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Friedensnobelpreis 2014 für Malala Yousafzai

malala [1]Seit der Friedensnobelpreis 1994 an den Terrorchef Jassir Arafat, später an Barack Hussein Obama und 2012 an die EU(dSSR) verliehen wurde, konnte man diese Auszeichnung nicht mehr wirklich ernst, im Sinne ihrer Bestimmung nehmen. Aber in diesem Jahr versöhnt die Auswahl des Nobelkomitees etwas mit ihren Fehlbesetzungen vergangener Jahre. Mit der 17-jährigen Pakistanerin Malala Yousafzai erhält eine mutiges Mädchen den Preis, die sich trotz schlimmster persönlicher Betroffenheit von moslemischem Terror weiter mutig für ihre Überzeugung von einer Welt abseits des Korandiktats und der daraus resultierenden Unterdrückung einsetzt.

(Von L.S.Gabriel)

2009 hatten die Taliban bereits über 150 Schulen zerstört und wollten mit Gewalt die Scharia durchsetzen, als die damals 11-jährige Schülerin Malala auf einem Blog der BBC [2] Texte über ihre Eindrücke an einem der damals besonders für Frauen und Mädchen gefährlichsten Orte der Welt, dem pakistanischen Swat-Tal, berichtete. Ende des Jahres 2011 erhielt sie dafür den pakistanischen Friedenspreis. Nur einige Wochen später kostete sie die dadurch erlangte öffentliche Aufmerksamkeit beinahe das Leben. Im Schulbus schoss ihr ein Islamhöriger in den Kopf, das Mädchen überlebte schwer verletzt.

Während sich Malala zurück ins Leben kämpfte rühmten sich ihre Mörder [3] via Medien der Tat. Das islamische Recht, die Scharia sehe eindeutig vor, dass Frauen getötet werden müssten, die sich dem Kampf der Mudschaheddin in den Weg stellten, zitierten pakistanische Zeitungen einen Sprecher der Taliban.

Aber Malala  ließ sich trotz ihrer  jungen Jahre  auch nach ihrer Genesung nicht einschüchtern, im Gegenteil: mit der „Malala Education Foundation“ sammelt sie weltweit als Aushängeschild für den Widerstand gegen den Moslemterror Spenden für Bildungsprojekte und schrieb ein Buch („Ich bin Malala“) darüber, was ihr widerfahren war und was ihr als Motor dient. Auch dafür wurde sie erneut bedroht. Sie habe mit dem Buch den Islam beleidigt und sie sei immer noch ein Angriffsziel, sagte damals ein Sprecher der Taliban.

Eine mutige junge Frau, die weder Islam noch Terror brechen konnten, sie hat den Preis mit Sicherheit verdient.

Mit ihr wurde der 60-jähige Inder Kailash Satyarthi ausgezeichnet, der sich ebenfalls seit vielen Jahren für die Rechte von Kindern einsetzt.

Die Welt [4] berichtet:

Kailash Satyarthi (60) ist für seinen unermüdlichen Einsatz gegen Kindersklaverei in Südasien geehrt worden. Im Jahr 1980 wurde der Hindu als Generalsekretär der „Bonded Labour Liberation Front“ gewählt und setzt sich seither dafür ein, dass soziale Ungerechtigkeit und Sklaverei, speziell die von Kindern, abgeschafft wird. 1989 wurde er Mitbegründer des Südasiatischen Bündnisses gegen Kindersklaverei (South Asian Coalition on Child Servitude – SACCS).
Das Bündnis umfasst über 470 Partnerorganisationen in Indien, Pakistan, Nepal, Bangladesh, Bhutan und Sri Lanka. [..]

Inzwischen sind 18 Bildungszentren in verschiedenen Staaten Indiens eröffnet worden. Im Jahr 1998 organisierte er den „Weltweiten Marsch gegen Kinderarbeit“, der über eine Landstrecke von 80.000 Kilometern durch Asien, Afrika, Amerika, Australien und Europa führte und in Genf endete.

Satyarthi lebt mit seiner Frau und den zwei Kindern in Neu Delhi. Im indischen Fernsehen sagte er: „Mit diesem Preis finden die Stimmen von Millionen von Kindern Gehör – Stimmen, die bisher nicht gehört wurden“. Und: „Es ist eine Ehre für die 1,25 Milliarden Inder.“

Ein bisschen Kalkül war wohl dahinter, dass das Komitee diesen Preis an die beiden verfeindeten Länder Indien und Pakistan gehen ließ.

Aber es wurden auch noch andere Preise vergeben:

Den diesjährigen Chemienobelpreis erhält der 51-jährige Deutsche Stefan Hell, Direktor des Max-Planck-Instituts für Biophysikalische Chemie in Göttingen und Abteilungsleiter am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, gemeinsam mit den beiden US-Amerikanern Eric Betzig (54) vom Howard Hughes Medical Institute in Virginia und W.E. Moerner (61) von der Stanford University, Kalifornien. Ausgezeichnet werden die drei Laureaten für ihre Forschung in der Nanoskopie [5] und die Entwicklung zweier neuer Fluoreszenzmikroskopie-Methoden.

Die mit acht Millionen schwedischen Kronen (870.000 Euro) dotierte Auszeichnung wird am 10. Dezember, dem Todestag des 1896 verstorbenen Preisstifters Alfred Nobel, verliehen.

Hier Videos der Bekanntgabe des Friedensnobelpreises und der Pressekonferenz zum Chemienobelpreis für Stefan Hell:

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TU München bis 2020 nur in Englisch?

geschrieben von kewil am in Schule,Wirtschaft,Wissenschaft | 81 Kommentare

[6]Die TU München (TUM) will bis 2020 die große Mehrzahl ihrer Lehrveranstaltungen in englischer Sprache abhalten. Die Universität will sich so für den internationalen Wettbewerb wappnen, berichten der MERKUR, [7] und gestern auch die JF [8]! Ein Unding, das sich noch Exzellenz-Initiative schimpft und mit Regierungsgeldern gesponsert wird. An der Sprache liegt es sicher nicht, wenn bei uns die Naturwissenschaften darnieder liegen und der Gender-Quatsch blüht! Und dann ist da noch was – manche überschätzen sich!

Wenn ich im Touristen-Englisch eine Limonade bestellen kann, dann ist das nichts. Mit dem technischen Englisch hapert das doch hinten und vorne. Es ist ein primitives Radebrechen, das schlußendlich das Gehirn und das Denken selbst massiv in Mitleidenschaft ziehen und jede Spitzenleistung verhindern wird. Soll doch der TUM-Präsident Wolfgang A. Herrmann (Bildmitte) mal den folgenden Text übersetzen, dann wird er dumm aussehen:

Man kann nämlich aus dem Maxwell’schen Gleichungen leicht den Schluss ziehen, dass eine gleichförmig bewegte Punktladung kein kugelsymmetrisches elektrisches Feld hat, sondern dass die Bewegung deformierend auf das Feld wirkt. Wenn also die die festen Körper zusammenhaltenden Kräfte elektrischer Natur sind, so ist ein deformierender Einfluss der Bewegung auf die bewegten Körper geradezu zu erwarten. Die Existenz der angegebenen „Lorentz-Kontraktion“ lässt sich elektromagnetisch plausibel machen. Trotzdem ist der bisher skizzierte Zustand der Theorie ohne Zweifel ein unbefriedigender. Nach diesem gibt es nämlich ein bevorzugtes Koordinatensystem K, dadurch ausgezeichnet, dass relativ zu dem das Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit gilt, inbezug auf (relativ zu K) bewegte Koordinatensysteme soll zwar dies Prinzip ungültig sein; aber infolge eines merkwürdigen Zusammentreffens von Umständen soll es unmöglich sein, bei Versuchen etwas davon zu merken.

Es handelt sich um einen x-beliebigen Ausschnitt aus einer Einstein-Vorlesung, aber DUMM-Präsident Wolfgang A. Herrmann könnte nicht einmal fehlerlos die Gebrauchsanweisung für einen Rasenmäher übersetzen, da sind wir sicher! Aber die Studenten plagen und die Bedeutung der deutschen Sprache schmälern, das kann er!

(Danke für Tipp an Ruediger!)

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Strafjustiz und religiöse Gewalttäter: Was tun, wenn die Abschreckung an ihre Grenzen stößt?

geschrieben von PI am in Islam,Kriminalität,Wissenschaft | 57 Kommentare

Bei näherer psychologischer Analyse neuerer Verbrechensstatistiken in westlichen Ländern muss ein extremer Anstieg religiös motivierter Kriminalität festgestellt werden. Sie reicht von tierquälerischen Schlachtriten, ritueller Körperverletzung durch Beschneidung von Säuglingen und Kindern, jugendlicher Gewaltkriminalität gegen „ungläubige“ Deutsche, Zwangsverheiratungen und Vergewaltigungen teils sogar minderjähriger Mädchen bis hin zu kulturell-religiös motivierten Morden an Ehefrauen und Kindern. Die Justiz zeigt sich hilflos in der polizeilichen Durchdringung krimineller Parallel- und Gegengesellschaften und werden Täter doch einmal dingfest gemacht, bleibt der Eindruck in der Öffentlichkeit zurück, dass wegen multikulturell begründeter „Unzurechnungsfähigkeit“ nicht einmal abschreckende Strafen verhängt werden.

(Von Tom Gebhardt)

Angesichts der ohnehin verschwindend geringen Abschreckungswirkung einer teuren Strafjustiz auf religiös fanatisierte Verbrecher und andere neurotische „Überzeugungstäter“ muss nach einem alternativen Konzept der Verbrechensbekämpfung gesucht werden. Sie muss die Täter endlich auch mit den natürlichen Konsequenzen ihrer Verbrechen bestrafen und stärker politische und persönliche Verbrechensursachen bekämpfen statt allein auf Abschreckung bei der Verbrechensbekämpfung zu setzen.

1. Die Grenzen der Abschreckung

Auch die religiöse Schächtung zweier Kinder durch einen islamgläubigen Zahnarzt mit afghanischen Wurzeln in Glinde hat wieder einmal die ganze Problematik der deutschen Strafjustiz bewusst gemacht. Nicht von ungefähr hat die Reaktion der Justiz auf diese grausamen Morde bei vielen deshalb auch zu heftigen Protesten geführt (PI berichtete [9]). Der Mörder, der seine Kinder Anfang 2014 vermutlich im religiösen Schuldwahn „geopfert“ hatte, käme sicher ungeschoren davon, so wurde wütend geahnt, weil Psychiater mal wieder einen Verbrecher für „krank“ erklären würden. Wo bliebe da auf Dauer die „Abschreckung“, beklagten viele, wenn mögliche religiöse Täter sich ausrechnen könnten, durch eine psychiatrische Krankschreibung straffrei auszugehen. Diesen aufgebrachten Anhängern einer Abschreckungs- und Rachejustiz könnte man eigentlich nur zustimmen, wenn sie nicht Eines übersehen hätten: Eine „Rübe ab“-Justiz hat nicht nur auf Sexualstraftäter, Verzweiflungstäter und suizidale Amokläufer keine besondere Abschreckungswirkung, sondern verfehlt auch bei religiösen Gewalttätern ihre Wirkung! Denn leider haben wir es auch bei religiös motivierten Verbrechern mit rational kaum beeinflussbaren Gewalttätern zu tun. Religiös fanatischen oder gar wahnhaften Gewalttätern ist es vielmehr völlig egal, ob sie durch ein Selbstmordattentat oder durch die Todesstrafe in ihr „Paradies“ und zu den dortigen „Vergnügungen“ befördert werden! Wie das verbrecherische Denksystem des Sexualstraftäters nur von neurotischen Sexphantasien bestimmt wird, das des Verzweiflungstäters und Amokläufers nur skrupellos auf Rache und Selbstzerstörung ausgerichtet ist, so handelt der religiöse Gewalttäter nur nach seinen religiösen Wunschphantasien und verinnerlichten, angeblich göttlichen Anweisungen.

Es kann deshalb niemanden verwundern, dass unsere Strafjustiz der religiösen Verbrechen nicht Herr wird und auch der internationale Terrorismus sich von der dümmlichen „Kriegserklärung“ amerikanischer Präsidenten nicht beeindrucken, sondern eher noch anstacheln lässt.

Er gehorcht weiter seinem religiösen Wahnsinn statt irgendeiner rationalen antiimperialistischen Strategie und mordet, plündert, entführt zehntausendfach unter den „Ungläubigen“ überall auf der Welt. Dass islamistische Selbstmordattentäter und ihre in ein jenseitiges „Paradies“ strebende Religion dabei eine Gefahr für das Überleben der gesamten Menschheit darstellen und deshalb Handlungsbedarf besteht, wird einem sofort klar bei dem Gedanken, dass die Ziele der Terroristen des 11.September genauso gut beliebige Atomkraftwerke irgendwo auf der Welt hätten sein können.

Aber nicht nur, dass Strafandrohungen den religiösen Gewaltverbrecher geradezu motivieren, sich für seinen Glauben zu opfern und den Märtyrertod zu suchen. Der religiöse Gewalttäter wird von einer pseudohumanen und einer durch ihre kostspieligen Misserfolge an sich selbst zweifelnden Strafjustiz am Ende auch noch belohnt!

Bei freier Kost und Logis als Gefangener von allen Alltagsmühen entbunden hat er den lieben langen Tag nichts anderes zu tun, als zu beten und sonstigen Gottesdiensten nachzuhängen. Er kann sich, wie in einem endlosen religiösen Vokabellernen, noch mehr in seinen Hass auf alle „Ungläubigen“, in Fanatismus und Wahn hineinsteigern. Verlässt er das Gefängnis ist ein Rückfall in den alten kriminellen Glauben vorprogrammiert: Oftmals fehlt ihm immer noch eine berufliche Perspektive, ein nicht-religiöser, lebenszugewandter Freundeskreis, eine Lebenspartnerschaft, eine sexuelle Beziehung, ein Selbstbewusstsein, eine Selbstsicherheit im Umgang mit Frauen, kreative, künstlerische Lebensinteressen, historisch-kritische Kenntnisse über die arabische Welteroberung und ihre religiöse Kriegsführung, über die urchristlichen Quellen ihrer Schriften, über eine „göttliche Schöpfung“, die nach paläontologischen Erkenntnissen zuerst die Dinos und dann 250 Millionen Jahre später erst den Menschen hervorgebracht haben kann usw.. In geradezu unverantwortlicher Weise lässt eine ebenso archaische wie dumme Strafjustiz den religiösen Straftäter im Zustand religiöser Selbsthypnose erneut auf die Menschheit los. Voll Himmel- und Höllenphantasien, die durch Beihilfe des „Strafvollzugs“ aus ihm einen noch überzeugteren „Gotteskrieger“ gemacht haben, setzt er wie im Falle des vierfachen Mörders Mehdi Nemmouche, des Attentäters auf das Jüdische Museum in Brüs [10]sel, mit jeder Haftstrafe fanatischer seinen „heiligen Krieg“ fort (Nemmouche war während seiner zahlreichen Gefängnisaufenthalte durch seinen „Bekehrungseifer“ aufgefallen und hatte ungehindert während des täglichen Hofgangs seine Mitgefangenen immer wieder zu kollektiven Gebeten aufgerufen).

Um den ganzen Irrsinn einer Strafjustiz begreifen zu können, sollten wir uns am Beispiel der Kindererziehung einmal klar machen, was eigentlich das Strafeprinzip bedeutet.

Was sollen Eltern tun, wenn sie feststellen, dass ihr Kind sie bestiehlt? Ein Strafrechtler, ein Islamist oder ein pietistischer Familienvater zu Zeiten des Wilden Westens, sie würden alle das Gleiche empfehlen: Prügel, Hausarrest oder eine andere empfindliche Strafe, um das Kind vor weiteren Fehltritten abzuschrecken. Wird das Kind rückfällig und bestiehlt es seine Eltern erneut oder fängt gar noch ein anderes Kind in der Familie damit an, heimlich an den Geldbeutel seiner Eltern zu gehen, waren für die Anhänger einer Rache- und Abschreckungsjustiz ganz einfach die Strafen nicht hart genug und sie empfehlen eine noch härtere Bestrafung des Kindes und notfalls auch seine Tötung, um wenigstens das zweite Kind vor weiteren Missetaten abzuschrecken…

Viele würden jetzt sagen, das ist doch absurd – so etwas macht man doch nicht mit Kindern und schon gar nicht in der eigenen Familie – Kinder schlagen, einsperren oder gar töten! Wer seine Kinder liebt und die Familie zusammenhalten will, der versucht, sie zu verstehen und ihnen zu helfen sich zu bessern. Kinder, werden einfühlsame Väter und Mütter sagen, verhalten sich doch nur dann kriminell, wenn sie ihre Eltern hassen, wenn sie sich von ihnen immer nur bestraft aber nicht geliebt fühlen, wenn sie sich ungerecht behandelt oder gar misshandelt fühlen, wenn sie sich gegenüber ihren Geschwistern oder Kindern in anderen Familien benachteiligt fühlen, wenn sie selbst kein Eigentum haben und nicht begreifen können, was für einen Verlust ein Diebstahl für andere bedeutet und, und, und… Im Übrigen wird jeder einigermaßen psychologisch aufgeklärte Mensch ohnehin der Meinung sein, dass in einer wirklichen Familie Kinder ihre Eltern nicht bestehlen – nur in asozialen Familien bestiehlt man sich gegenseitig!

Wenn das richtig ist, warum haben wir dann kein Verständnis für die Taten von erwachsenen Verbrechern? Sollte nicht auch eine Gesellschaft sein wie eine Familie? Sollten nicht auch in einer Gesellschaft die Menschen miteinander umgehen wie in einer Familie? Das stimmt zwar, aber, so wird mancher sagen, Verbrecher sind doch keine Kinder mehr! Die sind erwachsen und von denen können wir erwarten, dass sie sich „schicken“! Plötzlich sprechen wir also von der „Schuld“ eines erwachsenen Menschen. Die Strafjustiz sagt, der Mensch wird in der Nacht zu seinem 14. Geburtstag „straffähig“. Bis dahin hat ihn seine „Familie“ richtig erzogen und er weiß, was „gut“ und „böse“ ist und dass man für Verbrechen bestraft wird. In dieser Nacht wird aus dem „schuldunfähigen“ Kind ein Verbrecher und alles dreht sich nur noch um die Frage seiner „Schuld“.

2. Der Mythos von der „Schuld“ des Menschen

Ob in der Thora, der Bibel oder in dem, was arabische Welteroberer davon in ihren Koran übernommen haben, ob im Wilden Westen oder vor deutschen Strafgerichten, immer geht es um eine angebliche „Schuld“ des Menschen. Von allen primitiven oder sich für zivilisiert haltenden Kulturen wird von jeher behauptet, der Mensch begehe aus reiner „Bosheit“ Verbrechen, habe deshalb für seine Tat nur bestraft zu werden und alles wäre gut. Gerne wird an ihm ein Exempel statuiert, das durch seine empfindliche Bestrafung auch andere davon abhalten soll, zum Verbrecher zu werden. Als Begründung für diese Straf- und Abschreckungsjustiz wird die Behauptung vorgeschoben, der Mensch würde sich ja völlig losgelöst von der Welt aus „freiem Willen“ für Gut und Böse entscheiden. Dem Menschen wird damit letztlich die einmalige Fähigkeit zugeschrieben, aus dem Nichts heraus seinen Willen zu erschaffen und dadurch „schuldig“ zu werden. Es wird behauptet, er leite sein Denken, Fühlen und Handeln nicht aus den Erfahrungen ab, durch die die Welt ihm etwas als wollenswert erscheinen lässt, sondern aus heiterem Himmel entscheide er sich entweder für das „Gute“ oder das „Böse“ in ihm. Er allein sei es, der sich selber zum „Sünder“ und „Straftäter“ mache. Besonders jene, die eine angeblich gottgewollte arabische Weltherrschaft totalitär mit dem Abhacken von Händen, Peitschenhieben und Steinigungen durchsetzen wollen, sind am eifrigsten darin zu behaupten, der Mensch sei selbst der Schöpfer seines eigenen bösen Willens und werde dafür in einer Hölle schmoren, wenn er sich nicht durch seine Islamisierung der arabischen Weltherrschaft unterwerfe.

Aber begeht die Scharia und jedes religiöse Strafgericht damit nicht eine Gotteslästerung? Hat nicht gerade nach einem strengen Eingott-Islamismus nur ein Gott die Fähigkeit des Erschaffens aus dem Nichts? Wäre nicht allein ein allmächtiger Gott in der Lage, sich seinen eigenen Willen zu erschaffen oder dem Menschen einen Willen zu geben? Maßen sich die Menschen nicht an, göttlich zu sein, wenn sie glauben, aus ihrem selbsterschaffenen „bösen“ Willen heraus könnten sie schuldig werden? Kann nicht alleine ein Gott schuldig am „Bösen“ im Menschen sein und muss der Mensch nur deshalb plötzlich zum „Schöpfer“ seines Willens werden, damit Schuldprediger ihren Gott weiterhin für unfehlbar halten können?

Während religiöse Fanatiker diese Widersprüche zwischen göttlichem Schöpfungsmonopol und menschlicher Willensschöpfung leicht autosuggestiv wegbeten können, können aufgeklärte, wissenschaftlich denkende Menschen ein anderes Problem mit der Metaphysik der Schuld nicht so leicht verdrängen. Sie glauben zwar ohnehin nicht an eine göttliche Schöpfungstheorie, die offen lässt, warum ein Gott die Dinos geschaffen hat, um sie anschließend wieder aussterben zu lassen, warum der Mensch erst 250 Millionen Jahre nach alledem „erschaffen“ wurde und wer denn eigentlich der Schöpfer Gottes sei. Der Schuldmythos verlangt jedoch von Wissenschaftlern nicht weniger, als den Menschen außerhalb der Naturgesetze zu stellen! Die sagen nämlich nach aller wissenschaftlichen Erfahrung u.a.: „Keine Wirkung ohne Ursache!“ Die religiöse Behauptung, der Mensch könne schuldig werden, bedeutet aber nichts anderes, als dass es für einen Willen (Wirkung) keine Ursache braucht! Ohne jede äußerliche Anregung sollen Gedanken, Gefühle und Handlungen im Innern des Menschen, dort wo vorher Leere war, von ihm geschaffen werden können. Nicht die Welt oder ein Gott bringt ihn auf die Idee, ein Verbrechen könnte in seinem Interesse sein, sondern er ganz allein erschafft seinen Willen, religiöse Sünden oder weltliche Verbrechen zu begehen. Das sollen vernünftig denkende Menschen glauben, obwohl alle psychologischen Erkenntnisse auch eine Kausalität seelischer Phänomene nahelegen. Die menschliche Psyche erweist sich immer wieder nur als ein, wenn auch hochkomplexer und hochleistungsfähiger Computer, bei dem am Ende nur das rauskommen kann, was ihm zuvor an Informationen eingegeben worden ist. Nur deshalb kann der Mensch auf immer neue Herausforderungen richtig reagieren und hat als intelligentes, informationsverarbeitendes Wesen die Jahrtausende seiner Evolution überlebt.

Kann aber ein Computer schuldig sein?

Nein, nicht einmal seine Programmierer können schuldig sein! Die haben ihn auch nur nach dem Stand ihres Wissens programmiert, das sie auch nicht selbst aus dem Nichts erschaffen, sondern nur aus den Informationen über die Welt gewonnen haben.

Dennoch suchen nach einer haarsträubenden, jede Kausalität leugnenden und nebenbei auch noch gotteslästerlichen Schuldmythologie Rabeneltern, alle Schuldreligionen und auch unsere Strafjustiz nur nach einer „Schuld“ des Täters. Am Ende wird der Verbrecher dann gleich auch noch doppelt bestraft: durch das Elend, die Ungerechtigkeiten und falschen Vorbilder, die ihn zum Verbrecher gemacht haben und die Strafen, die ihm die Schuldprediger dafür auferlegen. Durch noch mehr Ungerechtigkeit soll der freie Willen des Verbrechers abgeschreckt und möglichst effektiv unterdrückt werden. Dies geschieht interessanter Weise aus der Erfahrung heraus und in der Überzeugung von Eltern, Richtern und selbst ernannten Gottesvertretern, dass der Mensch doch nicht der alleinige Schöpfer seines Willens ist, sondern sein Willen von außen, nämlich z.B. durch Strafandrohungen, doch geformt werden kann! Welch eine dreiste Widersprüchlichkeit! Rabeneltern, Staat und Religion wollen sich zwar als die Schöpfer eines guten Willens durch ihre abschreckenden Strafmaßnahmen sehen aber nie auch als die eventuellen Verursacher eines „bösen“, verbrecherischen Willens.

3. Fernsehen macht frei oder der Mythos von der „Freiheit“ des Menschen

Mit dem Begriff der „Schuld“ erscheint auch die „Freiheit“ des Menschen in einem anderen Licht. Ist sie doch die Möglichkeit des Einzelnen, den eigenen Willen „frei“, d.h. ungehindert umzusetzen. Ist der Willen des Menschen aber gemacht, dann ist auch seine Freiheit nur noch eine „gemachte Freiheit“ und möglicherweise nicht mehr die Freiheit, das zu tun, was er in Wahrheit wollen würde, hätte er die Möglichkeit einer freien, von fremden Interessen unmanipulierten Willensbildung gehabt. Die individuelle „Freiheit“ gerät zur Farce, wenn der Willen des Menschen zuvor von politischen Zielen oder angeblich göttlichen Geboten von anderen beeinflusst wurde. Unfrei, eigene Erfahrungen machen zu dürfen, hält der Mensch die Interessen anderer dann plötzlich für seine eigenen und fühlt sich auch noch „frei“ dabei, sich vor deren Karren spannen zu lassen.

Oft genug verkommt der Freiheitsbegriff so zu einem Propagandatrick jener, die zuvor im Auftrag weltlicher und religiöser Herrscher anderen beigebracht haben, was sie für ihre „Freiheit“ halten sollen!

Gerade jene westlichen Gesellschaften, deren Bürger sich für besonders frei halten sollen, entpuppen sich bei näherem Hinsehen als in der Meinungsbildung undemokratische und unfreie Mediendiktaturen, denen es nur in besonders perfider Weise gelungen ist, die Bürger so mit Werbung, diversifizierter Politpropaganda aus allen Richtungen, religiöser Gehirnwäsche und der bewusstseinsbestimmenden Macht des Faktischen so in ihrem „freien Willen“ zu manipulieren, dass diese die gesellschaftlichen Verhältnisse als die einzig Möglichen und die Ungerechtigkeit und Chancenungleichheit darin als „Freiheit“ empfinden!

Wie unter der Meinungsmanipulation einer solchen undemokratischen Mediengewalt haben auch die braven Mitläufer in den offenen religiösen wie weltlichen Diktaturen stets das Gefühl von „Freiheit“. In Letzteren stoßen die Menschen der offenen Unterdrückung wegen nur früher als in den „westlichen Demokratien“ an die Grenzen des Erlaubten und werden früher mit Parteiverboten, Berufsverboten und gewaltsamen Niederschlagungen in ihrer wirklichen Freiheit unterdrückt. Die Frau, die von Kindheit an nichts anderes kennen gelernt hat, genügend durch Drohungen eingeschüchtert und durch soziale Anerkennung gelockt wurde, bedarf jedoch keiner weiteren Unterdrückungsmaßnahmen mehr. Sie wird es scheinbar „freiwillig“ als ihre größte Freiheit ansehen, bei hochsommerlicher Hitze unter den Stoffbergen einer schwarzen Burka zu schwitzen oder gleich gar nicht mehr das Haus zu verlassen. Es muss ihr nur oft genug dafür Straffreiheit, elterliche Liebe, ein „Paradies“ und die religiöse Achtung durch ihre Gemeinschaft versprochen worden sein, um sich gänzlich „frei“ dabei zu fühlen, niemals den Wind oder die Kühle des Wassers auf der Haut zu spüren und sexuelle Erregung für „teuflisch“ zu halten. Dem Hitlerjungen erging es nicht anders. Vom Führerkult der Erwachsenen zuvor in seinem „freien Willen“ nazifiziert empfand er es als seine größte „Freiheit“, kurz vor Kriegsende für seinen Führer noch an der Front sterben zu dürfen.

Was für den Hitlerjungen gilt, gilt auch für jeden Verbrecher: Es gibt keine Freiheit, keinen „freien Willen“ und deshalb auch keine „Schuld“! Der Wille des Menschen ist nicht grundlos „böse“, nur weil der Mensch angeblich an sich „böse“ wäre. Er leitet sich bis ins Kleinste aus den aktuellen oder weiter zurückliegenden Erfahrungen ab, die sich im Denken eines Menschen niedergeschlagen haben und ihm im Moment der Tat ein verbrecherisches Verhalten als lohnenswert und subjektiv sogar rechtens erscheinen lassen. Deshalb darf eine ominöse „Schuld“ auch nicht länger die Herrschaftsberechtigung der Sieger über die Besiegten sein, der Richter über die „Schuldigen“, der Reichen über die Armen oder der „rechtgläubigen“ Herrenmenschen über die „Ungläubigen“.

4. Der Mythos von der „gerechten Strafe“

Eine Strafjustiz sucht die Ursachen des Verbrechens nur in einer selbst geschaffenen „Bosheit“ des Verbrechers oder gar in rassistischer Weise in einer ominösen kriminellen „Veranlagung“ des Täters, um eine verbrecherische Politik als Ursache für die Kriminalität in einer Gesellschaft frei sprechen zu können. Dreist behauptet eine Strafjustiz von sich, damit für „Gerechtigkeit“ zu sorgen. Sie spricht von einer „gerechten Bestrafung“ und von „ausgleichender Gerechtigkeit“ als hätte sie durch ihr Strafurteil zwischen Opfer und Täter einen Schadensausgleich geschaffen und einen gesellschaftlichen Idealzustand der Chancengerechtigkeit für alle plötzlich hergestellt. Als würde das Opfer durch eine harte Bestrafung des Täters plötzlich all seine Demütigungen durch den Täter vergessen können, alle körperlichen und seelischen Verletzungen geheilt und materielle Schäden wiedergutgemacht sein.

Doch allzu oft würde nicht einmal eine Todesstrafe für den Täter dem Opfer genügen, um es für die Folgen eines Verbrechens gerecht zu entschädigen, für den demütigenden Verlust der Selbstbestimmung und die fortdauernde Angst vor erneuten verbrecherischen Übergriffen. Gerechtigkeit für das Opfer kann es schon gar nicht geben, wenn das Opfer angesichts der hierzulande konstant hohen oder gar steigenden Verbrechensraten Grund hat, sich vor Rückfalltätern und anderen Verbrechern zu fürchten. Während der Täter obendrein auch noch auf Kosten des steuerzahlenden Opfers in einem staatlichen Gefangenenhotel seine Haft absitzt, soll das Opfer sich mit dem wenig beeindruckenden Rachegedanken trösten, der Staat habe den Verbrecher wenigstens für die Zeit der Haft in seine Schranken verwiesen. Andere aber lässt eine ach so gerechte Strafjustiz immer wieder ungeschoren davonkommen. Sie ziehen weiter ihren Gewinn aus gesellschaftlichen Missständen aus kriminellen Arbeitsbedingungen, der Drohung mit Arbeitslosigkeit, der ungerechten Verteilung des Reichtums, die die eigentlichen Quellen eines verbrecherischen Willens sind.

5. Deutschland – eine asoziale „Familie“?

Dank einer Strafjustiz, die nur den Täter aber nicht seine Anstifter in Politik und Wirtschaft bestraft, bleibt unsere Gesellschaft so asozial, wie sie durch den Einfluss einer Habgierökonomie und ihrer korrupten Handlanger in Politik und Medien nur sein kein. Sie ist nicht anders als jene kaputte Familie, in der die Eltern von ihren Kindern bestohlen werden. Nichts hat sie mehr mit einer solidarischen Familie und liebevollen Eltern gemein: Die „Familienmitglieder“ kämpfen erbittert gegeneinander um künstlich verknappte Arbeitsplätze und lassen sich zu rivalisierenden Arbeitstieren und neidischen Konsumidioten degradieren. Millionen von Menschen dürfen zur Abschreckung der anderen „Familienmitglieder“ nicht mehr zur „Familie“ gehören, indem man ihnen keine oder nur eine menschenunwürdige Arbeit zu einem Hungerlohn gibt; man gibt einzelnen „Familienmitgliedern“ Minderwertiges zu arbeiten, zu essen, zu wohnen und um ihre Freizeit zu verbringen und zu allem Überfluss dürfen sich auch noch Millionen Fremde in das Haus der „Familie“ einschleichen. Sie setzen die „Familienangehörigen“ auf dem Arbeitsmarkt zusätzlich unter Lohn- und Arbeitsdruck und ersticken das „Familienleben“ durch die aggressive Gegensätzlichkeit ihrer Kultur vollends. Die fremden Eindringlinge hassen mitunter die „Familie“ bis zum Verbrechen und plündern skrupellos ihren Kühlschrank und ihre Haushaltskasse, weil sie mit dieser „gottlosen Familie“, die nur durch Unrecht zu ihrem Wohlstand gelangt sein kann, ohnehin nichts zu tun haben wollen.

„Familien“ aber, in denen es an Liebe, Gerechtigkeit, kulturellen, moralischen Gemeinsamkeiten, einem gesicherten, für alle menschenwürdigen Zuhause fehlt und Fremde nach Belieben das Familienleben stören können, dürfen sich nicht darüber wundern, wenn ihre Kinder die Eltern bestehlen, jeder gegen jeden Verbrechen begeht und mitunter das Zusammenleben bis in den Bürgerkrieg unmöglich wird.

Unsere Abschreckungs- und Rachejustiz, die im Auftrag des zufriedenen Teils der “Familie” nur damit beschäftigt ist, die Unzufriedenen in der “Familie” möglichst schnell hinter Gittern zu bringen, trägt zunächst einmal nichts zu einer Besserung unserer Familienverhältnisse bei. Ungerechtigkeit und Not in einer von Habgier bestimmten „Familie“ werden so immer wieder Einzelne zu Gewaltverbrechen und verbrecherischer Habgier verleiten. Schon gar nicht wird sich der ausgegrenzte Teil der „Familie“ durch die lächerlichen Strafen einer halbherzigen Gutmenschen-Scharia vor weiteren Verbrechen abhalten lassen.

Unsere pseudohumanisierte Strafjustiz ist mittlerweile nur noch die ebenso teure wie ineffektive Karikatur ihrer selbst.

Die Schizophrenie zwischen Abschreckung und pseudohumanem Gutmenschentum in der Strafgerichtsbarkeit, die Verbrecher mitunter nicht einmal mit den natürlichen Konsequenzen ihres verbrecherischen Handelns konfrontiert (siehe die hotelähnliche Unterbringung und Verköstigung von „Straftätern“), verleitet denn auch etwa 60 Prozent der Bestraften dazu, erneut Verbrechen zu begehen und schreckt hunderttausende Ersttäter nicht davon ab, ebenfalls straffällig zu werden.

6. Die Alternative: Eine Besserungsjustiz und ihre natürlichen Strafen

Was soll aber der Vater tun, der feststellen muss, dass ihn sein Sohn bestiehlt? Wie soll eine Gesellschaft mit ihren Verbrechern umgehen, wenn sie das Verbrechen wirkungsvoller bekämpfen und auch fanatisch religiösen Tätern wirkungsvoll begegnen will?

Aus der Tragödie eklatant hoher Verbrechens- und Rückfallquoten unserer derzeitigen Strafjustiz gibt es nur zwei mögliche Auswege:

Die erste Möglichkeit wäre, aus der Erfolglosigkeit unserer weich gespülten Strafjustiz zu schließen, wir bräuchten eine härtere Abschreckungsjustiz – am besten gleich eine ordentliche “Euro-Scharia”. Die islamistische Strafjustiz zerhackt, peitscht oder steinigt zwar auch dann, wenn sich Menschen nur einem faschistischen Gottesstaat in den Weg stellen wollen, behandelt Frauen als Menschen zweiter Klasse und hat die Ausrottung aller „Ungläubigen“ zum Ziel, aber immerhin bestraft sie in Fortführung unserer deutschen Strafjustiz wenigstens gründlich und hat nach allen psychologischen Erkenntnissen unzweifelhaft eine „höllische“ Abschreckungswirkung! Das dürfte 2006 auch der niederländische Justizminister Piet Hein Donner gedacht haben, als er die Einführung der Scharia in den Niederlanden [11] für immerhin denkbar hielt. Ließe man also alle archaisch-arabischen Menschenrechtsverletzungen der Scharia weg und behielte nur ihre bestialischen Strafen, könnte immerhin von einer wirklichen Strafjustiz gesprochen werden (u.a. radikaler Entzug der Bewegungsfreiheit und des gewohnten Lebens, gesellschaftliche Ächtung und Bloßstellung des Täters, schmerzvolle, zur wirkungsvollen Abschreckung möglichst per TV öffentlich vollzogene körperliche Strafen bis hin zu möglichst qualvollen Todesstrafen durch Erhängen, Steinigen oder langsam wirkende Todesspritzen nach dem Vorbild der amerikanischen Strafjustiz).

Eine “Euro-Scharia” hätte immerhin den unbestreitbaren Vorteil, dass sie den Opfern von Verbrechen den Eindruck „ausgleichender Gerechtigkeit“ vermitteln würde. Geben doch brutalste Strafen den Opfern das beruhigende, wenn auch trügerische Gefühl (s. unten), vor erneuten körperlichen und seelischen Verletzungen fortan sicher zu sein und der staatlichen Herrschaft über das Verbrechen vertrauen zu können.

Doch ist das wirklich der einzige Weg, um Opfern das therapeutisch wichtige Gefühl von Sicherheit und Selbstbestimmung wieder zurückzugeben? Würde nicht auch eine skrupellose “Euro-Scharia”, die wie unsere Justiz, nur Vergeltung und Abschreckung kennt, an jenen Sexualverbrechern, Verzweiflungstätern oder Amokläufern scheitern, bei denen eine Abschreckung gar nicht groß genug sein kann, um sie von weiteren Verbrechen abzuhalten? Und wie stünde es eigentlich um eine Wiedergutmachung für die Opfer, wenn die Täter von einer Strafjustiz nur eingesperrt würden oder wegen Steinigens oder Erhängens zur Wiedergutmachung unfähig wären? Würde sich der Haupttäter, nämlich die Gesellschaft, weiterhin geschickt aus der Affäre ziehen und jede Schuld von sich weisen? Der strafende Staat und Politiker, die eigentlichen Anstifter des Verbrechens, fühlen sich auch heute schon zwar für eine Bestrafung des Täters verantwortlich, aber nicht dafür, dass sie einen Menschen zuvor durch verbrecherische gesellschaftliche Zustände erst zum Verbrecher und andere zu dessen Opfer gemacht haben!

Scheinheilige Politiker zeigen mit dem Finger immer nur auf den Sündenbock – den arbeitslosen Einbrecher, den von Arbeitslosigkeit bedrohten, unterbezahlten, kulturell zwangsbereicherten „Neo-Nazi“ oder den religiösen Gewaltverbrecher „mit Migrationshintergrund“, der, durch ihre Hilfeverweigerung aus der Heimat in die Fremde vertrieben, zum kriminellen Rächer von Heimat und Religion geworden ist. Politiker tun so, als seien sie nicht verantwortlich für die von Arbeitslosigkeit und Not zerrütteten “Familien“, für einen verbrecherischen Leistungsdruck in den Schulen, für kriminelle Hungerlöhne und verbrecherische Arbeits- und Lebensbedingungen, für den Verlust der Selbstachtung und der kulturellen Identität einer Gesellschaft, für die gegenseitige Wut der Ureinwohner und der Heimatvertriebenen in einer multikulturellen Zwangsgesellschaft usw..

Ansonsten: Wie würde es sich überhaupt in einer Gesellschaft leben, die die verbrecherischen Folgen ihrer asozialen Zustände mit bestialischen Scharia-Urteilen wieder nur unterdrücken würde anstatt für menschenwürdigere Lebensbedingungen für alle zu sorgen? Müsste nicht jeder Angst vor einem Fehlurteil haben und sich vor dem Anblick qualvoller Schariastrafen ekeln? Würde das Leben in einer solchen Gesellschaft, die abweichendes Denken, Fühlen und Handeln von Kindheit an nur diktatorisch mit Strafen unterdrückt, nicht erstarren vor lauter ängstlichem, kritiklosem Anpassertum seiner Bürger?

Es gibt eine zweite Möglichkeit, die dem Verbrechen wirkungsvoller begegnen und zugleich die Lebensbedingungen für alle in einer Gesellschaft menschlicher gestalten würde:

Eine „Besserungsjustiz“, die versucht, den Täter durch die natürlichen Konsequenzen seines Handelns abzuschrecken und ihn nicht eher wieder in die Gemeinschaft aufnimmt, bevor er sich nicht gebessert hat! Eine „Besserungsjustiz“, die auch die Gesellschaft dazu verpflichtet, sich zu bessern, um endlich die Ursachen der Kriminalität auszurotten, statt kriminelle Symptome einer kranken Gesellschaft nur mehr schlecht als recht zu unterdrücken. Eine Besserungsjustiz würde sich endlich von dem religiösen Mythos des sich selbst erschaffenden „bösen“, „sündigen“ Menschen verabschieden, der einst zu Zeiten psychologischer Ahnungslosigkeit erfunden wurde, um über armselige kleine „Sünder“ weltlich und religiös besser herrschen zu können.

Verbrecher wären für eine „Besserungsjustiz“ nicht länger die alleinschuldigen Sündenböcke und göttlichen Schöpfer des „Bösen“, sondern die Symptomträger einer kranken, ungerechten Gesellschaft.

Eine Besserungsjustiz würde deshalb mit dem religiösen Schuldaberglauben aufräumen und dem Verbrecher zu seiner gerechten Bestrafung die Verpflichtung auferlegen, wie in einer wirklichen Familie, die natürlichen Konsequenzen seines verbrecherischen Handelns zu tragen. Er hätte im Rahmen einer sinnvollen gesellschaftlichen Vereinbarung zur Strafe, obwohl ihn keine Schuld trifft, seinen Opfern soweit es in seiner Macht steht Wiedergutmachung zu leisten und der ganzen „Familie“ seinen Willen zur Besserung zu beweisen. Der verurteilte Täter hätte es hinzunehmen, dass die „Familie“, deren Vertrauen er verloren hat, als natürliche Konsequenz seines verbrecherischen Handelns sich durch seine Inhaftierung vor ihm schützen muss – solange bis er sich gebessert hat. Dann könnten seine Opfer endlich auch ein wirkliches Gefühl von Sicherheit und Rückgewinnung ihrer Selbstbestimmung entwickeln. Könnten sie doch endlich sicher sein, dass ein Täter nicht schon nach bloßer Haftverbüßung wieder in die Gemeinschaft aufgenommen wird, sondern erst, wenn nach psychologischem Erkenntnisstand eine wirkliche Besserung in seinem Denken, Fühlen und Handeln eingetreten ist. Das würde für manche Täter einen kürzeren Gefängnisaufenthalt, für andere aber auch eine gegenüber „Haftstrafen“ deutlich längere Sicherheitsverwahrung notwendig machen. Ist doch nach psychologischer Diagnose bei einem Ersttäter, der bei guter Führung von einer Strafjustiz aufgrund bloßer „Haftverbüßung“ vorschnell entlassen wird, noch längst nicht davon auszugehen, dass er von nun an für seine Mitmenschen auch keine Gefahr mehr darstellt (s. 60% Rückfallquote)! Eine Besserungsjustiz würde den Gefängnisaufenthalt für so manchen Täter um Jahre verlängern, weil sie sich seine Lebensgeschichte, seine Lebenssituation und seine daraus resultierenden persönlichen Defekte und Defizite genauer anschauen und danach beurteilen würde, welche Anstrengungen er und andere zu unternehmen haben, bis er sich nachweislich zum Schutze der Allgemeinheit gebessert haben kann. Er hätte nicht bloß seine Strafe abzusitzen, sondern bereits in der Haft seinen Besserungswillen zu zeigen und auf bessere, nicht-kriminelle Weise die Verantwortung für sein Leben zu übernehmen. Er hätte sich dort seinen Lebensunterhalt selbst zu erarbeiten, hätte zu seiner wirklichen Besserung eventuell Schulabschlüsse nachzuholen, eine Berufsausbildung abzuschließen und könnte ohne den Nachweis eines Arbeitsplatzes erst gar nicht entlassen werden. Er hätte vielleicht seinen Lebensmittelpunkt außerhalb seines bisherigen kriminellen Milieus zu suchen, sein Freizeitverhalten weniger teuer und seiner inneren Ausgeglichenheit zuträglicher zu gestalten als vor seiner Tat und vieles mehr zu tun, um die Auflagen eines „Besserungsurteils“ zu erfüllen. Erst wenn eine Haftprüfung nach einer vorher festgesetzten Mindesthaftdauer ergäbe, dass er für sich und andere keine Gefahr mehr darstellt und die Gesellschaft ihm wieder vertrauen kann, kann er wieder auf Bewährung in die „Familie“ zurückkehren (damit Gutmenschen in der Psychologenzunft nicht vorzeitig Besserungszertifikate erteilen, sollten Vergleichsgutachten eingeholt und die Gutachter für die Verbrechen eventueller Rückfalltäter persönlich haftbar gemacht werden).

Anders als ein alttestamentarisches und islamistisches „Auge um Auge, Zahn um Zahn“, das aus emotional verständlichen, aber primitiven und kontraproduktiven Rachegelüsten nur den Verbrecher aber nicht die Verbrechensursachen bekämpft, würde eine Besserungsjustiz endlich die Politik auf die Anklagebank setzen.

Eine Besserungsjustiz hätte endlich jene gesellschaftlichen Zustände und ihre Verantwortlichen anzuklagen, von denen heute eine Strafjustiz nur geflissentlich ablenkt und dafür politisch korrekt den Verbrecher zum alleinigen Sündenbock macht. Nur in Ausnahmefällen werden heute offensichtlichste kriminelle gesellschaftliche und familiäre Zustände von ansonsten psychologisch ignoranten Strafrichtern als sogenannte „mildernde Umstände“ eines Verbrechens anerkannt – allerdings, um den Verbrecher prompt noch früher ungebessert mit einem seelischen „Knastschaden“ auf die Menschheit wieder loszulassen! Eine Besserungsjustiz dagegen müsste in ihrer Anamnese, die sie für den Täter erstellt, endlich alle verbrecherischen sozialen Ungerechtigkeiten benennen, die abzustellen wären, um den Kriminellen wirklich bessern zu können. Sie hätte kriminelle Familienverhältnisse aufzudecken, Arbeitslosigkeit, Not und deprimierende Lebensbedingungen zu verurteilen, ein kriminelles Bildungssystem anzuklagen, das nur aussondert statt zu integrieren, das deprimiert statt zu motivieren und überflüssigen intellektuellen Ballast pauken lässt statt die Schüler das Leben entdecken zu lassen. Eine Besserungsjustiz hätte kriminelle Hungerlöhne zu verurteilen, kriminelle Arbeitsbedingungen, öden, teuren Konsumismus, kulturellen, kreativen Bildungsnotstand und all die anderen kriminellen Zustände aufzudecken, unter denen Einzelne in der „Familie“ zusätzlich zu ihren persönlichen Schicksalsschlägen ganz besonders zu leiden haben und deshalb zu Verbrechern werden. Sie hätte endlich die Bildungs-, Wirtschafts- und Familienpolitiker anzuklagen, die die Ursachen des Verbrechens zu verantworten haben. Unter ihnen auch jene Politiker, die Familien im Ausland jede Hilfe verweigern, um sie als billige Arbeitskräfte und Objekte ihres verlogenen Gutmenschentums nach Deutschland zu vertreiben. Ohne sich daran zu stören, dass so nicht wenige dieser Ausgebeuteten und Heimatvertriebenen früher oder später unter der Last ihres Heimwehs, ihrer Schuldgefühle der Heimat und ihrer Religion gegenüber und im Neid auf den Wohlstand der „Ungläubigen“ zu neurotischen Verbrechern werden oder als Jugendliche von ihren heimwehkranken Eltern zu solchen erzogen werden und als Heimat-Nazis und Gotteskrieger ihrer faschistischen Heimatreligion enden.

Eine Besserungsjustiz braucht psychologische Profiler, um auch in der Persönlichkeit des religiösen Fanatikers und seinen Lebensbedingungen die Ursachen religiöser Verbrechen finden zu können. Nicht länger lässt sie den religiösen Täter, wie eine Strafjustiz, mit seinen Ängsten und seinen irrationalen und asozialen religiösen Bewältigungsversuchen allein bis sein religiöser Fanatismus in der Abgeschiedenheit einer Gefängniszelle wohlmöglich noch ein Wahnstadium erreicht.

7. Was wir aus der Schizophrenietherapie für den Umgang mit religiösen Gewalttätern lernen können

Eine Besserungsjustiz würde den religiösen Gewalttäter zuerst einmal als das behandeln, was er ist: Ein von seinen religiösen Vorstellungen fanatisch oder gar wahnhaft überzeugter Mensch, der durch Abschreckung oder eine rationale Argumentation nicht mehr zu erreichen ist.

Zu lange hat er sich durch tägliche autistische Versenkung im Gebet in eine religiöse Selbthypnose versetzt, die durch die suggestive Kraft religiöser Führer und den Anpassungsdruck einer totalitären religiösen Gemeinschaft („Umma“) noch vertieft wurde. Für religiös fanatische „Überzeugungstäter“ muss sich eine Besserungsjustiz deshalb folgende drei einfache Grundregeln zunutze machen, die auch für den therapeutischen Umgang mit einer anderen Gruppe „extrem überzeugter“ Menschen gelten: für die Behandlung von Schizophrenen und ihrer einer rationalen Argumentation unzugänglichen Wahnüberzeugungen.

Regel Nr. 1 einer Schizophrenietherapie lautet: In einer Anfangsphase der Therapie alle Wahrnehmungen für den Schizophrenen vermeiden, die ihn an sein Wahnthema erinnern könnten. Insbesondere Gespräche, die das Wahnthema berühren, können den Wahn nicht bessern sondern aktivieren ihn nur, verstärken seine gedankliche Präsenz und verschlimmern ihn, weil sie zu weiteren Wahninterpretationen führen.

Extrem überzeugte Wahneinstellungen werden im Laufe einer langen neurotisch-psychotischen Entwicklung durch extremste Erlebnistraumata, wiederholte Erlebnisbelastungen und nachfolgende extreme Gedankenbarbeit darüber im Gedächtnis des Schizophrenen überstark verankert. Sie sind deshalb von einer derart hohen Überzeugtheit, dass sie nicht verändert werden können. Diskussionen, Situationen, Personen usw., die mit dem Wahnthema zu tun haben aktivieren den Wahn lediglich, führen zu ihrer wahnhaften Fehlverarbeitung, verschlimmern den Wahn noch und können zu unberechenbaren wahnakuten Anfällen führen.

Für eine Besserungsjustiz bedeutet dies im Umgang mit religiösen Tätern, wie für den Umgang mit Fanatikern aller Art: Strafandrohungen, sogenannte „Aufklärungskampagnen“, gesetzliche Drohungen oder die hinterfragenden Gespräche eines eifrigen Gefängnispsychologen können den Zustand eines religiösen Fanatikers nur verschlimmern und dazu auch noch aggressive Reaktionen gegen „Ungläubige“ hervorrufen.

Regel Nr. 2 Versuche vielmehr den Wahn zuerst einmal durch ein natürliches oder medikamentöses Vergessen zu schwächen.

Eine psychiatrische „Vergessenstherapie“ des Wahns setzt auf eine Unterbrechung wahnhaften Denkens auf biochemischem Wege durch Neuroleptika und millieutherapeutisch durch einen Aufenthalt in der wahnneutralen Umgebung einer psychiatrischen Klinik. Je länger auf diesem Wege der Wahn deaktiviert bleibt, desto stärker wird er im Gedächtnis abgebaut („vergessen“) und ist der Betroffene wieder in der Lage, rational zu denken (sog. „Wahndistanzierung“).

Für eine Besserungsjustiz kann dies nur heißen, nicht wie die Strafjustiz den religiösen Fanatiker über seinen religiösen Fanatismus in der Gefängniszelle endlos grübeln und beten lassen, sondern durch Arbeit, ein sportliches und kreatives Aktivitätsprogramm usw. von seinen Todes- und Paradiesphantasien ablenken und für das Leben wieder interessieren. In schweren Fällen wahnhaft-religiöser Verbrechen wird ansonsten auch eine Besserungsjustiz nicht umhin kommen, religiöse Wahnvorstellungen des Täters durch eine medikamentöse Behandlung mit Neuroleptika zu unterbrechen und durch ein Ablenkungsprogramm in der wahnneutralen Umgebung einer psychiatrischen Haftanstalt einem Vergessen näher zu bringen (u.a. bei religiösem Schuldwahn, wie bei der rituellen Opferung der zwei Zahnarzt-Kinder in Glinde oder dem religiös-paranoiden Wahn von „Gotteskriegern“, suizidalen Terroristen oder „Ehrenmördern“) .

Regel Nr. 3: Versuche erst wenn der Wahn abgeklungen ist, die neurotischen Ursachen hinter einer neurotisch-psychotischen Wahnentwicklung herauszufinden und diese zu behandeln.

Bei einer zu frühen Beschäftigung mit den alten irrationalen Vorstellungen des religiösen Fanatikers besteht die Gefahr, dass er wieder hilflos in den alten Fanatismus zurückfällt. Ansonsten gilt auch für den Umgang mit religiösen Tätern der therapeutische Grundsatz, dem Betroffenen seine (hier religiösen) Krücken erst dann zu nehmen, wenn herausgefunden wurde, warum er sie gebraucht hat und durch welche friedlichen, rationalen „Gehhilfen“ sie ihm ersetzt werden können. Es gilt deshalb, zuerst einmal in der Vorgeschichte und im Umfeld des fanatischen Migrationsneurotikers oder deutschen Konvertiten nach jenen persönlichen Problemen zu suchen, die ihn erst zu einer religiösen Scheinbewältigung verleitet haben und ihn für eine rationale Lösung dieser Probleme zu stärken.

Je mehr das gelingt, ohne seine Probleme direkt anzusprechen, desto eher kann er sich mit seiner religiösen Irrationalität auch explizit auseinandersetzen. Waren es die Schuldgefühle den Zurückgebliebenen in der Heimat und dem im Stich gelassenen Vaterland gegenüber, die den Migranten in eine fanatische Religiosität getrieben haben, die ihn nach einer „Vergebung seiner Sünden“ durch Selbstbestrafungen und einem Kampf gegen „Ungläubige“ haben suchen lassen? Dann kann am einfachsten eine beruflich abgesicherte Rückkehr in die kulturelle und religiöse Heimat seinen inneren Konflikt zwischen Wohlstandsverlangen und nationaler sowie religiöser Pflichterfüllung lösen. Voraussetzung wäre allerdings, dass er durch eine Entwicklungshilfepolitik und politische Veränderungen in seiner Heimat dort auch wenigstens einen bescheidenen Wohlstand für sich erarbeiten könnte, der ihm den Verzicht auf den bequemen aber zwiespältig erlebten Wohlstand in der „Heimstatt des Unglaubens“ erleichtern würde. Waren es Todesängste wegen Krankheit und Tod ihm nahe stehender Menschen, die den religiösen Fanatiker für Todes- und Paradiesphantasien empfänglich gemacht haben? Dann können u.a. lebensbejahende, sportliche, musische und andere kreative Aktivierungsprogramme, medizinische Bildungsangebote, vielfältige Entspannungsmethoden und ein friedliches atheistisches oder religiöses Weltverständnis existentielle Ängste beheben helfen. Waren es Minderwertigkeitsgefühle wegen der Abhängigkeit von den Almosen „Ungläubiger“, der Zugehörigkeit zu einem armen, ungebildeten, wirtschaftlich unterentwickelten Volk, wegen seiner unterdurchschnittlichen, „sogar“ „ungläubigen“ Frauen unterlegenen, schulischen und beruflichen Qualifikation oder wegen seines fremdländischen Aussehens usw., die den Fanatiker zu den religiösen Größenphantasien eines „Rechtgeleiteten“ und „Auserwählten“, allen „Ungläubigen“ und besonders Frauen überlegenen Islamisten verführt haben? Auch dann kann durch eine geordnete Rückkehr in die Heimat und eine dortige schulische und berufliche Qualifikation (z.B. in einem Entwicklungshilfeprojekt) dem religiösen Fanatiker ein persönliches und nationales Selbstbewusstsein auf rationale Weise gegeben werden, ohne sich länger durch neurotische Wunsch- und Machtphantasien religiös und nationalistisch überhöhen zu müssen. Ist der junge religiöse Fanatiker von seinen Migranteneltern und seiner religiös separatistischen Community abhängig und hat die ihm den religiösen Fanatismus vorgelebt und mit der Drohung sozialer Ächtung und dem Versprechen sozialer Anerkennung seinen Willen religiös manipuliert? Dann muss er in der Haft Gelegenheit bekommen, seine Selbstständigkeit im Denken und Handeln zu entwickeln und Selbstbewusstsein erlangen. Er muss über die seelische Notlage seiner Migranteneltern und ihrer Community als Ursache ihrer Religiosität und ihres Nationalismus aufgeklärt werden, über die wahren Ursachen der Armut in seiner Heimat, die vor allem eine Folge jahrhundertelanger religiöser Unterdrückung freien wissenschaftlich-technischen Denkens ist. Er muss lernen, wie er selbst seiner Familie helfen kann, ihren multikulturellen Konflikt zwischen diesseitigen Konsumwünschen und jenseitigen Paradiesvorstellungen zu lösen bevor sie selbst zu Verbrechern werden und eine Besserungsjustiz auch sie zu ihrer Besserung hinter Gittern bringen muss.

Hinsichtlich des kriminell gewordenen deutschen Konvertiten wird sich eine Besserungsjustiz die Fragen stellen: War es seine Einsamkeit, seine Leere, seine Zukunftsangst, die ihn nach einer richtigen „Familie“ mit einem religiösen Ersatzvater und neuen, klaren religiösen Familiengesetzen hat suchen lassen? Hat ihn in Schule und Beruf ein sinnloser Leistungsdruck so sehr deprimiert, dass ihm ein Leben aus Arbeiten und Konsumieren nicht mehr genügen konnte? Wenn dem so ist, dann muss eine Besserungsjustiz all das nachholen, was Familie und Schule versäumt haben, dem jungen Menschen einst mit auf den Weg zu geben: Nämlich die Freude am Leben in all ihren Facetten, ohne nationale Schuldgefühle, dafür mit dem Gefühl, zu einer Familie zu gehören! Er muss endlich über Mensch, Natur und ihre wissenschaftlichen Gesetze der Kausalität aufgeklärt werden. Nicht zuletzt muss er die historischen Hintergründe jener altertümlichen arabischen Variante einer faschistischen Rassenideologie erfahren, die die Welt in „Rechtgeleitete“ Herrenmenschen und „ungläubige“ Untermenschen, in herrschende, erobernde Männer und dienende, gebärende Frauen aufteilt und der er, wie einst die Deutschen dem Hitler-Faschismus, verfallen war. Er braucht die Vermittlung einer friedlicheren religiösen oder atheistischen Denkweise über die menschliche Existenz. Dem deutschen Konvertiten, der von Schule und Politik zum Hass auf die eigene Nation erzogen wurde, dem jeder Familiensinn als „naziverdächtig“ ausgetrieben wurde und deshalb seiner asozialen deutschen „Familie“ den Rücken gekehrt und sie gegen einen faschistischen religiösen Clan eingetauscht hat, muss endlich der Schutz und die Geborgenheit seiner leiblichen Familie angeboten werden.

Freilich müsste die deutsche „Familie“ sich dazu zuerst einmal als solche begreifen und sich nicht länger von einer Habgierökonomie und ihren korrupten Handlangern in Politik und Medien gegeneinander aufhetzen und als Verbrecherkollektiv mit einer historischen Erbsünde diffamieren lassen. Nur eine wirkliche Familie kann für einen verlorenen Sohn oder eine verlorene Tochter Grund sein, zurückzukehren. Die Familie muss dafür sorgen, dass allen, die zu ihr gehören wollen und zu ihr gehören können, auch eine Integration erstrebenswert und machbar erscheint. Sie muss für Gerechtigkeit in der Familie sorgen und allen durch Chancengleichheit, menschenwürdige Lebensbedingungen, kulturelle Identität und familiäre Selbstachtung ein Zusammengehörigkeitsgefühl geben, dass es jedem in der Familie als selbstzerstörerisch erscheinen lässt, sich durch ein Verbrechen gegen die eigene Familie zu wenden.


Tom Gebhardt, Psychologe und Schriftsteller, arbeitet zurzeit an einem Roman, der sich u.a. auch mit dem Zusammenhang von Armut, Migration und religiösen Wahnentwicklungen beschäftigt. Der erste Teil seines Romans wird voraussichtlich 2015 erscheinen.

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Religiöser Wahn – „Gehirnerkrankung“ oder religiöser Fanatismus im Endstadium

geschrieben von PI am in Islam,Politik,Wissenschaft | 91 Kommentare

[12]Der doppelte Kindesmord durch den 38-jährigen Fardeen A. [13], eines wohl situierten Zahnarztes mit afghanisch islamischen Wurzeln in Glinde, hat die Öffentlichkeit erschüttert und Psychiater, Psychologen und Kriminologen mal wieder in Ratlosigkeit gestürzt. In ihrer Erklärungsnot klammern sich viele, um sich mit der grausamen Tat und der religiösen Begründung des Täters nicht länger beschäftigen zu müssen, an die Vorstellung von schizophrenen Wahnstörungen als einer irgendwie gearteten „Gehirnerkrankung“.

(Von Tom Gebhardt)

Psychologisch überforderte Psychiater brauchen sich auf diese Weise nicht sonderlich mit den seelischen Problemen ihrer Patienten zu quälen und die Politik ist auch aus dem Schneider. Sie kann bequem krankmachende gesellschaftliche Missstände ignorieren, wie etwa religiösen Fanatismus, die generelle Flucht in virtuelle Ersatzwelten, die gesellschaftliche Ausgrenzung/Deprimierung und Bedrohung von Millionen von Menschen durch Arbeitslosigkeit, menschenunwürdige Hungerlöhne, den kulturellen, kreativen und moralischen Bildungsnotstand in der Gesellschaft, die sozialen Folgen einer politisch verordneten kollektiven Selbstverachtung, die multikulturelle Spaltung der Gesellschaft usw.. Zugleich ignorieren Fachleute und Politiker mit ihren Spekulationen über eine „schizophrene Gehirnerkrankung“ Fragen wie: Warum werden so viele Menschen auch ohne schizophrene Eltern schizophren? Warum werden viele, angeblich durch ihre schizophrenen Eltern genetisch belastete Menschen wiederum nicht schizophren? Warum ist das angebliche „schizophrene Gen“ (wie auch das „homosexuelle Gen“) trotz der geringeren Fortpflanzungsrate von Schizophrenen noch immer nicht ausgestorben und wie soll ein ominöser, in keinster Weise nachgewiesener „Hirndefekt“ einen solch hochkomplexen, individuell so unterschiedlichen und dazu auch noch situativ beeinflussbaren schizophrenen Wahn überhaupt hervorbringen können?

Diese Ignoranz gegenüber den wahren Ursachen schizophrener Störungen hat nun in Glinde zum tragischen Tod zweier Kinder (4 und 6 Jahre alt) geführt: Niemand erkannte die schizophrenen Frühsymptome bei Fardeen A., niemand sah aufgrund der Vorgeschichte des Vaters dessen Gefährdung für eine religiöse Wahnstörung voraus. Dabei wäre dies bei einem anderen, psychologischen Verständnis ,neurotisch-psychotischer Entwicklungen‘ durchaus möglich gewesen.

Sieht man sich nämlich die Vorgeschichte Schizophrener einmal genauer an, dann kommt man sehr schnell zu dem Schluss, dass alle Schizophrenen vor dem Auftreten wahnhafter Symptome bereits mehr oder weniger erkennbar neurotische Störungen zeigen. In ihrer Vorgeschichte finden sich zugleich auffällig ‘überneurotisch‘ häufige und ‘überneurotisch‘ schwere Belastungen und in der Folge ist auch ihr Denken schon frühzeitig von irrationalen neurotischen Überzeugungen geprägt. Sie sind die Vorstufe zu den ‘überneurotisch‘ irrationalen, ‘wahnhaften‘ Einstellungen des Schizophrenen. Am Beispiel religiöser Überzeugungen lässt sich eine solche ‘neurotisch-psychotische Entwicklung‘ sehr gut verdeutlichen. Den Anfang setzt eine z.B. familiär erlernte, traditionelle Religiosität u.a. mit irrationalen Schuldvorstellungen, „höllischen“ Todesängsten, Ängsten vor bösen Geistern, göttlichen Bestrafungen oder mit „paradiesischen“ Wunschvorstellungen. Sind sie zunächst noch neurotisch, können sie durch besondere Belastungen sich ins Überneurotische verstärken (z.B. durch Krankheit, Tod nahe stehender Menschen, Heimatverlust, Auseinanderbrechen sozialer Beziehungen, Rückzug in religiös-kulturelle Parallel- und Gegengesellschaften, grüblerisch memorierendes irrationales Gedankenkreisen u.a. auch im Gebet). Die Folge ist, der Einzelne beschäftigt sich überneurotisch häufig mit irrationalen religiösen Vorstellungen u.a. von Schuld, göttlichen Bestrafungen, religiöser Pflichterfüllung, ‘heiligem Krieg‘ und paradiesischen Belohnungen. Es entwickelt sich ein religiöser Gedankenkomplex extremer, wiederum ‘überneurotischer‘ Überzeugtheit, der das gesamte Denken bestimmt und schließlich auch zu überneurotisch irrationalen, ‘wahnhaften‘ Denkfehlern führt.

Angesichts der zurückgehaltenen Informationen über die genauen Umstände der Tat und der Vorgeschichte des schizophrenen Täters in Glinde kann natürlich über den genauen Verlauf und die Inhalte seiner neurotisch-psychotischen Entwicklung nur spekuliert werden. Sehr nahe liegend erscheint nach vergleichbaren Fällen aber die Annahme eines ‘religiösen Schuldwahns‘. Der Mörder könnte sich bewusst und unbewusst dafür schuldig gefühlt haben, dass er jahrzehntelang in der „Heimstatt der Ungläubigen“ nicht nach seinen islamischen Gesetzen gelebt hat und es sich als wohlhabender, glücklicher Vater zweier Kinder in materiell besten Verhältnissen hat gut gehen lassen, während seine mohammedanischen Glaubensbrüder in seiner afghanischen Heimat in Elend und Krieg leben mussten. Sein Besuch im bigotten, islamistischen Dubai, von dem berichtet wurde, könnte den neurotischen Schuldkomplex ins Überneurotische aktiviert und eine akute Wahnphase eingeleitet haben. Den Mord an seinen eigenen Kindern wird er deshalb nach einer wahnhaft grüblerisch verbrachten Nacht plötzlich als notwendiges „Menschenopfer“ angesehen haben (sog. ‘Wahneinfall‘), mit dem er nach alttestamentarischem Vorbild seine „Schuld“ tilgen und seinen religiösen Gehorsam unter Beweis stellen konnte (deshalb auch seine „erlöste“ Gelassenheit nach der Tat; siehe auch die mit religiöser Überzeugung begangenen körperlichen und seelischen Verletzungen an Kindern beim Beschneidungsritual). Gegenüber seinen Kindern muss er in seinem religiösen Wahn keine Schuldgefühle haben. In seiner Wahnwelt sieht er sie eher als Märtyrer, die sich durch ihren Tod ein Paradies verdient haben und denen ein „sündiges Leben“ unter „Gottlosen“ erspart bleibt.

Andere religiöse ‘Migrationsneurotiker‘ werden aufgrund des gleichen Konflikts zwischen ihrem „gottlosen“ Leben unter „Ungläubigen“ und ihrer islamistischen Religiosität zu Hasspredigern und Terroristen.

Bei solchen wahnsinnig machenden Konflikten helfen in einem fortgeschrittenen Stadium neurotisch-psychotischer Entwicklungen keine herkömmlichen Neurosetherapien mehr. Eine Gesprächstherapie etwa würde angesichts der extremen wahnhaften Überzeugtheit des religiösen Fanatikers nicht nur keinen Sinneswandel bewirken, sondern ihn eher aufgrund seiner religiösen Denkstörung auf neue Wahnideen bringen, wohlmöglich von ihm paranoid als Angriff auf seinen Glauben interpretiert werden und den Therapeuten selbst in Lebensgefahr bringen. Bei überneurotischen, wahnhaften Überzeugungen hilft deshalb zunächst nur ein medikamentöses Abschalten religiöser Wahngedanken, wie dies in der gängigen Behandlung mit Neuroleptika bereits geschieht. Auch wenn einige Psychiater glauben, ihre medikamentösen „Erfolge“ belegten den biochemischen Charakter schizophrener Störungen und dabei vergessen, dass schizophrene Störungen bei Absetzen der Neuroleptika und Fortdauer seelischer Belastungen sofort wieder wahnakut werden: Medikamentös werden Wahninhalte lediglich biochemisch daran gehindert, gedanklich zu expandieren. Sie werden so eher vergessen und in ihrer Überzeugtheit geschwächt. Sind religiöse Vorstellungen in ihrer Komplexität und Überzeugtheit durch eine meist mehrwöchige medikamentöse ‘Vergessenstherapie‘ aber auf ein neurotisches Niveau gesunken, muss eine Behandlung des einer schizophrenen Entwicklung zugrunde liegenden neurotischen Konfliktes angegangen werden, wenn der therapeutische Erfolg von Dauer sein soll (z.B. im vorliegenden Falle durch eine Vermittlung friedlicher, schuldfreier religiöser Einstellungen; durch eine rationale Bewältigung von Schuldgefühlen z.B. eine Konfliktlösung durch Beteiligung an Hilfsmaßnahmen für das eigene Heimatland, durch eine Rückkehr in die eigene Heimat als zahnärztlicher Entwicklungshelfer oder durch ein politisches Engagement für Entwicklungshilfe usw.).

Die Hintermänner für die Morde in Glinde sitzen natürlich mal wieder dort, wo sie immer sitzen: in Wirtschaft und Politik. Sie sind es, die eine globale Friedens- und Entwicklungshilfepolitik verhindern. Die Habgier unserer Wirtschaft nach Billigarbeitskräften ist es, die die Heimatvertreibung, kulturelle Entwurzelung und religiöse Fanatisierung von Armutsflüchtlingen billigend in Kauf nimmt und latent religiöse Gutmenschen sind es, die diesen globalen Menschenhandel auch noch unterstützen: Sie wollen sich an der Inobhutnahme von Armutsflüchtlingen ihr eigenes Seelenheil verdienen und haben wie die Wirtschaft kein Interesse daran, Armut und Elend in den Herkunftsländern von Migranten zu bekämpfen und eine krankmachende Heimatvertreibung an der Wurzel zu packen.


Tom Gebhardt, Psychologe und Schriftsteller, arbeitet zur Zeit an einem Roman, der sich u.a. auch mit dem Zusammenhang von Armut, Migration und religiösen Wahnentwicklungen beschäftigt. Der erste Teil seines Romans wird voraussichtlich 2015 erscheinen.

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Galilei und Einstein hätten heute keine Chance gegen Soziologen, Philosophen, Psychologen…

geschrieben von kewil am in Wissenschaft | 95 Kommentare

„Heutzutage dürfen Naturwissenschaftler schon froh sein, wenn ihre Entdeckungen einmal nicht im Zusammenhang mit einer Katastrophe Erwähnung finden oder als Grundlage düster-dystopische Zukunftsvisionen herhalten müssen. Dabei würden ohne Quantenphysik keine Smartphones funktionieren, ohne organische Chemie keine Autos fahren und ohne moderne Medikamente immer noch Pest und Cholera drohen. Wir brauchen die Naturwissenschaften als Grundlage für unseren Lebensstil – aber eigentlich wollen wir nichts mit ihnen zu tun haben. Als notwendiger Bestandteil einer Allgemeinbildung gelten sie schon lange nicht mehr.“

So stand es neulich in der ZEIT zu lesen (Ausgabe 08/2014) [14], und leider hat der Autor mehr als recht, der zudem daran erinnert, dass wir uns zwar einen Ethikrat leisten, aber dabei sorgfältig darauf achten, dass in ihm kein Naturwissenschaftler einen Platz bekommt. Nur Soziologen, Philosophen, Juristen und Theologen, die gerne unter sich bleiben und auch die Redaktionen der Sendeanstalten aus ihren Reihen besetzen. Dies verhindert, dass sich eine Talkrunde einmal einem Thema der Wissenschaft zuwendet, was Habermas versteht, da die wissenschaftlich erforschte Natur doch aus dem sozialen Bezugssystem von erlebenden, miteinander sprechenden und handelnden Personen herausfällt.

Es bietet ein Bild des Jammers, was man das öffentliche Verständnis von Naturwissenschaft nennen könnte, und wenn dies so bleibt, verschenken wir die eigene Zukunft. Wir verschenken sie mit dem öffentlichen Verschwinden von Wissenschaft allein deshalb, weil auf diese Weise nicht ins Bewusstsein gelangt, wie sehr die Wissenschaft die Praxis der Gegenwart prägt, obwohl wir alle dies tagtäglich zu spüren bekommen – etwa wenn wir Radio hören oder fernsehen, wenn wir ein iPhone nutzen, im Auto uns durch ein GPS-Gerät leiten lassen und vieler mehr. Wer verstehen will, wie sich unsere heutige Lebensweisen durchgesetzt haben, muss die Geschichte der Wissenschaften und ihren Einfluss auf die Gesamtentwicklung kennen, und genau dies verhindert die grunddeutsche Einstellung, die die Naturwissenschaften einfach nicht als Bildungsgut sehen wollen…

(Auszug aus einem Artikel auf der Achse [15], der ins gleiche Horn stößt wie der oben verlinkte, lesenswerte Artikel der ZEIT!)

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Das Overton-Fenster

geschrieben von PI am in Wissenschaft | 66 Kommentare

[16]Der amerikanische Soziologe Joseph P. Overton (1960-2003) beschrieb eine Technik zur Manipulation der Einstellung zu den Dingen in der Gesellschaft, die früher als absolut inakzeptabel galten. Laut der sogenannten Overton-Fenster-Theorie gibt es für jede Idee oder für ein Problem in der Gesellschaft ein sogenanntes Fenster der Möglichkeiten/ der Gelegenheit. Innerhalb dieses Fensters hat man die Option, über eine Idee zu diskutieren, sie öffentlich zu unterstützen, zu fördern und zu versuchen, sie schließlich als Gesetz zu statuieren. Es bestehen eine Reihe von Möglichkeiten, die von «undenkbar», d.h. der öffentlichen Moral völlig entgegengesetzt bis hin zu „aktuell“, d.h. breit diskutiert und angenommen im Bewusstsein der Massen und letztlich gesetzlich verankert.

(Von Lena von Orel)

Wir reden hier nicht über Gehirnwäsche, sondern von einer sehr feinen Manipulationstechnik. Sie wird wirksam durch die konsequente, systematische Anwendung und begünstigt durch ihre Subtilität und fehlende Wahrnehmung in der Gesellschaft, die das Opfer der Beeinflussung ist.

Wir zeigen an einem Beispiel, wie eine Gesellschaft Schritt-für-Schritt beginnt, zuerst über etwas Verwerfliches zu diskutieren, dann dieses als angemessen zu betrachten, um es schließlich zu akzeptieren. Letztlich wird es in einem Gesetz formuliert, das das einst Undenkbare schützt.

[17]

Nehmen wir als Beispiel etwas völlig Unvorstellbares, z.B. Kannibalismus. Für uns etwas unerhört Abstoßendes. Stellen wir uns vor, es sollte ein legitimes Recht auf Kannibalismus, also auf den Verzehr von Menschen geben. Für uns eine unglaubliche Vorstellung.

Aber es ist völlig klar, dass es gegenwärtig (2014) keine Möglichkeit gibt, eine Propaganda für Kannibalismus durchzuführen – die Gesellschaft würde empört reagieren. Diese Situation bedeutet, dass sich das Thema der Legalisierung des Kannibalismus momentan in der Null-Phase des Fensters der Möglichkeit befindet. Diese Phase wird nach der OVERTON-Theorie als «Undenkbar» bezeichnet. Konstruieren wir nun, wie dieses „Undenkbare“ realisiert wird, indem es durch alle Phasen des Fensters der Gelegenheit oder Möglichkeit geht.

Technik

Es muss betont werden, dass OVERTON eine Technik beschrieb, die es ermöglicht, eine Idee zu legalisieren. Er hat damit nicht etwa ein Konzept angeboten, nicht seine Gedanken formuliert; er beschrieb vielmehr eine funktionierende Technik. Das bedeutet, er erkannte eine Reihenfolge der Aktionen, deren Ausführung unweigerlich zum gewünschten Ergebnis führt. Wenn man diese Erkenntnis bewusst als Waffe für die Zerstörung der menschlichen Gemeinschaften nutzte, kann diese Technik letztlich effektiver als eine Atombombe sein.

Wie mutig!

Kannibalismus gilt in unserer Gesellschaft als ekelhaft und absolut nicht akzeptabel. Spekulationen über dieses Thema sind unerwünscht, sowohl in der Presse als auch in einer anständigen Gesellschaft. Bisher ist es ein undenkbares, absurdes, verbotenes Phänomen, ein Verbrechen.

Wenn man Kannibalismus „salonfähig“ machen will, muss man also innerhalb des OVERTON-Fensters eine Bewegung von „undenkbar“ zu „radikal“ vornehmen. Wie könnte man das angehen? Nun, wir haben doch Meinungsfreiheit. Warum sollten wir nicht einmal über Kannibalismus reden? Es ist das Recht der Wissenschaftler über alles reden und diskutieren zu dürfen. Das ist die Freiheit der Wissenschaft – für die Wissenschaftler gibt es keine Tabus. Wissenschaftler erforschen. Man könnte ein wissenschaftliches Symposium durchführen mit dem Thema „Exotische Rituale der Ureinwohner Polynesiens“. Ein solches Symposium ist – unter wissenschaftlichen Prämissen – freizuhalten von Vorurteilen. Man neutralisiert das Forschungsgebiet und erhält somit wissenschaftlich exakte Aussagen über den Kannibalismus.

Über Kannibalismus kann man also durchaus sachlich reden und dabei innerhalb der wissenschaftlichen Seriosität bleiben.

Es ist also bereits Bewegung im OVERTON-Fenster erfolgt. Das ist erkennbar, durch die Nachprüfbarkeit der Positionen und Denkergebnisse. Damit ist der Übergang von einer unversöhnlich-negativen Haltung der Gesellschaft zu einer mehr toleranten Haltung gewährleistet.

Gleichzeitig mit der wissenschaftlichen Diskussion sollte dann unbedingt Begrifflichkeit wie «Gesellschaft der radikalen Kannibalen» eingeführt werden. Vielleicht erst nur im Internet – mit dem Erfolg: die radikalen Kannibalen werden bemerkt und allmählich in den Massenmedien erwähnt.

Zunächst ist nur eine allgemeine Aussage im Sinne von: so etwas gibt es. Aber – und das ist das Erschreckende -, diese schockierenden Monster so einer speziellen Art werden gleichsam als Vogelscheuchen benötigt. Man kann auf diese Weise einen Vergleich statuieren z.B. zwischen den „schrecklichen Kannibalen“ im Gegensatz anderen „Vogelscheuchen“, den Nazis, die zur Vernichtung anderer aufrufen.

Aber über „Vogelscheuchen“ später. Hingewiesen sei auf die Aussagen britischer Forscher bzgl. radikaler Monster und der Thematik Kannibalismus.

Das Ergebnis der ersten Bewegung des Overton Fensters: das unangemessene Thema wurde eingeführt, ein Tabu thematisiert. Es kam zugleich zu einer Zerstörung der Eindeutigkeit des Problems; «Grauzonen» entstanden.

Warum nicht?

Im nächsten Schritt bewegt sich das Fenster weiter und bringt das Thema Kannibalismus aus dem radikalen Bereich in den Bereich des Möglichen.

In dieser Phase vertreten wir weiterhin die «Wissenschaftler»: Man darf dem Wissensdrang keine Grenzen setzen. Man kann, ja man muss auch über den Kannibalismus reden. Wer sich weigert, dies zu diskutieren, muss als prüde und Heuchler gebrandmarkt werden.

Bei der Verurteilung der Prüderie, müssen wir dem Kannibalismus unbedingt einen anderen, wissenschaftlichen Namen geben. Dadurch verhindern wir, dass manche „Faschisten“ auf die Idee kommen, dieses „K-Wort“ auf die Andersdenkenden anzuwenden.

Achtung! Erstellung eines Euphemismus ist ein sehr wichtiger Punkt. Für die Legalisierung einer undenkbaren Verhaltensbeschreibung muss ihr ursprünglicher Name geändert werden. Auf unser Beispiel angewandt: wir reden nicht mehr von Kannibalismus, sondern von Anthropophagie. Wobei dies nur ein Übergangsbegriff ist, da ja diese Bezeichnung auch diskreditierend ist.

Zielsetzung bei der Erfindung eines neuen Begriffes ist es, die Sache selbst von seinem Ursprung und negativ besetzten Inhalt zu befreien.

Kannibalismus verwandelt sich in Anthropophagie und danach wird zur Anthropophilie. Das ist ungefähr so, als würde für einen Verbrecher Name und Identität gefälscht.

Parallel zu dem Spiel mit den Begriffen wird ein tragender Präzedenzfall erschaffen – aus einem historischen, mythologischen und aktuellen oder einfach nur erfundenen, aber Hauptsache legitimen Hintergrund. Dieser Fall wird gefunden oder erfunden als «Beweis» dafür, dass Anthropophilie im Prinzip legitim werden kann. Erinnert sei

• «an die Legende über die sich aufopfernde Mutter, die mit ihrem Blut ihre vor Durst sterbenden Kinder gerettet hat.»
• «an die Geschichte der antiken Götter, die überhaupt einander gegessen haben, alle nacheinander. In der Mythologie der Griechen und Römer war das Normalität!»
• «an Rituale bei Christen. Das ist doch ein klarer Fall von Antropophilie! Sie trinken immer noch rituell das Blut und essen das Fleisch von Gott im Abendmahl. Wollen sie etwa die christliche Kirche beschuldigen? Ja, wer sind Sie dann, verdammt, noch mal?»

Die Hauptaufgabe dieses Schrittes ist es, zumindest teilweise, das Essen von Menschen in einem bestimmten historischen Kontext außer strafrechtlicher Verfolgung zu bringen.

Und so weiter

Nachdem ein legitimierender Präzedenzfall gestattet wurde, erhalten Sie die Möglichkeit, das Overton-Fenster aus dem Gebiet des Möglichen in den Bereich der Rationalen zu bewegen.

Das ist der dritte Schritt. Hier wird das Zerkleinern des ganzen Problems vollzogen.

• «Der Wunsch, Menschen zu essen ist genetisch bedingt, es liegt in der Natur des Menschen»
• «Manchmal ist man gezwungen, Menschen zu essen, es gibt es Notsituationen»
• «Es gibt Leute, die wollen gegessen werden»
• «Anthropophilen wurden provoziert»
• «Die verbotene Frucht lockt immer»
• «Der freie Mensch hat das Recht zu entscheiden, was er isst»
• «Jeder hat das Recht, sich zu outen und zu erkennen zu geben, verstecken Sie die Informationen nicht und lassen Sie jeden sich identifizieren, ob er ein Anthropophile oder ein Anthropophobe ist»
• «Gibt es durch Anthropophilie Schaden? Seine Unvermeidlichkeit ist nicht bewiesen».

Im öffentlichen Bewusstsein wird ein «Schlachtfeld» um das Problem künstlich erschaffen. An den äußeren Flanken werden die Vogelscheuchen aufgestellt: da sind zum einen die auf diese Weise entstanden radikalen Anhänger und zum anderen die radikalen Gegner des Kannibalismus.

Die echten Gegner aber sind „die normalen“ Menschen, die nicht gleichgültig zu dem Problem der Enttabuisierung des Kannibalismus bleiben. Sie werden zusammen mit der jeweiligen Vogelscheuche am anderen Rand zusammengepackt und als radikale Gegner definiert. Ablehner der Anthropophilie werden zu faschistischen Hassfiguren, die alle Kannibalen, Juden, Kommunisten und Neger verbrennen wollen. Die Presse tut das ihre, um diese Meinung zu verbreiten.

Bei dieser Sichtweise bleiben die sogenannte Antropophilen angeblich gleichsam in der Mitte zwischen den Vogelscheuchen von rechts und links, auf dem «Boden der Vernunft», von dem aus sie mit dem ganzen Pathos der «Vernunft und Menschlichkeit», Nazis aller Arten verurteilen.

«Wissenschaftler» und Journalisten in dieser Phase beweisen, dass die Menschheit im Laufe ihrer Geschichte von Zeit zu Zeit einander aufgegessen hat, und das ist normal.

Das Thema der Antropophilie kann man nunmehr aus dem Bereich des Rationalen in die Kategorie des Populären bringen. Das Overton-Fenster bewegt sich weiter.

Im guten Sinne

Für die Förderung des Themas Kannibalismus muss es vom pop-content unterstützt werden; ausgewogen angereichert mit historischen und mythologischen Personen und, wenn möglich, mit bekannten Persönlichkeiten der Gegenwart.

Anthropophilie dringt massiv in die Nachrichten und Talkshows ein. Menschenessen sieht man im Kino und es wird in Songtexten und Musikvideos zum Alltag.

Einer der Tricks der Popularisierung heißt: «Schauen Sie sich um!»

• «Wussten Sie nicht, dass ein bekannter Komponist ähm…ein Anthropophile ist?»
• «Und ein bekannter polnischer Schriftsteller war sein Leben lang ein Antropophile und wurde sogar dafür verfolgt.»
• «Wie viele von denen in der Psychiatrie weggesperrt wurden! Wie viele Millionen wurden ausgewiesen und haben ihre Staatsangehörigkeit verloren!.. Übrigens, wie finden Sie den neuen Clip von Lady Gaga «Eat me, baby»?

In dieser Phase wird das entwickelnde Thema zu einem TOP-Thema und beginnt, sich selbst in den Medien, im Showbusiness und in der Politik zu entfalten.

Eine weitere effiziente Technik: die Thematik in Talk-Shows, mit Journalisten und Aktivisten der Anthropophilie zu „diskutieren“ und möglichst Experten von dem Diskurs auszuschließen.

Dann, in dem Moment, wenn alles schon zu langweilig geworden ist und die Diskussion über das Problem in einer Sackgasse angekommen ist, kommt sinnigerweise ein extra dazu vorbereiteter Profi und sagt: «Meine Herren, in der Tat ist es nicht so, sondern so, und das ist es. Und man soll es so-und-so machen» – und gibt inzwischen eine sehr bestimmte Richtung an, die von der Bewegung des «Fensters» vorgelegt wurde.

Für die Rechtfertigung der Befürworter der Legalisierung verwendet man eine Humanisierung der Verbrecher durch das Erstellen eines positiven Images mit den Eigenschaften, die mit dem Verbrechen nichts zu tun haben.

• «Es sind doch kreative Menschen. Er hat nur seine Frau gegessen, was nun?»
• «Sie lieben ihre Opfer aufrichtig. Isst, heißt liebt!»
• «Anthropophile haben einen erhöhten IQ und im Übrigen, halten sie eine strenge Moral ein»
• «Anthropophile sind selber die Opfer, das Leben hat sie gezwungen»
• «Sie wurden so erzogen», etc.

So ein Schnickschnack ist das Salz der beliebten Talkshows.

«Wir erzählen Ihnen eine tragische Geschichte der Liebe! Er wollte sie essen! Und sie wollte gerne von ihm gegessen werden! Wer sind wir, um Sie zu verurteilen? Vielleicht ist es Liebe? Wer sind Sie, um der Liebe im Wege zu stehen?!»

Wir sind die Macht

Zu der fünften Phase der Bewegung des Overton-Fensters kommt man erst, wenn das Thema so aufgeheizt ist, dass sie leicht aus der Kategorie «populär» in die Sphäre der aktuellen Politik rutscht.

Die Vorbereitung der rechtlichen Rahmenbedingungen fängt an. Lobby-Gruppierungen konsolidieren sich und kommen aus dem Schatten. Es werden soziologische Umfragen veröffentlicht, die angeblich den hohen Anteil der Befürworter der Legalisierung von Kannibalismus bestätigen. Politiker lassen in ihren öffentlichen Äußerungen Versuchsballons zur gesetzlichen Anerkennung dieses Themas starten.

In das öffentliche Bewusstsein wird ein neues Dogma eingeführt – «das Verbot des Verzehrs von Menschen ist verboten».

Dies ist ein Aushängeschild des Liberalismus – Toleranz als Verbot von Tabus, das Verbot von Korrektur und Warnung vor den verheerenden Abweichungen für die Gesellschaft.

In der letzten Phase der Fensterbewegung, dem Wechsel von der Kategorie «populäre» zu «aktuelle Politik» ist die Gesellschaft bereits gebrochen. Ihre aktivsten Mitglieder werden noch versuchen, der gesetzlichen Fixierung einer Akzeptanz von Dingen, die zuvor unvorstellbar waren, zu widerstehen. Aber im Ganzen ist die Gesellschaft gebrochen. Sie hat schon ihre Niederlage akzeptiert.

Gesetze sind verfasst, geändert (zerstört) ist die Norm bisherigen Zusammenlebens.

Nunmehr wird dieses Thema unvermeidlich die Kindergärten und Schulen erfassen. Die nachfolgende Generation wird geprägt und bekommt keine Chance zum Überleben.

Wie bricht man diese Technik

Das im OVERTON–Fenster beschriebene Verhaltensmuster geht am einfachsten in einer sogenannten toleranten Gesellschaft auf. In einer Gesellschaft, die keine Ideale hat und auch keine klare Trennung zwischen dem Guten und dem Bösen.

Sie wollen darüber sprechen, dass Ihre Mutter eine Schlampe ist? Möchten Sie darüber einen Vortrag halten oder einen Artikel in einer Zeitschrift veröffentlichen? Vielleicht einen Song darüber schreiben und singen? Und weiterhin versuchen Sie zu beweisen, dass es normal oder sogar notwendig ist, eine Schlampe zu sein, nur weil man selbst in einer besoffenen Karnevalsnacht gezeugt wurde.

Das ist genau die oben beschriebene Technik. Sie stützt sich auf die Freizügigkeit. Es gibt keine Tabus. Nichts ist heilig. Es gibt keine sittlichen Begriffe, selbst das Diskutieren darüber ist unangemessen und verpönt. Ethik, Moral gibt es nicht. Und was gibt es?

Es gibt die sogenannte Meinungsfreiheit, umgewandelt in die Freiheit der Entmenschlichung. Vor unseren Augen werden die Grenzen eine nach der anderen aufgehoben, die die Gesellschaft bislang vom Abgrund der Selbstzerstörung aufgehalten haben. Jetzt ist der Weg dorthin geöffnet.

Du denkst, Du alleine kannst nichts ändern?

Du hast vollkommen recht, allein kann man nichts!

Aber Du persönlich bist verpflichtet, ein Mensch zu bleiben. Und ein Mensch ist in der Lage, eine Lösung für alle Probleme zu finden. Und was er alleine nicht schafft, werden die Menschen, vereint durch eine gemeinsame Idee, schaffen. Schau Dich um!

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Neues Forschungsprojekt zum Linksextremismus

geschrieben von PI am in Deutschland,Extremismus,Linksfaschismus,Web-Tipp,Wissenschaft | 19 Kommentare

[18]Wer zum Thema Rechtsextremismus recherchieren will, kann auf eine Fülle von Inhalten zurückgreifen. In Schriftform existieren unzählige Publikationen, Tageszeitungen berichten regelmäßig über das Phänomen und im Internet findet sich eine Vielzahl von Blogs, welche um die Gunst der Interessierten wetteifern. Für den Bereich des Linksextremismus hingegen herrscht ein erhebliches Informationsdefizit vor. Eine Tatsache, welche die „Bibliographie zur Linksextremismusforschung [19]“ (kurz: „BiblioLinX“) ändern will.

Das vom Politikwissenschaftler Karsten Dustin Hoffmann [20] betriebene Internetportal hat sich vor allem zum Ziel gesetzt, die weitere Forschung zum Linksextremismus zu erleichtern. Hierzu werden bereits erschienene Publikationen zusammengetragen und dem Leser zur Kenntnis gebracht. Auch Jahreschroniken mit linksmotivierten Anschlägen [21] – von Sachbeschädigungen über Körperverletzungen bis hin zu Brandanschlägen – sind auf dem Portal vorhanden. Mythen zu linker Gewalt, wie etwa jenem, dass diese sich nur gegen Sachen richten würde, entzieht eine derartige Auflistung wirkungsvoll den Nährboden. Abgerundet wird das Angebot durch aktuelle Meldungen und Analysen.

Das Besondere: An der Bibliographie, die auf dem System von Wikipedia beruht, kann jeder mitarbeiten. Wer etwa von einer linksextremen Straftat gehört hat, kann diese sofort auf der entsprechenden Seite eintragen. Hierzu gibt er zunächst das Datum und den Tatort an. Anschließend wird der Sachverhalt kurz zusammengefasst und durch eine Quelle belegt. Das Ganze ganze sollte dann zum Schluss beispielsweise so aussehen:

29. Dezember 2013. Hamburg-St. Pauli. Eine Gruppe von 30 bis 40 Linksautonomen bewirft die Davidwache mit Steinen. Ein Streifenbeamter erleidet nach einem Steinwurf einen Nasen- sowie einen Kieferbruch und Schnittverletzungen, eine Beamtin wird durch Pfefferspray verletzt, ein weiterer Polizeibeamter erleidet einen Steintreffer im Bauchbereich. http://www.mopo.de/polizei/schon-wieder–vermummte-greifen-davidwache-an–polizist–45–schwer-verletzt,7730198,25747140.html

Fazit: „BiblioLinX“ hilft eine wichtige Lücke zum Phänömenbereich Linksextremismus zu schließen. Ein Projekt, das Anerkennung und Unterstützung verdient. Zumal es bisher nicht mit Steuermitteln finanziert wird.

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Genmais-Studie samt Ratten zurückgezogen

geschrieben von kewil am in Altmedien,Grüne,Wissenschaft | 108 Kommentare

Letztes Jahr um diese Zeit machten grüne NGOs und die grünversiffte deutsche Presse ein Riesengeschrei um eine französische „Studie“, in der eine unseriöse Forschergruppe um Prof. Gilles-Eric Séralini (Foto) von der Universität Caen berichtete, daß der gentechnisch veränderte Mais NK603 des Herstellers Monsanto bei Ratten Krebs verursache. Hei, war das ein Fest. Es gab aber auch Kritik aus der Wissenschaft. Darüber wurde aber nur klein berichtet. Jetzt hat das Fachmagazin «Food and Chemical Toxicology» die Studie zurückgezogen, weil sie eben nicht stimmt! Natürlich wird auch diese wichtige Richtigstellung nicht groß publiziert [22]. Die Leute unseriös anlügen, das kann die Presse einfach besser als die Wahrheit sagen!

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Rassenmedizin im Kommen

geschrieben von kewil am in Political Correctness,Wissenschaft | 76 Kommentare

Recherchen zum Thema Rassenmedizin sind nicht ganz einfach. Sprecher von Bundesbehörden bekommen bei diesem Stichwort nach eigenem Bekunden «Hühnerhaut». Und Vertreter von Pharmaunternehmen informieren nur unter der Zusicherung, sie auf keinen Fall namentlich zu erwähnen. Erstaunlich ist das nicht. Die Menschheit in Rassen zu unterteilen, gilt, mit Blick auf die Gräueltaten der Nazis, als heikel. In den ­Augen vieler Wissenschaftler sind menschliche Rassen ein «soziales Konstrukt» ohne biologische Grundlage.

Vor allem Anthropologen sind überzeugt, dass äussere Unterschiede bezüglich Hauttyp oder Haarfarbe nur oberfläch­liche Anpassungen an klimatische Bedingungen sind, die nicht auf grundlegende ge- netische Verschiedenheit schliessen lassen. 1995 hat die Uno-Organisation Unesco den Begriff Rasse darum als «nutzlos» bezeichnet. Die US-Vereinigung der Anthropologen verkündete drei Jahre später, von Rassen zu sprechen, entspreche einer «Weltsicht, die unsere Vorstellung von menschlichen Unterschieden und Gruppenverhalten entstellt». Eine nach Rassen orientierte Medizin stösst darum oft auf Ablehnung. «Ethnienspezifische Medizin» bedeute «Rassismus durch die Hintertür», mahnte etwa Troy Duster, schwarzer Präsident der American Sociological Association.

Doch gerade in der Medizin zeigt sich, wie unsinnig es ist, über wesentliche genetische Unterschiede zwischen Menschen verschiedener Herkunft hinwegzusehen. Denn es gibt wohl kaum ein gesundheitliches Pro­blem, das alle Menschen ungeachtet ihrer Abstammung gleichermassen betrifft.

Da sind einmal Krankheiten, die direkt auf ­einen bestimmten Gen-Defekt zurückzuführen sind: Die tödliche zystische Fibrose tritt bei Weissen sechsmal häufiger auf als bei Schwarzen und zehnmal häufiger als bei Asiaten. Die Sichelzellenanämie, eine gefährliche vererbbare Blutarmut, trifft hingegen besonders oft Menschen im Mittelmeerraum und in Afrika. Und das Tay-Sachs-Syndrom, eine Erbkrankheit, die zu stark verminderter Intelligenz und Erblindung führt, kommt besonders häufig bei Juden osteuropäischer Herkunft vor.

Aber auch bei bekannteren und weiter verbreiteten Krankheiten unterscheidet die Natur nach Rassen. Auffällig ist, dass in vielen Fällen dunkelhäutige Afrikaner im Nachteil sind. So erkranken schwarze Männer etwa doppelt so oft an Prostatakrebs wie weisse Männer. Schwarze Frauen haben das höchste Risiko für Brustkrebs. In Amerika leiden ­Menschen afrikanischer Abstammung viel häufiger an Bluthochdruck und sterben etwa doppelt so oft an Herzinfarkten wie weisse Menschen. Auch das Risiko eines Hirnschlags ist gegenüber dem von Weissen signifikant ­höher. Zudem leiden deutlich mehr afroamerikanische Frauen an Osteoporose als weisse Amerikanerinnen. Auch Demenz betrifft Afroamerikaner deutlich häufiger als weisse Amerikaner. Schwarzhäutige Amerikanerinnen sterben doppelt so oft nach einer Geburt als hellhäutige, und ihre Babys erleiden viel häufiger den plötzlichen Kindstod.

Bei Aids haben Afrikaner ebenfalls schlechte Karten: Bei HIV-positiven Männern überleben Weisse eher, wie eine Studie unter ehemaligen US-Soldaten zeigte. Nur bei einigen Krankheiten sind Afrikaner im Vorteil: Sie sind öfter als Weisse resistent gegen Malaria. Und sie bekommen wegen ihrer dunklen Haut seltener Hautkrebs.

Natürlich sind solche Differenzen nicht immer auf genetische Ursachen zurückzuführen. Faktoren wie Ernährung, Lebensstil oder ärztliche Versorgung, die sich ebenfalls auf die Gesundheit auswirken, unterscheiden sich unter ethnischen Gruppen zum Teil deutlich. Dass Afroamerikanerinnen zum Beispiel häufiger übergewichtig sind als weisse Amerikanerinnen, ist sicher teilweise auf schlechtere Ernährung zurückzuführen. Auch dass schwarze Amerikaner häufiger an Diabetes und Bluthochdruck leiden und darum öfter von einem Herzschlag betroffen sind, ist wohl durch ungünstige Ernährungsgewohnheiten und schlechtere medizinische Versorgung mit­verursacht.

Doch wissenschaftliche Ergebnisse zeigen, dass genetische Unterschiede auch bei vielen medizinischen Problemen mitspielen, wo man dies nicht a priori erwarten würde. Dass Afroamerikaner zum Beispiel häufiger Lungenkrebs bekommen als Amerikaner europäischer, japanischer und lateinamerikanischer Abstammung, liegt nicht daran, dass sie mehr rauchen. Vielmehr konnten Forscher Gene identifizieren, die das Risiko für Lungenkrebs bei bestimmten Ethnien erhöhen. So ist es auch bei Brustkrebs: Eine im letzten Frühling publizierte Studie wies nach, dass schwarze Frauen besonders häufig eine Genkonstellation aufweisen, die ein erhöhtes Brustkrebsrisiko bedeutet.

Schwarze Amerikanerinnen wiederum sterben auch dann häufiger nach dem Gebären, wenn sie medizinisch gleich gut wie weisse Frauen versorgt werden. Auch der weitaus häufigere plötzliche Kindstod unter Schwarzen ist nicht auf Vernachlässigung zurückzuführen. Wissenschaftler haben eine Mutation eines speziellen Eiweisses im Herz entdeckt, welches das Sterberisiko afroamerikanischer Säuglinge um das 24fache erhöht. Auch bei Bluthochdruck spielen Gene eine Rolle: Eine amerikanische Studie wies nach, dass Menschen aus warmen Regionen häufiger daran leiden als solche aus kalten Regionen – wegen einer Genvariation, die in Äquatornähe viel ­öfter vorkommt.

Es gibt auch Kurioses bezüglich der Art, wie sich genetische Konstellationen auswirken: Asiaten vertragen weniger Alkohol als Euro­päer und bekommen beim Genuss von Bier, Wein und Spirituosen schneller den «Asian flush», eine typische Errötung der Haut am ganzen Körper. Menschen mit roten Haaren reagieren wahrscheinlich besonders empfindlich auf Kälte- und Hitzereize, ertragen dafür Nadelstiche besser als dunkelhaarige Menschen. ­Eine Besonderheit aus der Schweiz kennt Gert Printzen, Leiter Heilmittel bei der ärztlichen Vereinigung FMH: In gewissen Tälern Graubündens gebe es Familien, deren Angehörige Narkosemittel viel langsamer abbauten als normal. «Das kann bei Operationen schnell zu einem tödlichen Risiko werden», so Printzen.

Menschen unterschiedlicher Rassen reagieren auch verschieden auf medizinische Wirkstoffe. Schmerzmittel zum Beispiel wirken bei Asiaten oft stärker als bei anderen Menschen. Das liegt vermutlich daran, dass sie ein Leberenzym aufweisen, das mutiert hat und deswegen Arzneimittel nicht so schnell abbauen. 2002 berichtete das New England Journal of Medicine, dass das Herzmedikament Enalapril bei Schwarzen schlechter wirkt als bei Weissen. Letztes Jahr wurde bekannt, dass Afroamerikaner besonders gut auf das Diabetes-Medikament Tradjenta ansprechen. Gemäss dem Fachjournal Nature Genetics konnten schon 2004 mindestens 29 Medikamente eruiert werden, die bei bestimmten Bevölkerungsgruppen unterschiedlich wirken – aufgrund genetischer Differenzen…

(Ausschnitt aus Artikel von Alex Reichmuth in WELTWOCHE 44/2013)

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BUND macht aus Bauern Mörder

geschrieben von kewil am in Grüne,Linksfaschismus,Wirtschaft,Wissenschaft | 61 Kommentare

[23]Zu den größten Manipulatoren und Wahrheitsverdrehern gehören seit Jahren grüne Natur- und Tierschützer aller Art. Obwohl wir die höchste Lebenserwartung aller Zeiten haben, finden es die selbsternannten Weltenretter immer wieder legitim, den kommenden Weltuntergang an die Wand zu malen. Aktuell stellt ein im Internet verbreiteter Kurzfilm Bauern als Mörder dar (siehe Video am Ende dieses Beitrags). Er zeigt einen Acker, auf dem statt Pflanzen menschliche Babys wachsen, deren Köpfe aus dem Boden herausgucken, ehe sich ein Flugzeug im Tiefflug nähert und Pestizide auf die Kinder spritzt. Dann folgt der Text: „Pestizide. Hergestellt, um zu töten. Jetzt aktiv werden. Für eine Zukunft ohne Gift.“

Wirtschaftsverbände haben den BUND am Donnerstag scharf kritisiert. „Hetze“, einen virtuellen „Kreuzzug“ und „falsche Propaganda“ warf der Deutsche Bauernverband dem BUND vor [24]:

„Wir verurteilen diese Kampagne. Hetze und Desinformation haben keine Berechtigung, vor allem dann, wenn sie auf durchsichtige Weise zur Generierung von Spenden dienen.“

Genau darum geht es diesen verlogenen grünen Menschheitsbeglücker-NGOs von Greenpeace über den BUND bis zu PETA: Spenden, also Geld, Geld, Geld! Und was macht man damit? Man gönnt sich einen luxuriösen Apparat, einträgliche Posten und startet weitere Lügenkampagnen, um noch mehr Geld zu kriegen. Meist wird dabei gerne auch die Wirtschaft geschädigt, man denke an die verteufelte Gentechnolgie. (Siehe auch FAZ-Artikel zum [25] Thema!)

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Die deutsche Tischtennis-Nationalmannschaft

geschrieben von kewil am in Wissenschaft,Zeitgeist | 94 Kommentare

tischtennis-nationalmannschaft Han Ying, Shan Xiaona, Jiaduo Wu, Petrissa Solja und Kristin Silbereisen, das ist die derzeitige multikulturelle deutsche Nationalmannschaft im Damen-Tischtennis! [26] Kann es sein, darf es sein, daß Chinesinnen aus rassisch-genetischen Gründen besser Tischtennis spielen als Weiße – oder ist das Sarrazin? Und wie war das doch gleich mit dem IQ? Und warum haben soviele Juden und so wenige Araber Nobelpreise? Alles Zufall? Und warum spielen so wenig Mädchen mit der Eisenbahn und so wenig Jungs mit der Puppenstube? Pfui Gender!

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