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Bundesratskrimi – die Fortsetzung

schlumpf.jpgEveline Widmer-Schlumpf (Foto), Tochter des früheren Bundesrats Schlumpf, hat die Wahl doch angenommen. Als SVP-Bundesrätin kann sie sich indessen nicht bezeichnen. Wie es aussieht, steht sie bald als Bundesrätin ohne Fraktion da, wenn sich die SVP aus der Koalitionspolitik zurückzieht und in die Opposition geht.

Ein in der Schweiz unübliches Vorgehen, dennoch im Gedanken aber nicht unschweizerisch. Was Blocher weiter vor hat, entscheidet sich gerade jetzt.

Wenn man SpOn [1] liest könnte man meinen, alle Schweizer wären freudentaumelnd über die Abwahl von Blocher. Der Spiegel titelt: „Rechtspopulist Blocher geschasst – Freudenfeier in Bern“.

Bei genauerer Durchsicht des Artikels haben lediglich 1500 Menschen die Abwahl Blochers bejubelt – im Gegensatz zu den über 10‘000 SVP-Anhängern die am 6. Oktober zur Kundgebung in Bern erschienen waren. Was der Spiegel von den SVP-Wählern – immerhin einem Großteil der Schweizer Bevölkerung – hält, äußert er unverhohlen:

„Militante Sympathisanten des nationalenkonservativen und radikalen Verlierers Blocher“.

Am 6. Oktober militant und brutal auf die friedliche Kundgebung der SVP losgegangen waren indessen die Linksautonomen, nicht umgekehrt.

Schon ganz anders klingt die Überschrift bei der NZZ [2]: „Die Wirtschaft bedauert Blochers Abwahl“.

Dass Bundesrat Christoph Blocher am Mittwoch in seinem Amt nicht bestätigt worden ist, hat in Wirtschaftskreisen eher überrascht, und seine Abwahl wurde zumeist mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Der Vorsitzende der Geschäftsleitung von Economiesuisse, Pascal Gentinetta, erklärte auf Anfrage, Blocher habe als Bundesrat «ausgezeichnete» Arbeit geleistet und sich für die Interessen der Wirtschaft eingesetzt. Der Präsident des Schweizerischen Gewerbeverbandes und FDP-Nationalrat Edi Engelberger meinte: «Wir verlieren im Bundesrat einen Unternehmer, eine Persönlichkeit, die die Sorgen und Nöte der KMU (Kleinen und mittleren Unternehmen) kennt und sich für unsere Anliegen eingesetzt hat.»

Abgeschlossen ist das Kapitel indessen immer noch nicht – Vieles bleibt offen. Gerade in diesem Moment wendet sich Blocher an die Öffentlichkeit, und Sie können live mit dabei sein bei Sondersendung von „Classe Politique [3]“ auf SF 1, die seit 14.00 Uhr läuft.

Um 20.00 Uhr wird es im Schweizer Fernsehen (SF) eine Sondersendung von «Classe Politique» geben, in der mit Analysen, Gesprächen und Hintergrundberichten die Wahl von Eveline Widmer-Schlumpf aufgearbeitet wird.

Die Medien-Konferenzen erscheinen auf folgenden Kanälen:

» im Fernsehen auf SF 1 [4]
» unter www.tagesschau.sf.tv [5] im Internet
» als Live-Stream [6]
» via SF-TELETEXT (ab Seite 105)
» für alle unterwegs per SMS [7].

(Spürnasen: Reziprok und Roland)

Update: SF-Tagesschau-Ausschnitt vom 13.12.2007

[youtube rAJE7FdMfJY nolink]

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Polizei bettelt bei Muslimen um Vertrauen

geschrieben von PI am in DiaLÜG,Migrantengewalt | Kommentare sind deaktiviert

ditibgang.jpgWenn die Rütli-Borats [8] groß geworden sind, trägt die Kuschelpädagogik der Friedensgeneration mit ihren Dialog-Tischen und ihren Anti-Gewalt-Kursen reichlich Früchte. Ganz nach dem Motto „was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr“, bleibt der mangelnde Respekt gegenüber dem Staat erhalten. Nur die Zielgruppe ändert sich von den Lehrern in Polizisten. Und die haben, wie sich das gehört, Angst und suchen einen Ausweg dort, wo Rütli angefangen hat: Im Dialog [9].

Im Stich gelassen von Vorgesetzten und Politik versucht die Polizei erst gar nicht mehr, Gesetze und Verordnungen gegenüber Migranten durchzusetzen. Statt dessen bittet man darum, ernst genommen zu werden und wirbt bei den drei Millionen Muslimen in Deutschland um Vertrauen und Dialog.

Die Polizei erlebe etwa den mangelnden Respekt von Muslimen vor den Beamten oder gar zunehmende Attacken hautnah mit, sagte der Landespolizeipräsident von Baden-Württemberg. „Das sind Tendenzen in Richtung Parallelgesellschaft. Wenn wir den Dialog nicht führen würden, könnte das zu Verhältnissen wie in Frankreich führen.“

Die Polizei wolle sich den Muslimen „als Bürgerpolizei näherbringen“ und „deutlich machen, dass sie im Rechtsstaat ein Partner ist.“

Je unverschämter das Auftreten der muslimischen Migranten, desto ängstlicher, hilfloser und gesprächsbereiter agiert der Staat. Es reicht offensichtlich, deutsches Recht mit aller Härte gegenüber Einheimischen durchzusetzen. So wurde ja nicht nur der Fußballprofi Stefan Effenberg zu 100.000 Euro Geldstrafe verurteilt [10], weil er einen Polizisten als „Arschloch“ bezeichnet haben soll, nein, seine Ehefrau muss auch noch 5.000 Euro wegen angeblicher Falschaussage zahlen und gilt nun als vorbestraft [11]. Warum wurde hier kein Dialog geführt, in dem der Staat um Vertrauen wirbt und als Partner verstanden werden möchte?

Jedenfalls brauchen Migranten für ihr unverschämtes Auftreten keine vergleichbaren Konsequenzen zu fürchten. Ein „Arschloch“ wird von Vollzugsbeamten hier gar nicht mehr registriert. Die Folge sind Wochenend-Bilanzen wie diese [12] aus Göppingen.

(Spürnasen: Bill, Ben, MEM, Weiterdenker, Nico44 und SilenusTheCrusader)

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Köln: Antifa-Überfall auf jüdischen Schriftsteller

geschrieben von PI am in Antisemitismus,Deutschland,Linksfaschismus | Kommentare sind deaktiviert

ivan-denes.jpgWer immer die Drahtzieher im Hintergrund der Antifa sein mögen, sie haben die rote SA-Truppe gut im Griff. Auf Befehl greift man mit erbitterten Hass jeden an, der der Meute als Nazi offeriert wird. Da ist es auch egal, wenn es sich um einen jüdischen Schriftsteller handelt, der in Rumänien den Holocaust überlebte, nach kurzem kommunistischen Engagement selbst Opfer des Stalinismus wurde, später eine Professur in Haifa/Israel innehatte und seit vielen Jahren als konservative Stimme in Deutschland tätig ist: Ivan Denes [13] (Foto).

Wer in Deutschland zu wem sprechen darf, das bestimmt, ermuntert durch die mediale Hysterie eines gefühlten Kampfes „gegen rechts“, mehr und mehr die linksfaschistische Antifa. Jetzt traf es den jüdischen Schriftsteller und Herausgeber der Zeitung Die Konservativen [14], als er ohne Genehmigung des roten Mobs in Hürth bei Köln eingeladen war, einen Vortrag zum Nahostkonflikt zu halten. Die Zeitung berichtet:

Ivan Denes wurde Opfer eines linksradikalen Übergriffs in Köln. Der Chefredakteur unserer Zeitung wollte gerade seinen Vortrag beginnen, als die vermummten Gestalten in den Saal stürmten. „Sie brüllten ‚Nazis raus’ und rissen die Kabel von der Tonanlage heraus“, berichtet der 79jährige. Die linksradikale Antifa versuchte mit Gewalt die Versammlung zu sprengen.

Dieser Angriff auf Ivan Denes fand im „Boarding House“ in Hürth bei Köln statt. „Das waren etwa fünfzehn Personen mit Transparenten.“ Sie schütteten Denes, der einen Vortrag über die Entwicklung im Nahen Osten halten wollte, ein Glas Orangensaft über das Hemd.

Blut spritzte

Beschwichtigend wollte Denes mit ihnen sprechen und sie zur Diskussion einladen. Einem älteren Teilnehmer wurde währenddessen die Nase blutig geschlagen. Als einer der Angreifer rief „Die Bullen kommen“, zog die schwarze Kolonne ab. Die Polizei traf erst mit erheblicher Verzögerung ein.

Ivan Denes ist nach dem Schrecken wieder wohlauf.

Denes ist in linksextremistischen Kreisen besonders wegen seines Engagements für konservative Politik verhasst. Eine kurze Beschreibung seines literarischen Werkes fanden wir in der Berliner Morgenpost [15].

Vorwürfe, er habe mit Äußerungen rechte Holocaustleugner argumentativ unterstützt, wurden auf der Seite „Holocaust Referenz – Argumente gegen Holocaustleugner“ [16], schlüssig widerlegt und als Propagandatrick von Neonazis enttarnt. Kein Wunder, dass die rote SA sich ausgerechnet auf die antisemitischen Argumente ihrer braunen Gesinnungsgenossen beruft.

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Pariser Krawalle: Sarkozy ist Schuld!

geschrieben von PI am in Frankreich,Migrantengewalt | Kommentare sind deaktiviert

Der gutmenschliche Verblödungsgrad hat inzwischen wirklich beängstigende Ausmaße angenommen. Die Berichterstattung über die Straßenschlachten in den durch Zuwanderung kulturell aufgewerteten Vororten von Paris, die das Hamburger Abendblatt abliefert, noch zu toppen, dürfte sogar der taz Schwierigkeiten bereiten.

Zunächst erfährt man [17] ganz korrekt von randalierenden „Jugendlichen“, bei denen – ausgelöst durch den Unfalltod zweier anderer Jugendlicher – der Wunsch entstand, Polizisten zu töten. Wer Schuld hat, ist keine Frage:

Die Lage in den Vorstädten, wo vor allem Einwanderer aus arabischen und afrikanischen Ländern leben, hat sich seitdem nicht merklich verbessert. „Die Diskriminierung hat ein Ausmaß erreicht, dass ein Funke genügt, damit sich die Frustration in scheinbar ungehemmter Gewaltbereitschaft entlädt“, sagte der Soziologe und Kriminologe Sebastian Roche.

Frustration, aha! Wir ahnten das schon. Warum geht der Herr Kriminologe nicht mal zu ihnen und versucht mit ihnen zu reden? Er könnte ihnen erklären, dass er sich ihnen nicht überlegen fühlt. Ein Partner sozusagen, der auf gleicher Augenhöhe Dialoge führen will. Das hat nämlich der Polizist getan, dem dann direkt ins Gesicht geschossen wurde.

Vollends die Schmerzgrenze überschreitet man dann beim Lesen des Kommentars [18] von einer Sylvia Wania. Der ist so dermaßen realitätsfern, dass wir ihn in voller Länge bringen müssen:

Die Grenzen der Brüderlichkeit

Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – der französische Nationalkonsens stößt in den tristen Wohngettos der Großstädte an Grenzen. Hier existiert eine Parallelwelt, in der Massenarmut, Rassismus, mangelnde Chancengleichheit, Perspektivlosigkeit und eine gewisse Langeweile den Alltag vor allem jugendlicher Immigranten prägen. Die Folgen sind Verzweiflung und Wut, die mit betrüblicher Regelmäßigkeit in Krawalle eskalieren. Es ist ja kein Zufall, dass immer wieder die Polizei zur Zielscheibe der Angriffe wird: als Symbol des Staates.

Zusätzlich Öl ins Feuer gegossen hat Nicolas Sarkozy, der einst als Innenminister das „Gesindel wegkärchern“ wollte. Das klingt nun, da die Franzosen Sarkozy zum Präsidenten befördert haben, anders. Da verspricht er einen „Marshall-Plan“ auf den Säulen Bildung, Jobs und soziale Wohnungsbauprogramme. Genau das haben seine Vorgänger auch zugesagt. Folgenlos. Es scheint fast, als schätze die Grande Nation ihre Mitbürger arabischer und afrikanischer Herkunft nicht sonderlich. Außer in der Fußballnationalmannschaft.

Die Perspektiven der Unterpriviligierten verbessern sich durch das Anzünden von Bibliotheken und Schulen sicherlich erheblich. Damit wollen die Migranten vermutlich Neubauten und somit bessere Chancen erzwingen. Und dann bezeichnete Sarkozy die Verzweifelten auch noch als „Gesindel“ (früher sagte man Lumpenproletariat). Klar, dass sie da ausflippen. Wir müssen die Bereicherung durch Afrikaner und Araber viel mehr zu schätzen wissen – nicht nur in der Fußballnationalmannschaft.

Der Presserat wird mit Frau Wania hoch zufrieden [19] sein.

(Spürnase: B. Sham)

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Iran: Wirkt die bittere Medizin?

geschrieben von am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

ahmad_saeuft_web.jpgMit üblicher Häme berichtete die Qualitätspresse in den letzten Wochen über verschiedene Treffen von Präsident Bush mit hochrangigen Verbündeten. Erst letzte Woche hatte Angela Merkel in freundschaftlicher Atmosphäre die Bereitschaft der Bundesregierung zu weiteren wirtschaftlichen Sanktionen [20] gegen den Iran betont. Wenig Echo in deutschen Medien gibt es dagegen zu einer Meldung, dass der Iran offenbar nicht ganz unbeeindruckt von Bushs klarer Diplomatie bleibt. Der internationalen Atomenergiebehörde wurden jetzt Baupläne für Uransprengköpfe übergeben, deren Herausgabe der Iran seit Jahren verweigert hatte.

Wie die Jerusalem Post [21] unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AP berichtet, waren die Pläne bereits bei einer Inspektion iranischer Atomanlagen im Jahr 2005 aufgefallen, deren Herausgabe zu einer weitergehenden Überprüfung aber seitdem verweigert worden. Jetzt, kurz bevor IAEA Chef Mohamed El Baradai einen neuen Bericht der Atombehörde zum Stand der Dinge im Iran vorlegen soll, und wohl nicht zuletzt unter dem Eindruck der diplomatischen Erfolge der US-Regierung um eine klare internationale Haltung gegenüber dem Mullahregime, wurden die Papiere ungenannten Diplomaten zufolge vom Direktor des iranischen Atomprogramms Mohammed Saeedi persönlich in Wien übergeben.

Offenbar erhofft der Iran durch die kleine Geste des Entgegenkommens auf eine mildere Beurteilung seiner Aktivitäten durch den ägyptischen Glaubensbruder El Baradai. Die verräterischen Baupläne seien unaufgefordert mitgeliefert worden, so behautet das iranische Regime, als man sich vor Jahren auf dem Schwarzmarkt technische Einrichtungen besorgte, die den Grundstein zum aktuellen Atomprogramm zur Urananreicherung bildeten.

Die Koalition der demokratischen Staaten, die sich dem Iran entgegenstellen, dürfte die Herausgabe der längst bekannten Papiere nicht sonderlich beeindrucken. Sie bestätigen lediglich, was alle Welt ohnehin schon weiß: Pläne dieser Art ergeben keinen Sinn, außer im Rahmen eines Programms zur nuklearen Bewaffnung. Das aber bestreiten die Mullahs nach wie vor, und bestätigen damit alle, die nur in einer massiven Verstärkung wirtschaftlicher Sanktionen einen letzten Ausweg vor einer immer dringender erscheinenden militärischen Lösung zum Schutz der Welt vor einem nuklear bewaffneten Mullahregime in Teheran sehen.

(Spürnase, schneller als Udo Ulfkotte: Moderater Taliban)

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Die vaterlose Zivilisation

geschrieben von PI am in USA | Kommentare sind deaktiviert

[22]Original von Fjordman: The Fatherless Civilization [23], Übersetzung: Eisvogel [24]
Die amerikanische Kolumnistin Diana West veröffentlichte kürzlich ihr Buch mit dem Titel The Death of the Grown-up [22], in dem sie den Niedergang der westlichen Zivilisation auf die permanenten Jugendrevolutionen der letzten zwei Generationen zurückführt. Das Jahrzehnt zwischen den frühen 60er und frühen 70er Jahren stellt mit dem Beginn der nichtwestlichen Masseneinwanderung in die USA, der Geburt Eurabias in Westeuropa und dem Aufkommen von Multikulturalismus und Radikalfeminismus ganz klar einen Wendepunkt in der westlichen Geschichte dar, der einer Wasserscheide gleicht.

Das Paradoxe daran ist, dass die Menschen, die in gehässiger Weise ihre eigene Zivilisation attackierten, über Jahrzehnte hinweg ein ununterbrochenes Wirtschaftswachstum erlebt hatten und sich dennoch marxistisch inspirierten Ideologien zuwandten und beschlossen, exakt die Gesellschaft zu untergraben, die ihnen ihr privilegiertes Leben ermöglicht hatte. Vielleicht ist das gar nicht so widersinnig, wie es scheint. Karl Marx selbst wurde vom Vermögen Friedrich Engels‘, dem Sohn eines erfolgreichen Industriellen, unterstützt.

Diese Jahre waren auch die Zeit der Entkolonialisierung in Westeuropa und der Aufhebung der Rassentrennung in den USA, was eine Atmosphäre schuf, in der die westliche Zivilisation als böse wahrgenommen wurde. Was auch immer die Ursache war, wir stecken seither in einem Muster der ewigen Opposition gegen unsere eigene Zivilisation fest. Manche dieser Probleme mögen durchaus ältere Wurzeln haben, aber sie wurden in einem vorher nie dagewesenen Ausmaß während der 60er Jahre institutionalisiert.

Nach Diana West [25] ist die übergreifende These in ihrem Buch [26] die,

„dass der bis dahin beispiellose Transfer kultureller Autorität von Erwachsenen an Heranwachsende während des letzten halben Jahrhunderts fatale Auswirkungen auf das Überleben der westlichen Welt hat.“

Nachdem wir unsere natürliche Entwicklung vom Erwachsenenalter und der Reife weg geleitet haben, um die von der Popkultur beeinflusste Pose ewiger cooler Jugendlichkeit einzunehmen – stets offen, nicht wertend, selbstorientiert, auf Identitätssuche (oder einfach nur ohne Identität) – haben wir uns eine Gesellschaft herangezogen, die von denselben Charakterzügen geprägt ist: Westler leben in einem Zustand permanenten Heranwachsens, aber auch mit der dazu gehörigen permanenten Identitätskrise. Diana West ist der Ansicht, dass Reife in den rebellischen 60ern im „größten Trotzanfall der Weltgeschichte“, in dem Autoritätsfiguren aller Art verächtlich gemacht wurden, aus der Mode kam.

Sie glaubt auch, dass sich die Wurzeln des westlichen Jugendkultes, obwohl der radikalste Bruch in den 60ern und 70ern stattfand, bereits in den 50ern mit der Geburt des Rock ’n Roll, mit Elvis Presley und Schauspielern wie James Dean finden lassen. Die Beatles verkörperten das in den frühen 60ern, wandelten sich aber radikal in Richtung Drogen und Ablehnung jeglicher etablierter Lebensweisheit, als sie auf 1970 zugingen – eine Wandlung, die sich in der gesamten Kultur widerspiegelte.

Einer meiner persönlichen Lieblingsfilme aus den 80ern war „Zurück in die Zukunft“ [27]. In einer der Szenen reist der Schauspieler Michael J. Fox in der Zeit von 1985 nach 1955 zurück. Bevor er 1985 verlässt, hört er den Slogan „Wählt Bürgermeister …. wieder, Fortschritt ist sein zweiter Vorname“. Derselbe Slogan wird nur mit einem anderen Namen 1955 wiederholt. Politik ist in jedem Zeitalter Politik. Die Drehbuchautoren Robert Zemeckis und Bob Gale haben geäußert, dass sie das Jahr 1955 als Schauplatz des Films gewählt haben, weil es die Zeit der Geburt der Teenie-Kultur war: Damals begann der Teenager zu herrschen und er herrscht bis heute noch.

Wie Diana West ausführt [28], hat sich in den Jahrzehnten des Wirtschaftsaufschwungs nach dem 2. Weltkrieg viel verändert:

„Wenn man über die Nachkriegszeit spricht, dann ist der gewaltige neue Überfluss ein wichtiger Faktor bei der Neuorientierung der Kultur und ihrer Anpassung an die Bedürfnisse der Jugend. Man kann eine Verschiebung der kulturellen Autorität in Richtung der Jugend erkennen. Anstatt dass Jugendliche einen Job annahmen, um in der Lage zu sein, sich an den Haushaltskosten zu beteiligen, floss das Taschengeld ganz plötzlich in den Aufbau einer gewaltigen neuen Kultur. Diese ließ dem Alter des Heranwachsens eine so große Bedeutung zukommen wie niemals zuvor.“

Nachdem Generation mit dieser Verherrlichung der Jugend vergangen sind, haben Erwachsene kein Selbstvertrauen mehr:

„Jugendliche planen teure Reisen, gehen ohne Begleitung aus, sie trinken, schwelgen in Ausschweifungen, laufen regelrecht Amok, und doch sagen die Eltern: „Ich kann nichts dagegen tun.“ Eltern haben sich der Verantwortung entzogen und sind vor den Begierden der Heranwachsenden eingeknickt.“

Sie glaubt:

„Der Stand der Frauen heute ist tief vom Tod der Erwachsenen beeinflusst. Ich würde sagen, dass die sexualisierte Frau Teil des Phänomens ist, über das ich spreche, deshalb glaube ich nicht, dass Frauen gegenüber dem ‚Tod des Erwachsenen‘ immun sind. Frauen eifern immer noch der jugendlichen Mode nach. Wo Sex verfügbarer ist, sind nicht mehr dieselben Anreize vorhanden, ein Eheleben aufzubauen, was einst eine große Motivation im Reifeprozess war.“

Hat sie Recht? Sind wir eine Zivilisation von Peter Pans geworden, die sich weigern, erwachsen zu werden? Wurden wir von unserer Vergangenheit abgeschnitten, indem wir alles Alte als überholt verunglimpft haben? Ich weiß, dass der Blogger Conservative Swede, der Friedrich Nietzsche schätzt, der Ansicht ist, dass wir an einer „Sklavenmoral“ leiden, aber ich zweifle manchmal, ob wir nicht vielleicht eher an einer Kindermoral leiden als an einer Sklavenmoral. Es sind jedoch auch noch andere Kräfte wirksam.

Der Sozialstaat ermutigt eine Infantilisierung der Gesellschaft, in der die Menschen in die Kindheit zurückkehren, wo sie von anderen versorgt wurden. Das schafft nicht nur eine Kultur, die von Jugendlichkeit besessen ist, sondern auch eine der für Heranwachsende typischen Verantwortungslosigkeit. Viele Leute leben in einem ständigen Zustand der Rebellion, nicht nur gegen ihre Eltern sondern auch gegen ihre Nation, ihre Kultur und ihre Zivilisation.

Der Autor Theodore Dalrymple [29] ist der Ansicht, dass ein Grund für die epidemische Selbstzerstörungslust in westlichen Gellschaften der Wunsch ist, der Langeweile zu entkommen:

„Für Menschen, die keinen transzendenten Sinn in ihrem Leben sehen und sich auch nicht dadurch einen schaffen können, indem sie (zum Beispiel) zu einer kulturellen Tradition beitragen, in anderen Worten: die keinen religiösen Glauben und keine intellektuellen Interessen haben, die sie stimulieren, ist Selbstzerstörung und die Schaffung von Lebenskrisen ein Weg, aus der Bedeutungslosigkeit zu entkommen.“

Ihm zufolge ist das, was wir heute beobachten [30]

„eine Gesellschaft, in der die Menschen fordern, sich mehr oder weniger benehmen zu dürfen, wie sie wollen, das heißt launenhaft in Übereinstimmung mit ihren sich kaleidoskopartig verändernden Bedürfnissen, aber gleichzeitig vor den Konsequenzen ihres eigenen Benehmens durch Behörden geschützt zu werden. Das Ergebnis ist eine Kombination aus Sodom und Gomorrah und einer ausgedehnten und unpersönlichen Wohlfahrtsbürokratie.“

Der Sozialstaat beraubt die Menschen der Möglichkeit, aus ihrer Arbeit Selbstachtung zu gewinnen. Das kann die Selbstachtung eines Menschen verletzen, und zwar bei Männern mehr als bei Frauen, weil die maskuline Identität eng damit verbunden ist, der Versorger anderer zu sein. Dessen beraubt schwindet das männliche Selbstbewusstsein und die Gesellschaft mit ihm. Dalrymple sorgt sich auch um das Ende der Vaterschaft und glaubt, dass die schlimmsten Kindesmisshandler [31] Regierungen sind, die exakt die Umstände fördern, die Kindesmisshandlung und -vernachlässigung am wahrscheinlichsten machen:

„Wer das Alleinerziehen fördert, ist gleichgültig gegenüber dem Schicksal von Kindern.“

Vaterschaft existiert ausgenommen im rein biologischen Sinne, fast nicht mehr:

„Ich habe in einem Krankenhaus gearbeitet, in dem – wenn es nicht die Kinder indischer Einwanderer gegeben hätte – die Rate der unehelichen Kinder an die Hundertprozent-Marke ging. Es galt schon fast als ungehörig, einen jungen Menschen nach seinem oder ihrem Vater zu fragen; für mich war es immer noch verblüffend, gefragt zu werden: „Meinen Sie, wer jetzt zur Zeit mein Vater ist?“ gerade so, als ob sich das jederzeit ändern könne und sich auch zuvor schon mehrmals geändert hatte.“

Das liegt daran, dass

„Frauen einfach nur aus dem Grund Kinder haben sollen, weil sie welche haben wollen und das ihr von der Regierung gegebenes Recht ist, unabhängig davon, ob sie in der Lage sind, sie aufzuziehen oder davon, wer für sie zahlt und unabhängig von den Konsequenzen, die das für die Kinder selbst hat. Männer sollen ständig infantilisiert bleiben, ihr Einkommen lediglich ein Taschengeld darstellen, das sie für ihre Vergnügungen ausgeben, und sie sollen keinerlei ernsthafte Verantwortung haben (außer der, Steuern zu zahlen). Von nun an wird der Staat der Vater des Kindes sein und der Vater das Kind des Staates.“

Der schwedische Autor Per Bylund [32] erläutert:

„Die meisten von uns wurden überhaupt nicht von ihren Eltern aufgezogen. Wir wurden vom Kleinkindalter an von den Behörden in staatlichen Kinderkrippen aufgezogen, dann in öffentliche Grundschulen weitergeleitet, dann in höhere Schulen und dann in staatliche Universitäten; und später in die Anstellung im öffentlichen Dienst und in noch mehr Erziehung durch die mächtigen Gewerkschaften und ihre angeschlossenen Bildungseinrichtungen. Der Staat ist allgegenwärtig und für viele ist er das einzige Mittel, zu überleben – und seine sozialen Wohltaten die einzige Möglichkeit, unabhängig zu sein.“

Obwohl Schweden wohl einen Extremfall darstellt, bemerkt die Autorin Melanie Phillips [33] in Großbritannien denselben Trend:

„Unsere Kultur befindet sich tief auf unentdecktem Neuland. Generationen der familiären Zerfallserscheinungen lösen nun umgekehrt die Grundlagen zivilisierten menschlichen Verhaltens auf. Engagierte Väter sind ausschlaggebend für die emotionale Entwicklung von Kindern. Das Resultat der unabsehbaren Verantwortungslosigkeit unserer Eliten ist, dass Väter während der letzten drei Jahrzehnte mehr und mehr als verzichtbar und überflüssig angesehen werden. Alleinerziehend zu sein hörte auf, eine Schande zu sein und wurde stattdessen zu einem unveräußerlichen Frauenrecht. Der Staat hat Frauen immer mehr Anreize geboten – durch Kindergeld, Sozialwohnungen und andere Sozialleistungen – Kinder ohne engagierte Väter zu bekommen. Das hat Generationen von Eine-Frau-Haushalten hervorgebracht, in denen emotional bedürftige Mädchen so oft zu hoffnungslos unfähigen Müttern werden, die ihre eigenen Kinder misshandeln und vernachlässigen – die dann wiederum das destruktive Muster weiterführen. Das ist kulturell betrachtet nichts weniger als selbstmörderisch.“

Ich frage mich manchmal, ob der moderne Westen und dabei insbesondere Westeuropa als die vaterlose Zivilisation bezeichnet werden sollte. Väter sind zu Karikaturen gemacht worden und es existiert eine beachtliche Dämonisierung traditionell männlicher Werte. Jede Person, die versucht, Regeln und Autorität durchzusetzen, ein traditionell männliches Gebiet, wird als Faschist betrachtet und lächerlich gemacht, angefangen bei Gott, dem Vater. Wir stehen schließlich mit einer Gesellschaft nebulöser Väter da, die zu jedem beliebigen Zeitpunkt nach Lust und Laune der Mütter ausgetauscht werden können. Und sogar die Mütter haben sich weitgehend zurückgezogen und überlassen das Aufziehen der Kinder Schulen, Kindergärten und dem Fernsehen. Was Mode und Lifestyle angeht, imitieren Mütter ihre Töchter, nicht umgekehrt.

Das ausgefeilte Sozialstaatsmodell in Westeuropa wird häufig als „Nannystaat“ bezeichnet, aber man könnte es vielleicht auch „Ehemannstaat“ nennen. Warum? Nun, in einer traditionellen Gesellschaft war die Rolle der Männer, ihre Frauen physisch zu beschützen und finanziell zu versorgen. In unserer modernen Gesellschaft wurden Teile dieser Aufgabe in einer Art „Outsourcing“ an den Staat übertragen, was die Erklärung dafür ist, dass Frauen im allgemeinen überdurchschnittlich unter den Unterstützern von Parteien zu finden sind, die für hohe Steuern und Sozialleistungen eintreten. Wie der Anthropologe Lionel Tiger ausführt, hat sich die alte Einheit Mutter-Kind-Vater von der Monogamie in eine „Bürogamie“ verwandelt: Mutter-Kind-Bürokrat. Der Staat wurde zum Ersatzehemann. Tatsächlich ersetzt er nicht nur den Ehemann, er ersetzt die ganze Kern- und Großfamilie, zieht die Kinder auf und kümmert sich um die Alten.

Øystein Djupedal, Bildungs- und Forschungsminister der Sozialistischen Linkspartei und verantwortlich für die norwegische Bildung vom Kindergarten über weiterführende Schulen bis hin zum Doktortitel, hat gesagt [34]:

„Ich denke, dass es schlicht und einfach eine irrtümliche Sicht auf die Kindererziehung ist, zu glauben, dass die Eltern am besten dafür geeignet sind. ‚Kinder brauchen ein Dorf‘ sagte Hillary Clinton. Aber wir haben keines. Das Dorf unserer Zeit ist der Kindergarten.“

Er zog diese Äußerung später zurück und sagte, Eltern trügen die Hauptverantwortung für die Kindererziehung, aber

„Kindergärten sind eine fantastische Einrichtung für Kinder und es ist gut, wenn Kinder in den Kindergarten gehen, bevor sie in die Schule kommen.“

Das Problem ist, dass manche seiner Kollegen den Kindergarten als Vorlage für die Gesellschaft als ganzes nehmen, sogar für Erwachsene. Im Herbst 2007 gab Norwegens Mitte-Links-Regierung eine Warnung an 140 Unternehmen heraus, die immer noch nicht die 40-Prozent-Quote für Frauen in ihren Chefetagen erfüllt haben. Gleichstellungsministerin Karita Bekkemellem [35] äußerte, dass Unternehmen, denen es nicht gelingt, die Quote zu erfüllen, sich auf Zwangsliquidationen gefasst machen müssen, und das trotz der Tatsache, dass viele davon in traditionell männlichen Branchen angesiedelt sind wie zum Beispiel der Offshore-Ölförderung, Schifffahrt und Finanzwirtschaft. Sie nannte das Gesetz „historisch und radikal“ und sagte, dass es durchgesetzt werde.

Bekkemellem bestraft somit die ungezogenen Kinder, die sich weigern zu tun, was Mutter Staat ihnen sagt, auch wenn diese Kinder zufällig Privatunternehmen sind. Der Staat ersetzt den Vater in dem Sinn, dass er einen finanziell versorgt, aber er agiert wie eine Mutter, die Risiken beseite räumt und die Gesellschaft in einen kuscheligen, regulierten Kindergarten mit Eiscreme und Sprachregelungen verwandelt.

Der Blogleser Tim W [36]. ist der Ansicht, dass Frauen dazu neigen, gegenüber dem anderen Geschlecht selbstsüchtiger zu sein als Männer:

„Männer sorgen sich um Frauen und Kinder, während sich Frauen …. nun, um sich selber und Kinder sorgen. Ich sage nicht, dass individuelle Frauen sich nicht um ihre Ehemänner und Brüder sorgen, aber als Gruppe (als Stimmenblock bei Wahlen) haben sie kein besonderes Interesse am Wohlergehen von Männern. Von jedem politischen Kandidaten wird erwartet, dass er die Belange von Frauen anspricht, aber ein Kandidat, der auch nur einräumen würde, dass Männer auch Belange haben, die es wert sind, angesprochen zu werden, würde geächtet werden.“

Was wäre, wenn Männer im Durchschnitt fünf Jahre und acht Monate länger leben würden als Frauen? Nun, wenn das der Fall wäre, würden wir ohne Ende davon hören:

„Feministinnen und Kandidatinnen würden herumstolzieren und Buttons tragen, auf denen ‚Fünf Jahre und acht Monate‘ stünde, um sich und der Welt diese schreiende Ungleichheit permanent ins Gedächtnis zu rufen. Dass das geschehen würde – und es würde mit Sicherheit geschehen – sagt etwas über die unterschiedliche Natur männlicher und weiblicher Wähler aus.“

Bernard Chapin interviewte Dr. John Lott [37] im Frontpage Magazine. Lott führt dabei aus:

„Ich glaube, dass Frauen im allgemeinen weniger risikobereit sind als Männer und sie sehen daher die Regierung als eine Versicherung gegen die Tücken des Lebens. Ich denke auch, dass geschiedene Frauen mit Kindern sich an die Regierung um Schutz wenden. Einfach nur die Einführung des Frauenwahlrechts erklärt mindestens ein Drittel des Regierungswachstums über 45 Jahre hinweg.“

Er ist der Ansicht, dass

„dies einen Großteil des Regierungswachstums in den USA aber auch im Rest der Welt während des letzten Jahrhunderts erklärt. Als die Staaten das Frauenwahlrecht einführten, erhöhten sich die Staatsausgaben und das Steueraufkommen, die vorher unverändert geblieben waren, innerhalb von zehn Jahren auf mehr als das Doppelte, und zwar auch nach Herausrechnen von Inflation und Bevölkerungszahl. In dem Maße wie Frauen einen zunehmend größer werdenden Teil der Wählerschaft bildeten, wuchs die Regierung immer weiter. Das ging über 45 Jahre hinweg so, in denen ältere Frauen, die bei der Einführung des Frauenwahlrechts nicht daran gewöhnt waren, wählen zu gehen, nach und nach durch jüngere Frauen ersetzt wurden. Wenn man zu den 60er Jahren kommt, wird das Regierungswachstum durch steigende Scheidungsraten vorangetrieben. Scheidung führt dazu, dass Frauen mit Kindern sich viel mehr an Regierungsprogramme wenden.“

Die Legalisierung der Abtreibung führte auch zu mehr Familien mit nur einem Elternteil.

Diana West ist der Ansicht, dass das, was wir mit der Gegenkultur der 60er Jahre erlebten, ein Einebnen von Hierarchien [38] aller Art sowohl des Lernens als auch der Autorität war. Daraus entsprang das Einebnen der Kultur und in Erweiterung davon der Multikulturalismus. Sie verknüpft diesen Trend auch mit dem Nannystaat:

„Bei der Betrachtung der starken Zusammenhänge zwischen dem zunehmend väterlich werdenden Nannystaat und dem ‚Tod der Erwachsenen‘, entdeckte ich, dass Tocqueville (natürlich) schon vor langer Zeit diesen Zusammenhang hergestellt hatte. Er versuchte, sich vorzustellen, unter welchen Umständen der Despotismus in den USA Einzug halten könnte. Er kam dabei auf eine Vision einer Nation, die einerseits geprägt ist von einer ‚unzählbaren Vielzahl von Menschen, ähnlich und gleich, die sich wie im Kreise um die kleinen und banalen Vergnügungen drehen, mit denen sie ihre Seele übersättigen‘ und andererseits von einer ‚immensen‘ beschützenden Macht‘ des Staates. ‚Banale Vergnügungen‘ und ‚immense Staatsmacht‘ mag sich damals in der Mitte des 19. Jahrhunderts regelrecht wie Science Fiction angehört haben, aber zu Beginn des 21. Jahrhunderts fängt es an, sich nur allzu vertraut anzuhören. Tatsächlich schrieb er in Zusammenhang mit dem allmächtigen Staat: ‚Er würde der elterlichen Autorität ähneln, wenn er wie ein Vater versuchen würde, seine Schutzbefohlenen auf das Leben eines Mannes vorzubereiten, aber im Gegensatz dazu auch versuchen würde, sie in ewiger Kindheit zu lassen.‘ Vielleicht zeigt das Ausmaß, in dem wir – und zwar Liberale und Konservative gleichermaßen – die elterliche Autorität unseres Staates hingenommen haben, in wie weit wir als Kultur Tocquevilles Stadium ‚ewiger Kindheit‘ schon erreicht haben.“

Dieses Problem ist in Westeuropa, einer Region mit ausgefeilteren Sozialstaaten als dem der USA, die über Generationen hinweg unter dem amerikanischen Schutzschild gelebt hat, was die Neigung, sich wie Heranwachsende zu benehmen, noch gefördert hat, sogar noch schlimmer.

Die Frage, die Alexis de Tocqueville indirekt in den 1830er Jahren in seinem Buch Democracy in America aufgeworfen hat, ist die folgende: Wenn Demokratie mit allgemeinem Wahlrecht bedeutet, dass jedermanns Meinung so gut ist wie die von jedem anderen, wird das dann nicht früher oder später zu einer Gesellschaft führen, in der jedermanns Wahl so gut ist wie die von jedem anderen, was zu Kulturrelativismus führt? Tocqueville schrieb das zu einer Zeit, als nur Männer das Wahlrecht hatten. Wird das allgemeine Wahlrecht auch zu einer Situation führen, in der sich Frauen selbst in den Besitz der Finanzen der Männer wählen, während sie deren Autorität mindern und mächtige staatliche Regulierungen für alles schaffen?

Ich kenne die Antwort auf diese Frage nicht. Was ich aber weiß, ist, dass die derzeitige Situation nicht aufrecht erhalten werden kann. Die Abwesenheit der Vaterschaft hat eine Gesellschaft voller sozialer Pathologien geschaffen, und der Mangel an männlichem Selbstvertrauen hat uns für unsere Feinde zur leichten Beute gemacht. Wenn der Westen überleben soll, müssen wir wieder ein gesundes Maß an männlicher Autorität geltend machen. Dazu müssen wir den Sozialstaat zurückfahren. Vielleicht müssen wir auch einige der Exzesse des westlichen Feminismus [39] zurückfahren.

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Ausländerrechte in Dubai

geschrieben von Gastbeitrag am in Emirate | Kommentare sind deaktiviert

Dubai als ein Teil der Vereinigten Arabischen Emirate ist heute ein florierendes Wirtschafts- und Tourismuszentrum und gilt als einer der modernsten arabischen und islamischen Staaten. Der wirtschaftliche Erfolg des Landes führte dazu, dass heute 90% der Bevölkerung nicht aus den Emiraten stammen.

Der 15-jährige Franzose Alexandre Robert hatte den diesjährigen Tag der Bastille (14. Juli) mit einem Klassenkameraden am Strand verbracht. Nach Einbruch der Dunkelheit traf er auf dem Weg zum Abendessen mit seinem Vater einen 17-jährigen emiratischen Mitschüler von der amerikanischen Schule, der im anbot, ihn mit dem Auto mitzunehmen.

Tatsächlich befanden sich in dem Fahrzeug drei emiratische Männer, darunter zwei Strafgefangene, 38 und 18 Jahre alt. Die Männer fuhren jedoch am Haus von Alexandre vorbei und verliessen die Straße, um dann auf einem dunklen Wüstensstreifen anzuhalten.

Die Männer nahmen ihm dann sein Handy weg und drohten ihm mit Messern und Knüppeln, ihn und seine Familie zu töten, sollte er jemals zur Polizei gehen. Danach wurde Alexandre seiner Aussage nach von allen drei Männern auf dem Rücksitz des Fahrzeuges vergewaltigt. Nach der Tat brachten sie ihn zurück in die Stadt und warfen ihn vor einem Luxushotel auf die Straße.

Seine Eltern brachten ihn zur Polizei, wo er untersucht wurde. Der ägyptische Arzt konnte in Alexandre Spermaspuren (DNA) von den drei Männern feststellen, führte jedoch keine weiteren Untersuchungen durch. Gleich nach der Untersuchung, versuchte der Arzt, wohl um den Vorgang schnell abschliessen zu können, Alexandre dazu zu bewegen, doch einzugestehen, dass er homosexuell sei.

Eigene Untersuchungen durch von der Familie beauftragte Ärzte führten jedoch Belege für eine mögliche Verwegewaltigung zutage.

Einer der Verdächtigen, ein 36-Jähriger, wurde bereits im Jahr 2003 HIV positiv getestet. Eine Tatsache, welche die dubaischen Behörden erst unter den Tisch kehren wollten, jedoch Anfang Oktober eingestehen mussten.

Die Brisanz des Falles liegt nicht nur in einer Reihe von unerklärlichen “Pannen” in der Untersuchung des Falles, sondern auch darin, dass die Behörden zum Teil eine offen feindselige Haltung eingenommen haben, die darin gipfelt, dass sich Alexandre seit Oktober in Gefahr sieht, wegen Homosexualitaet angeklagt zu werden. Im Falle einer Verurteilung müsste er mit einem Jahr Gefängnis und anschließender Ausweisung rechnen.

Das emiratische Strafrecht kennt keine homosexuelle Vergewaltigung, sondern nur den Begriff der “erzwungenen Homosexualität“ mit einer Höchststrafe von zwei Jahren.

Die Familie hat inzwischen das Land verlassen und versucht über öffentlichen und diplomatischen Druck – die Beziehungen zwischen Frankreich und Dubai sind inzwischen massiv gestört – eine Untersuchung des Falles zu erwirken, welcher wohl leider keinen Einzelfall darstellt. Sonst sind üblicherweise Arbeitskräfte aus der Dritten Welt (vorwiegend aus Pakistan, Indien und von den Philippinen) die Betroffenenen.

Auf einer Website, auf der auch andere Opfer zu Wort kommen sollen, ist der Fall ausführlich dokumentiert [40].

(Gastbeitrag von Thomas H. zu diesem [41] Artikel aus der New York Times)

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Israel: Glanz und Schatten der Vergangenheit

geschrieben von PI am in Israel | Kommentare sind deaktiviert

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In Jerusalem hat mein letzter Reisebericht [43] geendet. Nach dem Blick in die Altstadt gehen wir jetzt in die Neustadt, zur Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem – dem Schatten und zum Israelmuseum mit seinem Modell von Jerusalem zur Zeit Jesu dem Glanz der Vergangenheit.

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Unser 5. Reisetag beginnt beim 1953 gegründeten Museum zum Gedenken an den Holocaust Yad Vashem [45] (Hand und Name). Der Gedenkstätte, an der unsere europäischen Politiker immer so nette Kränze zum Gedenken der 6 Millionen im 2. Weltkrieg ermordeten Juden hinlegen, aber dann fünf Minuten später wieder fröhlich auf Israel schimpfen. Dabei ist Yad Vashem eindrücklich bis erdrückend, wenn man die Bilder, Erzählungen, Tatsachenberichte, die Namen der ermordeten Kinder, die im Dunkeln vorgelesen werden, auf sich wirken lässt. Wenn man es in seinen Gedanken zulässt, dass dies keine Fernsehgeschichte ist, kein Horrorfilm im Kino, sondern traurige Realität, auch wenn sie heute Vergangenheit ist. Doch diese Realität können viele nicht zulassen: Was nicht sein darf, kann nicht sein.

yad4.jpg [46] Natürlich gibt es in Yad Vashem auch Darstellungen von Hitler, Fahnen mit Nazikreuzen, Videomaterial. Wer das sieht und Stefan Herre kennt, dem wird um so übler beim Gedanken, dass unser PI-Verantwortlicher von manchen Kritikern mit einem solchen Unmenschen in den gleichen Topf geworfen wird, und es zeigt uns gleichzeitig auch, wie tief manche Menschen sinken, um jemanden schlecht zu machen. Einige von ihnen glauben ja vielleicht sogar tatsächlich, was sie da schreiben. Es zeugt jedenfalls nicht von der angestrebten „moralischen Überlegenheit“ vieler unserer Gegner, selber das Vergangene einfach so ad Acta zu legen, und sich nicht für das „Never Again“ einzusetzen.

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Nach den bedrückenden Holocaustbildern besuchen wir das Israelmuseum [48]: Besonders den Schrein des Buches und das Modell von Israel zur Zeit Jesu. Im Schrein des Buches, einem Gebäude, dass selber aussieht, wie das Kopfstück einer Buchrolle, zur Kühlung von einem Brunnen ständig bewässert, enthält die ab 1947 in Qumran [49] gefundenen Schriftrollen der Essener vom Toten Meer. Bis ins Jahr 1947 war neben dem Codex von Aleppo [50] die älteste am originalsten erhaltene und vollständige Quelle für die Texte des alten Testaments der Codex Leningradensis [51], eine hebräische Handschrift von 1008, auf der noch heute die hebräischen Bibelausgaben aufbauen, so auch die in der Wissenschaft gebräuchliche Biblia Hebraica Stuttgardensia [52] (BHS). Viele Kritiker behaupteten, da seit der definitiven Kanonbildung der alttestamentlichen hebräischen Schriften und den ältesten Codizes etwa tausend Jahre lagen, die Überlieferung müsse verfälscht sein. Doch diese Kritiker hatten nicht mit der Genauigkeit der jüdischen Thoragelehrten gerechnet, die eine Schriftrolle begraben und neu zu schreiben beginnen, wenn ein Text auch nur einen winzig kleinen Fehler enthält. So lag die eigentliche Entdeckung und das Geheimnis von Qumran, über das immer noch gelegentlich gemunkelt wird, nicht in sensationellen Geheimfunden, geheimen Codes und Verschwörungstheorien, sondern darin, dass man tatsächlich fand, was man schon hatte. Bis auf ein paar winzige Satzzeichenfehler und Miniaturabweichungen hat man haargenau die gleichen Texte in Qumran gefunden, wie die, die man bereits hatte – nur eben die 1000 Jahre ältere Ausgabe. Diese Tatsache erklärt die Bedeutung der Funde und wieso sie so speziell geehrt und geschützt werden.

tempel2.jpg [53] Ebenfalls ein Zeuge für die Vergangenheit ist das Modell von Jerusalem zu römischer Zeit. Es zeigt die damalige Stadt mit dem damaligen von Herodes dem Großen ausgebauten zweiten Tempel, der nach der Zerstörung des ersten Tempels Salomos nach dessen Vorbild wieder aufgebaut worden war. Dieser hier gezeigte Tempel wurde 70 nach Christus im jüdisch-römischen Krieg zerstört. Erhalten geblieben ist die Westmauer – die Klagemauer. Ein Bauwerk, das es nach Meinung gewisser muslimischer Führer, wie dem Mufti von Jerusalem [54] gar nie gegeben hat. Der Tempel war bis ins Jahr 70 das Zentralheiligtum Israels, der Ort des Kults, der bis heute schweigen muss, das Allerheiligste, das Tabernakel. In den Synagogen spricht man bis heute von „ha Aron“ – wörtlich „der Kasten“: Gemeint ist in der Synagoge der Schrein, in dem die Thorarollen – die 5 Bücher Mose aufbewahrt werden. In der Bibel ist „ha Aron“ die Bundeslade Israels, ein an zwei Tragestangen befestigter Kasten, der die dem Mose übergebenen Gesetzestafeln enthalten haben soll, die Bundeslade, das Allerheiligste Israels, beschirmt von zwei Cheruben. Diese Bundeslade, das ursprüngliche Tabernakel, stand im Allerheiligsten des Tempels, und sein Bereich durfte nur vom Hohepriester Israels und nur einmal im Jahr betreten werden. Wohin die Bundeslade nach der Zerstörung des Tempels verschwunden ist, bleibt bis heute ein ungelöstes Rätsel und Ursprung so mancher vergeblicher Schatzsuche. Der Begriff Tabernakel taucht indes heute noch in katholischen Kirchen in anderem Zusammenhang auf, dort als der Aufbewahrungsort für die Hostien.

jerusalembynight.jpg [55]

Nach dem Besuch im Israelmuseum gehen wir am ultraorthodoxen Viertel Mea Shearim [56] vorbei. Die Leute, die dort wohnen, mögen keine Touristen in Shorts, bauchfrei mit Trägerhemdchen. Wer sich nicht an diese Vorschriften hält, wird auch mal gebeten, das Viertel zu verlassen. Viele nehmen dies zum Anlass zu sagen:

„Ach, so sind sie eben doch, die Juden. Es gibt eben schon einen Grund, warum sie so verfolgt worden sind. Hier sieht man’s jetzt.“

Und viele andere unqualifizierte Bemerkungen mehr, aus denen nichts spricht als gewisse antijüdische Ressentiments…

menora.jpg [57]Am Abend besuchen wir noch einmal „Jerusalem by night“ – ein Lichtermeer, das im Dunkeln so friedlich aussieht. Wir gehen zur Knesset („Knesset“ ist übrigens auch das hebräische Wort für „Synagoge“ – „Haus der Versammlung“) und sehen im letzten Licht das Wahrzeichen Israels, die Menora dem Parlamentsgebäude gegenüber – der Sieben-armige-Leuchter mit den eingehauenen Stationen der Geschichte Israels.

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Video der politisch korrekten Phoenix-Runde

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Wer sich die gestrige Phoenix-Runde zum Thema “Was ist politisch korrekt?” [58] in der Hoffnung angeschaut hat, dort würde Tacheles gesprochen, sah sich enttäuscht. PI-Leser Verfechter der Freiheit [59] schreibt: „Das war ja schlimmer als jede Islam-Talkshow. Eine absolut politisch korrekte Veranstaltung, in der sich mindestens zwei linke Spinner, die Klinke in die Hand gaben, voller Angst, jemand könnte merken, welchem Zweck allein die politische Korrektheit dient.“

Und weiter:

„Ein wahrscheinlich selbsternannter Sprachwissenschaftler, der sich selbst den Lorbeerkranz aufsetzt und Eva Hermann als dumm und rechtsextrem und Harald Schmidt als mäßig bezeichnet, der grauenvolle Interviews im Spiegel gibt und ein völlig entrückter Volker-Luise Beck, der uns erklärt warum man über etwas lacht und dass man nur über Minderheiten wie die Muslime Witze macht, wenn man ein absonderliches Verhältnis zu diesen Gruppen hat. Deswegen konnte sogar er über die absonderliche Anspannung gegenüber den Muslimen lachen. Broder hat auf ganzer Linie versagt und war zu feige seinen Buchtitel mitsamt Inhalt zu verteidigen und war darauf aus, in der von Beck dominierten Runde, gut anzukommen. Er spricht bei der politischen Inkorrektheit von einem Popanz, der als Ersatz für eine Rebellion dient, die angeblich nicht notwendig wäre. Der größte Schwachsinn, den ich von Broder bisher gehört habe, war sein Statement über fremdenfeindliche Kriminalität zu der er sagte, dass bei einem Überfall auf einen Schwarzen, trotz klarem Hintergrund, jeder darauf bedacht ist nicht von Rassismus zu sprechen. Sein Satz zum Bürgermeister von Mügeln unglaublicher Mist. Insgesamt einer grauenhafte Sendung, die dem Thema nur in der Hinsicht gerecht wurde, dass sie politisch absolut korrekt war.“

Wer die Sendung verpasst hat, kann sie sich hier noch einmal ansehen:

» RBB: Henryk M. Broder verrät, wie man auf der Autobahn die Nazifalle umkurvt. [60]

(Mit Dank an PI-Leser Steffen)

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Die Fata Morgana vom toleranten Islam

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

Fata MorganaEin Vorurteil über den Islam lautet, dass er „tolerant und friedlich“ sei. Niemand kann dieses dumpfe Klischee besser widerlegen als die korantreuen Anhänger des Islam selbst. Sie geben zugleich die Antwort darauf, warum liberale Moslems stets gescheitert sind. In der islamischen Welt herrscht letztlich der, der sich auf den Koran berufen kann, denn Koran und Prophet sind über jede Kritik erhaben. Somit strebt jede islamische Gesellschaft früher oder später das Staatskonzept des Propheten an, eifert wenn nötig dessen Taten (Fallbeispiel Umgang mit Juden) [61] nach und herrscht mit dessen Gesetzen.

Natürlich kennt sich niemand mit dem Islam besser aus, als seine selbsternannten Experten und Fürsprecher im Westen. Denn diese wissen, dass der Islam „eigentlich“ ganz anders ist als die islamische Welt ihn lebt einschließlich des Propheten selbst. Es käme ja nur „auf die Interpretation“ an, und schon wird aus den Mord anweisenden Suren des Koran eine Botschaft des Friedens und der Toleranz.

Kronzeuge für dieses Toleranz-Klischee ist allerdings nie ein islamisches Land der Gegenwart, sondern stets die viel gepriesene, lange zurückliegende, Herrschaft der Mauren in Spanien [62]. Die ständige Berufung auf längst Vergangenes hat den Vorteil, dass eine Widerlegung intensiver Recherche bedarf. Zugleich zeigt aber genau diese Form der Islamidealisierung, dass sich in der Gegenwart offenbar keine Beispiele finden, die der Idee friedlich-multikulturellen Zusammenlebens unter islamischer Dominanz entsprechen.

Tolerante Moslems – intoleranter Islam

Islamisierungsbegeisterte fordern gern, man müsse den Islam in „all seiner Vielfalt“ betrachten. Eine reine Propagandaphrase. Denn alle islamischen Gesellschaften orientieren sich am Koran und der islamischen Gesetzgebung, was die islamische „Menschenrechtserklärung“ von Kairo [63] aus dem Jahr 1990 klar zum Ausdruck bringt. Der islamische Gegenentwurf zu den echten Menschenrechten wird zwar unterschiedlich intensiv umgesetzt in islamischen Ländern, doch Diskriminierung von Nicht-Moslems genauso wie von Moslems, die nicht nach islamischen Rechts- und Ethikvorgaben leben, sind in allen islamischen Ländern gegeben. Eine kulturelle „Vielfalt“ und Toleranz wie z.B. in ostasiatischen Staaten wie Japan, Südkorea, Taiwan und dem Westen findet sich in der islamischen Welt nicht.

Allerdings gab es immer wieder Moslems, die vom vorgegebenen islamischen Gesellschaftskonzept abwichen. Die sich etwas mehr öffneten für fremde Kulturen und die toleranter waren als es „der Koran erlaubt“. So geschehen während einer kurzen Epoche in Cordoba, als ein Kalif sogar figürliche Statuen duldete. Doch diese etwas toleranteren Epochen hatten nichts mit dem Islam zu tun, sondern mit der Liberalität des Regenten, und währte nur so lange, bis wieder korantreuere Nachfolger etabliert waren. Liberale Ausnahmezeiten aufrund liberalerer Herrscher dem Islam zuzuschreiben ist eine bewusste, propagandistische Irreführung, um den Islam zu idealisieren. Beispiele für Liberalität im islamischen Kulturkreis in der Gegenwart sind die Reformen in der Türkei unter Atatürk, die relativ liberale Haltung des marokkanischen Königs und die Ausrichtung Tunesiens unter Bourguiba.

Warum scheitern die „toleranten Moslems“ regelmäßig ?

So lange es in der islamischen Welt tabuisiert ist, Koran und Prophet und deren Gesellschaftskonzept in Frage zu stellen, können sich korantreue Moslems stets auf dieses Konzept berufen, um daraus für sich einen Herrschaftsanspruch abzuleiten. Je weiter sich eine islamische Gesellschaft vom islamischen Gesellschaftskonzept entfernt, umso legitimer erscheint die Machtergreifung korantreuer Aktivisten. Als Forum für Indoktrination erfüllen die Moscheen seit den Tagen Mohammeds eine politische Funktion. Zwar werden diese regional überwacht, um die Herrschaft von z.B. Mubarak in Ägypten nicht zu unterminieren. Die Vermittlung islamischer Werte findet dennoch erfolgreich statt. Nach erfolgter Indoktrination der Volksmassen ist es für korantreue Eiferer einfach, die Macht an sich zu reißen. Liberalen Gesellschaftskonzepten in einem islamisch konditionierten Umfeld fehlt ganz einfach die Legitimierung durch den Koran und das Prophetenvorbild. Korantreues Machtstreben kann sich dagegen stets darstellen als Vollstrecker von Allahs Willen, was umso einfacher ist, je intensiver die Bevölkerung korangemäß ausgerichtet ist. Zugleich erscheint korantreue Politik als Vollstreckung des Volkswillens, der zuvor in ihrem Sinne heran gezüchtet wurde.

Entliberalisierungen in der Gegenwart

In einem Pamphlet in der taz [64]schreibt die SPD-Abgeordnete Lale Akgün, dass Islam und Demokratie vereinbar seien. Eine Standardphrase pro-islamischer Politik. Bewusst wird nicht der Maßstab der Menschenrechte verwendet, so als wäre Demokratie allein Garant für eine liberale, tolerante Gesellschaftsform. Tatsächlich kann eine demokratische Gesellschaft genauso repressive Züge entwickeln wie eine totalitäre. Der Unterschied ist allerdings, dass der Repressionswillen dem Willen der dominanten Personengruppe entspricht.

Fallbeispiel Türkei

Dieser islamisch-repressive Volkswillen führte zum Sturz des Schah in Persien, und derzeit befindet sich die Türkei im korankonformen Umbauprozess. Die korantreue AKP unter Erdogan strebt nach Aufhebung der Atatürk-Modernisierung und betreibt auf der Basis von Indoktrination eine Rückbildung der Türkei in einen islamischen Staat [65]. Die islamische Indoktrination nimmt inzwischen die Dimension totaler Durchdringung des Alltags [66] an. Erdogan sagt klar, was er anstrebt, wenn er vertritt, dass es keinen „moderaten Islam“ [67] gibt, sondern nur „den Islam“. Also den Koran-Islam.

Dieser nun offensichtlichen Islamisierung ging eine andauernde Einschüchterung und Eliminierung von Säkularisten und Menschenrechtsaktivisten voraus, um mit dem Islam konkurrierende Einflüsse auf ein Minimum zu reduzieren. Bereits vor 1990 wurde ein erheblicher Teil der intellektuellen, säkularen Opposition des Islam ermordet [68]. Nicht der Staat war hier repressiv, sondern die dezentral organisierte islamische Bewegung, die Kritik am Islam letztlich nicht duldet.

Fallbeispiel Tunesien

Unter dem gewiß autoritären Regime des Habib Bourguiba [69] war der Alltag in Tunesien weit weniger von islamischer Repression geprägt als in den meisten islamischen Ländern. Doch nun wandelt sich auch dort die Gesellschaft und übernimmt schrittweise die islamische Gesellschaftskonzeption. Wie so oft ist die Etablierung der Geschlechterapartheid [70] einer der ersten Schritte, islamische Normen im Alltag durchzusetzen.

Fallbeispiel Palästinenser

Die Fatah galt bislang im Vergleich zur ausschließlich islamisch ausgerichteten Hamas als „gemäßigt“. Das ändert sich nun, denn auch hier geraten „säkulare“ Zustände unter Rechtfertigungsdruck durch eine zunehmende Durchdringung islamischer Bevölkerung und gefährden den Machterhalt der Fatah im Westjordanland. Jetzt geht auch dort eine islamische „Sittenpolizei“ [71] gegen „Missstände“ aus islamischer Sicht vor.

Die neu gegründete «Moralpolizei» der Palästinensischen Autonomiebehörde streift durch das Stadtzentrum auf der Suche nach Sündern im Sinne des Islams. Die gemässigte Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas ist entschlossen zu zeigen, dass die in Gaza regierende Hamas den Islam nicht für sich gepachtet hat. «Fatah will die Unterstützung religiöser Muslime gewinnen», sagt der Politologe Hani al-Masri vom Palestinian Center for Media and Research.

Mit strengem Blick prüfen die Moralpolizisten jeden Ladeneingang und jeden Passanten. «Wir lassen es nicht zu, dass die Gefühle derer, die fasten, verletzt werden», sagt Kommandant Kundah. Was gestattet ist und was nicht, wird von der Moralpolizei nach eigenem Gutdünken ausgelegt.

(…) Am Manara-Platz angekommen, scheuchen die Ordnungshüter sogleich ein paar junge Männer auf, die dort zusammenstehen. Eine Bettlerin, die auf dem Bürgersteig sitzt und auf grossherzige Ramadan-Spenden hofft, wird ermahnt. Anschliessend der Besitzer eines Jeansladens, der laute Musik spielt. «Passanten können Vorkommnisse über den normalen Notruf melden, und wir gehen dem dann nach», sagt der Kommandant.

(…) Ein Hauch von «Hamastan» weht durch Ramallah. Die heimliche Hauptstadt des Westjordanlands ist immer eine Insel der Liberalität gewesen. Nirgendwo sonst sind so viele unverschleierte Frauen zu sehen. In keiner anderen Stadt kann man im Restaurant ein Glas Wein zum Nachtessen bestellen.

«Wir schützen die persönliche Freiheit», betont Kundah. Die von Frauen und Mädchen zum Beispiel. Mehrere Gruppen Burschen schlendern die Strasse hinab. Dass die Polizisten kommen, haben sie noch nicht entdeckt. «Hey, ihr Hübschen!», schreit einer von ihnen ein paar Mädchen hinterher. «Wie geht es?!», gluckst ein zweiter. Ein dritter pfeift. Im Nu sind sie umstellt von den Moralpolizisten, die zwei Jugendliche wegen Belästigung festnehmen.

Die verdutzten jungen Männer mit hochroten Köpfen, 17 und 18 Jahre alt, werden auf die Polizeiwache gebracht. Nach einem kurzen Verhör müssen sie eine Erklärung unterschreiben, dass sie ihre Schandtat bereuen und nie wieder Mädchen hinterherpfeifen. Nach Auffassung der Behörden ist die Moralpolizei so erfolgreich, dass sie auch nach dem Ramadan bestehen bleiben soll, als «Schutztruppe für öffentliche Sicherheit».

Die Menschen haben sich auf die Kontrollen eingestellt. Alexander Khouri, Besitzer eines beliebten Imbisses für Schwarma, die arabische Variante des Döner, hat den ersten Stock, wo die Kunden früher trotz dem Ramadan diskret einen Happen essen konnten, geschlossen. «Ich will keine Probleme haben», sagt der Christ. Die Atmosphäre habe sich verändert.
Sandra Hani, eine junge Studentin mit offenen langen Haaren, Lippenstift und gut sichtbarem Kreuz im Ausschnitt, drückt sich drastischer aus: «Eine Moralpolizei ist das Letzte, was nötig ist. Wir brauchen mehr Sicherheit, nicht mehr Moral.» Sie sieht die persönliche Freiheit bedroht. «Denn wer weiss, was als Nächstes kommt?»

Was kommt als Nächstes – diese Frage stellt sich auch für den Westen. Die Entliberalisierung der islamischen Welt wiederholt sich immer wieder, wenn Vorstöße zu mehr Toleranz und Weltoffenheit stattgefunden haben.

Auch Moslems im Westen sind zunehmend korantreuer Indoktrination und Konditionierung ausgesetzt. Damit vollzieht sich ein Gesellschaftswandel im Westen. Denn in einer Demokratie spiegelt sich immer die ethisch-moralische Ausrichtung der Bevölkerung. Das eigentliche „Machtzentrum“ in einer islamisch geprägten Gesellschaft (aber nicht nur dieser), egal ob nun demokratisch oder autoritär, ist immer die Stätte der Indoktrination. In der islamischen Gesellschaft ist dies die Moschee. Und dort verliest man natürlich den Koran, in dem die islamische Gesellschaftsform definiert ist und als wünschenswertes Ideal gepriesen wird. Folglich werden auch die islamischen Bevölkerungen im Westen zunehmend die von ihnen bevorzugte islamische Gesellschaftsordung einfordern und durchsetzen. Mit freundlicher Unterstützung islamophiler Politik und Medien.

Noch verkaufen uns pro-islamische Lobbyisten den Islam in Europa als kompatibel mit unseren Rechten und Freiheiten. Doch schon bald wird man unter Berufung auf die Demokratie vertreten, dass die islamisch ausgerichtete Umformung des Westens als Bestandteil des demokratischen Prozesses zu verstehen ist. Die einseitige Betonung des Demokratiebegriffes unter gleichzeitiger Weglassung des Menschenrechtsbegriffs (siehe Lale Akgün oben) deutet diese Konditionierung bereits an. Es ist also nur eine Frage der Zeit aufgrund der demografischen Entwicklung, der medialen und politischen Begünstigung des Islam sowie der sich beständig intensivierenden islamischen Indoktrination, bis der Westen den ehemals liberaleren islamischen Gesellschaften folgt.

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Tagesschau: Freiheitskämpfer im Süden Thailands

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

muslim6.jpgIm Süden Thailands gehen ‘Freiheitskämpfer’ gegen buddhistische Tempel, gegen Schulen und Krankenhäuser vor. So zu lesen auf der Internetseite der ARD Tagesschau. Man erwähnt zumindest, dass die ‘Freiheitskämpfer’ ausgesprochen brutal gegen Zivilisten vorgingen.

Die aus den ländlichen Regionen stammenden sogenannten Pattani-Freiheitskämpfer gingen mit fast unbeschreiblicher Brutalität gegen die Zivilbevölkerung vor, sagte Sunai Phasuk von Human Rights Watch Thailand.

Verwischt werden dann im Beitrag die Bezeichnungen muslimische Seperatisten und Pattani-Freiheitskämpfer.

Seit Januar 2004 wurden in den mehrheitlich von Muslimen bewohnten Provinzen Yala, Pattani und Narathiwat mehr als 3000 Anschläge auf Zivilisten und 500 Angriffe gegen Militäreinrichtungen verübt. Fast 2500 Menschen wurden getötet, 89 Prozent davon Zivilisten. „Wer nicht auf der Seite der Separatisten steht, gilt als Verräter. Wer mit den Regierungsbehörden kooperiert, gilt als Verräter. Sogar wer einfach freundschaftlich mit seinen buddhistischen Nachbarn zusammenlebt, gilt als Verräter und kann exekutiert werden“, berichtet der Vertreter von Human Rights Watch.

Es ist ruhig in den europäischen Massenmedien. Das grausame Abschlachten aller, die sich nicht zur Religion des Friedens bekennen (oder gar nur freundliche Nachbarn von Nichtmuslimen sind) wird als eine Aktion von Freiheitskämpfern dargestellt – also von Menschen, die für die FREIHEIT kämpfen. Unsere Sprache wird durch die offizielle Presse vergewaltigt. Man versucht krampfhaft, politisch korrekt zu sein, ja nicht aufzufallen. Und da werden dann einfache, perverse Mörder, nachdem sie in Krankenhäusern, Tempeln und Schulen gewütet haben, zu Helden erklärt – per Definition. Was bitte muss jemand tun, um von unseren Medien als Terrorist bezeichnet zu werden?

Spürnase: Micha und Manat [72]

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