Von EUGEN PRINZ | Netzkommentar: „Schau dir das an …das Video ist von gestern sämtliche Schleusen aus dem Osten sind offen. Migranten Strömen alle Richtung Deutschland ( nur Männer ) und in Slowenien bekleidet die Polizei sämtliche Migranten durch das Land durch, zur nächsten Grenze. Das ist eine Katastrophe nichts gegen 2015 ! Wenn wir das nicht stoppen ist unser Land in den nächsten Wochen verloren (sic).“
Legende und Wahrheit
Seit einigen Tagen sorgt im Netz ein Video für Aufregung, das eine schier endlos erscheinende Kolonne von männlichen Flüchtlingen zeigt, die unter Polizeibegleitung auf einer Landstraße unterwegs sind. Die Aufnahmen, die gerade auf Facebook und YouTube viral gehen, sollen in der Gegend der nord-bosnischen Stadt Bihac aufgenommen worden sein. Sie suggerieren Zustände wie bei der Flüchtlingskrise in 2015.
Grund genug für PI-NEWS, der Sache auf den Grund zu gehen und den sich rasch ausbreitenden Fehlinformationen und Spekulationen ein Ende zu bereiten.
Um das Ergebnis der Recherche gleich vorweg zu nehmen: Bei der Kolonne handelte es sich um einen Tross illegaler Zuwanderer, die vom Innenministerium des Kantons Una Sana/Bosnien-Herzegowina von der 60.000-Einwohner Stadt Bihac [1] in das nahe gelegene, „umstrittene“ Flüchtlingslager Vucjak gebracht wurden. Bosnischen Medien zufolge waren es etwa 1000 Männer, tatsächlich dürfte der Flüchtlings-Tross jedoch deutlich größer gewesen sein. Im Lager Vucjak sind ausschließlich Männer untergebracht.
Maßnahme als Teil der Wiederherstellung von Recht und Ordnung
In Bihac herrschen durch die illegalen Migranten unhaltbare Zustände. Die Zuwanderer hausen in Parks und verlassenen Gebäuden. Der Stadt fehlen die finanziellen Mittel zur Versorgung der Flüchtlinge. Den von der Regierung in Sarajewo für diesen Zweck vorgesehenen Betrag in Höhe von vier Millionen Konvertible Mark (ein EURO = 1,95583 KM), der an den Kanton Una Sana überwiesen wurde, hat dieser selbst eingesackt [2], statt das Geld an die zuständigen Behörden in Bihac weiterzuleiten.
Deshalb wusste sich die Stadt nicht anders zu helfen, als alle illegalen Migranten, denen man habhaft werden konnte, ins Flüchtlingslager Vucjak zu schicken.
Der Nachrichtensender N1 [3]mit Studios in Belgrad, Sarajewo und Zagreb schreibt dazu: [4]
„Nachdem Bulgarien und Ungarn strenge Grenzkontrollen durchführten und Migranten daran hinderten, in ihr Land einzureisen, strömten die Migranten nach Bosnien. Letztes Jahr sind 25.000 in das Land eingereist. die zuständigen Behörden schätzen, dass derzeit etwa 9.000 davon noch im Land leben. Sie wollen jedoch nicht in Bosnien oder den östlichen EU-Mitgliedstaaten bleiben, sondern ihren Weg in westliche EU-Staaten wie Deutschland, Frankreich und Österreich fortsetzen, um ein besseres Leben zu finden. Von den 9.000 im Land lebenden Migranten sind nach Angaben der Behörden nur etwa 8 Prozent Flüchtlinge, der Rest sind Wirtschaftsmigranten.“
Sie sehen, liebe Leser, man muss ausländische Medien in Anspruch nehmen, um korrekt und umfassend informiert zu werden. Was für ein Armutszeugnis für die „Vierte Gewalt“ in unserem Land, die nur das veröffentlicht, was wir wissen dürfen und was den Absichten der Regierung nicht zuwider läuft.
Sickern Flüchtlinge aus Bosnien illegal in die EU ein?
[5]Angesichts der von N1 veröffentlichten Zahlen stellen sich zwei Fragen: Wenn letztes Jahr 25.000 Zuwanderer nach Bosnien eingereist sind und sich dort nur noch etwa 9000 davon aufhalten, wo sind die restlichen 16.000 abgeblieben? Und wie geht es mit den noch verbliebenen 9000 weiter? Die Antworten auf diese Fragen werden wir bald – zum Teil wohl jetzt schon – in unserem Land finden.
Das sind also die wahren Hintergründe des „Schock-Videos“. Es darf allerdings bezweifelt werden, dass sich die Wahrheit ebenso viral verbreiten wird, wie die Fehlinformation.
Vorankündigung
Über die „Besonderheiten“ des Flüchtlingslagers Vucjak und den kroatischen Grenzschutz, an dem die so genannte „Push-Back [6]“ – Methode zur Anwendung kommt, wird PI-NEWS zeitnah berichten. Sie dürfen sich auf einen hochinteressanten Artikel freuen, der die Frage aufwirft, mit welchem Recht sich eigentlich „unsere“ Flüchtlinge über die deutsche Polizei und die Unterbringung in den Ankerzentren beschweren.
Vucjak und „Push-Backs“ an der Grenze zu Kroatien – wenn unsere Mainstream-Medien diese Themen in größerem Umfang aufgreifen sollten, ist es nicht ausgeschlossen, dass die Bundesregierung im Rahmen einer „humanitären Geste“ zumindest einen Teil der Bewohner des Flüchtlingslagers Vucjak – wie bereits ausgeführt, ausschließlich Männer – übernimmt. Falls nicht, ist ebenfalls zu erwarten, dass die meisten davon in Deutschland landen, da sie trotz der Wachsamkeit der kroatischen Grenzschützer im Laufe der Zeit bei uns „einsickern“ werden, wie vermutlich ein guter Teil ihrer etwa 16.000 Vorgänger.
Eugen Prinz [8] kommt aus Bayern und schreibt seit Herbst 2017 unter diesem Pseudonym für PI-NEWS [9] und den Blog zuwanderung.net [10]. Der Fachbuchautor und Journalist ist dem traditionellen bürgerlichen Konservatismus zuzurechnen. Dem politischen Journalismus widmet er sich, entsetzt über die chaotische Massenzuwanderung, seit 2015. Erreichbar ist Eugen Prinz über seine Facebook-Seite [11] oder Twitter. [12]
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