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Saporoger Kosaken-Brief an türkischen Sultan

Saporoger Kosaken-Brief an türkischen Sultan [1]Die Saporoger Kosaken hatten jahrzehntelang Scharmützel mit den Osmanen, von 1615 bis 1625 kamen sie dabei bis fast nach Konstantinopel. Trotzdem forderte irgendwann der türkische Sultan in einem Brief ihre Unterwerfung. Darauf setzten sich die Kosaken hin und schrieben angeblich 1776 eine Antwort.

Wie man auf dem Gemälde sieht, hatten sie Spaß dabei, und der Brief hat es tatsächlich in sich:

Du türkischer Teufel, Bruder und Genosse des verfluchten Teufels und des leibhaftigen Luzifers Sekretär!

Was für ein Ritter bist du zum Teufel, wenn du nicht mal mit deinem nackten Arsch einen Igel töten kannst? Was der Teufel scheißt, frisst dein Heer. Du wirst keine Christensöhne unter dir haben.

Dein Heer fürchten wir nicht, werden zu Wasser und zu Lande uns mit dir schlagen, gefickt sei deine Mutter! Du Küchenjunge von Babylon, Radmacher von Mazedonien, Ziegenhirt von Alexandria, Bierbrauer von Jerusalem, Sauhalter des großen und kleinen Ägypten, Schwein von Armenien, tartarischer Geißbock, Verbrecher von Podolien, Henker von Kamenez und Narr der ganzen Welt und Unterwelt, dazu unseres Gottes Dummkopf, Enkel des leibhaftigen Satans und der Haken unseres Schwanzes. Schweinefresse, Stutenarsch, Metzgerhund, ungetaufte Stirn, gefickt sei deine Mutter! So haben dir die Saporoger geantwortet, Glatzkopf. Du bist nicht einmal geeignet, christliche Schweine zu hüten.

Nun müssen wir Schluss machen. Das Datum kennen wir nicht, denn wir haben keinen Kalender. Der Mond ist im Himmel, das Jahr steht im Buch und wir haben den gleichen Tag wie ihr. Deshalb küss unseren Hintern!
Unterschrieben: Der Lager-Ataman Iwan Sirko mitsamt dem ganzen Lager der Saporoger Kosaken.

Dazu steht in Wiki ein extra Artikel, [2] er ist aber von Löschung bedroht. Im englischen, polnischen, französischen und spanischen Wiki, die unter anderen den Beitrag auch haben, steht von Löschung nichts.

(Spürnase: Pantau)

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Die Borgias im Historien-Porno beim ZDF

geschrieben von kewil am in Altmedien,Geschichte,Katholische Kirche | 128 Kommentare

[3]Seit einer Woche läuft im gebührenfinanzierten GEZ-ZDF ein Kirchen-Porno über die spanische Familie Borgia, die in Rom vor 500 Jahren zwei Päpste stellte, zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr. Heute abend wird Teil 4 von 6 gesendet, die letzte Folge sahen angeblich ca. 4,8 Millionen Zuschauer.

Die Stuttgarter Zeitung muß uns verzeihen, aber dieser Text verdient es einfach, nachgedruckt zu werden:

Spritz! Stöhn! Röchel! Erwürg! Sie entschuldigen, dass wir in den Comicjargon verfallen. Wir passen uns damit der Serie „Die Borgias“ an, die derzeit die TV-Geräte besudelt.

Ein Borgia tritt meist im Aggregatzustand Papst (rot, verschlagen), Liebhaber (nackt), Teufelsbraten, weiblicherseits als Schlange oder Geschöpf (unschuldig) auf. Im Fernsehen entlädt sich ein Affektgewitter als hätte Caravaggio Regie geführt.

Es wird gestöhnt (beim Liebesakt oder unter der Folter), gichtige Finger klammern sich an die Gitterstäbe finsterer Verliese, verdreckte Fieberkranke wälzen sich im Delirium, das Wort Bestechung wird wörtlich genommen.

Kurz: man sieht das Leben, wie es sein könnte, wenn wir nicht morgens ins Büro müssten. Die Wirkung ist fatal: Die Deutschen suchen nach Spuren von Blut oder Schweinekot hinter ihren Sofas und drücken sich an den Hausecken entlang, als erwarteten sie vor jeder Ecke einen Bravo (vulgo: Meuchelmörder). Damit nicht genug: Apple verkauft ein Borgia-App, dessen Algorithmus 50 tödliche Intrigen pro Minute zusammenspinnt, bei Eltern hat der Vornahme Borgia den Kevin verdrängt, in den Clubs großer Städte trinkt man statt Aperol Spritz einen Borgia (2 cl Schweineblut mit Weihwasser aufmischen und aus der Schöpfkelle schlürfen). An eine Fortsetzung ist gedacht.(Aus: Suttgarter Zeitung, 22. Oktober 2011)

Schön geschrieben, trotzdem erfüllen mich solche Machwerke mit Wut. Vom Jugendschutz wollen wir bei der Zwangsgebühren-Glotze schon gar nicht mehr reden, nein, da ist noch etwas anderes: die meisten Leute nehmen solche Filme für bare Münze. Die glauben, das sei echte verfilmte Geschichte. Ich habe es selber erlebt, wie mir immer wieder Blogger, die noch nie ein Buch gelesen hatten, bei geschichtlichen Themen irgendwelche Spielfilme als Beweis anführten! Da bleibt dir dann die Spucke weg!

(Spürnase: eu)

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Ermächtigungsgesetz! Merkel überholt Hitler!

geschrieben von kewil am in EUdSSR,Finanzen/Steuern,Geschichte | 110 Kommentare

[4]Merkel ist schneller als Hitler. Der Führer und Reichskanzler brauchte nach den Reichstagswahlen vom 5. März 1933 immerhin noch 19 Tage bis zum Erlaß des Ermächtigungsgesetzes am 24. März 1933. Unsere demokratisch gewählte, in der DDR sozialisierte Kanzlerin kam am Montagmorgen aus Belgien angeflogen und bestellte nun den Bundestag für Mittwochmorgen [5] ein, um das abzunicken, was sie alternativlos aus dem Brüsseler Wohlfahrtsausschuß mitgebracht hat, nämlich den verhängnisvollen Billionen-Hebel [6]. Macht genau zwei Tage! 

Diese antidemokratische Hektik herrscht seit der Euro-Rettung nicht das erste Mal! Merkel rotiert immer schneller. Und sie will ja die Verfassung auch weiterhin brechen und eine EUdSSR-Regierung, wo das Parlament dann nie mehr gefragt wird und das Volk schon gleich gar nicht! Und die Presse kritisiert diese Nacht-und-Nebel-Aktionen in keinster Weise. (Gerne Link posten, falls Sie irgendwo das Gegenteil finden.)

Was, bitteschön, unterscheidet uns von einer Diktatur? Das Foto ist nicht von PI, sondern aus einer Brüsseler Demo vom Wochenende. Es fehlt der Schnurrbart!

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Martin Luther: die Deutschen, die vollen Säue…

geschrieben von kewil am in Christentum,Geschichte,Islam | 39 Kommentare

[7]Als die Türken im Jahre 1529 Wien belagert hatten, aber schon wieder abgezogen waren, schrieb Luther gegen Ende des Jahres die „Heerpredigt wider den Türken“. Bereits am 3. Januar 1530 erschien die zweite Auflage. Luther, dem wir die Entwicklung des Neuhochdeutschen wesentlich zu verdanken haben, schreibt deutlich. Hätte er den politkorrekten Stuß, der heute als deutsche Sprache verbrochen wird, lesen müssen, hätte er sich wohl jeden Morgen erst mal erbrochen.

Der Text besteht aus zwei Teilen. Im ersten beschreibt er die Gotteslästerung und Ungerechtigkeit der Türken gegen die Christen und beweist, daß diejenigen als fromme Märtyrer zu betrachten seien, welche im Kriege gegen die Türken umkommen. Im zweiten zeigt er, daß Vornehme und Geringe mit ihren Sünden und Lastern die Strafe des Krieges verdient haben; ermahnt dabei aber zur Tapferkeit und zum Kriegsdienst, nicht als christliches Heer, sondern unter dem jeweiligen Landesherrn, warnt vor dem Abfall zum Islam und drängt immer wieder darauf, man solle Christus treu bleiben.

Und er tröstet diejenigen, die von den Türken versklavt wurden. Sie sollen nicht fliehen, sondern ihr Schicksal annehmen. Sie sollten sich von den Türken, ihrem Gebet und ihren Geistlichen in der Moschee, der Vielweiberei etc. nicht täuschen lassen, das seien alles Äußerlichkeiten. Wer zu Christus halte, komme in den Himmel. Immer wieder sind auch Seitenhiebe gegen den Papst drin, den er für gleich schlimm hält wie die Türken. Hier ein paar wenige übersetzte Sätze daraus als Kostproben:

Und ich kenne doch bestens meine lieben Deutschen, die vollen Säue. Die sollen sich jetzt wieder, wie sie es immer tun, ruhig hinsetzen und wohlgemut in aller Sicherheit zechen und es sich gut gehen lassen. Und sie glauben, sie brauchen die große Gnade, die ihnen erzeigt worden ist, gar nicht; sondern sie vergessen das mit aller Undankbarkeit, und sie denken: Ha! Der Türke ist nun weg und geflohen, was sollen wir viel sorgen und unnützes Geld ausgeben? Er kommt vielleicht nimmermehr wieder. Diese Leute haben eine gerechte Strafe von Gott redlich verdient. (Teil I, 5)

Kaum waren also die Türken geschlagen, fielen die Leute leider in den alten Trott zurück, als ob nichts gewesen wäre.

Aber Mohammeds Schwert und das Reich des Türken ist stracks wider Christus gerichtet, als hätte der Türke sonst nichts zu tun und könne sein Schwert für nichts besser gebrauchen, als wider Christus zu lästern und zu streiten, wie denn auch sein Koran und die Tat dazu beweisen.
Danach kann nun jeder sein Gewissen richten und sich versichern, wenn er zum Kampf gegen den Türken gefordert wird, wie er denken und sich verhalten soll. Er braucht nämlich keinen Zweifel haben. Wer gegen den Türken (wenn der den Krieg anfängt,) kämpft, der kämpft gegen Gottes Feind und die Lästerer von Christus, ja, er kämpft gegen den Teufel selbst. Er muß sich also keine Sorgen machen, wenn er etwa einen Türken erwürgt, dass er unschuldiges Blut vergieße oder einen Christen [gemeint sind übergetreten Christen im türkischen Heer] erwürge, sondern gewiß erwürgt er einen Feind Gottes und Lästerer Christ… (Teil I, 70/71)

Luther will die Leute aber bei der Stange halten. Er befürchtet eine Rückkehr der Türken:

Sperrst du dich aber, und willst nichts [für den Krieg] geben, noch daran teilnehmen; wohlan, dann wird dir der Türke das schon noch beibringen, wenn er ins Land kommt. Und er macht mit dir das, was er gerade vor Wien getan hat. Er fordert von dir nämlich keine Steuern und keinen Heeresdienst. Nein, er steckt dir Haus und Hof an, nimmt dir Vieh und Futter, Geld und Gut, sticht dich zu Tode (dann hast du noch Glück), schändet oder erwürgt dein Weib und deine Töchter vor deinen Augen, zerhackt deine Kinder und spiesst sie auf deinen Gartenzaun. Und du mußt das, was das Ärgste ist, alles erleiden und sehen mit bösem, verzagtem Gewissen, als ein verdammter Unchrist, der Gott und seiner Obrigkeit ungehorsam gewesen ist.
Oder der Türke führt dich weg in die Türkei, verkauft dich daselbst wie einen Hund, daß du dein Leben lang musst um ein Stück Brot und Trunk Wasser dienen, in stetiger Arbeit, Tag und Nacht, mit Ruten und Knütteln getrieben, und du verdienst dennoch keinen Lohn oder Dank. (Teil II, 9/10)

Dies quasi als Sonntagspredigt heute! Texte, Einleitung und Übersetzung sind auf einer dänischen Seite: Hier Teil I [8], und da der Teil II [9]! Die Dänen haben tollerweise noch viel mehr von Luther online gestellt. Im Internet finden sich ab und zu auch echte Perlen! [10]

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Erklärung von Barcelona 1995

geschrieben von kewil am in EUdSSR,Europa,Geschichte,Nahost,Türkei | 41 Kommentare

Die Erklärung von Barcelona, die am 27. und 28. November 1995 zustandekam, wird oft auch als „Barcelona-Prozess“ bezeichnet [11], was schon unheilvoll deshalb klingt, da Prozesse immer weiter gehen. Und in der Tat wird diese Konferenz und die Unterschriften der EU und der meisten Mittelmeerländer darunter von vielen als Verschwörung gegen den Westen angesehen. Unsere eigenen Politiker hätten uns damals bereits verraten.

Ganz sicher aber zeigt diese Konferenz, daß es in Europa höchst einflußreiche Bestrebungen gibt, den abendländischen Kontinent mit islamischen Ländern von der Türkei bis Marokko zu vermischen. Unterschrieben hat übrigens auch der Terrorist und Friedensnobelpreis-Träger Arafat! Hier drei der vielen verdächtigen Formulierungen:

In diesem Geiste kommen die Teilnehmer überein, eine Partnerschaft im sozialen, kulturellen und menschlichen Bereich zu gründen. Zu diesem Zweck

• weisen sie erneut darauf hin, daß der Dialog und der gegenseitige Respekt zwischen den Kulturen und Religionen eine notwendige Voraussetzung für die Annäherung der Völker ist. In dieser Hinsicht unterstreichen sie, wie wichtig die Rolle der Medien ist, um die jeweils andere Kultur kennenzulernen und zu verstehen, was zu einer Bereicherung beider Seiten führt;

• heben sie hervor, daß die Entwicklung der Humanressourcen von größter Bedeutung ist, und zwar sowohl hinsichtlich der Bildung und der Ausbildung insbesondere junger Menschen als auch in bezug auf Kultur. Sie bekunden ihren Willen, den kulturellen Austausch und das Erlernen anderer Sprachen unter Wahrung der kulturellen Identität eines jeden Partnerlandes zu fördern und ständig Bildungs- und Kulturprogramme durchzuführen; in diesem Zusammenhang verpflichten sich die Partner, Maßnahmen zu ergreifen, um den Austausch von Personen — insbesondere durch verbesserte Verwaltungsverfahren — zu erleichtern;…

• erkennen sie an, daß die derzeitige demographische Entwicklung eine vorrangige Herausforderung darstellt, der durch entsprechende Maßnahmen gegengesteuert werden muß, damit der wirtschaftliche Aufschwung beschleunigt werden kann;…

Bestimmte Formulierungen fallen durchaus auf: Respekt, Bereicherung, Austausch von Personen erleichtern! Sie wissen schon, was gemeint sein könnte! Die EU hat den ganzen Text der Deklaration selbst ins Netz gestellt. Hier die Einleitungsseite [12], und da auf den grünen Link klicken [13]! Sie werden auf den zehn Seiten noch mehr verdächtige Stellen finden!

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Friedrich Engels zum arabischen Frühling

geschrieben von kewil am in Geschichte,Nahost | 43 Kommentare

[14]Friedrich Engels [15] (1820-1895), der mit Karl Marx zusammen das „Kommunistische Manifest“ verfaßt hat, der zu den viel zitierten und wenig gelesenen Klassikern des Kommunismus gehört und den heute noch halb Berlin anbetet – die andere Hälfte betet zu Allah -, schrieb schon 1894 in seiner Schrift Zur Geschichte des Urchristentums über den arabischen Frühling. Die Stelle ist viel realistischer als seine Prophezeiungen zum kommenden kommunistischen Paradies.

In einer Fußnote heißt es [16]:

Einen eigentümlichen Gegensatz hierzu bilden die religiösen Aufstände der muhammedanischen Welt, namentlich in Afrika.

Der Islam ist eine auf Orientalen, speziell Araber zugeschnittene Religion, also einerseits auf handel- und gewerbetreibende Städter, andrerseits auf nomadisierende Beduinen. Darin liegt aber der Keim einer periodisch wiederkehrenden Kollision. Die Städter werden reich, üppig, lax in Beobachtung des »Gesetzes«. Die Beduinen, arm und aus Armut sittenstreng, schauen mit Neid und Gier auf diese Reichtümer und Genüsse. Dann tun sie sich zusammen unter einem Propheten, einem Mahdi, die Abgefallnen zu züchtigen, die Achtung vor dem Zeremonialgesetz und dem wahren Glauben wiederherzustellen und zum Lohn die Schätze der Abtrünnigen einzuheimsen.

Nach hundert Jahren stehn sie natürlich genau da, wo jene Abtrünnigen standen; eine neue Glaubensreinigung ist nötig, ein neuer Mahdi steht auf, das Spiel geht von vorne an.

So ist’s geschehn von den Eroberungszügen der afrikanischen Almoraviden und Almohaden nach Spanien bis zum letzten Mahdi von Chartum, der den Engländern so erfolgreich trotzte. So oder ähnlich verhielt es sich mit den Aufständen in Persien und andern muhammedani schen Ländern. Es sind alles religiös verkleidete Bewegungen, entspringend aus ökonomischen Ursachen; aber, auch wenn siegreich, lassen sie die alten ökonomischen Bedingungen unangerührt fortbestehen. Es bleibt also alles beim alten, und die Kollision wird periodisch.

In den Volkserhebungen des christlichen Westens dagegen dient die religiöse Verkleidung nur als Fahne und Maske für Angriffe auf eine veraltende ökonomische Ordnung; diese wird schließlich gestürzt, eine neue kommt auf, die Welt kommt vorwärts.

Paßt! Oder? Auch die alten Kommunisten wußten mehr als ihre heutigen Epigonen!

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Scheiterte der Islam am Kapitalismus?

geschrieben von kewil am in Geschichte,Islam,Wirtschaft | 53 Kommentare

[17]Daß die islamischen Länder seit Jahrhunderten gegenüber dem Westen wirtschaftlich zurückgeblieben sind, ist unbestreitbar. Der Reichtum der Ölländer ist kein Gegenbeweis. Petroleum verkaufen und dafür einen Rolls Royce kaufen, das kann schließlich jeder. Guy Sorman ist im „New York City Journal“ der interessanten Frage nachgegangen, ob der Islam mit dem Kapitalismus kompatibel ist.

Sorman, der mehrere andere Professoren und Bücher heranzieht, kommt zum Schluß, daß Koran und Islam durchaus wirtschaftsfreundlich seien, das Privateigentum schützen und dem Kapitalismus eigentlich nicht im Wege stehen, die Scharia über die Jahrhunderte aber schon.

Den wirtschaftlichen Aufstieg habe der Westen dem Kapitalismus zu verdanken, wo die Gründung von Banken in den oberitalienischen Städten schon im Mittelalter ein wichtiges Element gewesen sei. Dabei waren die ersten Banken wie im Islam Familienbetriebe. Während dies bei den Moslems so blieb, wurde (laut Wiki) bereits 1407 in Genua eine Bank in einer gesellschaftsähnlichen Form gegründet, einer frühen Art Aktiengesellschaft also. Diese Banken konnten nun viel weiter ausgreifen und ihre Verbindungen in andere Länder ausbauen, was ein großer Vorteil war.

Profeesor Avner Greif von der Stanford University hält diese kulturellen Unterschiede für zentral. Die Moslems taten nichts und vertrauten niemand außerhalb der Familie und dem eigenen Stamm, während die Italiener Banken, Aktiengesellschaften und den Wechsel erfanden und Kontakte und Kontrakte auch außerhalb ihrer Familien und Städte eingingen, wodurch sie mehr Kapital akquirieren und ein viel größeres wirtschaftliches Rad drehen konnten. „Die Bande des Blutes konnten nicht mit fairen, verläßlichen Institutionen konkurrieren.“

Der Artikel im „City Journal“ ist [18] viel umfangreicher, wie überhaupt Artikel in amerikanischen Zeitungen und Zeitschriften, entgegen den gängigen dämlichen Vorurteilen, immer viel länger sind und tiefer gehen, als was man hierzulande liest, aber er ist in Englisch.

Man muß sicher nicht mit allem einig gehen, was im Text steht, aber in der Tat, ausgerechnet jetzt, wo unwissende Irrlichter im Westen gegen die Banken demonstrieren [19], lohnt es sich, darauf hinzuweisen, daß wir ohne diese „Erfindung“ nie soweit gekommen wären, wie wir sind. Das Bankhaus Monte dei Paschi di Siena wurde 1472, zwanzig Jahre vor der Entdeckung Amerikas, gegründet und existiert heute noch! Aktueller Aktienkurs 39 Cent! Vermutlich wird es diese Bank immer noch geben, wenn die Ölmilliarden verpraßt sind und das angeblich zinslose – meistens wird betrogen – Scharia-Banking wieder verschwindet.

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Ernest Renan: Muselmann verachtet Bildung

geschrieben von kewil am in Geschichte,Islam | 64 Kommentare

Ernest Renan: Muselmann verachtet Bildung [20]Es ist immer wieder erstaunlich, wie frühere Generationen ohne Radio, Fernsehen, Talkshow und Twitter ganz klare Einsichten gewonnen haben. Aber sie haben gelesen, studiert und nachgedacht, wie das Gemälde mit Ernest Renan (1823-1892) [21] zeigt, der bis heute als französischer Philosoph, Historiker, und Orientalist Achtung genießt. Am 29. März 1883 hielt Renan an der Sorbonne einen Vortrag, der es in sich hat.

Damals durfte man noch reden, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen und ohne daß infantile Antifanten eine Vorlesung störten:

Jede Person, die nur einigermassen an dem Geistesleben unserer Zeit theilnimmt, erkennt deutlich die, gegenwärtige Inferiorität der mahomedanischen Länder, den Niedergang der vom Islam beherrschten Staaten, die geistige Nichtigkeit der Rassen, die einzig und allein ihre Kultur und ihre Erziehung jener Religion verdanken. Wer immer im Orient oder in Afrika gereist ist, dem musste die Wahrnehmung sich aufdrängen von der thatsächlichen Geistes-Beschränktheit eines wahrhaft Gläubigen, von jener Art eisernen Reifens, der um sein Haupt geschlagen ist und dasselbe der Wissenschaft geradezu verschliesst, es unfähig macht, irgend etwas zu lernen, irgend eine neue Idee in sich aufzunehmen.

So wie es in seine Religion eingeweiht ist, um das zehnte bis zwölfte Lebensjahr, wird das muselmännische Kind, das bis dahin zuweilen noch ziemlich geweckt war, plötzlich fanatisch, von jenem Dünkel gesättigt, es besitze Alles, was ihm als die absolute Wahrheit gilt, wie über ein Vorrecht über das glücklich, was gerade seine geistige Inferiorität ausmacht.

Dieser dumme Hochmuth ist das Laster, welches das ganze Sein des Muselmanns bestimmt. Die scheinbare Einfachheit seines Gottesdienstes flösst ihm eine wenig gerechtfertigte Verachtung vor den andern Religionen ein. Ueberzeugt, dass Gott Glück und Macht nach seinen unergründlichen Rathschlägen austheilt, ohne auf Kenntnisse noch auf persönliches Verdienst einen Werth zu legen, hat der Muselmann die tiefste Verachtung vor der Bildung, der Wissenschaft, vor Allem, was wir das europäische Geistesleben nennen.

Dieses durch den mahomedanischen Glauben ihm eingeprägte Vorurtheil ist so mächtig, dass alle Unterschiede der Rasse und der Nationalität durch die einzige Thatsache der Bekehrung zum Islam verschwinden. Die Berbern, die Bewohner des Sudan, die Tscherkessen, die Afghanen, die Malaien, die Egypter, die Nubier, welche Muselmänner geworden, sind keine Berbern, keine Afghanen, keine Egypter u. s. w. mehr, es sind Muselmänner. Persien allein macht eine Ausnahme…

Dann wendet er sich gegen diejenigen, die meinen, das sei nur eine vorübergehende Erscheinung, wie die goldenen Zeiten in El Andalus gezeigt hätten:

Das was man Philosophie oder Wissenschaft nennen darf, liegt dem ersten Jahrhundert des Islam vollständig fern. Der Islam, als das Ergebniss eines religiösen Kampfes, der seit mehreren Jahrhunderten sich fortspann und das Geistesleben Arabiens beherrschte, ist unter den verschiedenen Formen des semitischen Monotheismus tausend Meilen von alle dem entfernt, was man Rationalismus oder Wissenschaft zu nennen pflegt.

Und in den folgenden Jahrhunderten sieht er zwar die arabische Sprache in den Wissenschaften, aber keine Araber:

Sehr merkwürdig in der That, dass unter den sogenannten arabischen Philosophen und Gelehrten nur ein einziger, Alkindi, arabischen Ursprungs ist, alle übrigen sind Perser, Transoxiner, Spanier, Männer aus Bokhara, Samarkand, Cordova, Sevilla. Nicht nur sind es keine Araber der Herkunft nach, sondern auch ihr Geist hat durchaus nichts Arabisches. Sie bedienen sich des Arabischen, diese Sprache aber ist ihnen eine Fessel…

Und dann fragt er nach dem Beitrag des Islams zu den Wissenschaften:

Jene Wissenschaft ist nicht arabisch. Ist sie wenigstens mahomedanisch? Ist der Mahomedanismus für jene rationellen Untersuchungen irgend eine Stütze gewesen? In keiner Weise. Jene schöne wissenschaftliche Bewegung war ganz und gar das Werk von Parsen, Christen, Juden, Harraniern, von Ismaeliten und Mahomedanern, die innerlich gegen ihre eigene Religion empört waren… Der Islam hat in der That die exakte Wissenschaft, und die Philosophie stets verfolgt; er hat sie schliesslich erstickt.

Und:

Die Freisinnigen, welche den Islam vertheidigen, kennen ihn nicht. Der Islam ist das nicht mehr wahrnehmbare Band zwischen Geistigem und Weltlichem; er ist die Herrschaft eines Dogmas, die schwerste Kette, welche die Menschheit jemals getragen…
Der Islam war liberal, als er schwach war; er war gewaltsam, als er stark war.

Lesen Sie den längeren Ausschnitt hier – ausgerechnet auf einer Seite der EU [22], wo Texte gesammelt werden, die uns „Europäizität“ lehren sollen. Na dann!

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Zurück zu Voltaire und tabuloser Islamkritik

geschrieben von byzanz am in Geschichte,Islam | 98 Kommentare

[23]Der deutsch-israelische Schriftsteller Chaim (Hans) Noll, der vergangenes Jahr schon Sarrazin zur Seite sprang [24], hat bei der Achse des Guten einen hochinteressanten Artikel mit dem Titel „Annullierung der Aufklärung [25]“ geschrieben. Die Stadt Essen war angesichts empörter Reaktionen von muslimischen Verbandsvertretern zu Nolls kontroversem Vortrag über judenfeindliche Ressentiments des Islams eingeknickt. Offensichtlich darf man Muslimen die knallharte Realität ihrer eigenen Ideologie nicht zumuten. Nach dem Motto: Wer nur laut genug meckert und mit „Gefährdung des gesellschaftlichen Friedens“ droht, dem wird nachgegeben.

(Von Michael Stürzenberger)

Es war der Einladungstext zu Nolls Vortrag, der Muhammet Balaban, den Sprecher der „Kommission Islam und Moscheen in Essen“, auf die Palme brachte. Er fühle sich durch diesen Text „persönlich beleidigt“ und sah darin „Angriffe auf den Propheten, den Koran und auf alle Muslime“. Interessant, dass einen Moslem die Fakten über seine eigene „Religion“ beleidigen können:

„Judenfeindliche Ressentiments spielen seit Niederschrift des Koran im 7. Jahrhundert und dem Massaker gegen die Juden von Medina im Jahre 628 durch Mohamed im Islam eine fundamentale Rolle. Bis heute kann dieser fundamentale Judenhass reaktiviert und instrumentalisiert werden. Ein Beispiel dafür liefert die im Gaza-Streifen herrschende Organisation Hamas in ihrer Charta (…) Der Vortrag beschäftigt sich mit neuen Formen von Judenhass und Feindschaft gegenüber Israel, mit den Zusammenhängen zwischen beiden und ihren Auswirkungen auf die Stimmung in Europa.“

Hinter der vorgespielten Empörung steckt natürlich die klare Moslemstrategie, Kritik am Islam im Keim ersticken zu wollen. Der typisch deutsche Gutmensch hüpft immer wieder allzu bereitwillig über dieses Stöckchen, so auch der Essener Oberbürgermeister. Sofort sollten alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, den Vortrag zu verhindern, was in diesem Fall ausnahmsweise einmal am standhaften Widerstand des Veranstalters, der Leitung der Alten Synagoge, scheiterte. Chaim Noll sieht den geistigen Zustand dieses Landes durch diese öffentliche Entrüstung weit hinter die Zeiten der Islam-Aufklärung eines Voltaire zurückgeworfen. Jener schrieb bekanntlich im Jahre 1740 in einem Brief [26] an Friedrich den Großen:

Doch dass ein Kamelhändler in seinem Nest Aufruhr entfacht, dass er seine Mitbürger glauben machen will, dass er sich mit dem Erzengel Gabriel unterhielte; dass er sich damit brüstet, in den Himmel entrückt worden zu sein und dort einen Teil jenes unverdaulichen Buches empfangen zu haben, das bei jeder Seite den gesunden Menschenverstand erbeben lässt, dass er, um diesem Werke Respekt zu verschaffen, sein Vaterland mit Feuer und Eisen überzieht, dass er Väter erwürgt, Töchter fortschleift, dass er den Geschlagenen die freie Wahl zwischen Tod und seinem Glauben lässt: Das ist nun mit Sicherheit etwas, das kein Mensch entschuldigen kann, … es sei denn, der Aberglaube hat ihm jedes natürliche Licht des Verstandes erstickt.

Voltaire verfasste auch das Theaterstück „Der Fanatismus des Propheten Mohammed“, das heutzutage aus den Gründen der Politischen Korrektheit nicht mehr in Europa aufgeführt wird. Moslems könnten ja mit Gewalt drohen und diese möglicherweise auch anwenden. Chaim Noll bemerkt dazu (Hervorhebungen durch PI):

So wird, um ein eklatantes Beispiel zu nennen, Voltaires berühmtes Stück „Le Fanatisme ou Mahomet le Prophète“ heute nirgendwo mehr in Europa aufgeführt. Auch nicht im deutschen Sprachraum, obwohl die deutsche Fassung des Stückes von Goethe stammt und nach Ansicht der wenigen Literaturwissenschaftler, die sie zu erwähnen wagen, aus mehreren Gründen von größtem kulturhistorischen Interesse ist.

Die Unterdrückung von Voltaires Mohamed-Stück ist ein besonders beschämender Fall europäischer Kultur-Verleugnung. Diese Verleugnung geschieht unter dem Druck neuer Tabus, die verstohlen an Stelle der alten getreten sind. Bereits im 18.Jahrhundert, kurz nach seiner Uraufführung 1741 im französischen Lille, wurde Voltaires Stück zum ersten Mal verboten, da der hochbetagte Kardinal de Fleury eine anti-katholische Parabel darin wähnte.

Papst Benedikt XIV., an den sich Voltaire um Hilfe wandte, erteilte dem Dichter seinen Segen und ermöglichte – zumal Voltaire einen das Stück preisenden päpstlichen Brief vorwies – Aufführungen in katholischen Ländern. Das Stück zu spielen, gehörte an den aufgeklärten Fürstenhöfen Europas bald zum guten Ton – gerade, weil es umstritten war und fast Opfer eines Zensurversuchs geworden wäre. Eine Aufführung des Voltaireschen Mahomet war ein Bekenntnis zur Freiheit der künstlerischen Äußerung, zur Freiheit des geschriebenen Wortes, kurz: zur Meinungsfreiheit in Europa. (..)

Auch Goethes Übersetzung ins Deutsche wurde als bedeutende literarische Leistung gewürdigt: „die Verdeutschung“, schrieb ein zeitgenössischer Rezensent, „verkündigt die Hand eines Meisters“. Von dieser Übersetzung ist heute möglichst selten die Rede: sie stellt die Legende vom Islam-Freund Goethe in Frage, wie er sich angeblich im „West-Östlichen Divan“ zu erkennen gibt, und stört die gängige Einvernahme des deutschen Klassikers in einen politisch erwünschten Versöhnungskontext. Indessen hat Goethe das Mohamed-Schauspiel Voltaires mit größter Gewissenhaftigkeit übersetzt, um seine aufklärerische Kritik am Propheten des Islam in aller Klarheit wirken zu lassen.

Goethes deutsche Fassung wurde erstmals im Januar 1800 am Weimarer Hoftheater aufgeführt, im Beisein des Hofes und vieler Geistesgrößen dieser Tage. Auch Herder und seine Frau Karoline waren unter den Zuschauern, Karoline beschrieb Freunden in einem Brief die Wirkung des Stückes: „Der Fanatismus ist ja wohl die Krankheit, an der wir und unsere Zeit krank darniederliegen!“ An der Wahrheit dieser Feststellung hat sich nichts geändert, der Fanatismus, der uns heute bedroht, hat gegenüber dem damaligen eher noch zugenommen.

Geschwunden ist jedoch die intellektuelle Widerstandskraft Europas. An eine Aufführung von Voltaires umstrittenen, vor zweihundertfünfzig Jahren der Zensur abgerungenen Drama Mahomet ist im heutigen Europa nicht mehr zu denken. Der Umstand, dass der Prophet Mohamed in Voltaires Stück auftritt, sich in seiner zutiefst menschlichen Fragwürdigkeit zu erkennen gibt und von den anderen Figuren kontrovers reflektiert und behandelt wird, reicht aus, um muslimisch inspirierte Verbots-Prozeduren in Gang zu setzen. Es ist Usus geworden, gilt als „politische Vernunft“ und Zeichen „politischer Kultur“, diesem Druck nachzugeben. Oder noch „vernünftiger“: ihn durch vorauseilenden Gehorsam erst gar nicht aufkommen zu lassen.

In einem Vortrag des deutschen Literaturwissenschaftlers Albert Meier an der Universität Kiel im Jahre 2008 findet sich der für heutige europäische Intellektuelle bezeichnende Gedankengang: „Mahomet ist damit (durch sein Verhalten in Voltaires Stück – Ch.N.) bis auf die Knochen diskreditiert – und es lässt sich verstehen, dass das Stück heute nicht mehr aufgeführt wird.“ Nun, es ist eben die Frage, die alles entscheidende Frage, ob sich das wirklich „verstehen“ lässt.

Was würde „Verständnis“ in diesem Fall bedeuten? Verständnis für die Annullierung der Aufklärung. Für die Preisgabe europäischer Kultur, einer mit Gewalt drohenden Gruppe zuliebe. Wenn orthodoxe Muslime behaupten, Voltaires Stück beleidige ihre Gefühle – sind wir inzwischen soweit von unserer eigenen Identität abgekommen, dass wir uns ihr verschwommenes Beleidigtsein, ihre fragwürdige Vergöttlichung des Propheten zu eigen machen? (..)

Es kritisiert den Mann Mohamed, bezweifelt seine Heiligkeit, stellt den selbsterklärten Propheten als politischen Pragmatiker dar. Einzelne Figuren finden vernichtende Worte für den „Täuscher“, „Verräter“, „Lügner“, doch auch Mohamed kommt ausführlich zu Wort, um sein Vorgehen zu rechtfertigen. Ein vielschichtiger, auf historischen Ereignissen beruhender, psychologisch plausibler Text. (..)

Die Aufführung zu Voltaires dreihundertsten Geburtstag wurde zu Fall gebracht, durch Intervention muslimischer Interessengruppen, in der heute üblichen Allianz mit europäischen Intellektuellen. Vor allem europäische Linke fühlen sich aufgerufen, die religiösen Empfindlichkeiten der muslimischen Orthodoxie zu verteidigen – dieselben Linken, denen, was das Christentum betrifft, keine Kritik scharf, keine Enhüllung unbarmherzig genug sein kann.

Zunächst äusserte sich Tariq Ramadan, ein von europäischen Institutionen mit Stipendien und Beraterverträgen geförderter Experte für islamische Positionierung in westlichen Gesellschaften. Geübt im Umgang mit Medien und Öffentlichkeit, hütete er sich, das Stück selbst oder den Autor Voltaire anzugreifen. Er politisierte die Aufführung, drohte mit denkbaren Reaktionen: „Man kann Mahomet nicht aufführen und von diesem explosiven Kontext absehen.“ Ihm assistierte der Sprecher der Genfer Moschee, Hanif Gouardini: „Diese Aufführung kann (…) Hass hervorrufen (…) Sollten uns doch die vorhergehenden Affären lehren, dass die freie Meinungsäußerung im Dienste der Liebe zwischen den Menschen stehen sollte.“ (..)

Ob die Sprecher, Funktionäre, Politiker muslimischer Gruppen im heutigen Europa dazu bereit sind, ist hierbei nicht die entscheidende Frage. Entscheidend ist, ob Europa noch zu diesen Werten steht. Auch im Interesse der nach Europa einwandernden Muslime. Viele von ihnen fliehen aus ihren islamischen Herkunftsländern nach Europa, weil sie sich hier andere Lebensgesetze, Freiheiten, Möglichkeiten erhoffen als die nach islamischer Vorstellung zugestandenen, und es muss für sie im höchsten Maß enttäuschend und entmutigend sein, wenn sie das intellektuelle Europa im Zustand der Defensive vorfinden, der Selbstpreisgabe und Selbstzensur.

Voltaires Stück und Goethes deutsche Fassung sind nicht die einzigen Fälle, in denen heute islamkritisches Kultur- und Gedankengut aus Furcht vor muslimischer „Überreaktion“ verleugnet wird. Präventiv unterschlagen wird gleichfalls, um ein neueres Beispiel zu nennen, die religionsphilosophische Islam-Kritik von Franz Rosenzweig in seinem sonst unentwegt zitierten Opus Magnus „Der Stern der Erlösung“. Oder Abraham Geigers sprachwissenschaftliche Untersuchungen über die Entstehung von Mohameds Judenhass und dessen Widerspiegelung im Koran, vor allem Geigers (1902 in Buchform veröffentlichte) Dissertation an der Universität Bonn.

Mit der unsinnigen Vokabel „Islamophobie“ wird auch jede aus westlicher Sicht begründete, ja unvermeidliche Kritik am Menschenbild des Koran abgetan, etwa an seinen frauenfeindlichen, judenhasserischen, Segregation gegenüber allem „Fremden“ fordernden Passagen (obwohl das Wort „Phobie“, nach dem griechischen phobos, eigentlich die unbegründete Furcht vor etwas meint) und jedem analytischen Ansatz der Boden entzogen. Allerdings ist analytisches Denken, im Grunde schon jede Klarheit suchende Text-Exegese islamisch-orthodoxen Dunkelmännern von jeher suspekt, je intelligenter der Einwand, umso eher ist mit ihrem Beleidigtsein, ihrer Drohgebärde zu rechnen, und am Ende denunziert und verleugnet der Westen um eines falschen Friedens willen seine eigenen geistigen Möglichkeiten.

Dass islamisch-fundamentalistische Propagandisten, etwa Salafisten, heute in Europa Erfolge feiern und die Kinder aufgeklärter westlicher Gesellschaften für sich gewinnen können, liegt weniger an der Attraktivität ihrer Botschaft als an der Scheu vor Konflikt und Debatte, die das geistige Klima Europas bedroht. Was hilft Meiunungsfreiheit, wenn sie ganze Bereiche des Denkens meidet? Wenn der Islam zu Deutschland gehören soll, wie der Bundespräsident behauptet, muss auch Islam-Kritik zu Deutschland gehören, denn in westlichen Staaten gilt es als Menschenrecht, jedes uns berührende Phänomen kritisch zu reflektieren. Auf diesem Menschenrecht müssen wir bestehen.

Man kann Europäer nicht daran hindern, sich über den Islam Gedanken zu machen und kritische Meinungen zu äußern. Islam-Kritik ist notwendig zum Erhalt der geistigen Freiheit in Europa. Sie ist notwendig zum Erhalt der Symmetrie zwischen den europäischen Kulturen und Religionen: wenn es ganz selbstverständlich Bibel-Kritik gibt, wenn Christen und Juden sich mit ihren religiösen Traditionen kritisch und öffentlich auseinandersetzen, kann und muss diese Art Selbstreflexion auch europäischen Muslimen zugemutet werden. Sonst behielten doch Voltaires Worte über Mohamed Recht, in der deutschen Wiedergabe Goethes:

Das Schwert, der Koran, in der blutigen Hand
Sollt einem jeden Schweigen auferlegen

Wir sind in Europa, was Islamkritik anbelangt, glatt um 270 Jahre, weit hinter den großen Aufklärer Voltaire, zurückgeworfen worden. Eigentlich um fast siebenhundert Jahre, wenn man die Erkenntnisse des byzantinischen Kaisers Manuel II [27]. bedenkt, den Papst Benedikt in Regensburg zitierte. Aber in unserer politisch korrekten Zeit wurde die kollektive Löschtaste gedrückt und ließ das Wissen um die Gefährlichkeit des Islams urplötzlich in Vergessenheit geraten. Was für ein Irrsinn. Spätere Generationen werden sich über diese bekloppte Zeit lustig machen und sich fragen, wie so etwas nur möglich war. Diese Frage wurde ja schon einmal in unserer Geschichte gestellt. Gelernt hat man daraus ganz offensichtlich nichts.

Wir hier bei PI haben aber nicht vergessen, daher sind wir wie Voltaire, Goethe, Friedrich der Große, Schopenhauer, Martin Luther, Karl Marx und viele andere ganz gefährliche „Islamophobe“, die den „inneren Frieden“ dieser Gesellschaft gefährden. Werte Herren vom Verfassungsschutz, übernehmen Sie. Und kontrollieren Sie, dass die Wahrheit schön unter Verschluss bleibt und Deutschland immer mehr zu einer Bananenrepublik verkommt. Da die vorgenannten Personen nicht mehr leben, können Sie nur noch uns überwachen. Aber Achtung: Wir sind wirkliche Extremisten. Wir wollen das Grundgesetz und die Freiheit kompromisslos und ohne jegliche Zugeständnisse an eine zurückgebliebene, unzivilisierte und in weiten Teilen grausame Beduinen-„Religion“ verteidigen.

Chaim Noll ist in der DDR aufgewachsen und weiß, was Unterdrückung bedeutet. Heute dürfte er sich in Deutschland den geistigen Nachfahren der Stasi und des staatlichen Zensur-Apparates ausgeliefert sehen. Es ist eine Beleidigung des gesunden Menschenverstandes, des Freiheitsgedankens und aller Werte des christlich-jüdisch-aufgeklärt-humanistischen Abendlandes, dass eine gewaltbejahende Unterwerfungs-Ideologie vor Kritik geschützt werden soll. Der Geist von Voltaire ist in unserer heutigen Zeit völlig abhanden gekommen:

„Ich mag zwar nicht Deiner Meinung sein, aber ich werde mich dafür einsetzen, dass Du sie aussprechen darfst“.

Wir freiheitsliebenden Menschen werden uns dem islamophilen Gesinnungsterror niemals beugen und niemals schweigen. Je mehr der Druck gegen uns zunimmt, desto unbeirrter und kompromissloser wird unsere Standfestigkeit sein. Jetzt werden die Weichen für die Zukunft gelegt, und wer jetzt kneift, braucht sich in einigen Jahren über bürgerkriegsähnliche Zustände nicht mehr zu beschweren. Der Zeitpunkt zum Aufstehen ist jetzt gekommen, wenn wir die Apokalypse noch verhindern wollen. Für die Zensurwächter, Meinungsunterdrücker und Islam-Steigbügelhalter kommt der Tag der Abrechnung. Mit Sicherheit. Der Tatbestand des Volksverrats ist gegeben. Aber noch gilt auch für sie: Ein Umdenken ist jederzeit möglich, denn die Fakten sind bekannt. Keiner wird sich später herausreden können, er hätte von nichts gewusst. Die typisch deutsche Duckmäuser- und Untertanmentalität wird diesmal nicht mehr als Entschuldigungsgrund herhalten können.

» Veranstaltungshinweis: Wer Chaim Noll live erleben will, kann dies morgen Abend (10. Oktober, 19 Uhr) in Wiesbaden tun. [28]

Buchempfehlung: Die Bürgerbewegung Pax Europa bietet das Theaterstück „Mahomet“ von Voltaire gegen eine Schutzgebühr von 2 Euro an. Darüber hinaus gibt es auch noch einen kostenlosen Download [29].

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Huntington 1: Who are we? Wer sind wir?

geschrieben von kewil am in Geschichte,Siedlungspolitik,USA | 52 Kommentare

[30]Man muß nicht immer das Rad neu erfinden. Der ausgezeichnete, inzwischen verstorbene, weltbekannte Wissenschaftler Samuel Huntington hat neben dem berühmten „Kampf der Kulturen“ noch andere interessante Bücher geschrieben. Darunter anno 2004 „Who are we?“ (Wer sind wir?). Huntington befürchtet darin, daß die USA irgendwann in zwei Teile zerfallen. Im Gegensatz zu früheren Einwandererwellen würden sich die Latinos nicht assimilieren, und es würden auch nicht genügend Anstrengungen unternommen, das zu ändern.

Hier ein Ausschnitt, der zeigt, daß im Gegensatz dazu die USA vor über 100 Jahren große Anstrengungen unternommen haben, um die Einwanderer zu amerikanisieren. Dabei hat sicher geholfen, daß es nie Sozialhilfe gab, auch nicht für die oben abgebildete deutsche Familie auf der Einwanderer-Insel Ellis Island mit 7 Söhnen und einer Tochter.

Die Immigranten amerikanisieren

Die Amerikaner prägten den Begriff und das Konzept der Amerikanisierung Ende des 18. Jahrhunderts zusammen mit dem Begriff und Konzept des Immigranten. Sie sahen die Notwendigkeit, aus den Neuankömmlingen in ihrem Land Amerikaner zu machen. »Wir müssen«, so John Jay 1797, »dafür sorgen, daß unser Volk amerikanischer wird.« Jefferson drückte sich ähnlich aus. Die entsprechenden Bemühungen erreichten Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts einen Höhepunkt. Amerikanisierung, so Richter Louis Brandeis 1919, bedeute, daß der Immigrant »die Kleidung, Sitten und Gebräuche annimmt, die allgemein hier vorherrschen, und anstelle seiner Muttersprache die englische Sprache verwendet«. Dies stelle sicher, daß er »seine Interessen und Gefühle dem Land hier zuwendet« und »in vollkommene Harmonie mit unseren Idealen und Zielen« gelangt und »mit uns zusammenarbeitet, um sie zu verwirklichen«. Wenn der Immigrant all dies geleistet hat, wird er »das Nationalbewußtsein eines Amerikaners« haben. Andere Verfechter der Amerikanisierung fügten zu dieser Definition noch die Annahme der amerikanischen Staatsbürgerschaft hinzu, die Abkehr von ausländischen Untertanenpflichten und die Aufgabe doppelter Loyalitäten und Nationalitäten.

Die Ansicht, daß es erforderlich sei, die Immigranten zu amerikanisieren, erzeugte eine breite soziale Bewegung, die sich diesem Ziel widmete. Es entstanden viele verschiedene, sich teils überschneidende und teils konkurrierende Bemühungen von lokalen, bundesstaatlichen und nationalen Regierungsstellen, privaten Organisationen und Unternehmen, und dabei spielten die öffentlichen Schulen eine zentrale Rolle. »Man kann den Umfang der Amerikanisierungs-Bewegung kaum übertreiben«, hat ein Historiker geschrieben. Es war ein »sozialer Kreuzzug«, ein Schlüsselelement der Reformphase der amerikanischen Politik. Mitarbeiter sozialer Hilfswerke, Erzieher, Reformer, Geschäftsleute und Politiker bis hin zu Theodore Roosevelt und Woodrow Wilson, sie alle propagierten diesen Kreuzzug oder nahmen aktiv daran teil. Die »Liste der Organisatoren der Bewegung«, notierte ein anderer Historiker, »liest sich wie eine Kombination aus Who’s Who und Social Register«.

Die neuen großen Industriekonzerne brauchten massenweise Immigranten als Arbeitskräfte und richteten in ihren Fabriken Schulen ein, wo die Arbeiter die englische Sprache und amerikanische Werte lernten. In fast jeder Stadt mit einem nennenswerten Anteil von Immigranten hatten die Handelskammern ein Amerikanisierungsprogramm. Henry Ford gehörte zu den treibenden Kräften bei den Bestrebungen, aus Immigranten produktive amerikanische Arbeiter zu machen, denn, wie er sagte, »diesen Männern aus vielen Nationen müssen amerikanische Gebräuche, die englische Sprache und die richtige Lebensweise beigebracht werden«. Die Ford Motor Company führte zahlreiche Amerikanisierungsmaßnahmen durch, darunter sechs bis acht Monate dauernde Englischkurse, die eingewanderte Beschäftigte besuchen mußten. Der Abschluß wurde mit einem Diplom bescheinigt, das sie zum Erwerb der Staatsbürgerschaft berechtigte. U.S. Steel und International Harvester förderten ähnliche Programme, und »eine Vielzahl von Unternehmern richtete Kurse in den Fabriken ein, finanzierte Unterricht in Staatsbürgerkunde und unterstützte sogar öffentliche Abendschulen finanziell«.

Unternehmern der Reformära lag es am Herzen, daß ihre eingewanderten Arbeiter Englisch lernten und mit der amerikanischen Kultur und dem amerikanischen privaten Unternehmertum vertraut wurden. Das sollte ihre Produktivität steigern und sie gegen gewerkschaftliche und sozialistische Anwerbungsversuche feien.

Ihre speziellen Interessen deckten sich zum Teil mit dem allgemeinen nationalen Interesse. 1916 brachte Ford das Ziel, das erreicht werden sollte, in einem glanzvollen Schauspiel auf die Bühne: In der Mitte stand ein gewaltiger Schmelztiegel. Von der einen Seite zog ein breiter Strom von Immigranten »von hinter der Bühne dort hinein, gekleidet in fremdländische Gewänder, ausstaffiert mit Zeichen, die ihre Vaterländer angaben. Zugleich traten auf beiden Seiten des Tiegels andere Menschenströme hervor, alle schmuck identisch gekleidet und jeder mit einer kleinen amerikanischen Flagge in der Hand.«

Eine große Zahl privater wohltätiger Organisationen widmete sich den Amerikanisierungsbestrebungen. Teils waren es alteingesessene Organisationen, teil neue, eigens zu dem Zweck geschaffene. Die YMCA organisierte Englischunterricht für Immigranten. Die Sons of the American Revolution und die Colonial Dames boten Amerikanisierungsprogramme an. In Springfield in Massachusetts wurde das American International College speziell für Immigranten gegründet. Ethnische und religiöse Organisationen mit Verbindungen zu Neuankömmlingen warben aktiv für ihre Programme.

Liberale Reformer, konservative Unternehmer und engagierte Bürger gründeten Gruppierungen wie das Committee on Information for Aliens (Informationskomitee für Ausländer), die North American Civic League for Immigrants (Nordamerikanische Bürgerliga für Immigranten), die Chicago League for the Protection of Immigrants (Chicago-Liga zum Schutz von Immigranten), die Educational Alliance of New York City (Bildungsbündnis von New York City), die Stiftung Baron de Hirsch Fund (speziell für jüdische Immigranten), die Gesellschaft für italienische Einwanderer und viele ähnliche Organisationen. Sie berieten Einwanderer, boten Abendkurse in Englisch und amerikanischer Lebensweise an und halfen bei der Suche nach Arbeitsplätzen und Wohnungen. Ein Großteil der Maßnahmen und der dabei aktiven Personen gingen aus den sozialen Hilfswerken hervor, die Ende des 19. Jahrhunderts in den städtischen Armenvierteln entstanden waren, so etwa Jane Addams Hull House in Chicago. Die städtischen Parteibüros spekulierten auf die Stimmen der Immigranten und hatten schon deshalb ein Interesse daran, daß die Menschen ins Land kamen. Sie verschafften ihnen Arbeitsplätze, boten soziale Unterstützung an und halfen ihnen natürlich, daß sie möglichst rasch die Staatsbürgerschaft und das Wahlrecht erhielten.

Samuel P. Huntington, Who are we. Die Krise der amerikanischen Identität, Goldmann 2006, Seite 169 ff.; Teil 2 folgt irgendwann demnächst.

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Westen schuld, daß Islam intolerant ist

geschrieben von kewil am in Buch-Tipp,Geschichte,Islam | 115 Kommentare

Der Westen hat im Zuge der Kolonialisierung den Islam intolerant und prüde gemacht. Das sagte nicht etwa der Nachfolger von Osama, der ägyptische Großmufti oder Führer Erdowahn, – nein, sowas kann nur einem Deutschen einfallen! Und nochmals nein, es ist nicht Islam-Präsident Wulff, Claudia Fatima Roth oder Pierre Vogel, es ist nur ein Professor aus Münster, der dazu ein Buch geschrieben hat, sein viertes!

Sein Name Thomas Bauer, Arabist [31], sein Buch „Die Kultur der Ambiguität – Eine andere Geschichte des Islams“. Er behauptet zum Beispiel, die heutige „Homosexuellenfeindlichkeit“ der Moslems sei im Grunde „viktorianisch“ und nicht etwa „wahrhaft islamisch“; auch nüchterne Leitfäden für Sex oder klassische Lyrik mit knisternder Homoerotik seien erst im Zuge der imperialistischen Herausforderung „unislamisch“ geworden.

Hmmh? Das Köpfen gefiel zwar schon dem Propheten, aber wahrscheinlich haben Mohammed und seine Nachfolger das damals auch in Europa abgeguckt. Ich werde es nie erfahren, da mir das Geld für solche Schwarten zu schade ist. Die Seebestattung von Osama bin Laden am 2. Mai 2011 kritisierte Bauer übrigens als „kaum mit dem islamischen Recht in Deckung zu bringen“, berichtet Wikipedia. Na also, da haben wir’s doch! Noch ein U-Boot!

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