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Der Salafismus ist die Reformation des Islams

Von ACHILL PATRAS | Immer wieder hört man in westlichen Diskursen die Forderung nach einer Reform des Islams. Reform klingt immer gut und: Hat dem Christentum nicht die Reformation geholfen, alten Ballast abzuwerfen? Manchmal hört man sogar die Parallele der Jahre. Der Islam sei mit seinen 1400 Jahren halt noch im Mittelalter. Man müsse dieser Religion Zeit geben, sich zu entwickeln und in einigen hundert Jahren wäre sie dann säkularisiert und kompatibel mit der Moderne.

Da sollte man sich zum einen fragen, wo die Menschen, die solche Forderungen her nehmen, ihre Geduld gekauft haben? Haben wir etwa in einer Gesellschaft wie Europa, in der Muslime jedes Jahr an Anzahl und Prozentzahl signifikant zunehmen, Jahre, Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte Zeit, auf die islamische Aufklärung zu warten? Zum anderen – und diese Argumentation ist wohl viel wichtiger – haben diese Menschen das Prinzip der Reformation des Christentums nicht verstanden.

Priester waren der öffentlich-rechtliche Rundfunk des Mittelalters

Im Katholizismus des 15. Jahrhundert gab es erhebliche unchristliche Fehlentwicklungen. Die Religion war stark von Machtinteressen und Politik sowie Wirtschaftsinteressen vereinnahmt worden. Am offensichtlichsten wurde dies über den Ablasshandel, der individuelle moralische Vergehen durch Zahlen an die katholische Kirche vergab. Welche Blasphemie, zu glauben, Menschen könnten für Gott richten. Die christliche Bevölkerung Europas wurde zudem in religiösen Fragen in Unkenntnis gelassen. Die heiligen Schriften sollten nur von Priestern gelesen und ausgelegt werden. Das einfache Volk sollte die Zusammenfassungen in den sonntäglichen Messen aufnehmen und glauben. Die Messen hatten eine ähnliche Funktion wie die Tagesschau heute und die Priesterschaft entsprach in etwa dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk des Mittelalters.

Hauptstoßrichtung der Reformatoren war dementsprechend auch die Informationsfreiheit. Jeder sollte die heiligen Schriften selber studieren können und sich ein eigenes Bild der christlichen Heilbotschaft machen. Das Problem für die katholische Kirche war: Wer das Neue Testament aufschlägt, findet dort kein Wort von Ablasshandel. Es geht sich um Vergebung, innere Umkehr, praktizierte Nächsten- und Feindesliebe anstatt überkommene Rituale. Die Reformation führte zu einer Re-Christianisierung des Abendlandes, dem sich auch die katholische Kirche mittels ihrer Gegenreformation nicht entziehen konnte.

Eine Reformation des Islam bewirkt das Gegenteil des Erhofften

In Anlehnung an das Christentum wird heutzutage gerne eine Reformation des Islams angepriesen. Es bräuchte einen muslimischen Martin Luther, der den Islam mit der Moderne versöhnt und reformiert. Das Problem an der Sache ist, dass Reformation im christlichen Sinne eine Rückkehr zur Bibel bedeutet. Ja, teilweise sogar eine Rückkehr zur wörtlichen Bedeutung des neuen Testamentes. Akteure, die eine Reformation des Islam, also eine Rückbesinnung auf die Quellen fordern, kennen diese nicht. Denn was beim Christentum ein Mehr an Umkehr, Ritualkritik und Nächstenliebe bedeutet, bedeutet beim Islam ein Mehr an Frauenunterdrückung, Eroberungskriegen und Körperstrafen. Denn während der Ablasshandel nicht in der Bibel steht, sind das Schlagen von Ehefrauen bei Ungehorsam und die gewaltsame Bekämpfung von Nicht-Muslimen im Koran in Befehlsform verewigt.

Wenn wir nun also Reformation als eine Rückkehr zu den Quellentexten begreifen, dann bewirkt eine Reformation des Islam das Gegenteil des Christentums. Islamische theologische Ansätze, nach dem der Heilige Krieg entgegen den Beschreibungen im Koran kein gewaltsamer Kampf, sondern eine innere Anstrengung sei, sind erst Jahrhunderte nach der Gründung des Islam entstanden. Damals hatte das Islamische Reich bereits den Großteil der damals bekannten Welt erobert. Die Machthaber waren daher nicht mehr an einem Dauerkrieg gegen ihre Nachbarn interessiert, sondern eher an Handel und Konsolidierung ihrer gewonnen Macht. Blutrünstige Dschihadisten störten damals eher die Herrschaft, als dass sie sie stärkten, also wurden diese theologischen Neuerungen gefördert.

Die Reformation des Islam ist in vollem Gange

[1]Wenn Reformation des Islam wie im Christentum in erster Linie eine Rückkehr zu den Quellen bedeutet, dann müssen wir feststellen, dass die Reformation bereits im vollen Gange ist. Die Reform-Bewegung des Islams heißt Salafismus. Die Salafisten wollen eine Rückkehr zu den Quellentexten und fordern, dass Gläubige die Texte selber lesen und interpretieren sollten. Warum eigentlich auch nicht? Der Koran ist in großen Teilen die wörtliche Rede Allahs zu den Menschen, die nach eigener Aussage keine weitere Interpretation bedarf.

Und der Erfolg gibt den Reformatoren des Islams recht. Der Salafismus ist mittlerweile zusammen mit den ebenfalls „reformorientierten“ Muslimbrüdern die bedeutendste theologische Ausrichtung des Islam. Salafisten und Muslimbrüder streiten dabei eher über die Taktik als über theologische Grundsatzfragen. Man ist sich in der islamischen Orthodoxie einig, dass den Quellentexten die größte, ja einzige Autorität zukommt.

Bewegungen von „Reformmuslimen“ im Westen wie von der Imamin Seyran Ates oder die Lehrstühle für Islamische Theologie wie in Freiburg oder Münster stellen im Wortsinn daher keine Reformation dar. Es handelt sich vielmehr um marginale Abspaltungen, die wohl leider keinen nachhaltigen Einfluss auf die Mehrheit der Muslime haben werden. Aber es ist ohnehin zweitrangig, was sich Entscheidungsträger im Westen über Entwicklungen der islamischen Welt wünschen. Beeinflussen können sie diese kaum. Denn die Reformation des Islam zu seinen totalitären Ursprüngen hat gerade erst begonnen.

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Türkei-Boykott von unten starten

geschrieben von PI am in Türkei | 19 Kommentare

Von ACHILL PATRAS | Erdogan beweist gerade eindrucksvoll, dass seine rhetorischen Ausfälle und Träumereien von der Wiedergeburt des Osmanischen Reiches keine Sprechblasen sind. Er sieht sich als Khalif des türkischen Teils des Islamischen Staates und stellt damit die größte politisch und militärische Bedrohung für den Europäischen Kontinent dar. Da die EU und Angela Merkel bei der Eindämmung dieser Gefahr mal wieder versagen werden [2], muss der Widerstand von unten starten. Die einzige Möglichkeit, die Bedrohung durch die Türkei abzumildern, ist ein Wirtschaftsboykott.

Die vier wichtigsten Deviseneinnahmen der Türkei sind dabei Tourismus, der Flugverkehrsknotenpunkt Istanbul (Turkish Airlines), Fahrzeugbau und Bekleidungsexport. Dass Urlauben in der Türkei unmoralisch ist, da damit ein Unrechtsregime unterstützt wird, ist mittlerweile vielen bewusst. Die allerwenigsten PI-NEWS-Leser würden wohl jemals auf die Idee kommen, ihre Euros Erdogan zur Verfügung zu stellen. Dennoch bleibt hier ein großes Boykottpotential. Denn vielleicht sind Freunde von Freunden immer noch bereit, die Billig-Angebote von Tui, Alltours oder IST in der Türkei wahrzunehmen.

Türkeireise als persönliches Sicherheitsrisiko

Dabei stellen Türkeireisen ein zunehmendes Sicherheitsrisiko dar. Es ist damit zu rechnen, dass kurdische Extremisten mit Terroranschlägen auf die türkischen Vertreibungen ihrer Volksgruppe reagieren. Zudem gibt es unter Erdogan keine unabhängige Justiz in der Türkei. Erdogan kann daher jederzeit mit willkürlichen Festnahmen deutscher Urlauber, Druck auf die Bundesregierung ausüben. Wer nicht Spielball in außenpolitischen Auseinandersetzungen werden will, verzichtet auf einen Türkeiurlaub. Übrigens Kroatien, die bulgarische Schwarzmeerküste oder der Balaton in Ungarn bieten auch Badespaß zu günstigen Preisen.

Aber auch wer andere Fernreisen bucht, hat die Verantwortung, nicht über das Drehkreuz Istanbul zu fliegen. Unter Erdogan wurde ein neuer Flughafen in Istanbul gebaut. Turkish Airlines versucht nicht unerfolgreich, ein internationales Drehkreuz aufzubauen. Über die Transit-Passagiere werden so Devisen in die Kassen des Despoten vom Bosporus gespült. Neben Turkish Airlines sollte auch auf die türkische Billiglinie Pegasus Airlines geachtet werden, die u.a. über den Istanbuler Flughafen Sabiha Gokcen fliegt. Pegasus Airlines hatte erst im Januar 2018 einen Zwischenfall, bei dem eine Boeing 737 nach einem Triebwerkschaden von der Landebahn abkam. Wie durch ein Wunder wurde niemand getötet. Die Anhänger von FFF (Fridays for Fernreisen) sollten versuchen, die türkischen Flughäfen, aber auch die Airlines der islamischen Golfstaaten zu umgehen (Qatar Airways, Emirates, Etihad). Europäische Airlines, aber auch Äthiopien Airlines oder die Drehkreuze in Bangkok (Thailand) oder Singapur bilden eine Alternative.

Deutschland wichtigster Abnehmer türkischer Waren

Auch wer das türkische Staatsgebiet meidet, läuft Gefahr, den Angriffskrieg gegen Kurden und assyrische Christen zu unterstützen. Deutschland importiert aus der Türkei nicht nur Imame, sondern im Jahr 2018 auch Waren im Wert von über 16 Milliarden Euro. Deutschland ist damit der wichtigste Abnehmer türkischer Produkte und die wichtigste Stütze der türkischen Wirtschaft. Für über drei Milliarden Euro wurde in 2018 Bekleidung aus türkischen Textilfabriken importiert. Die Türkei ist nach China und Bangladesch zum drittgrößten Bekleidungsexporteur aufgestiegen. Die Listen der Marken, die dort produzieren lassen, ist leider ziemlich lang und umfassen Esprit, H&M, Hugo Boss, S.Oliver, Adidas, Nike sowie Zara. Da alle Marken auch in anderen Ländern produzieren, muss man bei jedem Kleidungsstück auf das Etikett nach dem Produktionsstandort schauen. Wem dies zu aufwendig ist, kann die betreffenden Firmen natürlich auch über ihre Facebookseite nach Informationen zu ihrem Türkei-Engagement befragen.

Leichter zuordnen lassen sich die zweit-wichtigsten Exportprodukte. Mit über 2,9 Milliarden Euro sind Kraftfahrzeuge ebenfalls ein bedeutender Devisenbringer. Schwarzes Schaf ist hier mal wieder der Renaultkonzern. Die Franzosen haben nicht nur einen Großteil der Dacia-Produktion von Rumänien nach Marokko verlagert (PI-NEWS berichtete) [3], sondern auch kräftig im Erdogan-Reich investiert. 2018 wurden über 300.000 Renault Clio und Megane in der Türkei zusammengeschraubt und über 600.000 Renault-Motoren produziert. Auch Ford ist eine wichtige Stütze der türkischen Wirtschaft und hat 2018 über 300.000 Kraftfahrzeuge, insbesondere Lieferwagen in der Türkei produziert. Nach eigenen Angaben stammen 83 Prozent aller von Ford verkauften Ford Transit Modell in Europa aus türkischen Fabriken. Erdogan wird es sicher freuen.

Finger weg von Toyota C-HR, Ford Transit und Honda Civic

Erdoganfreundlich scheint auch Toyota gesinnt zu sein, denn 2014 wurde die Toyota-Produktion in der Türkei ausgeweitet. Aktuell stammen unter anderem die C-HR und Corolla-Modelle aus dem Unrechtsstaat. Auch dank dieser Investitionen ist die Türkei zu einem bedeutenden Autoexporteur aufgestiegen und produzierte 2018 über 1,5 Millionen Einheiten. Dies liegt knapp unter der Autoproduktion des Vereinigten Königreichs und über Italien (ca. 1 Million). Dass es auch anders geht zeigt Honda. Aktuell stammt der Honda Civic (Sedan) in Europa aus der Türkei. Allerdings nur noch bis 2021. Dann wird die Fabrik in Gebze geschlossen und die Produktion unter anderem in die USA verlagert. Ab 2022 kann man also wieder ohne schlechtes Gewissen den Honda Civic kaufen.

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Rhetorische V3 oder Viva Italia? Ein persönliches Bekenntnis

geschrieben von PI am in Italien | 11 Kommentare

Von ACHILL PETRAS | 2006, es läuft die 119. Minute des Halbfinales zwischen Deutschland und Italien. Fabio Grosso zieht ab und versenkt das Leder im deutschen Tor. Schock. Es steht 1:0 für Italien. Darf das sein? Gibt es einen Fußballgott? Gibt es Gerechtigkeit? Nein diese italienische Gurkentruppe, die längst gegen Australien hätte ausscheiden müssen und nur durch einen unberechtigten Elfmeter weiterkam, hatte dieses Tor nicht verdient. Nein sie hatten diesen Sieg nicht verdient und auch kein Recht, nach der Partie gegen Frankreich diesen goldenen Pokal in die Luft zu recken. Dieser Pokal gehörte doch uns, dem deutschen Sommermärchen. Erstmals hatten die Deutschen wieder ein freundlich-positives Gefühl zu ihrer Nation entwickelt und die Grün-Roten kochten. Aber nun machte Gianluigi Buffon uns einen Strich durch die Rechnung.

Italien war nie mein Lieblingsland gewesen. Aber nun änderte sich alles. Ich hasste Italien. Diese schwarze Gelfrisur von Buffon, diese lachenden Gesichter und diese blöde Hymne. „Italia“… ich konnte sie nicht mehr hören. Wenn ich in den kommenden Jahren Italiener traf, hatten sie grundsätzlich mehrere Sympathiepunkte weniger. Dies nennt man wohl Rassismus und das muss ich heute wohl selbstkritisch anmerken.

Es brauchte viele Jahre, bis ich mir diesen Rassismus bewusst wurde. Aber dann fing ich an, ihn zu überwinden. Zuerst gab erneut der Fußball den Ausschlag. Wenn ich Italien aufgrund seines Catenaccio [4] verabscheute, dann muss diese Abscheu weniger werden, wenn die Italiener ihren Fußballstil verändern. Und das taten sie unter ihrem Trainer Cesare Prandelli seit 2010.

Danach dachte ich nochmal über das Finale Italien gegen Frankreich nach. Dort hatte Zinédine Zidane Materazzi mit einem Kopfstoß niedergestreckt und folgerichtig den Platz mit Rot verlassen. Eine brutale körperliche Attacke im Finale der Fußballweltmeisterschaft. Zuerst hatte ich mich über den Schachzug von Materazzi echauffiert. Wie kann er Zidane so gemein beleidigen? Nun dachte ich, wie kann denn Zidane sich aufgrund offensichtlich geplanten Provokationen gegen seine Mutter zu so einer Tätlichkeit hinreißen lassen. Wie kann ein Weltfußballer das wichtigste Fußballspiel in vier Jahren mit einer Tätlichkeit nur aufgrund eines blöden Spruches entscheiden. Zidane hat die vermeintliche Ehre seiner Mutter über „sein“ Land Frankreich gestellt. Eine Priorität, die man bei der friedlichsten Religion der Welt häufiger antrifft.

Italienischer Einsatz gegen die Push-Faktoren des Todes

Die Zweifel an meinem Italien-Hass waren nun gesät. In den letzten Jahren ging es dann Schlag auf Schlag. In Italien änderte sich nicht nur der Fußballstil. Nein die italienische Regierung mit breiter Unterstützung des italienischen Volkes setzte sich auch entschieden gegen das Sterben auf dem Mittelmeer ein. Dem tapferen Einsatz der italienischen Marine ist es zu verdanken, dass immer weniger Menschen dort ertrinken.

Zuerst engagierten sich die Italiener in der akuten Nothilfe und retteten jeden Schiffbrüchigen. Dann mit dem Regierungsantritt von Salvini, begann der Kampf gegen die Ursachen des Sterbens auf dem Mittelmeer: Die Schiffe der insbesondere deutschen NGOs, die ihre Arme Wartenden auf der Hochsee ausstrecken und Schiffbruch mit Asyl belohnen. Salvini ging gegen diese Push-Faktoren des Todes vor. Die Zahlen geben ihm recht. Starben im Jahr 2015 noch 5096 Menschen, so waren es 2018 „nur noch“ 2275. Sicherlich ist jedes Menschenleben eines zu viel, aber wer nicht blind ist, erkennt, wer im Mittelmeer Leben rettet und wer Menschen in den Tod lockt.

Aber während Deutschland seine rhetorische V3 auf Italien schickt, hat bei mir der Gesinnungswandel längst stattgefunden. Fragt mich jetzt jemand nach Italien, sage ich: das ist das Land meiner Träume. Die Strände von Rimini, die Weinberge der Toskana oder die Alpen von Südtirol. Was gibt es schöneres. Und dann gibt es noch den Petersdom und den Vatikanstaat. Mh, ok gerade zieht mich dort als gläubiger Katholik relativ wenig hin. Aber egal – für einen Abstecher zu einer Kundgebung von Salvini lohnt sich Italien allemal.

Kürzlich stand ich beim Lidl und schaute in das Sprudelregal. Da lachte mich eine Wasserflasche mit Italien-Flagge an. Und ich sagte mir: Merkel oder Salvini? Der geneigte Leser kennt nun sicherlich meinen Einkauf bei dem ich mit stolz geschwellter Brust dachte: „Viva Italia“! Italien, von nun an bringt uns nichts mehr auseinander. Besonders nicht die deutsche Politik mit ihrer Rackete.

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Patrioten sind das Salz der Erde im Westen

geschrieben von PI am in Deutschland,Patriotismus | 25 Kommentare

Von ACHILL PATRAS | Die Stimmen mehren sich, „den Westen“ aufzugeben. Das schockierende Abschneiden der Grünen bei der EU-Wahl hat nicht nur Europa gespalten und in unseren Nachbarländern Entsetzen ausgelöst. Es treibt auch unter deutschen Patrioten die Spaltung Deutschlands in Ost und West voran.

Es gibt nicht wenige Kommentare und Meinungsartikel, die angesichts des EU-Wahl-Ergebnisses von 22,5 Prozent für die Grünen in den alten Bundesländern an den Hirntod der West-Deutschen glauben. Und ja, dieser Gedanke ist durchaus berechtigt. Zeigt sich doch, dass eine Mehrheit der Westdeutschen gegen mediale Propaganda und massenpsychologische Beeinflussung absolut keine Abwehrkräfte zu besitzen scheint.

Während vor 30 Jahren die Menschen in Mitteldeutschland hinter dem Eisernen Vorhang noch bemitleidet wurden – und, seien wir ehrlich – viel zu häufig auch belächelt wurden, sieht es heute genau andersherum aus. Der Eiserne Vorhang, so schrecklich er auch war, erscheint heute tatsächlich wie ein „antifaschistischer Schutzwall“. Naja zumindest soweit, dass die destruktive Ideologie der 68er-Ideologen an der Mauer haltgemacht hat.

Wenn die deutsche Kanzlerin das postfaktische Zeitalter einläutet und von diesem Punkt an beginnt, ohne Hemmungen Lügen als Wahrheit zu benennen, dann reagieren ostdeutsch-sozialisierte Menschen nachweislich sensibler. Für die Westdeutschen hingegen waren die Medien seit über 70 Jahren eine unabhängige Instanz. Sicherlich traten zwischen den Zeilen schon immer politische Neigungen zutage, aber insgesamt versuchten Journalisten in den letzten Jahrzehnten das Weltgeschehnis mehr oder weniger objektiv darzustellen. Systematisches Framing bis faktische Falschdarstellungen gab es bis 2015 nicht.

Die westdeutschen Weiten der Ahnungslosen …

Die Lüge von Chemnitz wirkt daher „Im Westen“ viel stärker. Warum sollten mehrere überregionale Zeitungen, die Tagesschau, der Regierungssprecher, die Kanzlerin und internationale Medien bis nach Australien übereinstimmend darüber berichten, dass es „Hetzjagden auf Ausländer“ in Chemnitz gab? Warum? Alles die gleiche Geschichte?

Dass diese Geschichte als objektive Fake-News entlarvt wurde, wird dagegen nicht verbreitet. Dass die überregionalen Medien den Regierungssprecher als Quelle angaben, der Regierungssprecher seinerseits die überregionalen Medien als einzige Quelle? Geschenkt!

Im Westen bestehen Mittelgebirge und Tiefländer der Ahnungslosen, die ihren Glauben an eine objektive Berichterstattung aus Jahrzehnten positiver Erfahrungen gesammelt haben. Als in der Hauptstadt des Widerstandes, Dresden, im Jahr 2014 40.000 mutige Bürger gegen die Islamisierung des Abendlandes auf die Straße gingen, waren die anonymen Leser von PI-NEWS in West-Deutschland nicht wesentlich über 40.000 am Tag. Dieses Ungleichgewicht holt man nicht in vier Jahren auf.

Evakuierung aufgrund eines schlechten Wahlergebnisses?

Aber was sollten aus dem EU-Wahlergebnis die richtigen Lehren sein? Sofortige Aufgabe aller Gebiete in der ehemaligen BRD? Rückzug aller patriotischen Kräfte nach Sachsen und Ostpreußen? Sollten wir es unseren Gegnern wirklich so einfach machen?

Vor 1989 Jahren wurde ein jüdischer Wanderprediger in Jerusalem hingerichtet. Seine feste Anhängerschar bestand damals aus ungefähr 12 Handwerkern und Angehörigen der judäischen Fischindustrie. Niemand von Einfluss, niemand in Politik, in den Medien oder der Armee. Sie und ihre gesamte Anhängerschar stellten nicht 8,8 Prozent der Bevölkerung (wie die AfD-Wähler im Westen), sondern grob geschätzt 0,00000001 Prozent.

Was haben sie gemacht? Sie haben ohne Waffengewalt, nur mit dem Wort das römische Weltreich erobert. Einfach aus dem Verständnis, ich weiß etwas, was andere interessieren wird. Ich weiß, dass ich etwas Zukunftsweisendes zu berichten habe. Ich habe etwas erfahren, was ich dir sagen möchte. Und sie konzentrierten sich nicht in kleinen Enklaven, sondern gingen bewusst immer wieder in die Gebiete, in denen von der „frohen Botschaft“ noch niemand etwas gehört hatte.

Keine göttliche Botschaft, aber dennoch etwas zu sagen

Wenn wir also in den Weiten der Ahnungslosen im Westen wandern, sollten wir uns an einige mutige Menschen unserer Geschichte zurückerinnern. Und nein, wir haben keine göttliche Botschaft weiterzugeben und sollten uns nicht über uns selber erheben. Aber wer glaubt bei einem Unterstützerfeld von 8,8 Prozent ein Gebiet aufgeben zu müssen, hat Weltgeschichte nicht verstanden.

Die Gewissheit, dass wir vor etwas Gefährlichem warnen, dass wir Leben retten wollen und große Konflikte in der Zukunft entschärfen werden, dieses Gefühl sollten wir verinnerlichen. Vielleicht strahlen wir es dann auch im Westen aus. Es gab noch nie so viele islamkritische Graswurzelinitiativen im Westen wie heute. Wir stehen nicht am Ende, sondern am Anfang einer wichtigen Entwicklung. Denn aufrechte Patrioten können das Salz der Erde im Westen sein und die Pharisäer in den Amtskirchen sollen gerne über diese Metapher schimpfen…

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Patrioten-Reisen ausbauen

geschrieben von PI am in Patriotismus | 21 Kommentare

Von ACHILL PATRAS | Nach dem Ende des ersten Patrioten-Camps auf Mallorca [5] ist es an der Zeit, für mehr patriotische Reiseanbieter zu werben. Denn was gibt es schöneres, als seinen Urlaub mit netten Menschen für die gute Sache zu verbringen. Gleichzeitig könnten solche Reisen auch Einnahmequellen für hauptberufliche Patrioten schaffen. Dies gilt nicht nur für die Youtuber und Blogger, die – auch gerne bezahlt – auf Diskussionsforen auf patriotischen Reisen auftreten können. Auch Aktivisten könnten über die organisatorische Vorbereitung und logistische Begleitung in Lohn und Brot gebracht werden.

Hierzu sollten sich die potentiellen Organisatoren mit bestehenden Reisebüros oder Reiseveranstaltern ihres Vertrauens zusammentun. Im Osten Deutschlands finden sich sicherlich genügend Anbieter, die sich auf eine solche Kooperation einlassen würden. Denn Teilnehmerversicherungen, Hotel- und Bus-Buchungen sowie AGBs brauchen eine professionelle Grundlage, um unternehmerische Risiken für die Organisatoren zu minimieren. Die patriotischen Initiatoren sollten sich vollständig auf die inhaltliche Ausgestaltung der Reise konzentrieren können, um den zahlenden Gästen auch wirklich ein authentisches und attraktives Programm bieten zu können.

EinProzent-Tour durch den wilden Osten?

Ideen dafür gäbe es genug. Wie wäre es mit einer Rundreise durch Ost-Deutschland mit dem Aktivistennetzwerk von EinProzent? Die Reise könnte mit einem Besuch in Cottbus und dem Netzwerk „Zukunft Heimat“ starten. Weiter geht es zu einem Besuch nach Dresden. Die Teilnahme an einer Pegida-Demo ist natürlich obligatorisch und falls später der Arbeitgeber fragt, natürlich aus rein touristischem Interesse, versteht sich…. Ein Hintergrundgespräch mit den Machern von Pegida und ein Besuch der Dresdner Frauenkirche runden das Ganze ab. Zum Abschluss steht ein Besuch des patriotischen Hausprojekts AK 16 in Halle an und eine Diskussionsrunde mit den Youtubern von „Laut Gedacht“ sowie dem EinProzent-Leiter Philip Stein. Der ein oder andere Abstecher in die schönsten Landschaften Deutschlands wie das Elbsandsteingebirge, sorgt dabei auch für die nötige Entspannung.

Patriotischer Trip nach Österreich/Ungarn gefällig?

Für alle, die den Osten Deutschlands bereits kennen, könnte auch ein Besuch Österreichs und Ungarns attraktiv sein. Ein Besuch der Wiener Festungsanlagen gegen die Türkenbelagerung und des legendären Kahlenberg ruft die Erinnerungen an die Zeiten wach, als Europa schon einmal kurz vor einer Islamischen Eroberung stand. Vielleicht findet Martin Sellner in Wien auch Zeit „Auf eine Melange“ mit der Reisegruppe oder man trifft sich im Biergarten zur metapolitischen Diskussionsrunde. Hiernach geht es weiter zum ungarischen Grenzzaun, der die schützende Festung Europa greifbar macht. Ausklingen lassen könnte man diese Reise mit einem siebentägigen Sommerurlaub am Balaton.

Patriotische Reisen in andere europäische Länder sind natürlich genauso möglich. Treffen mit Patrioten aus Tschechien, Italien oder Polen würden sicherlich den Horizont erweitern und das angenehme mit dem sinnvollen verbinden. Auch eine Neu-Auflage der PI-NEWS-Reise nach Israel würde sicherlich gebucht werden. Vielleicht gibt sich der eine oder andere patriotische Influencer einen Ruck und organisiert patriotische Reisen für 2020?

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