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Die Schwächen des Westens: Pazifismus und Selbsthass

Der amerikanische Publizist und Direktor des Middle East Forum [1] Daniel Pipes befasst sich in einem Must Read [2] mit der Wahrscheinlichkeit, dass der Westen – trotz großer militärischer Überlegenheit – im Kampf gegen die Islamisten unterliegen wird. Verantwortlich dafür sind die Fehler in der „Software“, sprich: der westliche Hang zu Pazifismus, Selbsthass und Selbstgefälligkeit.

Pipes weiter:

Pazifismus: Unter den Gebildeten hat sich weitgehend die Überzeugung fest gesetzt, es gebe „keine militärische Lösung" für heutige Probleme, ein Matra, das bei jedem Problem des Nahen und Mittleren Ostens angeführt wird – dem Libanon, dem Irak, dem Iran, Afghanistan, den Kurden, dem Terrorismus und dem arabisch-israelischen Konflikt. Aber dieser pragmatische Pazifismus übersieht die Tatsache, dass es in der modernen Geschichte von militärischen Lösungen nur so wimmelt. Was anderes waren die Niederlagen der Achsenmächte, der USA in Vietnam oder der Sowjetunion in Afghanistan, wenn nicht militärische Lösungen?

Selbsthass: Bedeutende Elemente in westlichen Staaten – besonders in den USA, Großbritannien und Israel – glauben, dass ihre eigenen Regierungen die Quelle allen Bösen sind und betrachten den Terrorismus als bloße Bestrafung für Sünden der Vergangenheit. Diese "Wir haben den Feind gefunden, er steckt in uns"-Haltung ersetzt eine effektive Antwort durch Appeasement, wozu auch die Bereitschaft gehört Traditionen und Erreichtes aufzugeben. Osama bin Laden nennt Linksaußen wie Robert Fisk und William Blum beim Namen und feiert sie. Sich selbst hassende Westler sind durch ihre herausragende Rolle als Meinungsmacher an Universitäten, in den Medien, in religiösen Institutionen und den Künsten von übergroßer Bedeutung. Sie dienen den Islamisten als Hilfs-Mujahidihn.

Selbstgefälligkeit: Dass es keine beeindruckende islamistische Militärmaschinerie gibt, durchdringt viele im Westen, besonders bei den Linken, mit einem Gefühl der Geringschätzung. Während konventionelle Kriege – mit ihren Menschen in Uniform, ihren Schiffen, Panzern, Flugzeugen und ihre blutigen Schlachten um Land und Ressourcen – einfach zu begreifen sind, ist der asymmetrische Krieg mit dem radikalen Islam schwer zu fassen. Teppichmesser und Selbstmord-Bombengürtel machen es schwierig, diesen Feind als einen würdigen Gegner wahrzunehmen. Wie John Kerry nehmen viel zu viele den Terrorismus als ein bloßes "Ärgernis" wahr.

Dagegen verfügen die Islamisten über beträchtliche Fähigkeiten:

  • Einen potenziellen Zugang zu Massenvernichtungswaffen, die das westliche Leben vernichten könnte.
  • Eine religiöse Anziehungskraft, die einen tieferen Widerhall und größeres Durchhaltevermögen bescheren könnte als die künstlichen Ideologien des Faschismus oder Kommunismus.
  • Eine auf beeindruckende Weise konzipierte, finanzierte und organisierte institutionelle Maschinerie, die erfolgreich Glaubwürdigkeit, guten Willen und Wahlerfolge aufbaut.
  • Sie verfügen über eine Ideologie, die imstande ist, Muslime jeder Art und Form anzuziehen, vom Lumpenproletariat bis hin zu den Privilegierten, von Analphabeten bis zu Akademikern mit Doktortiteln, von den gut situierten bis zu den Psychopathen, von den Jemeniten bis zu den Kanadiern.
  • Ein nicht gewalttätiger Ansatz – was ich "gesetzeskonformer Islamismus" nenne – verfolgt die Islamisierung über Bildung, Politik und Religion, ohne auf Illegalität und Terror zurückzugreifen. Gesetzeskonformer Islamismus erweist sich in Ländern mit muslimischer Mehrheit wie Algerien und solchen mit muslimischen Minderheiten wie Großbritannien als erfolgreich.
  • Es gibt eine große Anzahl engagierter Kader. Wenn die Islamisten zehn bis 15 Prozent der muslimischen Bevölkerung weltweit ausmachen, dann beträgt ihre Zahl 125 bis 200 Millionen Personen oder eine weit größere Gesamtzahl als alle Faschisten und Kommunisten, die jemals gelebt haben, zusammen.

Pazifismus, Selbsthass und Selbstgefälligkeit ziehen den Krieg gegen die radikalen Islam in die Länge und verursachen übermäßige Verluste. Erst nachdem sie katastrophale Verluste an Menschen und Besitz ertragen haben, werden die linkslastigen Westler dahin kommen, diese dreifache Plage zu überwinden und sich dem wahren Ausmaß der Bedrohung stellen. Die zivilisierte Welt wird dann wahrscheinlich bestehen bleiben, aber verspätet und zu einem höheren Preis als es nötig gewesen wäre.

Sollten die Islamisten smart werden, Massenvernichtung vermeiden und statt dessen den gesetzeskonformen, politischen, nicht gewalttätigen Weg einschlagen und sollte ihre Bewegung lebendig bleiben, ist schwer zu sehen, was sie aufhalten könnte.

Den kompletten Text (Übersetzung: H. Eitener) gibts hier [2], das englische Original hier [3].

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Französische Elitesoldaten verschonten Bin Ladens Leben

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

Einer Filmdokumentation zufolge hatten französische Scharfschützen zweimal Bin Laden im Visier, schossen aber nicht, weil sie keinen Befehl dazu bekamen. Leider habe es zwei Stunden gedauert, bis die Anfrage zum „Feuer frei“ an US-Offiziere weitergeleitet werden konnte. Nur diese wären dazu authorisiert gewesen. Diese Darstellung wird von der Militärführung natürlich bestritten.

Französische Elitesoldaten sollen einer Filmdokumentation zufolge zwei Mal den Moslemextremisten Osama bin Laden im Visier gehabt haben. In beiden Fällen hätten sie aber nicht den Befehl erhalten, ihn zu töten. Ein französischer Soldat wird in der Dokumentation mit den Worten zitiert: „2003 und 2004 hatten wir Bin Laden im Blick. Der Scharfschütze sagte: ‚Ich hab Bin Laden‘.“ Die Dokumentation „Bin Laden, das Scheitern eine Verbrecherjagd“ wurde von den Journalisten Emmanuel Razavi und Eric de Lavarene produziert, die für mehrere französische Medien in Afghanistan arbeiteten. Sie soll im kommenden Jahr ausgestrahlt werden.

Razavi sagte der Nachrichtenagentur Reuters, ein Soldat habe ihnen erzählt, es habe rund zwei Stunden gedauert, bis die Anfrage zur Feuer-Freigabe die US-Offiziere erreicht habe, die zur Entscheidung autorisiert gewesen seien. Es habe ein Zögern bei der Führung gegeben, wird der Soldat zitiert. Die französische Militärführung bestritt allerdings diese Darstellung. Armeesprecher Christophe Prazuck sagte auf die Frage, ob Bin Laden gesehen worden sei: „Das ist niemals passiert.“ Bin Laden gilt als Drahtzieher mehrerer Anschläge moslemischer Extremisten, darunter auch auf das World Trade Center in New York und das Pentagon bei Washington im Jahr 2001. Frankreich hat rund 200 Elitesoldaten unter US-Kommando in Afghanistan.

(Spürnase: Kreuzritter)

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Sultan: Nicht „Kampf der Kulturen“ – „Zivilisation gegen Barberei“

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

[4]Wafa Sultan wurde 1959 in Syrien geboren und ist eine amerikanische Psychiaterin. Bekannt wurde sie durch ihr Engagement in politischen Debatten im Nahen Osten. Sie selbst wurde moslemisch erzogen, bezeichnet sich aber, seit sie Zeugin des Mordes an ihrem Professor an der Universität von Aleppo durch Islamisten wurde, als säkular. 1989 wanderte sie in die USA aus.

Sie hatte zwei spektakuläre Auftritte in Talkshows auf al-Dschazira. Ende 2005 diskutierte sie mit dem algerischen Islamisten Ahmad bin Muhammad über Terrorismus und religiöse Erziehung, der ihren provokanten Fragen meist auswich. Sie warf ihm vor, die Erziehung von Kindern zu Terroristen zu begünstigen, weil diese schon in jungen Jahren bestimmte Verse des Korans auswendig lernen müssten, ohne diese zu reflektieren.

Ihr Auftritt am 21. Februar 2006 bei al-Dschazira wurde von zahlreichen Medien aufgegriffen und verbreitete sich durch E-Mails und Weblogs rasant. Das Thema der Talkshow war Huntingtons Theorie vom Kampf der Kulturen. Vor allem ihre provozierenden Vergleiche machten ihre Gesprächspartner sprachlos. Dieser Auftritt brachte ihr Morddrohungen, aber auch Lob von Reformern ein.

Wafa Sultan: Es gibt keinen Konflikt der Zivilisationen – allerdings einen Konflikt zwischen der Mentalität des Mittelalters und der des 21. Jahrhunderts Wir haben Ausschnitte des Interviews vom 21. Februar 2006 übersetzt. Das Video haben wir zwar schon einmal auf PI gebracht. Da die Thematik weiter hoch aktuell ist und in Zeiten der multikulturellen Verklärung und der Relativierung von Menschenrechten hier Klartext gesprochen wird, haben wir uns entschlossen, die Kernausagen Wafa Sultans noch einmal in Deutsch wiederzugeben.

Wafa Sultan: Der von uns momentan beobachtete Konflikt ist kein Konflikt der Religionen oder der Zivilisationen. Es handelt sich um einen Konflikt zwischen zwei Gegensätzlichkeiten, zwischen zwei Zeiten. Es ist ein Konflikt zwischen einer Mentalität die ins Mittelalter gehört und einer des 21. Jahrhunderts. Dies ist ein Konflikt zwischen der Zivilisation und der Rückständigkeit, zwischen den Zivilisierten und den Primitiven, zwischen der Barbarei und der Rationalität. Ein Konflikt zwischen Freiheit und Unterdrückung, zwischen Demokratie und Diktatur. Es ist ein Konflikt zwischen Menschenrechten auf der einen Seite und der Unterdrückung dieser auf der anderen Seite. Es ist ein Konflikt zwischen denen, die Frauen wie Vieh behandeln und denen, die sie als menschliche Wesen anerkennen. Was wir heute erleben ist kein Konflikt der Zivilisationen. Zivilisationen bekriegen sich nicht, sie sind miteinander im Wettstreit. […]

Interviewer: Von Ihren Worten verstehe ich, dass das, was heutzutage geschieht ein Konflikt zwischen der Kultur des Westens und der Rückständigkeit und Ignoranz der Moslems ist?
Wafa Sultan: Ja, genau dies meine ich. […]

Interviewer: Wer hat den Begriff des Konfliktes der Zivilisationen geprägt ? War dies nicht Samuel Huntington? Es war nicht Bin Laden. Ich würde gern darüber sprechen, wenn es Ihnen nichts ausmacht…
Wafa Sultan: Die Moslems sind diejenigen gewesen, welche diesen Ausdruck zuerst genutzt haben. Der Prohet des Islam sagte: "Mir wurde befohlen die Menschen zu bekämpfen bis sie an Allah und seinen Propheten glauben”. Als die Moslems die Menschen in Moslems und Nichtmoslems teilten und dazu aufriefen, die anderen zu bekämpfen, bis sie das glauben, was sie selbst glauben, haben sie diesen Konflikt ausgelöst und diesen Krieg begonnen. Um diesen Krieg zu beenden, müssen sie ihre islamischen Bücher und Lehrpläne überarbeiten, diese sind voll mit Aufrufen, die anderen zu Ungläubigen (Takfir) zu erklären und diese zu bekämpfen. Sie sagen, dass Sie niemals den Glauben der anderen beleidigen würden. Welche Zivilisation im Angesicht dieser Erde erlaubt es Ihnen, andere Menschen mit Namen zu rufen, welche diese sich nicht selbst für gewählt haben? Einmal nennen Sie sie Ahl Al-Dhimma, ein anderes Mal "Volk des Buches," und ein weiteres Mal vergleichen Sie sie mit Affen und Schweinen, oder Sie nennen Christen diejenigen die Allahs Zorn hervorrufen." Wer hat Ihnen gesagt dass die “Volk des Buches” sind? Sie nicht nicht Volk des Buches, sie sind ein Volk vieler Bücher. All dieser sinnvollen wissenschaftlichen Bücher ,die Ihr heute habt, sind ihre, die Früchte ihres freien und kreativen Denkens. Woher nemmt Ihr Euch das Recht, sie als “diejenigen zu bezeichnen, die Allahs Zorn hervorrufen?” oder "diejenigen die sich verlaufen haben," – und dann kommst Du hierher und sagst, dass Deine Religion von Dir verlangt, den Glaubens anderer zu respektieren? Ich bin kein Christ, kein Moslem und kein Jude. Ich bin ein säkulares menschliches Wesen. Ich glaube nicht an das übernatürliche, aber ich respektiere das Recht der anderen, daran zu glauben.

Dr. Ibrahim Al-Khouli: Sind Sie eine Ketzerin?
Wafa Sultan: Sie können dies nennen wie Sie wollen. Ich bin ein säkulares menschliches Wesen das nicht an das Übernatürliche glaubt….

Dr. Ibrahim Al-Khouli: Wenn Sie eine Ketzerin sind, ist es sinnlos Sie zurechtzuweisen – weil Sie Gotteslästerung gegen den Islam, den Propheten, und den Koran …
Wafa Sultan: Dies ist meine persönliche Angelegenheit welche sie nichts angeht. […]Wafa Sultan: Bruder, Du kannst an Steine glauben, solange Du sie nicht nach mir wirfst. Du kannst dienen, wem Du willst, aber der Glauben anderer geht Dich nichts an, ob sie jetzt glauben, dass der Messias Gott ist, Sohn der Maria, oder dass Satan Gott ist, Sohn der Maria. Lass sie glauben, was sie wollen.
[…]

Wafa Sultan: Die Juden haben die Tragödie des Holocausts überlebt und die Welt gezwungen, sie zu respektieren, mit ihrem Wissen, nicht mit Terror, mit ihrer Arbeit, nicht mit ihrem Heulen und Lamentieren. Die Menschheit verdankt die meisten Entdeckungen und Erkentnisse des 19. und 20. Jahrhunderts jüdischen Wissenschaftlern. 15 Millionen Menschen, über die ganze Welt verteilt, haben sich vereint und sich ihre Rechte verdient durch Arbeit und Wissen. Wir haben keinen einzigen Juden erlebt, der sich selbst in einem deutschen Restaurant in die Luft gesprengt hat. Kein einziger Jude hat eine Kirche zerstört. Kein einziger Jude hat protestiert, indem er andere Menschen getötet hat. Moslems haben drei Buddha Statuen in Schutt verwandelt. Kein einziger Buddhist hat eine Moschee niedergebrannt oder eine Botschaft angezündet. Nur die Moslems verteidigen ihren Glauben, indem sie Kirchen niederbrennen, Menschen töten und Botschaften zerstören. Dieser Weg wird keine Ergebnisse bringen. Die Moslems sollte sich fragen, was sie für die Menschheit tun können, ehe sie von der Menschheit verlangen können, sie zu respektieren.

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„Politischer Islam ist Ideologie mit massenmörderischer Mentalität“

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

Daniel GoldhagenGoldhagen: Politischer Islam ist totalitäre, aggressive Ideologie mit massenmörderischer Mentalität“Daniel Jonah Goldhagen [5] (Foto), der Soziologe aus Harvard, ist zur Zeit in Deutschland und versucht, die Menschen wach- zurütteln, indem er sie mit drastischen Worten auf die Gefahren des politischen Islam aufmerksam macht. Bekannt wurde Goldhagen hierzulande vor allem durch sein 1996 erschienenes Buch „Hitlers willige Vollstrecker [6]„. Er löste mit seiner These, der Holocaust sei ein „Produkt aus der Mitte der Gesellschaft“ gewesen, eine heftige Debatte aus. Nun warnt er uns vor den Gefahren des politischen Islam [7], für den die einzig korrekte Bezeichnung der Begriff ‚Nazismus‘ sei.

Goldhagen ist nach Berlin gekommen, um die Europäer zu warnen, das wird schnell klar. Ganz unakademisch wendet er sich an das Publikum. Er spricht möglichst einfach und allgemeinverständlich, um die größtmögliche Wirkung zu erzielen: „Der politische Islam ist die gefährlichste und radikalste politische Bewegung seit dem Nationalsozialismus.“ Sein Vormarsch an den drei wichtigsten Schauplätzen der Politik, „auf den Straßen, in den Schaltzentren der Macht und an den Kriegsfronten“, zeige, dass er nun vollständig in der Offensive sei. Besänftigungspolitik würde ihn nur zusätzlich ermuntern, die dringendste Frage lautete daher: „Wie einig und entschlossen wird der Westen dem politischen Islam antworten?“

Und da hat Goldhagen so seine Zweifel. Nicht zuletzt die Idomeneo-Debatte um ein aus Sicherheitsgründen abgesetztes Theaterstück in Berlin zeige ihm Europas fehlendes Bewusstsein vom Ernst der Lage. Das Publikum wird unruhig. Doch Goldhagen, der „Genozid-Forscher“, wie er sich selbst nennt, lässt sich nicht beirren. Jahrelang habe er über den Nationalsozialismus geforscht, er sei also sehr vorsichtig, was den Umgang mit diesem Terminus angehe: „Aber Nazismus ist die korrekte Bezeichnung und der einzige Bezugsrahmen für politischen Islam.“ Es sind insbesondere zwei Merkmale, die für ihn die beiden Phänomene vergleichbar machen. Eine totalitäre und aggressive Ideologie, mehr aber noch die genozidäre, massenmörderische Mentalität der beteiligten Protagonisten. Dutzende Beispiele untermauern seine Argumentation; von der Charta der Hamas, den nuklearen Zerstörungsphantasien iranischer Mullahs und den terroristischen Wahnvorstellungen eines Osama bin Laden bis hin zu den islamistischen Gewaltprotesten gegen die dänischen Karikaturen. Mit den Anschlägen von London und Madrid sollte Europa gelernt haben, dass es nicht länger eine autonome Position einnimmt. Trotz der totalitären Bedrohung habe er jedoch die Befürchtung, Europa ließe sich lähmen, obwohl es gelte, Rückgrat zu beweisen: „Wie viele von Euch wollen auch mal über den politischen Islam schimpfen“, fragt Goldhagen rhetorisch in die Runde der rund 300 Gäste. „Und wie viele von Euch trauen sich das nicht? Wir sind jetzt alle Dänen. Wehret den Anfängen.“

Der Autor des Beitrages, Veit Medick, gibt sich wenig Mühe, sein Missfallen über Goldhagens klare Worte zu verbergen. Es ist natürlich zunächst einmal bequemer und ungefährlicher, passiv und stumm zu verharren, zu beschwichtigen und die Zeit mit sinnlosen ‚Dialogen‘ zu vertrödeln. Es ist unangenehm, mit der Wahrheit konfrontiert zu werden, dass Nichtstun und Beschwichtigen falsch und gefährlich sind, genauso falsch, wie das Appeasement der Weltgemeinschaft gegenüber Hitler falsch war. „Wir müssen Irans Atomanlagen bombardieren“, sagt Goldhagen.

Die Erfahrung mit Hitler hätte gezeigt, dass man auch Wahnsinnige beim Wort nehmen sollte und sicher seien könnte, dass sie alles daran setzen würden, um ihre Prophezeiungen und Wahnvorstellungen wahr werden zu lassen. „Das sollte besser verhindert werden.“

(Spürnase: spital8katz)

» Leserbrief an die Welt: forum@welt.de [8]
» PI: Wie rechtsextrem ist der Islam? [9]
» PI: Halbmond und Hakenkreuz [10]
» Fakten & Fiktionen: Goldhagen setzt Islamisten mit Nazis gleich [11]

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„Was Bin Laden macht, hat nichts mit dem Islam zu tun“

geschrieben von PI am in Idioten | Kommentare sind deaktiviert

Wie man ganz ungefährlich Späßchen machen kann, die dem deutschen Dhimmi-Publikum so richtig gut gefallen, zeigte der Kabarettist und Möchtegern-Chansonnier Hagen Rether [12] (Foto) im April diesen Jahres im Rahmen der Mitternachtsspitzen [13]. Wenn man ein paar politisch korrekte Grundregeln beachtet, ist es ganz leicht:

Regel Nummer 1: Der Islam wird in Schutz genommen vor dem Vorwurf, etwas mit Terror zu tun zu haben und Bin Laden wird verharmlost. Das hört sich dann so an:

„Was bin Laden macht, hat nichts mit dem Islam zu tun. Bin Laden hat so viel mit dem Islam zu tun wie Schäuble mit der Fußball-WM. … Nix, gar nix. … Bin Laden wird nie gefangen, den brauchen die dringend als Antichristen. … Das Christentum braucht so eine Figur wie bin Laden, eben die Angst vor dem Teufel, sonst wäre es längst am Ende…“

Regel Nummer 2: Sich über die Wertediskussion und die im Namen des Islam verübten Gräueltaten lustig machen:

„Da regt man sich auf, dass die Kids heutzutage Enthauptungen auf dem Handy anschauen. Ja und? Würde ich auch machen, wenn ich jetzt in dem Alter wäre. Erwachsene produzieren Enthauptungen und Erwachsene produzieren Handys. Ist doch klar, dass die Kids irgendwann Enthauptungen auf dem Handy ansehen…“

Locker-flockig haha werden Gewaltverbrechen rübergebracht, Enthauptungen werden eben produziert wie Handys – alles ganz normal und selbstverständlich.

Regel Nummer 3: Ganz wichtig und daher auf keinen Fall vergessen: Papst-Bashing – das freut die Leute am allermeisten! Da klatschen sie und lachen. Beim Papst-Bashing hält Rether sich daher am längsten und genüsslichsten auf.

Regel Nummer 4: CDU-Politiker lächerlich machen.

(Spürnase: André M.)

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Rumsfeld wegen Kriegsverbrechen in Karlsruhe angezeigt

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

Laufen wir noch ganz rund? Ein internationales Bündnis von Anwälten und Menschenrechtsgruppen hat den früheren US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld wegen Kriegsverbrechen bei der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe angezeigt [14]. Das deutsche Gericht gilt als „letzte Chance“, Rumsfeld zur Verantwortung zu ziehenstrafanzeige_gegen_rumsfeld_wegen_kriegsverbrechen_in_karlsruhe. Gut-Deutschland, die Friedens-Nation, eine idyllische Insel in einer ungerechten Welt – wir sind stolz auf uns!

Konkret wird Rumsfeld die Misshandlung von Gefangenen im Irak sowie im US-Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba vorgeworfen, sagte einer der klagenden Anwälte, Hannes Honecker, in Berlin. Die 220 Seiten umfassende Strafanzeige sei bei Generalbundesanwältin Monika Harms hinterlegt worden. Die Kläger berufen sich auf die universelle Gerichtsbarkeit bei Kriegsverbrechen, zu der sich die Mitgliedstaaten des Internationalen Strafgerichts bekennen. Deutschland erkennt das Gericht an, die USA nicht. Deutsche Gerichte sind nach Angaben von beteiligten Menschenrechtsgruppen wie Center for Constitutional Rights, International Federation for Human Rights und Republican Attorneys Association die letzte Hoffnung auf ein Verfahren. Denn die USA hätten den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag nicht anerkannt. Irakische Gerichte wiederum hätten kein Mandat zur Verfolgung von US-Regierungsmitgliedern. Deutsche Ermittler jedoch dürften bei Kriegsverbrechen tätig werden, unabhängig davon, an welchem Ort die Taten begangen worden seien. Zudem verliere Rumsfeld nach seiner Abberufung seine Immunität. Die Beschwerde wird im Namen von elf Irakern, die in Abu Ghraib einsaßen, und einem Saudi eingereicht. Der Saudi Mohammed al Kahtani soll in Guantanamo mit der besonderen Genehmigung Rumsfelds und unter Aufsicht eines Generals gefoltert und misshandelt worden sein. Er soll in die Anschläge vom 11. September verwickelt sein.

Das muss man erstmal auf sich wirken lassen: Ein deutsches Gericht soll die Zuständigkeit haben, im Namen von Irakern und saudischen Terroristen gegen einen ehemaligen amerikanischen Außenminister ein Strafverfahren zu führen! Man muss sich in Grund und Boden dafür schämen, dass so etwas theoretisch überhaupt möglich sein kann, ausgerechnet gegen einen ehemals hochrangigen Politiker des Landes zu ermitteln, das Deutschland von Hitler befreit und die Demokratie hierzulande eingeführt hat! Und das alles passiert zeitgleich mit einer Warnung des britischen Außenministeriums, dass Al-Quaida nach der Atombombe [15] strebt.

„Wir wissen, dass es entsprechende Bemühungen gibt“, sagte ein Sprecher des Außenamts in London. Al-Qaida wolle Atomtechnologie erwerben, um in einem westlichen Land einen nuklearen Anschlag zu verüben. Auf islamistischen Websites fanden Terrorfahnder weitere Hinweise auf den Erwerb von Massenvernichtungswaffen.
Das britische Außenministerium gehe aber davon aus, dass das Terrornetzwerk bislang noch nicht über die notwendige Technologie verfüge, betonte der Sprecher. Die Chefin des britischen Inlandsgeheimdienstes MI5, Eliza Manningham-Buller, hatte in der vergangenen Woche gewarnt, künftige Terroranschläge könnten mit Massenvernichtungswaffen verübt werden. Die britische Tageszeitung „The Guardian“ berichtet in ihrer Dienstagsausgabe unter Berufung auf einen hochrangigen Mitarbeiter des Außenministeriums, die Briten hätten „jede Menge Geschwätz“ über den Erwerb von Massenvernichtungswaffen auf islamistischen Websites gefunden. In Großbritannien herrschen verschärfte Sicherheitsvorkehrungen, seit vier islamistische Attentäter im Juli 2005 bei Anschlägen in London 52 Menschen mit in den Tod rissen.

Dem Außenministerium lägen Beweise vor, dass al-Qaida und andere Terrorgruppen chemische, biologische und nukleare Materialien erwerben und damit Anschläge verüben wollten, sagte ein weiterer britischer Diplomat, der seinen Namen nicht genannt haben wollte: „Wir wissen, dass es das Bestreben gibt; wir wissen, dass es Bemühungen gibt, die Materialien zu bekommen; wir wissen, dass es Bemühungen gibt, die Technologie zu bekommen“. Der britische Inlandsgeheimdienst MI5 hatte in der vergangenen Woche erklärt, die Behörde habe derzeit rund 200 mutmaßliche Terrorzellen oder -netzwerke im Visier. Die Gruppen stehen demnach im Verdacht, an der Planung von Terroranschlägen beteiligt zu sein oder diese zu unterstützen. Nach einem US-Medienbericht vom Wochenende plant al-Qaida in der Weihnachtszeit Anschläge auf Bahnnetze und Fluglinien in Europa. Wie der Fernsehsender CBS News unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse aus Verhören von Terrorverdächtigen aus Afghanistan und Pakistan berichtete, soll es Pläne zur Wiederholung der vereitelten Anschläge am Londoner Flughafen Heathrow geben. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) warnte vor einer akuten Anschlagsgefahr auch in Deutschland. SPD und Union wollen nach Angaben von Justizministerin Brigitte Zypries (SPD) im Fall eines Anschlags unter bestimmten Bedingungen auch den Einsatz der Bundeswehr im Innern zulassen.

Wer, wenn nicht die Amerikaner, soll den Terroristen die Stirn bieten? Wieso greifen wir sie an, statt mit ihnen an einem Strang zu ziehen? Wie peinlich verblödet sind die Deutschen inzwischen, wenn die Menschen in den neuen Bundesländern Bush als gefährlichsten Politiker [16] einstufen, unermesslich viel gefährlicher als Bin Laden? Braucht es wirklich erst einen Terroranschlag in Deutschland, damit wir begreifen, wo der Feind sitzt und dass er nicht USA heißt?

Wir fürchten, ein Terroranschlag würde die Menschen in ihrer Blauäugigkeit noch bestärken. Sie würden fleißig die Fehler bei uns suchen: „Ja, wenn Bush nicht Präsident wäre …, ja, wenn wir nicht den Amerikanern immer helfen würden … ja, wenn wir nicht die Mohammed-Karikaturen veröffentlicht hätten … – dann wäre bei uns eitel Sonnenschein und man hätte uns in Ruhe gelassen.“ Und wer weiß, vielleicht wäre die Erde sogar eine Scheibe!

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Islam als Lifestyle

geschrieben von PI am in Islamisierung Europas | Kommentare sind deaktiviert

[17]Die gefährliche Verharmlosung einer totalitären Ideologie: Dass „Islam“ der Inbegriff von Frieden und Toleranz ist, weiß im Dhimmi-Westen längst jedes Kind. Aber dass der Islam auch megacool sein kann, muss sich erst noch rumsprechen. Derzeit ist Ramadan, die globale, islamische Fun-Party. Einen vollen Monat jede Nacht eine geile, riesige Sause [18] weltweit, wie uns die taz erläutert.

Was hat der Westen dagegen zu bieten? Einen einzigen Heiligen Abend und Silvester. Wo wir harmlos böllern, während im Islam „richtige Böller“ (hier [19] und hier [20]) gemäß Prophetenvorbild [21]für Stimmung sorgen. Farbenprächtige Kopftücher [22] bereichern das Straßenbild, während westliche Frauen mit lediglich vier Haarfarben laaaanngweilen [23]. Lustige, knallbunte Burkini-Bademode [24] schützt vor Hautkrebs und garantiert beim Beach-Life optische Vielfalt anstatt westlicher Einfalt [25].

Barbiepuppen wirken nur noch obszön und dämlich neben der frommen „Fulla“ [26] mit Hijab und Gebetsteppich. Und Coca Cola, das bush-bittere Imperialistengesöff schlechthin, schmeckt öde im Vergleich zum islamischen Megataste von Mekka-Cola [27], dem Cool-Drink des Propheten.

Die Vielfalt des Islam garantiert mehr, als nur den Anblick eines Finsterlinges wie Khomeini [28], die Folgen mörderischer Intoleranz [29] oder ein paar Ehrenmorde [30].

Islam – das bedeutet laut SpOn Liebesglück in der Zwangsehe [31]. Islamisch leben und denken heißt rebellisch cool im Trend liegen gegen westliche Dekadenz. Das löst bei vielen Ungläubigen, speziell den Linken, knisternde 68er-Deja-Vu´s [32] aus. Da kommt Yussuf Islam, Begründer mehrerer Koranschulen, der in seinem früheren, ungläubigen Leben, auf den profanen Namen Cat Stevens [33] reagierte, genau zum richtigen Zeitpunkt aus der Versenkung zurück. Eine neue CD, Konzerte, und ein ganz arg lieber Yussuf belehren uns, wie friedlich der Islam doch ist, dass dieser „eigentlich“ nichts mit der Scharia zu tun hat, und wie gut er sich anfühlt für jeden, der in der westlichen Dekadenzgesellschaft die Sinnsuche wagt. Hippie-Flower-Power, Hare Krishna, Baghwan, Love & Peace, Hausbesetzerszene, Ökoprotest und friedensbewegt, Anti-AKW und Vollwertkost – alles out ! Ziemlich dead and gone. Das ist für sich genommen wenig beklagenswert. Denn zur Sinnstiftung gibt es ja immer noch bauchfrei und Schaum-Parties. Doch zeigt sich zugleich eine Abnahme westlicher Kulturdominanz.

In den westlichen Großstädten entsteht eine neue Mischkultur, die sowohl westliche Elemente als auch exotische enthält. In der Musikszene sind orientalische Klänge längst etabliert. Könnte der Islam also zu einer Art „Modeerscheinung“ werden? In den Medien und der Politik ist es längst chiq, sich dem Islam anzubiedern. Madame Kanzlerin [34]

absolviert mit dem türkischen Ministerpräsidenten Erdogan im Kreise seiner Getreuen ein „Iftar-Essen“, das traditionelle Fastenbrechen während des Fastenmonats Ramadan. Eine Geste, die Schröder mit „seinem Freund“ Erdogan vor einem guten Jahr schon vorgemacht hatte.

Coole Nummer, Angi und Gerd. Noch cooler, dass man von Erdo niemals verlangen würde mit uns einen Sonntags-Schweinebraten zu verzehren. Es gilt als grob unhöflich, von einem Moslem das zu verlangen, was man selbst als Tugend betreibt. Anbiederung an den Islam ist so in, wie sich Ende der 60er die Haare wachsen zu lassen und Drogen einzuwerfen [35]. Die europäische Kultur im sinnvergessenen Wertevakuum, ist naturgemäß offen für Neues. Für eine Botschaft, die weiß, wo es langgeht. Auch das hat seinen historischen Vorläufer [36]. (grusel)

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis islamische „Popkultur“ sich auch in Europa ausbreitet. Diese flankiert die politische Indoktrination islamischer Organisationen in unseren Medien, Politik und Behörden, sowie die theologisch-juristische Indoktrination über Moscheen, „Kulturzentren“ und Islamunterricht. Islam als Lifestyle – ein Konzept das aus mehreren Gründen voll aufgeht.

Menschen sind eine kollektiv lebende Spezies. Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft schafft ein Gefühl des Wohlbefindens, basierend auf Geborgenheit und Anerkennung. Einer herausgehobenen Elite-Gemeinschaft anzugehören (wie dem Islam), schmeichelt dem Ego nochmals. Man fühlt sich als jemand Besseres, ohne dafür eine Leistung erbringen zu müssen. Der Islam bedient diese niederen Bedürfnisse sehr effizient, allerdings um den Preis des Verlustes an Individualität und Selbstbestimmung (darum heißt Moslem ‚der Gehorsame‘) und der Erschaffung einer hierarchischen Diskriminierungsgesellschaft.

In der islamischen Welt bedient längst ein popkultureller Gegenentwurf zum westlichen Einfluß diese Bedürfnisse. Ein Islam-light, der oberflächlich westlichen Modetorheiten ähnelt, jedoch genauso die islamisch-politische Ideologie im Denken und Handeln etabliert. So wird aus einem anfangs freiwilligen Lifestyle das One-Way-Ticket in die islamische Gehorsams- und Zwangsgesellschaft.

Ein Trend-Beispiel aus Ägypten verdeutlicht, wie subtil der Islam psychologisch expandiert [37]. Auszüge aus dem Zeit-Artikel „die Pop-Islamisten“:

Eine neue Generation junger Muslime folgt der sanften Botschaft eines pazifistischen TV-Senders in Kairo. Er sendet weltweit und begeistert die Mittelschicht-Jugend zwischen Birmingham und Singapur für den »richtigen« Islam. Die Religion bestimmt ihr Leben, doch das hindert sie nicht daran, Trends aus anderen Kulturen, besonders aus dem Westen, zu übernehmen. Sie versehen Musik, Talkshows und Mode mit islamischen Vorzeichen, und schon gehören sie ihnen. …. »Ich habe dann beschlossen, mit meiner Musik dem Islam zu dienen.«….. Er kombiniert die traditionellen Inshad-Gesänge, mit denen seit Jahrhunderten der Prophet gepriesen wird, mit Popelementen. Instrumente werden nur sehr sparsam eingesetzt. Wenn er singt, klingt es nahöstlich, doch seine Worte sind Englisch. Ab und zu lässt er eine arabische Strophe einfließen. Für Westler klingt dies exotisch. Für Araber auch, denn Sami Yusuf spricht Arabisch mit britischem Akzent. Er mischt Rhythmen und Lebensgefühl aus beiden Welten. Er lebt zwischen Manchester und Kairo, und er hat Fans in der ganzen Welt. Eine Million Mal hat sich seine CD Der Lehrer verkauft. Sie ist ein Hit in der arabischen Welt, war aber auch in der Türkei auf Platz eins. Monatelang. In Indonesien sind seine Konzerte ausverkauft, und auch aus Deutschland bekommt er Fanpost: »Wer deine Musik hört, dem schmilzt das Herz. Bitte mach, dass alle Menschen sie hören und so zum Islam finden«, schreibt »Turkishgirl« aus Köln.

Popstars, aber auch Intellektuelle, wie alle öffentlich agierenden Charismatiker, wirken für viele Menschen als Leithammel. Sie bieten scheinbar Orientierung und befriedigen den Wunsch nach verstanden werden ebenso wie nach Vorbildern. So wirkt das Auftreten islamistischer Popstars (oder auch z.B. TV-Moderatoren und Schauspielern) auch ohne direkt missionierende Botschaft suggestiv als beispielhaft:

»Ich bin kein Missionar!«, betont dieser. »Ich singe auch nicht direkt über die Religion. Ich singe über das Gute im Menschen, das, was uns alle verbindet. Aus meiner Sicht sind gute Muslime in erster Linie gute Menschen«, sagt er und nippt an einem zarten Mokkatässchen: »Ich freue mich, dass ich mit meiner Musik bei diesem Projekt – das Gute zu fördern – mitmachen kann.« Ein Teil seines Erfolgs ist, dass Sami Yusuf religiös ist und dieses zeigt. Um die anstößigen Seiten der westlichen Popindustrie, um wilden Sex und Drogen macht er einen Bogen. Seine Musik ist sauber. Das kommt an.

Egal, ob sie in Kairo, Singapur oder Berlin zu Hause sind, sie fühlen sich zugehörig zu einer großen Gemeinschaft. Sie verbindet, dass sie die moralische Dekadenz des Westens ablehnen. Die neue Bewegung knüpft an frühere Generationen von Islamisten an und nennt sich Sahwa, Bewusstwerdung. Sie hat sich der Nahda, der Renaissance des Islams verschrieben. Den Neuen geht es jedoch nicht mehr darum, Regierungen zu stürzen. Sie wollen die Gesellschaft verändern, indem sie selbst bessere Menschen werden. Die Sahwa-Bewegung hat keine Zentrale und kein Manifest. Dafür gibt es Stars, Internet-Seiten und TV-Sender, die sich der Idee verschrieben haben. Sie glauben, dass eine bessere Welt möglich ist, wenn sich alle an den Islam halten. Den richtigen Islam, natürlich. Junge Muslime weltweit fühlen sich dieser Idee verbunden.

»Unsere Länder werden von fremden Einflüssen überspült, und wir wissen gar nicht mehr, wer wir eigentlich sind. Die Jugend braucht in dieser Krise Leitfiguren. Iqra versucht, ihnen einen Weg zu weisen, der mit Extremismus und Gewalt nichts zu tun hat«, sagt Mohammed Hamdan. Das Programm wird zum großen Teil in Dubai und Kairo produziert und kann weltweit empfangen werden. Auch in Deutschland hat der Sender viele Zuschauer. Iqra bietet konservativen Islam in verschiedenen Darreichungsformen: Religionsgelehrte vom Golf in traditionellem Gewand warnen vor den Höllenqualen, die schlechte Muslime im Jenseits erwarten. Die Talkmasterin Abeer Sabri hingegen plaudert mit Jugendlichen über das Leben. Bis vor kurzem war sie in eher schlüpfrigen Rollen im Kino zu sehen. Jetzt ist sie einer der Stars von Iqra. Ihre Art, das Kopftuch besonders bauschig um den Kopf zu stecken und das Kinn mit einer extra Stoffschicht zu betonen, wird von Teenies tausendfach kopiert.

Mohammed Hamids Zentrum erinnert eher an ein Fitness-Center als an eine Religionsschule. »Wir haben moderne didaktische Methoden entwickelt, mit denen die jungen Leute hier den Koran lernen«, erklärt Mohammed Hamid. Auf dem flauschigen Teppichboden des Gebetsraumes sitzen Frauen in Zweiergruppen. Die eine hört die andere ab. Wenn der Vers sitzt, macht sie ein Häkchen auf dem Trainingsplan. »Das Auswendiglernen des Korans verändert den Menschen. Die Religion erklärt den Sinn unserer Existenz. Vielleicht kann man es vergleichen mit Sozialisten. Sie haben ein Gefühl, aber erst wenn sie das Kapital von Marx studiert haben, bekommt dieses Gefühl ein solides Fundament.«

Ideologischer Dogmatismus, blindes Festhalten an einmal als „richtig“ Erkanntem, das ist in der Tat die Charakter- und Denkstruktur vieler Linker und Multikulturalisten. Die Sympathie vieler Linker für den Islam entspringt in der Tat zu einem erheblichen Anteil deren Neigung zu dogmatischer Erstarrung und Intoleranz.

Er hat moderne Methoden eingeführt, und die freundlich gestalteten Räume haben mit den kargen Moscheeschulen, in denen in armen Gegenden der arabischen Welt Kindern bis heute von autoritären Gelehrten Sure für Sure eingepaukt wird, nichts gemein. Der Inhalt ist der gleiche, doch die Form wurde – passend zur trendbewussten Klientel – modernisiert. Koransuren herunterschnurren ist plötzlich wieder schick. 7000 Studenten sind bei ihm eingeschrieben. Sein Zentrum hat inzwischen schon fünf Filialen, und seit kurzem leitet Mohammed Hamid via Iqra Jugendliche sogar weltweit an.

Der Topstar unter den Pop-Islamisten ist Amr Khaled.

Er erteilte »Unterrichtsstunden« in einer Moschee in Kairo, und im ganzen Viertel lauschten die Jugendlichen der Lautsprecherübertragung seiner Geschichten über das Leben des Propheten und wie man sich als junger Muslim in der komplizierten Welt zurechtfindet. Schnell füllte er ganze Stadien. 4000 kamen zu einer Gastlesung, die er 2004 in Hanau gab. Seine Homepage gehört zu den 50 meistangeklickten Seiten weltweit, berichtet sein Webmaster. Amr Khaled hat Ägypten verlassen, nachdem die Regierung ihm verboten hatte aufzutreten. Er war dem Regime und besonders dem religiösen Establishment zu einflussreich geworden. Auch wenn der Konflikt inzwischen behoben sein soll, bleibt Amr Khaled in Birmingham. Seine Sendung, die im Libanon aufgezeichnet wird, lebt von ihm und seiner Botschaft.

»Amr Khaled fordert die Menschen auf: Macht was aus eurem Leben! Übernehmt Verantwortung! Er sagt den Menschen, dass Religion eben nicht nur Beten und Fasten bedeutet. Das hat einen richtigen Mentalitätswechsel ausgelöst«, sagt der Übersetzer Khaled Farag. Er lebt im Rhein-Main-Gebiet. Auch er opfert einen Teil seiner Freizeit für ein Projekt der Sahwa. Über 400 Freiwillige aus 21 Ländern haben sich zusammengeschlossen, um die Botschaft von Amr Khaled in andere Sprachen zu übersetzen. »In den letzten Jahren ist viel Schlechtes über den Islam berichtet worden. Wir wollen das Bild wieder geraderücken. Amr Khaleds Texte eignen sich dafür, da er den Menschen die Inhalte des Islams in einer zeitgenössischen Sprache nahe bringt«, erklärt Khaled Farag seine Motivation. Die Pop-Islamisten beweisen, dass Osama bin Laden nur ein Gesicht des Islam in der globalen Welt ist. Amr Khaled, Sami Yusuf und Co. stehen für das Gegenkonzept – und sie sehen sehr viel besser aus. Kein Wunder, dass die Mehrheit der muslimischen Jugendlichen ihnen den Vorzug gibt.

Fazit: „Modern“ ist an der sich entwickelnden pop-kulturellen Ausformung des Islam nur die Vermarktung, nicht aber der Inhalt. Über das Bedürfnis der Zusammengehörigkeit und Sinnsuche im Leben, wird die Ethik der Scharia vermittelt, ein totalitärer Despot und Prophet als Heilsfigur etabliert. Im Westen kommt die popkulturelle, verharmlosende Vermarktung des Islam den Islamfreunden sehr gelegen. Sie greifen die propagandistische Selbstdarstellung modern wirkender Moslems, die aber dennoch voll zur Scharia stehen, gerne auf, um sich in ihrer ideologisch-blinden Verharrung eines idealisierten, Europa-kompatiblen Islam bestätigen zu können. Folglich deuten unsere Dhimmi-Medien islamische Menschenrechtsverletzungen zum Lifestyle um, der ungeachtet seiner politischen wie diskriminierenden Fakten neben bauchfreier Harmlosigkeit gleichberechtigt seinen Platz finden soll. Wie einst bei der Bewegung der 68er folgt dem Lifestyle ein Wertewandel und institutioneller Durchmarsch, der immer weitere Bevölkerungskreise erfasst. Zuerst wird die islamische Bevölkerung Europas re-islamisiert, von westlicher Dekadenz zunehmend „befreit“. Doch ein oberflächlich modern wirkender Islam, der sich als esoterische Spielart darstellt, wird auch im Westen zumindest ein hohes Maß an freundlicher Duldung, wenn nicht sogar Anziehungskraft entfalten.

Sollte es so kommen, übernimmt die Ethik der Scharia eine gestaltende Rolle und höhlt das Grundgesetz schleichend aus, weil es von der Bevölkerung, die sich immer mehr islamischen Sitten anpasst, nicht mehr getragen und gelebt wird. Dieser fließende, schleichende Wandel unserer Gesellschaft ist weitaus nachhaltiger und somit bedrohlicher als jeder Terroranschlag. Denn er sagt, dass islamisches Unrecht zum Gesellschaftssystem wird.

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