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Heinos Zigeunerleben bleibt weiterhin lustig

Von MANFRED ROUHS | Man kann Heino lieben oder hassen, aber eines kann man nicht: ihm Untreue nachsagen. Sein jüngstes Album mit deutschen Volksliedern trägt den denkbar unzeitgemäßen Titel: „Teure Heimat“. Und wenn unsere Enkel und Urenkel einmal fragen, ob am Beginn des 21. Jahrhunderts tatsächlich alle Deutschen verrückt waren, werden wir durchaus auf Gegenbeispiele verweisen können. Heino gehört zweifellos dazu.

Hätte dies noch eines Beweises bedurft, dann wäre er durch ein Interview erbracht worden [1], das die „Bild“-Zeitung im Oktober 2020 mit Heino geführt hat und bei dem es um die aktuellen, politisch korrekten Veränderungen im deutschen Sprachgebrauch geht. Mit dem Begriff „Zigeuner“ geht der Barde demnach gelassen um:

„Ich verstehe nicht, warum man Zigeunersauce plötzlich nicht mehr so nennen darf. Als hätten wir in Deutschland keine anderen Probleme! Ich werde auch weiterhin Lieder wie ,Lustig ist das Zigeunerleben‘ singen. Oder soll ich jetzt ,Lustig ist das Paprikaleben ungarischer Art‘ singen? Will man die berühmte Operette ,Der Zigeunerbaron‘ von Johann Strauss jetzt in ,Der Sinti und Roma Baron‘ umbenennen? Das macht für mich keinen Sinn.“

Nach der Einschätzung des 81-jährigen Düsseldorfers war und ist der Begriff „Zigeuner“ eindeutig nicht diskriminierend gegenüber Landfahrern oder, wie man heute sagt, Sinti und Roma:

„Wir haben tolle Feste gefeiert und wenn ich meine Zigeunerlieder sang, hat sich keiner am Begriff ,Zigeuner‘ gestört. Im Gegenteil!“

Und Heino stellt klar: „Im Restaurant werde ich auch weiterhin mein Zigeunerschnitzel bestellen.“


PI-NEWS-Autor Manfred Rouhs [2], Jahrgang 1965, ist Vorsitzender des Vereins Signal für Deutschland e.V. [3], der die Opfer politisch motivierter Straftaten entschädigt. Der Verein veröffentlicht außerdem ein Portal für kostenloses Online-Fernsehen [4] per Streaming und hat die Broschüre Coronazeit – Leben im Ausnahmezustand“ [5] herausgegeben. Manfred Rouhs ist als Unternehmer in Berlin tätig und vermittelt Firmengründungen in Hong Kong [6].

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Heino unter „Nazi“-Verdacht

geschrieben von dago15 am in Political Correctness | 152 Kommentare

In der deutschen Nazi-Hysterie, die an die McCarthy-Ära in den USA oder an die Inquisition in Deutschland erinnert, ist so gut wie nichts mehr sicher vor Nazi-Verdacht. Heino, in der Zeit des Nationalsozialismus gerade mal sieben Jahre alt, wurde jetzt wieder indirekt in die Nähe des Unrechts gerückt. Der FOCUS [7] berichtet den Grund:

Beim ersten NRW-Heimatkongress hatte der Sänger der Ministerin am vergangenen Wochenende ein äußerst heikles Gastgeschenk kredenzt: ein Doppelalbum mit mehreren alten Volksliedern, die auch die nationalsozialistische Terrororganisation SS einst in ihrem Liederbuch verewigt hatte, darunter „Wenn alle untreu werden“.

[… ] Scharrenbachs Ministerium teilte mit, Heinos Geschenke – insgesamt zwei Schallplatten und vier CDs – seien „bei der Übergabe nicht unter dem Aspekt der politischen Korrektheit überprüft worden“. Die Ministerin verwahre sich aber strikt dagegen, „in irgendeiner Weise mit der nationalsozialistischen Ideologie in Verbindung gebracht zu werden“.

„Wenn alle untreu werden, so bleiben wir doch treu“ ist die Auftaktzeile eines deutschen Volks- und Studentenliedes von Max von Schenkendorf aus dem Jahre 1814. Es fällt in die schwere Zeit, die Deutschland unter Napoleonischer Besatzung durchleben musste.

Ein weiteres als anstößig empfundenes Lied, so mutmaßt der FOCUS, [8] sei das „Vaterlandslied“ von Ernst Moritz Arndt.

Es stammt ebenfalls aus dem Jahre 1814, aus der Zeit der so genannten „Befreiungskriege“. Nach seinem Russlandfeldzug hatte Napoleons Armee in der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 eine schwere Niederlage erlitten.

Thematisiert wird in dem Lied [9], dass man nicht für Geld in den Krieg ziehen soll, sondern höchstens für die Freiheit seiner Heimat. Gelobt wird die freie Rede:

Vaterlandslied

 Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte,
 drum gab er Säbel, Schwert und Spieß dem Mann in seine Rechte;
 drum gab er ihm den kühnen Mut, den Zorn der freien Rede,
 dass er bestände bis aufs Blut, bis in den Tod die Fehde.

 So wollen wir, was Gott gewollt, mit rechter Treue halten
 und nimmer im Tyrannensold die Menschenschädel spalten.
 Doch wer für Tand und Schande ficht, den hauen wir zu Scherben,
 der soll im deutschen Lande nicht mit deutschen Männern erben.

Was man jetzt Heino und seinem Geschenk zum Vorwurf macht, ist, dass auch die SS im deutschen Unrechtsstaat solche Lieder in ihr Liederbuch mit aufgenommen hatte und dass er etwas geschenkt hat, das so der Überprüfung auf politische Korrektheit nicht standhalten würde (die man vergessen hatte, wie Scharrenbachs Ministerium offenherzig zugab). Solche miefig-kleinbürgerlichen Vorwürfe, die brav dem Zeitgeist und dem Opportunismus folgen, sind nicht neu.

So wurde Heino, der die Haselnuss nicht als rot-grün, sondern als schwarz-braun besungen hatte, vor wenigen Jahren vom Sänger Jan Delay als „Nazi“ diffamiert.

Was der Jammerlappen nicht bedacht hatte: Heino singt nicht nur vom kühnen Mut und vom Zorn der freien Rede, er besitzt sie auch. Der Denunziant bekam eine Klage an den Hals und musste sich kleinlaut entschuldigen sowie 20.000 Euro Schmerzensgeld und die Gerichtskosten zahlen. Heino spendete das Geld [10] damals an zwei Behindertenwerkstätten.

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