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Was würde Stauffenberg über die Umvolkung denken?

Von M. SATTLER | Im Staat der totalen Bunten Republik würde sich Stauffenberg schnell wieder zurechtfinden: An der Spitze die Führungsfigur, die man nur im guten Freundeskreis kritisieren sollte und über die der Rundfunk nur Wohlgefälliges zu berichten pflegt. Auf der zweiten Ebene die Jasager und Abnicker, die sich nicht trauen, den Irrsinnigkeiten der Führungsperson entgegenzutreten. Darunter der katzbuckelnde Beamtenapparat, der alles und jedes in die Tat umsetzt, was von oben befohlen wird, es gilt: legal, illegal, scheißegal, Befehl ist Befehl. Und auf der untersten Ebene die Schlägertrupps, die zum Nutzen der Regierung die Drecksarbeit auf der Straße erledigen und dort die Exempel statuieren: Kritiker der Regierung krankenhausreif prügeln, damals als sogenannte „Sturmabteilung“, heute als sogenannte „Antifa“, aber letztlich genau dieselben miesen Visagen mit denselben miesen Methoden.

Die alltägliche Gesprächskultur im heutigen Deutschland käme Stauffenberg ebenfalls schnell wieder bekannt vor: „Das darf man so nicht sagen!“ und „Darf man das noch sagen?“ – solche gängigen Gesprächszusätze hinter vorgehaltener Hand prägten schon seinerzeit jede zweite Unterhaltung.

Auch dass heute an den Schulen von den Lehrern nur eine Meinung geduldet wird und an den Universitäten von den Professoren nur Schriften verfasst werden, die der Politik der Regierung huldigen, würde Stauffenberg nicht weiter erstaunen. Und auch vieles an der heutigen Kulturszene wäre ihm wohlvertraut: dass sich die Schauspieler in Spielfilmen und im Theater nur für Werke mit einheitlicher politischer Schlagseite hergeben und die Komödianten auf den Kleinkunstbühnen allesamt dieselben Witze reißen, immer auf Kosten derjenigen, die gegen die Regierung sind und niemals auf Kosten der Führungsfigur ganz oben – alles schon mal dagewesen.

Déjà-vu

Stauffenberg hätte also schnell das ein oder andere Déjà-vu im Deutschland der Gegenwart, und er würde sicher auch bald herausfinden, welches oberste Glaubensbekenntnis diesem neuen Führungsstaat in Deutschland nun zu Grunde liegt: der Buntismus und dessen praktische Umsetzung, die Umvolkung als wichtigstes, teuerstes, alles beherrschendes staatliches Großprojekt. Diesem gigantischen Projekt wird alles geopfert, dieses Projekt wird durchgefochten, auf Biegen und Brechen, allen Warnungen zum Trotz, bis zum bitteren Ende: die Umvolkung, der heilige Gral der Buntisten – das würde er schnell in seine eigene Erfahrungswelt einzuordnen wissen.

Wirklich viel hat sich also nicht geändert seit ‘44, würde er sich denken, alles vielleicht eine Stufe sanfter, aber hinter der lächelnden Fassade des Staatswesens ist die ideologische Verhärtung geblieben: nur die Vorzeichen der Ideologie haben sich geändert, die Aggressivität richtet sich nicht mehr gegen fremde Völker, sondern gegen das eigene Volk, nur die Stoßrichtung hat sich also verschoben, die Aggressivität ist geblieben.

Vielleicht hätte Stauffenberg wie so viele gebrannte Kinder der chaotischen Weimarer Republik mit dem autoritären, auf die oberste Führungsfigur fixierten Regierungsstil der Merkel-Zeit nicht grundsätzlich ein Problem. Vielleicht würde er sogar die Ansicht der herrschenden Clique teilen, dass dem Gemeinwesen eine gewisse einheitliche Führung von oben guttut und dass Gegenmeinungen, die auf den Kern der Ideologie zielen, mitunter zu unterdrücken sind, um den Staat in festen Bahnen lenken zu können. Aber würde er deswegen mit den Buntisten gemeinsame Sache machen? Würde er sich heute am 20. Juli gar in eine Reihe mit den Repräsentanten des Umvolkungsregimes stellen, um einen Kranz im Bendlerblock abzulegen?

Ein leidenschaftlicher Humanist

Nein, das würde er wahrscheinlich nicht. Denn als leidenschaftlicher Humanist, der er ja wirklich war, würde er das Unrecht der Umvolkung schnell erkennen: Jede Umvolkung ist Unrecht, ob damals an Polen und Ukrainern oder heute an Deutschen – Umvolkung an sich ist immer ein aggressiver, kriegerischer, verbrecherischer Akt, egal gegen welches Volk sich diese Politik richtet. So dachte Stauffenberg als überzeugter Humanist schon damals, genau so würde Stauffenberg auch heute wieder denken.

Und deshalb würde Stauffenberg heute auch nicht Seite an Seite mit den Buntisten einen Kranz im Bendlerblock ablegen, sondern er würde sich von dieser heuchlerischen, verbrecherischen Clique angewidert abwenden.

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Der 20. Juli 1944 soll relativiert und uminterpretiert werden

geschrieben von PI am in Deutschland,DiaLÜG,Geschichte,Meinungsfreiheit,Merkelismus,Politik | 143 Kommentare

Von WOLFGANG HÜBNER | In Deutschland bildet sich ein Bündnis des gesamten politischen, medialen und wirtschaftlichen Machtblocks gegen die patriotisch-freiheitliche Bewegung samt ihren Organisationen und Publikationen. Diese neue „Volksfront“ gegen das Volk des Grundgesetzes hat Folgen in vielen Bereichen und nun offenkundig auch in der Geschichtspolitik: Die gescheiterte Verschwörung gegen das Hitler-Regime am 20. Juli 1944 soll uminterpretiert werden in ein „Symbol der Gesamtheit des Widerstands“. Dazu muss die Zentralfigur des 20. Juli, der Offizier Claus von Stauffenberg, zum Nazi-Mittäter und halbherzigen Attentäter reduziert werden.

Der Autor Thomas Karlauf hat mit seinem Buch „Stauffenberg: Porträt eines Attentäters“ die Rolle des willkommenen Stichwortgebers gerade rechtzeitig zum 75. Jahrestag des dramatischen Geschehens übernommen. Das ist sicher ganz im Sinne von Karlauf. Schon der Titel seines Buches lässt erkennen, dass es darin um die Reduzierung Stauffenbergs zu einer zwielichtigen Gestalt geht. Denn wer ihn nur einen Attentäter heißt, ohne das Ziel seiner Tat, nämlich Adolf Hitler, zu nennen, der will einen Mann, der erst als tapferer Soldat seine Gesundheit und dann auch sein Leben für Deutschland geopfert hat, vom Sockel einer positiven historischen Figur der deutschen Nation stoßen.

Da im heutigen Deutschland zumindest für Zeugnisse des Selbsthasses und der Selbstzerstörung grenzenlose Meinungs- und Publikationsfreiheit besteht, wäre Karlaufs Buch und Interpretation des 20. Juli eigentlich nur ein weiteres tristes Beispiel für diese Zustände.

Doch wenn seine Rede für die diesjährige Feststunde in der Frankfurter Paulskirche am Jahrestag nicht in der linken TAZ oder der linksliberalen ZEIT, sondern vollständig auf der ersten Seite im Feuilleton des Zentralorgans des Machtblocks, also der FAZ, abgedruckt wird, dann hat das eine ganz andere Wertigkeit.

Es geht um nicht weniger als um die Gleichsetzung des bürgerlich-militärischen Widerstands gegen das Hitler-Regime mit dem linken, letztlich auch und gerade kommunistischen Widerstand. Selbstverständlich ist nichts dagegen zu sagen, sondern im Gegenteil ausdrücklich zu befürworten, dass mit den Protagonisten und Märtyrern des 20. Juli 1944 auch all die geehrt werden, die – oft im Stillen – sich den Verbrechen der Nazidiktatur widersetzten und dafür ihre Freiheit oder gar ihr Leben verloren. Zu diesen zählt auch der Einzelgänger Georg Elser, dessen Anschlag 1939 im Erfolgsfall wohl die jüngste Geschichte grundlegend verändert hätte, allerdings auch Unschuldige tötete.

Es ist jedoch richtig und begründet, den kommunistischen Widerstand noch immer und auch weiterhin anders zu bewerten: Wer sich an diesem beteiligte, wollte letztlich die nationalsozialistischen Herrschaft durch eine kommunistische Diktatur ersetzen. Das hätte nicht nur einen schrecklich blutigen Bürgerkrieg in Deutschland zur Folge gehabt, sondern auch eine kriegerische Intervention der Westmächte. Denn diese hätten die Sowjetisierung des europäischen Kernlandes mit Sicherheit nicht hinnehmen können und wollen.

Wer d [1]en gesamten Widerstand künftig nur noch mit dem Gedenken am 20. Juli „symbolisiert“ haben will, der wird an diesem Tag folglich auch den lange von den Nazis eingesperrten ehemaligen DDR-Machthaber Erich Honecker und etliche seiner Spitzengenossen ehren müssen. Sowie auch jene, die im Auftrag oder Interesse der Sowjetunion an diese militärische Informationen verrieten, die vielen einfachen deutschen Soldaten das Leben kosteten. Und es sollte nicht vergessen werden, wie vom Herbst 1939 bis zum Juni 1941 der kommunistische Widerstand den Hitler-Stalin-Pakt mit der Opferung Polens und der baltischen Staaten gehorsam akzeptierte.

Kann es gleichwohl über all das noch eine kontroverse Diskussion geben, so ist Karlaufs Betrachtung der Person und Bedeutung Stauffenbergs ebenso zynisch wie infam. Neben anderen Formulierungen zeigt das am deutlichsten dieser Auszug aus der Frankfurter Rede von Karlauf: „Eine andere beliebte Formel lautet, die Verschwörer hätten ein Zeichen setzen wollen. Wäre es der Opposition tatsächlich um eine symbolische Tat gegangen, wie schon bald nach dem Krieg behauptet wurde, hätte Claus von Stauffenberg am Mittag des 20. Juli Hitlers Besprechungsbaracke im fernen Ostpreußen wohl nicht verlassen, um nach Berlin zu fliegen und dort den Staatsstreich zu organisieren. Vielmehr hätte er sich, am Kartentisch der Lagebaracke stehende, gemeinsam mit Hitler in die Luft gesprengt.“

Der nachgeborene Autor, das erfahren wir also, hätte das Attentat besser hingekriegt als Stauffenberg – kann Besserwisserei noch widerlicher sein? Will Karlauf wirklich die historische belegte Tatsache ignorieren, dass Stauffenberg nicht nur für das Attentat, sondern auch für die anschließend geplante Entmachtung der Staats- und Militärführung unverzichtbar war? Selbstverständlich weiß der Autor darum, umso verwerflicher sein Vorwurf.

Und was soll Karlaufs Kritik daran, dass es den zahlreichen Verschwörern, darunter Sozialdemokraten und Gewerkschaftern, ganz aufrichtig um die Zukunft und Ehre, ja EHRE!, der deutschen Nation ging – ganz sicher aber nicht um die Vision einer „bunten Republik“? Und was hat er eigentlich dagegen, das Geschehen des 20. Juli auch als „Aufstand des Gewissens“ zu verstehen? Natürlich wurde damals ein Zeichen gesetzt; natürlich sollte (und konnte) wenigstens ein Rest nationaler Ehre und Würde gerettet werden; natürlich waren das Männer und Frauen, die ihr Gewissen über die Gefahr für ihr Leben stellten!

Wenn di [2]e für die hiesige „Elite“ einflussreichste Zeitung des gegenwärtigen Deutschlands unkommentiert und kritiklos diese Auslassungen eines Zeitgeistritters der Merkel-Epoche in aller Ausführlichkeit abdruckt, geschieht das nicht ohne Absicht. Denn Stauffenberg und die anderen sollen nun endlich auch klein gemacht werden – möglichst so klein, wie es das politische und mediale Personal der heutigen Bundesrepublik real ist.

Dass Stauffenberg vor seiner Erschießung noch am gleichen 20. Juli 1944 gerufen hat: „Es lebe Deutschland!“ – gleich, ob nun mit dem Zusatz „geheimes“ oder „heiliges Deutschland“ -, dieser Ruf ist den Merkels, Steinmeiers samt ihren devoten Schleimern so fern und ärgerlich wie nur irgendwas. Denn das ist ein Vermächtnis, das sie jeden Tag verachten. Aber es ist ein Vermächtnis, das bleibt und nicht zu zerstören ist, so lange es bekennende Deutsche in Deutschland gibt.

Nachtrag: Parallel zur Frankfurter Gedenkstunde mit Karlauf wurde eine Ausstellung der altkommunistischen „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes “ (VVN) gezeigt – in der Paulskirche! Die VVN wird vom Verfassungsschutz als linksextreme Organisation betrachtet. Ermöglicht hat das der linke Sozialdemokrat und Oberbürgermeister Feldmann. Die Frankfurter CDU nimmt das hin, die FAZ berichtet über diesen Skandal kein einziges Wort. Deutsche Zustände 2019.


Hübner auf der Buch-
messe 2017 in Frankfurt.

PI-NEWS-Autor Wolfgang Hübner [3] schreibt seit vielen Jahren für diesen Blog, vornehmlich zu den Themen Linksfaschismus, Islamisierung Deutschlands und Meinungsfreiheit. Der langjährige Stadtverordnete und Fraktionsvorsitzende der „Bürger für Frankfurt“ (BFF) legte zum Ende des Oktobers 2016 sein Mandat im Frankfurter Römer nieder. Der leidenschaftliche Radfahrer ist über seine Facebook-Seite [4] erreichbar.

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