- PI-NEWS - https://www.pi-news.net -

Geht’s noch? Selbst bezahlter Export und Grenzschutz am Opernplatz

Von EUGEN PRINZ | Spätestens seit dem Jahr 2015 werden die Nehmerqualitäten der noch selbständig denkenden, patriotischen Bürger Deutschlands, von der Bundesregierung und den ihr nachgeordneten Mainstream-Medien auf das härteste geprüft. Angesichts der geradezu irrsinnigen politischen Entscheidungen bleibt dem aufmerksamen Beobachter der Vorgänge in unserem Land, inzwischen nur die Wahl zwischen einem profunden „Leck-mich-am-A…-Gefühl“ oder von ohnmächtiger Wut induzierten Magengeschwüren.

Von letzteren ist der Autor bisher glücklicherweise verschont geblieben, aber seine Nehmerqualitäten werden den aktuellen Ereignissen auf eine harte Probe gestellt.

Das Corona-Hilfspaket

Da ist zum einen das Corona-Hilfspaket, von dem vor allem die südeuropäischen Pleitestaaten Italien und Spanien profitieren werden. Größter Geldgeber? Deutschland natürlich, wer sonst?

Da stellt sich natürlich die Frage, ob die Alimentierung dieser Länder gerechtfertigt ist, nachdem sie sich durch ihr eigenes wirtschaften in ihre prekäre Lage gebracht haben. Aber das ist nicht alles, denn an dieser Stelle lohnt sich auch noch ein Blick darauf, wie die Bürger in diesen drei Ländern finanziell aufgestellt sind:

Mittleres Vermögen pro Person in US$:
Italien – 91.889
Spanien – 95.360
Deutschland –  53.313
(Quelle [1])

Wohungseigentumsquote:
Italien – 72,4%
Spanien – 75,3%
Deutschland – 51,5%
(Quelle [2])

Im Vergleich zu unseren Nachbarn im Süden sind wir also Hungerleider. Das hindert die Merkel-Regierung jedoch nicht daran, uns mit saftigen Steuern das hart verdiente Geld aus der Tasche zu ziehen und in Länder zu schicken, deren Bürger es ausweislich der obigen Daten ohnehin wirtschaftlich deutlich besser geht als uns.

Ursula von der Leyen, die nicht auf demokratischen Weg, sondern par ordre du mufti installierte EU-Kommissionspräsidentin, hat dafür eine gute Begründung, veröffentlicht im Deutschlandfunk [3]:

Trotz der Mehrbelastung nütze das Kompromisspaket besonders Deutschland, betonte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen. Tatsächlich ist Europa für die Exportnation Deutschland auch der wichtigste Handelspartner. Wenn die europäischen Partnerländer wirtschaftlich nicht wieder auf die Beine kommen, würde das deutschen Unternehmen massiv schaden.

Aha, aber war da nicht was?

Italien und Spanien: 990 Milliarden TARGET2 Schulden an Deutschland

Ach ja, TARGET2, das über die EZB laufende Zahlungssystem, mit dem die Zentralbanken der Euro Staaten untereinander abrechnen und das in der Praxis dazu führt, dass wir unsere Exporte in die EU-Staaten selbst bezahlen. Ja, Sie haben richtig gelesen, wir bezahlen unsere Exporte selbst. Hier [4] können Sie genaueres darüber erfahren.

Inzwischen betragen die Forderungen der Deutschen Bundesbank [5] aus TARGET2 ingesamt 995.082.753.544,92 Euro – also fast eine Billion Euro (Stand: 30. Juni 2020). Hauptschuldner sind [6] Italien mit 530 Milliarden Euro und Spanien mit 460 Milliarden Euro. Diese Verbindlichkeiten resultieren aus den auf Pump finanzierten Exporten deutscher Unternehmer in diese beiden Länder. Es glaubt doch kein Mensch, dass wir dieses Geld jemals bekommen werden. Noch dazu läuft TARGET2 munter weiter und die Forderungen werden immer höher. Soviel zum Thema „wichtige Handelspartner“. Irgendwann gehen wir dank unserer „kostenlosen“ Exporte nach Italien und Spanien pleite, aber vorher schicken wir ihnen noch Corona-Hilfsgelder. Unfassbar!

Betretungsverbot für den Frankfurter Opernplatz

Das zweite Thema, dass die Nehmerqualitäten des Autors auf eine harte Probe stellt, ist das Betretungsverbot [7] für den Frankfurter Opernplatz, aufgrund der vorangegangen Migrantenkrawalle [8]. Weil Zugewanderte unsere Gastfreundschaft mit Füßen treten, auf unsere Gesellschaft spucken und die Staatsmacht herausfordern, dürfen Biodeutsche bestimmte Örtlichkeiten im öffentlichen Raum ihrer angestammten Heimat nicht mehr betreten. Geht’s noch? Warum werden nicht die Grenzen dicht gemacht, statt der Frankfurter Opernplatz? Und warum werden weiterhin Fremde in großer Zahl in unser Land gelassen, wo einem in Deutschland die gescheiterte Migrationspolitik doch an allen Ecken und Enden ins Gesicht springt?


Eugen Prinz auf dem FreieMedien-Kongress in Berlin.
Eugen Prinz auf dem Freie
Medien-Kongress in Berlin.

Eugen Prinz [9] kommt aus Bayern. Der bürgerlich-konservative Fachbuchautor und Journalist schreibt seit Herbst 2017 unter diesem Pseudonym für PI-NEWS [10] und den Blog zuwanderung.net [11]. Dem politischen Journalismus widmet er sich, entsetzt über die chaotische Massenzuwanderung, seit 2015.
»Telegram Kanal: Eugen Prinz DIREKT (t.me/epdirekt [12])
» Twitter Account des Autors [13]
» Spende an den Autor [14]

[15]

Like

Dank Corona: Nun wird uns Target2 um die Ohren fliegen

geschrieben von Eugen Prinz am in Allgemein,Corona,Euro,Europa,Wirtschaft | 133 Kommentare

Von EUGEN PRINZ | Schon vor der Corona-Krise wurden Italien und Spanien nur durch die Geldpolitik der EZB vor der Staatspleite bewahrt.  Es kann als gesichert gelten, dass durch den Shutdown und dem damit verbundenen Stillstand der Wirtschaft, beide Länder anschließend gerettet werden müssen, wie einst Griechenland. Die diversen Griechenland-Rettungspakete sind uns ja noch in guter Erinnerung.

Italiens BIP fast zehnmal so hoch wie das von Griechenland

Im Vergleich zur Griechenland-Rettung reden wir bei Italien allerdings von ganz anderen Summen: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Griechenlands, also der Gesamtwert der innerhalb eines Jahres produzierten Waren und Dienstleistungen, lag 2019 bei 187,46 Milliarden Euro, das von Italien ist mit 1.787,66 Milliarden Euro im Vergleichszeitraum fast zehnmal so groß. Das verdeutlicht, dass man mit Italien ein ganz anderes „Kaliber“ retten muss. Und sollte Spanien auch noch in die Knie gehen, haben wir es hier mit einer Volkswirtschaft zu tun, die es in 2019 auf ein BIP von immerhin 1.245,33 Milliarden Euro brachte.

Wenn der Euro damals bei der Griechenland-Rettung schon in Gefahr war, dann ist völlig klar, wo wir nun stehen: Diese Währung wird die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise nicht überstehen.

Zudem ist jetzt schon abzusehen, dass uns nun das Target2-Verrechnungssystem, wie bereits in 2017 auf PI-NEWS vorausgesagt [4],  um die Ohren fliegen wird. Für jene, die nicht wissen, worum es dabei geht, hier nochmal eine kurze Erläuterung:

Target2 wurde 2007 eingeführt und ist das über die Europäische Zentralbank laufende Zahlungssystem, mit dem die Zentralbanken der Euro Staaten untereinander abrechnen. Alles klar? Wahrscheinlich eher nicht.

Deshalb hier ein Beispiel:

Ein Italienischer Unternehmer kauft bei einer deutschen Maschinenbaufirma Produktionsanlagen für eine Million Euro. Das ganze läuft dann folgendermaßen ab:

  1. Die deutsche Firma liefert die Anlagen an den italienischen Unternehmer
  2. Der Italiener überweist seiner Geschäftsbank den Betrag (Geld fließt)
  3. Die Geschäftsbank des Italieners überweist den Betrag an die italienische Zentralbank  (Geld fließt)
  4. Die italienische Zentralbank überweist diesen Betrag jedoch NICHT an die Europäische Zentralbank, sondern lässt bei der EZB lediglich vermerken, dass man eine Million Euro schuldig ist (es fließt kein Geld)
  5. Die EZB teilt der deutschen Zentralbank, also der Bundesbank mit, dass diese nun eine Forderung in Höhe von einer Million Euro an die italienische Zentralbank hat (auch hier fließt also KEIN Geld)
  6. Die Bundesbank überweist 1 Million Euro an die Hausbank des deutschen Unternehmers (jetzt fließt also wieder Geld).
  7. Die Geschäftsbank des deutschen Unternehmers überweist ihm den Betrag auf sein Konto (der Unternehmer hat sein Geld, aber es stammt von der deutschen Bundesbank)

Und nun kommt das Beste: Durch dieses Vorgehen bauen bestimmte Euroländer, vor allem Italien und Spanien, im wechselseitigen Handel systematisch Schulden an Deutschland auf, für deren Höhe KEINE OBERGRENZE festgelegt wurde. Das heißt, es können gegenüber Deutschland Target-Schulden in beliebiger Höhe angesammelt werden, ohne dass irgendwann einmal der Saldo ausgeglichen werden muss. Somit funktioniert das Target2-Verrechnungssystem wie eine Druckerpresse für unbegrenzte Kredite – die nun platzen werden.

Target2-Forderung Deutschlands bei fast einer Billion Euro

[16]Ende März sind die Target2-Forderungen der Deutschen Bundesbank aus dem innereuropäischen Handel im Zuge der Corona-Krise noch einmal kräftig angestiegen und lagen Ende März bei insgesamt 935.1 Milliarden Euro [17]. Hauptschuldner sind – Sie ahnen es
schon – Italien mit 384,7 Milliarden Euro und Spanien mit 378 Milliarden [18] Euro. Diese beiden Zahlen sind noch vom Februar und dürften inzwischen sogar noch deutlich höher liegen.

Es ist vollkommen klar, dass nun das eintreten wird, was Wirtschaftswissenschaftler wie der ehemalige Präsident des Münchener ifo-Institutes für Wirtschaftsforschung, Professor Hans-Werner Sinn, schon lange befürchtet [19] haben: Die Bundesbank kann Target2-Forderungen von fast einer Billion Euro in den Wind schreiben, denn Italien und Spanien, vielleicht sogar auch noch Frankreich (44,3 Milliarden), werden ihre Target2-Verbindlichkeiten nie und nimmer ausgleichen können, weil sie zu „Rettungsfällen“ werden.

Deutschland: Exporte in die EU selbst bezahlt

Das bedeutet, Deutschland bleibt auf seinen Forderungen sitzen und hat damit seit 2007 einen großen Teil seiner Waren-Exporte in die EURO-Länder selbst bezahlt.

Ist das nicht putzig? Wie wurden wir doch von jenen hinters Licht geführt, die uns immer weißgemacht haben, Deutschland wäre dank des europäischen Binnenhandels der größte Profiteur in der EU. Pustekuchen! Wir sind dann der größte Verlierer im europäischen Binnenhandel, da wir Wirtschaftsgüter in Höhe von fast einer Billion Euro an die notleidenden Euro-Länder im Süden VERSCHENKT haben!

In so einer Situation von Deutschland auch noch Solidarität zu fordern, indem man die Einführung von als „Corona-Bonds“ geframte Euro-Bonds fordert, ist eine kaum noch zu überbietende Chuzpe.

Das sollten sich Ignoranten wie Max Raabe [20] und andere „Genies“ [21] aus dem Kunst- und Kulturbereich, die so etwas fordern, hinter die Ohren schreiben. Als gut gemeinten Rat für  diese Leute, erlaubt sich der Autor, aus einer Folge der Kultserie „Monaco Franze“ [22] frei zu zitieren:

„Wenn man schon nichts versteht, dann schweigt man still und hält sein dummes Maul!“


Eugen Prinz auf dem FreieMedien-Kongress in Berlin.
Eugen Prinz auf dem Freie
Medien-Kongress in Berlin.

Eugen Prinz [9] kommt aus Bayern. Der bürgerlich-konservative Fachbuchautor und Journalist schreibt seit Herbst 2017 unter diesem Pseudonym für PI-NEWS [10] und den Blog zuwanderung.net [11]. Dem politischen Journalismus widmet er sich, entsetzt über die chaotische Massenzuwanderung, seit 2015.
» Spende an den Autor [14]
» Twitter Account des Autors. [13]

Like

Verlässt Italien den Euro, droht Deutschland der Staatsbankrott

geschrieben von dago15 am in Deutschland,Euro,Europa,Finanzen/Steuern,Italien | 222 Kommentare

Von WALTER EHRET | Die Bundesrepublik sitzt im Europahandel auf 923,5 Milliarden fauler Wirtschaftskredite [23]. Italien steht bei der Bundesbank mit 442,5 Milliarden in der Kreide und plant den Euro zu verlassen. Der überraschende Schienbeintritt des italienischen Stiefels droht Deutschland in den Staatsbankrott zu katapultieren.

Von einem drohenden Staatsbankrott zu sprechen, ist keine windige Panikmache und auch keine Verschwörungstheorie, sondern die bittere Realität dieser Tage. Auch wenn Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella die europakritischen Pläne des Regierungsbündnisses aus 5 Sterne und Lega zunächst noch einmal stoppen konnte, ist die Krise damit nicht ausgestanden. Die Entscheidung über den Austritt Italiens aus der EU ist lediglich verschoben [24]. Das durch wahnwitzige EU-Eingriffe entartete Wirtschaftsverrechnungssystem Target droht weiterhin Deutschland zu verschlingen.

Gut gemeint und zur Katastrophe reformiert

Um die Abrechnungen im innereuropäischen Handel zu vereinfachen, führte die EU im November 2007 das schnelle Verrechnungssystem Target II [25] ein. Alle innereuropäischen Handelsabschlüsse werden dabei zentral über die Europäische Zentralbank (EZB) abgewickelt. Überweisungen vom Absender zum Empfänger dauern dadurch nur noch Sekunden. Das Ganze funktionierte so: Alle EU-Partner erhielten bei der EZB ein Landeskonto. Eine italienische Firma, die Waren aus Deutschland erwirbt weist ihre Hausbank an, die fällige Rechnung auszuzahlen. Die Hausbank überwies an die Staatsbank, die an die EZB. Dort geht der Betrag über das Konto der deutschen Zentralbank an die Hausbank des Empfängers.

Es war ein schnelles und sicheres System, bis die EU beschloss, auch Abrechnungen auf Kreditbasis zu Lasten der nationalen Zentralbanken zuzulassen. Während für solche Abrechnungskredite zu Beginn nur erstklassige Bürgschaften akzeptiert wurden, verkamen die Kreditgewährungsvoraussetzungen in kurzer Zeit zu einer Farce. 2008 öffnete die deutsche Zentralbank alle Schleusen. Praktisch jede noch so fadenscheinige Garantie, die oft nur auf dem Papier existierte, wurde nun als Kreditgrundlage akzeptiert.

Italien und Spanien mutierten zu Raubrittern

Was EU und Zentralbanken bei den immer windiger werdenden Kreditvergaben ignorierten, war die Tatsache, dass in den Targetverhandlungen keinerlei Verpflichtung zur Rückzahlung der gewährten Kredite vorgesehen war. Ebensowenig wie ein Limit für die Verschuldung eines Landes gegenüber dem anderen. Vor allem italienische und spanische Firmen nutzten diese Regelungslücke nach Raubrittermanier aus. In nur zehn Jahren häuften italienische Einkäufer gegenüber Deutschland ein Schuldengebirge von 442,5 Mrd. Euro an. Alleine von März 2017 bis März 2018 [26] erhöhte sich die Kreditvergabe an die Italiener von 364 Mrd. auf 442 Mrd. Euro. Spaniens Schuld beläuft sich mittlerweile auf 381 Mrd. Euro, die gesamte EU steht bei Deutschland mit 923,5 Mrd. Euro in der Kreide.

Inzwischen ist das Kreditvergabesystem so weit entartet, dass Deutschland immer weitere Gefälligkeitskredite vergeben muss, um die Schuldner bei Laune zu halten. Denn verlässt ein Land den Euroraum, wie das Italien gerade androht, verfällt die Landesschuld.

Die ganze Katastrophe der Target II-Entwicklung veröffentlichte die Wirtschaftswoche in einem hervorragenden Hintergrundartikel [27]. Ohne die dort veröffentlichten Recherchen deutscher Ökonomen wüsste die Öffentlichkeit bis heute nichts über die Sturmwolken, die sich am Horizont des vorgeblichen Strahlemann-Himmels EU-Europas zusammenballen. Denn Berlin, wie die EU, versuchten wohlweislich, das Problem nicht publik werden zu lassen.

Italien bleibt unterdessen gar keine andere Wahl, als über kurz oder lang den Euroraum zu verlassen, wenn es wirtschaftlich wieder auf die Beine kommen will. Die Staatsverschuldung der Regierung Roms [28] liegt mit 2,3 Billionen Euro bei 132% des Bruttosozialprodukts und zwingt jedwede künftige Regierung zum handeln.

Letzte Ausfahrt Staatsbankrott

Deutschland verbleibt damit nur wenig Zeit, um sich auf das mögliche Schlimmste vorzubereiten. Doch Berlin schweigt wie gewöhnlich. Dabei ist es allgemeine Expertenansicht, dass Deutschland weder die italienischen Handelsverbindlichkeiten von knapp 450 Mrd. Euro aus Steuermitteln stemmen kann, noch die 923 Mrd. Euro, wenn in Folge des italienischen Austritts die Eurozone wie erwartet zerfällt. Der letzte Ausweg aus dem Drama wäre dann der furchterregende deutsche Staatsbankrott.

Doch ob dieses Weltuntergangsszenario für die deutschen Bürger unsere wirtschaftshörige Kanzlerin überhaupt berührt, darf anzweifelt werden. Schließlich ist es nur das Volk, das sein gesamtes Vermögen, seine Sicherheit, seine Zukunft und den Wohlstandsaufbau von 70 Jahren verlieren würde. Und die Anliegen des deutschen Volkes rangieren in der Prioritätenliste Angela Merkels bekanntermaßen nicht an erster Stelle. Dem Bürger bleibt damit wiedereinmal nur das bekannte Benediktinermotto zum Trost: „Ora et labora“ (Bete und arbeite)!

Like

Target2 – Eine Bankrotterklärung!

geschrieben von PI am in Euro,Finanzen/Steuern | 80 Kommentare

Von MPig | Vor wenigen Tagen gab es mit dem Beitrag „Die Target2 – Sauerei [4]“ hier schon eine anschauliche Erläuterung über die Funktion dieses Zahlungsverkehrssystems innerhalb der Euro-Zone. Kurz zusammengefasst läuft das Ganze so ab, dass ein Importeur in einem Land seine Rechnung für erhaltene Güter über seine Hausbank an seine jeweils zuständige Zentralbank überweist und diese meldet den Zahlungseingang der EZB, womit sie dieser gegenüber eine Verbindlichkeit eingeht.

Die EZB meldet diese Summe wiederum an die zuständige Zentralbank des Exporteurs der Waren, die dadurch eine Forderung gegenüber der EZB erhält und den Betrag an die Hausbank des Exporteurs der Waren auszahlt. Der eigentliche Kaufvorgang ist somit erst einmal abgeschlossen.

Das Zahlungsverkehrssystem kann auch von Zentralbanken außerhalb der Euro-Zone genutzt werden, die Verbindlichkeiten gegenüber der EZB müssen hier aber am selben Tag beglichen werden. Der Saldo ist um Mitternacht immer auf NULL.

Ein wunderbares System?

So weit, so gut. Das klingt nach einem wunderbaren System, besonders für die Schuldner, denn die Verbindlichkeiten haben keine Fälligkeitsfrist und werden mit dem Hauptrefinanzierungssatz der EZB verzinst, der ja bekanntlich schon länger bei 0,00% liegt und dort wohl auch längerfristig bleiben soll. Kritiker dieses „Zahlungssystems“ behaupten, dass es sich hierbei um eine versteckte Staatsfinanzierung außerhalb aller Regeln handelt, das weisen alle Protagonisten dieses Systems natürlich entschieden von sich.

Seit vielen Jahren wird den Kritikern des EURO das Totschlagargument um die Ohren gehauen, dass Deutschland der größte Profiteur dieser Gemeinschaftswährung sei und unsere Wirtschaft längst am Boden läge, wenn wir 2002 nicht Teil des europäischen „Friedensprojektes“ der gemeinsamen Schulden geworden wären. Natürlich wird das mit nichts als emotionalem Geschwurbel unterlegt, und zugegeben, es ist nicht ganz einfach sich die betreffenden Zahlen zusammenzusuchen, aber für unsere professionelle, hauptamtliche Qualitätspresse sollte so eine Recherche doch noch machbar sein.

Der Profit geht an andere

Ich erhebe an diesem Punkt nicht den Anspruch einer wissenschaftlichen Expertise, aber die Zahlen und Graphiken sprechen doch eine klare Sprache, und diese klingt mehr als düster. Ausgehend vom Jahr 2007, in dem im September unser Target2-Saldo bei etwa 50 Mrd. Euro lag, und vom Stand Juni 2017, wo ebendiese Forderungen auf mehr als 850 Mrd. Euro angewachsen sind, haben wir in den letzten zehn Jahren also netto die Differenz von 800 Mrd. Euro als zinslose „Konsumentenkredite“ für Qualitätsprodukte Made in Germany an unsere Friedenspartner ausgegeben. Im gleichen Zeitraum, und hier werden die Zahlenquellen sehr dünn, haben wir innerhalb dieser Gruppe einen Handelsbilanzüberschuss von kumuliert etwa 860 Mrd. Euro gegenüber ebendiesen Partnern erwirtschaftet. Da diese Beträge nahezu deckungsgleich sind, haben wir folglich für den wesentlichen Export unserer Güter in den Euroraum das dazu notwendige Kleingeld gleich mitgeliefert, und das zinslos und ohne zeitliche oder quantitative Begrenzung, denn all das ist in diesem großartigen „Zahlungsverkehrssystem“ Target2 nicht vorgesehen.

Die Vorsitzende der Regierung, die diese Zustände in den letzten zehn Jahren zugelassen hat, war immer wieder Angela Merkel mit ihrem Zahlendreher Wolfgang Schäuble, die uns mit lächerlichen Kleinstbeträgen für Griechenland Sand in die Augen gestreut haben. Sie und die Blockparteien des jetzigen Bundestages tragen für dieses Desaster die Verantwortung, allein die AfD kann ihre Hände in Unschuld waschen. Nichts ist gut in Italien, Spanien, Portugal oder Griechenland. Das sind unsere Hauptschuldner im Target2-System und darüber hinaus in diversen Rettungsschirmen. Haften für die Zahlungsausfälle bei der Bundesbank und darüber hinaus wird letztlich der Deutsche Staat und damit der Steuerzahler, jeder Bürger ab Geburt mit einem Betrag von etwa 10.000 Euro nur für Target2. Wir haben uns den wirtschaftlichen Aufschwung selbst bezahlt, profitiert haben aber die anderen.

Like

Die Target2–Sauerei

geschrieben von PI am in EUdSSR,Euro,Finanzen/Steuern | 165 Kommentare

Von EUGEN PRINZ | „Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.“  (Henry Ford)

Target2 ist das über die Europäische Zentralbank laufende Zahlungssystem, mit dem die Zentralbanken der Euro Staaten untereinander abrechnen. Dieses System hätte durchaus das Potential, die Wutbürger mit Knüppeln in der Hand auf die Straße zu schicken, wenn, ja wenn die Leute verstehen würden, was es bewirkt. Schon deshalb wird Target2 überall so kompliziert erklärt, dass kein normaler Mensch durchblickt. Das fängt schon beim Namen an. Target ist die Abkürzung für. Trans-European Automated Real-time Gross Settlement Express Transfer System (Transeuropäisches Automatisiertes Echtzeit-Brutto-Express-Überweisungssystem)

Alles klar? Natürlich nicht. Deshalb will ich versuchen, Target2 anhand eines Beispiels so verständlich wie möglich zu erklären:

Ein Italienischer Unternehmer kauft bei einer deutschen Maschinenbaufirma Produktionsanlagen für (sagen wir mal) eine Million Euro. Das ganze läuft dann folgendermaßen ab:

  1. Die deutsche Firma liefert die Anlagen an den italienischen Unternehmer
  2. Der Italiener überweist seiner Geschäftsbank den Betrag (Geld fließt)
  3. Die Geschäftsbank des Italieners überweist den Betrag an die italienische Zentralbank  (Geld fließt)
  4. Die italienische Zentralbank überweist diesen Betrag jedoch NICHT an die Europäische Zentralbank, sondern läßt bei der EZB lediglich vermerken, dass man  eine Million Euro schuldig ist (es fließt kein Geld)
  5. Die EZB teilt der deutschen Zentralbank, also der Bundesbank mit, dass diese nun eine Forderung in Höhe von einer Million Euro an die italienische Zentralbank hat (auch hier fließt also KEIN Geld)
  6. Die Bundesbank überweist 1 Million Euro an die Hausbank des deutschen Unternehmers (jetzt fließt also wieder Geld).
  7. Die Geschäftsbank des deutschen Unternehmers überweist ihm den Betrag auf sein Konto (der Unternehmer hat sein Geld, aber es stammt von der deutschen Bundesbank)

[31]
Und nun kommt das Beste: Durch dieses Vorgehen bauen bestimmte Euroländer systematisch Schulden an Deutschland auf, für deren Höhe KEINE OBERGRENZE festgelegt wurde.

Das heißt, es können gegenüber Deutschland Target-Schulden in beliebiger Höhe angesammelt werden, ohne dass irgendwann einmal der Saldo ausgeglichen werden muss.

Das ist also so, als würde der Wirt der Eckkneipe sagen: „Du kannst bei mir jeden Tag saufen so viel Du willst, Du brauchst nichts zu bezahlen. Wir schreiben es einfach auf Deinen Bierdeckel. Und wenn der voll ist, nehmen wir den nächsten“.

Zu schön, um wahr zu sein? Nicht in der EU, Target2 macht es möglich! Dieses System hat dazu geführt, dass andere europäische Staaten der deutschen Bundesbank inzwischen insgesamt 860 Milliarden 763 Millionen 854 Tausend 658,11 Euro aus dem Target – Verrechnungssystem schulden (Stand 1. Juni 2017).

Hauptschuldnerländer sind Italien (364 Milliarden), Spanien (333 Milliarden), Griechenland (72 Milliarden), Portugal (72 Milliarden) und Frankreich (36,5 Milliarden).

Dazu ist folgendes festzustellen:

  1. Die Target-Schulden dieser Länder wachsen immer weiter an.
  2. Daher führt Target2 durch die Hintertür zu einem Länderfinanzausgleich innerhalb der Euro – Zone, bzw. zu einer Vergemeinschaftung der Schulden mit Deutschland als größten Zahlmeister.
  3. Einige der Schuldnerstaaten haben schon so viele Verbindlichkeiten angesammelt, dass sie das nie und nimmer bezahlen können, andere kämen zumindest in schwere Turbulenzen.
  4. Sollte Deutschland irgendwann aus Europa oder der Eurozone ausscheiden und sein Geld verlangen, käme es mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Ausfall des größten Teils der Forderung.
  5. Dasselbe gilt, wenn eines der Schuldner – Länder aus Europa oder der Euro – Zone austreten würde und deshalb die Target Schulden fällig würden.
  6. Im Falle eines Austritts würde Target2  also den betreffenden Staat finanziell richtig ausbluten lassen. Da überlegt man schon mehrmals, ob man diesen Schritt wirklich geht (Hinweis: Die Briten waren nicht in diesem System).
  7. Jetzt kommt das Beste: In dem Moment, wo der Target-Schuldenturm zusammenbricht (das kommt, verlassen Sie sich drauf!) und der Verlust gebucht wird, hat der deutsche Steuerzahler alles bezahlt, was Deutschland in die Target-Schuldner-Länder exportiert hat.  Das Target System führt also dazu, dass wir unsere Exporte selbst bezahlen. Bisher fast eine 800 Milliarden Euro an Waren.

Nun kommen wir zu der interessanten Frage:

Erhält die deutsche Bundesbank wenigstens Zinsen für die Target2-Schulden der genannten Länder? Das wäre ja in der Theorie eine nette Einnahmequelle für den deutschen Staat.

Antwort: Ja, für die Target2-Schulden fällt ein Zins an. Wie hoch der ist?

Dazu heißt es wunderbar ausgedrückt im Finanzdeutsch:

Die Verzinsung dieser Salden erfolgt zum jeweils geltenden Zinssatz des Hauptrefinanzierungsinstruments.

Für uns Finanzdeppen einfach ausgedrückt: Damit ist der Leitzins gemeint und der liegt aktuell, Sie haben es schon geahnt, bei 0 (in Worten: Null) Prozent. Wir bekommen also für die Target Schulden der anderen Länder 0 Prozent Zinsen.

Dafür haben die Zentralbanken der Schuldnerstaaten eine neue Finanzierungsquelle: Sie kassieren die Gelder der dortigen Unternehmer, die diese für Auslandsgeschäfte überweisen, müssen die Kohle aber dank Target2 nicht weiterleiten. Damit haben die Zentralbanken der Schuldnerstaaten in der Praxis bisher fast 800 Milliarden Euro eingenommen, die eigentlich der deutschen Bundeszentralbank zustünden.

Somit finanziert Deutschland über Target2 die vorgenannten Schuldnerstaaten, ohne dass es die deutsche Bevölkerung großartig mitbekommt.

Noch Fragen?

Like