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Die größte Gefahr der Demokratie ist der Bullshit der Medien!

Von PETER BARTELS | Heiteres Beruferaten: Unfehlbar wie der Papst … Eitel wie ein Pfau … Blind und taub wie Brot … Was bin ich? Journalist!! Kein Beruf auf der Welt ist mehr Oberlehrer als Journalisten: Sie wissen alles besser, können alles besser, sie lügen sogar die Wahrheit passend …

Prof. Nobert Bolz hat ihnen auf ACHGUT den Spiegel vorgehalten. Nein, nicht “den”, der “Spiegel” gehört ja selbst zu den Blinden und Blinzen, die uns nur ihre eigene gute Welt verklickern. Da die Story sehr (!!) lang ist, bringt PI-NEWS – der Herr Professor mögen verzeihen – nur die allerwichtigsten Stellen, auch noch in sich und insgesamt gekürzt. Sie reichen trotzdem, jedem den Tag zu versauen. Oder zu erklären, wie wir alle rund um die Uhr für dumm verkauft werden. Von Politikern, Experten und eben JOURNALISTEN. Norbert W. Bolz (65) lehrt als Professor für Medienwissenschaften an der TU Berlin …

Zitat 1

“Es sind immer ganz bestimmte Eliten, die vom „Versagen der Eliten“ sprechen, sobald sie sich in einer Krise sehen: Trumps Wahlerfolg, der die Demoskopie entzaubert hat; der „Brexit“ der Briten, der das Brüsseler Establishment skandalisiert; und natürlich der Erfolg der AfD in Deutschland, der offenbar auch durch eine konzertierte Aktion von etablierten Parteien und ihnen zugetanen Journalisten nicht gestoppt werden kann.”

Zitat 2

In all diesen Fällen wird dann von einer Krise geredet, gibt (man) Eliten die Schuld, die es versäumt haben, das Volk auf den richtigen Weg zu führen. Doch bei Lichte betrachtet, ist „Krise“ hier nur der Begriff, mit dem freischwebende Intellektuelle hinter der ihnen unsympathischen Realität die „gute Gesellschaft“ hervorzaubern wollen. Überall scheint die schlechte Gesellschaft auf dem Vormarsch. Die sinnentleerten Label: „Nachhaltigkeit“. „Rechtspopulismus“, also die zentralen Vokabeln regierungstreuer Journalisten und Gefälligkeitswissenschaftler, die den Politikern zuarbeiten.

Zitat 3

Allan Bloom hat das Fernsehen Konsens-Monster genannt. Zu jeder Fernsehnachricht gibt es einen Gefühlskommentar! Aber auch die meisten anderen Medien funktionieren als Klimaanlage der Meinungen. Und damit sind der Propaganda Tür und Tor geöffnet. Eigene Meinung zu Putin, Nordkorea, Naher Osten, Flüchtlingskrise, Klimawandel? Man ist anfällig für Propaganda – die Meinung von der Stange, Gehirnwäsche und Zensur. (Aber:) Regierungen zensieren nicht im klassischen Stil, sie kontern Fakten mit Fakten. In der Zeit der Aufklärung war der Staat Erzieher. Heute ist der Staat Verführer: Designer der Gefühle, und Hauptkunde der Marktforschung und Warenanbieter auf dem Markt der öffentlichen Meinung.

Zitat 4

Meist genügt schon ein Stirnrunzeln der Moderatorin, um die Welt moralisch zu schematisieren. Die Guten hassen dann die Bösen – und zwar mit gutem Gewissen. Politisch hat das fatale Konsequenzen. Wir können das sehr gut am öffentlichen Umgang mit der AfD, aber auch mit dem Brexit oder Donald Trump beobachten. Politiker und Journalisten begegnen ihnen nicht mehr analytisch, mit Argumenten, sie verschmelzen Themen mit Meinungen und Meinungen mit moralischen Bewertungen. So formiert sich ein Gesinnungsjournalismus, der abweichende Meinungen skandalisiert und jedem den Preis deutlich macht, der für Nonkonformismus (freie Meinung) zu zahlen wäre.

Zitat 5

Die Intellektuellen des linken Mainstream moralisieren politische Themen so radikal, dass zwischen Thema und Meinung kein Spielraum mehr bleibt. Die Entscheidung der Amerikaner und Briten war schlecht, die Entscheidung von Frau Merkel, über eine Million Flüchtlinge ins Land zu lassen, war gut. Die politische Einheit Europas ist gut, die nationale Souveränität ist schlecht … Wer die Welt so sieht, wird von der Medienelite zur guten Gesellschaft zugelassen. Alle anderen sind Rechtspopulisten.

Zitat 6

Dass sie selbst die versagenden Eliten sein könnten, kommt den regierungstreuen Intellektuellen natürlich nicht in den Sinn. Die Gefälligkeitswissenschaftler unterscheiden nicht zwischen Analyse der Politik und politischer Stellungnahme. Die politisch korrekten Journalisten unterscheiden nicht zwischen Thema und Meinung … Die Gefälligkeitswissenschaftler analysieren nicht, sie warnen und mahnen – besonders gerne in Talkshow … Und die Journalisten des linken Mainstream belehren lieber als zu berichten. Dass sie dabei zum Größenwahn neigen, zeigen täglich Sendungen wie die „Tagesthemen“ und das „heute-Journal“, die eine Art Volkspädagogik höherer Ordnung betreiben. Und Blätter wie „Der Spiegel“, der (immer noch) vorgibt, ein Nachrichtenmagazin zu sein.

Zitat 7

Dass man die formale Freiheit hat, zu sagen, was man denkt, besagt nicht viel, wenn man nicht mehr zu denken wagt, was man nicht sagen darf. Da es auf Dauer zu anstrengend ist, anders zu denken als man redet, d e n k e n die meisten auch schon politisch korrekt. Wir fürchten also nicht, eine falsche Meinung zu haben, sondern mit ihr allein zu stehen. Die Isolationsangst regiert die Welt. Wer aber den Zorn der anderen fürchtet, schließt sich leicht der Meinung der scheinbaren Mehrheit an, auch wenn er es eigentlich besser weiß. Er bringt sich selbst zum Schweigen, um seinen guten Ruf nicht aufs Spiel zu setzen.

Zitat 8

Man spricht nach, was man so sagt, und was man so sagt, ist nicht etwa die Meinung der Mehrheit, sondern die Meinung von gut artikulierten Minderheiten. Und die wird heute von der Politischen Korrektheit genutzt. Sie ist zum einen durch die Verschmelzung von Thema und Meinung gekennzeichnet – man darf zu bestimmten Themen nur e i n e Meinung haben. Zum andern haben wir es mit einer Moralisierung am Medienpranger zu tun – dem politisch Unkorrekten wird der Schauprozess gemacht.

Zitat 9

Nicht vom Versagen der Elite in Wirtschaft, Alltagspolitik, Wissenschaft, Technik ist die Rede sein. Die Rede ist von der Elite der Linksintellektuellen, die sich von Kritikern der Macht zu ihren Steigbügelhaltern zurückentwickelt haben. Deutliches Symptom: Jeden Tag warnt die Medienelite vor Populismus, der, da die Medienelite ja links steht, notwendigerweise „Rechtspopulismus“ sein muss. Was steckt dahinter?? Die Linksintellektuellen kommen mit dem neuen Strukturwandel der Öffentlichkeit nicht zurecht. Im Zeitalter des Internet und der sozialen Medien haben wir es nämlich mit einer revolutionären Machtverschiebung auf allen Ebenen der Gesellschaft zu tun. Die Macht verschiebt sich von den Politikern zu den Bürgern: Partizipation (Teilhabe), direkte Demokratie, Volksentscheid. Aber eben auch: Von den Firmen zu den Kunden. Trendforscher nennen das: Konsumentendemokratie.

Zitat 10

Generell verschiebt sich die Macht von den Experten zu den Laien. Stichwort: „Wisdom of Crowds“
(Weisheit der Massen)! Diese Krise der Expertenkultur, die durch die Selbstorganisation der Laien im Internet auf Dauer gestellt worden ist, macht vor allem den klassischen Massenmedien zu schaffen. Die Medienelite ist es ja gewohnt, als Oberlehrer der Nation aufzutreten. Nun muss sie immer häufiger erleben, dass man die Welt nicht mehr in ihrem (linken) Spiegel sieht, sondern sich lieber auf andere Informationsquellen verlässt. Und schon ertönt der neue Warnruf aus den Redaktionen, unsere Gesellschaft steuere auf ein „post-faktisches Zeitalter“ zu.

Zitat 11

Wenn man die Erfolgsgeschichte der neuen sozialen Medien nüchtern betrachtet, muss man konstatieren, dass unsere Gesellschaft vor einer Partizipationsrevolution steht. Die Bürger wollen mitreden, die Kunden produzieren selbst, die User schaffen selbst Inhalte … Wenn unsere Gesellschaft ein Problem hat, dann nicht mit den Funktions- und Leistungseliten, sondern mit jenen Intellektuellen, die zwar (manchmal) bestechend intelligent, (manchmal) hervorragend gebildet, aber (meistens) wie von einem bösen Zauber verhext sind. Ihr machtgeschützter, sentimental moralisierender Diskurs der politischen Korrektheit benutzt die Ethik als Mittel des Rechthabens und stellt jeden Andersdenkenden an den Medienpranger. So zerfällt die Welt des Geistes heute in Selbstgerechte und Eingeschüchterte.

Zita 12

Wenn die klassischen Massenmedien etwas dazu beitragen wollen, dass wir wieder zu einem Geist der Liberalität zurückfinden, dann sollten sie ihre Nachrichten und Berichte von regierungsnahen Meinungen und volkspädagogischen Intentionen befreien. Sie müssen einen Weg heraus aus der Sackgasse der politischen Korrektheit und ihrer Verbalexorzismen finden. DIE GRÖßTE GEFAHR FÜR DIE WAHRHEIT IST DER BULLSHIT. Und die größte Gefahr für die Demokratie ist nicht der Hass der radikalen Verlierer, sondern das Schweigen der vielen, die sich von der Medienelite bevormundet fühlen.

Schlusswort: Die Klammern sind von PI-NEWS gesetzt, damit das Lesen leichter geht. Der PI-NEWS-Schreiber verspricht: Er wird im nächsten Leben Schwimmlehrer … Wer ACHGUT komplett lesen will, tippe HIER … [1]


Ex-BILD-Chef Peter Bartels.
Ex-BILD-Chef Peter Bartels.

PI-NEWS-Autor Peter Bartels [2] war zusammen mit Hans-Hermann Tiedje zwischen 1989 und 1991 BILD-Chefredakteur. Unter ihm erreichte das Blatt eine Auflage von 5 Millionen. In seinem Buch „Bild: Ex-Chefredakteur enthüllt die Wahrheit über den Niedergang einer einst großen Zeitung“ [3], beschreibt er, warum das einst stolze Blatt in den vergangenen Jahren rund 3,5 Millionen seiner Käufer verlor. Zu erreichen ist Bartels über seine Facebook-Seite [4]!

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