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Islamkritik: Historiker Wehler gibt Giordano Recht

WehlerIm Deutschlandradio [1] fanden wir einen lesenswerten Beitrag des bekannten deutschen Historikers Hans-Ulrich Wehler [2] (Foto) zum Kölner Moscheebau-Streit: Ralph Giordano, einer der großen alten Männer der deutschen politischen Publizistik, muss sich als Holocaust-Überlebender Morddrohungen gefallen lassen, weil er es gewagt hat, die Megalomanie des Kölner Moscheeprojekts mit vorzüglichen Gründen zu kritisieren. Mehr… [1]

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Köln: DITIB beleidigt

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

Letzten Dienstag versuchte die Kölner CDU auf einem Kreisparteitag [3] den Spagat: Die Unterstützung des Ehrenfelder Moscheebaus im Grundsatz aufrecht zu erhalten und gleichzeitig der ablehnenden Haltung der Bürgermehrheit Rechnung zu tragen, um Wählerstimmen zu retten. Herausgekommen ist ein Papier mit Forderungen [4], die teils berechtigt, teils schlichtweg naiv, in erster Linie aber ohne praktische Folgen sind. Denn die entscheidende Ratsmehrheit für die Großmoschee wird von SPD, FDP, Grünen und PDS bereitgestellt. Die Moslems nehmen die Gelegenheit war, endlich mal wieder beleidigt zu sein.

Vielmehr als eine Kopfnuss für den Kölner Dhimmi-OB Fritz Schramma (CDU) konnte bei dem Parteitag nicht herauskommen. Nach der bedingungslosen Förderung der Großmoschee durch die Kölner CDU Spitze sind inzwischen Tatsachen geschaffen, die auch dem Oberbürgermeister lediglich die Möglichkeit bieten, gegenüber den türkischen Bauherren als Bittsteller aufzutreten, was Schramma unumwunden in einem Interview mit dem Deutschlandradio [5] zugibt.

Die Bemühungen, die abwandernden Wähler wieder einzufangen treiben teils seltsame Blüten. So soll das Zentrum des türkischen Nationalismus auch nichttürkischen Muslimen zur heimat werden, und nicht nur die türkische Fahne zeigen. Ob es der Integration förderlich ist, vor allem aber, ob es die aufgebrachten Bürger beruhigen würde, wenn neben der türkischen Fahne auf der um ein paar Meter reduzierten Moschee noch die von Saudiarabien und dem Iran wehen, ist mehr als fraglich.

Auch andere Forderungen klingen eher gut gemeint als durchdacht. Dass Imame, die in der Regel kein Deutsch können, die von der türkischen Regierung vorgeschriebenen Predigten auf deutsch verlesen, damit auch Araber, die ebenfalls kein Deutsch können sie auch nicht verstehen ist ebenso unrealistisch wie die Forderung, die DITIB möge sich zum Vorreiter der Frauenemanzipation machen, einen CDU-gefälligen neuen Islam erfinden, der den gemeinsamen Schwimmuntericht der Kinder gutheisst oder sich mittelfristig vom türkischen Staat lösen, dessen Behörde sie schließlich ist.

Immerhin hat der Aufstand der Ratlosen den Türkenfunktionären die Gelegenheit gegeben, endlich mal wieder beleidigt [6] zu sein:

Presseerklärung der DITIB zum Kölner Kreisparteitag der CDU.

Die DITIB und ihr gesamtes Projektteam rund um den Moscheebau bedauern die gestrige Entscheidung des Kölner CDU-Kreisparteitages. Auch wenn die Kölner CDU scheinbar ein grundsätzliches „Ja“ zu einem Moscheebau in Köln gegeben hat, so sind Teile des verabschiedeten Leitantrages C 2 für die DITIB inakzeptabel und stellen einen deutlichen Positionswechsel der CDU Köln dar.

In den letzten zwei Jahren hat die DITIB einen intensiven Dialog mit der Kölner CDU geführt: Mit Ortsverbänden, Fraktionen, Interessensgruppen der CDU, der CDU Frauen-Union etc. haben wir einen regelmäßigen Austausch gepflegt, sie zu uns eingeladen oder sie besucht. Dabei hat die DITIB einen intensiven Einblick in ihre Arbeit gegeben und über den jeweiligen Stand der Planung informiert. Umso mehr haben uns die gestern mehrfach geäußerten, öffentlichen Diffamierungen der DITIB, der in Deutschland lebenden Muslime, der Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund durch CDU-Mitglieder auf dem Kreisparteitag schockiert.

Wir weisen dieses Verhalten öffentlich entschieden zurück.

Integration bedeutet gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Leben. Integration bedeutet nicht Assimilation, sondern einen Dialog und Austausch mit uns Migranten. Wir begrüßen, dass Minister Armin Laschet, dies in seiner Eingangsrede zum Kreisparteitag deutlich gemacht hat.

Die im ursprünglichen Leitantrag C 1 geforderten Positionen hätte die DITIB und ihre Gemeindemitglieder beinahe uneingeschränkt mittragen können. Die Verabschiedung des Leitantrages C2 stellt jedoch Forderungen auf, die unsere Identität beschädigen und uns in unseren Bürgerrechten beschneiden.

Oberbürgermeister Fritz Schramma hat dies in seiner Rede deutlich gemacht. Wir danken an dieser Stelle Herrn Oberbürgermeister für seine mutige Rede, seine Integrität und seine Verlässlichkeit als Verhandlungspartner. In seiner Rede hat er bewiesen, dass er zu Recht Oberbürgermeister aller Kölner Bürgerinnen und Bürger ist. Auch Herrn Dr. Ralph Elster möchten wir für seinen Versuch, einen Kompromiss innerhalb der Partei zu finden, danken.

Wir betonen, dass wir den konstruktiven Dialog mit der CDU weiterführen möchten. Allerdings lehnen wir Teile des verabschiedeten Leitantrages C 2 der Kölner CDU ab. Dabei kritisieren wir im Einzelnen folgende Aspekte:<ü> • Der Leitantrag C 2 greift an mehreren Stellen direkt in die religiösen Belange und Praktiken unserer Gemeindemitglieder ein. Dies widerspricht der Glaubensfreiheit nach Artikel 4 Abs. 1 und 2 des Grundgesetzes.

• Die Forderung, dass die geplante Moschee den Belangen aller in Köln lebenden Muslime Rechnung zu tragen habe, widerspricht ebenfalls der Glaubensfreiheit nach Artikel 4 des Grundgesetzes. Wir vertreten einen aufgeklärten Islam. Unsere Moschee steht bereits heute schon allen Menschen offen. Allerdings möchten wir unseren Glauben und unser Gemeindewesen nicht durch andere Glaubensrichtungen verändern müssen.

• Die Forderung, dass die geplante Moschee den Belangen aller in Köln lebenden Muslime Rechnung zu tragen habe, widerspricht dem Grundsatz nach Gleichheit gemäß Artikel 3 des Grundgesetzes. Nichtmuslimische Religionsgemeinschaften beispielsweise, können ein Gotteshaus bauen, ohne andere Glaubensrichtungen in ihr Gemeindeleben integrieren zu müssen.

• Das erklärte Ziel der DITIB ist es, eine durch den Deutschen Staat anerkannte Religionsgemeinschaft zu werden. In diesem Zusammenhang unterstützten wir die Forderung der Kölner CDU nach einem unabhängigen, aufgeklärten Islamverständnis in Deutschland. Dies bedeutet allerdings auch, dass die CDU uns auf dem Weg zu einer anerkannten Religionsgemeinschaft unterstützten sollte. Dies geht aus dem Leitantrag nicht hervor.

• Die Ablehnung der bisherigen Baupläne, die in einem Verfahren mit fast allen gesellschaftlichen Gruppen in Köln einschließlich mit Vertretern der CDU erarbeitet wurden, ist für uns nicht akzeptabel. Über die vergangenen Jahre haben wir weder Kosten noch Mühen gescheut, den geplanten Moscheebau mit einem möglichst breiten Konsens in Köln zu realisieren. Diesen Weg werden wir fortschreiten.

Die DITIB wird weiterhin einen intensiven Dialog mit den Kölnern Bürgerinnen und Bürgern, den demokratischen Parteien des Kölner Stadtrates und Stadt Köln führen. Wir nehmen die Bedenken und Anregungen der Kölner Bürger ernst. Ziel des Dialogs ist der Bau einer Moschee, auf die alle Kölner in der Stadt stolz sein können.

Im Anschluss an unsere nächste Beiratssitzung werden wir der Öffentlichkeit am 22. August 2007 die weitere Entwicklung unserer Planung mitteilen. Im beratenden Beirat für den Moscheebau sind fast alle politischen und gesellschaftlichen Gruppen in Köln sowie Ehrenfelder Bürgerinitiativen vertreten. Der DITIB ist es wichtig, dass ihre Entscheidungen rund um den Moscheebau von diesem Gremium mitgetragen werden.

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Von Klaeden (CDU) nennt AKP-Gegner „bösartig“

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

CDU-Dhimmi von KlaedenDer CDU-Politiker Eckart von Klaeden [7] (Foto) weiß anscheinend sehr genau, wie man sich ein Plätzchen für die Zukunft in Dhimmistan sichert. In einem Interview mit dem Deutschlandradio sagte er zum Wahlsieg des Islamisten Erdogan (AKP), Ängste vor einer Islamisierung der Türkei seien „unbegründet“ [8]. Vielmehr stehe die AKP für einen „wirtschaftsliberalen und pro-europäischen Kurs“. Kaum eine politische Kraft habe die Türkei so sehr in Richtung Westen modernisiert wie die AKP. „Der Vorwurf einer Islamisierung des Landes ist falsch und bösartig“, so von Klaeden.

» Kontakt: eckart.klaeden@bundestag.de [9]

(Spürnase: Marquis)

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Wallraff will in Kölner Moschee Rushdie lesen

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

Günther WallraffHaben wir Günter Wallraff (Foto) in unserer gestrigen Ankündigung zur Sendung im Deutschlandradio [10] womöglich als „Moscheebefürworter“ falsch eingeschätzt? Er unterbreitete Bekir Alboga in der Sendung einen Vorschlag, der gewisse Sympathien für ihn wecken könnte. Wallraff will in der geplanten Kölner Moschee aus Rushdies „Satanischen Versen“ lesen.

Das Deutschlandradio [11] berichtet:

Der Journalist und Autor Günter Wallraff hat für eine Lesung aus den ‚Satanischen Versen‘ einen ganz besonderen Ort im Sinn. Im Deutschlandfunk schlug er vor, in der geplanten Kölner Ditib-Moschee aus dem Buch von Salman Rushdie zu lesen. Die Verantwortlichen des geplanten Zentrums hätten angekündigt, sich zu öffnen, begründete Wallraff seinen Vorstoß. Bekir Alboga, der Dialogbeauftragte von Ditib, wollte das Angebot des Autors weder ablehnen noch annehmen. Er selbst sei dafür, könne jedoch nicht für alle sprechen. Zugleich betonte Alboga, dass er die Morddrohungen gegen den Schriftsteller Rushdie verurteile. Der iranische Revolutionsführer Ayatollah Chomeini hatte 1989 nach dem Erscheinen des Buches eine Fatwa gegen Rushdie ausgesprochen.

Wir sind uns nicht ganz sicher: Ist das nun ein Trick von Wallraff, Moscheebaugegner umzustimmen – oder hat das resolute Vorpreschen seines Freundes Ralph Giordano in den letzten Wochen ihn vielleicht etwas nachdenklich gemacht?

» Hier [12] kann die gestrige Sendung angehört werden

(Spürnase: gusion)

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Islamismus und Nationalsozialismus

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

nazislam.jpg [13]Einen interessanten Artikel fanden wir im Deutschlandradio [14]. Robert B Goldmann, der Autor, stellt zutreffende Vergleiche zwischen dem Islamismus und dem Nationalsozialismus an.

Wie der Nationalsozialismus die nordische Rasse dazu ausersehen sah, ihr tausendjähriges Reich zu errichten, so streben die Moro-Islamische Befreiungsfront in den Philippinen, al Quaida in Südostasien und im Nahen Osten, die Ayatollahs in Iran, Hamas in den palästinensischen Gebieten, und Hezbollah im Libanon den Sieg des Islamismus über den Westen an. Anstatt braun sind ihre Uniformen schwarz, und anstatt Schirmmützen oder Helme tragen sie Skimasken. Beide pflegen den Totenkult. Der Totenkopf der SS ist das Wahrzeichen des Sterbens und des Mordens. Der Selbstmordbomber und das Martyrium herrschen im Islamismus.

Weiter lesen [14]

Dieser Artikel sollte zur Pflichtlektüre erklärt werden.

(Spürnase: Ralf H.)

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„Die Mörder sind unter uns“

geschrieben von PI am in Islam | Kommentare sind deaktiviert

Die Zahl der Menschen, die sich kritisch mit dem Islam auseinandersetzen, steigt ebenso wie die Menge islamkritischer Beiträge in den Medien. Das ist eine erfreuliche Entwicklung. Je mehr Menschen es wagen, das Übel beim Namen zu nennen, desto mehr weitere werden sich trauen. Alle können wir ja schlecht rechtsextrem sein, wie die Beispiele Giordano oder der Linken Mina Ahadi von den Ex-Muslimen zeigen.

Heute erschien auf Deutschlandradio Kultur ein sehr guter Beitrag [15] des Schriftstellers Günter Kuhnert mit bemerkenswerten Aussagen zum Islam, wie er vor einigen Jahren noch nicht denkbar gewesen werde. Hier ein Auszug:

Der Schriftsteller Ralph Giordano, ein Überlebender der Nazizeit, hat sich in der Presse gegen den Bau einer Groß-Moschee in Köln ausgesprochen, also nichts anderes getan, als ein Bürgerrecht wahrgenommen zu haben.Die Folge war, dass er telefonische Morddrohungen erhielt, also potenzielle Verbrecher islamischen Glaubens sich über Recht und Gesetz in Deutschland hinweggesetzt haben. Das ist weder mit Schweigen noch mit Lethargie zu übergehen. Ohne dass wir es in den letzten Jahrzehnten bemerkten, hat sich bei uns zulande eine Gruppe fanatischer Islamisten etabliert, denen Gewalt, bis hin zum Mord, als Mittel recht ist, um ihr Ziel durchzusetzen: die Islamisierung des Abendlandes. (…) Es soll ein Tabu aufgerichtet werden, dass uns zwingt, jegliche Behandlung des Themas „Islam“ zu unterlassen. Was dahinter steckt, ist ein krasser und geistig nicht nachvollziehbarer Machtanspruch von Personen, die ihre eigenen Machtpositionen erhalten und ausweiten wollen, indem sie ihre Anhänger im Stande der Unmündigkeit zu halten beabsichtigen. (…) Wer andere unterdrückt, kann selber nicht frei sein, eine Binsenweisheit, die man vermutlich bisher in keiner Moschee gehört hat. Abschottung nach außen und Terror nach innen sind die Kennzeichen einer Gemeinschaft, deren Denken und Handeln sich um Jahrhunderte verspätet hat, und die sich innerhalb einer modernen Industriezivilisation eben dieser nicht gewachsen fühlt.

„Wehret den Anfängen“, nicht wahr, Frau Roth und Herr Beck?

(Spürnasen: Sucher, Bodo und Benedikt K.)

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OB Ude: Verschwörungstheorie im Nazistil

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moscheebau.jpgMoscheen dienen der Verbreitung der islamischen Lehre. Das funktioniert sogar schon, bevor sie gebaut werden. Immer mehr Bürger interessieren sich für die seltsamen Eingebungen Mohammeds, die in Prunkbauten in ihrer Nachbarschaft unters Volk gebracht werden sollen, sind entsetzt, und wehren sich gegen die Islamisierung ihrer Heimat.

Das passt den Stadthaltern der Islamisierung überhaupt nicht, die den Bürgern einreden wollen, ebenso wenig „vom Islam zu kennen“ wie sie selber. Immer öfter kommen dabei islamophile Lokalpolitiker ins Schleudern. In Köln rutschte Sozialdezernentin Marlies Bredehorst (Die Grünen) böse aus [16], in München entgleiste OB Christian Ude (SPD) [17] im Deutschlandradio.

Die Argumente der Moscheebaugegner, die in München-Sendling hauptsächlich von der Bürgerinitiative Bürger für München [18] vorgebracht werden, bezeichnet Oberbürgermeister Ude als „Stimmen aus dem Unterholz“ und empfiehlt den Münchnern ausgerechnet Istambul als Beispiel religiöser Toleranz, von dem seine gefühlten Untertanen zu lernen hätten. Zum Höhepunkt der Bürgerbeschimpfung versteigt der entgleiste Verschwörungstheoretiker Ude sich gar zur Behauptung, Moscheebaugegner und Islamkritiker könnten hinter den in türkischer Sprache vorgebrachten Morddrohungen gegen den jüdischen Schriftsteller Ralph Giordano stecken, nachdem dieser den Bau einer ähnlichen Großmoschee in Köln als falsches Zeichen kritisiert hatte. Das „cui-bono-Prinzip“, mit dem Neonazis und Muslime auch die Mordanschläge des 11. September einer „jüdischen Weltverschwörung“ in die Schuhe schieben, ist im Münchner Rathaus angekommen.
PI-Leser „Thatcher“ fand den Link zum Originalinterview (mp3) [19] und machte sich die Mühe, das Dokument des durchdrehenden Oberbürgermeisters abzuschreiben. Vielen Dank für die Mühe!

Moderatorin Christiane Kaess: Im Kölner Stadtteil Ehrenfeld soll die Moschee gebaut werden, die mittlerweile auch überregional die Gemüter erhitzt. Hochemotionalisiert wird die Debatte geführt, die Bedenken der Anwohner wurden übertrumpft von den Äußerungen des Schriftstellers Ralph Giordano, der sich damit provokant gegen das muslimische Gemeindezentrum gewendet hat. Die Folgen waren für ihn nach eigenen Aussagen Morddrohungen. Einschüchtern lassen will er sich nicht; im Kölner Stadt-Anzeiger bekräftigte er gestern noch einmal seine Position und griff Islam-Verbände in Deutschland scharf an: Es gebe Funktionäre, die den liberalen Rahmen und die Toleranz der freiheitlichen Verfassung nutzten, um totalitäre Ansichten von Staat und Religion in ihren Enklaven durchzusetzen, so meint Giordano.
Dass der Bau einer repräsentativen Moschee von entsprechender Größe in einer deutschen Stadt nicht reibungslos über die Bühne geht, das belegen einige andere Beispiele, ebenso in München. Am Telefon ist der Münchner Oberbürgermeister und Präsident des Deutschen Städtetages, Christian Ude, SPD. Guten Tag.

OB Christian Ude: Ja, Grüß Gott.

Kaess: Politiker aus Istanbul haben Sie für den Bau einer Moschee im Münchner Stadtteil Sendling gelobt und es hieß, die Moschee sei ein Kind des Oberbürgermeisters. Haben Sie sich darüber gefreut, oder sind Sie da erstmal zusammengezuckt angesichts all der Schwierigkeiten, die der Bau der Moschee Ihnen verursacht hat?

Ude: Ich fand es ein wenig übereilt, denn die Moschee steht noch nicht, es müssen noch einige Hürden genommen werden, aber die positive Resonanz hat mich sehr gefreut, zumal ich mich in Istanbul davon überzeugen konnte, wie überfüllt die Gottesdienste in den katholischen Kirchen sind, und wie die Gemeindeverwaltung auch armenisch-orthodoxe Kirchen unterstützt und sogar die Sanierung der jüdischen Synagoge und auch die Gebetshäuser der Minderheit, die es dort gibt und die nicht den strengen Muslimen zugerechnet werden kann. Also gerade Istanbul ist viel pluralistischer als es unsere Klischeevorstellungen wahrhaben wollen. Ich denke, dass deutsche Millionenstädte genauso wie Istanbul den Weg einer Religionsfreiheit in der Praxis gehen müssen; es gibt überhaupt keine Alternative dazu.

Kaess: Sie sprechen also von einer großen Toleranz, jetzt am Beispiel von Istanbul. Was waren denn in München genau die Probleme?

Ude: Ja, in München waren die Probleme, dass sich vor Ort besorgte und erregte und leicht erregbare Bürger gemeldet haben, die gesagt haben, eine Moschee mag vielleicht irgendwo zulässig sein, am Stadtrand oder im Gewerbeviertel, wo es keiner sieht, aber doch nicht in unserem Wohnquartier, da empfinden wir das als Provokation und gerade vis-a-vis einer katholischen Kirche sei es besonders ungehörig. Ich habe das, offengesagt, von Anfang an überhaupt nicht verstanden, denn gerade wenn gegenüber eine größere, weit höhere katholische Kirche mit prächtigeren Türmen steht, dann wird ja deutlich, das ist kein islamisches Viertel, sondern das islamische Gotteshaus steht gegenüber dem christlichen Gotteshaus, das älter und größer ist. Es gibt halt verschiedene Religionen in einem gemischten Wohnquartier, aber genau das wollen die Fundamentalisten unter den Moscheegegnern nicht wahrhaben, sie wollen den hier über 80.000 Menschen muslimischen Glaubens nicht ermöglichen, im Stadtbild sichtbar vertreten zu sein.

Kaess: Herr Ude, Sie haben die Bedenken der Bürger angesprochen, man hat Ihnen und der SPD in München vorgeworfen, Sie hätten diese Bedenken nicht ernstgenommen, diesen Vorwurf gibt es im Kölner Streit auch. Muss man nicht tatsächlich auf diese Bedenken stärker eingehen?

Ude: Natürlich haben wir die Bedenken ernstgenommen. Da gab es die Sorge, die Minarette könnten den Stadtteil überragen, dabei sind sie niedriger und dünner als die Kirchentürme.

Kaess: Wie haben Sie denn diese Bedenken aufgenommen, wie sind Sie denn damit umgegangen?

Ude: Wir haben Bürgerversammlungen gemacht, wobei bei der letzten Bürgerversammlung sich sogar eine Mehrheit für die Moschee ausgesprochen hat. Wir haben die Sorge gehört, der Muezzin könnte einen aus dem Schlaf reißen, das haben wir sogar im Kaufvertrag dringlichst gesichert, dass nie ein Muezzin schreien darf; wir haben Sorgen gehabt wegen des Parksuchverkehrs, das wurde ausgeräumt durch ein Parkhaus, das in der Nähe des Schlachthofs aufgebaut wird, und es hat sich gezeigt: es ist vollkommen egal, wie viele Einwände man aus dem Weg räumt, es gibt fundamentalistische Gegner, die sagen, eine Moschee kommt in unserem Viertel nicht in Frage, dagegen machen wir mobil, egal ob wir Sachargumente haben oder nicht.

Kaess: Sie sprechen die fundamentalistischen Gegner an, es gibt aber auch die fundamentalistischen Muslime. Und eine Angst der Gegner ist ganz sicher, dass eine solche Moschee zur Abkapselung beiträgt. Was macht Sie so sicher, dass eine Moschee kein Sammelbecken für gewaltbereite Muslime wird?

Ude: Die Angst vor fundamentalistischen Muslimen ist nicht nur berechtigt – die teile ich auch. Solche Gruppierungen gibt es, und es gibt auch Hassprediger, und deswegen müssen wir die gemäßigten Muslime unterstützen, und genau darum handelt es sich in München wie in Köln. Hier geht es ja um Bauvorhaben von Ditib, also der türkischen Religionsbehörde, die nun alles andere als islamistisch oder gar fundamentalistisch ist. Die Türkei ist unsere Brücke zur islamischen Welt, sie ist ein Nato-Mitglied, wohlgemerkt, und da ist die Annahme, es könnten Hasspredigten auftauchen, wirklich völlig abwegig.

Kaess: Also Sie sagen letztendlich, die Ditib ist der richtige Partner, und dadurch könnte auch mehr Transparenz in die Sache kommen.

Ude: Ja selbstverständlich! Wir haben hier eine Transparenz hergestellt wie noch nie. Und da haben auch die Türken Versäumnisse der Vergangenheit zugegeben, ich glaube auch das ist eine Parallele zwischen München und Köln. Ditib hat sich in der Vergangenheit völlig abgekapselt, und erst durch die Widerstände, die es im Stadtviertel gibt, ist man auf die Gutwilligen im Stadtviertel zugegangen. Es gibt einen gemeinsamen Internetauftritt des islamischen Moscheevereins und der katholischen Kirche und der evangelischen Kirche, es gibt “Tage der offenen Moschee”, wo sich buchstäblich das gesamte Stadtviertel einschließlich Polizei und Feuerwehr trifft, einschließlich Jugendamt und Elternbeiräten. Also soviel Kommunikation wie jetzt war noch nie. Und die Moschee soll auch kein abgeschlossener Religionsbau sein, sondern einen offenen Bereich haben – auch das eine Gemeinsamkeit mit Köln -, damit sich Bürger nichtmuslimischen Glaubens unterrichten können, damit sie in Kontakt treten können, aber genau das werfen die Kritiker jetzt auch wieder vor, dass das Bauvorhaben durch diese ergänzenden Einrichtungen zu groß werde.

Kaess: Aber genau das ist auch eine, sind auch Bedenken in Köln, die jetzt auch unter anderem Verständnis bei der SPD-Bundestagsabgeordneten Lale Akgün hervorgerufen haben. Sie zweifelt auch an der Notwendigkeit, an diesen weltlichen Einrichtungen neben der Moschee, was das ganze auf 20.000 m² ausdehnt. Sind das denn Fragen, in denen man ein Entgegenkommen der muslimischen Verbände erwarten könnte oder sollte?

Ude: Also in München war es genau umgekehrt. In München hat die Stadt und das Stadtviertel-Parlament, das das Moscheevorhaben unterstützt, Wert darauf gelegt, dass es nicht nur den Sakralbau gibt, sondern auch Ladengeschäfte, ein Restaurant, Sozialräume, in denen sich die Moschee dem Stadtviertel öffnet.

Kaess: Und warum, glauben Sie, ist das ein gutes System?

Ude: Weil nur dann wirklich Integration stattfinden kann. Das sehen wir ja schon jetzt: wenn der Moscheeverein einladen kann in seine Sozialräume, wenn dort auch nichtmuslimische Vereine tagen dürfen, wenn man sich im türkischen Restaurant kennenlernen kann, dann öffnet es sich zum Stadtviertel hin. Wäre es ausschließlich eine religiöse Einrichtung, die Muslimen vorbehalten ist, dann würde eine viel abgekapseltere Existenz stattfinden.

Kaess: Herr Ude, wenn wir zum Schluss noch mal auf die Frage der Toleranz schauen. Wie tolerant sind zumindest Teile der Befürworter der Moschee in Köln, wenn ein prominenter Gegner wie Ralph Giordano Morddrohungen bekommt?

Ude: Also ich muss sagen, bei Ralph Giordano, den ich sehr schätze, verstehe ich weder seine Wortwahl noch die Reaktionen auf ihn. Man weiß ja auch gar nicht zuverlässig, aus welcher Ecke die Drohungen tatsächlich kommen, ob die nicht auch dazu beitragen sollen, einfach die Eskalation zu schüren, und daran haben vor allem die Gegner ein Interesse. Ich erlebe in München die katholische Kirche als einen Hort der Religionsfreiheit – das sage ich als Protestant – ebenso die evangelische Kirche, die SPD und die Grünen sowieso, inzwischen auch die Mehrheit der Bevölkerung. Die CSU ist in der Frage gespalten offenbar genau wie in Köln, weil es eine fortschrittliche, tolerante Einstellung auf der offiziellen Bühne gibt und sehr sehr viel Vorbehalte und Stimmungen im Unterholz, sag ich mal, der Partei. Also da ist die Situation sehr ähnlich, aber ich erlebe bei den offiziellen Stellen der Kirchen, der Parteien, die Gewerkschaften sowieso, Aufgeschlossenheit für die Religionsfreiheit und ganz starke Vorbehalte bei Anwohnern und auch rechten Gruppen. Das ist in München wie in Köln, dass sich Rechtsradikale des Themas bemächtigt haben, weil sie glauben, dass sie mit Fremdenangst hier auch etwas absahnen können.

Kaess: Der Münchner Oberbürgermeister und Präsident des Deutschen Städtetages, Christian Ude. Vielen Dank.

» Email an Christian Ude: ob@muenchen.de [20]

(Spürnase: Thatcher)

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Hans-Peter Raddatz kritisiert ZDF-Pläne für „Wort zum Freitag“

geschrieben von PI am in Interview | Kommentare sind deaktiviert

Die Entscheidung von ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender, ab Mai einen festen Sendeplatz für ein „Wort zum Freitag“ für Moslems einzuführen (wir berichteten) [21], ist beim Orientalisten Prof. Hans-Peter Raddatz auf Unverständnis gestoßen: „Indem wir die eigentlichen Grundfragen verdecken und dafür Nebenpunkte wie so ein solches ‚Wort zum Sonntag‘ im Grunde ja missbrauchen. Solange wir also die Grundfragen nicht klären und solche Nebenpunkte in den Vordergrund stellen, machen wir uns selbst etwas vor.“

Und weiter:

„Wir bauen eine Illusion auf sozusagen. Wir behaupten, integrativ hier tätig zu sein, was im Grunde nicht möglich ist, solange eben das Bekenntnis der Muslime zum demokratischen Rechtsstaat nicht verbindlich vorliegt“

sagte Raddatz in einem Interview mit dem Deutschlandradio [22] (hier als mp3 [23]).

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Multikulti behauptet Toleranz, praktiziert aber Vernachlässigung

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

thomas_kielinger.jpgDer London-Korrespondent der Welt, Thomas Kielinger [24] (Foto), hat auf Deutschlandradio in einem hervorragenden Kommentar [25] unter erläutert, warum eine falsch verstandene Toleranz den radikalen Islamismus befördert. Die mit einer Menge Geld geförderten angeblichen Integrationsmaßnahmen sind in Wahrheit nichts anderes sind als eine Pflege der Sonderstellung von moslemischen Einwanderern, eine Zementierung ihres Andersseins.

Die Alternativgesellschaft in unserer Mitte: Falsch verstandene Toleranz hat den radikalen Islamismus mit befördert

Ein kultureller Scheideweg ist in Europa erreicht. Falsch praktizierte Toleranz, unter der Fahne des Multikulturalismus, hat dazu geführt, dass Einwanderergruppen, statt sich zu integrieren, immer stärker die Merkmale ihrer Andersartigkeit haben hervorkehren können. Sie werden als Neubürger demokratischer Staaten begrüßt, aber als Repräsentanten fremder Kulturen gehätschelt, ganz offiziell. „Vielfalt“ lautet das Stichwort, wir wollen kulturelle Vielfalt zelebrieren! Das hat den Multikulturalismus zu einer Ideologie erhoben, und deren Folgen ernten wir jetzt, Tag für Tag.

Wenn demokratische Gesellschaften es versäumen, das einigende Band ihrer Grundlagen zu betonen, wenn sie Vielfalt sagen, statt Brücken zu bauen über all diese vielfältig unterschiedlichen Gruppen hinweg, dann fördern sie geradezu das Entstehen von Parallel-, von Alternativgesellschaften. Multikulturalismus heißt ja auch: Lasst uns nicht so genau hinschauen, was da unter dem Deckmantel der Vielfalt alles entsteht, es gehört sich nicht, unsere Nase in anderer Leute Sitten zu stecken, das wäre rüde, unhöflich, unstatthaft.

Der Rechtsstaat aber steckt seine Nase allemal in unser Leben, insofern er Regeln abverlangt, die einzuhalten nötig sind, damit das friedliche Gemeinwesen zum Vorteil aller gedeihen kann. Wer demgegenüber das ideologische Argument der Multikulturalität hervorkehrt, vertritt in Wahrheit ein Sich-nicht-kümmern, ein gezieltes Hinwegsehen. Er behauptet Toleranz aber praktiziert Vernachlässigung – Vernachlässigung der Grundlagen einer mit sich und ihrer kulturellen Prägung vertrauten Gemeinschaft.

Wozu solche Gewohnheiten führen, erlebe ich hautnah in dem Land, in dem ich wohne, in Großbritannien. Hier hat die Ideologie der Vielfalt geradezu Triumphe erzielt. Steuergelder, Fördermaßnahmen wurden jahrelang gezielt in die einzelnen ethnischen Gemeinschaften gelenkt, damit diese ihre Sonderstellung pflegen konnten anstatt alle Anstrengungen darauf zu lenken, sich so schnell wie möglich in die Gastkultur zu integrieren, in der sie doch voran kommen wollen.

Da aber liegt der Has’ im Pfeffer: Wollen sie es wirklich, müssen sie es, wo so viel staatliche Sorgfalt auf ihre Vielfalt gelegt wird? Unsummen geben die britischen Kommunen allein schon für ihre Sprachdienste aus, die den Neuankömmlingen die Notwendigkeit, rasch Englisch zu lernen, abnehmen, indem sie ihnen alles zum Alltag Nötige in ihrer Heimatsprache erläutern. In dem Stadtteil Londons, in dem ich lebe, auf arabisch, armenisch, assyrisch, bengali, farsi, gujerati, hindi, punjabi, somali, tamil und urdu. Warum sollen sich diese Gruppen integrieren, wenn es ihnen leicht gemacht wird, in ihrem jeweiligen Sprachgetto zu bleiben? Wenn Frauen voll im Burka verschleiert oder im Niqab, wo man nichts als den Augenschlitz sieht, in den Straßen etwa von Birmingham gehen als sei es das pakistanische Peschawar oder das somalische Mogadischu?

Kein Wunder, dass vor allem unter moslemischen Jugendlichen das Gefühl entsteht, sie seien isoliert, gehörten nicht recht zur heimischen Gesellschaft. In Wirklichkeit sind sie Opfer einer Selbstisolierung, aus der sie sich oft nur glauben befreien zu können, indem sie ihren Hass pflegen auf die Kultur der heimischen Mehrheit. Von der sich abzuheben, wird zum Hauptziel ihrer Existenz, deren Grundlagen abzulehnen zum Credo ihrer Radikalität. Kommt dann noch eine Beschwerde hinzu wie der Krieg im Irak, glauben sie alle Argumente auf ihrer Seite zu haben, die westliche Gesellschaft nicht nur zu hassen und abzulehnen sondern sie geradezu zu bekämpfen.

Einer jüngsten Umfrage zufolge würden es 37 Prozent aller britischen Moslems im Alter zwischen 16 und 24 Jahren vorziehen, unter den Gesetzen der Scharia zu leben statt denen des Rechtsstaates. Die Scharia zum Beispiel bestraft Ehebruch mit dem Tode. Der gleiche Prozentsatz der Befragten, also mehr als ein Drittel, würde die Todesstrafe auch begrüßen für Moslems, die zu einem anderen Glauben konvertieren. Fürwahr, der Kampf der Kulturen inmitten dieser Gesellschaft ist bereits weit fortgeschritten. In dem Video-Laden in Birmingham, wo einer der neun in der vorigen Woche festgenommenen mutmaßlichen Terroristen arbeitete, fand man einen Film, der den Kampf gegen die Ungläubigen verherrlicht unter dem Motto: „Oh Allah, zerreiß sie in Stücke“.

Dass im Irak tausende unschuldiger Moslems von moslemischen Terroristen per Sprengstoffattentat in Stücke gerissen werden, geht nicht in die Köpfe der kampfbereiten jungen Islamisten. Sie leben in grundsätzlicher Feindschaft zum Westen, geschürt im Schutz einer falsch verstandenen Politik, die Vielfalt sagt aber Vernachlässigung meint, die Multikulturalität betont statt alles daran zu setzen, an der Basis des Zusammenleben zu arbeiten. Sind wir im Westen rechtzeitig aufgewacht – oder kommt das Aufwachen bereits zu spät?

Wir fürchten, das Aufwachen kommt zu spät. Inzwischen wünschen sich drei Viertel der jungen britischen Moslems verschleierte Frauen, bei den Älteren dagegen sind es „nur“ 28%. Das Problem ist, dass gerade die heranwachsende Generation die westliche Lebensweise ablehnt [26]. So befürworten zwar 37 Prozent und damit mehr als ein Drittel junger Moslems die Einführung der Scharia, gegenüber „nur“ 17 Prozent der über 55-Jährigen.

(Spürnase: Bernd Dahlenburg [27])

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