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Islam-Gemeinde Ahmadiyya verklagt Necla Kelek wegen „Sekten“-Vorwurfs

Von MICHAEL STÜRZENBERGER | Die sich nach außen so gerne als „modern“, „friedlich“ und „gemäßigt“ gebende Islam-Bewegung Ahmadiyya lässt ihre scheinbar freundliche Maske fallen, wenn man ihnen kritisch auf den Pelz rückt: So verklagen diese Mohammedaner jetzt die Islamkritikerin Necla Kelek, da sie die Ahmadiyya als „Sekte“ bezeichnet, die ihren Status als Körperschaft benutze, um eine „politische Agenda“ zu verfolgen und in ihrer religiösen Praxis „nicht transparent“ sei.

Als „Begründung“ für die Unterlassungsklage, die auf einen vorläufig geschätzten Streitwert von 100.000 Euro festgesetzt wurde, führt der Pressesprecher der Ahmadiyya-Gemeinschaft Mohammad Dawood Majoka an, dass diese wichtige Auseinandersetzung „nicht nur kritisch“, sondern auch „fair“ für beide Seiten stattfinden müsse. Kelek verteidigt ihre Position, da sich die Ahmadiyya zwar gegen den „gewalttätigen Islamismus“ wende, in ihrer Lehre jedoch einen weiterhin „unkritischen Umgang“ mit den „autoritativen Schriften des Islam“ vertrete.

Ende November findet die Islamkonferenz in Berlin statt, bei der sich die Ahmadiyya-Gemeinde als quasi liberale Gruppierung verkaufen möchte. Die Neue Zürcher Zeitung [1] hat erkannt, dass die Ahmadiyya auf Expansion angelegt ist, was ihr 1989 beschlossener Hundert-Moscheen-Plan zeige. Die Umsetzung schreite rasch voran, wozu die Unterstützung der Politik wichtig sei. Daher wäre „das Label Sekte“ hierbei „geschäftsschädigend“. Noch geschäftsschädigender aber wirke ein Feldzug gegen eine einzelne Intellektuelle.

Eine noch schärfere Kritik hat bereits 2002 die Frankfurter Soziologin Dr. Hiltrud Schröter in ihren zehn Thesen über die Ahmadiyya [2] vorgelegt. Sie bezeichnete diese „religiöse“ Gemeinschaft als islamische „Politreligion“ mit dem Ziel einer „Umwandlung unserer demokratischen Grundordnung in einen islamischen Staat“. Die Ahmadiyya Muslim Jamaat stellte daraufhin eine Strafanzeige. Das folgende Ermittlungsverfahren wurde aber von der Frankfurter Staatsanwaltschaft mit folgender Begründung [3] eingestellt:

Die Beschuldigte setzt sich in ihrem Thesenpapier „Ahmadiyya-Bewegung des Islam“ in wissenschaftlicher Form mit den Inhalten der Religionsgesellschaft auseinander und zieht – nach Darstellung entsprechender Zitate – unter anderem Parallelen zu nationalsozialistischem Gedankengut beziehungsweise mafiosen Strukturen.

Entgegen der Ansicht des Anzeigeerstatters liegt hierin kein „Beschimpfen“ im Sinne von § 166 StGB. Hierfür reicht weder eine ablehnende Haltung noch eine scharfe Kritik aus. (..) Der Beschuldigten geht es, wie in den Texten ohne weiteres erkennbar wird, um eine Auseinandersetzung in der Sache, die auch mit harten Formulierungen geführt werden darf, zumal die Thematik gegenwärtig von besonderem öffentlichen Interesse ist.

Da die Ahmadiyya in Deutschland gegenüber Politikern und Medien extrem viel Kreide fressen, was in völligem Gegensatz zu den knallharten Kampfansagen ihres Gründers und der nachfolgenden Kalifen steht – die erhellenden BPE-Plakate dazu sind in diesem PI NEWS-Artikel [4] über die Gründungsfeier der Ahmadiyya in Erfurt zu sehen – werden sie von den völlig naiven Regierungsverantwortlichen in Hessen und Hamburg seit 2012 als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt. Dies wurde bisher aus sehr gutem Grund noch keiner islamischen Gemeinde gewährt.

Weltweit hat die Ahmadiyya rund zwölf Millionen Mitglieder und in Deutschland, wo sie seit 1992 aktiv ist, rund 40.000. Ihr 100-Moscheen-Projekt dient der Islamisierung unseres Landes und ist Teil des „Endsieg“-Projektes über alle anderen Religionen. In ihrem Ursprungsland Pakistan werden sie allerdings verfolgt und wurden 1974 von der islamischen Weltliga als „Ungläubige“ verdammt sowie verboten. Grund: Sie verehren im krassen Gegensatz zur islamischen Lehre einen weiteren Propheten, ihren Gründer Mirza Ghulam Ahmad, der von ihnen geradezu als „Messias“ angesehen wird.

Der Ahmadiyya wurde bereits 2014 vorgeworfen [5], die daraus folgende Asylberechtigung auch betrügerisch zur Geldeinnahmequelle benutzt zu haben, indem sie pakistanischen Moslems empfohlen haben sollen, sich als Ahmadiyya auszugeben, um mit diesem Vorwand nach Deutschland einreisen zu dürfen. Anschließend hätten jene hohe Spendengelder an die Gemeinde abgeben müssen. Der Spiegel veröffentlichte hierzu eine gut recherchierte und höchst entlarvende Reportage [6].

Diese Ahmadiyya sind meines Erachtens noch gefährlicher als die anderen islamischen Religionsgemeinschaften, da sie offiziell den kriegerischen Dschihad ablehnen, Friedlichkeit vorgeben, sich sozial engagieren wie beim Silvesterputz auf den Straßen und Friedenstauben-Flyer mit dem einlullenden Slogan „Liebe für alle, Hass für keinen“ verteilen. Durch dieses Nebelkerzenwerfen können sie sich ungestört ausbreiten. Dass dieses „Liebe“-Gefasel gegenüber „Ungläubigen“ selbstverständlich in völligem Widerspruch mit dem Koran und dem Treiben des „Propheten“ Mohammed steht, fällt nur Islamkundigen auf, die es in der etablierten Politik und den Mainstream-Medien bekanntlich kaum gibt.

Am 13. November kam ein Ahmadiyya-Vertreter in Erfurt nach der gemeinsamen Kundgebung [7] der Bürgerbewegung Pax Europa (BPE) und „Erfurt zeigt Gesicht“ gegen die Grundsteinlegung der Moschee auf mich zu, worauf wir zu all diesen Widersprüchen ein hochinteressantes Streitgespräch führten:

Für ihre Propaganda setzen die Ahmadiyya professionelles Video-Equipment ein. So fertigte „Muslim TV“ eine aufwendig produzierte Reportage über die Grundsteinlegung an, in deren Zuge sie auch versuchten, Moscheegegner mit salbungsvollen Worten einzuwickeln. Bei faktisch nicht sattelfesten und grenzenlos gutmütigen Bürgern gelang ihnen das sogar. Im Ahmadiyya-Kommentar zu den Gegendemonstrationen heißt es allen Ernstes, dort würde die „friedliche Religion“ Islam für ihre Zwecke „instrumentalisiert“.

Im Bericht ist auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow zu sehen, der in seiner „Fest“-Rede tatsächlich meint, dass für ihn als evangelischen Christen der Islam ein Bestandteil seiner Religion sei, da sich alle auf Abraham beziehen würden. Keiner würde einen rächenden Gott haben. Den Käse sollte er mal Christen erzählen, die gerade in islamischen Ländern als minderwertige und von Allah verfluchte „Ungläubige“ das Messer an der Kehle sitzen haben. Dieser hochgradig naive Traumtänzer – oder eiskalt berechnende Machtpolitiker – hat mit Sicherheit noch nie einen Blick in den Koran geworfen oder die 1400-jährige islamische kriegerische Eroberungsgeschichte zur Kenntnis genommen, sonst würde er solche bescheuerten Sätze nicht von sich geben:

Die Aufklärung über die Gefährlichkeit des Islams stellt den wichtigsten Punkt in der Gesellschaftspolitik dar und ist regelrecht überlebenswichtig für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung. Leider haben das immer noch viel zu wenige in unserem Land erkannt.

(Kamera: Jörg-Michael Klein)


Michael Stürzenberger
Michael Stürzenberger

PI-NEWS-Autor Michael Stürzenberger [8] arbeitete als Journalist u.a. für das Bayern Journal, dessen Chef Ralph Burkei beim islamischen Terroranschlag in Mumbai starb. 2003/2004 war er Pressesprecher der CSU München bei der Franz Josef Strauß-Tochter Monika Hohlmeier und von 2014 bis 2016 Bundesvorsitzender der Partei „Die Freiheit“. Seine fundamentale Islamkritik muss er seit 2013 in vielen Prozessen vor Gericht verteidigen. Unterstützung hierfür ist über diese Bankverbindung möglich: Michael Stürzenberger, IBAN: CZ5406000000000216176056, BIC: AGBACZPP. Oder bei Patreon. [9]

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Necla Kelek: Koordinierungsrat der Muslime führt Scheindebatte

geschrieben von PI am in Islam | Kommentare sind deaktiviert

Die türkischstämmige Islamkritikerin und Buchautorin Necla Kelek hat dem neu gegründeten Koordinierungsrat der Muslime vorgeworfen, eine Scheindebatte zu führen [10], um von den wirklich wichtigen, den entscheidenden Fragen abzulenken. (Wir nennen diese Form der Gesprächsführung gerne DiaLÜG.) Es sei vollkommen zweitrangig, ob der Islam als Religionsgemeinschaft anerkannt würde. Es gibt grundlegende Dinge zu klären.

Auf der Islam-Konferenz müsse statt dessen etwa über die Voraussetzungen für den Bau von Moscheen, über die Möglichkeit eines Kopftuchverbots an deutschen Schulen oder darüber diskutiert werden, ob eine muslimische Frau frei und unbehelligt darüber entscheiden könne, wann und wen sie heiraten möchte. Kelek nannte es unakzeptabel, dass nach Auffassung der KRM-Funktionäre sich die deutsche Gesellschaft heraushalten solle, wenn es um elementare Aspekte von Familie und Gesellschaft gehe. Die fundamentalistischen Kräfte hierzulande wollten durchsetzen, dass ihre islamischen Traditionen gesellschaftlich wie auch privat gelebt werden könnten.

Grundsätzlich lobte Kelek das Konzept Islamkonferenz als einzige Möglichkeit, auf nationaler Ebene Gespräche zu führen.

Wir denken allerdings, wenn die „heißen Eisen“ zugunsten von allgemeinem Blabla geopfert werden, wenn die Gespräche also nicht Weg, sondern Ziel sind, dann ist das Ganze reine Zeitverschwendung und die wirklichen Probleme zementieren sich weiter.

(Spürnase: Urs Schmidlin)

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Necla Kelek: „Menschenbild des Islam nicht gerüstet für Moderne“

geschrieben von PI am in Islam,Siedlungspolitik | Kommentare sind deaktiviert

Im Vorfeld des zweiten Treffens der Islamkonferenz hinterfragt die Soziologin und Buchautorin Necla Kelek (Foto) in der FAZ [11] die von unseren Politikern angestrebte Integration der Muslime in Deutschland: „Ohne kritische Auseinandersetzung mit dem historischen Kontext, dem Koran, islamischen Traditionen und Sitten, der Freiheitsfeindlichkeit und dem kollektivistischen Gesellschaftsmodell, das der Islam verfolgt, werde es keine Integration der Muslime in Europa geben. Sehr lesenswert!

Necla Kelek hat es schwer. Denn die verzweifelten Versuche einiger weniger, die Unvereinbarkeit von modernen westlichen, von individuellen Freiheiten geprägten Gesellschaften mit dem Islam zu erklären, werden konsequent und anhaltend durch angeblich moderate Muslime vom Schlage eines Tariq Ramadan und selbsternannte westliche Experten torpediert. Die International Crisis Group mit Hauptsitz in Brüssel, der ca. „Experten“ auf der ganzen Welt angehören – wie zum Beispiel der frühere niederländische Ministerpräsident Willem Kok oder Ex-Außenminister Joschka Fischer stellten gerade wieder f [12]est, dass der Westen sich zu wenig um seine moslemischen Minderheiten bemühe.

eine Expertengruppe kritisiert: Behörden und Politik kommen zu wenig ihrer Verantwortung nach, diese Integration tatsächlich voranzubringen. (…) Um Integration zu erreichen, muss sich nach Auffassung der Experten vor allem die Grundhaltung der Politik ändern: Mehr Einbürgerungen und mehr Teilhabe an der Gesellschaft erhöhten auch den Willen zur Integration, ist die «International Crisis Group» überzeugt. Falsch sei dagegen das Misstrauen, dass Migranten etwa mit Einbürgerungstests entgegenschlägt, in denen sie beweisen müssten, «deutscher als deutsch» zu sein. Die Experten rufen die CDU/CSU explizit auf, die «unrealistischen und unvernünftigen» Anforderungen zur Einbürgerung aufzugeben.

Na dann kommen wir als Zeichen des guten Willens am besten noch heute den Forderungen des Zentralrates der Muslime nach getrenntem Schwimmunterricht für Jungen und Mädchen [13] als erstem Schritt in die Geschlechterapartheid nach:

Wegen der muslimischen Kleidervorstellungen und Vorschriften müsse dem Wunsch nachgegangen werden, «dass man das nicht gemischt macht», sagte Generalsekretär Aiman Mazyek am Freitag im WDR. Es gebe in dieser Frage «eine ganze Reihe von Kompromissmöglichkeiten», fügte er hinzu, ohne dies näher auszuführen. (…) Zur Begründung verwies er auf das Erziehungsrecht der Eltern und «ein besonderes Verhältnis zur Schamhaftigkeit» bei den Muslimen

Und darauf haben wir gefälligst Rücksicht zu nehmen. Das nennt man dann „Förderung der Integration“

!(Spürnasen: Urs Schmidlin, Jeremy)

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Necla Kelek: Gelebte Islam-Kultur oft fragwürdig

geschrieben von PI am in Hassreligion | Kommentare sind deaktiviert

Kein Blatt vor den Mund nimmt, wie gewohnt, Necla Kelek bei ihrer Betrachtung des Koordinierungsrates [14], zu dem sich die vier muslimischen Dachverbände zusammengeschlossen haben, um zukünftig mit nur einer Stimme zu sprechen. Sie wirft den moslemischen Verbänden vor, nur pro forma für das Grundgesetz einzutreten, während sie in Wahrheit in Deutschland nach der Scharia, dem aus den Schriften und Traditionen abgeleiteten Recht, leben wollen. Gleichzeitig darf in der Zeit Ayyub Köhler unwidersprochen Islam-Propaganda betreiben [15].

Hier ist der Anfang von Keleks Beitrag, der unbedingt ganz gelesen werden sollte:

Vier muslimische Dachverbände haben sich zu einen Koordinierungsrat zusammengeschlossen und wollen nun ,,mit einer Stimme‘‘ für die staatliche Anerkennung des Islam als Religionsgemeinschaft eintreten. Damit erfüllen sie eine der Forderungen der Politik nach einem Ansprechpartner. ,,Der Koordinierungsrat bekennt sich zur freiheitlich demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik‘‘, heißt es in der Geschäftsordnung des Gremiums, um dann wie mit hinter dem Rücken gekreuzten Fingern hinzuzufügen: ,,Koran und Sunna des Propheten Mohammed bilden die Grundlage des Koordinierungsrates.‘‘

Doch was ist darunter zu verstehen, wenn Koran und Sunna der Maßstab des Handelns sind? Gläubige Muslime berufen sich in ihrem religiösen Leben auf den Koran und die Sunna, die religiösen Traditionen. Einige Traditionen stehen aber mit den Grundrechten der Zivilgesellschaft in Konflikt: die Ungleichbehandlung von Frauen in Gesellschaft und Recht; das Tragen von Kopftüchern bei Frauen und Kindern, der Zwang zur Heirat, die Verwandtenehe, die Babyheirat, die Blutrache, der Ehrenmord, die Beschneidung von Mädchen und Jungen, der Versuch, Mädchen vom Unterricht fernzuhalten, die soziale Kontrolle, die Gewalt in der Familie.

Das habe alles nichts mit dem Islam zu tun, pflegen die Vertreter der Verbände zu sagen. Aber es gibt auch die gelebte Kultur des Islam, die nach unseren Maßstäben oft fragwürdig ist. Wer legt fest, was das Leben der Muslime ausmacht und was nicht? ,,Ihr Gläubigen seid die beste Gemeinschaft, die unter den Menschen entstanden ist. Ihr gebietet, was recht ist, verbietet, was verwerflich ist.‘‘ (Sure 3, Vers 110) Der Koran macht die Umma, aber auch jeden Einzelnen, zum moralischen Richter.

Nicht einmal mehr hinter „dem Rücken kreuzen“ muss Ayyub Köhler seine Finger im Zeit-Interview mit Jörg Lau. Der stört nämlich nicht mit unbequemen Nachfragen, und so kann Köhler ganz unwidersprochen erzählen, wie er hier den Islam installieren will und auch noch erwähnen, dass die Struktur dieses Staates den Muslimen dabei wunderbar behilflich ist.

Es ist in der Tat für den Islam eine neue Situation – diese dauerhafte Diaspora im Westen, die durch die Migration der letzten Jahrzehnte entstanden ist. Aber ich empfinde den deutschen Säkularismus als geradezu ideales Angebot, um damit klarzukommen – jedenfalls in der Theorie.

Na klasse!

(Spürnasen: Bernd Dahlenburg [16] und Werner Sch.)

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Necla Kelek: „Der Islam ist nicht kompatibel mit der Demokratie“

geschrieben von PI am in Islam | Kommentare sind deaktiviert
Islamkritikerin Necla Kelek.

Der österreichische Standard ist heute sehr ergiebig mit Informationen zum Thema Islam und Zwangsehen. Vielleicht hat er auch auf sein Dhimmi-Interview [17] von vorgestern, in dem der Wiener Imam Ali Eraslan unwidersprochen den größten Blödsinn verbreiten durfte („Zwangsehen haben nichts mit dem Islam zu tun“), viele wütende Zuschriften von Menschen mit Verstand und Durchblick bekommen. Heute jedenfalls kommen andere Stimmen zu Wort [18], die von Necla Kelek (Foto) und der österreichischen Landtagsabgeordneten Sirvan Ekici.

Sirvan Ekici kritisiert deutlich die „Verschleierung der Dramatik im muslimischen Milieu Wiens“:

„Es geht unter, dass wir in den letzten 18 Monaten fünf bis sechs Ehrenmorde nur in der türkisch-stämmigen Bevölkerung gehabt haben.“ Es seien alles Fälle im Vorfeld von Scheidungen gewesen, die auch unter Muslimen bereits sehr hohe Raten (Ekici: „Bis 50 Prozent“) aufweisen. Die damalige Frauenstadträtin Wehsely sei noch immer eine umfangreiche Studie zum Thema Zwangsheirat schuldig, die Stadtregierung versuche das Thema zu tabuisieren.

Unter der selben URL kann man rechts den Beitrag „Morgen musst Du heiraten“ sowie ein Interview mit Necla Kelek anklicken. Es sind erschütternde Dokumentierungen schwerster Menschenrechtsverletzungen, die wir im Zuge multikultureller Glückseligkeit zu tolerieren und zu respektieren und keinesfalls zu kritisieren haben.

Allein bei einer Wiener NGO sind 50 bis 60 Zwangsehen pro Jahr bekannt. Die jungen türkischstämmigen Mädchen fahren in die Heimat auf Urlaub und werden dort überfallsartig verheiratet. Nach der Rückkehr brechen sie Ausbildung und Außenkontakte ab. Die Organisation „Orient Express“ berät Migrantinnen. In den letzten Jahren ist man mit dem Phänomen Zwangsheirat vermehrt konfrontiert, sagt Mitarbeiterin Meltem Weiland:

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Sirvan Ekici

„Die Töchter von unseren Klientinnen haben nach der Sommerpause gesagt: ‚Ja, ich war jetzt im Sommer in der Türkei, und jetzt bin ich verheiratet. Meine Eltern haben mich gezwungen zu heiraten.'“ (…) Zwangsheirat sei, wenn „aus dem Nichts heraus über mich entschieden wird: Jetzt muss ich heiraten. Es gibt Mädchen, die hier schon etwas spüren oder die zu Hause mit den Eltern konfrontiert sind, die sagen: Diesen Sommer wirst du heiraten. Aber es gibt sehr viele Fälle, wo die Mädchen nichts wissen, davon erst im Heimatland erfahren. Sie fahren auf Urlaub, sie haben das Gefühl sie werden einen schönen Sommerurlaub verbringen, und irgendwann einmal steht wer da und sagt: Morgen musst du heiraten. Bei solchen Fällen ist die Hochzeit, das Fest schon organisiert. Wenn sie mal aus Österreich rausgebracht werden kann, dann ist es das Mädchen eigentlich schon verheiratet.“ (…) „Man darf auch nicht vergessen: Mädchen, die sich wehren, wehren sich bis zum Schluss. Sie weigern sich die Ehe zu vollziehen, sie weigern sich, mit dem Mann ins Bett zu gehen. Sie werden gezwungen, mit dem Ehemann Sex zu haben. Das endet sehr oft mit Vergewaltigung. Wenn es darauf ankommt, sage ich das auch den Eltern. Warum beschönigen die Eltern diese Dinge? Es gibt Fälle, wo die Eltern vor der Tür warten und sagen: Jetzt gehst du rein und schläfst mit ihm. Und da frage ich mich, wie kann eine Mutter vor der Tür warten, bis die Tochter vergewaltigt wurde?“

Da die türkischen Männer erst im Zuge der Familienzusammenführung nach Österreich kommen können, gäbe es eine Chance, die zwangsverheirateten Mädchen zu schützen, indem man den Männern das Visum verweigert und die Mädchen an einem sicheren Ort unterbringt. Die andere Variante bei der Zwangsverheiratung ist die sogenannte „Importbraut“, Mädchen, die aus ihrer türkischen Heimat gerissen und hier verheiratet werden. Anschließend leben sie abgeschirmt von der Gesellschaft ihrer neuen Heimat als Gefangene in der Wohnung der Schwiegereltern, müssen wie Sklaven arbeiten und ihrem Ehemann, der selbst alle Freiheiten behält, sexuell gefügig sein. Necla Kelek beschreibt diese Zustände sehr eindrucksvoll in ihrem Buch „Die fremde Braut“ [19]. Dem Wiener Imam Ali Eraslan und seiner Behauptung, Zwangsheiraten hätten nichts mit dem Islam zu tun, widerspricht sie vehement.

DER STANDARD: Das Argument, dass Zwangsverheiratungen, Ehrenmorde und die Diskriminierung von Frauen traditionell bedingt sind und nicht religiös, lassen Sie nicht gelten?

Kelek: Diese Meinung teile ich nicht, weil Religionen Traditionen bilden, bestätigen und ihnen auch abschwören können. Ich trenne das nicht voneinander. Wenn der Islam sagen würde, in unserem Glauben gibt es keine Beschneidung der Frau, dann müssten Muslime doch dafür sorgen, dass es nicht passiert, aber es passiert trotzdem. Sie legitimieren mit ihrer Religion diese Praxis. (…)

DER STANDARD: Sie schreiben, dass in Deutschland traditionalistische Verhaltensweisen eher zunehmen.

Kelek: Ich beobachte, dass in Deutschland traditionell islamische Familien mit ihrer Tradition der Verheiratung den Integrationsprozess bewusst verhindern. Sie wollen, dass ihre Kinder nach islamischen Gesetzen groß werden. Das verbietet, dass Jungen und Mädchen gemeinsam aufwachsen, sich kennen lernen und sich sexuell näher kommen. Das können Sie in der Schul-und Alltagspraxis in allen europäischen Ländern überall sehen.

Interessant auch Keleks Aussagen zum islamischen Kopftuch:

DER STANDARD: Nicht alle Kopftuchträgerinnen sind unterdrückte geschlagene Frauen. Was hat es mit den jungen modernen Musliminnen auf sich, die selbstbewusst das Kopftuch tragen und studieren?

Kelek: Mich interessieren die Motive dieser selbstbewussten Frauen. Ich sehe, dass der Islam hier als Modeerscheinung herhält, um sich von der Gesellschaft abzugrenzen. Sie missionieren, sie grenzen sich ab, sie sagen: Wir sind reine Frauen, glauben an Gott, und wir heiraten nur einen beschnittenen Muslim. Sie schminken sich noch dabei und halten aber die anderen Regeln ein. Wenn sie so aktiv sind, dann hat das einen politischen Charakter, um den Europäern zu zeigen: Wir sind anders.

Die wichtigste Aussage Keleks kommt am Schluss des Interviews:

DER STANDARD: Verhindert der Islam per se die Integration?

Kelek: Dann, wenn Muslime den Koran und die Hadithe (Sprüche des Propheten Mohammed, Anm.) als Grundlage nehmen und als unveränderbare Gottesworte akzeptieren. Gott hat keine Religion gemacht und zum Menschen geschickt, Religionen werden von Menschen gemacht und praktiziert. Solange der Islam eine kollektivistisch ausgerichtete Religion ist, ist er nicht kompatibel mit der Demokratie.

Vor diesem Hintergrund geradezu schwachsinnig erscheinen dann Seminare wie das 1. Islam-Seminar [20] in der baden-württembergischen Stadt Backnang, zu dem interessierte Mitarbeiter der Behörden eingeladen waren. Vorurteile wollte man dort entkräften, sich interkulturell näher kommen und darüber nachdenken, wie „ein Islam deutscher Prägung aussehen kann, und inwieweit sich der Islam deutschen Gepflogenheiten anpassen muss und kann“. Andere wichtige Dinge waren der Kampf mit sprachlichen Ungenauigkeiten, wie der hohlen Phrase, dass es die Muslime gar nicht gebe.

Weil vermehrt Familien mit muslimischem Hintergrund Rat suchen, nahm Carola Kalisch von der Beratungsstelle für Familie und Jugendliche in Waiblingen am Seminar teil. Häufig sei sie mit den Themen Trennung und Scheidung konfrontiert. „Das Seminar hat mir mehr Klarheit und tiefere Einblicke vermittelt“, sagte sie. Das Verhältnis untereinander sei häufig von Vorurteilen geprägt, ist ihre Beobachtung. Der schlechte Ruf der arrangierten Ehen etwa werde in der öffentlichen Diskussion und in einigen Medien nicht richtig durchleuchtet. „Man weiß zu wenig voneinander.“ Sie erlebe es immer wieder, „dass dem Islam alles mögliche zugeschrieben wird, ohne den Hintergrund zu betrachten“. Toleranz entstehe durch Wissen und Information: „Man muss vieles differenzierter sehen“, so die Teilnehmerin.

Was meint die Teilnehmerin? Erst beklagt sie, dass der schlechte Ruf der arrangierten Ehen „in der öffentlichen Diskussion und in einigen Medien nicht richtig durchleuchtet“ werde und anschließend, „dass dem Islam alles mögliche zugeschrieben wird, ohne den Hintergrund zu betrachten“. Was soll das denn heißen? Doch wohl nichts anderes, als dass wir den Islam mitsamt seinen Nebenwirkungen wie Zwangsehen nicht positiv genug betrachten und arrangierte Ehen vor dem richtigen – also islamischen – Hintergrund wohl eigentlich so schlecht nicht sind. Jetzt sind wir verwirrt. Haben Zwangsehen etwas mit dem Islam zu tun oder haben sie nicht? Und ist das jetzt gut oder schlecht?

(Spürnase: Kunna)

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