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Brandenburg: 15-Jähriger von Oberschule „Hans Bredow“ vertrieben

Nicht alle Gewalt geht von „Migranten“ aus. Es gab sie früher von Deutschen gegen Deutsche, und es würde sie auch geben, wenn man sämtliche Ausländer des Landes verweisen würde. Im folgenden Falle könnte es sich um Deutsche oder auch um Ausländer handeln. Das typische Messer fehlt, auch die Tritte gegen den Kopf, wenn das Opfer am Boden liegt, beides Eigenarten von einer der beiden Gruppen. Auffällig aber die Rudelbildung, die schweren Beleidigungen gegen die Eltern eines Jungen, der erst an der Oberschule „Dr. Hans Bredow“ in Königs Wusterhausen gemobbt und später so stark von Mitschülern geschlagen wurde, dass er jetzt nicht mehr zur Schule geht:

Der 15-jährige Sohn der Bahls, Thomas*, sei wiederholt Mobbing von Mitschülern ausgesetzt gewesen. Das Ausmaß der Gewalt am vergangenen Donnerstag aber sei neu gewesen. Ein Mitschüler habe Thomas brutal ins Gesicht geschlagen, sagt Sandra Bahl. „Als er flüchten und nach einem Lehrer suchen wollte, hielten andere Mitschüler die Tür zu.“ Also rennt Thomas auf die Toilette – doch die Täter folgen ihm, treten gegen die Tür, drohen Thomas, er solle rauskommen.

Am Nachmittag dann eskaliert die Situation völlig. Die Bahls kamen, von dem Vorfall informiert, nach einem Gespräch mit Schulleiter Erik Dorow aus dem Sekretariat der Schule, als sie an der Bushaltestelle vor dem Gebäude eine Traube Jugendlicher grölen hören. Rund 15?Schüler gehen auf Thomas Bahl los, dessen großer Bruder ihn versucht zu beschützen. „Als wir ankamen, sahen wir unseren Sohn voller Blut im Gesicht und auf dem T-Shirt“, sagt Sandra Bahl.

Sie und ihr Mann seien regelrecht in die Menge gesprungen – um ihre Söhne zu befreien. Doch die Jugendlichen hören nicht auf. „Zwei gingen meinem Mann an die Kehle, einer trat ihm gegen die Beine“, sagt Sandra Bahl. Selbst als die Familie mit dem Auto wegfahren will, kommen die Jugendlichen hinter ihnen her. „Wir wurden auf das Übelste beleidigt. Dabei haben wir noch versucht, die Situation zu beruhigen“. Die Bahls fahren erst zur Polizei, erstatten nach dem Vorfall am Morgen erneut Anzeige – und gehen dann ins Krankenhaus.

Die Eltern, selbstkritisch, fragen den Schulleiter, was sie oder ihr Sohn vielleicht falsch gemacht haben könnten. „Nichts“, so die Antwort des Schulleiters, der hilflos ist:

„Dort herrscht eine absolute Respektlosigkeit. Es werden Lehrer geschubst, auf dem Flur übel beleidigt und ausgelacht“, sagt Sandra Bahl. Schulleiter Dorow bemühe sich dabei nach Kräften, das betont Bahl immer wieder. „Aber er kann kaum etwas tun.“

Für den Geschäftsführer des Stadtjugendrings Königs Wusterhausen, Thomas Thiele, ist diese Verrohung kein isoliert zu betrachtendes Phänomen, berichtet die Märkische Allgemeine [1]weiter.

„Wir sehen, dass sich die Hemmschwelle für Gewalt in den letzten zwei, drei Jahren in der ganzen Gesellschaft deutlich gesenkt hat“, sagt Thiele. War da nicht was?

(* Namen von der Märkischen Zeitung geändert)

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