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Schwuler Bayer: „Die AfD ist wie Rumpelstilzchen“

Von PETER BARTELS | Das Beste mal zuerst: Nie sah man Gauland so jung [1], so schön gekämmt, so souverän … Nie durfte er im Fernsehen so lange ausreden … Nie haben ihm die anderen so geduldig zugehört … Ohne sofort schnappatmend dazwischen zu quatschen …

Trotzdem krähte eine Glatze irgendwann Links von ihm: „Die AfD ist wie ein Rumpelstilzchen auf der Lichtung. Sie sagt plötzlich irgendwas und hat es dann irgendwie doch nicht gesagt.“ Dann sagte das Männeken: Er mag Alice Weidel. Er verstehe sie trotzdem nicht. Dann – Tusch -: „Ich bin schwul, sie ist lesbisch. Sie lebt mit einer Frau, hat zwei Kinder, ist aber gegen die Homo-Ehe. Wie geht das? Und Lachen kann sie auch nicht …“

Ssso! Der nette (!!) kleine Schwule im dunklen Anzug mit paspelierten Revers, rückte die dunkle Hornbrille zurecht, lehnte sich zufrieden zurück. Später wird er voller Inbrunst sagen, wie sehr er Freddie Mercury vergötterte, als der sich in München von der fett gewordenen, alternden Sexbombe Barbara Valentin bemuttern ließ (und noch etwas später elendig an Aids starb). Und der altmodische Hetero-Zuschauer fragte sich wiedermal: Haben die jungen, schönen (lebensabschnittsweise) schwulen Griechen dereinst in den Mamor gelogen? Mens sana in corpore sano …

Alexander Gauland antwortete dem Glatzkopf, der sein Brot als „Volkssänger“ und „Kabarettist“ verdient, fast nachsichtig: „Erstens ist das die Privatsache von Frau Weidel, zweitens kann sie sehr wohl lachen.“ … Wie jedermann spätestens sah, als Alice Weidel den kleinen großen Henryk M. Broder umarmte, bevor er ihr und den anderen im Berliner AfD-Büro die Leviten las.

…und sie kann es doch: Lachende Alice Weidel mit Henryk M. Broder.

„Talkmaster“ Hans Werner Kilz (75) kam gleich zur Sache: „Klima … Integration … AfD.“ Er war zusammen mit Werner Funk (81) früher mal SPIEGEL-Chef, dann SÜDDEUTSCHE. Heute also „Brunnerwirt“. Ein Erbe von Helmut Markwort, der lieber für die FDP Bayerischer Parlamentspräsident wurde. Man muss nicht mit Kilz im legendären Hamburger „Fischereihafen“ am Fenster zur Elbe getafelt haben, um zu wissen, dass er eigentlich auch ein netter (damals allerdings sehr schlanker, sehr stiller) Mann ist. Je nun, as times goes by, seufzt auch der Heide-Spiegel täglich trotz Fastenzeit …
 
Kilz: „Ist die Integraton nicht eine zutiefst humane Sache? … Muss man gleich mit der Keule kommen, wenn Kinder freitags nicht in die Schule gehen? … Wenn einer wie Trump die Klimaveränderung leugnet, ist er doch nicht von dieser Welt …“

AfD-Gauland: Herr Zetsche (Ex-Mercedes-Boss mit grauem Wallroß-Schnauzer) hat schon eine Woche nach Merkels Grenzöffnung behauptet, da kommen lauter Fachleute aus Syrien und Afghanistan. Das Gegenteil ist der Fall (80% Analphabeten) … Wir müssen Europa vor Arabien und Afrika abschotten wie eine Festung … Die Kinder können auch am schulfreien Samstag demonstrieren … Die AfD bestreitet die Klimaveränderung nicht; wir hatten in Europa ja auch Urwälder und Eiszeiten … Wir bestreiten nur, das die Klimaveränderung von Menschen gemacht ist … Außerdem: Wenn Deutschland zwei Prozent CO2 emmitiert, was nützt es der Erde? … Und in Frankreich werden die neuen Atommeiler direkt am Rhein gebaut!“

Der nette Talkmaster Kilz hat Gauland nicht nur stets ausreden lassen, sondern sogar richtig nett (journalistisch, halt!) vorgestellt: „Sie waren 40 Jahre in der CDU, Staatssekretär, ein angesehener Jurist, jetzt wollten Sie die SPD-Ausländerbeauftragte Özoguz nach Anatolien entsorgen, da gruselt mir …“. Gauland, leicht lauter: „Als SPD-Chef Gabriel Frau Merkel rückstandsfrei entsorgen wollte, hat sich keiner aufgeregt. Frau Özoguz aber wollte den Deutschen sogar die eigene Kultur nehmen.“ Weil die türkische SPD-Schnepfe trotz „Suchens“ keine deutsche Identität in der Geschichte fand, nur die gemeinsame Sprache, fügte der höfliche Gauland leider nicht hinzu.

Kilz: „Herr Gauweiler …“ (Lach, Lach am Stammtisch). „Gauland!“ half der AfD-Chef. „Ja, Gauland, in Bayern gauweilert man gern“ … Und die Afrikaner „schnackseln“ halt gern (Fürstin Gloria). Kilz: „Herr Gauland: Auch die GRÜNEN haben ihre Häutungen gemacht, in der AfD gibt es eine gemäßigte Gruppe, aber eben auch die Höcke-Gruppe, da läuft es mir kalt den Rücken runter: Denkmal der Schande!!“

Gauland: “Denkmal der Schande! Genau das hat Augstein auch gesagt!! Und ist es denn nicht ein Mahnmahle unserer Schande?“ Kilz: „Ich bin nicht für den toten Augstein verantwortlich!“ Gauland: „Mein Vogelschiss der Geschichte war ein Fehler … Man kann wirklich nicht zum Vogelschiss erklären, was die Nazis in diesen 12 Jahren angerichtet haben.“

Was der AfD-Chef seinerzeit auch nicht meinte: Er meinte den kurzen Zeitraum von 12 Jahren, gemessen an der 1000jährigen deutschen Geschichte, nicht die 20 Millionen Toten des Weltkriegs, schon gar nicht die sechs Millionen toten Juden. Natürlich wussten das auch Merkels aufheulende Medien-Meute und ihr anschwellender Bocksgesang. Schwamm …,

Monika Well, auch „Volksmusik-Künstlerin, kommentiert meistens mit hochmütigem Grinsen und Köpfschütteln. Die alte Dame mit dem jungen, grauen Pagenschnitt, oben rosa, unten weiße Schühchen: „Ja, Sie entschuldigen sich dann immer – ein Schmarrn!“ „Kabarettist“ Jürgen Kirner, die Glatze glänzt längst, startet seinen Rundum-Run: „Was der Höcke so vom Stapel läßt … Was sind das für Zielsetzungen … AfD heißt Alternative, wo sind denn ihre Lösungen? Ich bin schwul, Weidel auch, Sie sind doch ganz nah dran an der Frau Weidel …“ Gauland: „Das ist Ihr privates Leben. So sind wir halt bei der AfD.“ Ach, Alter Fritz: Jeder nach seiner Facon …

Natürlich kommt Kilz mit der „Spendenaffäre“. Gauland: „Frau Weidel hat alles zurückgezahlt, als sie davon erfuhr.“ Dass sie die 100.000 Euro schon Monate vor den Schlagzeilen „zurückzahlte“ (die CDU Kohls Millionen bis heute nicht), verschwieg er wieder mal höflich. Kilz: „Aber die Meuthen-Spende!!“ Gauland: „Die keine war, nur Wahlplakate aus der Schweiz.“… Merkels Medien-Meute hat den „Wert“ trotzdem sogleich mit 70.000 Euro festgelegt. Gauland: „Professor Meuthen hat die Plakate auch erst auf der Straße am Bodensee gesehen. Das ist eben die Gefahr einer sauberen Buchführung … Der Herr Meuthen ist ein ehrenwerter Mann … Der Herr Höcke übrigens auch!“ … Kilz nochmal: „Die AfD ist auf dem Rückwärtsmarsch…“. Gauland: Davon kann man nicht sprechen. Ich war gestern in NRW, restlos volle Halle. Natürlich nervt die Wähler das Gezerre um den Brexit. Der Rest ist Kaffeesatz.“

Kilz rotzte noch einen über „Brexit“-Boris Johnson, den die Briten endlich abschießen sollten. Der gebildete Gauland soufflierte: „Aber er spricht fließend Latein.“ Dann ärgert man sich nur noch über die Zeitumstellung. Die graue Moni: „Ich musste durchs ganze Haus laufen und Uhren umstellen.“ Fünf Prozent der EU-Bürger auch. 95 Prozent geht die Zeit am Arsch vorbei. Sommers und winters…


Ex-BILD-Chef Peter Bartels.
Ex-BILD-Chef Peter Bartels.

PI-NEWS-Autor Peter Bartels [2] war zusammen mit Hans-Hermann Tiedje zwischen 1989 und 1991 BILD-Chefredakteur. Unter ihm erreichte das Blatt eine Auflage von 5 Millionen. In seinem Buch „Bild: Ex-Chefredakteur enthüllt die Wahrheit über den Niedergang einer einst großen Zeitung“ [3], beschreibt er, warum das einst stolze Blatt in den vergangenen Jahren rund 3,5 Millionen seiner Käufer verlor. Zu erreichen ist Bartels über seine Facebook-Seite [4] und seinen Blog bartels-news.de [5]!

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