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Frau Bär als Digitalisierungs-Nanny

Von BEOBACHTER | Dorothee Bär (Foto r.), das ist die Frau mit dem Flugtaxi [1] und dem fixen Mundwerk, entwickelt sich zur Digitalisierungs-Nanny und will Internetnutzer auf den Pfad der Kommunikations-Tugend bringen. Hierzu will die künftige Staatsministerin für Digitalisierung die sog. „Echokammern“ knacken, damit User im Netz nicht nur finden, was sie wissen wollen, sondern auch, was sie wissen müssen, teilte sie in einem Welt-Interview [2] mit.

Mit Echokammern, Filterblasen, Informationsblasen wird ein Phänomen beschrieben, wonach (angeblich) viele Menschen in den sozialen Netzwerken dazu neigen, sich mit Gleichgesinnten zu umgeben und sich dabei gegenseitig in der eigenen Position zu bestärken. Dieses Phänomen ist schon immer ein Dorn im Auge der Gutmenschen und politisch Korrekten, die sich sorgen, dass Menschen kommunikative Inzucht betreiben könnten.

Technisch gesehen sortieren Unternehmen wie Facebook und Google die Algorithmen im Moment nach Relevanz und Beliebtheit und nicht nach Aktualität. Dies spüle uralte Beiträge nach oben, die oft mit der Wirklichkeit nur noch wenig zu tun haben, meint Frau Dorothee. Sie wünschte sich eine Echtheitsleiste, die die Menschen vor allem mit dem konfrontiere, was gerade im Moment passiert.

Hierzu will sie mit Facebook und Google reden. Über Bedenken, warum die Unternehmen die Leser mit etwas belasten sollten, was sie nicht interessiert, setzt sie sich nonchalant hinweg: sie sei nicht in der Politik, „um von vornherein zu sagen, dass das eh nichts wird“

Ins Praktische übersetzt heißt das: was künftig im Netz in erster Reihe und ganz oben steht, bestimmt nicht der Markt und der Internetnutzer, sondern die Politik. Wie sonst ist es zu verstehen, wenn diesbezüglich Gespräche mit führenden Internet-Unternehmen geführt werden sollen, als sie zu beeinflussen, was „gut und nützlich“ für die User ist. Der Nanny-Staat soll mit aller Macht ins Internet Einzug halten. Diktiert künftig die Politik die Massenmeinung? Alles möglich! Big brother is leading you. Wo bleibt hier die viel propagierte Meinungstoleranz und Pluralität? Was der freie Netzbürger sucht und finden will, ist seine persönliche Angelegenheit. Er braucht keine gelenkten Schlagzeilen und Hinweise. Bisher haben die sozialen Netzwerke noch allemal ausgereicht, sich eine Meinung zu bilden.

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