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Porsche, Prost und Rehlein: Musste oder durfte Bettina Wulff blasen?

Von PETER BARTELS | Kaum raste die News durch Facebook, kotzte sich die Häme aus. Ein Richard von Lenzano geilte auf nt-v-Twitter: “Durfte sie auch blasen????”… Und einer namens “ura” barmte: “Wer hat den Baum in den Weg gestellt?”… Wahrscheinlich derselbe, der einst den Käse zum Bahnhof gerollte hat …

“Du mußt ein Schwein sein in dieser Welt … Du mußt gemein sein in dieser Welt …“. So vergoldeten einst Hungerleider wie die “Prinzen” aus Leip’sch nach der Wende ihre ersten kapitalistischen Erfahrungen im Westen; man sieht es der Plauze von Leadsänger Sebastian Krumbiegel in den Talkshows noch heute an … Und man will eigentlich auch nicht schon wieder mit Salomon kommen (“nichts Neues auf der Welt”) … Aber Neugier und Hähme sind offenbar wirklich zwei der vier wichtigsten Antriebe der Menschheit. Drei und vier? Geld und Geilheit. Natürlich. Trotzdem: Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein, sagte Jesus … Prost!

Bettinas Bier. Egal, ob’s ein Reh, eine Wildsau oder eine Fata Morgana war – es war jedenfalls ein Porsche, ein Baum und zwei Promille. Das reichte schon vor 30 Jahren zu neun Monaten Lappen weg. Und beim zweiten Mal zum Idioten-Test. Und ohne SPD-Führerschein-Oberhäuptling hätte man wahrscheinlich noch weitere dreimal über das Kuckucksnest fliegen müssen. Trotz glänzender Seh- und Reaktionstests. Danke Herr Dr. Sozi. Aber auch heute gibt’s stets den “Promi-Bonus” gratis dazu: Schlagzeilen von der Provinzpresse bis zum SPIEGEL. Oder BILD, wie bei Bettina. [1]

Natürlich m u s s BILD (leider) der Nachricht folgen – hier, dem Provinzblatt NEUE PRESSE, Hannover; die waren (zum Glück) “first”. Kann’se maken nix … Immerhin scheint doch noch Glut in mancher Reporter-Asche zu glimmen. Offenbar ferne Erinnerungen an eine Zeit als es noch Zeitungen gab. Atavistische Spuren, die bei den Messer-Märschen von Merkels Gästen durch Park und Flur weitgehend verkümmert sind. Da herrscht nur Schweigen oder Schwurbeln im Walde. Außerdem: Einzelfälle …

Bettina Wulff ist eigentlich auch nur ein “Einzelfall”. Schon vor neun Jahren gab es 100.000 solcher Suff-Einzelfälle in Deutschland. Und schon damals waren’s nur 15 Prozent Frauen. Bei Merkels Gästen sind Frauen natürlich der absolute “Einzelfall”-Spitzenreiter. So weit bekannt, gab’s bis dato nur eine Vergewaltigung von Mann zu Mann. Und da sich die Sache im rot-grünen Berlin zugetragen hat, weiß man nicht so genau, ob das Opfer sich justemeng in jener Nacht nach Gender-Gesetz gerade als Frau fühlte und dementsprechend Röckchen trug. Je nun …

Bettina Wulffs Einzelfall wäre auch nicht weiter tragisch, wenn … sie nicht dummerweise die “First Lady” von Bundespräsident Christian Wulff gewesen wäre und wieder ist. Wulff? Ja, ja, der mit dem Islam und Deutschland … Mit dem Urlaub in der Toskana und der Türkei. Hach, wie schnappatmete damals das Kaischi, der “First Undertaker” von BILD, als er “Christian und Bettina” zum neuen “Traumpaar” jubelte: Kennedys auf Deutsch. Dass Paar und Story eher ein Dürrenmatt-Plagiat von “Grieche sucht Griechin” war, erschloß sich dem Schickimicki-Ayatollah für Arme seinerzeit nicht: Ärmelschoner trifft Blondine!! Sei’s drum: Das knallrote Bobby Car fuhr in den Präsidentenpalast. Und crashte prompt. Diesmal gab Kaischi den Watergate-Wastl: Ausser Spesen nix gewesen, Herr Präsident? Nicht viel, wie Gericht und Gesellschaft heute weiß …

Aber dann trennte sich das Traumpaar auch noch. Jesses, da war vielleicht was los. Doch, wie das halt so ist bei jungen Frauen (44) und älteren Männern (59), vor allem, wenn ein Kind (10) versorgt werden muß, das andere (15) von früher auch … Und da ist doch die schöne, rundumgesicherte Klinkersteinvilla im romantischen Großburgwedel … Und k e i n e züchtig, waltende Hausfrau, die weise im häuslichen Kreise herrscht … Und die stattliche, staatliche Jahresappanage von rund 250.000 Euro, die nie zu Ende geht … Was sind da schon 15 Jahre Unterschied? Une petite différence. Erstmal jedenfalls. Die Perspektive macht’s: Wiedervereinigung! Es kam zusammen, was eigentlich nicht zusammen gehört.

Nur: Einmal Ärmelschoner immer Ärmelschoner. Präsident hin, Anwalt her. Außerdem: Klinker ist kein Stuck. Und die Blitzlichtgewitter waren zwar manchmal lästig, aber wenn’s gar nicht mehr blitzt, fehlt im Sommer doch irgendwas, wie dieses Jahr landauf, landab erlebt. Und so waberten doch wieder leise die Gerüchte: Er ist sehr schmal und grau geworden … Sie wirkt immer noch so jung und blond … Außerdem: Da war doch mal einer vor fünf Jährchen. Hatte nicht irgendeine Berliner Mottenpost einem Bunten Blatt hinterher gehechelt? “Ein neuer Mann an ihrer Seite”. Jeremias, was für einer: Blond wie Siegfried, schön, wie Apoll, ein Lächeln wie Kirk Douglas. Unternehmer! Und Tennis konnte er auch, Boris war sogar ein Freund.

Warum trinkt eine Frau? Natürlich auch, weil’s ihr manchmal schmeckt. Meistens leider, weil sie Kummer hat. Wie einst die Bischöfin Margot Käßmann nach der Scheidung mit Gott und der Welt: 1,54 Promille. Bettina hatte sogar 2 Promille. Gepustet, geblasen und/oder gezapft, egal. Da riecht der “Allohol” nach Qualm in Seele und Hütte. Wie immer … der Lappen ist weg. Mindestens 9 Monate, wie gehabt. Geldstrafe und Häme gratis, auch, wie gehabt. Und der “Idiotentest”, barmt BILD. Auch wie gehabt.

Aber da ist ja auch noch der Präsident Wullf. Für den ist zwar mal wieder sowas wie “Zapfenstreich”. Aber Frauen sind weise. Sie wissen: Auch Ärmelschoner können Tränen trocknen …


Ex-BILD-Chef Peter Bartels.
Ex-BILD-Chef Peter Bartels.

PI-NEWS-Autor Peter Bartels [2] war zusammen mit Hans-Hermann Tiedje zwischen 1989 und 1991 BILD-Chefredakteur. Unter ihm erreichte das Blatt eine Auflage von 5 Millionen. In seinem Buch „Bild: Ex-Chefredakteur enthüllt die Wahrheit über den Niedergang einer einst großen Zeitung“ [3], beschreibt er, warum das einst stolze Blatt in den vergangenen Jahren rund 3,5 Millionen seiner Käufer verlor. Zu erreichen ist Bartels über seine Facebook-Seite [4]!

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