brut den Hintern versohlte, oder “Zu Gruners Zeiten gab‘s das nicht!”, wie die alten Weiber in einer bestimmten Region seufzten, um auszudrücken, dass früher unter dem Brandenburger Regionalverwalter Hans Gruner alles besser war. Julius Graf Zech, Gouverneur von 1903 bis 1910, war Katholik und selbsternannter Humanist, der es als seine moralische Pflicht ansah, die Lebensbedingungen der Afrikaner zu verbessern. Bismarck hatte mit seiner Reichsgründung viele Katholiken vor den Kopf gestoßen und ermutigte Zechs humanitäre Bemühungen, um die Gunst der Katholiken in Deutschland wiederzugewinnen.

Die deutsche Herrschaft brachte Stabilität in eine Region, die zuvor von Stammeskriegen und -feindschaften geplagt war. Im Nordwesten zum Beispiel verbündeten sich die Nawuri und Gonja, die im 15. und 16. Jahrhundert die kleineren Nachbarvölker unterdrückt hatten, und wurden Nutznießer der deutschen Herrschaft. Einer derjenigen, die von der neuen wirtschaftlichen Attraktivität und politischen Stabilität der neuen Kolonie angelockt wurden, war ein brasilianischer Mischling namens Francisco Olympio. Sein Sohn Octaviano bewegte Zech und seine Nachfolger zu politischen Reformen. Franciscos Neffe Sylvanus wurde nationalistischer Anführer und nach der Unabhängigkeit Togos 1961 der erste Präsident. Er wurde auf der Flucht Richtung US-Botschaft 1963 blutig niedergeschossen, und eine 50-jährige Abfolge von Militärdiktaturen war die Folge. Wer blickte da nicht wehmütig auf die deutsche Kolonialherrschaft zurück?

Dennoch tun die Kolonialhistoriker ihr Äußerstes, den „Mythos“ der erfolgreichen Kolonie zu entzaubern. Dabei sind diese Versuche so offensichtlich ideologisch motiviert, dass man nur aus ihnen zitieren muss, um sie als das zu entlarven, was sie sind. Der Musterschüler  dieser Kolonialkritiker ist Dennis Laumann von der University of Memphis, ein offener Marxist und Kuba-Bewunderer, der gewalttätige Tierschützer unterstützt und seinen Studenten die Lektüre der kommunistischen Parteizeitung Workers Daily empfiehlt. Mann könnte ihn als ideologischen Irrläufer von der Hand weisen,  aber dann würde uns einiges an Unterhaltung entgehen. Denn Laumann musste vor Ort erstaunt feststellen, dass  “die Sprachgeschichte der deutschen Besatzung zu meinem Erstaunen oberflächlich die These der Vorzeigekolonie bestätigt, indem die mündliche Überlieferung die „Disziplin“, „Ordnung“ und „Anstand“ der deutschen Kolonialzeit hervorheben.” Also entschied er kurzerhand, die mündlichen Überlieferungen, die seiner These zuwiderliefen, zu verwerfen. Nach Friedrich Engels mussten diese nur  „falsches Bewusstsein“  sein: “Mündliche Überlieferungen werden von den wirtschaftlichen und politischen Umständen ihrer Entstehung geformt, spiegeln daher die spezifische Ära, in der sie entstanden sind und wandeln sich mit der Zeit.”

Nachdem er sich derart vom Ballast der tatsächlichen Beweislage befreit hat, wendet sich Laumann desweiteren einfach seiner Entrüstung und seinem Entsetzen angesichts aller Kollegen zu, die die deutsche Kolonialzeit in Togoland nicht mit absoluter Verurteilung begegnen, obwohl er bis auf Zitate notorischer togolesischer Kolonialgegner keinen Grund dafür vorbringen kann. Das Beste, was er ins Feld führen kann, ist ein Zitat eines togolesischen Historikers von 1969, der sagt, „das togolesische Volk war von der Kolonialherrschaft enttäuscht und fand sie unerträglich“ – eine Behauptung,  keine Tatsachenfeststellung. Als Beleg dienen ihm großspurige Behauptungen, die Deutschen hätten die „Togolesen ihrer Grundrechte beraubt” – wobei man sich fragen muss, wie viele Grundrechte ein Einwohner des steinzeitlichen Westafrikas vor 1907 gehabt haben kann.

[37]
Anschließende Fragerunde.

Eine interessante Anmerkung zur deutschen Kolonialzeit in Afrika ist die Tatsache, dass es der deutsche Mediziner Robert Koch war, der ein Heilmittel für die Schlafkrankheit fand, welches dann von den Franzosen geklaut und in den 1920ern flächendeckend eingesetzt wurde. Dieser deutsche Beitrag rettete ein bis zwei Millionen Menschenleben und verschonte unzählige Familien und Gemeinden vor unnötigem Leid. Die beiden Ghanaischen Wissenschaftler Isaac Brako und Seth Peter Frimpong bemerkten 2013, dass diese Errungenschaft allein alle Leistungen der gesamten deutschen Kolonialzeit in den Schatten stellt: „Aufgrund dieser einen medizinischen Errungenschaft kann man die deutsche Präsenz in Afrika als völlig gerechtfertigt bezeichnen. Unter dem Strich kann kein Afrikaner behaupten, die Deutschen hätten nichts Wertvolles beigetragen.”

Über die deutsche Kolonialzeit in Qingdao und dem Südpazifik kann man eine ähnliche Geschichte der ideologisch verzerrten Gesichtsschreibung erzählen. Zu Qingdao, dem deutschen Hongkong, reicht es, den Vater des Modernen Chinas Dr. Sun Yat-sen während seines Besuchs 1912 zu zitieren: “In dreitausend Jahren hat China in Qingdao nicht geschafft, was die Deutschen in fünfzehn Jahren geleistet haben. Wenn jede Regionalverwaltung in China zehn Abgesandte nach Qingdao schicken würde, um seine Verwaltung, Stadt, Straßen, Hafenanlagen, Universität, Wälder, Stadtwerke und Gemeinde kennenzulernen, würde China sehr profitieren.” Sun suchte bis in die 1920er Jahre den Rat der Deutschen, obwohl die Kolonie längst von Japan besetzt war. (Die Besetzung löste in China eine Welle des Nationalismus aus und berietete so den Weg für die katastrophale Machtübernahme der Chinesischen KP).

Im Pazifik mühen sich die Kolonialhistoriker trotz aller Beweise für den Erfolg der , deutschen Kolonialherrschaft, einen „heimlichen“ und „verschwiegenen“ Deutschenhass ausfindig zu machen, und Beweise zu finden, wie sehr die armen Insulaner von den bösen Deutschen traumatisiert und entmenschlicht wurden. Dementgegen steht eine charmante historische Anekdote: Trotz aller vermeintlicher Gewalt und Unterdrückung haben die offenbar sehr einfältigen Bewohner des mikronesischen Pohnpei ihren deutschen Glockenturm im Jahr 2000 liebevoll und sehr aufwendig restauriert. Sicherlich ein Zeichen kollektiver Geschichtsvergessenheit. Warum sonst sollten sie ein Symbol der kolonialen Unterdrückung wiederherstellen wollen? Vielleicht lag es aber auch daran, dass die deutsche Herrschaft soviel besser als alle anderen Alternativen war.

Seit 1918 durchlief die deutsche Kolonialgeschichtsschreibung vier diskrete Stufen. Von 1918 bis 1933 hatten es die ehemaligen Kolonialherren mit kruder anti-deutschen Propaganda zu tun, hauptsächlich britischen Ursprungs, und entgegneten dieser mit schlagenden empirischen Beweisen für die Tatsache, dass die deutsche Kolonialgeschichte fast makellos war. Federführend war dabei der letzte deutsche Gouverneur von Ostafrika, Heinrich Schnee, der angesichts der Versuche, die Kolonialzeit im schlechtest denkbaren Licht zu zeichnen, den Begriff der „kolonialen Schuldlüge“ prägte. Sein Begriff trifft heute im Wesentlichen auf alle koloniale Geschichtsschreibung zu.

[38]
Bruce Gilley und Collin McMahon (Übersetzer).

Diese erste Nachkriegsgeneration klammerte sich nach 1918 an die deutsche Tradition der westlichen Aufklärung als liberale Kolonialmacht. Sie verfolgten immer noch das europäische Projekt, die Errungenschaften der Modern mit der Welt teilen zu wollen und zeichneten sich durch die westliche Tugend der selbstregulierenden Einrichtungen und selbstkritischen Traditionen aus. Tragischerweise hat diese „Koloniallobby” den Kampf verloren. Zu viele Deutsche waren von der liberalen Gesellschaft enttäuscht und wandten sich komplett  vom Liberalismus ab. Stattdessen warfen sie sich der Sowjetunion in die Arme und wurden die Handlanger der antikolonialen kommunistischen Agitation, hauptsächlich durch die Liga gegen den Imperialismus und koloniale Unterdrückung (League against Imperialism and for National Independence, LAI) der Kommunistischen Internationale in der Berliner Friedrichstrasse, durch den Erfurter Kommunisten Willi Münzenberg gegründet. Die LAI wurde zum Sammelpunkt für antikoloniale Nationalisten wie M.N. Roy aus Indien und Mohammed Nafi Celebi aus Syrien.

Diese Ablehnung des kolonialzeitlichen Liberalismus und Kosmopolitismus ging Hand in Hand mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten, die entschiedene Kolonialgegner waren. Antikolonialismus galt den Nazis als Rückbesinnung auf das deutsche Volkswesen, auf die völkische Reinheit und Alleinstellung der Deutschen. Wenn das Vernichtungslager Auschwitz einen kolonialen Wegbereiter hatte, ist er nicht in Windhoek zu verorten, sondern in der Friedrichstrasse. Wenn eines Tages die Geschichte dieser abstoßenden Seite des deutschen Antikolonialismus geschrieben werden sollte, müsste sie heißen: Von der Friedrichstrasse nach Auschwitz: Der deutsche Antikolonialismus und der Holocaust.

Viele Kolonialgegner waren sehr angetan vom Nationalsozialismus und wollten etwas ähnliches bei sich zu Hause einführen. Ein engstirniger Nationalismus verband sich mit einem Hass auf den “internationalen Kapitalismus” und einem sozialrevolutionären Bestreben, korrupte Eliten durch energische Jugendbewegungen zu ersetzen. In Ägypten waren die Kolonialgegner  große Unterstützer des Nazi-Anschlusses von Oberschlesien und der Rheinland, und erhoben ägyptischen Ansprüche auf „Lebensraum“ im Sudan.

Für Adolf Hitler war der Kolonialismus Zeit- und Geldverschwendung, eine Angelegenheit für jüdische Kapitalisten und verweichlichte christliche Missionare, die von einer „universellen Menschlichkeit“ schwärmten. Für Hitler waren die Schwarzen nicht besser als „Pudel“ und nicht wert, von Ariern regiert zu werden. Kolonien waren für ihn eine riesige Verschwendung nationaler Ressourcen. Die Vorstellung der Mischehen in den Kolonien war ihm zuwider. (Moderne linke Akademiker verabscheuen wie Hitler Mischehen und rassenübergreifende Beziehungen in den Kolonien, da sie darin „Gewalt über die Körper der Unterworfenen“ erkennen)

Nach Hitlers Machtergreifung in Europa wechselten die Antikolonialisten die Seiten, von Moskau zu den Nazis, da sie in Hitler einen mächtigen neuen Fürsprecher sahen. Die romantischen, antimodernen Tendenzen der Nazis hatten für afrikanische und asiatische Nationalisten große Anziehungskraft. Subhas Chandra Bose verbündete sich mit den Faschisten in Deutschland und in Japan, da er ihre Unterstützung gegen die Herrschaft der Briten in Indien suchte. Im November 1941 gründete Bose in Berlin die Zentrale freies Indien, die mit der Indienabteilung des deutschen Auswärtigen Amtes Inder in Europa und in Asien überzeugen  wollte, für die Nazis zu kämpfen. Bose rekrutierte 3000 indische Kriegsgefangene in Deutschland für die Legion „Freies Indien“.

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Der Sprecher der AfD-Fraktion, Christian Lüth (l.), Markus Frohnmaier und Bruce Gilley.

1944 wurde mit Hilfe der Französischen Gestapo ebenfalls eine “zweite Brigade Nord-Africaine” ins Leben gerufen, zu denen u.a. etwa 300 Araber und Berber zählten, angeführt vom algerischen Nazi-Unterstützer Mohammed El-Maadi, die die französische Milice im Kampf gegen die nazifeindliche Resistance unterstützten. Der Palästinenser Amin al-Husseini (auch als „Mufti von Jerusalem,” bekannt, ein hohes Amt im sunnitischen Islam) hat das Berliner Islamische Zentralinstitut 1942 als Arabischer Nachrichtendienst neugegründet, um die antikolonialen Bewegungen im Nahen Osten in die Kriegsbemühungen der Nazis einzubringen .

Die Nazis verglichen ihre „nationale Revolution” von 1933 (die ihrer Ansicht nach Deutschland vom Joch der Versailler Verträge befreit hat) mit den nationalen Ambitionen der Kolonialvölker. Den Nazismus und den Antikolonialismus einte eine gemeinsame DNA: Illiberal, rücksichtslos, totalitär, und für alle die ihnen unterworfen wurde eine unmittelbare Lebensgefahr. Das Dritte Reich vergiftete jeden Aspekt der deutschen Kultur und Gesellschaft, und verwandelte das Erbe des deutschen liberalen Kolonialismus in einen weiteren Teilaspekt dieses entsetzlich bösen Regimes. William Harbutt Dawson, der britische Journalist, Gelehrter, und Beamter, Teilnehmer der britischen Delegation in Versailles, war der Meinung, der Nationalsozialismus habe Deutschland entzweit, entwestlicht und entkolonialisiert – aus der Mitte der europäischen Kultur gerissen – und die Zukunft läge darin, diese liberalen europäischen Werte in Deutschland wiederherzustellen. Dawson hat vielleicht das Ausmaß von Hitlers Bösartigkeit unterschätzt, aber in einem hatte er recht: Mit der Diagnose, dass Hitler die Manifestation einer deutschen Ablehnung (oder Leugnung) der europäischen Idee darstellte, nicht dessen Fortsetzung. Demzufolge wäre der Weg zur entgültigen Entnazifizierung die Wiederherstellung der zentralen deutschen Rolle auf der Weltbühne und damit die Rehabilitierung des deutschen Kolonialismus.

Nur leider hat sich während des Kalten Krieges der Antikolonialismus wieder mit Moskau verbandelt. Ostdeutsche Wissenschaftler, die innerhalb stalinistischer Organisationen forschten, produzierten am laufenden Band kritische Betrachtungen der deutschen Kolonialzeit, die von unseren heutigen Historikern wie einem Rudel durstiger Hunde aufgesogen werden. Vielleicht liegt es ja nur an mir, aber regierungskonforme Propaganda eines mörderischen stalinistischen Regimes, die dem ausdrücklichen ideologischen Zweck diente, den Westen zu attackieren, scheint keine vielversprechende Ausgangsbasis für aussagekräftige wissenschaftliche Forschung zu sein. Der Kalte Krieg ist lange vorbei, die Hinterlassenschaft der  marxistischen Kolonialgeschichte ist uns in den deutschen Universitäten erhalten geblieben.

Das deutsche Kolonialbild und die deutsche Kolonialforschung ist immer noch geprägt von einer ideologischen Indoktrinierungskampagne nach dem 1. WK, die in den schlimmsten Auswüchsen des Totalitarismus unserer Zeit verwurzelt ist, sowohl dem Sowjetkommunismus wie dem National-Sozialismus.  Trotzdem gilt diese vollständig ideologisierte Form der Kolonialgeschichtsschreibung als die einzig Wahre und Gute. Sie ist keines von beiden. Wenn Deutschland wirklich zu einer Kultur des klassischen Liberalismus und der westlichen Identität zurückfinden will, muss es die dogmatische, totalitäre Ideologie des Antikolonialismus ein für alle Mal verwerfen.

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