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ZDF verteidigt Evangelikale/Islamisten-Vergleich

Ulrich Stoll [1]Der ZDF-Beitrag „Sterben für Jesus“ [2] vom 4. August, in dem Missionare mit islamistischen Selbstmordattentätern verglichen wurden (wir berichteten) [3], ist auch bei vielen PI-Lesern auf scharfen Protest gestoßen. Jetzt hat sich Frontal 21-Reporter Ulrich Stoll (Foto) zu Wort gemeldet: „Verstöße gegen die Grundsätze einer ausgewogenen Berichterstattung kann ich in dem Beitrag nicht erkennen.“

Hier sein ausführliches Rundschreiben an die ZDF-Zuschauer:

Sehr geehrte Damen und Herren,

da uns mehrere hundert Schreiben zu unserem Beitrag erreichten, bitten wir um Verständnis, dass wir Ihnen allen umfassend mit unserem folgenden Schreiben Antwort geben:

haben Sie Dank für Ihr Schreiben, in dem Sie sich kritisch mit einem Beitrag in der Frontal21-Sendung vom 04. August 2009 beschäftigen. Unter dem Titel „Sterben für Jesus“ berichtete das Magazin über die Arbeit bibeltreuer Missionare in islamischen Ländern.

Die Redaktion bedauert, dass bei Ihnen der Eindruck entstanden ist, der Beitrag habe evangelikale Christen verächtlich machen oder ihren Glauben herabsetzen wollen. Dies war nicht die Absicht der Redaktion. Im Beitrag ging es ausschließlich um fragwürdige Werbung für Missionseinsätze und um die Gefahren, in die Missionare sich selbst und andere bringen.

Insbesondere die Abmoderation zum Beitrag löste Kritik aus. Sie lautete: „Bereit sein, für Gott zu sterben: Das klingt vertraut – bei islamischen Fundamentalisten. Doch auch für radikale Christen scheint das zu gelten.“ Der Sinngehalt dieser Moderation setze, so wird der Redaktion vorgehalten, überzeugte Christen mit islamischen Terroristen oder Selbstmordattentätern gleich.

Von einer solchen Gleichsetzung kann keine Rede sein. Selbst ein fundamentalistischer Muslim wird nicht notwendig zum Täter, wie die Kritik unterstellt. Basis des Vergleichs war ein ideologisch begründetes Glaubensverständnis. Eine solche Haltung findet sich bei Christen und Muslimen, was, um es noch einmal zu betonen, keineswegs eine Rechtfertigung von Gewalt bedeuten muss.

Ein Vergleich aber zwischen christlichen und muslimischen Fundamentalisten ist legitim. Einen solchen Vergleich legen auch evangelikale Christen selbst nahe. So schreibt Christoph Morgner, Mitglied des Hauptvorstands der Deutschen Evangelischen Allianz, in seinem Aufsatz „Die Bibel zwischen Liberalismus und Fundamentalismus“: „Das fundamentalistische Verhältnis zur Bibel hat Parallelen zum muslimischen Verhältnis gegenüber dem Koran.“ Die Deutsche Evangelische Allianz (DEA) ist die Dachorganisation der deutschen Evangelikalen. In deren Schriftreihe „Christ und Politik“ finden sich weitere Belege für jene von Herrn Morgner gezogenen „Parallelen“.

Zentraler Kritikpunkt des Beitrags war, dass Missionsarbeit für die Missionare und andere gefährlich werden kann, wenn humanitäre Hilfe und Mission vermengt werden. Die Missionsgesellschaft „Reach Across“ etwa erklärt einerseits, Mitarbeiter unterstützten „medizinische Projekte“ auch in islamischen Ländern. Auf der Internetseite von „Reach Across“ aber heißt es unter dem Stichwort Missionsstrategie: „Gott wird auch den Arabern … irgendwann so begegnen, dass … Gemeinden entstehen und dass aus diesen eine ganze Bewegung wird, die selbst durch Verfolgung nicht aufgehalten werden kann.“

Gegen eine solche doppelte Absicht wenden sich denn auch mit gutem Grund eine Reihe von Hilfsorganisationen. In dem Beitrag kommt unter anderem ein Caritas-Sprecher zu Wort: „Es ist für uns als Caritas international sehr gefährlich, wenn andere Organisationen humanitäre Hilfe und Missionen miteinander verwechseln bzw. vielleicht absichtlich miteinander vermischen. Das schädigt das Ansehen der Hilfsorganisationen.“

Hinzu kommt noch, dass etwa der Verein „Jugend mit einer Mission“ in seinen Videos weite Teile der Erde zum Missionsgebiet erklärt. Die Begründung: „In diesem Gebiet hat Satan einige seiner größten Festungen aufgebaut.“ Ein junger Missionar erklärt vor einem buddhistischen Tempel in Nepal: „An diesem Platz hier werden Dämonen und der Teufel angebetet.“

Die Redaktion ist der Auffassung, dass derartiger evangelikaler Fundamentalismus den Fundamentalisten der anderen Seite Argumente liefert beim ideologischen Kampf gegen den Westen.

Zu den Kritikpunkten im Einzelnen:

1. Kritik an der verdeckten Recherche

Trotz mehrerer Todesfälle bietet die „Arbeitsgemeinschaft evangelikaler Missionen“ Praktikanten, Freiwilligen und Helfern Kurz- und Langzeiteinsätze in muslimisch geprägten Ländern an, u. a. Marokko und Pakistan. Das Auswärtige Amt warnt vor Entführungen und Anschlägen in diesen Ländern. In beiden Staaten gilt das Missionierungsverbot. Auch Sektenexperten und andere – auch kirchliche Hilfsorganisationen – warnen vor gefährlichen verdeckten Missionstätigkeiten in islamischen Ländern.

Die Redaktion hatte Hinweise, dass Missionswerke die wahre Natur ihrer Einsätze mit humanitärer Katastrophen- oder Nothilfe bemänteln, so u. a. auf der Internet-Seite von „Reach Across“. Deren Vorsitzender, Roland Denner, lehrt an der „Akademie für Weltmission“ (AWM) in Korntal. Roland Denner leitet dort Kurse wie „Islam verstehen, Muslime erreichen“. Laut Seminarprogramm geht es darum, „die befreiende Wahrheit des Evangeliums effektiv zu vermitteln“, also um Missionstätigkeit, die „Reach Across“ in einer Stellungnahme an die Redaktion vom 6.8.2009 bestreitet.

Die Redaktion wollte herausfinden, welche Ziele diese Kurse verfolgen und wie die Teilnehmer auf ihre Arbeit in den gefährlichen Gebieten vorbereitet werden. Um die wirklichen Hintergründe des Seminarprogramms zu dokumentieren, wählte die Redaktion die legitime journalistische Methode der verdeckten Recherche. Zu diesem Mittel greift Frontal 21 nur selten und dann nur nach sorgfältiger Abwägung. In diesem Fall bot eine AWM-Mitarbeiterin den Reportern beim Besuch der Akademie an, Herrn Denner in der Kurspause kennen zu lernen. Die Bitte, am Seminar als Gasthörer teilzunehmen, schlug die Mitarbeiterin mit der Erklärung aus, die Inhalte seien zu „delikat“. Es seien schließlich „Untergrundleute“ in diesem Kurs. Ob diese Formulierungen bei einem regulären Interview gefallen wären, hält die Redaktion für zweifelhaft.

Damit bestätigte die Mitarbeiterin, dass dieses Seminar zum Ziel hat, Helfer für verdeckte Missionstätigkeit auszubilden. Den Begriff „Untergrundevangelisation“ verwendet auch ein Werbevideo des Vereins „Jugend mit einer Mission“, die ebenfalls junge Leute in Länder wie Pakistan und Marokko entsendet. In diesem Video wird die „Untergrundevangelisation“ werbend als Abenteuer dargestellt.

Am 26.07.2009, also zehn Tage vor Ausstrahlung der Sendung, versuchte die Redaktion, „Reach Across“ eine Email mit Fragen zu schicken. Nach einer Fehlermeldung wandte sich die Redaktion mit einer brieflichen Anfrage an „Reach Across“. Es wurde um Antwort per Mail oder Fax bis zum 30.07.2009 um 15 Uhr gebeten. „Reach Across“ reagierte bis zum Sendetag am 04.08.2009 nicht auf das Schreiben. Die Redaktion musste davon ausgehen, dass „Reach Across“ an einer Antwort nicht interessiert ist. Auch die Trägerorganisation AEM reagierte nicht auf eine Anfrage, die am 26.07.2009 parallel schriftlich gestellt worden war. Das Schweigen der Organisationen vor der Ausstrahlung widerspricht der von „Reach Across“ in einem an das ZDF gerichteten Schreiben vom 06.08.2009 behaupteten „Transparenz“.

Die Mitarbeiter des ZDF wurden zu keinem Zeitpunkt des Geländes in Korntal verwiesen. Der Vorwurf des Hausfriedensbruchs ist unbegründet.

2. Kritik an den Filmaufnahmen in Lemgo, Bibelschule Brake

Die im Film interviewten Jugendlichen wurden korrekt als „Kursteilnehmer“ insertiert, nicht als Bibelschülerinnen. Eine missverständliche Formulierung im Online-Text von Frontal 21 wurde umgehend korrigiert. Die mehrfach geäußerte Aussage, man sei bereit, sich für die Mission in Lebensgefahr zu begeben oder zu sterben, wurde korrekt wiedergegeben.

Die Bibelschule Brake wirft der Redaktion vor, dies falsch interpretiert zu haben und schreibt: „Mit ihrer Aussage ‚Ich bin bereit, für Jesus zu sterben’, wollen sie eher in der Tradition eines Martin Luther King oder eines Zinzendorf stehen, die bereit waren, ihr ganzes Leben für ihre christliche Überzeugung zu investieren.“ Indes bleibt die Frage, ob dies auch bedeutet, den Märtyrertod bewusst in Kauf zu nehmen.

3. AWM-Gebäude in Korntal und AEM:

Die Akademie für Weltmission (AWM) behauptet, dass der Film den falschen Eindruck erwecke, die „Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen“ (AEM) residiere ebenfalls in diesem Gebäude. Die AEM aber gibt genau diese Adresse an, sowohl auf der eigenen Internet-Seite als auch auf der Seite des „Evangelischen Forums entwicklungspolitischer Freiwilligendienst“ (EFEF) oder im Stadtbranchenbuch Korntal. Außerdem ist AEM Träger der Akademie AWM.

4. Angebliche falsche Darstellung des Friedhofs in Korntal

Auf dem Korntaler Friedhof „Begräbnisgarten“ sind Missionare wie Johannes Rebmann begraben. Es ist unstrittig, dass sie Vorbilder heutiger Evangelikaler sind. Mehr hat der Beitrag nicht behauptet. Die Formulierung „Für Gott als Märtyrer zu sterben“ bezieht sich auf die Aussage der ehemaligen Shelter-Now-Geisel.

5. Kritik an Georg Schmid von der Evangelischen Informationsstelle Zürich:

Herr Schmid ist Leiter dieser evangelischen Einrichtung und Experte für christliche Sekten. In dieser Funktion äußerte er sich in unserem Beitrag. Das Insert „Sekteninformationszentrum Zürich“ ist eine verkürzte, aber keineswegs irreführende Bezeichnung.

6. Angebliche „Rufmordkampagne“

Der Redaktion ging es nie um eine „Rufmordkampagne“ gegen Evangelikale. Die Redaktion wollte darauf hinweisen, dass das Auftreten evangelikaler Missionswerke in islamischen Ländern für die großen internationalen Hilfsorganisationen zunehmend zur Gefahr wird. Wenn westliche Missionswerke ihre Missionstätigkeit mit humanitärer Hilfe bemänteln, leidet auch das Ansehen der anderen christlichen oder weltanschaulich neutralen Hilfsorganisationen.

Verdeckte Mission verletzt das Neutralitätsgebot der Hilfsorganisationen und gefährdet die internationalen Beziehungen auch auf politischer Ebene. Effektive Hilfe für Notleidende wird in vielen Ländern zunehmend schwieriger, weil das Vertrauen in die Unabhängigkeit der Organisationen durch das Auftreten der Missionswerke untergraben wird. Dies ist auch die Auffassung des in dem Beitrag zitierten Caritas-Sprechers.

Verstöße gegen die Grundsätze einer ausgewogenen Berichterstattung kann ich in dem Beitrag nicht erkennen.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrich Stoll

» stoll.u@zdf.de [4]
» Das Video zur ZDF-Sendung [5]
» Manuskript des Beitrags [6]

(Spürnase: Chester)

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120.000 Hamas-Kids in Sommer-Terror-Camps

geschrieben von PI am in Gaza,Hamas,Islam ist Frieden™,Israel,Terrorismus | Kommentare sind deaktiviert

Hamas Sommer-Terror-Camp [7]In Sommerurlaubscamps der Hamas lernen rund 120.000 Pali-Kids, was sie später zum Terroristenleben brauchen: Koranunterricht, wie man Juden und Fatah-Leute tötet und wie man israelische Soldaten entführt [8]. In diesem Sommer spielen die Kinder die Entführung des israelischen Soldaten Gilad Schalit [9] im Juni 2006 nach. Bei einer Abschlussfeier, auf der das „Entführungstheater“ vorgespielt wurde, war auch Hamas-Führer Osama Masini persönlich zugegen.

Kritisiert wurden von Seiten der Hamas-Führung die von der UNO organisierten Konkurrenz-Camps, in denen die Kinder nur spielen und Sport treiben würden. Die Kids könnten dadurch dazu „verleitet werden“, normale Beziehungen zu Israel aufzubauen, doch das will die Hamas um jeden Preis verhindern.

(Spürnase: Rebekka)

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Filmreife Flucht

geschrieben von PI am in Belgien,Justiz,Migrantengewalt | Kommentare sind deaktiviert

sekkaki [10]„Belgier“ heißen heutzutage Nordir Benallal oder Ashraf Sekkaki. Jedenfalls die meisten. Jedenfalls die meisten, die im Gefängnis sitzen. Jedenfalls bis sie von Komplizen  abgeholt werden. Nachdem im Falle Benallal vor zwei Jahren die spektakuläre Befreiung mit einem gekaperten Hubschrauber durch Mitgefangene behindert worden war, ging bei Belgiens gefährlichstem Gewaltverbrecher Sekkaki (Foto) jetzt alles klar. Nur ein Komplize wurde im Gefängnishof zurückgelassen. So stimmt wenigstens die Zusammensetzung der Insasssen noch.

Die FAZ berichtet [11]:

Ein Ausbruch wie im Film: Mit Hilfe eines Hubschraubers sind drei Häftlinge aus einem Gefängnis im belgischen Brügge geflüchtet. Das berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga am Donnerstag in Brüssel. Demnach wurde der Pilot des Helikopters zuvor von einem Paar als Geisel genommen. Die beiden gaben sich als Touristen aus, die einen Rundflug gebucht hatten. Der Pilot wurde gezwungen, im Gefängnishof zu landen. Dort stiegen einer der gefährlichsten Kriminellen Belgiens und zwei weitere Gefangene in den Hubschrauber.

Wenig Dank zollten die Gangster einem ihrer Helfer: Ein Komplize wurde den Angaben zufolge im Gefängnishof zurückgelassen – die Behörden vermuten, dass für ihn kein Platz mehr im Hubschrauber war. Der Mann hat gegenüber den Behörden zugegeben, an der Befreiungsaktion beteiligt gewesen zu sein.
Der Helikopter wurde am Donnerstagabend im belgischen Aalter entdeckt, das westlich von Brügge und rund 200 Kilometer entfernt von der deutschen Grenze bei Aachen liegt. Den Angaben zufolge blieb der Pilot unverletzt. Nach der Landung bei Aalter sollen die Gangster laut Medienberichten ein Auto angehalten und die Fahrerin als Geisel genommen haben. Danach sollen sie eine Tankstelle überfallen haben. Die Frau wurde südöstlich von Gent wieder freigelassen. Auch sie blieb unverletzt. Es wird vermutet, dass die Flüchtigen mit einem schwarzen Mercedes in Richtung belgische Küste unterwegs sind.

Der wohl gefährlichste unter den Ausbrechern ist Ashraf Sekkaki – er soll bereits zuvor aus einem belgischen Gefängnis geflohen sein. Ein Ausbruchversuch wurde zudem vereitelt. Sekkaki plante mit einem Komplizen, während einer Verhandlung eine Handgranate im Gerichtssaal zu zünden und so zu entkommen. Auf sein Konto gehen nach den Berichten zahlreiche Gewalttaten, darunter Entführungen und Banküberfälle. Seit mehr als zehn Jahren soll er im Gefängnis sitzen. Mehrfach bedrohte er Gefängniswärter. Im Jahr 2008 machte er auf sich aufmerksam, als er die Zustände im Gefängnis von Brügge mit denen im umstrittenen amerikanischen Gefangenenlager Guantánamo verglich.

(Spürnase: MozartKugel)

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Wieviel Blut klebt am grünen Greis?

geschrieben von PI am in Deutschland,Grüne,Terrorismus | Kommentare sind deaktiviert

Hans-Christian Ströbele [12]Hans-Christian Ströbele, der für die GRÜNEN im Bundestag sitzt, ist ein wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung vorbestrafter Krimineller. Das war bekannt. Der FOCUS [13] fand jetzt Gerichtsakten, nach denen Ströbeles Schuld schwerer wiegt als bisher angenommen. 

Nachdem die erste Generation der Baader-Meinhof-Bande in Haft war, wäre der Spuk nach heutiger Einschätzung bereits vorbei gewesen, wenn nicht Komplizen wie Ströbele die Reorganisation der Terrorbande unterstützt hätten. Die auf diese Weise organisierte zweite Generation der „RAF“ begann das eigentliche skrupellose Morden. Am Ende gab es 34 Mordopfer zu beklagen, die durch die praktische Anwendung der 68er-Ideologie und die Unterstützung des Terrorhelfers in der Anwaltsrobe zu Tode kamen.

Die Berliner Zeitung berichtet [14]:

Grüner Ströbele tief im RAF-Sumpf – Dokumente belegen, dass Grünen-Politiker Ströbele maßgeblich zum Aufbau der RAF beitrug.

Grünen-Ikone Hans-Christian Ströbele (70) nimmt selten ein Blatt vor den Mund. Auch über die Studentenbewegung, Stammheim und das angebliche damalige Versagen des Rechtsstaats spricht der frühere RAF-Anwalt gern.

Doch wenn es um die Verurteilung der Terrorgruppe geht, wird der Bundestagsabgeordnete einsilbig. „Als Verteidiger bin ich daran gehindert, mich über Mandanten und ihr Tun so zu äußern, wie es andere tun können“ sagte er der B.Z. Auch auf Nachfrage bleibt er dabei: Seine Verschwiegenheitspflicht lasse ihm keinen Raum zu einer Bewertung der RAF. Dabei wäre es Zeit für ein klares Wort: Recherchen des Magazins „Focus“ förderten jetzt das Gerichtsurteil von 1981 zutage, welches belegt, dass Ströbele mit dem von ihm mitbegründeten „Info-System“ 1973 bis 1975 maßgeblich zum Aufbau der RAF beigetragen hatte.

Um auch im Gefängnis den Kontakt untereinander und mit der Außenwelt nicht zu verlieren, entwickelte Gudrun Ensslin ein „Info-System“ für RAF-Terroristen, das die damals noch nicht kontrollierte Verteidigerpost zum Nachrichtenaustausch nutzte. Anwälte wie Ströbele, Kurt Groenewold und Klaus Croissant stellten sich als „Verteiler“ zur Verfügung. Andere wie Otto Schily verweigerten sich. Mit dem Info-System wurden beispielsweise Hungerstreiks organisiert, Abweichler unter Druck gesetzt oder gemeinsame Erklärungen vorbereitet. „Die roten Anwälte sind dazu unentbehrlich“, würdigte Ensslin deren Botendienste.

„Ohne die Hilfe einiger weniger Rechtsanwälte, darunter des Angeklagten, wäre die Konsolidierung und das Fortbestehen der RAF in der Haft nicht möglich gewesen“, heißt es in dem Urteil des Berliner Landgerichts, das eine zehnmonatige Bewährungsstrafe nach sich zog. Experten sind sich einig, dass sich die RAF niemals dermaßen straff hätte organisieren können, wenn sich nicht einige ihrer Anwälte für die Verteilung von Nachrichten und Befehlen unter Inhaftierten hergegeben hätten. „Das Info-System hat zum Zusammenhalt der Gruppe außerordentlich stark beigetragen“, so RAF-Experte Stefan Aust zur B.Z.

Der alterstarrsinnige Terrorgreis und Jurist weigert sich bis heute, die Schuld anzuerkennen und beruft sich gar auf „Verbotsirrtum“:

Ströbele dagegen hält an seiner damaligen Sichtweise fest. Für ihn war das Info-System ein „Hilfsmittel“, um die gemeinsame Verteidigung zu koordinieren. Ferner habe es „der Beschäftigung und Diskussion“ der Gefangenen gedient, schreibt er in seiner „Stellungnahme zur damaligen Tätigkeit als Strafverteidiger der RAF“ auf seiner Homepage. Sie schließt mit den Worten, dass er sein Engagement „damals für richtig und notwendig gehalten“ habe und „es heute nicht viel anders“ sehe. Ströbele zur B.Z. „Dass das Gericht und Autoren Handlungen von mir anders bewertet haben, habe ich zur Kenntnis genommen.“

Zu diesen Autoren gehört auch Reinhard Mohr („Der diskrete Charme der Rebellion“). Sein Fazit: „Ströbele gehört zu jenen altlinken 68ern, die zu keinem Zeitpunkt ehrliche Selbstkritik geübt haben und bis heute dazu tendieren, die RAF zu verharmlosen.“

Hier sind die Namen der Opfer [15], für die es in Deutschland kein Denkmal gibt. Lediglich in Köln erinnert ein von Bürgern privat aufgestellter Gedenkstein an die Toten der Schleyer-Ermordung.

Norbert Schmid
Am 22. Oktober 1971 wird der Zivilfahnder Norbert Schmid während einer Personenkontrolle an der Hamburger S-Bahnstation Poppenbüttel von zwei RAF-Mitglieder erschossen. Er ist das erste Mordopfer der Roten-Armee-Fraktion.

Herbert Schoner
Am 22. Dezember 1971 überfallen vier RAF-Mitglieder eine Bankfiliale in Kaiserslautern und erbeuten 134.000 Mark. Vor dem Gebäude will der Polizeiobermeister Herbert Schoner einen verdächtigen Wagen kontrollieren. Der Fahrer schießt Schoner in die Brust und flüchtet. Schwer verwundet betritt Schoner die Bankfiliale. Als die RAF-Mitglieder den Polizisten sehen, erschießen sie ihn ohne zu zögern.

Hans Eckhardt
Am 2. März 1972 sollen die RAF-Mitglieder Manfred Grashof und Wolfgang Grundmann in einer Hamburger Wohnung gestellt werden. Es kommt zu einem Schusswechsel, bei dem Grashof den Leiter der SOKO „Baader/Meinhof“ Hans Eckhardt erschießt.

Paul A. Bloomquist
Am 11. Mai 1972 verübt die RAF einen Bombenanschlag auf das Hauptquartier des 5.-US-Corps in Frankfurt/Main. Der US-Oberleutnant Bloomquist wird von einem umherfliegenden Eisensplitter tödlich am Hals getroffen. Dreizehn Menschen werden verletzt. Der Anschlag ist der Beginn der so genannten „Mai-Offensive“.

Clyde R. Bonner, Ronald A. Woodward und Charles Peck
Mit zwei Autobomben verübt ein Kommando der RAF am 24. Mai 1972 einen Anschlag auf das europäische Hauptquartier der US-Armee in Heidelberg. Dem Anschlag fallen die US-Soldaten Clyde R. Bonner, Ronald A. Woodward und Charles Peck zum Opfer. Weitere fünf Menschen werden verletzt.

Andreas von Mirbach und Heinz Hillegaart
Am 24. April 1975 überfallen sechs RAF-Terroristen die deutsche Botschaft in Stockholm und nehmen 27 Geiseln. Während der Geiselnahme werden die Botschaftsattachés Andreas von Mirbach und Heinz Hillegaart von den Terroristen erschossen.

Fritz Sippel
Bei einer Verkehrsroutinekontrolle wird der Polizeimeister Fritz Sippel am 7. Mai 1976 von einem RAF-Mitglied erschossen.

Siegfried Buback, Wolfgang Göbel und Georg Wurster
Am 7. April 1977 ermordet die RAF in Karlsruhe den Generalbundesanwalt Siegfried Buback sowie dessen Fahrer Wolfgang Göbel. Das Datum markiert den Beginn der so genannten „Offensive ’77“. Am 13. April 1977 stirbt auch Georg Wurster an den folgen des Anschlags. Der Leiter der Fahrbereitschaft der Bundesanwaltschaft saß auf der Rückbank von Bubacks Dienstwagen.

Jürgen Ponto
Am 30. Juli 1977 dringt ein RAF-Kommando in das Haus des Vorstandssprechers der Dresdner Bank Jürgen Ponto ein. Die RAF will Ponto als Geisel nehmen. Als Ponto sich gegen seine Entführer zur Wehr setzt, wird er von ihnen erschossen.

Heinz Marcisz, Reinhold Brändle, Helmut Ulmer und Roland Pieler
Der „Deutsche Herbst“ beginnt am 5. September 1977 in Köln mit der Entführung von Arbeitgeberpräsident Hanns-Martin Schleyer. Die RAF-Terroristen gehen dabei äußerst brutal vor. Der Polizeibeamte Reinhold Brändle wird von 60 Kugeln getroffen. Im Kugelhagel sterben auch seine beiden Kollegen Helmut Ulmer und Roland Pieler sowie Schleyers Fahrer Heinz Marcisz.

Arie Kranenburg
Am 22. September 1977 wird Knut Folkerts im niederländischen Utrecht von zwei Polizisten kontrolliert. Ohne zu zögern zieht Folkerts seine Waffe und schießt: der Hauptwachtmeister Arie Kranenburg stirbt sofort, sein Kollege Leen P. wird schwer verletzt.

Hanns-Martin Schleyer
Nach der Befreiung der „Landshut“-Maschine und den Selbstmorden von Baader, Ennslin und Raspe töten RAF-Mitglieder den entführten Hanns-Martin Schleyer. An einem bislang unbekannten Ort wird der Arbeitgeberpräsident mit drei Kopfschüssen ermordet. Am 19. Oktober 1977 wird seine Leiche im Kofferraum eines Wagens im elsässischen Mühlhausen gefunden.

Hans-Wilhelm Hansen
Am 24. September 1978 werden Angelika Speitel und zwei weitere RAF-Täter in einem Wald nahe Dortmund von zwei Polizisten bei Schießübungen überrascht. Die Terroristen eröffnen das Feuer und erschießen den Polizisten Hans-Wilhelm Hansen.

Dionysius de Jong
In der Nähe von Kerkrade kommt es am 1. November 1978 zu einer Schießerei zwischen niederländischen Zollbeamten und dem RAF-Mitglied Rolf Heißler bei der die Beamten Dionysius de Jong und Johannes Goemanns getroffen werden. De Jong ist sofort tot. Heißler hatte versucht, illegal von Deutschland in die Niederlande zu gelangen.

Johannes Goemanns
Am 14. November 1978 stirbt der Zollbeamte Johannes Goemanns an den Folgen seiner Schussverletzungen, die ihm Rolf Heißler am 1. November in Kerkrade zufügte.

Edith Kletzhändler
19. November 1979: In einer Züricher Einkaufspassage gerät Edith Kletzhändler in eine Schießerei zwischen RAF-Mitgliedern und der Polizei. Die Hausfrau wird von einer Kugel der RAF tödlich in den Hals getroffen.

Ernst Zimmermann
RAF-Täter dringen am 1. Februar 1985 in das Haus des Vorstandsvorsitzenden der Maschinen- und Turbinen Union (MTU) Ernst Zimmermann in Gautingen ein. Die Frau Zimmermanns wird gefesselt und in der Diele liegengelassen. Zimmermann selbst führen die Terroristen ins Schlafzimmer des Hauses und schießen ihm mehrmals in den Hinterkopf.

Edward Pimental
Am 7. August 1985 wird in Wiesbaden der US-Soldat Edward Pimental erschossen. Die „ID-Card“ des Soldaten benutzt die RAF später, um den Kontrollposten der Rhein-Main-Airbase in Frankfurt zu passieren. Dort zündet die RAF eine Autobombe, die zwei weiteren Menschen das Leben kostet.

Frank Scarton und Becky Bristol
Durch die Explosion einer Autobombe auf dem Gelände der Rhein-Main-Airbase in Frankfurt sterben am 8. August 1985 der US-Soldat Frank Scarton sowie die Zivilangestellte Becky Bristol. 23 Menschen werden verletzt.

Karl-Heinz Beckurts und Eckhard Groppler
Mit einer am Straßenrand deponierten Sprengladung tötet die RAF am 9. Juli 1986 in Straßlach bei München den Siemens-Manager Karl-Heinz Beckurts sowie dessen Fahrer Eckhard Groppler.

Gerold von Braunmühl
Der Ministerialdirektor im Auswärtigen Amt Gerold von Braunmühl wird am 10. Oktober von zwei RAF-Tätern vor seinem Bonner Wohnhaus erschossen. Die Kugel, mit der von Braunmühl erschossen wurde, stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit aus derselben Waffe, mit der schon Hanns-Martin Schleyer ermordet wurde.

Alfred Herrhausen
Am 30. November 1989 verübt die RAF einen Bombenanschlag auf den Dienstwagen des Deutsche-Bank-Sprechers Alfred Herrhausen. Die Wucht der Explosion drückt die gepanzerte Wagentür ein und tötet Herrhausen auf der Stelle.

Detlev Karsten Rohwedder
Am 1. April 1991 wird der Vorstandsvorsitzende der Treuhandanstalt Detlev Karsten Rohwedder in seinem Haus in Düsseldorf von einem RAF-Scharfschützen ermordet.

Michael Newrzella
27. Juni 1993: Während der geplanten Festnahme der RAF-Mitglieder Wolfgang Grams und Birgit Hogefeld auf dem Bahnhof von Bad Kleinen kommt es zu einem Schusswechsel, bei dem der GSG 9-Polizeikommissar Michael Newrzella ums Leben kommt.

UPDATE: PI-Leser G. schreibt uns: „Ich erinnere an die Polizisten  Reinhold Brändle, Roland Pieler und Helmut Ulmer und ich weiß wie lange die Familien des Helmut Ulmer den Mord an ihrem Sohn und Bruder nicht verkraftet hat. Mein Bruder hat Ihn als Schulkamerad mit zu Grabe getragen.“

(Spürnasen: Rahvin, Napp)

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Gerichtsmord politisch instrumentalisiert

geschrieben von PI am in Deutschland,Gutmenschen,Islam,Ägypten | Kommentare sind deaktiviert

Alexandria [16]

Der Mord im Gerichtssaal von Dresden und die ihm unterstellte islamfeindliche Grundstimmung im Lande, führt zu grotesken Auswirkungen in der gutmenschlichen Szene. Von Mazyek über Kramer bis  Edathy bringt man seine Empörung in Stellung [17] und beklagt gleichzeitig öffentliches Desinteresse.

Schuld an dem tragischen Ereignis sind nicht etwa die Linken, die durch ausufernden Persönlichkeitsschutz von Tätern es überhaupt erst ermöglichten, dass Messer in den Gerichtssaal mitgeschleppt werden können, sondern eine angeblich um sich greifende Islamfeindlicheit der sich in Wahrheit ständig unterwerfenden Gesellschaft. Auch wird dem Mord das Motiv „Islamfeindlichkeit“ von denselben Leuten zugrunde gelegt, die sich in umgekehrten Täter-Opfer-Positionen stets um eine Entlastung des Islam bemühen. Zu erinnern sei in diesem Fall an den Angriff [18] auf den Rabbiner von Frankfurt, der tödlich verlaufen wäre, wenn seine Körperfülle den Mann nicht geschützt hätte. Der moslemische Täter bezeichnete den Rabbi als „Scheißjuden“, was aber keineswegs als Zeichen einer antisemitischen Einstellung gewertet wurde. Denn erstens hat der Täter das nicht gesagt und zweitens hat der Rabbi ihn falsch verstanden. Selbst bei dem Mord an Theo van Gogh war nicht der Islam Schuld, sondern ist nur falsch verstanden worden. Hier dagegen ist alles klar:

„Dieser Anschlag wurde möglicherweise atmosphärisch durch eine Hassszene im Internet vorbereitet und durch problematische Tendenzen unter bestimmten Intellektuellen, die bis in die Mitte der Gesellschaft reichen“, sagte Wissenschaftler Widmann. Dennoch würde das Thema Islamfeindlichkeit in der Öffentlichkeit bislang kaum diskutiert.

Das liege, so Widmann, zum einen an einem „verbreiteten Unbehagen über den Islam“ bis in die gesellschaftliche Mitte hinein. „Zudem gibt es Unsicherheit darüber, was legitime Kritik ist und wo ein Feindbild beginnt“, sagte Widmann. Aus seiner Sicht ist das aber einfach: Legitim sei Kritik immer, wenn sie sich an konkrete Personen oder Organisationen richtet, nicht aber, wenn ein Kollektivcharakter angenommen werde.

Aha. Den Islam in seiner Gesamtheit zu hinterfragen, nicht aber den einzelnen Moslem, also genau das, was Geert Wilders tut, ist also keine legitime Kritik. „Verbreitetes Unbehagen über den Islam“ entbehrt jeder Grundlage.

Auch der Vorsitzende des parlamentarischen Innenausschusses, Sebastian Edathy (SPD), beobachtet, dass das Phänomen Islamfeindlichkeit in den vergangenen Jahren „an Breite gewonnen hat“.

Das liegt wohl daran, Herr Lehrer, dass die Bevölkerung aller Gehirnwäsche zum Trotz die verordnete Orwell’sche Denke [19] noch nicht verinnerlicht hat. Sie glaubt einfach nicht, dass die Erde eine Scheibe ist, Schweine fliegen können, ihre Interessen von Leuten wie Ihnen vertreten werden und Islam=Frieden ist. Wenn Ihresgleichen nicht permanent die Menschen zu verblöden versuchte, indem sie ihnen den Islam als Gewinn verkaufen würden, wären Blogs wie PI, auf denen 2+2  noch immer 4 ist, nicht nötig.

Ideologische Unterstützung erhalten Volkspädagogen wie Edathy besonders aus Ägypten. Die Hannoversche Allgemeine berichtet [20]:

„Schwangere Deutsche in Ägypten erstochen!“ Was wäre bei so einer Nachricht los? Wie würden die deutschen Medien berichten, wie würden die Deutschen reagieren, fragt der aufgebrachte junge ägyptische Blogger Hischam Maged.
„Wie würde darüber berichtet, wenn eine westliche Frau irgendwo auf der Welt von einem muslimischen Extremisten niedergestochen worden wäre?“ schreibt er in seinem Blog.

Eine Frage, in der eine Menge Wut, Fassungslosigkeit und Ärger steckt. Das war die Grundstimmung bei der Beerdigung Marwa Al-Scherbinis in der ägyptischen Hafenstadt Alexandria am Montagabend. Es gibt in Ägypten diese Woche kein anderes Thema als den Mord an der jungen ägyptischen Mutter im Dresdener Landgerichtssaal. Die Trauerfeier in Alexandria wurde zur Anklage gegen die deutsche Politik und die angebliche Islamfeindlichkeit in Deutschland. „Warum wurde Marwa getötet?“ heißt es auf einem Plakat, das einer der gut tausend ägyptischen Trauernden hochhielt. Einige Heißsporne riefen „Nieder mit Deutschland“ und forderten gar Rache.

Die Frage, in der soviel Wut und Trauer, vor allem aber Hass auf die Ungläubigen steckt, ist so einfach zu beantworten, dass sogar die Hannoverschen Qualitätsjournalisten das zuwege bringen könnten.  Denn es ist ja nicht so, als wären noch nie Deutsche  Opfer des islamischen Tötungswahns geworden, der über 200 mal im heiligen Buch der Muslime bekräftigt wird.

Das kann nicht das Verbrechen von Dresden entschuldigen oder relativieren. Aber eine „gerechte Strafe“, wie sie von muslimischen Demonstranten in Alexandria jetzt von Deutschland gefordert wird (Foto) würde wohl, um dem Gerechtigkeitssinn dieser Personen zu genügen, die sofortige Einführung der Scharia notwendig machen. Immerhin wäre es dann auch im Sinne Edathys und anderer endlich mit der unbotmäßigen Kritik an muslimischen Menschenrechtsverletzungen vorbei.

Deutsche starben bei palästinensischen Flugzeugentführungen wie bei Terroranschlägen von New York  bis London und Bali, werden auf  ihren eigenen Straßen von muslimischen Zuwanderern totgeschlagen.  Ja wie haben denn die Deutschen reagiert, als vier ihrer Landsleute mit 64 weiteren Touristen 1997 im ägyptischen Luxor [21]ermordet wurden? Zehn Jahre später erinnert sich die taz [22]:

Die Gesichter der Touristen, der ägyptischen Reiseführer und der Wächter des Tempels der Königin Hatschepsut wirken ungläubig, argwöhnisch, voller Fragen. Sie versuchen auszumachen, was am Rande der Tempelanlage von Luxor am westlichen Nilufer vor sich geht. Als Schüsse fallen, gehen sie hinter dem über 3.000 Jahre alten Mauerwerk in Deckung. Dann reißt der wackelige Streifen des Hobbyfilmers ab.

Es war ein touristischer Albtraum – der vor zehn Jahren, am 17. November 1997, als das „Massaker von Luxor“ in die Geschichte Ägyptens und des Tourismus einging. Sechs mit Schnellfeuergewehren und Messern bewaffnete Männer kamen in die Tempelanlage gestürmt. Viele Besucher begingen damals einen verhängnisvollen Fehler, flüchteten in den Tempel, versuchten sich hinter den Säulen zu verstecken. Damit saßen sie in der Falle. Über eine dreiviertel Stunde lang schossen die Attentäter wild um sich. Am Ende exekutierten sie die am Boden liegenden Verletzten. Neben den Attentätern kamen 62 Menschen ums Leben, darunter 35 Schweizer, vier Deutsche, aber auch Japaner, Briten, Franzosen, ein Kolumbianer, drei ägyptische Polizisten und ein Reiseführer. (…)

Um die 4.000 Menschen besuchen die Tempelanlage der schwer auszusprechenden ägyptischen Königin täglich. „Für uns spielt das Massaker von damals keine große Rolle mehr“, gibt Peter Kahlert, ein Unternehmensberater aus Dresden, zu. Irgendwo sei man im Vergleich zu der Zeit vor zehn Jahren, als der Anschlag von Luxor Schlagzeilen machte, durch die Attentate vom 11. September, Madrid oder London auch ein wenig abgestumpft, glaubt er. „Das kann überall und zu jeder Zeit passieren, also was solls“, meint er.

Die Deutschen beeilten sich schon damals zu betonen, der Anschlag habe ganz sicher nichts mit dem Islam zu tun. Und machten eine Weile einen großen Bogen um Ägypten. Eine Reaktion, für die man auch umgekehrt bei den Muslimen nach dem Dresdener Mord größtes Verständnis hätte.

» PI: Zentralräte setzen gemeinsames Zeichen [23]

(Spürnase: Helmut B., Marc X)

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US-Reporter entkommt aus Geiselhaft

geschrieben von PI am in Afghanistan,Islam ist Frieden™,Pakistan,Terrorismus | Kommentare sind deaktiviert

Warning_at_the_entrance_of_Khyber_Pass [24]

Nach sieben Monaten in der Gewalt grausamer pakistanischer Moslems konnte  der Journalist David Rhode gemeinsam mit seinem Dolmetscher in einem unbeobachteten Augenblick seinen Peinigern entkommen. Die beiden trafen in der Nähe des pakistanischen Dorfes, in dem sie gefangen gehalten wurden, glücklicherweise auf Soldaten, die sie in Sicherheit brachten. Um die Verhandlungen nicht zu erschweren, war die Gefangennahme des prominenten Reporters von allen Medien monatelang geheim gehalten worden.

Der SPIEGEL berichtet [25]:

Auf dem Weg zu einem Interview mit einem Taliban-Kommandeur waren Rohde, sein Fahrer und sein Dolmetscher von Bewaffneten verschleppt worden. Sehr schnell wurde in Geheimdienstkreisen angenommen, dass Rohde und die beiden anderen Männer an Kämpfer des Taliban-Fürsten Dschallaludin Hakkani übergeben worden und nach Pakistan gebracht worden seien.

Hakkani gilt als blutrünstiger Kommandeur mit engen Verbindungen zum Terror-Netzwerk al-Qaida. Im Gegensatz zu anderen Geiselnahmen, das war schnell klar, würde mit ihm nicht über Lösegeld zu verhandeln sein. Vielmehr erwartete man, dass er Rohde als Werkzeug seiner Terror-Propaganda nutzen würde.

Fatal erinnerte der Fall an Daniel Pearl, den Reporter des „Wall Street Journals“, der nach seiner Entführung in Pakistan im Jahr 2002 vor laufender Kamera getötet worden war. Ein ähnliches Schicksal, musste man fürchten, drohte auch David Rohde.

In den kommenden Monaten setzte die „Times“, vor allem aber auch die Ehefrau von Rohde, alles in Bewegung, um den Reporter freizubekommen. Immer wieder gab es Lebenszeichen des 41-Jährigen. Mal waren es Anrufe, dann Videos, in denen der Journalist mit seinen schwerbewaffneten Peinigern zu sehen war.

Rohde gilt in der Reporterszene als einer der besten Kenner der Krisenregion. Mit seiner dürren Statur, seinen hinter einer Intellektuellen-Brille versteckten Augen und seiner diskreten, freundlichen Art aber gehört er in der von selbstverliebten Raubeinen geprägten Szene einer seltenen Sorte an.

Stets leise und doch penetrant bei seinen Fragen und Recherchen, erarbeitete sich der Reporter einen exzellenten Ruf und beste Kontakte zu allen Konfliktparteien. Zuerst auf dem Balkan und am Ende in Afghanistan und Pakistan war oft er es, der exklusive Storys recherchierte und so nah an den Beteiligten war wie kein anderer.

Was die Taliban für die Freilassung forderten, wurde geheim gehalten. In Kabul aber war zu hören, dass sie die Freilassung von vielen ihrer Kampfgenossen aus afghanischen Gefängnissen zu erpressen versuchten. Obwohl sich die Regierung von Hamid Karzai in der Vergangenheit immer wieder auf solche Deals eingelassen hatte, erschien ein Eingehen jetzt so gut wie unmöglich.

Rohde, so schien es jedenfalls, war dem Tod geweiht.

Der einheimische Fahrer des Journalisten und seines Dolmetschers hatte sich in guter Moslemtreue nach der Entführung den Verbrechern angeschlossen.

(Spürnase: John A., Foto: Warnung an Fremde am Khyber Pass, Pakistan)

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PRO-Iran: „Die Juden sind schuld“

geschrieben von PI am in Altparteien,Deutschland,Einzelfall™,Iran,Rechte | Kommentare sind deaktiviert

schwedes-picker-beisicht [26]

Die geistige Nähe deutscher Rechtsextremisten zu fanatischen Moslems ist nichts Neues. Besonders der Judenhass kittet zusammen, was zusammen schmuddelt. Im Muslimmarkt bestätigt der PRO-NRW Vorsitzende für das Ruhrgebiet, Roger Schwedes, warum Deutschland sich so gemein gegenüber dem geliebten Führer des Iran, Ahmadinedschad, verhält: Die Juden sind schuld.

Auf den Artikel  „Was treibt Deutschland in die vorderste Front gegen den Iran [27]“ des Muslimmarkt-Betreibers Özoguz:

Was treibt Deutschland an vorderste Front gegen den Iran?

Historisch betrachtet waren die Beziehungen zwischen Iran und Deutschland als gut zu bezeichnen. Deutschland hat keine kolonial belastete Vergangenheit im Iran und die Unterstützung des Schahs (abgesehen von seiner deutschen Ehefrau) war im Vergleich zu den Briten und USA gering. Was treibt Deutschland aber heute dazu, sich zum Flaggenträger an der Anti-Iran-Front so weit vorzupreschen?

Tagtäglich bekommt der deutsche Leser und TV-Konsument zu hören, wie sehr die Arbeit von deutschen Journalisten im Iran behindert wird und dass sie nicht mehr von der Straße berichten können. Nicht zu hören bekommt der Bürger in Deutschland, dass Journalisten anderer Ländern nach wie vor problemlos aus dem Iran berichten können. ARD- und ZDF-Intendanten haben dagegen protestiert und sogar Sondersendungen ins Programm aufgenommen. Es handelt sich um die gleichen Intendanten, die bei 30 Tagen Gaza-Massaker nicht eine einzige Sondersendung gebracht haben, und auch nicht dagegen protestiert haben, dass ihre Journalisten überhaupt nicht aus dem Gaza berichten konnten! Es handelt sich um die gleichen Intendanten, die keine Probleme damit haben, von der “Wahl“ von Diktatoren, von “gemäßigten“, also westfreundlichen, Tyrannen in der muslimischen Welt unkritisch zu berichten.

Viele andere westliche Sender versuchen – selbst bei eindeutiger Stellungnahme gegen die Islamischen Republik Iran – zumindest den Anschein einer gewissen Ausgewogenheit zu vermitteln. So sind dieser Tage – wenn auch sehr selten – ab und zu in westlichen Sendern außerhalb Deutschland, selbst in CNN und BBC, auch einmal Anhänger von Ahmedinejad bzw. iranische Experten, die dem aktuellen System im Iran nicht ganz so feindlich gesonnen sind, zu Wort gekommen. In den deutschen öffentlich-rechtlichen Sendern ist bisher nicht ein einziger Systembefürworter, kein einziger Ahmedinejad-Anhänger ernsthaft zu Wort gekommen, womit jene Sender sogar gegen ihren eigenen Auftrag zur Ausgewogenheit verstoßen. Von den Privaten ist ohnehin nichts anderes zu erwarten. Stattdessen wurde der abtrünnige ehemalige Staatspräsident des Iran, Bani Sadr, der u.a. wegen Flugzeugentführung gesucht wird und von einer Asylanerkennung Frankreichs profitiert, im ZDF ausführlich interviewt, und er durfte ohne Proteste des ihn interviewenden Journalisten zum Umsturz im Iran aufrufen! Was ist das für eine journalistische Situation, in der das öffentlich-rechtliche Deutsche Fernsehen zum Sprachrohr für zum Umsturzaufrufende Terroristen wird? Ist es da wirklich so unverständlich, dass die Journalisten jener Sender mehr Probleme haben, als ihre Kollegen aus anderen Ländern?

Der deutsche Bundestag hat heute eine aktuelle Stunde zum Debattieren über die Lage im Iran eingesetzt. Es handelt sich um den gleichen Bundestag, der beim Gaza-Massaker kein Wort gegen die Tötung von 1500 Zivilisten gefunden hat, als es geschah, geschweige denn eine “aktuelle Stunde“, obwohl sie 30 Tage Zeit dazu hatte. Der Bundestag tut hier etwas, was die aller meisten westlichen Staaten nicht tun!

Der deutsche Außenminister hat den iranischen Botschafter ins Auswärtige Amt einbestellt um ihn u.a. zu ermahnen, die “Unregelmäßigkeiten“ der Wahlen aufzuklären. Diese Unverschämtheit und offene Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates haben die meisten europäischen Nachbarn nicht mitgemacht. Deutschland war einer der ganz wenigen in der westlichen Welt (in diesem Fall zusammen mit Frankreich), der so weit hervorgeprescht ist.

Als die Volkmudschahedin, eine Terrororganisation gegen den Iran, zeitweilig auch in Europa verboten war, konnten problemlos seine Anhänger mit Fotos ihrer Vorsitzenden in Deutschland demonstrieren. Obwohl jene Terrororganisation sich selbst in der FAZ damit rühmte, über 17.000 Menschen im Iran ermordet zu haben, wird sie jetzt von vielen deutschen Zeitungen zum “Paten“ für den Willen im Iran herangezogen. Was ist das für eine journalistische Situation, in der man ausschließlich die Stimme von Gegnern, einschließlich terroristischen Gegnern eines Systems, hören darf, nie aber die Befürworter? Wie groß aber das Interesse in der Bevölkerung auch an der “anderen“ Meinung ist, kann man an den aktuellen erneut sämtliche bisherigen Rekordzugriffszahlen übertreffenden Zugriffen auf den Muslim-Markt erkennen.

Während fast alle europäischen Banken nach wie vor gute Beziehungen zu iranischen Banken pflegen, und selbst US-Banken unter der Hand den Handel der eigenen Industrie mit dem Iran unterstützen, hat die Bundesregierung einen Druck auf deutsche Banken ausgeübt, so dass diese sich komplett aus dem Iran-Geschäft zurückziehen mussten. Die Folge ist ein Einbruch im Iran-Geschäft und lauter Briefkastenfirmen in Dubai für Unternehmen, die ihr Exportgeschäft immer noch versuchen aufrecht zu erhalten.

Während selbst aus den USA immer moderatere Töne gegen den Iran zu hören sind und einige bekannte Senatoren sogar vom Recht des Iran zur Urananreicherung sprechen, besteht Deutschland in weiteren Verschärfungen von Sanktionen diesbezüglich; am lautesten von allen Westlichen Staaten. Während Obama die Mousawi-Euphorie zu bremsen sucht und die USA Untersuchungen der eigenen Geheimdienste veröffentlicht, dass Ahmedinejat doppelt so beliebt sei im Iran wie Mousawi, wollen deutsche Politiker immer noch in arroganter Herrmenschenmanier der Oberlehrer herauskehren.

Man kann es drehen und wenden wie man will, aber man wird der Erkenntnis nicht entfliehen, dass das offizielle Deutschland hier eine Sonderrolle bei dem Propaganda- und Wirtschaftskrieg gegen die Islamische Republik Iran einnimmt. Es stellt sich aber die Frage: Warum? Warum schwingt sich Deutschland so lautstark und so plump an die Spitze aller Bewegungen der gesamten Westlichen Welt gegen die Islamische Republik Iran.

Ein Erklärungsversuch mit angeblichen Menschenrechten würde sofort scheitern, wenn man sich die herzlichen Beziehungen der Bundesregierung zum Saudischen Königshaus ansieht. Auch kann ein wirtschaftlicher Vorteil kaum eine Rolle spielen, denn einmal abgesehen davon, dass die Handelsbeziehungen zum Iran von einem Tief ins nächste stürzen, hat Deutschland auch sonst keinen Vorteil davon, denn schließlich springen nicht nur die Asiaten, sondern auch andere Europäer in die Lücken, die Deutschland hinterlässt. Mit irgendeiner geschichtlichen Feindschaft ist es ebenfalls nicht zu erklären, da es eine solche nicht gibt. Auch schadet Deutschland letztendlich den eigenen Soldaten in Afghanistan, denn es ist der Iran, der die meisten Afghanistan-Flüchtlinge der Welt betreut und es ist der Iran, der für eine gewisse Stabilität in der Region sorgt.

Eine eingehende Analyse aller für Deutschland relevanten Aspekte würde zu dem Schluss kommen, dass das offizielle Deutschland sich mit seinem Verhalten in jeder Hinsicht nur selbst Schaden zufügt. Was aber kann die Motivation für solch ein merkwürdiges Verhalten sein?

Gestern gab es eine Nachricht, die diesbezüglich einen Hinweis geben könnte: Der Zentralrat der Juden in Deutschland habe die Bundesregierung und die internationale Staatengemeinschaft zur Unterstützung der “Opposition“ im Iran aufgerufen. Zentralratspräsidentin Charlotte Knobloch erklärte am Dienstag in München, die Führung in Teheran müsse in die Schranken gewiesen werden, „mit allen Mitteln, die der internationalen Völkergemeinschaft dafür zur Verfügung stehen“. Und es ist anzunehmen, dass jene Einstellung des Zentralrats nicht erst gestern entstanden ist.

Jetzt werden sofort reflexartig all jene, die sämtliche Handlungen des Zentralrats der Juden in Deutschland nahezu als unfehlbar heiligen und daher jegliche Kritik daran mit allen propagandistischen Mitteln zu verhindern suchen, die Antisemitismus-Keule schwingen. Aber es sei hier einmal die Frage erlaubt, warum sich die Interessenvertretung einer Religionsgemeinschaft in Deutschland in die deutsche und internationale Außenpolitik bezüglich Wahlen im Iran einmischen sollte. Während es in den USA sachliche und wissenschaftlich fundierte Ausarbeitungen über die Israel-Lobby gibt, ist das Thema in Deutschland noch ein weißer Fleck im Bereich der Hochschulforschung. In den USA wurde nachgewiesen, dass das Wirken jener Israel-Lobby nicht immer zum Wohl der USA und der Bevölkerung der USA erfolgte. Wann wird sich ein anerkannter deutscher Wissenschaftler einmal mit dem Thema aus deutscher Sicht befassen, selbst wenn er danach seine Anerkennung in bestimmten Krisen verlieren sollte?

Was aber bewegt den Zentralrat der Juden in Deutschland ausgerechnet bei diesem Präsidenten schärfer den je zuvor gegen die Islamische Republik Iran zu agieren? Liegt es an seinem angeblichen Leugnen des Holocaust? Aber der Holocaust war ein geschichtliches Ereignis. Was hat er mit der Religion des Judentums in seinem Selbstverständnis zu tun?

Ahmedinejad hat einige Fragen aufgeworfen, die 60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg durchaus legitim sind; auch aus deutschen Mündern: Warum sollten die Urenkel eines Verbrechens (völlig unabhängig vom Ausmaß des Verbrechens), für die Verbrechen ihrer Großeltern und Urgroßeltern zahlen? Was ist das für ein Rechtssystem oder eine Denkweise, die so etwas verlangt?

Jeder Staat dieser Erde, jedes Volk hat dunkle und weniger dunkle Zeiten in seiner Geschichte. Überall in der Welt aber werden die Völker an ihre eigenen guten Seiten erinnert, um für die Zukunft besseres zu entwickeln. Die dunklen Seiten werden zuweilen zugegeben, aber stellen nicht den Hauptfaktor der Erinnerung dar. In jedem Land der Erde wird auf einer Kultur der Hoffnung und des Optimismus aufgebaut. So erinnern die USA z.B. nicht an erster Stelle daran, wie sie Indianer ausgerottet oder Schwarze versklavt haben, sondern daran, wie sie Freiheit in vielen Bereichen des Lebens durchgesetzt haben, etwas verspätet auch für Schwarze. Russen erinnern an ihre großen Helden der Geschichte und den großen “vaterländischen Krieg“ den sie gegen die Nazis geführt haben. Türken erinnern gerne an die Schlacht von Canakale, in der sie unter großen Opfern ihr Land verteidigt haben usw. usf. Und jene Positiv-Kultur gilt eigentlich für jedes Land der Erde; bis auf Deutschland. Warum soll sich Deutschland auch 60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg geschichtlich vor allem über den Holocaust definieren und nicht über Bach, Beethoven, Goethe, die großen deutschen Wissenschaftler in allen Lebensbereichen und eine heutige Verfassung, die in der Verantwortung vor Gott geschrieben wurde? Die Erinnerung an das Verbrechen der Nazis kann doch vor allem durch Positivvorbilder korrigiert werden! Und warum sollte irgendein Dachverband von Juden, Christen, Muslimen oder Buddhisten Einfluss auf die deutsche Außenpolitik nehmen sollen mit Verweise auf das, was die Urgroßelterngeneration einstmals in Deutschland getan hat, bei Ausklammerung der gesamten restlichen deutschen Geschichte (auch nach dem Zweiten Weltkrieg)?

An dieser Stelle sei an jene Nazis gerichtet, die obige Passagen gerne für ihre rassistische Unmenschlichkeit missbrauchen wollen, folgendes mitgeteilt: Jeder bewusste Muslim in Deutschland würde jeden Juden vor dem Rassismus der Nazis schützen! Der Rassismus der Nazis ist die Legitimitätsgrundlage für die übertriebene Erinnerung an Verbrechen, die Deutschland einstmals begangen hat, womit Nazis genau im gegenteiligen Sinn wirken, als sie es vorgeben. Nazis wirken damals wie heute gegen das deutsche Volk! Dem Unrecht, das einstmals auf deutschem Boden geschehen ist, kann auch dadurch begegnet werden, dass man jede Form von Rassismus bekämpft.

Daher sei an dieser Stelle auch noch einmal erwähnt, dass Judentum und Zionismus zwei völlig unterschiedliche Angelegenheiten sind. Das eine ist eine mehrere tausend Jahre alte Ideologie, das andere ist eine Ideologie aus dem 19. Jh., die von vielen als rassistisch eingestuft wird. Die Anhänger des Judentums sind Menschen, die einer bestimmten Religionsgemeinschaft angehören und zumeist loyale Bürger des Staates sind, dessen Staatsbürgerschaft sie besitzen. Das andere ist eine Ideologie, die neuerdings auch offiziell behauptet, dass Israel der Staat nur des jüdischen Volkes sei, womit jeder Jude in der ganzen Welt vereinnahmt wird, mehr Staatbürger Israels als seiner eigenen Heimat zu sein und jeder nichtjüdische Staatsbürger Israels zum Bürger zweiter Klasse wird. Und genau jener Konflikt zwischen Judentum und Zionismus, jener Konflikt zwischen Religion und rassistisch anmutender Ideologie, jener Konflikt ist auch ein innerjüdischer Konflikt in vielen westlichen Ländern der Welt. Auch in Deutschland gibt es viele jüdische religiöse wie auch weniger religiöse Stimmen, die den real existierenden Zionismus als unmenschlich verurteilen. Man kann sogar zu Recht behaupten, dass die größten Kritiker Israels in Deutschland heute Juden sind!

Ahmedinejat hat auch eine weitere Frage aufgeworfen, die seit 60 Jahren kein einziger westlicher Politiker sachlich beantworten kann: Warum sollen Palästinenser 60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg darunter leiden, dass Nazis einstmals Verbrechen begangen haben? Schuld daran ist der Zionismus, nicht das Judentum! Diejenigen, die Judentum und Zionismus gleich setzen, sind die wahren Antisemiten unserer Zeit, da sie die Anhänger einer Religion für etwas beschuldigen, womit sie nichts zu tun haben. Weder ist jeder Jude ein Zionist, noch ist jeder Zionist ein Jude!

Die deutsche Politik aber hat sich offenbar eindeutig auf die Seite der Zionisten geschlagen. Und das ist die einzige logische Erklärung für das äußerst merkwürdige Verhalten Deutschlands in Bezug auf den Iran heute. Vertreter des Volkes schaden dem eigenen Volk, weil sie die Ideologie des Zionismus unterstützen. Sicherlich wird es eines Tages auch in Deutschland ein Buch geben, das sich mit dem Einfluss der Israel-Lobby in sachlicher und wissenschaftlicher Weise auseinandersetzt. Und in jenem Buch wird das heutige Verhalten der Bundesregierung (aber auch einiger Oppositionsparteien) bezüglich Iran eine wichtige Rolle spielen, wann immer es geschrieben wird.

Die Präsidentschaftswahlen im Iran werden rückblickend betrachtet als weiteres epochales Ereignis in die Geschichte der Islamischen Revolution eingehen, mit dem die Westliche Welt – allen voran Deutschland – einmal mehr die Chance erhalten hat, sich selbst von den Fesseln jeglicher Logik- und Verstand-ausschaltenden ideologischen Ketten zu befreien. In wie weit diese Chance genutzt wird, dürfte auch davon abhängen, ob die Bevölkerung in Deutschland bei den nächsten Bundestagswahlen den irrsinnigen neoliberalen Raubtierkapitalismus wählt oder ihm eine Absage erteilt. Die heutige Bevölkerung kann nicht für die Verbrechen der Nazis oder den Holocaust verantwortlich gemacht werden, aber sie ist verantwortlich dafür, welchen Zukunftskurs sie für Deutschland wählt, einen Kurs der Konfrontation an vorderster Front gegen die islamische Befreiungstheologie, oder einen Kurs des vernünftigen Miteinader in der Welt. Und damit ist sie indirekt auch mitverantwortlich für alle genannten Verhaltensformen in Politik und öffentlich-rechtlichen Medien gegenüber dem Iran.

antwortet der unverbrauchte Rechspopulist Roger Schwedes (PRO-NRW):

Die in dem Zusammenhang veröffentlichen Artikel von Yavuz Özoguz und Mihriban Özoguz veranschaulichen nur zu deutlich die Informationspolitik dieses „freiesten Staates der deutschen Geschichte“, wie von Weizsäcker mal diese Demokratur interpretiert hat.

Unabhängig davon, ob es Wahlmanipulationen gegeben hat, selbst bei einem Abzug von drei bis vier Prozent, ist das Ergebnis eindeutig, Prozentzahlen für eine Richtung, von denen jeder hier tätige Funktionär nur träumen kann – und das schon seit Jahrzehnten. Die Arroganz und der überhebliche Fingerzeig des Außenministers sind einfach nur abstoßend. Es ist nunmal einfacher, den Blick nach außen zu lenken, um von eigener Inkompetenz und desolater Wirtschaftslage anzulenken. „Der Westen hat fertig“, so könnte es in der Sprache von Trappatoni gesagt werden. Wir sind kaputt, wir lenken ab… Ein Dialog mit der islamischen Welt, einer objektiven und tiefergehenden Beschäftigung mit dem heiligen Koran ist in Wirklichkeit nicht gewollt, trotz diverser Alibi-Organisationen etc. Die Politik in diesem Land – und damit verbunden auch die regulierte Medienlandschaft – sind fremdgesteuert- David Korn „Das Netz“ – Panem et circense – Brot und Spiele – Verdummungsfernsehen, Bratmaxe, Schweinefleisch im Angebot, Feiertage zum Saufen und Schlemmen, Dauerfeste, Urlaub auf Abzahlung.., aber irgendwann ist der Kühlschrank leer und der Dispo überzogen.., was dann Frau Merkel, was dann Herr Steinmeier?
Danke an Y. Özoguz, danke an M. Özoguz und andere Autoren des Muslim Markt. Sie beleuchten die Dinge offen!

(Spürnase: A.Bundy, Foto: Roger Schwedes (links im Bild) – „Ihr Ansprechpartner im Ruhrgebiet [28]“ – PRO NRW, mit Nazi-„Kamerad“ Andre Picker – PRO NRW Vorstand [29]– und Markus Beisicht – PRO NRW Vorsitzender und Spaßkandidat für das Amt des Kölner Oberbürgermeisters.)


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Willkommen zurück, Carter

geschrieben von PI am in Appeasement,Iran,Islam ist Frieden™,Linksfaschismus,Obama,USA,Ägypten | Kommentare sind deaktiviert

[30]Sind Sie nicht auch erleichtert, dass wir das nun endlich hinter uns gelassen haben! Jetzt, da unser Präsident mit dem Goldzünglein nach Kairo gegangen ist, um die verletzten Gefühle der Moslems zu beschwichtigen, lieben sie uns wieder! Moslems in Pakistan haben ihre Dankbarkeit für Präsident Obamas Rede sogleich unter Beweis gestellt, indem sie einen Bombenanschlag auf ein Peshawarer Luxushotel verübt haben.

(Von Ann Coulter – Originaltitel: Welcome Back, Carter [31] – Übersetzung: Sascha R. – Karikatur: Götz Wiedenroth [32])
   
Getreu dem Axiom der Linken, dass Araber nur Schwäche wirklich respektieren, zählte Obama, fälschlicherweise, die historischen Errungenschaften von Muslimen auf, Dinge wie Algebra (eigentlich von den Babyloniern erfunden), den Kompass (chinesische Erfindung), sowie Stifte (wieder die Chinesen) und medizinische Entdeckungen (ach wirklich, welche?).
   
Aber wozu es so genau nehmen. All diese Erfindungen waren schließlich am 11. September 2001 unglaublich hilfreich. Danke, Moslems!

Obama sprach vor der Kairoer Zuhörerschaft tapfer davon, dass es böse von den Muslimen war, uns 9/11 anzutun, aber dass sie, auf der anderen Seite, Opfer der Kolonisation sind.
   
Ausser natürlich, das wir sie nicht kolonisiert haben. Die Franzosen und Engländer waren das. Warum fliegen die Araber also Flugzeuge in unsere Hochhäuser und nicht in den Triumphbogen in Paris? (Und Hut ab! Was haben die Araber nicht alles im Nahen Osten geschaffen, seitdem die Briten und Franzosen abgezogen sind!).
   
In einem weiteren Äpfel mit Birnen-Vergleich sagte Obama dann:

„Lassen Sie mich eines klarstellen. Probleme mit der Gleichberechtigung der Frau sind natürlich nicht einfach nur für den Islam ein Thema. Nein, der Kampf um die Gleichberechtigung der Frau dauert in vielen Facetten des amerikanischen Lebens fort.“

   
Also einerseits werden in moslemischen Ländern 12-jährige Mädchen zu Tode gesteinigt für das Kapitalverbrechen vergewaltigt worden zu sein. Andererseits gibt es bei uns in Amerika immer noch nicht genügend weibliche Feuerwehrleute!
   
In einem Anfall von Irrsinn meinte Obama, sein Multikulti-Weltbild zur Schau stellen zu müssen, indem er fortfuhr:

„Ich lehne die Sicht einiger im Westen ab, dass eine Frau, die sich dazu entscheidet, ihr Haar zu bedecken, irgendwie weniger gleichberechtigt ist.“

In Saudi-Arabien, Iran und anderen moslemischen Ländern „entscheiden“ sich die Frauen lieber dafür ihren Kopf zu bedecken, als ihn abgeschnitten zu bekommen.
   
Obama rollte auch wieder das zum linken Standardrepertoire gehörende Argument auf, dass es sich beim Golfkrieg um einen frei gewählten Krieg gehandelt habe, während der Krieg in Afghanistan notwendig gewesen sei. Linke klammern sich an diesen Unsinn, um damit ihre eigene Heuchelei in Bezug auf den Irak zu vertuschen. Entweder beide Kriege waren notwendig oder beide waren freiwillig.
   
Weder Irak noch Afghanistan – noch irgendein anderer Staat – haben uns am 11. September angegriffen. Aber sowohl Irak als auch Afghanistan, genau wie viele andere moslemische Staaten, hatten Verbindungen zu den Terroristen, die uns am 11. September angegriffen haben und die nur darauf warten, es wieder zu tun.
   
Die Wahrheit ist: Alle Kriege beruhen letzlich auf einer freien Entscheidung, der Unabhängigkeitskrieg, der Bürgerkrieg, beide Weltkriege, der Korea-Krieg, der Vietnam- und auch der Golfkrieg, genauso wie die Kriege im Irak und in Afghanistan. Ok, vielleicht ist der Krieg gegen Übergewicht bei Teenagern freiwillig, aber das ist wirklich der einzige, der mir einfällt.
   
Die Demokratische Partei entscheidet sich heute Hijabs zu tragen, um keine Kriege zu kämpfen – sie entscheidet sich wirklich, nicht wie die Saudi-Arabischen Frauen. Aber sofort nach dem 11. September konnten die Demokraten das natürlich noch nicht sagen, also gaben sie vor, den Krieg in Afghanistan zu unterstützen, um dann die nächsten siebeneinhalb Jahre damit zu verbringen, sich irgendeinen Unterschied zwischen Afghanistan und Irak einfallen zu lassen.
   
Vielleicht können sie uns dann als nächstes erklären, warum der Kampf gegen Hitler – der nie in die USA eingefallen ist und auch keine Pläne hatte, dies zu tun, „notwendig“ war und der Krieg gegen Saddam nicht. (Obama über Hitler: „Die Nazi-Ideologie trachtete danach zu unterwerfen, demütigen und vernichten. Sie verübte Morde vorher nicht gekannten Ausmaßes.“) Saddam Hussein hat hingegen die Kuwaitis, Kurden und Shiiten wohl nur ein bisschen necken wollen.
   
Unterdessen sehnen sich Moslems im gesamten Nahen Osten danach, dass ihr Saddam Hussein auch von amerikanischen Angreifern gestürzt wird, damit auch sie befreit werden können. (Dann werden wir ja sehen, wie viele Frauen, außerhalb amerikanischer Uni-Campusse, sich wirklich frei entscheiden Hijabs zu tragen). Die Gegenüberstellung von freiwilligem und notwendigem Krieg muss einem Moslem so unergründlich sein wie eine Diskussion zum Thema Homo-Ehe.
   
Araber haben keine Angst vor uns, sie haben Angst vor dem Iran. Aber unser Nachwuchs-Jimmy Carter hatte keine harten Worte für den Iran. Im Gegenteil. In Kairo gab Obama sein Aval zum iranischen Streben nach Atomenergie, um dann im selben Atemzug – halten Sie sich fest – Amerika dafür anzugreifen, dass es dabei geholfen hat, den iranischen Geisteskranken Mohammad Mossadegh auszuschalten.
   
Die Entführung von Mossadegh durch den CIA [33] war wahrscheinlich das größte, was der Dienst je geleistet hat. Das Ganze trug sich 1953 zu, bevor die CIA ein Haufen von Anwälten und Bürokraten wurde.
   
Mossadegh war völlig übergeschnappt (und das soll was heißen, wenn man im Wettbewerb zu Leuten wie Moammar Gadhafi, Ayatollah Ruhollah Khomeini und Saddam Hussein steht). Er gab Interviews, während er im Schlafanzug im Bett lag. Er heulte, bekam Schwächeanfälle und stellte für sein Volk die Weichen zu ständiger Verarmung, indem er alle Ölquellen „in Volkseigentum überführte“, als was sie dann brachlagen, nachdem die britischen Firmen, die wussten, wie man sie bewirtschaftet, abgezogen waren.
   
Aber er hasste die Briten, also liebten ihn linke Akademiker. Die New York Times verglich ihn mit Thomas Jefferson.
   
Es stimmt, Mossadegh war vom iranischen Parlament „gewählt“ worden, – allerdings nur in dem allgemeinen Chaos, das dem Mord am vorherigen Premierminister folgte.
   
Um es kurz zu fassen. Der Persische Kaiser hatte diesen Clown rausgeworfen, aber Mossadegh lehnte es ab zurückzutreten, also entfernte ihn die CIA mit Gewalt und erlaubte es, dem vom Schah bestimmten Nachfolger, sein Amt anzutreten. Dieser „Staatstreich“, wie linke Akademiker es gerne nennen, war vom Lieblings-Republikaner aller Linken, Dwight Eisenhower, gutgeheißen worden und von so gewichtigen linken Stimmen wie John Foster Dulles unterstützt worden.
   
Sich wie Obama für eine der größten Leistungen in der Geschichte der CIA zu entschuldigen, ist nicht einfach nur verrückt, es ist Ramsey Clark verrückt.
   
Obama sagte auch, es sei ungerecht, dass „einige Staaten über Waffen verfügten, über die andere nicht verfügten“ und verkündete, dass jede Nation, Iran eingeschlossen, das Recht haben sollte, Nuklearenergie zivil zu nutzen, so lange es sich nur an den Vertrag gegen Nukleare Proliferation halte.
   
Halt, warten Sie, was ist mit uns? Wenn ein fanatischer Holocaustleugner mit messianischen Psychosen Atomenergie haben darf, können die USA dann nicht wenigstens einmal alle 30 Jahre ein Atomkraftwerk bauen?
   
Ich bin sicher, dass man genausogut kontrollieren wird, ob der Iran sich an den Vertrag hält wie man das im Falle Nord Koreas getan hat. 1994 zeichnete Clinton einen allseits gepriesenen Friedensvertrag mit Nord Korea, in dem er dem Land vier Milliarden Dollar zum Bau von Atomanlagen und 500.000 Tonnen Brennstoff – Öl im Tausch gegen das Versprechen, dass Nord-Korea keine Atomwaffen bauen würde, gab. Die Tinte war noch nicht getrocknet, als die Nord-Koreaner begannen wie wild Atombomben zu bauen.
   
Aber zurück zum Iran. Wozu genau brauchen die Iraner nochmal Atomenergie? Der Iran ist nicht gerade ein industrielles Powerhouse. Iran ist heute ein primitives Volk mitten in einer Wüste, das zufällig auf einem großen Teil der Öl- und Gasreserven der Welt sitzt. Etwa nicht genug Öl und Gas, um alte Haushaltsventilatoren zu betreiben?

Obamas „Ich bin OK, Du bist OK“ Rede wäre lachhaft, wenn sie nicht so erschreckend wäre.

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„Islamische Armee“ wollte Soldaten entführen

geschrieben von PI am in Islam ist Frieden™,Israel,Terrorismus | Kommentare sind deaktiviert

Zehn Kämpfer der Al Kaida-Organisation „Islamische Armee“, die bereits an der Entführung Gilad Schalits [9] beteiligt war, waren heute Morgen [34] wieder mit einer erheblichen Menge Sprengstoff und Waffen unterwegs. Damit sollte ein israelischer Jeep beim Grenzübergang Karni angegriffen und die israelischen Soldaten im Fahrzeug entführt [35] werden. Die IDF konnten sich jedoch widersetzen und vier der Angreifer töten. Die restlichen entkamen, drei davon auf bereitgestellten Flucht-Pferden.

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Blitze: Gefahr für Flugzeuge?

geschrieben von PI am in Altmedien,Frankreich,Südamerika | Kommentare sind deaktiviert

blitz [36]Noch gibt es keine materiellen Spuren von dem seit gestern verschollenen französischen Airbus (PI berichtete) [37]. Dennoch sind Fluggesellschaft und Politik deutlich bemüht, die Möglichkeit eines Terroranschlages herunter zu spielen. Ein Blitzeinschlag soll zum Absturz geführt haben. Fachleute und einige Medien halten dies aber für sehr unwahrscheinlich. Wie gefährlich sind Blitze tatsächlich für die Luftfahrt?

Im französichen Le Figaro [38] wird ein Pilot der betroffenen Air France zitiert. Seiner Meinung nach ist ein Bombenattentat viel plausibler als ein Absturz durch Blitzeinschlag:

Es gibt fünf getrennte elektronische Systeme an Bord der A 330. Bei einem Totalausfall müssten alle diese fünf Systeme ausgefallen sein. Wenn alles ausfallen sollte, gibt es zudem noch eine Notfallbatterie. Dass dies alles ausgefallen sein soll ist höchst unwahrscheinlich. (…)

Eine Bombe könnte gut zu einem Druckabfall geführt und das Flugzeug langsam auseinandergerissen haben. Eine große Bombe hätte das Flugzeug sofort explodieren lassen. Dies würde erklären, warum der Pilot keinen Notruf absetzen konnte.

Ähnliche Einschätzung im deutschen STERN [39]:

Während die meisten internationalen Medien den Blitzschlag als Unfallursache kommentarlos übernommen hatten, kamen in Frankreich Zweifel auf. Piloten und Luftfahrtexperten wie Pierre Sparaco erklärten, dass ein Blitzschlag normalerweise nicht zum Totalverlust eines Flugzeugs führt. Das Flugzeug selbst funktioniere als „Faraday’scher Käfig“. Obendrein gäbe es an Bord gleich fünf Energiequellen. Für einen Totalausfall des elektrischen Systems müssten alle fünf gleichzeitig ausfallen. Starke Turbulenzen seien zwischen der brasilianischen und der afrikanischen Küste ohnehin an der Tagesordnung.

Gérard Felzer, Direktor des Luftfahrtmuseums in Le Bourget, erklärte dem Nachrichtensender LCI, dass eine Kollision und ein Attentat ebenfalls als Unfallursache in Betracht kämen. Die Kollision scheidet jedoch aus: Zum fraglichen Zeitpunkt war im benachbarten Luftraum kein weiterer Flieger unterwegs. Gegen das Attentat wiederum spricht, dass sich bisher keine terroristische Gruppe mit der Sprengung des betreffenden Fluges brüstet.

Ein schwaches Argument, denn in der Vergangenheit gab es durchaus große Terroranschläge ohne Bekenner. Selbst zu den Anschlägen vom 11. September 2001 hat sich Osama Bin Laden erst nach langer Zeit und in recht zurückhaltender Form bekannt. Und beim Flugzeugattentat von Lockerbie [40], das mit einer Explosion in großer Höhe dem Verschwinden des Air France-Fluges beklemmend ähnlich war, gab es auch kein Bekennerschreiben. Damals war es, wie inzwischen bekannt, Libyen, das als Staat den Anschlag organisierte.

Wie groß ist dagegen die tatsächliche Gefahr von Blitzeinschlägen bei Flugzeugen? Gewitterwolken reichen in große Höhen – in den Tropen bis zu 16 Kilometer hoch – und können somit in jeder Flugphase zu Problemen führen. Bei ständig etwa 2.000 aktiven Gewittern rund um den Erdball wird jedes Verkehrsflugzeug durchschnittlich einmal pro Jahr vom Blitz getroffen. Fast immer mit kaum wahrnehmbaren Folgen. Nach Informationen der auf Flugsicherheit spezialisierten Seite Airosecure [41] geht die Wahrscheinlichkeit eines Absturzes durch Blitzeinwirkung gegen null.  Der Artikel, der bereits vor dem aktuellen Ereignis online war, nennt in der gesamten Geschichte der Luftfahrt nur ein einziges Ereignis in den 1960er Jahren, bei dem tatsächlich nachweislich ein Blitzeinschlag zum Absturz eines Fliegers führte:

Jedes Kind lernt, dass Blitze gefährlich sind und man sich nicht unter Bäume flüchten soll. Aber im Auto sei man sicher, denn es ist ein Faradayscher Käfig, da es aus Metall ist. Flugzeuge sind ebenfalls aus Metall, hauptsächlich aus Aluminium. Was passiert nun, wenn ein Jet vom Blitz getroffen wird?

Zunächst einmal Entwarnung, der Metallrumpf von Flugzeugen schützt die Insassen vor der unmittelbaren Einwirkung eines Blitzeinschlags. In modernen Flugzeugen aus Verbundwerkstoffen werden in die Außenhaut Netze aus Metall eingebunden, die diese Schutzfunktion übernehmen. Für einen perfekten Schutz allerdings dürfte der Rumpf keine Öffnungen wie z.B. Fenster haben. Durch diese kann die elektrische Ladung des Blitzes ins Innere gelangen und Flugzeugsysteme stören.

Diese Störungen sind in aller Regel harmlos, meistens kommt es lediglich zu einem kurzen Flackern des Kabinenlichtes. Ein Flugzeug steckt allerdings voller elektrischer Systeme, die mit mehreren Kilometern Kabeln verbunden sind. Das macht sie verwundbar. Einzelne Systeme wie Autopilot oder Cockpitanzeigen können ausfallen. In einem einzelnen Fall waren die Folgen direkt tödlich. Im Jahr 1963 wurde eine Boeing 707 von einem Blitz getroffen, was zur Explosion der Treibstofftanks führte. Dies ist allerdings auch der einzige dokumentierte Absturz eines großen Verkehrflugzeuges, der direkt auf Blitzeinschlag zurückgeführt wird.

Der Ausfall einzelner Systeme eines Flugsteuercomputers klingt dramatisch, ist aber beherrschbar. Wenn z.B. die Flugsteuerung ausfällt stehen mehrere Ersatzsysteme bereit, um einzuspringen. Auch die wichtigen Sensoren wie Geschwindigkeits- und Höhenmesser sind wie viele andere mehrfach vorhanden. Eine möglicherweise falsche Anzeige zu erkennen und entsprechend zu handeln ist Aufgabe der Piloten.

Die Cockpit Crew muss schnell und richtig reagieren. Wird der Autopilot mit falschen Flugdaten gefüttert, kann dies zum Absturz führen. Dabei ist es besonders kritisch, wenn Blitzeinschläge beim Start und im Landeanflug passieren, hier gibt es keinen Spielraum für Fehler. Dazu braut es ein gut ausgebildetes Team, das auch die Courage besitzt, den Anflug abzubrechen und zu einem anderen Flughafen auszuweichen, wenn es die Wetterlage erfordert. Dies verursacht missmutige Passagiere und Kosten für die Fluggesellschaft, also ein echter Testfall für die Sicherheitskultur.

Wen all dies zu sehr beunruhigt dem hilft ein Blick in die Statistik. Denn statistisch gesehen wird jedes Flugzeug einmal im Jahr von einem Blitz getroffen und das ohne katastrophale Folgen. Einen wirksamen Schutz vor Blitzeinschlägen gibt es übrigens nicht. Jeder elektrisch Leitende Körper kann getroffen werden. Das mussten 1969 auch die Astronauten von Apollo 12 erfahren. Ihre Rakete wurde kurz nach dem Start von zwei Blitzen getroffen. Nach einem Neustart der Elektronik flogen sie allerdings sicher zum Mond und zurück zur Erde.

Anders die Bilanz von meist muslimisch begründeten Anschlägen auf den Flugverkehr. Seit arabische Terroristen in den 1970er-Jahren begannen, die Welt mit Flugzeugentführungen und Bombenattentaten zu terrorisieren, gab es tausende Tote zu beklagen. Es ist zu früh, um diese Möglichkeit im aktuellen Fall kategorisch auszuschließen.

UPDATE: Während in den bisherigen Berichten nur von einer automatisch gesendeten Fehlermeldung einer elektrischen Störung die Rede ist, berichtet der amerikanische Sender MSNBC [42] von einem zusätzlich gemeldeten rapiden Druckabfall in der Kabine. Dieses würde auf eine mechanische Beschädigung – ein Loch im Flugzeug – hinweisen, was kaum durch einen Blitzschlag zu erklären wäre.

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Organraub in Ägypten

geschrieben von PI am in Ägypten | Kommentare sind deaktiviert

agypten2 [43]

Im Westen war es zeitweise ein beliebtes Thrillerthema mit beiläufiger Diskreditierung moderner Forschung, unter den Bedingungen ener präzivilisatorischen Gewaltgesellschaft wird es zur blutigen Realität: Nachdem Indien und die Philippinen dem Organraub den Kampf angesat haben, verlagert sich das Verbrechen zunehmend nach Ägypten. Dort muss der Besucher wie der Einheimische  nun nicht nur wie schon immer mit dem Verlust der Brieftasche, sondern auch mit dem lebenswichtiger Organe rechnen.

Das Hörfunkstudio der ARD in Kairo [44] berichtet über „ausgeschlachtete Entführungsopfer“:

Ingy Hassan ist auf dem Weg zu einer Bekannten, als neben ihr ein Auto bremst. Die Frau am Steuer fragt nach einem islamischen Heiligtum ganz in der Nähe. Ingy beugt sich zum Fenster, um der Frau den Weg zu beschreiben. Was danach geschehen ist weiß sie nicht mehr.

„Irgendwann bin ich wieder aufgewacht und lag in der Wüste. Viel später haben mich Leute gefragt, ob die Frau mir etwas ins Gesicht gesprüht hat, oder in den Händen hatte, aber sie hielt nur das Lenkrad fest“, sagt sie. An mehr kann sie sich nicht erinnern.

Offenbar wurde die 40-Jährige betäubt und entführt, um ihr Organe zu entnehmen. Ihre Zuckerkrankheit hat sie gerettet: „Irgendwann, bevor ich richtig wach wurde, habe ich ein Flüstern und Geräusche gehört. Eine Frau hat gesagt, ’sie hat Diabetes‘. Als ich dann wieder bei Bewusstsein war, in der Wüste, war mein Geld weg, mein Handy, und ich hatte über sechs Einstiche in den Händen und Unterarmen. Außerdem blutete ich aus zwei Wunden auf dem Kopf.“ Ihre Schwägerin fügt hinzu: „Jemand hat sie bewusstlos geschlagen.“

Ingy schleppt sich zur nächsten Siedlung und erfährt, dass sie am anderen Ende der Stadt ist. Sie ruft zuhause an und beruhigt ihren Mann und die vier Töchter. Bis sie abgeholt wird, kommt Ingy bei einer Bäuerin unter. Die hilft ihr, sich zu waschen und weiß Überraschendes zu berichten: „Du bist nicht die erste. Wir finden hier oft Leichen, immer an der gleichen Stelle. Aber du bist die Erste, die noch lebt.“

Der kriminelle Organhandel braucht nich immer rohe Gewalt. Oft reicht es, die soziale Not der Opfer auszunutzen, um an die begehrte Ware zu gelangen – unter Duldung der Behörden der korrupten islamischen Republik. Hani Hilal ist Sprecherin einer Kinderrechtsinitiative in Ägypten:

Im Moment ist das ganze Gebiet eine Grauzone, sagt Hani Hilal: „Wir befinden uns in einer Krise: Kindesentführungen, Menschenhandel, Handel mit den Organen von Kindern. Und das Innenministerium gibt keine Antwort auf die Fragen der Menschen.“

Das Ministerium äußere sich einfach nicht, weder widerlege es Gerüchte, noch tue es irgend etwas, um die Menschen zu beruhigen. Sie kritisiert: „Selbst in einem Fall, in dem sieben Kinder ohne Organe unter einer Brücke gefunden wurden, konnten wir bei der Polizei kein entsprechendes Protokoll finden. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder, das Ganze ist ein Gerücht. Oder eine unsichtbare Hand verbirgt die Informationen.“

Seit 2003 hat das Innenministerium keine Statistiken mehr über Zahlen entführten Kinder veröffentlicht, obwohl die Kinderschutz-Stiftung sie immer wieder einfordert. Die Familienministerin sprach neulich für dieses Jahr von 61 Fällen, von denen 48 zurückgekehrt seien. Wieso sagt sie nicht gleich, es sind 65 zurückgekehrt, fragt Hani Hilal sarkastisch, und zeigt Fotos verschwundener Kinder: „Dieser Junge ist viereinhalb und wird seit Februar vermisst, dieses Mädchen hier ist drei. Das Problem ist, die Polizei verdächtigt als erstes die Eltern. Der Vater des Mädchens wurde 24 Stunden festgehalten, als er sie vermisst melden wollte.“

Ingy Hassan hat noch am Abend der Entführung den Versuch gemacht, Anzeige zu erstatten. Blutüberströmt wie sie war ging sie zur Wache. Sie solle in zwei Stunden wiederkommen, sagte man ihr. Sie ging nicht wieder hin.

(Spürnase: Harald)

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