- PI-NEWS - https://www.pi-news.net -

Klonovsky zum Schicksal der Deutschen in Polen

Wenn sich ein interessierter Zeitgenosse z.B. auf Wikipedia über das Schicksal der 1918 unter polnische Herrschaft gefallenen Deutschen informieren will, wird er mit dürren Worten abgespeist. Nach Gründung der Polnischen Republik „wurde eine große Anzahl Deutscher gezwungen, das Land zu verlassen“, steht dort zu lesen, vor allem Bewohner des sogenannten polnischen Korridors, also des einstigen Westpreußen, sowie der Provinz Posen. Dass bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs etwa eine Million Deutsche ihr polonisiertes Land verließen bzw. mehr oder weniger gewaltsam aus ihm vertrieben wurden, erfahren wir nicht.

Die Zwischenkriegszeit fasst man auch im akademischen Sektor allenfalls mit Samthandschuhen an, dort liegen zahlreiche Fußangeln, über die man in eine möglicherweise als solche zu verstehende oder bewusst misszuverstehende „Kriegsschuld-Relativierung“ stolpern kann; Lorbeeren sind in der Erforschung dieses Haifischbeckens konkurrierender chauvinistischer Interessen dagegen kaum oder nur durch äußerst selektive Wahrnehmung zu verdienen. Und wer sich in der hiesigen Medienwelt mit Hinweisen auf die deutschen Vertriebenen ante Hitler bemerkbar zu machen suchte, würde behandelt wie einer, der mit den Nazis sympathisiert.

In diesem Erpressungszusammenhang agiert seit langem auch die bundesrepublikanische Außenpolitik. Statt mit dem Faustpfand der Vertriebenen außenpolitisch zu wuchern und gewisse Kausalitäten wenigstens impressionistisch zart in die Universalschuldbekenntnisse hineinzutupfen, hat man auf die Erwähnung deutscher Opfer und deutscher Gebietsverluste vollkommen verzichtet. Westerwelle weiß vermutlich nicht einmal davon, dass es Vertreibungen schon vor Satan gab. Und selbst wenn, handelt er logisch; erwähnte er sie nämlich – oder, was die Vertriebenen nach 1945 angeht, mit anderem als dem „Hitler war die alleinige Ursache“-Zungenschlag –, geriete er sofort von zwei Seiten unter Feuer: aus dem Ausland und durch die medienverstärkten politischen Funktionseliten des eigenen. Und wenn wir eines gelernt haben aus der Geschichte, dann doch wohl, dass Zweifrontenkriege um jeden Preis vermieden werden müssen.

(Aus Michael Klonovskys Tagebuch. Der Eintrag stammt von heute [1]!)

Like

Wiedersehen mit Mohammed & Karl d. Großen (3)

geschrieben von PI am in Christentum,Dhimmitude,Geschichte,Islamaufklärung,Islamisierung Europas | 13 Kommentare

[2]Emmet Scott ist ein Historiker, spezialisiert auf die antike Geschichte des Nahen Ostens. Während der letzten zehn Jahre hat er sich insbesondere mit der späten klassischen Zeit und ihrem Niedergang beschäftigt, den er als eines der wichtigsten Ereignisse der westlichen Zivilisation ansieht. Das vorliegende Dokument [3] ist das letzte Kapitel aus dem Buch von Emmet Scott. Er befasst sich mit den Thesen des belgischen Historikers Henri Pirenne zur Geschichte Europas vor und nach dem Beginn der islamischen Eroberungen um 700 n.Chr. Wir haben den Text übersetzt, leicht umstrukturiert und mit Untertiteln und ->Links versehen. Wir veröffentlichen nachfolgend den dritten Teil unserer vierteiligen Serie (hier [4] Teil 1 und hier [5] Teil 2).

An der vorliegenden Artikelserie über das europäische Mittelalter ist die neue Sichtweise sehr erfrischend: Die bisherige Geschichte blendet den dramatischen über 1000 Jahre andauernden Einfluss des Islam auf Europa mit seiner Gewalt- Eroberungs- und Unterwerfungsdoktrin weitgehend aus. Die existentielle Gefahr, unter der Europa Jahrhunderte lang stand, wird kaum reflektiert. Die Konfrontation Europas mit der seiner Kultur wesensfremden islamischen Doktrin hat zweifellos Fußabdrücke hinterlassen, die bisher gar nicht oder zu wenig untersucht wurden. Emmet Scott mag dabei gewisse Entwicklungen verkürzt und womöglich auch wieder einseitig dargestellt haben. Aber die Richtung stimmt.

Hier jetzt der dritte Teil:


Die klassische Zivilisation wird mit dem „Heiligen Krieg“ konfrontiert

Von 600 n.Chr. an kam die klassische Zivilisation – welche zu dieser Zeit gleichbedeutend war mit dem Christentum – in Kontakt mit einer neuen Macht, die Krieg als heilige Pflicht pries, die Versklavung und Tötung von Nichtgläubigen als religiöse Obliegenheit rechtfertigte, den juristischen Gebrauch von Folter erlaubte und die Exekution von Apostaten und Häretikern gebot. Wenn man alle diese dogmatischen Setzungen zusammennimmt sind sie sicher einmalig unter den religiösen Traditionen der Menschheit und sie können bis zu den Anfängen dieses Glaubenssystems zurückverfolgt werden. Weit entfernt davon, Manifestationen einer degenerierten Phase des Islam zu sein gehen sie zurück auf den Gründer dieser Religion selbst. Wirklich erstaunlicherweise wird diese Religion und Ideologie von Akademikern und Künstlern trotzdem noch immer als aufgeklärt und tolerant angesehen. Tatsächlich besteht bis in unsere Tage eine starke Fraktion in der westlichen Welt, welche den Islam als dem Christentum in allen Belangen überlegen und aufgeklärter einstuft.

Um 650 n.Chr. war nahezu die halbe christliche Welt an diesen neuen „aufgeklärten“ Glauben verlorengegangen und um 715 n.Chr. war der Rest in ernsthafter Gefahr. Diese Ereignisse hatten enorme Auswirkungen. Die Schließung der Mittelmeerschifffahrt bedeutete die Verarmung des westlichen Europa, welches daher genötigt war, so gut wie es ging zu improvisieren. Der Verlust von Papyrus zwang zur Verwendung des enorm teuren Pergamentes und führte logischerweise auch zu einem bedenklichen Verlust der Lese- und Schreibkultur. Die Wikingerkriege welche durch die islamischen Invasionen begünstigt wurden brachten zudem gewaltige Zerrüttungen in den Norden des Kontinents. Als dringend notwendige vereinigende Kraft, welche all die germanischen Königreiche des Westens zur Verteidigung des Christentums zusammenbringen konnte wurde das westliche Reich wieder installiert. Konstantinopel kämpfte um das eigene Überleben und konnte somit nicht eingreifen.

Die westliche Kultur veränderte sich radikal. Zum ersten Mal dachten Christen in Termini wie „Heiliger Krieg“ und die gesamte Theologie war in Bewegung. Diese große Transformation begann in den Jahren nach 650 n.Chr. und das Phänomen, welches wir „Kreuzzüge“ nennen startete eigentlich in Süditalien, spezifischer in Spanien während des siebten und achten Jahrhunderts – als die Christen verzweifelte Rückzugsgefechte gegen die vordringenden Sarazenen fochten um zu retten was zu retten war. Diese Aktionen verlängerten sich zu einem Jahrhunderte dauernden Kampf und hatten einen tief greifenden, zerstörenden Einfluß auf die europäische Zivilisation. Darüber hinaus bedeutete es – als schiere Folge von Macht und Zeit – daß die Christen in zunehmendem Masse Charakteristiken ihrer muslimischen Feinde übernahmen. So regierten in Spanien des elften und zwölften Jahrhunderts christliche Könige über arabisierte Höfe; sie hatten typische muslimische (und klar unchristliche) Gewohnheiten wie die Polygamie übernommen. Das berühmteste oder besser anrüchigste Beispiel dafür war König Friederich II „der getaufte Sultan von Sizilien“; er besaß ein aufwändiges Harem, welches von Eunuchen bewacht wurde. [18]

Der Islam setzt der pax romana ein definitives Ende

Zu diesem direkten Einfluß gab es den verderbenden Effekt des fortwährenden Krieges in welchen das ganze mediterrane Küstengebiet gestürzt wurde. Die Ankunft des Islam brachte das definitive Ende des Friedens im Mittelmeergebiet, die pax romana hatte sogar den Untergang des römischen Reiches überlebt. Mit dem Auftritt des Islam war das Mittelmeer nicht mehr die Hauptverkehrsader sondern die Grenze und zwar eine Grenze der gefährlichsten Art. Piraterie, Plünderung und Gemetzel wurden zur Norm – während mehr als tausend Jahren! Dies wurde speziell von nordeuropäischen Historikern fast völlig übersehen: sie betrachten den Mittelmeerraum im Lichte der klassischen Zivilisation. Die gebildeten Europäer waren von der Zivilisationen der Griechen und Römer derart verblendet, daß sie den jüngeren Teil der Geschichte des Mittelmeeres – immerhin tausend Jahre – behandelten, als hätte er nie existiert. Den Besuchern der Mittelmeerländer werden auf Führungen die Zeugen der klassischen Zivilisation gezeigt: hier kämpfte Cäsar und dorthin brachte Marcus Antonius seine Flotte etc.

Diese verzerrte und romantisierende Sicht auf den Mittelmeerraum und seine Vergangenheit, welche die Brutalität und den Schrecken des vergangenen Milleniums ignoriert, war insbesondere charakteristisch für Forscher mit angelsächsischem Ursprung. Bei ihnen kam das Problem der religiösen Kluft hinzu. Mit der Regierungszeit von Königin Elisabeth I (1533 bis 1603) wurde England zum Todfeind des katholischen Europas – und die katholische Macht jener Zeit war natürlich Spanien. Von da an waren englisch sprechende Historiker stark gegen das katholische Spanien voreingenommen und sie – was nicht erstaunt – favorisierten Spaniens muslimische Feinde. Diese wurden durchwegs als sehr kultiviert und urban geschildert. Damals entstand der Mythos des „goldenen Zeitalters“ des spanischen Kalifates – ein Mythos, welcher, wie wir gesehen haben noch immer in weitem Umfang herumkursiert.

Die Jahrhunderte dauernde Herrschaft des Terrors

In der Tat war die Wirklichkeit ganz anders: Durch die muslimische Eroberung von Nordafrika und Spanien begann eine Herrschaft des Terrors, welche Jahrhunderte lang dauerte. Der Krieg in Spanien zog sich bis ins 15. Jahrhundert hin. Dann entstand in Italien eine neue Front: die aufstrebende Macht der ottomanischen Türken, welche schon Griechenland und den Balkan in Besitz genommen hatte drohte in Italien einzudringen. Diese Gefahr bestand während den folgenden drei Jahrhunderten bis die Türken vor Wien im Jahre 1683 endgültig zurückgeschlagen wurden. Der Papst sah sich mehrmals gezwungen seine Flucht aus Rom ins Auge zu fassen wenn ottomanische Flotten im adriatischen und ionischen Meer aufkreuzten. Nach dem Fall von Konstantinopel im Jahre 1453 sah es so aus, als würden zentrale Regionen von Europa, inklusive Ungarn und Österreich überrannt. Obschon die unmittelbare Gefahr durch den Sieg von ->Johannes Hunyadi [6] bei Belgrad im Jahre 1456 gebannt schien wurde sie im 16. Jahrhundert wieder virulent, als eine gewaltige türkische Streitmacht durch die heilige Liga bei der ->Seeschlacht von Lepanto [7] gestoppt wurde.

Seeschlacht von Lepanto 1571.

Es ist wichtig hier anzufügen, daß die türkischen Verluste bei Lepanto mit 30.000 Mann und 200 von 230 Kriegsschiffen die Türkei nicht daran hinderte, nach nur einem Jahr mit einer neuen riesigen Flotte zurückzukehren. Das spricht Bände für die Hartnäckigkeit und Persistenz der Gefahr, welche sie darstellten. Kurz davor hatten sie ihr Herrschaftsgebiet entlang der afrikanischen Küste westwärts bis Marokko ausgedehnt. Dort regten sie die Sklavenjagden gegen die christliche Bevölkerung im südlichen Europa an. Muslimische Piraten verwüsteten die Küstengebiete von Italien, Spanien, Südfrankreich und Griechenland. Insbesondere die Christen Siziliens, Sardiniens, Korsikas und der Balearen mußten sich mit gräßlichen Piratenrazzien abfinden – verbunden mit Vergewaltigungen und Plünderungen.

Hugh Trevor-Roper hat sehr sorgfältig herausgearbeitet, daß sich die Epoche, die wir heute Renaissance nennen und als Zeitalter von künstlerischem und geisteswissenschaftlichem Fortschritt wie auch überschwänglichem Optimismus betrachten, für die Bewohner Europas jener Zeit ganz anders darstellte. Sogar als Cortes und Pizarro im Namen Karls V von Spanien die reichen Ländereien Mexikos und Perus eroberten, hegte dieser Herrscher düstere Erwartungen betreffend Auflösung der Christenheit. „Wir machten uns auf, wertlose neue Reiche in Übersee zu erobern“, lamentierte der Belgier ->Ogier Ghislain de Busbecq [8], welchen der römisch-deutsche König Ferdinand I als Gesandten zum türkischen Sultan beordert hatte, „und wir verlieren das Herz Europas“ [19] Die Christenheit, so schrieb er, hängt auf gefährliche Art vom guten Willen des persischen Königs ab, dessen Ambitionen im Osten den türkischen Sultan beständig von weiteren europäischen Eroberungen abhalten. [20]

Diese Ereignisse hatten einen tiefgreifenden Einfluß auf den Charakter der christlichen Bewohner des Balkans und der Mittelmeerregion, eine Tatsache, die von Nordeuropäern nie richtig gewürdigt wurde. Aus dem Blickwinkel von London und Paris spielen die Ottomanen und die Berberpiraten keine wichtige Rolle. Von Rom her gesehen stellte sich die Sache allerdings ganz anders dar. Rom, der Sitz der katholischen Kirche, befand sich mitten in der Frontlinie dieses niemals endenden Krieges. Von Mittelitalien her gesehen wird die Paranoia der Päpste betreffend Häresie und inneren Feinden sicher besser verstehbar.

Ibn Khalduns Ausführungen zum Jihad

Auch die Völker Spaniens, welche die blutige Grenzlinie während Jahrhunderten hielten, wurden verändert. Der Krieg gegen den Islam war für viele, wenn nicht die meisten der spanischen Könige, zur raison d’être geworden. Es war ein immerwährendes Projekt, nicht eine Obsession, eher wie ein normaler Teil des Lebens. Es war absolut klar, daß es mit der islamischen Welt nie Frieden geben würde. Wie hätte es anders sein können, wenn der „Heilige Krieg“ gegen die Ungläubigen für jeden Muslim ein Teil des islamischen Dogmas ist? Die Christen hatten das schon Jahrhunderte früher verstanden und es wurde vom Historiker Ibn Khaldun zum wiederholten Male festgestellt:

„Für die muslimische Gemeinde ist der heilige Krieg eine Pflicht aufgrund der Universalität der muslimischen Mission und der Verpflichtung, jedermann zum Islam zu bekehren – ob durch Überzeugung oder durch Gewalt. Folglich sind im Islam Kalifat und königliche Autorität vereint, damit die verantwortliche Person die zur Verfügung stehende Kraft/Energie für beide Bereiche – die der Religion und der Politik – gleichzeitig einsetzen kann. Die anderen religiösen Gruppen hatten keine universelle Mission und der „Heilige Krieg“ war keine Pflicht für sie, außer für Verteidigungszwecke. Daraus folgt, daß sich die Person (in den anderen religiösen Gruppen), die für die religiösen Angelegenheiten verantwortlich ist, nicht mit Machtpolitik beschäftigt. Unter ihnen erlangen diejenigen Leute, die die königliche Autorität innehaben, diese durch Zufall und auf eine Art und Weise, die nichts mit Religion zu tun hat. Sie kommen an die Macht aufgrund des zwingenden Resultats einer Gruppenzugehörigkeit, die inhärent königliche Autorität zu erlangen verpflichtet wären, Macht über andere Nationen zu gewinnen, wie das ja eben im Islam der Fall ist. Von ihnen wird lediglich gefordert, daß sie die Religion innerhalb ihres eigenen Volkes aufbauen. Das ist der Grund, warum sich die Israeliten nach Moses und Joshua während ca. vier Jahrhunderten nicht um königliche Autorität kümmerten. Ihr einziges Anliegen war die Gründung ihrer Religion.

Danach herrschte Zwietracht unter den Christen bezüglich ihrer Religion und der Christuslehre. Sie spalteten sich in Gruppen und Sekten, was die Unterstützung der verschiedenen christlichen Regenten gegeneinander absicherte. Zu verschiedenen Zeiten gab es verschiedene Sekten. Schlußendlich kristallisierten sich diese Sekten in drei Gruppen, die dann die christlichen Sekten ausmachten. Sie waren die Melchiter, die Jakobiter und die Nestorianer. Andere waren bedeutungslos. Wir glauben nicht, daß wir die Seiten dieses Buches mit der Diskussion über die Dogmen ihres Unglaubens schwärzen sollten. Sie sind im allgemeinen bekannt. Sie sind alle des Unglaubens. Dies wird im noblen Koran klar konstatiert. Diese Angelegenheiten mit ihnen zu diskutieren oder mit ihnen darüber zu streiten, ist nicht unsere Sache. Sie müssen sich entscheiden, ob sie zum Islam konvertieren, Schutzgeld bezahlen oder getötet werden.“ [21]

->Ibn Khaldun [9] wurde in Andalusien geboren, aber was er über den Jihad schrieb, wurde von jedem spanischen Monarchen verstanden, ob christlich oder maurisch. Das Überleben der iberischen Halbinsel war für die kastilischen Könige stetig bedroht und zwar von jeder Region, von der aus der Islam Überfälle lancieren konnte. Die Verkleinerung des islamischen Spaniens auf südlich gelegene Befestigungen in Andalusien machte die Christen keinesfalls sicherer. Jetzt ging die Bedrohung nicht mehr von Nordafrika aus, sondern von der Türkei. Die Existenz von Granada terrorisierte die Existenz des christlichen Spaniens, denn die Ottomanen konnten es jederzeit als Brückenkopf für eine zweite Eroberung der Halbinsel benutzen. Also mußte Granada verkleinert werden, koste es was es wolle. Doch auch nachher fühlten sich die Spanier nicht sicher. Der Krieg gegen den Islam würde wie gehabt weitergehen. Die Muslime bedrohten jetzt Italien und das ganze westliche Mittelmeergebiet, Spanien konnte als nächstes drankommen.

Den Islam westwärts umschiffen

Sogar die Entdeckungsreisen wurden unter dem Gesichtspunkt der islamischen Bedrohung unternommen. Zum Beispiel hatte die erste Reise von Kolumbus das Ziel, eine direkte Route nach Ostindien aufzutun, muslimisches Territorium umschiffend „den Islam von Hinten anzugehen“, wie es Louis Bertrand ausdrückt, „und mit dem großen Khan eine Allianz zu schmieden – eine sagenhafte Gestalt, von der man annahm, daß er dieses Gebiet beherrschte und der christlichen Religion wohlgesonnen war …“ [22] Bertrand insistiert auf dieser Sichtweise, welche er auf sechs Seiten hervorhebt. Er sagt, die Entdeckungsreisen sollten eine neue Ära einläuten „im Kreuzzug gegen die Mauren, der auf einer neuen und sichereren Route weiterzuführen sei. Dem Islam sollte über Indien ein tödlicher Hieb versetzt werden.“ [23]

Louis Bertrand war sich der Verbindung zwischen den Erschließungen der Konquistadoren in Amerika und dem Krieg gegen den Islam so sicher, daß er die Eroberung Amerikas als eigentlichen „letzten Kreuzzug“ benennt.

Die „schwarze Legende“ und das Vorbild der Muslime

Es braucht keine neue Aufzeichnung der Konquistadoren in der Neuen Welt: es ist eine von Grausamkeit und Gier monumentalen Ausmaßes. Trotzdem waren die Vorgehensweisen der Spanier dort – sie gaben Anlaß zur Entstehung der ->Schwarzen Legende [10] – genau das, was sie in der Schule der Kalifen gelernt hatten. Mit Louis Bertrand’s Worten: „Gier nach Gold, blutrünstige Überfälle, die fieberhafte Suche nach verborgenen Schätzen, Folter von Gefangenen zur Erpressung von Aussagen über diese verborgenen Orte – alle diese barbarischen Vorgehensweisen und Laster, die die Konquistadoren in Amerika zur Anwendung brachten, haben sie in den Schulen der Kalifen, Emire und maurischen Könige gelernt.“ [24] In der Tat können alle Charakterzüge, die mit Spaniern assoziiert, und für die sie so gründlich von englisch sprechenden Historikern kritisiert wurden, auf den Kontakt mit dem Islam zurückverfolgt werden.

„Die übelste Angewohnheit, welche die Spanier übernommen hatten, war der Parasitismus der Araber und Nomaden Afrikas: auf Kosten der Nachbarvölker zu leben. Die Raubzüge wurden zu einer eigentlichen Institution ausgebaut; Plünderung, Erpressung und Piraterie als einzige Lebensgrundlage für bewaffnete Männer angesehen. Auf die gleiche Art und Weise, wie diese in maurischen Territorien ihren Lebensunterhalt verdienten, gewannen die Spanier später ihr Gold in Mexiko und Peru.“

„Sie führten auch dort die barbarischen hier zusammengefaßten Praktiken der Araber ein:

– jedermann mit Feuer und Schwert bedrohen
– Fruchtbäume abholzen
– Ernten vernichten, ganze Landstriche verwüsten, um den Feind auszuhungern und gefügig zu machen
– überall Sklaven generieren
– die Bevölkerung der eroberten Länder zu Zwangsarbeit verdammen.

Alle diese verabscheuungswürdigen Vorgehensweisen lernten sie von den Arabern.“

„Die Sklaverei hielt sich während Jahrhunderten im christlichen Spanien genau so, wie es in islamischen Ländern üblich war. Ganz sicher haben die Spanier von den Arabern auch die Unnachgiebigkeit ihres Fanatismus und den Anspruch, wenn nicht gar die Auserwählten Gottes, so doch mindestens die katholischste Nation der Christenheit zu sein. Philip II, wie auch Abd er Rahman oder El Mansur, war ein Verteidiger des Glaubens.“

„Schließlich blieb es nicht ohne ansteckende Wirkung, daß die Spanier während Jahrhunderten mit ideologischen Fanatikern im Kontakt waren, die ihre Feinde kreuzigten und frohlockten, wenn sie Tausende von abgeschlagenen Schädeln zu Triumphhaufen auftürmten. Die Greuel der Araber und Berber war eine lehrreiche Schule auf der Halbinsel. Die Grausamkeit der Emire und Kalife, die ihre Brüder und Söhne mit eigenen Händen umbrachten, war Vorbild für Pedro den Grausamen und Henri von Trastamare, diese Würger in Würden – nicht besser als gemeine Mörder.“ [25]

Woher kommt der mörderische Antisemitismus?

Eines der meist beklagten Charakteristika des mittelalterlichen Europas war sein virulenter und nicht selten gewalttätiger Antisemitismus. Allerdings gab es die extreme Form davon im mittelalterlichen Europa nicht vor dem 11. Jahrhundert. In der Tat wurden die ersten Massaker an europäischen Juden in Spanien durch den muslimischen Mob im frühen 11. Jahrhundert ausgeführt, 1011 in Cordoba und 1066 in Granada. Es ist zweifellos wahr, daß die Christen eine lange Geschichte von Antagonismus gegenüber Juden hatten, die schon vor der Anwesenheit des Islam vorhanden war. Die Gegnerschaft war beidseitig und jüdische Führer der frühen Jahrhunderte waren in ihrer Verdammung des Christentums genauso lautstark wie Christen gegenüber dem Judentum. Ernsthafte Gewalt zwischen den beiden Gruppen war allerdings unüblich und das erste wirkliche Pogrom, das in Europa von Christen gegen Juden angestrengt wurde, fand nicht früher als zu Beginn des ersten Kreuzzuges 1096 statt. Das sind 30 Jahre nach dem Massaker von Granada.

Seit der römischen oder vielleicht schon vor-römischen Zeit war Spanien die Heimat einer großen jüdischen Gemeinde. Als Folge der islamischen Eroberung von 711 kamen die Juden unter die Herrschaft eines Glaubens, der von Anfang an bösartig und gewalttätig antijüdisch war. Für die Muslime war die diesbezügliche Anleitung von ihrem Gründer Mohammed vorgegeben. Es ist überflüssig, alle antijüdischen Aussagen von Koran und ahadith aufzuzählen, in denen die Hebräer als die hinterhältigsten, widerständigsten und unerbittlichsten Feinde Allahs dargestellt werden. Im Koran Sure 2, Verse 63–66 verwandelt Allah einige Juden, die den Sabbat nicht eingehalten hatten, in Affen: „Werdet ausgestoßene Affen“. Im Koran Sure 5, Verse 59-60 weist Er Mohammed an, die „Leute des Buches“ an diejenigen zu erinnern, die „Allah verflucht hat und wem Er zürnt – und verwandelt hat Er einige von ihnen zu Affen und Schweinen…“ Noch einmal hören wir in Sure 7, Vers 166 von den Sabbat-brechenden Juden: „Und als sie sich trutzig von dem Verbotenen abwendeten, sprachen Wir zu ihnen: ‚Seid verstoßene Affen!'“

->Alle Juden sind Affen und Schweine [11]

Aus den gleichen Quellen wissen wir, daß die erste gewalttätige Aktion Mohammeds gegen die Juden den Banu Quaynuqa galt.

->Belagerung und Vertreibung der Banu Quaynuqa [12]

Dieser Stamm lebte in Medina unter dem Schutz der Stadt. Mohammed „ergriff die Gelegenheit eines zufälligen Tumultes“ und befahl den Quaynuqa (oder Kainoka), seine Religion anzunehmen oder zu kämpfen. In den Worten von Edward Gibbon: „Der ungleiche Kampf war innerhalb von 14 Tagen beendet; nur mit starkem Widerstreben kam Mohammed dem beharrlichen Bedrängen seiner Verbündeten nach und erteilte die Zustimmung, das Leben der Gefangenen zu verschonen.“ (Decline and Fall, Kapitel 50) Bei späteren Überfällen auf die Juden kamen die hebräischen Gefangenen nicht so gut weg.

Der berüchtigtste Überfall Mohammeds gegen die Juden erfolgte gegen die Banu Quraiza. Diesen Stamm, der nahe Medina siedelte, griff der Prophet mit seinen Kriegern ohne Vorwarnung an und nach der Niederlage wurden alle Männer jenseits der Pubertät geköpft. Einige islamische Autoritäten behaupten, Mohammed hätte bei der Exekution persönlich Hand angelegt. Die dem Tode geweihten Männer und Knaben – ihre Zahl wird mit 500 bis 900 angegeben – mußten den Graben für ihr zukünftiges Grab selber ausheben. Alle Frauen und Kinder wurden versklavt. Diese Taten werden im Koran als von Allah persönlich ausgeführt beschrieben und sind damit vollständig durch göttliche Zustimmung sanktioniert.

->Die Vernichtung der Banu Quraiza [13]

Der Vernichtung der Banu Quraiza folgte bald darauf der Angriff auf die Juden in Khaybar. Bei diesem Überfall befahl der Prophet, daß man ein jüdisches Stammesoberhaupt foltere, um Informationen über einen verborgenen Schatz zu erhalten. Nachdem man letzteren gefunden hatte, wurde der Mann geköpft.

->Unterwerfung von Khaybar [14]

Was hatte Mohammeds scheinbar unerbittliche Feindschaft gegen die Juden verursacht? Laut ->Edward Gibbon [15] war es die Verweigerung der Juden, ihn als ihren lange erwarteten Messias anzuerkennen „die seine Freundschaft in unerbittliche Feindschaft – mit der er diese unglücklichen Menschen bis zu seinem Tode jagte – verwandelt hatte. Diese Doppelrolle als Apostel und Eroberer konnte (und kann) er auch von seinem Grab aus verfolgen.“ (Decline and Fall, Kapitel 50)

Waren die Muslime je tolerant gegen die „Schriftbesitzer?

Es ist eine weit verbreitete historische Fiktion, daß sich – abgesehen von der Verfolgung der arabischen Juden durch den Propheten – Muslime und Islam generell nachsichtig gegenüber den Schriftbesitzern gezeigt hätten; letzteren wurde im allgemeinen der dhimmi („Schutz“) Status der islamischen umma (Gemeinde) gewährt. Den erhielten auch die Christen, er schloß aber – wie Bat Ye’or ausführlich gezeigt hat – keine Rechtsgleichheit mit den Muslimen ein. Im Gegenteil: die dhimmis waren bestenfalls einer ganzen Batterie von diskriminierenden und erniedrigenden Gesetzen sowie endloser Ausbeutung ausgeliefert.

->Dhimmitude und Schutzgelderpressung [16]
->Nichtmuslimische Untertanen des muslimischen Staates [17]

Schlimmstenfalls konnten sie auf der Straße ohne Hoffnung auf gesetzliche Wiedergutmachung ermordet werden. Eine der übelsten Maßnahmen gegen sie war das Gebot des Tragens einer bestimmten Farbe, damit sie, zwecks Ausbeutung und Mißbrauch, leichter erkennbar waren. Bat Ye’or weist darauf hin, daß dieses Gesetz gleich zu Beginn des Islam vollstreckt wurde. Es gab keine kontinuierliche Gewalttätigkeit, aber die Ausbeutungs- und Mißbrauchsmuster, die vom Propheten im Arabien des 7. Jahrhunderts initiiert worden waren, wiederholen sich durch die gesamte Geschichte hindurch. Die ersten Judenmassaker in Europa, die vom muslimischen Mob in Spanien vom Stapel gerissen wurden, folgten auf vorangegangene in Nordafrika und waren die Fortführung der Vernichtung arabischer Stämme und Völker durch Mohammed.

Es gab aber auch Zeiten, in denen ein Anflug von Toleranz gegenüber den Juden und Christen gezeitigt wurde. Es konnte gar nicht anders sein. Als die Araber während des 7. Jahrhunderts die riesigen Gebiete von Mesopotamien, Syrien und Nordafrika erobert hatten, befanden sie sich in einer kleinen Minderheit, die über eine enorme Anzahl von Christen und einen geringeren Anteil von Juden regierten. Also mußten sie die Sache mit Vorsicht vorantreiben. Wie alle Eroberer lernten die Araber schnell, jegliche internen Konflikte auszunützen; hauptsächlich war es in ihrem Interesse, die Christen und Juden zu entzweien. Vor allem kam das in Spanien zum Tragen, wo die jüdische Bevölkerung sehr groß war. Eine vereinigte jüdisch-christliche Front hätte extrem gefährlich sein können, so war es gänzlich im Interesse der Eroberer, Zwietracht und Argwohn zwischen diesen beiden Gemeinden zu säen. Hier die Worte von Bat Ye’or: „Die arabischen Invasoren wußten, welchen Vorteil sie vor Ort aus den Uneinigkeiten der verschiedenen Bevölkerungsgruppen schlagen konnten, um ihre eigene Autorität zu etablieren. Erst bevorzugten sie die eine, dann die andere, immer mit der Absicht, jede durch die Strategie ‚Teile und Herrsche‘ zu schwächen und zu ruinieren.“ [26]

» Teil 4 folgt in Kürze

Like

OB Hilbert rechtfertigt Bombardierung Dresdens

geschrieben von PI am in Deutschenfeindlichkeit,Geschichte,Kampf gegen Rechts™,Political Correctness | 321 Kommentare

[18]Dirk Hilbert (FDP, Foto r.), der Oberbürgermeister der Stadt Dresden, trat sein Amt 2015 nach einer Stichwahl gegen seine sozialdemokratische Gegenkandidatin an. Unterstützt wurde er im Vorfeld nicht nur von seiner Partei, sondern auch von der CDU sowie der AfD und Pegida. Anlässlich der Erinnerung an die alliiere Bombardierung der Elbmetropole am 13. Februar 1945 forderte der gebürtige Dresdner nun, dass seine Heimatstadt nicht „in einem Opfermythos dastehen“ [19] dürfe, denn: „Dresden war keine unschuldige Stadt, das wurde wissenschaftlich ausgewertet.“

(Von Klabautermann)

Man fragt sich natürlich, welche wissenschaftlichen Erkenntnisse gesammelt wurden, die die vollständige Zerstörung der historischen Dresdner Altstadt und die Tötung Tausender Zivilisten durch Luftangriffe rechtfertigen. Reicht es denn nicht, dass erst vor kurzem ganz zeitgeistkonform und politisch korrekt die Opferzahl der Bombardierung von 250.000 auf unter 30.000 nach unten korrigiert wurde, um nicht zu viele deutsche Opfer in dieser Sache zu haben?

Die Stadt war damals überfüllt mit deutschen Flüchtlingen, die meistens nur noch ihr Leben sowie die Kleidung, die sie trugen, vor dem Heranrücken der Roten Armee retten konnten. Und weil die Männer an der Front kämpfen mussten, waren unter diesen (richtigen) Flüchtlingen überwiegend Frauen, Kinder und Alte, die – wie die Dresdner selbst – als Zivilisten eben nicht „die Schuldigen“ waren.

Hilberts Aussagen sind ein Schlag ins Gesicht aller noch lebenden und traumatisierten Opfer des damaligen Massakers. Sie gleichen den Weltanschauungen in linksextremistischen Kreisen, wo generell alle Deutschen verantwortlich für den Nationalsozialismus sind und waren, weil sie 1933 „falsch“ wählten. Insbesondere Bombenopfer und Vertriebene hätten demnach ihr Schicksal zu Recht erfahren. Ansichten, die in zunehmendem Maße nicht nur von Linksextremisten vertreten werden, sondern auch Teile der Mitte der Gesellschaft befallen haben.
Doch unter den Dresdner Opfern waren wie in der Gesamtbevölkerung verschiedenste Menschen, auch Sozialdemokraten, Liberale, Katholiken oder Zentrumsbürgerliche. Es wäre jedenfalls schlimm, wenn in 70 Jahren alle heutigen Deutschen für die Zeit unter Angela Merkel und die Konsequenzen ihrer Politik für Europa und Deutschland verantwortlich gemacht würden.

Hilberts Verachtung der damaligen deutschen Opfer ähnelt ohne Zweifel dem Umgang mit denen heutzutage: Ob Opfer von Migrantengewalt oder islamischem Terrorismus, die staatlichen und medialen Institutionen schweigen, spielen herunter und leugnen. Es gibt keine deutschen Opfer, damals nicht und heute auch nicht. Es darf sie einfach nicht geben.

Man könnte zudem vermuten, dass das unsensible und rücksichtslose Verhalten eine Folge der DDR-Sozialisation des 1971 Geborenen ist, jedoch wären solche Aussagen von einem westdeutschen Politiker sogar noch viel wahrscheinlicher gewesen.

Hilbert selbst jedenfalls winselt jetzt um Hilfe vom Staatsschutz und erhält inzwischen eine Dauerbewachung durch die Polizei, weil er aufgrund seiner unrühmlichen Aussagen Drohungen erhielt. Kein Wunder: wer die eigenen Leute diffamiert und herabsetzt, muss damit einfach rechnen. Kritik darauf wäre in jedem Land der Welt die natürliche Reaktion gewesen, wobei in anderen Ländern solche Aussagen durch Politiker auch kaum möglich sind – gut, vielleicht noch im vom Selbsthass zerfressenen Schweden. In Deutschland sind sie jedoch seit Jahren selbstverständlich, während Menschen mit psychisch gesunden Ansichten, wie die Kritiker des Dresdner Stadtoberhauptes, in den Medien als „Rechte“ gebrandmarkt werden.

Halten wir also noch einmal fest: Nach Meinung des Dresdner Oberbürgermeisters Hilbert war seine Stadt während der Nazi-Zeit eine „schuldige Stadt“, und deshalb durften tausende Zivilisten von alliierten Bomben getötet werden. Vielleicht hätte er lieber gleich die Sprache der Linksradikalen verwenden und wie die Ex-Piratenbraut und jetzige SED-Parteisoldatin Anne Helm direkt und weniger unterschwellig den Satz „Bomber Harris do it again!“ verwenden sollen.

Eine Entschuldigung Hilberts erreichte die noch lebenden Opfer der Bombennacht von 1945 bis jetzt noch nicht, aber zumindest weiß die Öffentlichkeit inzwischen, wie wichtig es ihm ist, dass die Dresdner Gedenkveranstaltung in diesem Jahr auch zugunsten von syrischen Flüchtlingen und im Mittelmeer ertrunkenen Migranten durchgeführt wird.

Kontakt:

» facebook.com/hilbert.fuer.dresden [20]
» Tel.: 0351-4882000
» oberbuergermeister@dresden.de [21]

Like

Wer hat Uwe Barschel ermordet?

geschrieben von PI am in Altparteien,Deutschland,Geschichte,Justiz,Kriminalität,Video | 86 Kommentare

[22]Lange war es nur eine von zwei Möglichkeiten – Mord und Selbsttötung. Nun scheint sich die Waagschale zu Gunsten der Mordtheorie zu senken: Ermittler haben an der Kleidung des vor 25 Jahren in einem Genfer Hotel tot aufgefundenen CDU-Politikers Uwe Barschel fremde DNA festgestellt. Die „WELT AM SONNTAG“ will sich in ihrer morgigen Ausgabe näher mit dem Fall beschäftigen.

In einem Vorabbericht schreibt [23] die „WELT“:

Knapp 25 Jahre nach dem mysteriösen Tod des CDU-Politikers Uwe Barschel in Genf haben neue Untersuchungsmethoden eine bisher unsichtbare Spur ans Licht gebracht: den genetischen Fingerabdruck eines Unbekannten. Spezialisten des Kieler Landeskriminalamts haben DNA-Rückstände einer fremden Person an Kleidungsstücken sichergestellt, die der frühere Ministerpräsident von Schleswig-Holstein in der Nacht seines Todes trug.

Das bestätigte die Lübecker Staatsanwaltschaft der „Welt am Sonntag“. Das genetische Material ist auch nach der langen Zeit noch gut genug erhalten, um es mit möglichen Verdächtigen vergleichen zu können. Ein und dieselbe Person hinterließ ihre Spuren auf der Strickjacke, den Socken und der Krawatte des Toten sowie auf dem Handtuch des Hotelzimmers. (…)

Der frühere schleswig-holsteinische CDU-Landtagsabgeordnete Werner Kalinka, auf dessen Antrag hin die DNA-Untersuchungen zustande kamen, sagte der „Welt am Sonntag“, der Verdacht, Uwe Barschel sei ermordet worden, habe sich durch die neuen Spuren erhärtet.

Ende 2010 hatte die „WELT“ über eine angebliche Spur zum Mossad berichtet [24]. Ende 2011 veröffentlichte [25] sie Auszüge aus dem Buch „Ein Mord, der keiner sein durfte“ des damals ermittelnden Oberstaatsanwalts Heinrich Wille.

Like

„Alle fünf Minuten wird ein Christ getötet“

geschrieben von kewil am in Christenverfolgung,Geschichte | 33 Kommentare

[26]Letztes Jahr schockierte der OSZE-Vertreter für den Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Diskriminierung, der Soziologe Massimo Introvigne, mit der Aussage: «Alle fünf Minuten wird ein Christ ermordet.» Dabei stützte er sich auf die Studien des amerikanischen Center for the Study of Global Christianity. Das von David B. Barrett geleitete Zentrum veröffentlicht die «World Christian Ency­clopedia» und den «Atlas of Global Christianity».

Die Arbeiten Barretts gehören zu den meistzitierten Untersuchungen im akademischen Bereich. Aufsehen erregte Barrett 2001, als er die Gesamtzahl der christlichen Märtyrer seit der Stiftung der Kirche durch Jesus Christus 30 n. Chr. zu eruieren versuchte. Dabei kam er zum Schluss, dass es in den zweitausend Jahren rund siebzig Millionen christliche Märtyrer gab, von denen 45 Millionen allein im 20. Jahrhundert umgebracht wurden.

Fortsetzung hier in WELTWOCHE 10/12! [27]

[28]Die Grafik zeigt, in welchen Ländern Christen am stärksten verfolgt werden: Je dunkler die Einfärbung, desto brutaler die Verfolgung.

Like

Es war nicht alles schlecht unterm Erich!

geschrieben von PI am in Altparteien,Deutschland,Geschichte,Linksfaschismus,Wahlen | 89 Kommentare

[29]Peer Steinbrück, zukünftiger Ex-Kanzlerkandidat der SPD, hat der ZEIT ein Interview gewährt [30]. Was bis dahin betrachtet ungefähr so interessant ist wie der Sack Reis, der gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen zufolge gestern in China umgefallen sein soll. Wäre da nicht die peinliche Anbiederung an ehemalige SED-Genossen, bei der Steinbrück auch vor „Es war nicht alles schlecht“-Niveau nicht zurückschreckt. Nur eben nicht mit dem Bau von Autobahnen, sondern mit „besserer Kinderbetreuung“ begründet.

(Von Peter H., Mönchengladbach)

Sicherlich: Peer Steinbrück hat es schwer. Sein Versuch, sein Kanzler-Gehalt schon vor seiner Wahl zu diskutieren, hat ihn beim Wahlvolk wenig beliebt gemacht. Sein Versuch, sich mit einem Plädoyer für getrennten Sport-Unterricht [31] von Jungen und Mädchen bei muslimischen Wählern anzubiedern, ist auch kräftig in die Hose gegangen. Was also tun? Wo ist der Strohhalm, nach dem er greifen, die Wähler-Klientel, die er noch ansprechen kann?

Sein gestriges Interview in der ZEIT hat uns die Antwort gegeben: in Ostdeutschland. Aber wer nach der romantisierenden Darstellung seiner Zeit als – nota bene! – „Bürger in der DDR“ zu Beginn des Interviews noch glaubt, es ginge Steinbrück nur darum, sich beim ostdeutschen Wähler als solches anzubiedern, der wird schnell eines Besseren belehrt. Spätestens mit seiner Aussage, die Menschen in der DDR seien mit der gleichen Selbstverständlichkeit Mitglieder der SED geworden, wie Menschen in Bayern Mitglieder der CSU oder Menschen im Ruhrgebiet die der SPD werden, allerspätestens mit seiner Klage, diese Ex-SED-Mitglieder hätte man doch nach 1989 in der SPD aufnehmen sollen, macht Steinbrück eindrucksvoll deutlich, bei wem er sich tatsächlich anzubiedern versucht: bei den Ewiggestrigen, bei jenen ehemaligen SED-Genossen, die der DDR bis heute nachtrauern und deswegen vor lauter Frust das DDR-Überbleibsel „Linkspartei“ wählen. Und wer sich erst einmal auf solches Niveau begibt, der verliert schnell alle Hemmungen:

ZEIT: Woran denken Sie zuerst, wenn Sie das Wort „Ostdeutschland“ hören?

Steinbrück: Ich fühle mich den neuen Ländern sehr nahe. Gerade vor dem Hintergrund meiner Erfahrungen in der DDR steht mir das historische Wunder der Wende besonders deutlich vor Augen. Gleichzeitig aber denke ich natürlich nach wie vor an ein wirtschaftliches Gefälle. Daran, dass der Begriff der blühenden Landschaften sehr wagemutig, auch aufgesetzt war. Ein Drittel der Arbeitslosen lebt in den neuen Ländern – obwohl dort nur ein Fünftel der Bevölkerung Deutschlands lebt.

ZEIT: Andererseits hat der Osten die höhere Beschäftigungsquote, es gibt fast keine Hausfrauen.

Steinbrück: Sie haben recht – dass so viele Frauen arbeiten, ist ein positives Erbe der DDR. Ebenso die bessere Kinderbetreuung. Und natürlich überwiegt bei mir die Freude über das historische Wunder. Ich habe die Städte hier in den siebziger und achtziger Jahren gesehen. Ich weiß, wie Suhl, Leipzig oder Dresden aussahen. Und ich weiß, wie diese Orte heute aussehen. Da ist uns allen gemeinsam etwas Grandioses gelungen. Das kann die Ostdeutschen zu großem Stolz und Selbstbewusstsein veranlassen. Wenn ich mir eine Stadt wie Wismar vorstelle: Hätte es die DDR zwei Jahre länger gegeben, wäre die Stadt zerfallen!

Aha. Frauen haben gearbeitet und die Kinderbetreuung war besser – das klassische Äquivalent zum Bau der Autobahnen, mit dem unbelehrbare SozialistInnen seit vielen Jahren erklären, warum in der DDR nicht alles schlecht war. Aber Steinbrück hat keine Probleme, sich damit gemein zu machen, gar vom „positiven DDR-Erbe“ zu sprechen. Die Verfolgung von Oppositionellen, dass Menschen ermordet wurden, nur weil sie von einem Teil unseres Landes in einen anderen Teil unseres Landes wollten, all das würde in Steinbrücks Ostalgie nur stören und wird somit gar nicht erst erwähnt. Hauptsache, die DDR hat für die Abschaffung von Hausfrauen gesorgt. Nur die verfallenen Städte waren nicht schön, weswegen es auch gut ist, dass es ein „historisches Wunder“ gegeben hat. Pardon, aber noch peinlicher ist Stimmenfang bei DDR-Altlasten gar nicht mehr vorstellbar. Steinbrücks kurz davor geäußerte Abgrenzung von Marxisten und Leninisten wirkt da nur noch wie ein kläglicher Hinweis darauf, dass selbst seine SPD noch Grenzen hat. Nur sind diese Grenzen jetzt von ihm noch weiter nach links verschoben worden.

Peer Steinbrück weiß genau, dass er nicht Kanzler wird. Dass die einstige Volkspartei SPD in den Umfragen gerade noch über 20 Prozent kommt [32], dürfte ihm nicht entgangen sein. Also geht es ihm nur noch darum, hier und dort Stimmen zusammenzukratzen, in der verzweifelten Hoffnung, dass AfD, FDP und „Linkspartei“ an der 5%-Hürde scheitern werden und er sich und die SPD dann Merkels CDU als Koalitions-Partner anbieten kann. Und bei welcher Klientel er sich auf dem Weg dahin anbiedern muss, ob nun beim Islam oder bei ehemaligen SED-Genossen, ist einem Charakter wie Steinbrück völlig egal. Hauptsache, man kommt endlich wieder an die Tröge der Macht und muss nicht länger als überbezahlter Vortrags-Redner durchs Land tingeln. Aber in einer Partei, in der andere Salafisten hätscheln, Juden mit gewaltbereiten Muslimen vergleichen oder bekopftuchte Tagesschau-Sprecherinnen fordern, kommt es auf einen Charakter dieser Art mehr oder weniger ohnehin nicht mehr an.

Like

Berlusconi lobt Mussolini

geschrieben von PI am in Deutschland,Geschichte,Italien | 46 Kommentare

[33]Geschichtspolitik ist ein sehr ernstes Thema in Deutschland. Uns ist nicht nur wichtig, dass sich bestimmte schreckliche Ereignisse in der Geschichte nicht mehr wiederholen. Nein, wir leiten sogar eine ganze Staatsdoktrin daraus ab. Das haftbewehrte Verbot der Leugnung oder Hinterfragung bestimmter (eigentlich unumstößlicher) Sachverhalte inklusive.

Dass immer mehr andere Europäer trotz eigener Verstrickung in diese finstere Vergangenheit ganz anders ihren Frieden mit der unsäglichen ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts suchen ist dagegen eine traurige Tatsache. Wie wir in diesen Tagen wieder erleben dürfen, wird da gerne sehr selektiv vorgegangen. Wenn Tschechien im Zweiten Weltkrieg deutsch besetzt war, dann ist das unter europäischen Freunden selbstverständlich böse (auch wenn Prag ein halbes Jahrtausend eine deutsche und deutschsprachige Stadt war und Tschechien bis 20 Jahre vor dem zweiten Weltkrieg seit Jahrhunderten wohlstandsmehrend deutsch (österreichisch) regiert war – was immer noch das Selbstverständnis der Deutschen dieser Zeit prägte). Wenn aber 1945 drei Millionen Sudetendeutsche aus ihrem angestammten Siedlungsraum vertrieben, enteignet und nicht selten ermordet wurden, dann sind die dafür verantwortlichen Dekrete heute noch mit europäischem Recht kompatibel und man kann mit deren Nicht-Aufhebung immer noch tschechische Präsidentenwahlen gewinnen (Kewil berichtete).

Genauso ist es nun mit aller Geschmacklosigkeit, wenn Italiens Polit-Greis Berlusconi am Holocaust-Gedenktag eine Lanze für den faschistischen Diktator (und wohl Bruder im Geiste) Mussolini [34] bricht. Dieser habe viele Dinge ordentlich gemacht, lediglich das mit den Rassegesetzen sei falsch gewesen (aber in der Gesamtbilanz dann wohl nebensächlich?). Aha, der „Marsch auf Rom“, die Abschaffung der Demokratie waren also gut? Ebenso die Kriege gegen indigene Völker in Nordafrika (Kolonalkriege) und der neo-römische, imperiale Größenwahn auf dem Balkan?

Natürlich gibt es dagegen in Italien jetzt einen Aufschrei der Linken. Aber das ist ein Sturm im Wasserglas ohne nachhaltige Wirkung in der italienischen Öffentlichkeit.

Das gefährliche an dieser ganz unterschiedlichen Aufarbeitung der Weltkriege in Zeiten der Eurokrise, sind die moralischen Ableitungen aus diesen grundunterschiedlichen Geschichtsbildern. Wenn wir es nicht verhindern können, dass sich die übrigen Europäer im Bezug auf uns Deutsche ihr Geschichtsbild à la Carte zusammenstellen, wir aber immer nur das selbe negativst mögliche 68er-Menü aufgetischt bekommen fehlen uns die Abwehrkräfte, unser Volksvermögen zusammen halten zu können. Nicht nur dass jeder andere Europäer sich im Recht fühlt, uns für irgendwelche Reparationen oder sonst etwas in Regress zu nehmen. Nein, wir wählen dann auch noch ganz munter im Herbst eine Regierung, die sich trotz angeblicher Finanzkompetenz des Spitzenmanns, bemüßigt fühlt die Eulen in Form von Eurobonds nach Athen und Paris zu tragen.

Die Bundesrepublik ist der bisher einmalige historische Versuch, einen Staat historisch gänzlich auf (zum Teil vermeintlicher und tatsächlich vor allem masochistischer) Ehrlichkeit aufzubauen. Im Moment sieht es danach aus, dass dieses Experiment mit der Auflösung des Staatsvolkes und seiner finanziellen Plünderung endet. Sollte sich hier abzeichnen, dass die Überlebenschancen verlogener Staaten besser sind? Vermutlich wird man es schon in hundert Jahren wissen.

Like

FAZ nennt Hindenburg „ehemalige NS-Größe“

geschrieben von kewil am in Geschichte,Kampf gegen Rechts™,Linksfaschismus,Lumpen | 73 Kommentare

[35]Das linksversiffte Drecksblatt FAZ – ja, die Frankfurter Allgemeine – nennt den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg eine „ehemalige NS-Größe“, ja, eine „ehemalige NS-Größe“! Und dies im Zusammenhang damit, daß die kommunistische Stadt Stavenhagen, einst im Mauermörderstaat DDR gelegen und immer noch von demselben SED-Bürgermeister Bernd Mahnke wie vor der Wende geleitet, Hindenburg die Ehrenbürgerwürde aberkannt hat. Der Text wurde vermutlich von der rotversifften dpa übernommen. Kein einziger FAZ-Leser hat gegen diese widerliche Einschätzung im Kommentarbereich protestiert! (Dank für diesen außergewöhnlichen Tipp [36] an Rosa Rot!)

Hier der Text zu Dokumentationszwecken im Original:

Manchmal dauert es etwas länger: Mehr als 68 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges hat die Stadt Stavenhagen im Kreis Mecklenburgische Seenplatte die Ehrenbürgerschaften ehemaliger NS-Größen gestrichen. Der Beschluss fiel am späten Donnerstagabend einstimmig in der Stadtvertretung, sagte Hauptamtsleiter Joachim Demske am Freitag. Die Ehrenurkunden von Adolf Hitler, Reichspräsident Paul von Hindenburg und dem damaligen Gauleiter von Mecklenburg, Friedrich Hildebrandt, waren bei Recherchen im Landeshauptarchiv in Schwerin entdeckt worden…

(FAZ, 18.10.2013)

» Kontakt: redaktion@faz.de [37]

Like

Heute morgen im Hotellift: Alhambra

geschrieben von kewil am in Geschichte,Islam,Spanien | 44 Kommentare

[38]Heute morgen im Hotellift. Die Reiseleiterin aus Seattle, Washington, erzählt mir, daß sie gestern in der Alhambra in Granada waren.“I have never seen such beautiful carvings in my life“, und ihre Augen leuchten immer noch. Heute fahren sie nach Sevilla – und der Lift ist unten. Have a nice day! Wer glaubt nicht, daß diese Frau nicht wie Millionen anderer Touristen in Andalusien jedes Jahr alle Schönheiten dem Islam zurechnet? So schlecht kann der Islam doch nicht sein. Wer so schöne Dinge schafft, muß ein guter Mensch gewesen sein. Andalusien ist vermutlich weltweit das gigantischste islamische Propagandainstrument, ohne daß Mekka einen Finger rühren oder einen Dinar schicken muß.

Wer glaubt, irgendein Reiseführer werde die Touristen darüber aufklären, wer die beautiful carvings entworfen und hergestellt hat? Die Mauren haben doch beim Bau der Alhambra oder der Moschee von Cordoba keinen Finger gerührt. Sie haben arbeiten lassen – wie überall, wo sie herrschten!

Und welcher Reiseleiter wird von den Grausamkeiten der maurischen Herrschaft in Spanien berichten? Stattdessen wird die ganze Welt in Andalusien, wer immer herreist, Touristen aus allen Kontinenten, spanische Ausflügler, französische Schulklassen, deutsche Oberstudienräte, über die angebliche Zurückgebliebenheit des Christentums indoktriniert, das auch noch so dreist war und die lieben Muselmannen aus dem spanischen Paradies zu vertreiben wagte. Schluchz. Machen Sie selber den Test! Buchen Sie ein paar Tage Andalusien bei Tui, Neckermann oder Studiosus. Ihnen werden die Augen übergehen.

Like

Westerwelle in Kaliningrad

geschrieben von kewil am in Geschichte | 128 Kommentare

Vor vier Tagen fand ein bedeutendes Leichtmatrosen- Außenminister-Treffen Russland, Deutschland und Polen [39]in Kaliningrad statt. Die Außenminister Westerwelle, Sikorski und Lawrow gedachten zunächst am „Memorial der 1.200 Gardisten“ der bei der Erstürmung der Festungsstadt Kaliningrad Anfang April 1945 gefallenen Sowjetsoldaten. Das ist völlig in Ordnung, denn die Mutti war letztes Jahr sogar in Moskau an der Kremlmauer bei der sowjetischen Siegesparade.

Dann berieten die Außenminister auch über die Erweiterung des kleinen Grenzverkehrs zwischen Kaliningrad und Polen, um einen visafreien Austausch in einem Radius von 50 Kilometern zu erlauben [40]. Ja, wir sind auch schwer daran interessiert, daß Kaliningrad ohne Visum an die EUdSSR angeschlossen wird, wir brauchen zwei Millionen Fachkräfte!

Kaliningrad, Kaliningrad… war da nicht mal was? Ach so, das hieß mal Königsberg! Darf man Königsberg nicht mehr schreiben? Wir wenden uns an das nicht-kyrillische Gugel Deutschland. Königsberg ca 2,7 Millionen Einträge, Kaliningrad 9,2 Millionen Links. Aha, gehen wir zu Gugel News, wo die aktuellen Zeitungsartikel verlinkt sind. Königsberg 390 Einträge, Kaliningrad 2670! Was sind wir bloß für kleine Kriecher, die einen urdeutschen Namen verschwinden lassen. Ach, hab‘ ich beinahe vergessen: Immanuel Kant wurde 1724 in Kaliningrad geboren und verstarb 1804 ebenda.

Like

Gegen Opferhierarchien – Europäischer Gedenktag am Freitag, den 23. August

geschrieben von PI am in Deutschland,Europa,Geschichte | 26 Kommentare

Steinplatz-Berlin [41]Es dürfte bisher kaum jemandem in Deutschland aufgefallen sein: Das EU-Parlament hatte bereits 2008 beschlossen, den 23. August, den Tag an dem 1939 der Hitler-Stalin-Pakt abgeschlossenen wurde, zum „Europäischen Gedenktag an die Opfer der stalinistischen und nationalsozialistischen Verbrechen“ zu erklären. Das ist weitestgehend ein Verdienst von EU-Abgeordneten osteuropäischer Länder und wurde gegen den Widerstand vieler westlicher EU-Abgeordneter durchgesetzt. Außer in Schweden wird dieser Gedenktag daher auch in keinem westeuropäischen EU-Staat offiziell begangen, und so gilt es nun ein Zeichen zu setzen: Um 17.30 Uhr findet am morgigen Freitag, den 23. August bei den Mahnmalen für die Opfer des Stalinismus und des National-Sozialismus in Berlin-Charlottenburg am Steinplatz/ Ecke Hardenbergstraße ein stilles Gedenken mit Blumenniederlegung statt.

(Von DIE FREIHEIT, Landesverband Berlin)

In Bulgarien, Kroatien, Polen, Ungarn, Slowenien und den baltischen Staaten dürften sich die Menschen wundern, warum sich Deutschland hier ausklinkt. Eine offizielle Stellungnahme unserer Regierung, die ansonsten gar nicht genug „EU“ durchsetzen kann, fehlt bisher.

Der ehemalige Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung Prof. Wolfgang Benz, der auch schon mal die Muslime von heute mit den Juden von damals gleichsetzt, kritisiert als prominenter geistiger „Vorturner“ in seinem Tagesspiegel-Artikel vom 21.02.13 [42] diesen Gedenktag wie folgt: „Das pauschale Gedenken, das der 23. August symbolisiert, nivelliert die Unterschiede zwischen nationalsozialistischer Verfolgung und kommunistischem Terror und marginalisiert damit den Judenmord wie den Genozid an Sinti und Roma“.

Als Hauptbegründung gilt laut Benz dabei, dass es nicht die Intention sowjetischer Politik gewesen sei Menschen auszurotten, weil sie bestimmten Ethnien- oder Religionsgemeinschaften zugehörten. Benz wird vermutlich wissen, dass das nicht den Tatsachen entspricht. Alleine schon Stalins Völkermord von 1932-33 an mindestens 3,5 Millionen Ukrainern (laut Akademie der Ukrainischen Wissenschaften zum Holodomor) durch systematischen Nahrungsentzug zeigt, das Stalin keineswegs davor zurückschreckte, Ethnien planmäßig zu vernichten. Viele andere nichtrussische Ethnien folgten.

Weiß Herr Benz etwa auch nicht, dass Stalin Menschen vor allem deshalb ausrottete, weil sie als echte oder vermeintliche Gegner des Sozialismus einer „falschen“ Klasse (wie z.B. die Kulacken als selbstständige Großbauern) angehörten, da er von der Opferkategorie „Klasse“ gleich gar nicht redet? So sehr man auch heute alles europäisch sehen will, in diesem einen Punkt um Gottes Willen nicht, denn es hätte natürlich Konsequenzen, wenn auch nicht die, die Herr Benz vorgibt.

Irgendwer hat neulich gefragt, ob am Denkmal für die vom Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen im Tiergarten am Ende etwa auch dem von Hitler liquidierten schwulen SA-Führer Ernst Röhm mitgedacht wird. Das ist natürlich recht pointiert, weist aber auf das Problem hin, dass nun mal viele Täter auch Opfer waren und umgekehrt. Und was wollten denn viele der von den Nazis ermordeten Kommunisten, nach denen heute noch etliche Strassen im Osten benannt sind? In der Regel kämpften sie für eine Räte-Republik, d.h. übersetzt nichts anderes als für ein Sowjetdeutschland nach Stalins Vorbild. Das erwähnt man aber lieber nicht, man könnte ja sonst in ein falsches Licht geraten.

Doch wenn sich zwei Massenmörder bekämpfen und man nennt beide „Massenmörder“, wieso sollte dadurch eigentlich einer der beiden verharmlost werden? Wie lange soll beim Gedenken an die Opfer noch jeweils nach Klassen- oder Rassengesichtspunkten oder nach der Art der Ermordung eine Bewertung quasi in einer Opferhierarchie erfolgen? Wie will Herr Benz letztlich feststellen ob nun vergasen leidvoller als verhungern oder erschießen ist. Das ist doch absurd.

Wir brauchen keine Olympiade des Opfertums mehr, wir bräuchten heute mehr denn je ein europäisches, achtungsvolles Gedenken der Opfer beider Diktaturen. Das würde einer politischen Vereinnahmung des Gedenkens zur Durchsetzung heutiger politischer Einzelziele vorbeugen. Die beiden mörderischen Diktaturen waren, bei aller Unterschiedlichkeit, eben das komplette Gegenteil von jeglicher Demokratie und sie waren beide betont antibürgerlich.

Deshalb sollten wir Bürger am 23. August das tun, was eigentlich Aufgabe unserer Regierung wäre.

Zusatzinfo 1 [43]
Zusatzinfo 2 [44]
The Soviet Story [45] (deutsch)

Like