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„Achtung, Reichelt!“: Atomkraftdebatte – Faktenchecks betrügen und fälschen

In den letzten Jahren lesen Sie immer öfter ein Genre, das Ihnen das Gefühl von absoluter und unverrückbarer Korrektheit vermitteln soll: Der sogenannte „Faktencheck“.

Das Problem: Viele dieser „Faktenchecker“ checken keine Fakten auf Korrektheit, sie checken Meinungen auf ideologische Richtigkeit und Reinlichkeit. Aus Fakten lassen sich Meinungen ableiten. Aber aus einer Meinung niemals Fakten. Das ist nichts anderes als Manipulation – und genau das passiert sehr häufig.

Wenn Sie das Wort „Faktencheck“ sehen, seien sie besonders wachsam. Die Gefahr, dass ihnen eine Ideologie als Fakt verkauft werden soll, ist dann besonders hoch. Fakten kennen keine Ideologie. Fakten kennen nur Fakten.

Wir haben uns einmal die „Faktenchecks“ in der Atomkraft-Debatte angeschaut und das Ergebnis wird Sie leider nicht überraschen …

(Aktuelles Video des neuen Youtube-Formats [1] von Ex-BILD-Chef Julian Reichelt)

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Atomkraft-Diskussion ist verlogene Ablenkung

geschrieben von PI am in Altparteien,Deutschland,Energie | 69 Kommentare

Von WOLFGANG HÜBNER | Selbstverständlich ist die Weigerung der Ampelregierung, der Forderung nach längerer Laufzeit der noch aktiven deutschen Kernkraftwerke nachzukommen, in der gegenwärtigen Situation eine üble Provokation. Aber wenn diese Forderung ausgerechnet von CDU/CSU kommt, ist auch das eine Zumutung für alle, die noch um die Hauptverantwortung der Union für den Ausstieg aus der Atomenergie wissen. Tatsächlich betreiben Merz, Söder und Co. das Drängen auf längere Laufzeiten schon deshalb zudem nur halbherzig, weil sie die Grünen auch im Bund lieber heute als morgen als Koalitionspartner ersehnen.

Eine kundige FAZ-Leserbriefschreiberin aus München hat aktuell dargelegt, dass die noch im Netz befindlichen Kernkraftwerke immerhin mehr als die Hälfte des Gases in der Stromerzeugung kompensieren könnten – zehn Prozent des Gasverbrauchs der privaten Haushalte. Und sie folgert: „Wir werden also nicht für die Ukraine frieren, sondern für grüne Ideologie.“ Das ist richtig, aber noch nicht die ganze Wahrheit. Denn nicht die verweigerte Atomkraft ist das Hauptproblem des deutschen Energienotstands, sondern es sind die irrsinnigen Sanktionen gegen Russland und der Verzicht auf die Inbetriebnahme von Nord Stream 2.

Die Gretchenfrage für jede Partei, für jeden politisch Tätigen in unserem Land lautet nämlich nicht nach dem Verhältnis zur Kernkraft, sondern sie lautet: Für oder gegen die Sanktionen, für oder gegen Nord Stream 2! Für Mitglieder der derzeitigen Bundesregierung ist es zugleich die Frage, ob sie ihrem Amtseid Genüge tun  oder ihn brechen wollen. Nur die AfD und minderheitliche  Teile der Linken um Sarah Wagenknecht und Oskar Lafontaine haben diese Frage klar im Sinne und zum Nutzen des Volkes beantwortet. Alle anderen Parteien hingegen, nicht zuletzt auch CDU/CSU, lassen keinen Zweifel, sich der Aggression von USA und EU gegen Russland auch weiterhin zu unterwerfen.

Es sind aber nicht nur die herrschenden Politiker in Deutschland, die „Wärmehallen [2]“ und explodierende Energiekosten mit allen unsozialen Folgen in Kauf zu nehmen bereit sind. Wo ist der Widerstand in der Industrie, im Handel, im Handwerk? Hoffen dort  immer noch alle, Putin werde schon brav weiterliefern, obwohl ihn und seinen Staat die verlogenen deutschen Hassmedien tagtäglich als das Böse schlechthin brandmarken?

Der deutsche Machtblock will offenbar die ultimative Probe aufs Exempel machen, wieviel sich die Bevölkerung gefallen lässt, ohne öffentlich aufzubegehren. Die Corona-Erfahrungen haben Mut gemacht, die Leidensfähigkeit der Deutschen bis zum Extrem zu testen. Das kann gelingen, muss aber nicht. Doch wenn es gelingt, gibt es keinen Souverän mehr, sondern fast nur noch gebrochene Untertanen von Flensburg bis Konstanz.


Wolfgang Hübner.

PI-NEWS-Autor Wolfgang Hübner [3] schreibt seit vielen Jahren für diesen Blog, vornehmlich zu den Themen Linksfaschismus, Islamisierung Deutschlands und Meinungsfreiheit. Der langjährige Stadtverordnete und Fraktionsvorsitzende der „Bürger für Frankfurt“ (BFF) legte zum Ende des Oktobers 2016 sein Mandat im Frankfurter Römer nieder. Der leidenschaftliche Radfahrer ist über seine Facebook-Seite [4] und seinen Telegram-Kanal [5] erreichbar.

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Habeck philosophiert: Atomkraft ist in der Energiekrise nicht hilfreich

geschrieben von PI am in Energie,Grüne | 121 Kommentare

„Jede eingesparte Kilowattstunde hilft“, präsentierte am 30. März unser Energieminister und Philosoph Habeck [6] seine neuesten Erkenntnisse aus dem Nachsinnen für das deutsche Volk und seinen Nutzen. Das Volk soll den Gürtel enger schnallen, wie dazumal beim Eintopfsonntag, der ja auch schon mal als grüne Neuauflage vorgeschlagen wurde.

Gibt es sonst noch was an Vorschlägen, vom linken Philosophen? Was macht der Energieminister angesichts einer absehbaren bzw. schon vorhandenen Energiekrise? Wie reagiert er auf die Verknappung von Energie? Was tut er da? Er lässt drei weitere Kraftwerke vom Netz nehmen, dieses Jahr, am 31.12.22. Habeck am Dienstag laut FOCUS: [7]

10.52 Uhr: “Wir haben ein Wärme- und ein Versorgungsproblem, kein Stromproblem. Und da hilft uns Atomkraft gar nichts“, sagt Habeck deutlich. Danach spricht er weiter über Kohle und d[ie] Einsparung von Gas. Seine Schlussfolgerung: „Das alles hat mich dazu gebracht, zu schließen, dass Atomkraft in dieser Situation nicht hilfreich ist.“

Seine Begründung ist also: Da man mit Strom nicht heizen könne, könne er das Gas nicht ersetzen, mit dem deutsche Häuser und Wohnungen beheizt werden. Nun muss man Habeck Recht geben, dass man den Strom natürlich nicht durch Kupferleitungen bis in die Gasthermen leiten kann um ihn dort für Heizung und Warmwasser einzusetzen.

Ist sein Gedankengang so einfach, ist es möglich, dass ein deutscher Minister so denkt? Wenn man von den Grünen kommt, wohl schon. Genau zu demselben Schluss gelangte bereits seine Parteikollegin und studierte Theaterwissenschaftlerin (2 Semester) Claudia Roth, als es auch um Gas versus Strom ging (Druckausgabe der WELT [8] vom 10.01.2009:

„Mit Verlaub, mit Atomenergie kann man im Winter nicht heizen.“ […] „Man sollte uns auch nicht für blöder verkaufen, als wir im Schnitt sind.“

Wir lösen mal auf, ganz langsam, [9] für Roth und Habeck und all die anderen Grünen, die hier mitlesen:

Das heißt, dass der am 31.12. geplante Stopp der Stromerzeugung etwa drei Viertel dessen ausmacht, was durch eingekauftes Gas (oder eingekaufte Kohle) für die Stromerzeugung aufgewandt werden muss.

Wenn man das Gas für die Stromerzeugung einsparen kann, indem man Atomstrom erzeugt, dann muss das Gas nicht mehr für die Stromerzeugung verfeuert werden.

Es ist dann noch da und nicht weg. Dann kann es von Industrie und Haushalten für Produktion und Heizung genutzt werden. Capito, Philosoph?

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Atomkraft ist gut fürs Klima!

geschrieben von Tal Silberstein am in Deutschland,Energie | 55 Kommentare

Am Wochenende hielt der Verein „Nuklearia“ [10] eine pro-Atomkraft-Demonstrationen in Bayern ab, um auf den klimaneutralen Nutzen der Atomkraft hinzuweisen. Die Gegendemonstranten verweigerten eine freundliche Aufforderung zum Dialog.

Am Samstag demonstrierten etwa 40 Menschen vor dem AKW Isar 2 in Niederaichbach bei Landshut [11], am Sonntag etwa 80 Menschen vor dem AKW Gundremmingen. Unter den Rednern war YouTuber Simeon Preuß [12], der laut Augsburger Allgemeinen [13] erzählte, wie er selber früher einen „Horror“ vor der Atomkraft hatte, weil man ihm es so gesagt habe.

„Wir müssen unsere wundervollen Planeten schützen“, so Preuß, doch was die Kernkraftgegner wollten, führe zum Gegenteil. Hätte die Nuklearia nur zehn Prozent des Budgets der „millionenschweren“ Lobby der Atomkraftgegner, das sie zur „Desinformation“ nutzen, „wäre der Atomausstieg vom Tisch“, zitierte die Augsburger Allgemeine Preuß.

Die AfD-Bayern-MdBs Petr Bystron und Wolfgang Wiehle nahmen ebenfalls an der Demo teil. Die Atomkraft sei eine Spitzentechnologie, die nur wenige Länder weltweit beherrschten, so Bystron. „Der deutsche Atomausstieg war eine ideologisch motivierte Fehlentscheidung. Diesen Wissensstand aufzugeben, auf alle künftigen Innovationen in Bereich saubere Kernfusion und neue Reaktortypen, die Atommüll verbrennen, zu verzichten, ist ein dramatischer Fehler und ein fataler deutscher Alleingang.“

Alle übrigen Länder, welche die Atomenergie beherrschten, bauten ihren technologischen Vorsprung weiter aus, sagte der Abgeordnete, Aufsichtsrat der Stiftung KENFO zur kerntechnischen Entsorgung im Bundestag, während Deutschland mittlerweile Atomstrom aus Frankreich und der Tschechischen Republik importieren müsse, weil Wind und Sonne nicht zuverlässig den Bedarf decken können.

„Die Atomkraft ist auch nötig, um die Klimaziele zu erreichen – das hat sich sogar bis hin zu Greta Thunberg [14] und dem Weltklimarat IPCC herumgesprochen. Wer das Klima mit der Absenkung des CO2-Ausstoßes schützen will, kann nicht gleichzeitig aus der Atomkraft aussteigen. Das ist unsinnig und utopisch,“ so Bystron.

Der Veranstalter der Gegendemo Thomas Wolf radelte mit einer „Atomkraft? Nein danke!“-Fahne um die Demo herum, reagierte aber nicht auf eine Einladung des Nuklearia-Vorsitzenden Rainer Klute zu einem „gepflegten Gespräch“. Im Jahr 2015 seien sie noch bei einer Podiumsdiskussion in Erlangen aufeinandergetroffen, „danach seien die Atomkritiker jedem direkten Dialog aus dem Weg gegangen“, sagte Klute der Augsburger Allgemeinen.

Die Technikhistorikerin und Beisitzerin im Nuklearia-Vorstand Dr. Anna Veronika Wendland hat am 14.7. zusammen mit dem Atomgegner Dr. Rainer Moormann im Memorandum »Warum wir die deutschen Kernkraftwerke jetzt noch brauchen« [17] die Argumente für eine Laufzeitverlängerung zusammengefasst:

„Angesichts des Klimanotstandes und der aktuell zu langsam voranschreitenden Energiewende schlagen wir – Atomkraftbefürworterin die eine, Atomkraftkritiker der andere – vor, die noch am Netz befindlichen sechs deutschen Kernkraftwerke (KKW) möglichst unter Staatsregie mit strengen Auflagen weiterlaufen zu lassen. Stattdessen sollten im selben Umfang besonders klimaschädliche Braunkohle-Kapazitäten zeitgleich stillgelegt werden, was die deutschen CO2– Gesamtemissionen um ca. 10 % senken würde. Falls bis 2030 die erforderlichen wesentlichen Fortschritte auf dem Weg zu Großspeichern für ein weitgehend auf Erneuerbaren Energien basierendes System nicht zu beobachten wären, müsste zwangsläufig über einen Neubau von Kernkraftwerken – zusätzlich zum Erneuerbaren-Ausbau – nachgedacht werden. Zur Vorbereitung dieser Diskussion sollten öffentliche Fördermittel ab sofort auch in Hinblick auf ein solches Szenario eingesetzt werden. Die EEG-Umlage sollte durch ein steuerfinanziertes Modell ersetzt werden.“

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