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Der Niedergang eines politischen Talentes

Von MICHAEL STÜRZENBERGER | Bei der Vorstellung ihres kommenden Rohrkrepierers „Blaue Partei“ im Waldschlößchen des sächsischen Meißens war der Saal laut eines taz-Berichtes halbleer. Die erste Frage eines Bürgers lautete „Frau Petry, wann geben Sie Ihr Mandat zurück?“ Eine Zuschauerin meinte „das Letzte, was wir brauchen, ist noch mehr Spaltung“. Petrys neuer Ehemann und Ex-Anwalt Pretzell (Entzug der Lizenz durch die Rechtsanwaltskammer), der wie sie auf dem Rücken der AfD zweifacher Mandatsträger und kräftiger Doppelkassierer [1] wurde, versuchte das seltsame Partei-„Konzept“ zu erklären.

So sei die „Blaue Partei“ nur ein „Vehikel“ für Wahlen, „vorgeschaltet“ solle ein „Bürgerforum“ sein, in dem politische Probleme diskutiert und Lösungen gefunden werden sollen. Der in der NRW-AfD als Intrigant bekannte Pretzell behauptete, dass es „viele Irre“ in der AfD gebe. Man muss kein Prophet sein, um vorauszusehen, dass diese konfuse Abspaltung genauso wie Luckes „Alfa“ und später „LKR“ in der völligen Bedeutungslosigkeit verschwinden wird. Eine wachsweiche Alternative zur Alternative für Deutschland braucht niemand.

Es zeugt von enormem Größenwahn und absoluter Realitätsverweigerung, dass Petry allen Ernstes von einer künftigen Regierungsbeteiligung ihrer „Blauen“ nach der Landtagswahl in Sachsen 2019 faselt. Völlig belanglos laut taz [2] auch ihr Statement zum Islam:

„Wir können nicht sagen, dass alle Muslime in Deutschland mit dem Grundgesetz nicht kompatibel sind“, sagt Petry im Waldschlösschen. Das aber sei bei den Leuten angekommen. „Wir müssen sagen: Die Mehrheit derjenigen, die diese Religion lebt, hat in der Tat mit dem Grundgesetz ein Problem. Wir sollten ihnen aber nicht die Fähigkeit absprechen, sich Grundgesetz-kompatibel zu verhalten.“ Ihre Formulierung verhindere, dass man viele verliere, die die Kritik am Islam eigentlich teilen.

Die notwendige öffentliche Diskussion muss vielmehr um die Ideologie des Islams gehen. Es ist völlig unerheblich, dass sich viele Moslems momentan unauffällig verhalten, zumal sich dies jederzeit ändern kann, vor allem nach Erringung von Mehrheitsverhältnissen. Es gilt, den Islam entweder von seinen immens vielen verfassungsfeindlichen Bestandteilen zu entschärfen – was Islamfunktionäre und Verbände kaum mittragen werden, aber man muss es zumindest erstmal von ihnen fordern – oder eben dann aus Deutschland und Europa zu entfernen. Die schwammige Formulierung von Petry geht völlig am Problem vorbei. Aber sie hat ja auch schließlich in der Vergangenheit oft genug gezeigt, dass der Islam keinesfalls eines ihrer ihrer zentralen Themen ist, was er aber bei einer Politikerin, die eine Alternative zum erstarrten Mainstream darstellen möchte, definitiv sein sollte.

Es ist schon beinahe tragisch, dass diese Frau, die unbestritten politisches Talent besitzt, letztlich an den Schwächen ihrer eigenen Persönlichkeit gescheitert ist: Ihrem geradezu krankhaften Ehrgeiz, ihrer Egomanie und ihrer Unfähigkeit, sich auch einmal einzuordnen, wenn es nicht nach dem eigenen Willen läuft. So dürfte sie mit ihrem gleichfalls egozentrischen Ehemann im Nirwana der politischen Szene verschwinden. Und das ist nach dem, was sie sich am Tag nach der Bundestagswahl geleistet hat, auch gut so.


Michael Stürzenberger.
Michael Stürzenberger.
PI-NEWS-Autor Michael Stürzenberger [3] ist seit 35 Jahren selbstständiger Journalist, u.a. für das Bayern-Journal auf RTL und SAT.1-Bayern. 2003/2004 arbeitete er als Pressesprecher der CSU-München mit der Franz Josef Strauß-Tochter Monika Hohlmeier zusammen. Von 2014 bis 2016 war er Bundesvorsitzender der Partei „Die Freiheit“. Seine Videos bei Youtube [4] haben bisher über 19 Millionen Zugriffe. Zu erreichen ist er über seine Facebookseite. [5]

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Bystron: AfD-Fraktion reagierte gelassen auf Petry-Rücktritt

geschrieben von byzanz am in Alternative für Deutschland (AfD),Video | 77 Kommentare

Von MICHAEL STÜRZENBERGER | Gerade zurückgekehrt von den Fraktionssitzungen in Berlin, gab Petr Bystron PI-NEWS in München ein Interview zu dem überragenden Erfolg bei der Bundestagswahl, der zudem in Bayern für die AfD das beste Ergebnis in ganz Westdeutschland lieferte. Aufgrund der CSU-Schlappe dürfte seiner Meinung nach der Stuhl von deren Chef Horst Seehofer gehörig wackeln. Der Rückzug von Frauke Petry sei in der neuen AfD-Fraktion im Bundestag sehr gelassen hingenommen worden. Vor kurzem wurde zudem bekannt, dass sie im Laufe des heutigen Tages auch aus der Partei austreten [6] werde.

Angesichts der andauernden Querschüsse, die sie sich in den vergangenen Monaten geleistet hat, dürfte ihr kaum jemand eine große Träne nachweinen. Der jetzt alleinige Parteichef Jörg Meuthen bezeichnete diesen Schritt auch als „den letzten in einer Kette der Entfremdung von der Partei und daher folgerichtig“. Wichtig ist jetzt für die AfD, dass sie ab jetzt eine eiserne Geschlossenheit an den Tag legt. Der Feinde gibt es genug außerhalb der Partei, da sollte intern alle Kraft auf eine effiziente Oppositionsarbeit gelegt werden.

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Video: Maybrit Illner – 12 gegen Petry

geschrieben von PI am in TV-Tipp,Video | 664 Kommentare

Drei Tage vor den Wahlen ziehen die Öffentlich-Rechtlichen alle Register, um den prognostizierten Wahlerfolg der AfD in Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz möglichst noch einzudämmen. Heute Abend in der ZDF-Talkshow Maybrit Illner um 22.15 Uhr zum Thema „Streitpunkt Flüchtlinge – Drei Wahlen, ein Thema“ [7] werden nicht drei, nicht fünf, nicht sieben – nein, es werden 12 Studiogäste gebraucht (die Moderatorin eingeschlossen), um gegen die AfD-Chefin Frauke Petry zu agitieren. Möglicherweise wird Petry im Familienvater Christian Snurawa aus Baden-Württemberg einen Verbündeten finden, denn er kämpft gegen ein Illegalenheim. Ob er sich aber traut, sich an ihre Seite zu stellen? Wir werden sehen. (lsg)

Video der Sendung:

» Per Email: maybrit-illner@zdf.de [8]
» Chat, Twitter, Facebook, Youtube, Forum [9]

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