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Bürgermeister-Pleite: Nun schickt CSU „Moslem light“ ins Rennen

Von EUGEN PRINZ | Kürzlich geriet der CSU-Ortsverband der schwäbischen Verwaltungsgemeinschaft Wallerstein bundesweit in die Schlagzeilen, als Teile der lokalen Parteibasis massiv gegen die Bürgermeisterkandidatur des 44-jährigen Sener Sahin [1] opponierten. Der Grund: Der Unternehmer mit deutschem Pass und türkischen Wurzeln ist ein Moslem (PI-NEWS berichtete [2]). Entnervt von dem Hickhack zog Sahin seine Bereitschaft zur Kandidatur zurück.

Parteispitze in München „not amused“

Das wiederum rief die Parteispitze in München auf den Plan, die diesen Vorgang zurecht als Ohrfeige für potentielle CSU-Wähler unter den Moslems einstufte. Generalsekretär Markus Blume höchstselbst versuchte noch, Sahin umzustimmen – ohne Erfolg. Jetzt war das Desaster für die CSU perfekt.

Wie könnte man es schaffen, aus einem solchen Schlamassel mit einem blauen Auge wieder heraus zu kommen? Das war die Frage in der Parteizentrale in München. Darauf gab es nur eine Antwort: Ein anderer moslemischer Bürgermeisterkandidat musste her und zwar einer, der dem niedrigen Parteivolk besser vermittelt werden konnte, als Sahin.

Ein geeigneter Mann war schnell gefunden: Der 37-jährige, türkisch-stämmige Ozan Iyibas, geboren im oberbayerischen Freising, studierter Betriebswirt und derzeit Geschäftsstellenleiter der Hauptstelle der Sparkasse Freising. Seit 2007 ist er Mitglied der CSU und seit 2015 Vorsitzender des Arbeitskreises Migration und Integration. Seine Eltern kamen 1975 als Gastarbeiter nach Deutschland. Iyibas sagt über sich, er sei „voll bayerisch und voll deutsch“ und „genauso ein CSU-ler“ wie jeder andere.

Er soll es nun richten und als Kandidat für das Amt der Bürgermeisters im oberbayerischen Neufahrn bei Freising antreten. Interessant ist die in diesem Zusammenhang vom Mainstream verbreitete Agenturmeldung:

Iyibas gehört wie seine Eltern den Aleviten an. Die Konfession wird regelmäßig, wenn auch nicht immer, dem Islam zugerechnet. Es gibt aber sehr deutliche Unterschiede: Die Regeln sind bei Weitem nicht so streng, das Alevitentum gilt als deutlich liberaler und säkularer.

Hier wurde also großer Wert darauf gelegt, klarzustellen, das es sich bei Iyibas um einen „Moslem light“ handelt. Offenbar hofft die Parteiführung bei einem Aleviten auf eine größere Akzeptanz beim Partei- und Wahlvolk. Die meisten Bürger werden jedoch mit dem Begriff „Alevit“ nichts anzufangen wissen. Hier hilft Wikipedia [3]weiter.

Religion ist bei Aleviten Privatsache

Der Autor konnte sich anlässlich einer Einladung des örtlichen alevitischen Kulturvereins zu einem Gespräch ein eigenes Urteil über diese Glaubensrichtung bilden. Er ist mit dem Eindruck nach Hause gefahren, dass es sich bei den Aleviten um sehr verträgliche Menschen handelt, mit denen ein Zusammenleben durchaus möglich ist. Insbesondere, weil Religion bei ihnen als Privatsache gilt. Auch ihre Glaubensinhalte sind mit unserem christlichen Menschenbild durchaus kompatibel. Jedoch, assimilieren werden sich die Aleviten wohl eher nicht.

Ebenso hatte der Autor auf einer CSU-Veranstaltung vor etwa zwei Jahren die Gelegenheit, kurz mit Ozan Iyibas zu diskutieren. Was ihn ausmacht, ist in wenigen Worten gesagt: Er ist ein typischer Politiker. Insofern passt er zur CSU und würde sich als Neufahrner Bürgermeister nicht von all den anderen CSU-Bürgermeistern in Bayern unterscheiden. Seine Abstammung darf, so wie die Dinge hier liegen, keine Rolle spielen.


[4]Eugen Prinz [5] im Mai 2019 auf dem Kongress der Neuen Medien in Berlin. Er kommt aus Bayern und schreibt seit Herbst 2017 unter diesem Pseudonym für PI-NEWS [6] und den Blog zuwanderung.net [7]. Der Fachbuchautor und Journalist ist dem traditionellen bürgerlichen Konservatismus zuzurechnen.
» Twitter Account des Autors. [8]

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