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ARTE-Journalistin klagt über „unmenschliche Behandlung“ in Polen

Polen hat mit der Ausrufung des Ausnahmezustands an der Grenze zu Belarus einen drei Kilometer breiten Streifen zum Sperrgebiet für Journalisten, Flüchtlingshelfer und Schlepper-Helfer gemacht.

Ulrike Däßler, Journalistin beim öffentlich-rechtlichen Sender ARTE, wollte trotzdem nahe heran, um, so ihre Begründung, „über die Menschenrechtslage zu berichten, darüber, wie es aussieht in den Gebieten, in denen wir uns noch aufhalten dürfen. Wir hatten nicht die Absicht, polnisches Recht zu missachten.“

Haben sie dann aber doch, weil sie sich verfuhren und eben in solches Gebiet gerieten, das sie nicht betreten durften. Däßler gibt dies im DW-Interview (hier bei FOCUS) [1] auch ganz offen zu, das Gebiet war durch Schilder ausgewiesen und zu erkennen. Da gab es nichts zu deuteln.

Nun gehört Däßler aber zur Gattung der deutschen Journalisten, die sich in ihrer Mehrheit dank einer ihnen innewohnenden moralischen Überlegenheit für besser als den Rest der Welt halten. Wie geht so eine mit ihrem Fehlverhalten um?

Folgendermaßen: Sie akzeptierte großzügig die Strafe durch das polnische Gericht (eine Ermahnung), will aber gegen die „unmenschliche Behandlung“ durch die Polen klagen. Dazu zählt sie folgendes auf:

„Erstmal wurden zwei Stunden lang Personalien aufgenommen. Ich saß mit einer Polizistin in einem Zimmer und wenn ich auf Toilette musste, folgte sie mir, damit ich nicht weglaufe.“ […] „Wir wurden quasi halb ausgezogen und kamen in Einzelhaft in eine kleine Zelle. Und niemand konnte mir sagen, was als Nächstes passiert.“ […] „Wir hatten nichts zu schreiben, nichts zu lesen, gar nichts. Ich lag einfach in der Zelle.“ […] „Nachts habe ich nach meinem Mantel gefragt, weil mir kalt war. Ich bekam eine Decke und ein Kopfkissen.“

Das ist alles. Bei im Grunde allen Beschwerden kann man nachfragen, wie es denn sonst hätte gehen sollen.

Die Polen hatten nach der Festnahme am ersten Tag keinen Dolmetscher parat. Dann kann eine Vernehmung auch schwierig sein und länger dauern. Auch die Aufklärung über das weitere Verfahren gestaltet sich in solch einem Falle schwierig.

Die Überwachung bei Toilettengängen ist vermutlich überall auf der Welt üblich, wenn Fluchtgefahr besteht. Was hätte Däßler gesagt, wenn sie statt einer Decke und eines Kopfkissens eben nur ihren Mantel für die Nacht erhalten hätte? Und dann die Einzelzelle:

Wollte sie die Gesellschaft von Kriminellen oder von Flüchtlingen oder die Gesellschaft ihres Kameramannes in einer Mehrpersonenzelle für die Nacht? Was hätte sie anschließend gesagt, wenn das geschehen wäre? Auch Bücher und anderer Lesestoff zur Vertreibung ihrer Langeweile standen vermutlich nur auf Polnisch zur Verfügung, wenn überhaupt.

„Unmenschliche Behandlung“? Wenn man Deutsche oder deutsche Journalisten als bessere Menschen dieser Welt ausweist oder wenn sie das selber tun, dann wohl ja. Bei den Polen wird das allerdings nicht gut ankommen. Sie haben in ihrer Geschichte schon häufiger die Bekanntschaft mit „überlegenen“ und „besseren“ Menschen gemacht. Polen kennen die Geschichte gut. Bei dieser Journalistin und ihrem Interview dürfte sich mancher an manches erinnert fühlen.

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Berliner S-Bahn ist voll Nazi

geschrieben von dago15 am in Video | 125 Kommentare

Eine neue Facette im allgegenwärtigen Nazi-Vollrausch hat jetzt ein „Franzose“ beigesteuert, der in Deutschland lebt. Der Franzose, dessen Name eher einen Araber vermuten lässt, fand, dass die Deutsche Bahn nazi sei, weil sie zur Denunziation aufrufe, zwar nicht an Juden, aber fast.

Alexander Abdelilah erzählt in der Serie „Karambolage“ auf ARTE [2], was ihm in Berlin passierte:

Kürzlich, beim Einsteigen in die Berliner S-Bahn bleibt mein Blick an einer Zahl hängen: 1000 Euro. Sie ist nicht zu übersehen, steht sie doch genau über der Tür, weiße Zahlen auf rotem Grund. „Belohnung“ steht davor. Mir wird klar, dass mir diese hübsche Summe zusteht, sollte ich einen Urheber von Vandalismus in der S-Bahn denunzieren. Mir wird sogar eindringlich geraten, nicht wegzuschauen. Denn Vandalismus kommt die Deutsche Bahn teuer zu stehen.

Über 5 Millionen Euro gibt sie alljährlich für das Beseitigen von Zerstörungen aus, die „böswillige Fahrgäste“ in den Zügen verursachen, versichert mir das Plakat. Mich als Franzosen hat dieser offizielle Aufruf schockiert. Denn uns brachte man in der Schule bei, dass Denunziation moralisch verwerflich sei. Das Thema kommt immer dann auf, wenn die Lehrer die Briefe behandeln, die zur Zeit der deutschen Besatzung bei der französischen Polizei eingingen, mit der Folge, dass tausende von jüdischen Familien in Konzentrationslager geschickt wurden.

Die Denunziation ist so eng mit dem 2. Weltkrieg und antisemitischer Feigheit verbunden, dass sogar das Verpetzen eines Klassenkameraden […] weil er etwa den Radiergummi seines Nachbarn geklaut hat, von vielen Schülern als „Verrat“ betrachtet wird […].

So weit Abdelilah. Die „tapferen Ritter der Denunzierung“ nennt er in diesem Geiste ironisch-abfällig die Zeugen von Straftaten in Deutschland.

In Frankreich sei das viel besser. Zwar betone die „Kampagne gegen unzivilisiertes Verhalten“ ähnlich wie die deutsche Bahn, dass es keine „kleinen Vergehen“ gebe. Und unter der Nummer 3117 könne man auch dort aus dem Zug heraus melden, wenn jemandem schlecht werde oder wenn man überfallen wird. In keinem der beiden Fälle (er bezieht sich tatsächlich auf die genannten) würde aber den „Eisenbahnpetzen“ Geld versprochen, so der „bedeutende Unterschied“ zu Deutschland, stellt Abdelilah fest.

Der scharfsinnige Araber geht also davon aus, dass man sich sonst wohl in Frankreich zum Spaß überfallen lassen würde, um eine Belohnung zu kassieren. Oder dass man sich mit eben dieser Zielsetzung im Zuge übergibt, um ein paar Euro zu verdienen? Oder was? Abdelilah ist kein Freund der Logik und auch kein Freund von Verstand.

Sonst würde er sicher auch Hinweise und Belohnungen zu den alljährlich in Frankreich zu zehntausenden [3] abgefackelten Autos in seinem Lande ablehnen. Oder werden die gar nicht ausgelobt, weil das „nazi“ ist? Und zum Holocaust führt? Was ist mit Detektiven und Polizisten, die berufsmäßig Geld dafür erhalten, dass sie Verbrecher jagen und festnehmen? Sind das potenzielle Nationalsozialisten? Sicher nicht. Denn die gibt es eben nur in Deutschland, und man findet sie an jeder Ecke und in jeder S-Bahn, wie Abdelilah uns anschaulich vermittelt hat.

(Spürnase: Kaiserschmarren)

 

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Malaysia: Der Islam und die Frauen

geschrieben von dago15 am in Frauen,Islam | 76 Kommentare

Auf ARTE lief am Sonntagabend [4] eine 360° Geo-Reportage, die sich vordergründig mit selbst bestimmten muslimischen Motorradfahrerinnen beschäftigt. Trotz vieler kritisch zu hinterfragender Darstellungen, trotz des Vorenthaltens wichtiger Fakten und trotz einer den Öffentlichen Sendern eigenen Schönfärberei des Islam wurden nebenher doch Fakten präsentiert, die selbst unter dieser gefilterten Darstellung erschreckend genug sind.

Sie zeigen (ab Minute 12:30) ein pervertiertes Bildungswesen, einen Missbrauch der jungen Menschen, die bereits in frühen Jahren gehirngewaschen werden. Im Anschluss an die Darstellung des Schulwesens wird ehrlicherweise dann auch gezeigt, wie die islamische Gesellschaft sich im Osten Malaysias schon jetzt entwickelt:

Der Islam ist Staatsreligion. Doch die Religionsfreiheit ermöglicht ein Nebeneinander der großen Weltreligionen. 6% der Bevölkerung sind Hindus, 20% Buddhisten, Muslime stellen über 60 %.

Von den Muslimen sind etwa die Hälfte gebürtige Malayen. Sie werden im Öffentlichen Dienst bevorzugt eingestellt.

Der Einfluss der Religion auf die malaysische Gesellschaft wächst. Das weltweite Erstarken des konservativen Islam ist auch in der vom westlichen Lebensstil geprägten Metropole Kuala Lumpur deutlich spürbar.

Heute wird Schatz’ fünfter Geburtstag gefeiert. Er besucht die Brainy Bunch Montessori Islamic Preschool, eine Privatschule, in der nach Montessori-Prinzip die Eltern Mitspracherechte haben. Schatz’ Schwester Sonja, die in dieser Schule das Internat besucht, feiert mit. Eine englischsprachige Ausbildung mit Cambridge-Zertifikaten ist Kiki für ihre Kinder ebenso wichtig wie ihre Erziehung zu frommen Muslimen.

Zum Lernen des Korans besucht Sonja ein Spezialprogramm. Ihr Tag beginnt um 4.30 Uhr. „Früh morgens lernen wir den Koran auswendig. Danach gehen wir zum Morgensport. Entweder wir machen etwas im Freien oder wir gehen joggen. Danach studieren wir wieder den Koran. Dann machen wir eine Stunde Mittagsschlaf. Das heißt ‚Koidela’“.

Von 2 bis halb 5 Uhr nachmittags unterrichtet Mohammad Aleno Deen, Lehrer und Direktor der Schule, Arabisch. Dies ist Teil des Dream Cafes [?]-Lehrprogramms. Ein Angebot der Schule, bei dem sich die Kinder ein Jahr lang ausschließlich auf das Erlernen von Arabisch und dem [Fehler im Arte-Text] Rezitieren des Korans konzentrieren. Mit allen anderen Fächern wird pausiert.

Auch islamische Moralvorstellungen werden gelebt. So sitzen Mädchen hinter Jungen, damit diese nicht abgelenkt werden, weder beim Beten noch beim Lernen. Dass sie sich den Raum teilen und miteinander sprechen können, gilt als liberal und ist in nicht allen muslimischen Ländern erlaubt.

[…]  Ziel der Schule sind hoch qualifizierte und strenggläubige Schulabgänger, die den Koran nicht nur auswendig können, sondern verinnerlicht haben. Wir versuchen unseren Schülern zu vermitteln, dass sie überall hingehen können, um den Islam zu verbreiten, auch nach Europa. Was meinen wir mit verbreiten?

Es geht nicht darum zu predigen, sondern sich wie ein guter Muslim zu verhalten. Niemals zu diskriminieren oder rassistisch zu sein, sondern immer friedvoll.

[…]  Kota Bharu ist Hauptstadt von Kelantan, Sultanat und konservativster Bundesstaat Malaysias an der Ostküste. 95 % der Einwohner sind Muslime. Hier werden die Gesetze des Islams strikter interpretiert als an der Westküste. Männer, Frauen und Familien bezahlen [im Supermarkt] ihre Waren an separaten Kassen. Inzwischen ist es hier Gesetz, nach Geschlechtern getrennt anzustehen. Unter der seit den 1990er Jahren regierenden Pas-Partei wurden auch alle Kinos und Karaoke-Bars geschlossen.

Ein Wechsel der Religion ist in Malaysia möglich, man darf zum Islam übertreten. Die andere Richtung ist verboten und wird – staatlicherseits sanktioniert – mit Arbeits- oder Umerziehungslager [5] bestraft.

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