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Rechte AfD-Abspaltung um André Poggenburg geplant

Was bisher nur gerüchteweise durchs Netz geisterte, ist heute durch den sächsischen AfD-Funktionär Egbert Ermer gegenüber Spiegel Online [1] bestätigt worden. Der vom ehemaligen Bundesvorstandsmitglied André Poggenburg initiierte Kreis “Die Nationalkonservativen” soll wohl doch mehr sein als nur ein loses Netzwerk am rechten Rand der AfD:

„Das Projekt Parteigründung geht heute los”. Geplant sei laut Ermer eine „mitteldeutsche Bewegung“ mit Ablegern in den Bundesländern Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt.

Von Poggenburg, der die AfD im Jahr 2016 mit dem Rekordergebnis von fast 25 Prozent in den Landtag von Sachsen-Anhalt geführt hatte, gibt es dazu noch keine persönliche Stellungnahme. Der 43-Jährige ist seit Monaten innerparteilich unter Druck. Erst diese Woche beantragte der Bundesvorstand wegen der Verwendung des Begriffs “Volksgemeinschaft” eine zweijährige Ämtersperre [2] für den Landtagsabgeordneten. Zuvor war er bereits als Fraktions- und Parteivorsitzender in Sachsen-Anhalt abgelöst worden und hatte sich von der Führungsspitze des AfD-Flügels um Björn Höcke distanziert [3].

Über die weiteren Hintergründe und möglichen Mitstreiter des neuen Parteiprojektes ist derzeit nur wenig bekannt. Als sicher dürfte gelten, dass auch der zunehmende Druck der Parteiführung gegen den rechten Rand der Partei im Zuge der Verfassungsschutz-Debatte eine Rolle spielt. Ebenso wie die Animositäten zwischen dem Bundesvorstand der AfD und der Pegida-Führung in Dresden, die ihrerseits auch gute Kontakte zu Poggenburg und Ermer unterhält.

Die sächsische AfD-Spitze hat laut Spiegel Online derweil in einer ersten Reaktion betont gelassen auf die Abspaltungspläne reagiert: „Die AfD Sachsen bewegt sich politisch im Rahmen des Parteiprogramms, das unsere Mitglieder verabschiedet haben“, sagte Landesvorstand Carsten Hütter, der auch Vorsitzender des AfD-Bundeskonvents ist. „Wer etwas anderes möchte, muss seine Schlüsse ziehen. Jeder ist seines Glückes Schmied.“

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