- PI-NEWS - https://www.pi-news.net -

Zweifel an der menschgemachten Klimaerwärmung verboten

heidi_cullen.jpgIn Sachen menschgemachte Klimakatastrophe ist wissenschaftliches Arbeiten und unabhängiges Denken zunehmend verboten. Junge Journalisten und Wissenschaftler, die den Klimakonsens anzweifeln, haben kaum Aufstiegschancen und für „Klimaleugner“ [1] gibt es mittlerweile eine „schwarze Liste“. Heidi Cullen (Foto), Klima-Expertin des amerikanischen Weather Channel, forderte unlängst, dass man Meteorologen, die an der Rolle des Menschen bei der globalen Erwärmung zweifeln, die berufliche Zulassung entziehen solle.

Dirk Maxeiner hat in der Weltwoche einen hochinteressanten Artikel [2] zu dieser unheilvollen Gleichschaltung der Gehirne verfasst.

Gleichschaltung des Wissens

Wissenschaftler, die an der Rolle des Menschen bei der globalen Erwärmung zweifeln, werden neuerdings als «Klimaleugner» abgekanzelt. Die Temperaturbehörde der Uno gebärdet sich als eine Art Wissensministerium.

Heidi Cullen ist die Klima-Expertin des amerikanischen «Weather Channel». Sie machte unlängst mit einer Forderung von sich reden: Meteorologen, die an der Rolle des Menschen bei der globalen Erwärmung zweifeln, solle die berufliche Zulassung entzogen werden. Letzte Woche war die attraktive Fernsehfrau dann bei der bekannten amerikanischen CNN-Fernsehshow «Larry King Live» zu Gast. Thema: «Could global warming kill us?» «Die Wissenschaft ist sehr solide», warf sie in die Diskussionsrunde ein. Ebenfalls im Studio war Richard S. Lindzen, Meteorologie-Professor am Massachussetts Institute of Technologie (MIT). Der vollbärtige Gelehrte gehört zu jenen Personen, die Heidi Cullen gerne mit einem Berufsverbot belegen würde: Lindzen findet, die Rolle des Kohlendioxid bei der Erwärmung der Erde werde weit überschätzt. Der Mann hat erstklassige wissenschaftliche Meriten und kann es sich erlauben, cool zu bleiben. Zuckersüss antwortete er: «Heidi sagt, die Wissenschaft sei solide, und ich kann sie gar nicht kritisieren, weil sie nämlich nie sagt, welche Wissenschaft sie eigentlich meint.» Er traf damit den Kern der gegenwärtigen Debatte. Es geht meist gar nicht um einzelne wissenschaftliche Fragen, sondern um ein allumspannendes Weltbild, für das ein angeblicher «Konsens» in Anspruch genommen wird.

«Wissenschaftsferner» Bericht

«Hoffentlich ist jetzt auch der letzte Zweifler überzeugt», ist auch im deutschsprachigen Raum einer der in den Medien am häufigsten formulierten Sätze, wenn es um den jüngsten Klimabericht des Uno-Klimagremiums (IPCC) geht. Es gibt offenbar ein starkes Bedürfnis nach totalem Konsens. Wobei sich zwei Fragen aufdrängen: Warum müssen die letzten Zweifler überhaupt überzeugt werden? Und vor allem: Wovon sollen sie überzeugt werden? Der IPCC-Bericht eignet sich eher nicht für die Festlegung endgültiger Gewissheiten. So wird für die Entwicklung der Globaltemperatur in den nächsten hundert Jahren eine Spanne von plus 1,1 Grad bis 6,4 Grad angegeben. Soll man nun von 1,1 Grad überzeugt sein, von 6,4 oder irgendwo dazwischen? Dass die Erde wärmer geworden ist, bezweifelt niemand. Das IPCC ist ferner der Meinung, dass Kohlendioxid daran den grössten Anteil hat. Die Unsicherheit in dieser Frage wird mit höchstens noch zehn Prozent eingeschätzt. Warum sollten also nicht auch zehn Prozent Zweifler erlaubt sein?

Das IPCC wurde 1988 nicht als Wahrheitsministerium gegründet, sondern als eine Organisation, die den weltweiten wissenschaftlichen Sachverstand in Sachen Klima bündeln soll. Es geht darum, die Forschungsergebnisse in der Literatur zu sammeln und für Politiker aufzubereiten. Den grössten Einfluss auf die Meinungsbildung hat die kurze Zusammenfassung «Summary for policymakers». Sie basiert auf den Arbeiten von 2500 Wissenschaftlern, wird aber Wort für Wort von hunderten Regierungsvertretern abgesegnet und verändert. Der Entstehungsprozess der «Summary for policymakers» ist im Grunde wissenschaftsfern. Auch ist die Auswahl der beteiligten Regierungsvertreter nicht unabhängig. Aber die Politik will es so.

Debatte nicht erwünscht

Das Wissen der Menschheit ist heute auf sehr viele Köpfe verteilt. Ein Problem nicht nur für die Politik, sondern auch für grosse Unternehmen. Doch während man dort im modernen Wissensmanagement mit gutem Grund auf den Wettbewerb der vielen Köpfe setzt und ihn stimuliert, verfolgt die Politik eine Kultur des Konsenses und des kleinsten gemeinsamen Nenners. Es geht auch um Absicherung: Falls sich eine Prognose in Zukunft als Irrtum herausstellt, kann man sich zumindest auf den seinerzeitigen wissenschaftlichen Sachstand berufen. Und das kann man eigentlich schon seit dem IPCC-Bericht 2001, der bereits in starken Worten den menschlichen Einfluss auf das Klima betonte. Im Grunde hat das Gremium seine Mission erfüllt.

Doch wie immer bei solchen Institutionen und Verfahren beginnen sie ein Eigenleben. Der IPCC-Vorsitzende Rajendra Pachauri spricht inzwischen wie der Chef einer Aktivisten-Gruppe, der die Öffentlichkeit «schockieren» möchte. Der Übergang von der wissenschaftlichen Beratung zur politischen pressure group ist fliessend. Die deutschen Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber und Stefan Rahmstorf, beide bewährte IPCC-Kader und tätig für das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, betrachten den Klimawandel als «Feuertaufe für die im Entstehen begriffene Weltgesellschaft». In einem Buch hegen sie sehr genaue Vorstellungen: «Im Grunde müssten sämtliche Planungsmassnahmen zu Raumordnung, Stadtentwicklung, Küstenschutz und Landschaftspflege unter einen obligatorischen Klimavorbehalt gestellt und durch geeignete Anhörungsverfahren zukunftsfähig gestaltet werden.»

Dissidente Meinungen sind, wann immer es um die Rettung der Welt geht, nie sehr willkommen. Der abgelöste Uno-Generalsekretär Kofi Annan sagte: «Die wenigen Skeptiker, die immer noch versuchen, Zweifel zu säen, sollten als das angesehen werden, was sie sind: aus dem Tritt, ohne Argumente und von gestern.» Und so geschieht plötzlich etwas, wofür der IPCC-Konsens eher nicht gedacht war: Er wird missbraucht, um die weitere wissenschaftliche Debatte abzuwürgen. Aus dem Konsens soll die Wahrheit werden. Wissen dient nicht mehr zur Findung des politischen Willens, sondern politischer Wille wird als Wissen inszeniert. Und dies funktioniert nur, wenn die Lufthoheit über das Thema monopolisiert werden kann. Eine Grundlage der Wissenschaft heisst aber: Alles darf kritisiert und angezweifelt werden. Wissen muss revidierbar bleiben. Der Zweifel ist das methodische Prinzip der gesamten modernen Naturwissenschaft. Und doch wird immer offener versucht, nicht auf der Konsenslinie des IPCC befindliche Gruppen und Wissenschaftler einzuschüchtern.

Der israelische Astrophysiker Nir Shaviv von der Universität in Jerusalem und Jan Veizer, der an den Universitäten in Bochum und Ottawa forscht, können ein Lied davon singen. Veizer wird von der Royal Society of Canada als einer der «kreativsten, innovativsten und produktivsten Geowissenschaftler der Welt» gerühmt und hat den hochdotierten Leibniz-Preis der deutschen Forschungsgemeinschaft zugesprochen bekommen. Veizer und Shaviv veröffentlichten in der Zeitschrift der Geological Society of America eine Studie, in der sie der kosmischen Strahlung eine grosse Rolle bei der Erderwärmung zuschreiben. Das wurde als Angriff auf die Bedeutung des anthropogenen Treibhauseffektes empfunden. Stefan Rahmstorf und 13 weitere prominente Klimaforscher, darunter der Schweizer Thomas Stocker, versandten eilig eine Pressemitteilung, in der sie die wissenschaftliche Integrität der Kollegen anzweifelten und ihre Untersuchung als «fragwürdig» und «unhaltbar» schmähten. «Ihr Schreiben beweist, dass sie nur in eine Kurzmeldung und nicht einmal die ganze Studie gelesen hatten», erinnert sich Shaviv an das merkwürdige wissenschaftliche Verfahren.

Zweifler zensurieren sich selbst

Der kurze Prozess für Zweifler kommt in Mode. Für Menschen mit dissidenter Meinung bemüht man inzwischen den Ausdruck «Leugner» – eine bewusste Anspielung auf Holocaust-Leugner. In der amerikanischen Zeitschrift Grist wurden für sie Verfahren «im Stil der Nürnberger Prozesse» gefordert. In der deutschen Tageszeitung berichtet ein Redaktor anerkennend von einer schwarzen «Liste mit 31 Namen», die unter deutschen Klimaforschern kursiere. Die Wissenschaftler der deutschen Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, die im Regierungsauftrag den Entwurf des IPCC-Berichtes begutachteten und zu teilweise kritischen Einschätzungen kamen, wurden von der Tageszeitung deshalb der «amtlichen Lüge» bezichtigt. In Kalifornien wurde der Staatsanwalt in Marsch gesetzt, um herauszufinden, ob Richard Lindzen womöglich Kontakt mit der Autoindustrie habe. In England forderte die Royal Society ultimativ den Ölkonzern Exxon auf, keine Gelder mehr für Gruppen und Wissenschaftler zur Verfügung zu stellen, die Zweifel am herrschenden Klimadogma haben. Auch der Klimaforscher Stefan Rahmstorf bezichtigt Skeptiker der Nähe zu Wirtschaftsunternehmen (ausgerechnet in einer Publikation, die von der Münchner Rückversicherung finanziert wurde). Der deutsche Klimaforscher Hans von Storch, der fest von der globalen Erwärmung durch den Menschen überzeugt ist, wundert sich: «Wissenschaftler verfallen in einen Eifer, der geradezu an die Ära McCarthy erinnert.»

Wie überall gibt es unter den abweichenden Stimmen auch Spinner und Sektierer. Es gibt sicherlich auch von Interessen geleitete Auftragsforschung. Für den Sensationsjournalismus ist der Angriff auf die Person und die Präsentation von Schuldigen in jedem Fall höchst willkommen: So lässt sich das Klimathema skandalisieren. «Alle Skandale weisen totalitäre Züge auf», so der Kommunikationswissenschaftler Hans Mathias Kepplinger. «Sie zielen auf die Gleichschaltung aller, weil die öffentliche Abweichung einiger den Machtanspruch der Skandalisierer und ihrer Anhänger in Frage stellen würde.» Man habe es mit einer «demokratischen Variante von Schauprozessen» zu tun. Die Soziologen Sheldon Ungar und Dennis Bray beschreiben in einer Studie («Silencing Science») wie in kontroversen Diskussionen irgendwann der Punkt erreicht wird, an dem unter Wissenschaftlern und Journalisten ein Prozess des «self-silencing» einsetzt. In einer Umfrage unter 530 Klimaforschern in 27 Ländern, die Bray zusammen mit von Storch durchführte, war jeder Zehnte absolut überzeugt, dass der Klimawandel auf den Menschen zurückzuführen ist, und weitere 46 Prozent tendierten zu dieser Meinung. Beim Rest gab es mehr oder weniger starke Zweifel. Allerdings dürfte kaum einer davon bereit sein, diese auch öffentlich zu artikulieren. So kommt eine Spirale in Gang. Der 34-jährige Astrophysiker Nir Shaviv sagt: «Für junge Wissenschaftler, die noch für ihre Karriere kämpfen müssen, ist es viel schwerer, sich zu etablieren und einen Job zu finden, wenn sie gegen den Strom schwimmen.»

Zweifel am IPCC-Konsens wurden diesmal von unerwarteter Seite geschürt. So nennt der Bericht für den Anstieg des Meeresspiegels in den nächsten 100 Jahren eine Spanne von 18 bis 59 Zentimetern. Hans-Joachim Schellnhuber, nicht nur dem IPCC-Establishment, sondern auch der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel als Klimaschutzbeauftragter eng verbunden, warnte die Öffentlichkeit stattdessen vor einem Anstieg um satte zwei Meter. Sein Institutskollege Stefan Rahmstorf, einer der Leitautoren des IPCC, assistierte mit einer neuen Studie in der Zeitschrift Science, der zufolge der Meeresspiegel entschieden schneller ansteigen könnte als dort niedergeschrieben. Die Meldung wurde exakt in die Abschlusswoche der Formulierung des Weltklimaberichtes platziert. Zweifel sind also erlaubt, allerdings nur, wenn es schlimmer kommen könnte.

» PI: BILD, Bush und die Klimawandel-Hysterie [3]

(Spürnase: Michael L.)

Like

Ephraim Karsch: „Der Islam war noch nie friedlich“

geschrieben von PI am in Islam ist Frieden™ | Kommentare sind deaktiviert

efraim_karsh.jpgDer Historiker und Buchautor Ephraim Karsch [4] (Foto) wurde in Israel geboren und lebt heute in London, wo er am King’s College Professor und Direktor für Mittelmeerstudien ist. In einem bemerkenswerten WeltwocheInterview [5] räumt er auf mit dem Mythos eines friedlichen Islam und einer Schuld des Westens an islamischem Terror.

Wir bringen einige Auszüge:

Herr Professor Karsh, wieso hassen viele Muslime Amerika?

Ich glaube nicht, dass gewöhnliche Muslime notwendigerweise Amerika hassen. Aber die Tatsache besteht, dass die Vereinigten Staaten seit sechzig Jahren die erfolgreichste und grösste Supermacht sind. Als solche stellen sie für diejenigen, die wir Islamisten nennen, das Haupthindernis dar. Sie stehen den Islamisten, welche die Botschaft Mohammeds oder des Islam über die Welt hinweg verbreiten und die weltweite Umma – muslimische Gemeinschaft – oder das Kalifat schaffen möchten, im Weg. Deshalb muss Amerika angegriffen werden.

Sie sehen also keinen Zusammenhang mit der aggressiven amerikanischen Aussenpolitik?

Ich glaube nein. Der Hass hat definitiv nichts zu tun mit der amerikanischen Nahostpolitik oder der amerikanischen Aussenpolitik generell.

Dies jedoch ist die Rechtfertigung, die von Islamisten für ihre Angriffe auf amerikanische Ziele gegeben wird.

Nicht von Bin Laden selber. (…)
In Ihrem Buch beschreiben Sie, wie alle bisherigen islamischen Reiche an internen und externen Rivalitäten zugrunde gingen. Könnte dies mit den Islamisten heutiger Tage nicht wieder passieren?

Dies geschieht heute im Irak, wo Muslime Muslime töten – sie töten zwar gelegentlich auch amerikanische Soldaten, doch Aberdutzende und Aberdutzende von Muslimen werden von Muslimen umgebracht. Dasselbe gilt für Algerien oder den Sudan, wo Hunderttausende von Muslimen von Muslimen getötet worden sind. Mohammed schuf das Prinzip muslimischer Solidarität, eine ideologisch und politisch sehr wichtige Vorschrift, weil die Loyalität zum Islam an die Stelle von Blutverwandtschaften und anderen Bindungen zu Stämmen oder Clans treten sollte. Es ist Muslimen untersagt, gegen andere Muslime zu kämpfen, weil ihre Aufgabe sein sollte, sogenannte Ungläubige zu töten. In Tat und Wahrheit begannen die Muslime schon kurz nach Mohammeds Tod einander zu bekämpfen. Im Laufe der Geschichte sind viel mehr Muslime durch Muslime umgekommen als durch Christen.

Nun gibt es Leute, die behaupten, diese Reform werde kommen und sie werde wahrscheinlich von den Muslimen in Europa ausgehen. Ich glaube, der Schweizer Islamgelehrte Tariq Ramadan behauptet solches.

Diese Leute sind schlau, und sie reden doppelzüngig. Geschähe dies wirklich, wäre dies begrüssenswert. Aber ich glaube, das genaue Gegenteil passiert. Die Muslime in Europa haben ihre Lebensart und ihre Traditionen mit sich genommen, und sie versuchen, diese schrittweise den Europäern aufzunötigen. (…)

Jedes Mal, wenn Islamisten einen Anschlag wie in New York, Bali, Madrid oder London ausführen, beeilen sich Politiker – selbst Bush und Blair – zu beteuern, dass diese Gewalttaten das Werk einer kleinen, unrepräsentativen, fanatischen Minderheit seien. Der Islam sei eine friedfertige Religion.

Schauen Sie sich die islamische Geschichte an. Man zeige mir bitte, wo und wann der Islam friedfertig war – dann kann ich mich vielleicht dieser Meinung anschliessen. Der Islam war nie eine Religion des Friedens. Das Wort «Islam» bedeutet nicht Frieden, wie es ab und zu heisst, sondern Unterwerfung. Unterwerfung und Frieden sind nicht dasselbe. Das bedeutet nicht, dass jeder Muslim gewalttätig ist und dass man Leute in die Luft sprengen muss, um sie davon zu überzeugen, sich dem Islam anzuschliessen und den Islam zu verbreiten. Man kann dies durch Überzeugung und Bekehrung tun, durch Heirat, durch die Erzeugung vieler Kinder. Aber einige – eine Minderheit gewiss, aber eine ansehnliche Minderheit – sind gewalttätig. Als 9/11 geschah, applaudierten viele Muslime. Letztlich bleibt der Islam eine Religion, welche die Weltherrschaft anstrebt.

Was tun als Westler oder westlicher Politiker? Wie begegnet man diesem Anspruch auf Weltherrschaft?

Ich will keine politischen Rezepte geben. Damit kriegt man bloss Ärger. Aber gut: Man soll aller Leute Glauben respektieren. Aber Muslime, die nach Europa kommen und in Europa, einer westlichen Gesellschaft, einer liberalen Demokratie, leben, müssen die Spielregeln akzeptieren. Wenn du in Europa lebst, musst du dich integrieren, musst du eine westliche Form des Islam finden, die sich grundsätzlich von dem unterscheidet, was der Islam immer gewesen ist und noch immer ist. Es muss ein Islam sein, der Kirche und Staat trennt, der eine Sache des persönlichen Glaubens ist, der nicht politisch ist.

Sehen Sie Anzeichen dafür, dass dies geschieht?

Nein, ich sehe eher das Gegenteil. Als der britische Minister Jack Straw, der in seinem Wahlkreis viele Muslime hat und den Muslimen gegenüber freundlich gesinnt ist, sich gegen die totale Verschleierung der Frau aussprach, war die Reaktion in der britischen muslimischen Gemeinde äusserst heftig.

» Website [6] von Professor Karsch

(Spürnasen: Freewheelin, Kreuzritter, Iris und Jean)

Like

Arzu Sürücü will Sorgerecht für Sohn ihrer ermordeten Schwester

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert
arzu_sueruecu.jpg
Will den Sohn ihrer Schwester: Arzu Sürücü (re.)

Das Gezerre um den kleinen Sohn [7] der vor zwei Jahren von ihrem Bruder auf offener Straße ermordeten Hatun Sürücü nimmt kein Ende. Der Junge lebt seit dem gewaltsamen Tod seiner Mutter bei einer Pflegefamilie. Die Familie seiner Mutter aber gibt keine Ruhe, die Schwester Arzu Sürücü will unbedingt das Sorgerecht für das Kind. Nachdem sie vor dem Familiengericht Tempelhof-Kreuzberg gescheitert ist, beschreitet sie nun den Rechtsweg [8].

Der Triumph der Familie, nicht nur die Mutter beseitigt zu haben, weil sie lebte wie eine Deutsche, wäre mit der Übertragung des Sorgerechtes vollkommen. Deshalb will die Schwester auch genau zwei Jahre nach dem Mord das Urteil anfechten.

Es ist zwei Jahre her, dass der kleine Can seine Mutter verlor. Im Februar 2005 wurde sie auf offener Straße an einer Bushaltestelle in Berlin-Tempelhof von ihrem eigenen Bruder ermordet. Mit drei Schüssen in den Kopf wurde die 23-jährige Hatun Sürücü umgebracht, „weil sie ihr Leben lebte, so wie sie es für richtig hielt“, wie der Richter später erklärte. Das heißt: weil sie ihren kleinen Sohn allein großzog, das Kopftuch abgelegt hatte, eine Ausbildung machte, selbst bestimmen wollte, welchen Mann sie liebt. Seit dem Tod seiner Mutter lebt der heute siebenjährige Can fern von seinen Tanten und Onkel aus dem Sürücü-Clan bei einer Pflegefamilie. Aber die Sürücüs wollen sich nicht damit abfinden und Can zurückbekommen. Den ersten Versuch startete Arzu Sürücü, Hatuns jüngere Schwester, direkt nach dem Urteil gegen ihren eigenen Bruder im Frühjahr 2006. Sie beantragte, künftig für ihren Neffen sorgen zu dürfen.

Eine Forderung, mit der sie im ersten Anlauf scheiterte: Kurz vor Weihnachten hat das Familiengericht in Tempelhof-Kreuzberg die Übertragung der Vormundschaft für Can zurückgewiesen. Es würde nicht dem Willen der ermordeten Mutter Hatun entsprechen, dass Can bei der Familie Sürücü aufwachse, hatte das Gericht geurteilt. Hatun Sürücü hatte laut Gericht einem Dritten erklärt, sollte ihr etwas zustoßen, wolle sie nicht, dass ihr Sohn bei der Familie aufwachse. Außerdem müsse der Schutz des kleinen Can gewahrt werden, so die Rechtsprecher. Das wäre bei einem Leben bei der Familie kaum möglich, dort würde er mit Einzelheiten der Umstände des Todes seiner Mutter konfrontiert. (…) „Dass Arzu Sürücü weiterhin versucht, das Sorgerecht für Can zu bekommen, ist absolut unmoralisch“, sagte Seyran Ates, Berliner Juristin, die als Anwältin stets für die Rechte türkischer Frauen in Berlin gekämpft hat, heute zu SPIEGEL ONLINE. Die Schwester Hatun Sürücüs handle nicht im Interesse Cans, sondern nur in ihrem eigenen.

Nach Auskunft der Islamkritikerin und Anwältin Seyran Ates [9] wird der Mord an Hatun in der türkischen Bevölkerung vielfach begrüßt. Hier ein Auszug aus ihrem Interview [10] mit der Berliner Morgenpost

Berliner Morgenpost: Frau Ates, der Fall Sürücü sorgte für Empörung und Debatten um sogenannten „Ehrenmorde“. Hat sich in den zwei Jahren an der Problematik etwas geändert?

Seyan Ates: Richtig ist, dass dieser Ehrenmord die öffentliche Diskussion verstärkte. Aber nachhaltige Veränderungen gibt es meines Erachtens nicht. Ich finde, das müsste alles schneller gehen.

Experten sagen, dass Ayhan Sürücü, der seine ältere Schwester Hatun wegen ihrer westlichen Lebensweise erschoss, von einigen Landsleuten heute sogar gefeiert wird.

Davon bin ich fest überzeugt. Viele in der türkischen Community befürworten diesen Mord und klatschen auch heute noch.

Was heißt das in Zahlen?

Es gibt in Berlin dafür keine konkreten Untersuchungen. Aber ich nenne Ihnen als Vergleich eine aktuelle Umfrage unter männlichen Studenten in der Türkei. 30 Prozent haben dort Ehrenmorde befürwortet. Ich denke, in Berlin ist der Anteil noch größer.

Wie kann man diesem Problem begegnen?

Sicher nicht durch abstrakte politische Diskussionen. Wir müssen dahin gehen, wo wir diese traditionellen Familien auch erreichen: in Moscheen und Männercafes. Und wichtig ist natürlich auch, sich in den Schulen möglichst früh für Toleranz und Gleichberechtigung einzusetzen.

Es gibt, vor allem in Neuköln und Wedding, einige Projekte.

Projekte reichen nicht. Das muss fester Bestandteil des Unterrichts sein. Und die Familien müssen einbezogen werden.

Am Mittwoch dieser Woche, wenn der Mord an Hatun Sürücü zum zweiten Mal jährt, will ausgerechnet die Grünen-Fraktion des Berliner Abgeordneten-Hauses eine Mahnwache am Tatort halten. Was für ein Hohn, stellen doch die Grünen wie kein anderer den Islam unter Naturschutz, bestreiten dreist alle Missstände und öffnen dadurch Verbrechen wie dem an Hatun Tür und Tor. Arzu Sürücü, die dem kleinen Can „wie eine Mutter sein will“, wird bezeichnenderweise nicht an der Gedenkfeier teilnehmen.

„Ich gehe nicht hin. Ich mache das auf meine Weise“, sagt Arzu Sürücü. Sie wolle „familiär und religiös“ um ihre Schwester trauern. Ihre Schwester, so hatte Arzu letztes Jahr zur Presse gesagt, sei „im Paradies. Ihr geht es gut.“

Wahrscheinlich geht es ihr besser als je zuvor, wo sie lebte „wie eine Deutsche“.

(Spürnasen: Gerhard Sch., Florian G. und ds)

Like

Schule in Herten: Mit DDR- und Nazimethoden gegen Rassismus

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

rassismus_demo.gifVor drei Tagen haben wir einen Artikel zu einem unglaublichen Vorfall an der Martin-Luther-Schule in Herten veröffentlicht [11]. Es ging um zwei Schülerinnen, die regelrecht an den Pranger gestellt wurden, weil sie sich geweigert hatten, an einer von ihrer Schule organisierten Demonstration unter dem Motto „Diskriminierung und rechte Gewalt“ teilzunehmen und einen „Vertrag gegen Rassismus“ zu unterzeichnen. Der Beitrag hatte große Resonanz und bemerkenswerte Kommentare. Unsere Leser haben offensichlich nicht nur bei uns ihre Ansicht klar geäußert, sondern dankenswerter Weise ebenso rege gegenüber der Schule. Heute findet sich in der WAZ ein weiterer Beitrag zu den Ereignissen [12]:

Weil sich zwei Schülerinnen der Martin-Luther-Schule weigerten, an der Demonstration gegen Rassismus teilzunehmen, fühlen sie sich an den Pranger gestellt. Die Schulleitung sieht das anders

RASSISMUS ODER REDEFREIHEIT? Herten. „Zeig´ Rassismus die rote Karte“ und „Alle anders, alle gleich“ stand auf den Plakaten. 270 Schüler der Martin-Luther-Hauptschule zogen durch Herten und demonstrierten gegen Rassismus. Das war vor gerade 14 Tagen. Jetzt wird der Schule vorgeworfen, das zu sein, wogegen sie sich engagiert: rassistisch.

Hintergrund der öffentlich geführten Diskussion ist die Entscheidung zweier Schülerinnen, nicht an der Demo gegen „Diskriminierung und rechte Gewalt“ teilzunehmen und einen „Vertrag gegen Rassismus“ zu unterzeichnen. Diese Entscheidung sollten sie schriftlich begründen – sagen die beiden 16-Jährigen. Sie fühlten sich an den Pranger gestellt und machten ihre Kritik öffentlich. Nun wird die Schule mit E-Mails überschüttet. Da empfiehlt „Wahr-Sager“, sich den „beiden politisch inkorrekten Mädchen anzuschließen und sich nicht verarschen zu lassen, indem man ihnen mit der Rassismuskeule kommt“. Oder „Golem“ schreibt: „Der Gutmenschenmeinungsterror ist der wahre Faschismus unserer Zeit . . .“

Und wie reagiert die Schule? Genau so, wie man es von intoleranten und zutiefst undemokratischen Gutmenschen erwartet: Sie schließt den Email-Zugang, inzwischen sogar den kompletten Internetauftritt [13] und beschimpft die Kritiker ihrer Handlungsweise, „braunes Zeug“ zu verbreiten.

homepage_herten.JPG
[13]Aktueller Screenshot des Internetauftritts der Martin-Luther-Schule in Herten

Also „same procedure as every time“. Braune Brühe über Andersdenkende auszuschütten, ist für politisch korrekt denkende Menschen die allumfassende Lösung für ihr grundsätzliches Problem der fehlenden Argumente. Und es hilft so oft, den politischen Gegner mundtot zu machen, denn wer will schon gerne als „braun“ bezeichnet werden?

Aus Sicht der Schulleiterin habe die Schule korrekt gehandelt. „Wir haben die Schüler nicht gezwungen, an der Demonstration teilzunehmen,

Nein, natürlich haben Sie das nicht, Frau Bock, Sie haben die Mädchen nicht dort hingeprügelt oder ihnen mit einem Schulverweis gedroht. Sie haben ihnen nur symbolisch ein Schild umgehängt „Ich bin ein Schwein, weil ich eine eigene Meinung habe“. Warum muss ein Schüler sein verfassungsmäßiges Recht auf Meinungsfreiheit erklären, warum muss er sich entschuldigen, dass er nicht so denkt wie Sie? Wie kann die Demonstrations“freiheit“ in eine Pflichtveranstaltung pervertiert werden?

Dieselbe Methode wurde in den Schulen während des Irak-Krieges angewendet. Massiver Druck wurde auf Schüler ausgeübt, die sich weigerten, an Anti-Bush-Demonstrationen teilzunehmen, wobei die gutmenschlichen Friedenspädagogen mit ihren Indoktrinationskampagnen auch vor Grundschülern nicht Halt machten. Schüler sahen sich mit Fragen „Ja, bist du nicht für Frieden, glaubst du etwa, Krieg ist schön?“ einem gewaltigen Rechtfertigungsdruck ausgesetzt, möglichst vor der ganzen Klasse. Sicher sind auch die beiden Schülerinnen gegen „Rassismus und Gewalt“, aber warum sollen sie nur gegen „rechte Gewalt“ demonstrieren? Warum nicht gegen jede Form von Gewalt? Ganz einfach, im linken Menschenbild gibt es keinen Rassismus von Migranten gegen und auch keine Gewalt von Migranten an Einheimischen. In ihrem schier grenzenlosen Selbsthass erkennen diese Leute im Europäer nur den Täter, im Migranten nur das Opfer. Deshalb wird von diesen Leuten auch heute bis zum Erbrechen erbitterter Widerstand gegen Hitler und das Dritte Reich geleistet. Und das hat auch nichts damit zu tun, die Erinnerung wachzuhalten. Das ist wichtig, jeder will es. Noch viel wichtiger ist aber, daraus zu lernen. Und genau das tun die Schüler nicht, wenn man ihnen unabhängiges und ideologiefreies Denken verbietet bzw. verlangt, sich dafür zu rechtfertigen.

Ältere Mitbürger empfanden die den Schülern von den Lehrern verordnete Denkweise kurz vor und nach dem Beginn des Irak-Krieges als täuschend ähnlich dem, was sie in Nazi-Deutschland an den Schulen erlebten. Ein Kommentator schrieb: Die Handlungsweise der Schulleitung steht in bester Tradition zur Hitlerjugend und FDJ. Treffender kann man es nicht ausdrücken.

» [14] an Schulleiterin Marie-Luise Bock
» Martin-Luther-Schule: Martin-Luther-Str. 3, 45701 Herten, Tel. 02366 – 303 940, Fax 02366 – 303 943
» [15] an die WAZ-Redaktion

(Spürnasen: Thomas Tartsch [16] und Hanna M.)

Like

Horst Eberhard Richter: „Die Befreier des Iraks sind Täter“

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

richter_ramstein.jpgHorst-Eberhard Richter [17](Foto) ist einer der Gründerväter der Deutschen Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW [18]). Laut Wikipedia [19] ist er „der große alte Mann der bundesdeutschen Friedensbewegung“. 1981 gründete Richter die deutsche Sektion der IPPNW, 2003 demonstrierte er gegen den Irak-Krieg. In seinen Büchern ruft er dazu auf, Attac zu unterstützen. Dieser Mann hat nun an seine Kollegen zum neuen Jahr einen Brief geschrieben, den wir hier [20] veröffentlichen. Dieses Schreiben veranlasste den Mediziner, der ihn uns zur Verfügung stellte, seinen sofortigen Austritt aus der IPPNW zu erklären.

Die besonderen Herausforderungen des Jahres 2007 sieht Richter in drei Dingen:

  1. Im Versinken des Iraks in einem totalen Bürgerkriegs-Chaos.
  2. Die große Klimakonferenz von Nairobi mit den düstersten Prognosen, aber fehlenden präventiven Handlungsentscheidungen.
  3. Die vernichtende Niederlage Bushs und der Republikaner bei den Novemberwahlen 2006.

Zugegeben, das erscheint etwas wirr, sind aber nach Richter alles Kennzeichen des „kritischen Punktes“ der „psychischen Krankheit Friedlosigkeit“. Hauptbösewicht der gegenwärtigen Misere ist natürlich US-Präsident Bush. Er hat mit seiner „Kreuzzugsmentalität“ zunächst seine Landsleute infiziert, wenn sie ihm auch bei der letzten Wahl in den Rücken gefallen sind.

die vermeintlich Guten finden in der Projektion das eigene Böse wiedergespiegelt. Kofi Annan hat es ausgesprochen: Den Irakern geht es heute viel schlechter als unter Saddam Hussein. Die vermeintlichen Befreier haben sich als Täter entlarvt.

Aha, die Amis sind Täter, Hussein offenbar nicht, und Kofi Annan weiß, wieviel wohler die Menschen sich in Husseins stalinistischem Reich gefühlt haben. Aber es kommt noch besser:

das Spalten der Welt, um sich als Sieger über das Böse feiern zu können, ist nur ein Teil der „psychischen Krankheit Friedlosigkeit“. Der andere Teil ist der erst in der Neuzeit, gestützt auf die technische Revolution, aufgekommene Wahn, dass man sich als der Stärkste in der Machtkonkurrenz von allen Abhängigkeiten befreien und unverletzbar machen könne. Von dieser Illusion aus hatte die Bush-Regierung Israel permanent in dem Irrglauben ermutigt, sich in Palästina und im Libanon durch überlegene Militärschläge die lästige Gegenschaft vom Halse schaffen zu können. Aber geschürt wurden nur Hass und Rachegefühle und die Militanz von Hamas und Hisbollah. Diese Schlappe erhöht nun noch den Druck aus der Irak-Pleite, sich endlich zu dem durchzuringen, was wir in der Medizin Krankheitseinsicht nennen. Das ist das Durchschauen der Illusion, mit überlegener Gewalt aus der wechselseitigen Abhängigkeit in eine Freiheit rücksichtsloser Willkür ausbrechen zu können.

Das klingt wahrhaftig paranoid, ist aber in Wahrheit blanker Hass: Hass auf alles Amerikanische, Hass auf Israel, Hass auf den Westen. Da wird Israel zum Aggressor, natürlich von Bush aufgehetzt und Selbstverteidigung wird zur „rücksichtslosen Willkür“. An der Klimakatastrophe, an der selbstverständlich nicht gezweifelt wird, sind natürlich auch die Amis Schuld. Sie haben dann auch zu verantworten, dass

würden bald Hunderte Millionen Klimaflüchtlinge aus weiten verdorrenden Landflächen und überfluteten Küstenregionen drohen.

Aber da ja nun die Bush-Kritiker die Wahl gewonnen haben, gibt es vielleicht doch noch eine Chance für sie, der überfluteten Dürre zu entrinnen. Jedenfalls ist für Richter jetzt irgendein Fenster aufgegangen…

Dr. B. schreibt in seiner Austrittserklärung an Richter unter anderem:

Das vorrangige Ziel des IPPNW ist die Verhinderung eines Atomkrieges. Sie lassen sich über Klimaschutz aus. Klimaschutz ist absolut notwendig, ist aber nicht Ziel des IPPNW. Ich kann dieses ewige Gejammer über die angebliche Unfähigkeit des Menschen nicht mehr ertragen. Vor 20 Jahren gab es in allen bunten Blättern Illustrationen des entwaldeten deutschen Mittelgebirges. Die CDU-Regierung hat mit Töpfer ein wirksames Umweltschutzprogramm initiert – Katalysatoren, bleifreies Benzin, Schwefelfilter bei Kohlekraftwerken… Den Wald gibt es noch. Der Mensch scheint nicht ganz so blöd zu sein. (…)

Mit keinem Wort wird erwähnt, dass sich S. Hussein des Völkermordes schuldig gemacht hat. Um es klar und deutlich auszusprechen: Hussein war ein Schwerverbrecher. (…) Formaljuristisch war möglicherweise die Besetzung Deutschlands durch die amerikanische Armee völkerrechtswidrig. Es fehlt jetzt eigentlich nur noch das Wehklagen über die Hinrichtung der Nazi-Verbrecher oder deren unmenschlich lange Inhaftierung. Selbstverständlich bin ich gegen die Todesstrafe – aber ausgerechnet bei Hussein in Tränen auszubrechen und ansonsten den Mund zu halten, wie es einige Gutmenschen tun, ist nicht sehr überzeugend. Grund für meinen Ausstrittswunsch ist nicht, was in dem Brief gesagt wurde, sondern was NICHT gesagt wurde. Geschmackvollerweise erreichte mich dieses Schreiben am 27. Januar. An diesem Tag wird in großen Teilen der Welt des Holocaust und der Befreiung der KZ-Insassen (auch durch die Amerikaner) gedacht.

Das Islamisten-Regime von Teheran hat angekündigt Israel von der Landkarte verschwinden zu lassen. Das Atomprogramm wurde (auf Kosten der Ernährung der Bevölkerung) ausgeweitet, mit dem offensichtlichen Ziel in den Besitz von Atombomben zu gelangen. Nordkorea hat im letzten Jahr eine Atombombe gezündet. Wenn uns Staaten näher an einen Atomkrieg geführt haben, sind dies NICHT die USA, sondern der IRAN und Nord-Korea. Aber so etwas Simples passt nicht ins Weltbild, kann daher nicht wahrgenommen werden und findet folglich im Schreiben von Ihnen keine Erwähnung.

Interessant ist, dass Richter Bush vorwirft, die Welt in gut und böse einzuteilen, selbst aber genau das tut. Nur, dass Bush bei ihm das Böse schlechthin verkörpert, während der Rest der Welt sein Opfer ist. Folglich wird mit Bushs Amtszeit „ein Fenster aufgestoßen“: Die Dürre verschwindet, die Überflutungen auch, die Menschen kehren heim, Israel hört auf, die Palästinenser zu terrorisieren und die Atomkriegsgefahr sinkt.

» [21] an Horst Eberhard Richter

Like

Claudia Roth – Deutungshoheit durch Massenmanipulation

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

Warum nur wirken Aussagen von Claudia Roth (CR) oft so verkrampft [22]? CR ist zwar Politikerin, hört sich aber meist an, als hätte sie ein Priesteramt inne. Als selbsternannte Bundesempörungsbeauftragte argumentiert sie kaum auf Faktenbasis, sondern definiert lieber was als Gut und Böse zu gelten hat. Unterschätzen sollte man CR allerdings nicht, denn ihre Formulierungen erzeugen nachhaltigen moralischen Druck, weil sie es sehr gut versteht, sich in den Medien zu präsentieren. Um die Massen zu manipulieren verfährt sie nach einem einfachen, aber stets erfolgreichen Strickmuster. Gustave Le Bon schreibt treffend in „Psychologie der Massen“ [23]:

Je bestimmter eine Behauptung, je freier sie von Beweisen und Belegen ist, desto mehr Ehrfurcht erweckt sie.

Argumentative Substanzlosigkeit ersetzt CR durch emotionalisierende Rhetorik und Schlagworte, die „hängen bleiben“. Multikulti, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, kulturelle Bereicherung usw. Ihre Rhetorik ist ein ständig neu zusammengesetzter Vortrag vorgefertigter, starrer Klischees und Versatzstücke. Passend zu einer Ideologie, die sich nicht nur der Realität verweigert, sondern sogar noch mehr der Umsetzung vieler der eigenen, postulierten Ideale. Zugleich wirft CR anderen vor, was sie selbst exzessiv betreibt.

Die liberale, weltoffene, multikulturelle Gesellschaft erscheint nicht mehr als das „ganz Andere“, als Bedrohung einer heilen konservativen Welt „von außen“, wie Alt-Konservative, „Paleo-Cons“ vom Schlage eines Dregger und Schönbohm das beschreiben würden, sondern als etwas, das „in uns“ steckt und das wir aus uns heraus reißen müssen. Die heutigen Kritiker sind selbst fundamentalliberal „infiziert“ und arbeiten an ihrer „Selbstheilung“ – und tun das in einer Weise, die inzwischen auch in der „Mitte“ Resonanz erzeugt für menschenfeindliches Gedankengut!

Und wovon ist CR „infiziert“, wenn sie einem naiven Multikulti-Kult huldigt, der selbst dann noch als „kulturelle Bereicherung“ zu gelten hat, wenn Hass und Gewalt gegen Einheimische [24] und Juden [25] bereits alltägliche Zustände geworden sind? CR ist stets derb im austeilen. Sie wittert „menschenfeindliches Gedankengut“ nicht dort, wo Zwangsehen und Ehrenmorde stattfinden, wo Juden gehasst und Nicht-Moslems als „Schweinefleischfresser“ diskriminiert werden, sondern da, wo man diese Exzesse der Menschenfeindlichkeit offen anspricht und ablehnt. Was CR als „Menschenfeindlichkeit“ definiert, ist Rufmord an Menschen, die andere Ansichten vertreten als sie selbst. Sie verwendet völligverkrampfte_roth.jpg undifferenziert und pauschal solche Herabwürdigungen gegen wirklich rassistische Neonazis genauso wie gegen Personen, die Zwangsehen und Ehrenmord ablehnen. Diffamierung ist das Ziel solcher Rhetorik, darum interessieren sie Fakten nicht, sondern es geht ihr einzig um die Dominanz in der Deutungshoheit als Schlüssel zur Manipulation der Massen. Wer anderen anhängen kann, sie seien von Grund auf schlecht, da „fundamentalliberal = menschenfeindlich“, erspart sich die mühsame Argumentation mit sachlicher Darstellung von Detailfragen. CR will erreichen, dass man Andersdenkenden als ihr gar nicht mehr zuhört, weil sie von vorn herein als „böse“ gelten sollen. Sie beansprucht für sich und ihre Gesinnungsgenossen ein Deutungsmonopol, das danach trachtet, jeden der anderer Ansicht ist im Ansehen gradezu vernichtend zu schädigen. Leidenschaftlich macht sie sich über ihre vermeintlichen Konkurrenten her. Eine der letzten nicht-linken Bastionen im Westen, die konservativen „Think-Tanks“ der USA, denen sie vorwirft….

entscheidenden politisch-kulturellen Stichwortgeber der Präsidenten Ronald Reagan und George W. Bush gewesen zu sein. In Think-Tanks und Stiftungen organisiert, haben sie mediale, politische, kulturelle Netzwerke gebildet, die Amerika wieder auf einen Weg zurückbringen sollen, den es spätestens mit Woodstock und dem Vietnam-Desaster verlassen habe.

Ausgerechnet der Demagogie-Tank Claudia Roth, selbst wie eine Spinne agierend im Netzwerk des linken Marsches durch die Institutionen, stört sich an einer Gegenbewegung zum ansonsten im Westen dominierenden linken Weltbild des Antiamerikanismus, des Antizionismus, des Antikapitalismus, des Anti-, Anti-, Anti-. So viel Anti- zeigt bereits die prinzipielle Fundamentalopposition der linken Bewegungen zu den freiheitlichen, einst marktwirtschaftlichen Demokratien des Westens. Die natürlich ihre Fehler und Schwächen haben, aber dennoch so liberal waren, den Linken ihren Aufstieg zu ermöglichen. Eine Linke wie CR hingegen ist nicht bereit, den Neocons die Liberalität entgegen zu bringen, die sie und andere Linke im Westen stets einforderten. CR und Gesinnungsgenossen quittieren andere Ansichten als die ihrigen sehr verlässlich mit Rufmordkampagnen, die die Meinungsfreiheit aus Angst vor böswilligsten Bloßstellungen effizient einschränken. CR spricht von sich selbst, wenn sie ihren Feindbildern Vorwürfe macht. Man kann ihre Aussagen eins zu eins übernehmen und braucht nur ein paar Wörter auszutauschen:

Schneidigkeit, Missionarismus, mythische Feindbildkonstruktion – die Grundelemente neokonservativer Herrschaft haben nicht nur ins Irak-Desaster geführt, sie haben eine neue Generation von Terroristen hervorgebracht, einen Kulturkampf zwischen großen Teilen der westlichen und der islamischen Welt angeheizt, die Durchsetzung des Menschen- und Völkerrechts konterkariert und in vielen Ländern das Streben nach Atomwaffen verstärkt. Was als „Schande“ zu gelten hat.

Schneidigkeit, Missionarismus, mythische Feindbildkonstruktion – die Grundelemente linksgrüner Herrschaft haben nicht nur ins Integrations-Desaster geführt, sie haben eine neue Generation von fremdenfeindlichen, frauenfeindlichen, schwulenfeindlichen, judenfeindlichen Personen hervorgebracht, einen Kulturkampf zwischen großen Teilen der westlichen und der islamischen Bevölkerungen in Europa angeheizt, die Durchsetzung des Menschen- und Völkerrechts konterkariert und in vielen Ländern die Feindseligkeit gegen den Westen verstärkt… …indem jemand wie CR längst die Basis „gesicherter Erkenntnisse verlassen hat und sich immer stärker an Vorurteilen [26], Boulevard-Stories und unseriösen Pamphleten orientiert“. Die natürlich gegen den Westen insgesamt und Deutschland im Besonderen gerichtet sind. Feindbildpflegender als bei CR geht es kaum noch. Bei jedem Problem kann man sich 100% darauf verlassen, CR und ihre Gesinnungsgenossen finden die Ursachen in „der (westlichen) Gesellschaft“. Integrationsprobleme? „Wir“ haben nicht genug dagegen getan. Doch warum? Weil „wir“ auf die Grünen und Ähnliche gehört haben, die uns die absehbaren kulturellen Differenzen mit Teilen islamischer Migranten als „kulturelle Bereicherung“ auftischten. Wer das anders sah und sieht, gilt nach CR als fremdenfeindlich und rassistisch, wird diffamiert und eingeschüchtert – mundtot gemacht. Und was hätten „wir“ tun können, ohne dass „uns“ die Grünen sofort als fremdenfeindliche Rassisten brandmarken? Die Grünen lehnten sogar ab, dass an deutschen Schulen „Zwangs-Deutsch [27]“ gesprochen wird: „Schulhöfe seien keine Kasernenhöfe, Zwang habe dort nichts zu suchen.“ Die Grünen klagen also einerseits die mangelnde Integrationsvermögen „der Gesellschaft“ an, doch zugleich lehnen sie selbst das effiziente Erlernen der deutschen Sprache als entscheidendes Integrationsmittel ab! Es wäre wohl differenzierter und weniger pauschalierend, wenn man statt „der Gesellschaft“ die Grünen als Integrationsversager und Integrationsgegner klar benennen würde. „Der Gesellschaft“ muss man eher vorwerfen, dass sie den Grünen nicht ihre offensichtliche, destruktive Widersprüchlichkeit vorwirft. Auch versagt „die Gesellschaft“ gemäß den Grünen, wenn sie den Migranten nicht genug Arbeitsplätze zur Verfügung stellt. 1. Wenn man wesentlich mehr Menschen ins Land läßt, als der Arbeitsmarkt benötigt, entsteht zwangsläufig Arbeitslosigkeit. Die Grünen sind seit Bestehen radikale Befürworter massiver Zuwanderung ohne Rücksicht auf die Aufnahmefähigkeit der aufnehmenden Gesellschaft. 2. Wenn man unqualifizierte Personen ins Land läßt, die noch nicht einmal die Landessprache beherrschen, sind diese Personen zwangsläufig weit überproportional arbeitslos. 3. Wenn man dann auch noch kulturelle Separation, sogar Lernverweigerung der deutschen Sprache (siehe oben) als „Recht“ postuliert, fördert man nicht nur Arbeitslosigkeit, sondern betreibt und fördert Ausgrenzung – die die Grünen natürlich „der Gesellschaft“ anlasten. Was kann „die (deutsche/westliche) Gesellschaft“ dafür, wenn islamische Indoktrination, die die Grünen ausdrücklich für gut befinden – indem sie z.B. den Moscheebau begrüßen-, dazu führt, dass immer mehr Kopftücher als Symbol der Ablehnung des grundgesetzlichen Gleichbehandlungsgrundsatzes der Geschlechter getragen werden? Widersprüche bei Claudia Roth und den Grünen wo man hinsieht. Fast alles was CR und die Grünen betreiben und sie anderen vorwerfen, trifft auf sie selbst zu. Und sie gehen sogar noch weit darüber hinaus:

Besonderes Aufsehen erregte das Buch von Eva Herman mit seinem Weckruf an die Germanen: „Wir sterben aus … Deutschland bekommt kaum noch Kinder“ – ein Alarm, der eine völkische Wendung in der Demographie-Debatte markiert, wonach nicht mehr Frauen Kinder bekommen, sondern Deutschland! Und Schuldige sind auch gleich ausgemacht: Die „Emanzen“, die sich für Geld und Karriere ihrer „schöpfungsgewollten“ Rolle als nichtberufstätige Hausfrau und Mutter entziehen – und dabei gleich noch die „Entmännlichung der Herrenwelt“ betreiben. Schöne Männerherrlichkeit!

Frauen hinter dem Herd, noch dazu als Mutter – da graust es die kinderlose Claudi. Frauen unter dem Kopftuch hingegen findet sie klasse. Gegenüber islamischer Kopftuch-Repression und Kopftuch-Indoktrination findet CR nicht die anklagenden Worte wie gegenüber Eva Herman. Was Herman äußert, ist für CR rückschrittlich – doch das islamische Kopftuch-Patriarchat ist für CR die multikulturelle Fortschrittlichkeit schlechthin. CR lehnt zwar medienwirksam Zwangsehen, Ehrenmorde usw. ab. Doch zugleich begrüßt sie den Islam, ganz pauschal und undifferenziert, wo er sich zeigt. CR findet keine anklagenden Worte für die Koransure 4,25, die Grundlage für islamische Zwangsehen ist.

Darum heiratet sie mit Erlaubnis ihrer Familien und gebt ihnen ihre Brautgabe nach Billigkeit, wenn sie keusch sind, weder Unzucht treiben noch insgeheim Liebhaber nehmen. Und wenn sie, nachdem sie verheiratet sind, der Unzucht schuldig werden, dann sollen sie die Hälfte der Strafe erleiden, die für freie Frauen vorgeschrieben ist.

oder dass der Koran den Männern ein Prügelrecht zubilligt gegen die Frau, wenn sie sich dem Geschlechtsverkehr verweigern sollte, und die Hierarchie in der islamischen Ehe regelt. Sure 4,34:

Die Männer stehen den Frauen in Verantwortung vor, weil Allah die einen vor den anderen ausgezeichnet hat und weil sie von ihrem Vermögen hingeben. Darum sind tugendhafte Frauen die Gehorsamen und diejenigen, die (ihrer Gatten) Geheimnisse mit Allahs Hilfe wahren. Und jene, deren Widerspenstigkeit ihr befürchtet: ermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie! Wenn sie euch dann gehorchen, so sucht gegen sie keine Ausrede. Wahrlich, Allah ist Erhaben und Groß.

Vielleicht haben diese Suren für CR nichts mit dem Islam zu tun. Vielleicht hat auch der Koran für CR nichts mit dem Islam zu tun. Vielleicht sind alle Moslems, die gemäß dem Koran handeln für CR „Islamisten“. Vielleicht denkt CR auch, die „Islamisten“, die zwangsverheiraten, ehrenmorden oder Bomben zünden, hätten keine Ahnung vom Islam. Sie als Ungläubige, denkt vielleicht, sie wüsste besser über den Islam und den Koran Bescheid als die korangelehrten Mullahs im Iran oder die Imame in Saudi-Arabien. Leider erklärt uns CR nicht, was der Islam lehrt und ist. Nur dass dieser sehr vielfältig sei, hören wir ständig. Zu dieser Vielfalt gehören dann aber gemäß CR wiederum nicht die islamische Geschlechterapartheid, obwohl CR zugleich für Kopftücher ist. Logik à la Claudia Roth. Warum erklärt CR allen, die den Zusammenhang zwischen Islam und z.B. Zwangsehen erkennen, sie würden Vorurteile schüren, und nicht allen Moslems, die diese Verbrechen an Moslems begehen, sie würden Vorurteile bestätigen? Warum wirft CR nicht Moslems, die den Koran umsetzen, vor, sie verstünden den Koran und Islam falsch, sondern den Personen, die die Korangetreuen in ihrem Tun kritisch betrachten? Natürlich lehnt jemand wie CR auf der einen Seite Gewalt gegen Frauen ab, doch zugleich befürwortet und fördert sie den Islam wo nur möglich. Wenn man jedoch eine Ideologie fördert, die Gewalt, Diskriminierung und Unterdrückung von Frauen weit mehr beinhaltet als es ein „zurück an den Herd“ je könnte, und dann noch vorgibt man trete für Frauenrechte ein, ist man nicht mehr glaubwürdig. Das ist ähnlich schizophren als wenn man gegen die Todesstrafe antritt, überreicht aber zugleich dem Henker die Axt und sein Opfer. Dafür findet Claudia Roth klare Worte für Menschen, die sich gegen Zwangsehen, Ehrenmorde, Hass gegen Frauen, Unterdrückung von Frauen [26]einsetzen. CR bestreitet ganz einfach, dass es verläßliche Daten über diese islamisch motivierten Verbrechen gibt. Wer anders über die Menschenrechtsverletzungen im Islam denkt als Claudia Roth [26], hat die

Basis gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse verlassen und sich immer stärker an Vorurteilen, Boulevard-Stories und unseriösen Pamphleten orientiert.

Der verbreitet

gebetsmühlenartig wiederholte Klischees über den Islam, grenzt Moslems aus, schürt einen Generalverdacht gegen Muslime und leistet einem Kampf der Kulturen und Religionen Vorschub.

Für Zwangsverheirater, Ehrenmörder, und Islamgelehrte wie auch die Lehre des Islam, die all diese Verbrechen zu verantworten hat, findet CR nicht diese harschen Worte der Verdammung. Wenn CR findet, dass das Benennen all dieser Verbrechen „Vorurteile“ schürt, warum überläßt sie dann anderen dieses Thema, und nimmt sich nicht selbst der von Mord bedrohten, der vergewaltigten Zwangsverheirateten an? Oder hat Claudia Roth ganz einfach nur Angst davor, dass ihre Glaubwürdigkeit leidet, weil sie sich grade nicht ausreichend mit den Opfern islamisch motivierter Verbrechen solidarisiert? Je offensichtlicher die Fragwürdigkeit ihres eigenen Standpunktes wird, je mehr transparent wird, dass bei Claudia Roth humanes Engagement sehr stark dazu dient, ihren eigenen Machtanspruch zu legitimieren, umso härter geht sie gegen alle vor, die glaubwürdiger sind als sie selbst. Da Claudia Roth oft keine substanziellen Argumente für ihre Position vorweisen kann, verlegt sie sich auf demagogische Rhetorik. Auf Diffamierungen übelster Art und orwellscher Begriffsverdrehungen. Die Demagogie der CR ist sehr simpel: Man erklärt Fakten zu Vorurteilen und Klischees (Solidarität mit muslimischen Opfern!) zum böswilligen Kultur- und Religionskampf und zu Fremdenfeindlichkeit. Und während man den frei erfundenen, böswillig unterstellten „Generalverdacht gegen Moslems“ bei allen opfersolidarischen Gegnern von Zwangsehen, Ehrenmorden, Kopftuchzwang und Kopftuchindoktrination zur „gesicherten Erkenntnis“ erhebt … schreckt Claudia Roth vor genau dem eben noch verurteilten Generalverdacht des Rassismus, der Fremdenfeindlichkeit ect. gegen alle Menschenrechtsaktivisten NICHT zurück, die die katastrophale Menschenrechtslage in der islamischen Gesellschaft ansprechen. Wer die Opfer islamisch motivierter Menschenrechtsverletzungen sowohl aktiv als auch präventiv durch Aufklärung und Information unterstützt, gerät unter Claudia Roths Generalverdacht des Rassismus ect. Für CR ist das generalverdächtigen von allen, die nicht ihre Ansichten teilen, rhetorisches Stilmittel der Diffamierung. Eine andere Sicht als sie zu haben, das ist für CR und ihre Gesinnungsgenossen nichts anderes als neuzeitliche Ketzerei. Ab mit den Andersdenkenden auf den medialen Scheiterhaufen. Doch schon das kleinste Aufmucken, die kleinste Rebellion gegen die Deutungshoheit, die moralische Dominanz selbsternannter Moralhüter wie Claudia Roth versetzt diese Frau in geifernde Unruhe:

„Multi-Kulti ist am Ende“. Doch schon auf der semantischen Ebene bringt dieser Dauerbrenner im konservativen Neusprech totale Konfusion: Sollen die 15 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in unserem Land am Ende sein? Oder ihre Anwesenheit in Deutschland? Oder die Beziehungen zwischen ihnen und dem Rest der Gesellschaft? Multikulturalität ist nicht „am Ende“, sondern eine Realität, die wir anerkennen und gestalten müssen. Und das geht nur mit einer Kultur der Vielfalt und der wechselseitigen Anerkennung auf der Grundlage eines Grundgesetzes, das gerade nicht völkisch-national, sondern weltoffen und plural angelegt ist das damit eine gute Basis schafft für eine multikulturelle Demokratie.

CR zeigt mit jedem Satz, dass sie nicht differenzieren kann (bzw. will). Wer ihr Multikulti ablehnt, dem wird reflexartig unterstellt, er sei gegen alle Migranten. Umgekehrt wird ein Schuh draus. CR ist gegen alle Einheimischen, alle Frauen und alle nicht korantreuen Moslems, die ihr Multikulti nicht mögen. Während ausgerechnet korantreue Moslems die einzige Personengruppe sind, an der CR nichts vernehmbar auszusetzen hat. CR instrumentalisiert die Migranten als Vehikel für ihren eigenen totalitären moralischen Machtanspruch. Multikulti ist zwar nicht am Ende, aber die Illusion des friedlichen, toleranten Multikulti ist am Ende, weil es von einem leider erheblichen Anteil der islamisch sozialisierten Migranten nicht mitgetragen wird. Doch wenn Multikulti scheitert, steht der Schuldige bereits fest: Die deutsche Gesellschaft. CR unterschlägt zudem, dass Skepsis sich nicht gegen alle Migranten pauschal und undifferenziert richtet, weil sich die diversen Migrantengruppen sehr unterschiedlich gemäß ihren kulturellen und sozialen Prägungen verhalten. Wer hingegen die Migrationspolitik von Roth ablehnt, ist umgehend mit Diffamierungen wie Fremdenfeindlichkeit ect. konfrontiert. Dem kann man nur entgehen, indem man ähnliche Ansichten wie CR vertritt. Alles andere ist moralisch anrüchig und wird mit dem Zeigefinger der multikulturellen Ketzerei abgestraft. Gradezu eifersüchtig klingt CR, wenn die bösen Neokonservativen auf „ihr“ Territorium der Menschen- und Frauenrechte vordringen. Jenes menschenrechtliche Terrain, das CR selbst an die islamische Geschlechterapartheid inklusive Zwangsehen, Ehrenmorde, Kopftuchzwang ect. geradezu euphorisch preisgegeben hat. Gekrönt von dem zynischen Begriff der „kulturellen Bereicherung“, unter dem sich islamische Geschlechterapartheid hervorragend ausbreiten konnte.

Dort, wo es um Muslime geht, kämpfen Konservative plötzlich mit neukonservativer Schneidigkeit für Frauenrechte, Aufklärung und Fortschritt, für Freiheit, Emanzipation und Demokratie. Sie fordern verfassungswidrige Muslimtests und führen verlogene Kopftuchdebatten. Und während sie zum Thema „Gewalt in der Ehe“ konsequent schweigen, verbreiten sie sich talkshowfüllend zum Thema „Gewalt in der muslimischen Ehe“ – kürzen gleichzeitig Gelder für Frauenhäuser und vergessen, dass sie kurz zuvor noch gegen die Anerkennung von geschlechtsspezifischer Verfolgung als Asylgrund in der Bundesrepublik Sturm gelaufen sind.

Wenn die „Neocons“ also endlich das Thema Frauenrechte entdecken, ist es auch wieder nicht recht. Dass die innerfamiliäre Gewalt in islamischen Familien im Regelfall weit über westliche Verhältnisse hinaus geht, interessiert CR nicht. Sie setzt einfach willkürlich die Kulturen per Definition gleich. Gewalt in deutschen Familien im Vergleich zu islamischen ist für sie qualitativ wie quantitativ nicht zu unterscheiden. Obwohl in Deutschland Verbrechen wie Ehrenmorde an den eigenen Kindern, Zwangsehen oder Kopftuchzwang vor der Expansion islamischer Dogmatik unbekannt waren. Es ist nicht die Schuld der Neocons, dass CR Themen wie Ehrenmorde und Zwangsehen nicht angehen will. Dass sie es gradezu anwidert, wenn darüber in seltenen Fällen im TV-Talk gesprochen wird, zeigt ihre ideologische Erstarrung, die für die multikulturelle Realität keinerlei Platz lässt. Für CR sind Migranten pauschal und undifferenziert bessere Menschen. Menschen, die fast nur Opfer sein können, aber fast nie Täter. Wenn überhaupt Zugeständnisse an die Realität unvermeidbar sind, werden „die Deutschen“ als gar nicht so viel anders hingestellt. Umso weniger Probleme hat CR mit ihrem Zeigefinger, wenn Deutsche als Täter auszumachen sind. Sie hat das rassistische Ressentiment, das in Europa lange verbreitet war, vollkommen übernommen, aber ins Gegenteil verkehrt. Bessere Menschen und bessere Kulturen sind alle und alles, was keine europäisch-westlichen Wurzeln hat. Spiegelbildlich sind für Roth alle Nicht-Migranten des Bösen generalverdächtig. Sprich des Rechtsradikalismus, Rassismus ect. Ausgenommen hiervon ist nur sie selbst und ihre Gesinnungsgenossen. CR hat gradezu eine pathologisch anmutende Angst davor, als „deutsch“ zu gelten. Sie assoziiert „deutsch“, aber auch „westlich“ und „weiß“ mit ausschließlich äußerst negativen, historischen und gegenwärtigen Ereignissen. Wie in Panik, hysterisch anmutend, und akustisch kreischend rennt sie vor ihrer eigenen kulturellen Zugehörigkeit davon. CR ist geprägt von Abgrund tiefem Selbsthass, der ihr fast die Luft zum atmen raubt. Nur indem sie alles gut findet, was nicht an „deutsch, westlich“ ect. erinnert, kann sie sich von ihrer irrationalen, in Selbsthass umgeschlagenen Angst vor Verachtung befreien. Einerseits wird eine Debatte über „deutsche Leitkultur“ abfälligst kommentiert. Zugleich wird die öffentliche Debatte über innerfamiliäre schlimmste Gewalt in islamischen Familien, die bis zum Mord innerhalb der Familie als Disziplinarmaßnahme reicht, angewidert abgelehnt. Hier sind alle objektiven, an den Menschenrechten und der Menschlichkeit orientierten Orientierungen komplett verloren gegangen. Als wäre die „deutsche Leitkultur“ fragwürdiger als die islamische Kultur mit all ihren eklatanten Menschenrechtsverletzungen. CR könnte sehr wohl das konservative Frauenbild angreifen, und zugleich (!) das weitaus repressivere islamische Geschlechterverständnis. Tut sie aber nicht. Sie nimmt den Islam pauschal und undifferenziert vor jeglicher Kritik an dessen Inhumanität in Schutz. Kein Ehrenmord konnte daran bisher an Claudia Roths Einstellung etwas ändern. Es ist erschütternd. Eigentlich kann einem Claudia Roth fast leid tun. Keinen Partner gefunden. Keine Kinder (ja, Frau Roth, Kinder sind nicht nur Last und Einschränkung – sie können einem auch Freude machen. Sogar eine der größten Freuden im Leben überhaupt). Roths Leben besteht aus politischer Hyperventilation im Kampf gegen „das Böse“ und im Kampf um die eigene Macht. Doch was sie selbst vertritt und bewirkt, ist das, was sie vorgibt zu bekämpfen. Muslimische Frauen, die sich der Repression islamischer Ethik ausgesetzt sehen, durchleiden oftmals furchtbarste Entmündigung, Gewalt und Ängste. Claudia Roth und viele andere haben bisher behindert, dass diesen Menschen der Schutz des Grundgesetzes effizient gewährt wird. Zitat CR: „Multikulturalität ist nicht ‚am Ende‘, sondern eine Realität, die wir anerkennen und gestalten müssen.“ CR und die Grünen gestalten diese Realität vorzugsweise so, wie es ausgerechnet die reaktionärsten Vertreter des Islam gerne hätten, indem sie sich eine Vielzahl von Forderungen nach islamischer Geschlechterapartheid zu eigen machen.

Der absurdeste Widerspruch einer Claudia Roth und den Grünen ist, sich ausgerechnet auf Multikulturalität zu berufen, um damit den Islam zu fördern, der als Gesellschaftsentwurf das genaue Gegenteil einer multikulturellen Gesellschaft bedeutet. Der nur das Primat des Islam kennt, und den im Koran äußert negativ dargestellten Ungläubigen bestenfalls den Status von Dhimmis zugesteht. Claudia Roth und die Grünen sind nicht die Fürsprecher des Multikulturalismus, sondern dessen Totengräber, aber auch der Toleranz und Meinungsfreiheit in diesem Land. Nicht allein zwar, aber mit bedeutendem Anteil. Denn die Grünen und Claudia Roth sind ein tragender Bestandteil „der Gesellschaft“, die sie sonst immer so vehement angreifen und für allerlei Missstände, die sie selbst mit geschaffen haben, verantwortlich machen.

(Spürnase: wahr-sager)

Like

Die schlechte Nachricht: Al-Zawahiri droht USA mit Mega-Anschlag

geschrieben von PI am in USA | Kommentare sind deaktiviert

Bin Ladens Stellvertreter Ayman al-Zawahiri (Foto, „ordentlich“ ausgerüstet mit Koran und Maschinengewehr) hat den Amerikanern mit einem Anschlag von unvorstellbarem Ausmaß [28] gedroht, wenn die USA ihren Kurs gegenüber den moslemischen Ländern nicht ändern würden. Die im Internet veröffentlichte Rede ist eine Reaktion auf die Ansprache von US-Präsident George W. Bush vor dem US-Kongress, den Zawahiri verhöhnte.

„Sie sind mit dem islamischen Zorn konfrontiert“, sagte Zawahiri in einer im Internet veröffentlichten Videobotschaft. (…) In einem bereits am Montag veröffentlichten Video macht sich Zawahiri lustig über Bushs auch in den USA höchst umstrittenen Plan, mehr Soldaten in den Irak zu schicken: „Warum nur 20.000 schicken? Warum nicht 50.000 oder 100.000?“, fragte Zawahiri. US-Präsident George W. Bush solle die gesamte US-Armee schicken; die Mujaheddin seien in der Lage, zehn Armeen zu vernichten.

Zawahiri ging in seiner Botschaft zudem auf den Konflikt in Somalia ein. Dort griffen die USA in dieser Woche erneut mutmaßliche Stellungen von Islamisten an. Zawahiri warnte, dass muslimische Kämpfer den ebenfalls gegen die Islamisten kämpfenden äthiopischen Soldaten „die Rücken brechen“ würden.

Ob man in einen Dialog mit ihm treten sollte?

(Spürnase: Kreuzritter)

Like

Fluggast mit Anti-Bush-T-Shirt: Nicht mit Qantas!

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

bush_world_terrorist.jpgManchmal passieren Dinge, die man in einer Welt voller Hass gegen die USA im allgemeinen und Präsident George W. Bush im besonderen nicht mehr für möglich halten würde. Schließlich ist es „total trendy“ und gesellschaftlich allgemein akzeptiert, Bush als Terroristen zu bezeichnen. Nicht so in Down Under. Dort verweigerte [29] die australische Fluggesellschaft Qantas [30] einem Mann die Mitreise, weil er darauf bestand, ein T-Shirt mit einem Bild von Bush und der Aufschrift „Weltterrorist # 1“ zu tragen.

Die australische Fluggesellschaft Qantas weigert sich, einen Mann mit einem T-Shirt an Bord zu nehmen, auf dem US- Präsident George W. Bush als Terrorist dargestellt ist. Der Australier, der nach Presseberichten in London wohnt, sitzt in Melbourne fest, weil er darauf besteht, mit diesen T-Shirt zu fliegen. Die Fluggesellschaft bleibt bei ihrem Nein. «Schriftliche oder mündliche Meinungsäußerungen, die beleidigend sein könnten oder die Sicherheit gefährden» seien an Bord nicht erlaubt, so Qantas.

Bei 20minuten klingt das Ganze so [31]:

Wegen T-Shirt aus Flugzeug geworfen – Weil ihm wegen eines Bush-kritischen T-Shirts der Flug verwehrt wurde, will ein Australier juristisch gegen die Fluggesellschaft Quantas vorgehen.

So wird aus einer drastischen persönlichen Beleidigung eine „Kritik“ und aus der Verweigerung der Mitreise ein „Rauswurf“.

Ein Quantas-Sprecher sagte, die Fluggesellschaft könne keine Kommentare dulden, die andere Passagiere beleidigen oder die Sicherheit an Bord gefährden könnten.

Die Fluggesellschaft hat dem Bush-„Kritiker“ übrigens einen Ersatzflug angeboten – aber nur ohne das beleidigende T-Shirt. Das lehnt der aber ab – er will Qantas lieber verklagen.

(Spürnase: Hojojutsu)

Like

Geistige Allianzen zwischen Linken und Rechten

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

rechts_links.gifIm Semesterspiegel, der Studentenzeitung der Uni Münster, fand einer unserer Leser in der Juni-Ausgabe ’06 einen hervorragenden Artikel von Christian Hesse [32] von der LSI Münster [33] über die geistige Verwandtschaft zwischen Linken und Rechten. Der Beitrag beginnt so: „Die Deutschen wehren bekanntlich den Anfängen, allerdings bevorzugt den Anfängen der Vergangenheit.“

Und weiter:

Vom linken Lager bis zu den Konservativen zeigt sich eine erstaunliche ideologische Unbekümmertheit gegenüber allem, was nicht im Nazi-Look daherkommt – und wenn es noch so nah an den geistigen Fundamenten des Dritten Reiches liegt.

Im Februar plante ein relativ kleines Häufchen Neonazis einen Aufmarsch am Münsteraner Hauptbahnhof mit geplantem Zug durch das Hansaviertel. Eine fünffache Übermacht Gegendemonstranten verhinderte dies schnell, gleichzeitig protestierten Tausende, quer durch alle gesellschaftlichen Gruppen, auf verschiedenen Gegenkundgebungen. Gegenwärtig wiederholt sich das Spiel in den Münsteraner Vororten, voraussichtlich mit ähnlichem Ergebnis. Keine Frage: Protest ist angebracht und sollte in jeder Stadt selbstverständlich sein, doch kommt die öffentliche Reaktion keineswegs unerwartet. Schließlich wird der Widerstand gegen Hitler umso stärker, je länger das Dritte Reich zurück liegt, wie einst Johannes Groß sagte.
Als im April in Potsdam ein Deutscher äthiopischer Herkunft von mutmaßlichen Nazis fast totgeprügelt wurde, handelte es sich dabei sicherlich um eine grausame Tat, der politische Hintergrund ist aber inzwischen mehr als zweifelhaft. Dennoch stand der Generalbundesanwalt – und in seinem Gefolge die Presse – kurz davor den Staatsnotstand auszurufen. So ist es meistens, wenn ein Verbrechen auch nur den Hauch eines braunen Antlitzes zeigt. Vertreter aller Parteien stehen in sekundenschnelle mit Betroffenheits- und Empörungsbekundungen Gewehr bei Fuß, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit gebetsmühlenartig heruntergeleiert werden. Doch das Ganze macht immer mehr den Eindruck eines sinnentleerten Rituals. Mit einem oftmals schon chauvinistischen Anspruch behaupten die Deutschen, wie kein anderes Volk der Erde aus ihrer Geschichte gelernt zu haben. Obwohl man mit allem Nationalen nichts mehr am Hut haben will, soll die Welt weiterhin – nun auf andere Weise – am deutschen Wesen genesen. Die ehemalige Schande wird vorgeblich zur Stärke. Der politische Kompass weist das rechte und linke Lager dabei als unversöhnliche Gegensätze aus. Vom jeweiligen Standpunkt aus sind sie quasi Synonyme für Gut und Böse. Da lohnt es sich doch, einmal etwas genauer hinter die Oberfläche der ideologischen Fassaden zu schauen.
Wie sich im Weiteren zeigen wird, ist die Schnittmenge zwischen Links und Rechts nicht nur gewaltig, das Selbstverständnis beider Weltanschauungen beruht auf identischen Säulen. Der Kampf zwischen Rechts- und Linksextremisten gleicht mehr einem familieninternen Streit über die richtige Inszenierung, oder wie Henryk Broder schrieb: „Nun rekrutiert sich die organisierte deutsche Antifa ohnehin aus Leuten, die zu spät geboren wurden, um bei der SS oder SA mitmachen zu können.“ Eine nicht unwesentliche Gemeinsamkeit von Neonazis und autonomen Chaoten besteht darin, dass sie gerne äußere Faktoren oder „das System“ für eigene Unzulänglichkeiten verantwortlich machen.
Die beiden großen politischen Heilslehren des vergangenen Jahrhunderts haben die Menschheit in Unfreiheit, Krieg und Verelendung geführt und dennoch klammern sich rote wie braune Sozialisten an die gescheiterten Konzepte von Vorgestern. Als hätte man lediglich ein paar Stellschrauben falsch gestellt sagen die einen „okay, die Konzentrationslager sollte man weglassen“ oder „gut, Stalin hat ein paar Sachen nicht richtig begriffen.“ Nein, diese Konzepte sind nicht falsch ausgeführt worden, sie sind grundsätzlich falsch, ethisch verwerflich und ökonomisch zum Scheitern verurteilt.
Ein einigendes Moment der politischen Ränder mit dem gesellschaftlichen Mainstream ist in zunehmendem Maße – als aufgeklärte und objektive Kritik verpackt – die Feindseligkeit gegenüber den USA und Israel. „Deutschland hat eine besondere Verantwortung für Israel“ bekundete die Bundeskanzlerin jüngst im Zuge ihrer USA-Reise. Doch worin äußert sich diese, außer in Lippenbekenntnissen? Statt gigantomanische Mahnmale zu errichten, sollten sich Politik und Öffentlichkeit lieber bewusst machen, dass weite Teile des Nahen Ostens – angeführt von Teheran – anstreben, mit der Lösung der Judenfrage an der Stelle weiterzumachen, wo die Nazis einst gestoppt wurden. Statt hier eindeutig Stellung zu beziehen, pflegt man allerdings lieber „israelkritische“, bzw. antizionistische Ressentiments, in deren Atmosphäre es mitunter sogar unwidersprochen hingenommen wird, wenn der Staat Israel mit dem Tausendjährigen Reich auf eine Stufe gestellt und die Politik gegenüber den Palästinensern mit dem Holocaust verglichen wird. Unabhängig von der Lächerlichkeit dieser Aussagen relativieren die Rechten so gerne deutsche Schuld und linke Intellektuelle bekunden antiimperialistische Solidarität mit unterdrückten Minderheiten. Gegenüber islamistischen Selbstmordattentätern zeigt die Öffentlichkeit jedoch große Nachsicht bis Verständnis. Nach knappen Floskeln des Bedauerns (unschön, keine Lösung) räsonieren deutsche Medien gerne darüber, wie unglaublich diese Menschen von den Israelis, den Amerikanern oder dem Westen gedemütigt worden sein müssen. Gern werden in diesem Zusammenhang auch die Abrissbirnen des Kapitalismus herangezogen. Klammheimlich bewundert man dann die Selbstlosigkeit und Opferbereitschaft der Mörder, die man bei uns ja gar nicht mehr kennt… Hier gehen uralte antisemitische Vorurteile mit westlichem Selbsthass eine bedrohliche Allianz ein.
Verachtung gegenüber dem American way of life gehört inzwischen zum guten Ton, auch im bürgerlichen Milieu. Die Kritik an der Bush-Regierung ist oft nur ein willkommener Vorwand, um als politisch wie kulturell hochgebildeter Europäer mal richtig über das barbarische Amerika vom Leder ziehen zu können. Diese Arroganz war bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts in weiten Teilen der Bevölkerung verwurzelt. Heute dient der Begriff „amerikanische Verhältnisse“ als Synonym für alles Übel, das es zu verhindern gilt. Jedes platte Klischee, das man aus political correctness über keine andere Nation aussprechen würde – gegen die USA darf man es ganz ungeniert aus dem Ärmel schütteln. Je weiter man politisch nach außen wandert, desto „fundierter“ werden die Aussagen. Egal ob in einer Burschenschaft oder bei der Antifa, überall lassen sich die selben wirren Verschwörungstheorien finden.
Rot-Grün trifft eine gewaltige Schuld an dieser Entwicklung, schließlich wurden spätestens mit dem populistischen Bundestagswahlkampf 2002 sämtliche Tore aufgestoßen: Endlich konnte der Durchschnittsbürger Ressentiments und brüchiges Halbwissen als Intellekt verkaufen.
Deutsche und europäische Besonnenheit ist hier mehr denn je geboten. Ein erster Schritt wäre die Erkenntnis, dass weder die Gefahren für die Sicherheit Deutschlands, noch die der Welt von den USA ausgehen, sondern in ganz anderen Ecken lauern.
Nicht erst seit Gerhard Schröder den totalen Frieden ausgerufen hat, lehnen wir Deutschen – auch in der aktuellen Iran-Krise – jede militärische Option ab und vergessen, dass uns einst die militärische Option von dem Schrecken der Naziherrschaft befreit hat.
Doch auch jenseits von Krieg und Frieden rufen die wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen der Globalisierung die Gespenster der Vergangenheit auf den Plan. Ob Oskar Lafontaine von „Fremdarbeitern“, Franz Müntefering von „Heuschrecken“ oder Udo Voigt von der „Wirtschaft, die sich dem Volkswohl unterzuordnen hat“ räsonieren, es werden wieder die Stereotype der Nazis vom raffenden (jüdischen) und schaffenden (arischen) Kapital aufgebaut.
Sieht man von den linken oder rechten Attitüden ab, so sind die Parolen austauschbar. Die Demagogen nähren sich aus Angst, Vorurteilen und Frustration. Und so ist die Querfront aus Neonazis, Kommunisten und Islamisten auf viele gemeinsame Nenner zu bringen: antiamerikanisch, antisemitisch, antikapitalistisch, antiliberal, antimodern (Allein die vielen „antis“ zeigen die völlig fehlende Konstruktivität dieser Bewegungen). Die augenscheinlichen Differenzen sind mehr oder weniger Folklore. Wie Horst Mahler folgerichtig erklärte, hat sich seine wesentliche politische Einstellung kaum verändert: Er war sein Leben lang Antikapitalist. Nicht umsonst hat Stalin frühzeitig angeordnet, statt vom Nationalsozialismus nur noch vom Faschismus zu sprechen. Die offenkundigen Parallelen sollten verborgen bleiben und die Sozialisten im Westen übernahmen diesen Befehl gerne. Kollektivismus, Planwirtschaft, Protektionismus und eine zentralistische Monsterbürokratie sind – neben der physischen Ausmerzung Andersdenkender – rechte und linke Lieblinkskinder.
Gerade der Antisemitismus – bislang streng rechts eingeordnet – findet in linksextremen Kreisen immer mehr Rückhalt. So wurde beim letztjährigen Besuch des amerikanischen Präsidenten in Mainz von autonomer Seite „Scheißjuden“ gebrüllt, andernorts werden Israelfahnen verbrannt. Besoffene Chaoten sind da aber noch das kleinere Problem, viel dramatischer wirkt ein Blick auf die „linke Intelligenz“: „Innerhalb und außerhalb von Attac nehmen globalisierungskritische Aktivisten Israel bzw. „die Juden“ als die Verkörperung abstrakter (umhervagabundierender) Kapitalflüsse wahr – und machen sie für zunehmende soziale Verwerfungen verantwortlich.“ schrieb Martin Kloke zum Thema „Antisemitismus in der deutschen Linken“ in der Tribüne.
Faszinierend ist auch die weit verbreitete linksliberale Doppelmoral: Erstaunlich, mit welcher Gleichgültigkeit Feministinnen die Unterdrückung von Frauen in der islamischen Gesellschaft hinnehmen, auch die dortige Diskriminierung Homosexueller wird weitgehend ignoriert. An sich zwei Lieblingsthemen der Linken, doch im multi-kulturellen Umfeld werden sie entweder totgeschwiegen oder schöngeredet. Das schöne an der Gutmenschen-Affinität für fremde Kulturen ist, dass man nichts über eben diese Kulturen wissen muss – es reicht sie toll zu finden. Auch das Schicksal der Menschen in der 3. Welt findet plötzlich keine Beachtung mehr, wenn es darum geht, den europäischen Markt protektionistisch gegen Konkurrenz aus den Entwicklungsländern abzuschotten, der dort zu mehr Wohlstand führen würde, hier aber die hochsubventionierte Industrie und Landwirtschaft gefährdet.
Es bleibt festzuhalten: Den Werten und Idealen unserer Gesellschaft drohen von innen und außen nach wie vor zahlreiche Gefahren. Wären wir Deutschen in allem so gut wie in der Bekämpfung unseres rechten Phantomschmerzes, hätten wir keine Probleme mehr. Wenn aber die Extremisten aller Couleur erst einmal ihre traditionellen Differenzen zugunsten des gemeinsamen Kampfes gegen den US-Imperialismus und das internationale Finanzkapital(-judentum) zurückstellen werden – und sie sind mehr denn je willens dazu – dauert es nicht lange, bis wir die erste Querfront aus Linkspartei, NPD und Islamisten haben.
Trotz der funktionierenden antifaschistischen Reflexe lässt der Verstand zu wünschen übrig. Denn anders als viele glauben, wiederholt sich die Geschichte nie in derselben Weise, sehrwohl aber die Motive der Geschichte. Wehret dem Ende!

(Spürnase: Peter K.)

Like

Orkan Kyrill: „Gefühlte Katastrophe jenseits der realen“

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

Werden die uns heimsuchenden Naturkatastrophen, wie jüngst der Orkan „Kyrill“, tatsächlich immer schlimmer? Sind sie allesamt Vorboten des nahenden Weltuntergangs, Beweise für die menschgemachte Klimakatastrophe, die in erster Linie selbstverständlich die Amerikaner mit ihrem Präsidenten Bush zu verantworten haben? „Nein“, sagt Ulli Kulke [34] in der Welt. „Kyrill“ war nicht der schlimmste Wintersturm seit Jahrzehnten. Er war genau das Gegenteil.

Es funktioniert aber perfekt die gefühlte Katastrophe mit ihrem schon Tage vorher anlaufenden Warnsystem und einer umfangreichen Berichterstattung, die auch dann wie geschmiert läuft, wenn eigentlich gerade nichts zu sehen ist. Dann zeigt man eben Fahnen, die im Wind flattern oder Einsatzkräfte in Wartestellung.

Der Orkan „Kyrill“ hat eine Schneise der Verwüstung durch Europa geschlagen und mindestens 43 Menschen in den Tod gerissen. Bei einem der schwersten Stürme der vergangenen 20 Jahre waren allein in Deutschland elf Todesopfer zu beklagen. Aber war der Sturm wirklich schlimmer als andere vor ihm?

Es gab Tote, Verletzte und gewaltigen Sachschaden. „Kyrill“ war ein katastrophaler Sturm. Aber bei Weitem nicht der schlimmste. Und die Stürme in unserem Land wurden in den letzten Jahrzehnten keinesfalls „immer häufiger, immer stärker“, auch wenn eine Nachrichtenagentur ihre Auflistung so überschrieb, weil viele es so lesen wollen.

Die Aufstellung selbst ergab nämlich genau das Gegenteil. Allein in den Siebzigerjahren wurde Deutschland von vier Winterstürmen verheert, die jeweils zwischen 27 und 50 Todesopfer forderten, zum Teil mit Windgeschwindigkeiten weit über denen vom Donnerstag. Von der Sturmflut im Februar 1962 oder Orkanen früherer Jahrzehnte ganz zu schweigen.

Eines allerdings ist neu: die gefühlte Katastrophe jenseits der realen. Anders als früher funktioniert das Warnsystem, können sich Katastrophenschutz und Medien Tage vorher auf die Katastrophe einstellen. Wie auch die Menschen selbst, die Katastrophenkonsumenten, die Debattierrunden.

So war man am Donnerstagabend auf beiden Seiten des Fernsehschirms pünktlich und bestens vorbereitet: Sondersendungen am laufenden Band. In denen allerdings kaum Katastrophenbilder zu sehen waren, auch weil eben doch weniger geschehen war als erwartet. Stattdessen kaprizierte man sich auf leere Straßen, auf Schutzmaßnahmen: Es war viel die Rede davon, dass die Bahn flächendeckend stoppte, Behörden ihre Beamten mittags nach Hause schickten, Schulen sturmfrei gaben.

Wir waren Zeuge einer Art Katastrophenschutzübung im ganzen Land. Etwas nie Dagewesenes. Auch dies erhöhte den „Thrill-Faktor“ der gefühlten Katastrophe: Es wird immer schlimmer.

Die Maßnahmen, die Empfehlungen, die Stilllegungen verhinderten – verstärkt durch die Gelassenheit vieler Bürger – gewiss manchen Schaden. Ein Zeichen dafür, dass die Stürme immer schlimmer werden, sind sie nicht. Ganz im Gegenteil.

Die umfangreichen Warnungen haben sicher Menschenleben gerettet. Das ist die gute Nachricht. Warnungen und Berichte sollten allerdings nicht dazu dienen, Hysterie und irrationale Ängste zu schüren.

Und völlig unerwartet gibt es auch eine Stimme der Vernunft [35] bei focus, geschickt von spital8katz:

Kaum fegt ein Orkan über Deutschland, melden sich Meteorologen zu Wort, die eine drohende Klimakatastrophe prophezeien. Vieles darunter ist reine Panikmache.

Dieser Winter ist warm, überdurchschnittlich warm. Der Orkan „Kyrill“ wütete in Europa und hinterließ eine Schneise der Verwüstung. Doch genauso wenig wie die Rekordtemperaturen im vergangenen Jahr ein Hinweis auf den Klimawandel waren, belegen die jetzigen Stürme, Sturmfluten und warmen Wintertemperaturen eine drohende Klima-Katastrophe.

Denn Wetterphänomene sind im Gegensatz zum weltweiten Klima ausschließlich lokal. Das zeigen folgende Szenarien: Während Europa im Januar vergangenen Jahres unter einer dicken Schneedecke versank, kämpften die Menschen im arktischen Spitzbergen mit hohen Temperaturen und schmelzenden Schneemassen. Jeder Deutsche erinnert sich an die Rekord-Temperaturen im Juni 2006. Doch der wärmste Sommer weltweit seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war das Jahr 2005, das sich hierzulande als völlig unspektakulär erwies.

Dennoch nutzen Wetterpäpste, Umweltaktivisten und selbsternannte Klimaexperten jede Naturkatastrophe, um sich selbst oder ihre Organisationen in Erinnerung zu rufen. Einen Tag nach dem verheerenden Orkan „Kyrill“ prophezeite Jörn Ehlers vom WWF in einem Interview mit der Deutschen Presseagentur, dass „wir in Zukunft öfter solche Stürme erleben“ werden. Würden die gewaltigen Stürme weiter zunehmen, sei das ein deutliches Indiz für den Klimawandel. In den Sondersendungen der öffentlich rechtlichen Fernsehanstalten entwarfen Experten ebenfalls drohende Klimaszenarien. Vieles darunter war reine Panikmache. Dass auch die Natur-Katastrophe häufig ausblieb – wie beispielsweise auf Sylt, fiel dabei oft elegant unter den Tisch.

Gut zu wissen, dass es sie gibt, diese Ansichten und dass sie auch abgedruckt werden.

Like

„Kulturelle Eliten haben Bevölkerung mit ihrem Weltbild infiziert“

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

[36]Eine feine Kolumne [37] – wie immer – haben Michael Miersch und Dirk Maxeiner heute in der Welt geschrieben. Sie zeigen auf, wie sich das verquere Weltbild unserer Eliten in den Gehirnen der Bevölkerung festgesetzt hat, was dazu führt, dass westliche Freiheiten spießig und verpönt sind und die Symbole von Islamisten und Kommunisten Kultstatus erlangt haben (Foto: Restaurant „Mao“ in München-Schwabing).

Ein schickes Münchner Restaurant heißt „Hitler“, ein Modefriseur taufte seinen Salon „Mussolini“, und eine Szenebar wurde mit Pinochet-Porträts dekoriert. Ist nur ein Scherz. Wäre es wahr, hätte im Münchner Stadtrat längst ein Aufstand der Anständigen stattgefunden. Wackere Bürger würden sich an den Türen der Etablissements anketten.

Wahr ist allerdings, dass das Restaurant „Mao“ heißt, der Coiffeur „Molotow“ und Bilder von Fidel Castro in der besagten Bar hängen. Im „Mao“ lächelt der Dicke mit der Warze von der Wand, und in der Speisekarte erfährt man, dass der Namenspatron viel für die Bildung tat und ein „fortschrittliches Steuersystem etablierte“. Das „Mao“ wird nicht von ergrauten Altkadern geführt, sondern von trendigen jungen Leuten, in diesem Fall sogar asiatischer Herkunft. Auch in London und Paris gehören Che Guevaras Konterfei, Hammer und Sichel oder die Aufschrift CCCP zu den geläufigen Designelementen im Straßenbild. Das Hisbollah-Logo und Halbmond mit Stern sind schwer im Kommen.

Die geistigen Moden in den Uni-Vierteln lösen sich in schneller Folge ab. Konstant ist nur die antiwestliche Haltung. Egal, ob gerade Maoismus, Poststrukturalismus oder Gendertheorie angesagt ist – Hauptsache, schon die Erstsemester lernen, Demokratie und Markt zu verachten. Die offene Gesellschaft ist nicht cool. Oder hat schon mal jemand ein Karl-Popper-Basecap gesehen oder ein Handtäschchen mit George Orwell drauf?

Bisher blieben solche Ideologieattitüden auf Hörsäle, Bühnen und Designercafés beschränkt. In der weniger exaltierten Welt arbeitender Familienväter und -mütter hatten Marktwirtschaft und westliche Werte einen festen Platz. Doch falls einige aktuelle Umfragen einen Trend ausdrücken, ist auch das nicht mehr sicher. Zwei Beispiele: Eine knappe Mehrheit der Deutschen erklärte ihre grundsätzliche Unzufriedenheit mit der Demokratie, und die Mehrzahl der Briten fand Bush bedrohlicher als Ahmadinedschad.

Das Ansehen der Freiheit scheint ziemlich heruntergekommen zu sein. Warum gerade jetzt? Heute gibt es in fast zwei Dritteln aller 192 Staaten gewählte Regierungen, in über 80 Ländern existieren sogar echte liberale Demokratien mit allen Grundfreiheiten, die dazu gehören. Eigentlich wäre das doch ein Grund, ein wenig stolz zu sein auf die Erfolge der Demokratie. Stattdessen breiten sich kommunistische und islamistische Symbole als Designelemente in der Jugendkultur aus, mal ironisch getragen, mal als rebellische Geste. Bürgerliche Rechte werden als langweilige Selbstverständlichkeiten wahrgenommen, jeder Anflug von Freiheitspathos wird zur Peinlichkeit erklärt. Die kulturellen Eliten haben die Mehrheit der Bevölkerung erfolgreich mit ihrem Weltbild infiziert. Der öffentliche Blick fixiert nur die Fehler, Widersprüche, Unzulänglichkeiten. Unentwegt tönt das Mantra vom oberflächlichen, entfremdeten, verlogenen, unerträglichen westlichen Lebensstil.

Das Resultat ist ein genereller Relativismus, der die Biertischweisheit von der Politik als „schmutzigem Geschäft“ für den Gipfel der Erkenntnis hält. Und die talkenden Klassen fühlen sich offenbar außerstande, dem entgegenzutreten. Sie sondern lieber die gleichen wohlfeilen Sprechblasen ab, womit das Ganze sich zu einem munter sich selbst antreibenden Meinungskarussell entwickelt. Wenn alles gleich schlecht und verkommen ist, kann man es auch lustig finden, Lokale nach Massenmördern zu benennen. Die haben doch wenigstens noch an was geglaubt. Mal sehen, wann das erste „Osama“ aufmacht, vielleicht mit Sprengstoffgürtel-Bauchtanz. Wäre echt cool. Wer sich darüber aufregt, ist doch voll der Spießer.

Like