Von NADINE HOFFMANN | In dieser postdemokratischen Bundesrepublik, in der die einzige Schwierigkeit für die verschiedensten Machthaber darin besteht, neue Euphemismen für ihre Perversionen zu erfinden, ist nichts so wie es scheint. Die Elite ist nutzlos, Politiker sind Erfüllungsgehilfen, Analphabeten werden als Fachkräfte verkauft, die Willkommenskultur mutiert zur Waffe, Kindheit wird zur verformbaren Masse in den Händen skrupelloser Ideologen, Männer werden zu Memmen erzogen und Frauen verachten die Liebe, Kinder und Partnerschaften. Wir wurden entleert und haben uns selbst verdreht. Nichts ist so, wie es erkämpft werden sollte. Ein Victor Hugo würde an der Verrohtheit unserer Epoche verzweifeln. Schopenhauer würde uns für unsere Dummheit verfluchen. Kafka würde erkennen, dass wir Käfer sind und den Weg zurück zum Menschsein gar nicht antreten wollen, weil wir uns in der Lüge gefallen. Unser perfektioniertes Leben aus der Konsum- und Medienretorte ist eine narzisstische Seifenblase, die einfach nicht zerspringen will. Weil wir sie brauchen.
Die grundlegenden Bedürfnisse des Menschen, die unverfälschten Sehnsüchte werden in dieser dekadenten westlichen Gesellschaft, die nach außen hin noch zivilisiert wirkt, im Inneren jedoch schon längst abgestumpft ist und verkommt, nicht angesprochen und schon gar nicht erfüllt. Stattdessen zählen schneller Erfolg, TV-Auftritte oder wenigstens ein gewisses Maß an telegener Eitelkeit. Das Erwachsenwerden ist zum Synonym für das stille Entsetzen darüber geworden, dass die kindliche Fantasie und die natürlichen Instinkte nach Nähe und Erfüllung von Zukunftsträumen in dieser gleichgültig wie egozentrischen Gesellschaft absterben. Ihnen wird der Prozess gemacht. Und weg sind sie.
Jede einzelne Facette des Menschen wird aus den Eingeweiden gegraben und zur Schau gestellt, muss zur Schau gestellt und diskutiert, relativiert und angeboten werden, damit der sich Verkaufende beachtet fühlt. Um das Erhaschen von Aufmerksamkeit geht es, um das Bewundertwerden und Umherstolzieren. Alle machen dieses Spiel mit. Auch „die Frauen“? Ja, auch die Frauen und Mädchen haben den Gang zum Applaus längst begriffen und preisen sich im Wettbewerb um den größten Lügner eifrig an. Sie zerren den Uterus in Talkshows, das Petting auf die Bühne und den Penis unter das Messer.
Dieses kunstlose Theater ist inzwischen zur deutschen Normalität geworden. Kein Innehalten fragt nach und zweifelt an. Denn für Ablenkung, Entertainment und Unterhaltung ist gesorgt. Fernsehen, Smartphone, Shopping, Paarshippen, Prostitution. Billiger Ersatz für die ureigenen seelischen Motivationen. Das alles ist Plastik. Es suggeriert Echtheit, wo keine mehr ist. Nichts daran ist indigen lebendig.
Leichen von demontierten Männern und hasserfüllten Frauen
Was uns dabei in Bewegung hält und Fortschritt simuliert, sind idiotische Schlachtfelder, übersät mit Leichen von demontierten Männern und hasserfüllten Frauen, mit Kriegsrufen von Anführern des Sozialneides und tumben Soldaten und Pseudoamazonen, die alles Schöne, Gewachsene und Anmutige niederschießen oder mit Keulen plattprügeln. Die Liebe (und ich rede hier nicht von einer romantisierten Hollywoodromanze, die es in nicht gibt), von der immer noch jedes zweite Lied handelt, die Antrieb war für geschichtsträchtige Literatur und unsterbliche Romanzen, liegt irgendwo unter diesem ganzen verfeindeten und stinkenden Fleisch begraben. Was uns in dieser Raserei noch irgendwie zusammen hält, ist die Ignoranz gegenüber diesem selbstzerstörerischen Treiben. Ist die Selbstverliebtheit, die uns blind macht für den Untergang. Wir alle sind Dorian Gray, fühlen uns hingegen als Nietzsche oder Jeanne d’Arc. Das Spiegelbild trügt.
Wir, Frauen und immer mehr Männer, küren dann, als soziopathologische Konsequenz dessen, gerade „die“ zu unseren unweiblichen, aber meinungsmachenden Meisterinnen, die den meisten Hass in ihren verkrusteten Herzen tragen, die manipulativ den „Kampf“ zwischen den Geschlechtern und gegen den Zusammenhalt weiter aufheizen, deren Humanismus nichts anderes als abstoßende Heuchelei ist. Wir lassen Frauen über uns herrschen, die Männer hassen und Männer uns enttäuschen, die sich dieser bewussten Verwirrung fügen. Die Gesellschaft lässt sich in Geiselhaft dafür nehmen, dass die, deren Dekadenz schon weiter fortgeschritten ist, unsere vereinzelt noch bestehende Menschlichkeit nicht ertragen. Bis in das kleinste Privatleben hinein werden wir seziert, lassen wir uns von den „feministischen“ Gestalten auseinandernehmen und auseinanderdividieren, uns als rückständig, unaufgeklärt oder verachtenswert brandmarken und uns den scharlachroten Buchstaben auf die Stirn einbrennen. Nicht mal vor den intimsten Angelegenheiten zwischen Mann und Frau wird Halt gemacht. Erotik, Lust und zwischenmenschliche Spannungen werden negiert, gleichgeschaltet und abgetötet wie die Embryonen der Abteilung „Ich habe abgetrieben und bin stolz darauf“. Wenn „sie“ uns doch einfach in Ruhe ließen mit ihrer selbstgerechten Egomanie, die sie Emanzipation nennen.
Masturbationshilfen für seelisch Verkrüppelte
Diese ganzen konstruierten, abgedroschenen Kriegsbegriffe wie Femen und Gender sind ohnehin nur Masturbationshilfen für seelisch Verkrüppelte, Dauerpubertierende und für Selbstdarsteller mit Zwangsneurosen. Es ist so lächerlich. Und so verdorben. Alles Blühende welkt dahin.
Was ist der Feminismus der Moderne denn außer einer kamerageilen Vermarktung auf dem Rücken derer, die sich nicht einreden lassen, dass Männer per se schlecht und Frauen stets Opfer sind, dass es 60 Geschlechter gäbe und dass der individuelle Unterschied Mann-Frau/Frau-Mann Teil gar nicht existiere? Hier agitieren Täterinnen auf ermüdende, dennoch gefährliche Weise. Es ist eine fade, körperlose Selbstbefriedigung, dieser Feminismus, der da, wo er wahrhaft gebraucht wird, sich als Maulheldinnentum entpuppt und sich verdrückt.
Sagen wir es doch wie es ist: Die Debatten über das richtige Paarsein, darüber, wie Frau sein und der Mann sich zu verhalten hat, wie lange das Vorspiel dauern und das Nachspiel anhalten sollte, wie verweichlicht der Mann und maskulinisiert die Frau sollte usw. usf., sind nicht nur überflüssig, weil diese Beziehungen die Öffentlichkeit nichts angehen, sie werden auch noch von Marktschreierinnen geführt, die Männer hassen, weil sie es sind, die den (meisten) Frauen Orgasmen schenken. Weil sie es sind, deren starke Rücken Häuser bauen und wieder einreißen können. Weil sie neben den Frauen als Väter oder Großväter als Vorbilder dienen. Diese Weiber verachten die Männerwelt, weil sie sich unter all dem Gendergetöse schwach und abhängig fühlen, weil sie nicht wahrhaben wollen, dass die Natur uns so eingerichtet hat wie es nun mal tat. Sie haben der Welt den Krieg erklärt, aus Groll über empfundene Ungerechtigkeiten oder um der Aufmerksamkeit willen. „Gender Pay Gap“ und Frauen in Aufsichtsräten sind nur Nebenszenarien, nur politische Fassade. Es mag ungerecht sein, dass Frauen bei jedem „Geschlechtsakt“ Gefahr laufen schwanger zu werden, dass sie es sind, die die Kinder austragen, die unter Schmerzen gebären und die in den ersten Monaten und Jahren die wichtigste Bezugsperson sind, andererseits mag es auch ungerecht sein, dass Männer diese Erfahrungen nicht machen können, dass sie wie selbstverständlich die Nerven nicht verlieren dürfen, dass sie ihre Familien durch eine Arbeit ernähren müssen, die sie, die Männer, vielleicht nicht erfüllt. Hat man uns alle denn je gefragt?
Kinderlosigkeit als Kunstform mit 68er-Anstrich
Wie empathielos seid ihr Femen, davon auszugehen, dass diese Gegenwart, die Arbeitswelt, diese dekadente Gesellschaft, deren Produkte ihr „Streiterinnen“ seid, Männer nicht genauso verbraucht wie Frauen?!
Und da das alles noch nicht genug an Kriegserklärung ist, wurde die Kinderlosigkeit zur Kunstform mit 68er-Anstrich erklärt. Die Verneinung der Fruchtbarkeit ist das Zeichen für die eingebildete Besserwertigkeit. Seht her, ich wähle grün und habe keine Kinder, das macht mich klüger. Wie einfältig. Der Männerhass wurde kultiviert, mit Preisen überhäuft und als Eigenständigkeit gepriesen. So eigenständig, dass er Quoten einführt, um in ausgewählten hohen Gremien einen Posten zu ergattern, so besser ist er, dass die Drecksarbeit auf dem Bau oder auf der Straße weiter die Männer machen, so spaltend, dass das Misstrauen gegenüber dem anderen Geschlecht der Neugier überwiegt. Und so mutig ist er, dass er der importierten Frauenfeindlichkeit mit Plüschbären am Bahnhof stehend entgegenjubelt.
Dieser Feminismus gehört entsorgt
Der Feminismus hat keine wirkliche Weiterentwicklung gebracht. Er ist fruchtlos. Er gebiert bestenfalls barbusige Früchtchen, die derart dumm sind, dass sie die zur Schau getragene Nacktheit für einen Meilenstein der Menschheit halten, das sind seine Auswürfe. Der Feminismus, oder um der Fairness zu dienen, das, was die westliche Gesellschaft aus diesem seit dem Erstreiten der Wahlberechtigung für Frauen gemacht hat, ist ein um sich selbst kreisender Haufen, im Kern gehalten von Männerhasserinnen, die sich mit Karrieristinnen, Verblendeten und Genderfanatikern umgeben. Die den Keil immer weiter in die Gesellschaft treiben und sich an der Reaktion ergötzen.
Wer sollte diese Ansammlung beachten und wofür? Dafür, dass sie Frauen zu Robotern der oberen Chefetage machen wollen? Dafür, dass sie Jungs zu apathischen, muskelschwachen Mischwesen machen wollen? Dafür, dass sie uns in Dauerschleife indoktrinieren und umerziehen wollen? Wir sollten weder auf sie hören noch ihnen folgen. Sollen sie sich auf ihren Kriegsfeldern selber aus Langeweile niedermetzeln.
Zum Teufel mit diesem Feminismus, der keiner ist, weil er die Frauen nicht befreien will, weil er nicht für Menschenrechte kämpft, nur ein weiterer Kriegsherr ist, der uns in die Schlacht peitscht! Sollen sich seine Verfechterinnen, diese saturierten, weltfremden Apologeten der Geschlechtslosigkeit, in Stuhlkreisen und Happenings selbst therapieren, sich gegenseitig Orden für die nackigste Feme umhängen oder ihre Masterarbeiten über die strukturelle Unterdrückung der Frau beispielsweise in Saudi-Arabien schreiben.
Dieser Feminismus leistet nichts. Er macht uns zu Gegnern. Er nimmt uns Freude, Lust und Liebe. Er gehört entsorgt.