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BILD, STERN oder SPIEGEL: Der Letzte macht das Licht aus …

Von PETER BARTELS | Die Auflagen-Wächter von IVW wetzten schon das Fallbeil, das vierte Quartal lag bereits auf dem Block. Jeder ahnte, was kommt. Ich fragte einen der „letzten drei Gerechten“ bei BILD: Wie ist die Stimmung? Antwort: „Ausgelassen und heiter, wie auf sinkenden Schiffen üblich…“

Wenig später tatsächlich, dumpfer Trommelwirbel, MEEDIA, der IVW-Herold posaunte: BILD verliert weitere zehn Prozent [1] … Bild am Sonntag 8,7 Prozent!

Ob man will oder nicht, man hofft ja bis zuletzt auf ein Wunder. Vergeblich: Übers Jahr 2017 verjagte BILD schon wieder zehntausende Käufer, genau 162.576. Zum xten Mal nacheinander. „Offiziell“ sind da nur noch 1,46 Millionen. Zieht man die gepumpte Rucksack-Auflage von BZ und Fußball-Bild ab, die seit Jahren stickum dazugemogelt wird, bleiben erbärmliche 1,3 Mio übrig. Zieht man davon nochmal die kostenlose „Flugzeug-Auflage“ von mindestens zehn Prozent ab, bleiben etwas um die 1,2 Millionen tatsächlich verkaufter BILD übrig. Einst waren es über fünf Millionen …

Nach dem dritten Quartal 2017 schrieb ich für PI-NEWS: Wallraff, stell schon mal die Pulle kalt! Vor zwei Jahren in meinem Buch „BILD – die Wahrheit über den Niedergang“ (KOPP-Verlag) sagte ich voraus: „Bei 500.000 wird Friede Springer das Blatt wahrscheinlich der TAZ schenken.“ Und die verdampft dann den Rest. Immerhin: Ober-Chefredakteur Julian Reichelt trägt schon mal rote Socken, und die „First BILD-Frau“ Tanit Koch übt in der PHOENIX-Runde Polit-Plaudern. Nett!! Das Blatt? Müssen die anderen ausnahmsweise mal etwas weniger im Pausenclub daddeln …

Trost? Den anderen Blättern geht’s genauso dreckig. Kleiner Überblick:

Zum Beispiel die BamS-Kanzel der Protestanten-Päpstin Margot Käßmann: 8,7 Prozent Minus, knapp 80.000 Käufer weg, „noch“ 818.913. Oder Welt am Sonntag, Minus 4,7 Prozent, rund 11.000 Käufer, „noch“ 225.757. Oder die linke FAZ-Sonntagszeitung, Minus 4,6 Prozent/ 10.000 Käufer, „noch“ etwa 213.000. Und täglich nagt der Holzwurm, seit Jahren auch in den Holzköppen der Redakteure …

Ganz schlimm war es letztes Jahr beim STERN, er verlor sagenhafte 15 Prozent – 56.518!! Das Blatt, das weit über eine Million verkaufte, als es noch einen Chefredakteur (z.B. Nannen) hatte, verscheuchte inzwischen Leser/Käufer hochmütig mit Links auf erbärmliche 320.115. Im Einzelverkauf sogar um sage und schreibe 18,4 %, beim Abo 12,2 %. Wie der SPIEGEL, der „nur“, aber schon wieder 7,1 Prozent verlor; 41,733, noch 542.869 Rest. Nein, ich werde nicht schon wieder von Stefan Aust und der doppelten Auflage träumen …

Vergessen wir BUNTE (Minus 8280, Rest 295.912). Oder Neue Post (Minus 14,5 %/ 76.186, Rest rund 450.000), oder Auto BILD (Minus 13,1%/ 41.000, Rest 277.452). Oder Instyle (14,6%/rund 29.000, Rest 169.612). Nicht aber BRAVO.“Die erstmals in ihrer Geschichte (Jahre über eine Million Kids!!) weniger als 100.000 Exemplare pro Ausgabe verkaufen konnte“, barmt MEEDIA. Das Star-Schnitt und Ausklärungsblatt ganzer Generationen hat wie BILD den finalen Point of no Return längst hinter sich.

Kurios oder Charme des Schicksals? Beide Blätter hatten mal e i n e n berühmten Chefredakteur: Peter Boenisch. Der spätere Regierungssprecher von Kohl hatte BRAVO sogar mal erfunden (1956)!! Und er hat BILD immerhin auf 4,5 Millionen geschlagzeilt („Der Mond ist jetzt ein Ami“).

Dann ging’s bergab. Bis Günter Prinz BILD sogar auf – BINGO – acht Millionen peitschte. Rambo & Django schufteten es mit „Deutschland“ immerhin wieder auf über 5 Millionen. Bis … Totengräber Kaischi und Rote Socke Julian zum linken Spaten griffen, dem Avatar-BILD-Baum die deutsche Seele aus der gewaltigen Krone heuchelten und hetzten. Wie Moslem-Merkel Friede beim Tee soufflierte.

Und jetzt? Alles wie gehabt: Es wird weiter verschwiegen, vermauschelt und verordnet, was gedacht, gewußt, gewählt werden soll. Von BILD bis SPIEGEL. Der Letzte macht das Licht aus? Was sonst! Vorher wird die Abfindung abkassiert. Das Gehalt für die nützlichen Idioten zahlt ab dann das Arbeitsamt. Also Ihr alle. Wie die Gehälter beim Fernsehen und im Reichstag …


Ex-BILD-Chef Peter Bartels. [2]
Ex-BILD-Chef Peter Bartels.

PI-NEWS-Autor Peter Bartels [3] war zusammen mit Hans-Hermann Tiedje zwischen 1989 und 1991 BILD-Chefredakteur. Unter ihm erreichte das Blatt eine Auflage von 5 Millionen. In seinem Buch „Bild: Ex-Chefredakteur enthüllt die Wahrheit über den Niedergang einer einst großen Zeitung“ [4], beschreibt er, warum das einst stolze Blatt in den vergangenen Jahren rund 3,5 Millionen seiner Käufer verlor. Zu erreichen ist Bartels über seine Facebook-Seite [5]!

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