Im Bundestag fiel er zuletzt durch seine Hetze gegen die AfD auf. In seiner Rede zum umstrittenen UN-Migrationspakt hatte er die Alternativen der „niederträchtigen Schweinerei“ bezichtigt. Jetzt ist der stets braungebrannte „Kennedy von der Spree“ über eine tatsächliche „Schweinerei“ gestolpert, wenn nicht alles täuscht. Dr. rer. pol. Frank Steffel (CDU) ist nur noch Frank Steffel. Die Freie Universität Berlin hat ihm den Doktor-Titel entzogen.
Das Berliner Abendblatt [1] schreibt: „Das Präsidium der Freien Universität (FU) Berlin hat beschlossen, dem Reinickendorfer Bundestagsabgeordneten und CDU-Chef Frank Steffel den Doktortitel zu entziehen. Der Beschluss fiel einstimmig. Gegen die Entscheidung ist eine Klage vor dem Verwaltungsgericht möglich.“
Dem 52-Jährigen wird laut einer Mitteilung der FU Berlin vorgeworfen, dass er in seiner Arbeit an zahlreichen Stellen wörtliche oder fast wörtliche Übernahmen in erheblichem Umfang nicht als solche gekennzeichnet hat.
Der einstige Hoffnungsträger der Berliner CDU, seit 2009 im Bundestag, hatte in einer Stellungnahme auf die Darlegungen zur Zitierweise seines damaligen wissenschaftlichen Betreuers im Promotionsverfahren verwiesen. Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaft distanziert sich von der Darstellung des wissenschaftlichen Betreuers der Dissertationsarbeit, der zufolge die von Frank Steffel gewählte Zitierweise damals am gesamten Fachbereich Wirtschaftswissenschaft üblich gewesen sei.
Auf konkrete Vorwürfe ausweichend zu antworten und stattdessen mit Dreck zu werfen, scheint eine Spezialdisziplin des enttarnten Abgeordneten zu sein. In der Migrationsdebatte am 8. November 2018 im Bundestag hatte ihn der AfD-Abgeordnete Martin Renner gefragt, was denn Grundlage der CDU-Politik in diesem Bereich sei: Weil man das Fremde so sehr liebt und das Eigene so sehr hasst?
Steffel antwortete weitschweifig ohne Substanz, um sich dann zu versteigen. Die AfD lehne alles ab, auch bei Menschenrechten und Migration. Wörtlich sagte er: „Und wissen Sie, was mein Verdacht ist? Sie sind dagegen, weil es Ihnen parteipolitisch nutzt. Denn am Ende, wenn Sie das alles ablehnen, machen sich mehr Menschen auf den Weg nach Europa, auf den Weg nach Deutschland . Das führt dann dazu, dass Sie Ihre dumpfen Vorurteile weiter bedienen können und parteipolitisch davon profitieren . Das ist die eigentlich niederträchtige Schweinerei Ihrer Politik.“
Der CDU-Abgeordnete ist indes nicht der einzige politisch prominente Berliner, dem die Plagiatsjäger aktuell auf der Spur sind. Auch die häufig etwas piepsige Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) soll ihren „Doktor“ abgekupfert haben. In der Dissertation von 2009 haben die Rechercheure auf 49 von über 200 Seiten problematische Zeilen [2] ausgemacht. (RB)
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