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Alice Weidel: „Die Lieferung von Taurus ist strikt abzulehnen!“

Die AfD-Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla haben sich am Dienstag vor der Hauptstadtpresse zu der Staatsaffäre um das von Russland abgehörte Telefonat von hohen Bundeswehroffizieren über die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern geäußert.

Weidel wörtlich:

„Die Lieferung von Taurus ist strikt abzulehnen! Olaf Scholz hat ausnahmsweise völlig Recht hier eine klare rote Linie zu ziehen und wir fordern ihn auf, standhaft zu bleiben. Fast zwei Drittel der Deutschen sind gegen diese Taurus-Marschflugkörperlieferung, nur die Anhänger der Grünen sind mehrheitlich dafür.

Ich möchte daran erinnern, dass die Grünen 2021 noch Wahlkampf damit gemacht haben, keine Waffen in Kriegsgebiete zu liefern – so viel zur Wählertäuschung. Es ist die Verantwortung des Kanzlers, Deutschland nicht zur Kriegspartei werden zu lassen. Die Taurus-Lieferung wäre eine klare Kriegsbeteiligung. Das gilt auch für den Vorschlag der Außenministeriumspraktikantin Annalena Baerbock als auch der Union, einen Ringtausch anzustoßen und dementsprechend die Ukraine indirekt mit Marschflugkörpern zu beliefern. Und es ist nicht im deutschen Sicherheitsinteresse, unsere Streitkräfte von einem weiteren wichtigen Waffensystem zu entblößen, bei dem die Ersatzbeschaffung im Übrigen Jahre dauern würde.

Von Frankreich und Großbritannien hat die Ukraine bereits 400 bis 600 Marschflugkörper erhalten, von denen aktuell nur monatlich 30 bis 50 im Einsatz sind. Die Bundeswehr hat derzeit rund 600 Taurus-Marschflugkörper, von denen die Hälfte einsatzbereit wäre und wenn neue bestellt würden, würden diese zwei bis drei Jahre dauern. Gegenüber der Nato hat Deutschland sich verpflichtet, selbst 1000 Marschflugkörper vorzuhalten und ist wieder einmal weit unter dem Soll der Nato-Verpflichtung.

Die maßlosen Attacken gegen Olaf Scholz von Seiten der Rüstungslobbyistin Strack-Zimmermann als auch zuletzt der gemeinsame Beitrag des Grünen Anton Hofreiter und des CDU-Außenpolitikers Norbert Röttgen sind inakzeptabel. Hofreiter und Röttgen vergreifen sich aus meiner Sicht auf unterirdische Art und Weise im Ton, wenn sie dem Kanzler in einem militaristischen Ton Defätismus vorwerfen. Es ist für mich ganz klar, dass sich hier eine schwarz-grüne Koalition der Kriegstreiber abzeichnet.

Faktisch ist Deutschland bereits Kriegspartei: Deutschland beteiligt sich durch die Sanktionen am Wirtschaftskrieg gegen Russland, Deutschland liefert Waffen an die Ukraine im erheblichen Umfang und die Lieferung von Angriffswaffen wie Taurus – ein Waffensystem mit einer Reichweite von weit über 500 Kilometern – wären in der Lage, den Kreml zu zerstören und könnte von Russland unmissverständlich als Kriegserklärung Deutschlands verstanden werden. Und es ist richtig und notwendig bei der Linie zu bleiben, sich gegen die Überschreitung dieser roten Linie – nämlich Taurus-Marschflugkörper zu liefern – zu sperren.

Das Taurus-Waffensystem wird sich genauso wenig als Gamechanger erweisen wie alle anderen Waffensysteme auch. Aber aufgrund der hohen Reichweite und der anspruchsvollen Bedienung birgt es sehr wohl die Gefahr – und das möchte ich ausdrücklich betonen – einer weiteren Eskalation bis hin zu einem dritten Weltkrieg. Es ist nicht im deutschen Interesse, Hochtechnologien wie das Taurus-System völlig aus der Hand zu geben und erst recht nicht, deutsche Soldaten zur Programmierung dieses Systems zu betrauen und sich damit offen am Krieg zu beteiligen.

Die gefährlichen, unverantwortlichen Überlegungen, die hochrangige Luftwaffenoffiziere zur Umgehung dieses Dilemmas in einer abgehörten Telefonkonferenz angestellt haben, müssten Konsequenzen haben. Der Bundesverteidigungsminister kann sich vor diesen Konsequenzen auch nicht mit einer billigen Ausrede drücken, sie wollen nicht Putins Spiel spielen. Die Blamage der Bundeswehr ist selbstverschuldet, die gefährlichen Sandkastenspiele liegen in seinem alleinigen Verantwortungsbereich.

Und noch ein Wort zum Taurus-Leak: Diese peinliche Affäre belegt auch, dass der MAD – der militärische Abschirmdienst – miserabel geführt wird und die falschen Prioritäten setzt. MAD-Präsidentin Martina Rosenberg ist eine Altlast aus der Ära Angela Merkel und der MAD vergeudet wichtige Ressourcen unter ihrer Führung mit Gesinnungsschnüffelei unserer Soldaten anstatt eine einfache, simple interne Kommunikation zu sichern. All diese Vorgänge müssen Konsequenzen haben.“

 

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Chrupalla im Kreuzverhör bei Maischberger

geschrieben von PI am in Deutschland,Video | 36 Kommentare

Der AfD-Co-Vorsitzende Tino Chrupalla war am Dienstag zu Gast in der ARD-Talkshow von Sandra Maischberger [1]. Wie hat er sich in der Sendung geschlagen? Was hat er gut und was nicht so gut gemacht? Hat er sich zu viel von den Teilnehmern des Potsdamer Treffens mit Martin Sellner distanziert? Die Youtube-Kunstfigur „Clonwie“, die satirisch kommentiert, hat sich in diesem Video ausführlich mit Chrupallas Auftritt bei Maischberger befasst.

Wie war die Performance von Tino Chrupalla bei Maischberger?

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Neujahrsansprache von Tino Chrupalla

geschrieben von PI am in Deutschland,Video | 42 Kommentare

In seiner Neujahrsansprache lässt der AfD-Fraktionsvorsitzende Tino Chrupalla nochmal das Jahr 2023 Revue passieren. Die Bilanz der Ampelregierung sei verheerend und zeige: Sie können es einfach nicht. Zum Wohle Deutschlands brauche es einen Neuanfang, der nur mit der AfD gelingen kann, so Chrupalla. Die AfD-Fraktion werde auch im neuen Jahr Alternativen zur Politik der Ampel aufzeigen, eine Politik im Sinne deutscher Interessen verfolgen und im Bundestag für die Bürger kämpfen!

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Chrupalla: „Noch nie wurde Deutschland derart kaputtgewirtschaftet!“

geschrieben von PI am in Deutschland,Video | 11 Kommentare

Zu der Regierungserklärung zum Europäischen Rat durch Bundeskanzler Olaf Scholz sprach am Mittwoch der AfD-Fraktionsvorsitzende Tino Chrupalla im Deutschen Bundestag. Er griff den „ewig schweigenden“ Kanzler und den Rest der Ampel-Regierung scharf an. „Sie versprechen alles und können davon nichts halten: Die Ampel-Regierung steht auf Rot und damit steht Deutschland auf Stillstand! Noch nie seit 1949 wurde Deutschland derart kaputtgewirtschaftet. Wir brauchen stattdessen Lösungen und eine Wohlstandspolitik im Interesse der Bürger“, führte Chrupalla aus.

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Ingolstadt: Ärzte weisen „intramuskuläre Injektion“ bei Chrupalla nach

geschrieben von PI am in Deutschland | 124 Kommentare
Die Ingolstädter Ärzte sprechen nach der Untersuchung Chrupallas von einer „Nadelstichverletzung“ im Deltamuskel. Damit bestätigen die Ärzte die ersten Meldungen, wonach der Politiker bei der Wahlkampfveranstaltung am Mittwoch tätlich angegriffen wurde.

Die Ärzte des Klinikums Ingolstadt haben beim AfD-Vorsitzenden Tino Chrupalla eine „intramuskuläre Injektion“ diagnostiziert. Das geht aus der „Epikrise“ (Abschlussbericht) im vorläufigen Arztbrief hervor, der der JUNGEN FREIHEIT vorliegt.

Die Vermutung, dass der Politiker bei der Wahlkampfveranstaltung am Mittwoch tatsächlich tätlich angegriffen wurde, scheinen sich damit zu bestätigen. Die Staatsanwaltschaft behauptete noch am Donnerstag: „Es liegen zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Erkenntnisse vor, daß Herr Chrupalla angegangen oder angegriffen wurde.“

Damit bestätigen die Ärzte die Annahme, dass der Politiker bei der Wahlkampfveranstaltung am Mittwoch tatsächlich tätlich angegriffen wurde.

Einstich erfolgte in Chrupallas Oberarm

Die Ärzte sprechen nach der Untersuchung Chrupallas auch von einer „Nadelstichverletzung“. Diese sei im Deltamuskel festgestellt worden. Dies ist der dreieckige Skelettmuskel, der das Schultergelenk hält. Die Täter haben den AfD-Vorsitzenden demnach in den Oberarm gestochen.

In der Diagnose heißt es zudem: „Schwindel mit Übelkeit und Brechreiz sowie Kopfschmerzen mit präkollaptischem Ereignis nach unklaren Intox“. Intox steht für Intoxikation und bedeutet Vergiftung.

Wörtlich heißt es in dem Dokument: „Herr Chrupalla wurde am 04.10.2023 nach einer intramuskulären Injektion mit einer unklaren Substanz zur weiteren Überwachung auf unsere internistische Intensivstation aufgenommen.“


(Quelle: jungefreiheit.de [3]. Weitere Infos bei JF+ [4])

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AfD-Stellungnahme zum Zustand des Bundessprechers Tino Chrupalla

geschrieben von PI am in AfD,Deutschland | 124 Kommentare
Tino Chrupalla konnte nach AfD-Angaben mittlerweile Ingolstadt verlassen.

AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla wurde am 4. Oktober 2023 nach einem derzeit noch in der Klärung befindlichen tätlichen Angriff während einer Wahlkampfveranstaltung in Ingolstadt mit dem Rettungsdienst ins Krankenhaus eingeliefert.

Dort diagnostizierte man eine Stichverletzung. Herr Chrupalla litt darüber hinaus unter starken Schmerzen und Übelkeit. Er war stets ansprechbar, musste jedoch intensivmedizinisch überwacht und behandelt werden.

Tino Chrupalla konnte mittlerweile Ingolstadt verlassen und wird sich in weiterführende ärztliche Behandlung begeben. Die Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen des Verdachts der Körperverletzung gegen Unbekannt.

Alle geplanten Wahlkampftermine in Bayern wurden abgesagt.

(Pressemitteilung vom 5. Oktober 2023, 17:47 Uhr)

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Ingolstadt: Tätlicher Angriff auf AfD-Chef Tino Chrupalla

geschrieben von PI am in Allgemein,Deutschland,Video | 108 Kommentare

Bei einer Wahlkampfkundgebung der AfD in Ingolstadt hat es einen tätlichen Vorfall gegen den Bundesvorsitzenden Tino Chrupalla gegeben. Chrupalla sei deshalb in ein Krankenhaus gebracht worden, hieß es am Mittwoch von der AfD-Bundesgeschäftsstelle auf Anfrage.

Die Polizei Ingolstadt sprach von einem Polizeieinsatz bei einer AfD-Wahlkampfkundgebung, nannte aber zunächst keine Details. Es werde ermittelt. Was genau vorgefallen ist, ist noch unklar.

Nach Informationen der „Jungen Freiheit“ [5] (JF) wurde Chrupalla mit einem Krankenwagen und Blaulicht ins Krankenhaus gebracht. Ein Sprecher der Polizei bestätigte der JF, dass derzeit ein Einsatz vor Ort laufe. Ein Parteisprecher sagte der JF: „Auf einer Wahlkampfveranstaltung der AfD in Ingolstadt kam es heute zu einem tätlichen Vorfall gegen den Bundessprecher unserer Partei, Tino Chrupalla. Dieser ist deshalb in ein Krankenhaus gebracht worden, wo sich sein Gesundheitszustand derzeit noch in der Klärung befindet.“

Laut dem Donaukurier gab es in Sicht- und Hörreichweite eine Gegendemonstration, die unter anderem von CSU, Linkspartei und SPD unterstützt wird. Die AfD-Spitzenkandidatin zur Landtagswahl, Katrin Ebner-Steiner, bestätigte einen Angriff. Allerdings könne sie nicht sagen, was genau passiert sei. Angeblich, so Ebner-Steiner zur JF, sei eine Spritze gefunden worden.

Auch der als Redner eingeladene österreichische Publizist Gerald Grosz bestätigte den Übergriff gegenüber der JF: Chrupalla habe, als ihm schlecht wurde, auf zwei junge Männer gezeigt, die mittlerweile von der Polizei verhört werden. Grosz sprach von einem „anaphylaktischen Schock“. Auch er sprach von einer gefundenen Nadel. Laut weiterer Augenzeugen wurden zwei Personen von der Polizei festgesetzt, bei denen es sich um die mutmaßlichen Angreifer handeln soll.

Am 3. Oktober hatte bereits AfD-Bundesprecherin Alice Weidel einen Auftritt in Bayern abgesagt, weil es Drohungen gegen sie und ihre Familie gegeben hat.

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Tino Chrupalla erteilt Scholz Lektion in Sachen Wirtschaftspolitik

geschrieben von PI am in Deutschland,Video | 59 Kommentare

Der AfD-Fraktionsvorsitzende Tino Chrupalla nahm in seiner Rede am Mittwoch im Deutschen Bundestag kein Blatt vor den Mund. Der Bundeskanzler scheint in einer Scheinwelt zu leben, in der die Preise sinken und der Himmel voller Geigen hängt. Wer so viel Bodenhaftung verloren hat, beweist einmal mehr, dass er als Kanzler untragbar geworden ist. Die Aussagen von Scholz erinnern inzwischen schon an das Ende der DDR! „Herr Scholz, machen Sie den Weg frei“, appellierte Chrupalla an den Kanzler.

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Zehn-Punkte-Sofortprogramm einer AfD-geführten Bundesregierung

geschrieben von PI am in Deutschland,Video | 53 Kommentare

Die AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag tagt aktuell thüringischen Oberhof, um die Strategie für die parlamentarische Arbeit in den kommenden Wochen und Monaten festzulegen. Im Rahmen dieser Klausurtagung haben die AfD-Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla am Freitag auf einer Pressekonferenz das Positionspapier „Zehn-Punkte-Sofortprogramm einer AfD-geführten Bundesregierung“ [6] vorgestellt.

Der Text verspricht unter anderem niedrigere Energiepreise durch eine Senkung von Energiesteuern sowie eine Wiederinbetriebnahme und ein Neubau von Atomkraftwerken. Die Staatsausgaben in den Bereichen Migration, Klima- und Entwicklungspolitik werde man „drastisch“ streichen, heißt es darin.

Weidel: „Deindustrialisierung Deutschlands stoppen“

Alice Weidel sagte: „Man hat mittlerweile das Gefühl, dass es dieser Regierung nicht schnell genug gehen kann, dieses Land platt zu machen und vor die Wand zu fahren. Es sind völlig irrsinnige Gesetzesvorhaben auf den Weg gebracht und wir sehen von dieser Regierung überhaupt gar keine Lösungsperspektiven. Auch die CDU geriert sich als Oppositionsverweigerer und dementsprechend ist auch dort keine Lösung zu erwarten.“

Und weiter: „Wir haben uns zur Aufgabe gemacht, die Deindustrialisierung Deutschlands sofort zu stoppen, sollten wir in der Regierungsverantwortung sein. Die Energiekosten sind deutlich zu hoch. Aus dem Grunde würden wir sofort das EEG kassieren. Wir würden dafür sorgen, dass eine Energiepolitik verantwortlich betrieben wird, die technologieoffen ist. Und dazu gehört natürlich zur Sofortmaßnahme, die bestehenden Kernkraftwerke, die anschaltbar sind, das sind nämlich die letzten, die abgeschaltet wurden, sofort wieder in Betrieb zu nehmen und neue Kernkraftwerke auch mit neueren Technologien zu bauen.“

AfD mit 35 Prozent stärkste Kraft in Sachsen 

Am Freitag wurde bekannt, dass die AfD laut einer aktuellen Insa-Umfrage, die von den drei großen sächsischen Tageszeitungen „Freie Presse“, „Leipziger Volkszeitung“ und „Sächsische Zeitung“ in Auftrag gegeben wurde, jetzt mit Abstand stärkste Kraft in Sachsen ist. Dort wird in genau einem Jahr gewählt.

Die Partei erhielte im Freistaat 35 Prozent der Stimmen. Die CDU verliert deutlich an Zustimmung und kommt danach nur auf 29 Prozent. Die weiteren Parteien liegen bei der Sonntagsfrage mit großem Abstand dahinter: Neun Prozent würden die Linke wählen, sechs Prozent die Grünen, sieben Prozent die SPD, fünf Prozent die FDP.

» Das AfD-Sofortprogramm zum Download [6]

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AfD-Chef Tino Chrupalla: „Für Verständigung ist jeder Tag der richtige“

geschrieben von PI am in Deutschland | 31 Kommentare
"Wie wir uns zu Abschnitten unserer Geschichte stellen, das wird die Partei in den kommenden Jahren klären müssen. Erst dann können wir Vorschläge für eine zeitgemäße Gedenkkultur machen", sagt Tino Chrupalla im Interview mit der Sezession.

Tino Chrupalla, Bundes- und Fraktionsvorsitzender der AfD, besuchte am 9. Mai eine Gedenkfeier in der Russischen Botschaft in Berlin (PI-NEWS berichtete) [7]. Seither hält man in der heftig geführten Debatte [8] um die Frage, ob er zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort war, zwei Ebenen nicht getrennt: den Versuch, gegen alle westlichen Bemühungen zu Rußland ein für beide Seiten sinnvolles und fruchtbares Verhältnis aufzubauen, und die Frage, ob der 9. Mai, der Tag der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands vor den sowjetischen Siegern, ein geeigneter Tag für Gespräche mit Rußland sei. Erik Lehnert und Götz Kubitschek (Sezession) haben mit Chrupalla ein schriftliches Interview geführt, um eine Klärung herbeizuführen.

SEZESSION: Herr Chrupalla, die Berliner Zeitung [9] berichtete über einen Empfang beim Russischen Botschafter anläßlich des Sieges der Sowjetunion über Deutschland im Zweiten Weltkrieg. Sie und der Ehrenvorsitzende der AfD, Alexander Gauland, haben daran teilgenommen. Wie kam die Einladung zustande und warum sind Sie hingegangen?

CHRUPALLA: Alle Fraktionsvorsitzenden werden seit Jahren zum Empfang anläßlich des Kriegsendes in die Russische Botschaft eingeladen. Und bis vor kurzem nahmen deutsche Politiker selbstverständlich daran teil. Erst seit dem Ukraine-Krieg wird der Empfang skandalisiert. Dabei bietet er einen guten Anlaß zu Dialog und Völkerverständigung. Diesen Dialog sollte man in Kriegszeiten nicht abreißen lassen. Die Verständigung und Aussöhnung muß gerade an solchen wichtigen Tagen der Geschichte stattfinden.

SEZESSION: In dem Bericht heißt es: “Chrupalla überreichte Botschafter Netschajew ein Geschenk als Ausdruck der Dankbarkeit für die Befreiung von der Naziherrschaft.” Sind das Ihre Worte? Was haben Sie mit dem Botschafter besprochen?

CHRUPALLA: Nein, das waren nicht meine Worte. Und ich wundere mich darüber, daß einige dieser Pressemeldung der Berliner Zeitung auf den Leim gegangen sind. Ich spreche mit dem Botschafter über die Notwendigkeit, die Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland wieder zu normalisieren. Das wäre im Interesse der Russen und Deutschen. Beiden Ländern ging es gut, wenn die Beziehungen zwischen ihnen gut waren.

SEZESSION: Was haben Sie dem Botschafter geschenkt?

CHRUPALLA: Eine Tasse mit dem preußischen Adler. Unter Bismarck und vor Bismarck waren gute Beziehungen zu Rußland die Grundlage für politische Stabilität in Deutschland. Damals war Rußland Garant für eine konservative Ordnung. Je schlechter die Beziehungen wurden, desto schlechter stand es um Europa. An diese guten Beziehungen müssen wir anknüpfen.

SEZESSION: Aber Sowjetrußland hielt über Jahrzehnte einen großen Teil Deutschlands besetzt.

CHRUPALLA: Das ist richtig. Zur Wahrheit gehört aber auch: Die russischen Truppen haben Deutschland 1994 verlassen. Gute Wirtschaftsbeziehungen auf Augenhöhe wurden aufgebaut. Die Amerikaner sind geblieben und halten unser Land in wirtschaftlicher Abhängigkeit – zum Schaden der Bürger. Mein Eindruck als Ostdeutscher und ehemaliger DDR-Bürger ist: Die russische Erzählung vom Großen Vaterländischen Krieg sollte vor allem den eigenen Patriotismus festigen und die Völker der Sowjetunion an Moskau binden. Es ging nicht so sehr darum, den Patriotismus der Deutschen aufzulösen oder uns eine untilgbare Schuld aufzubürden. Das ist auch heute so. Nichtsdestotrotz habe ich immer die deutsche Sichtweise geltend gemacht. Prägend sind für mich die Erzählungen meiner schlesischen Familie, meines Vaters und meiner Großeltern.

SEZESSION: Als Bundeskanzler Schröder zum ersten Mal an den Siegesfeierlichkeiten der Alliierten in der Normandie teilnahm, gab es von konservativer Seite scharfe Kritik. Finden Sie es nicht problematisch, am Tag der größten Niederlage Deutschlands mit den Siegern zu feiern?

CHRUPALLA: Damals warf man Gerhard Schröder zu Recht vor, daß er keinen deutschen Soldatenfriedhof besucht habe. Bei meinen Reisen nach Moskau habe ich 2020 und 2021 an deutschen Kriegsgräberstätten einen Kranz niedergelegt. Das ist für mich selbstverständlich. Die Weltkriege waren für Deutschland und Europa eine Katastrophe, weil sie den Kontinent geteilt und auf Dauer geschwächt haben. Deutschlands Niederlagen schwingen da immer mit. Ich finde es allerdings grundsätzlich problematisch, Gedenken immer mit der Schuldfrage zu verknüpfen. Im 21. Jahrhundert sollten wir versuchen, eine positive Zukunftsvision ins Zentrum der Feierlichkeiten zu stellen. Ich bin zuversichtlich, daß in einer multipolaren Welt die Frage nach der Schuld durch die Frage nach den Errungenschaften jeder Zivilisation ersetzt wird. Das können wir anregen, aber nicht von heute auf morgen auch bewirken. Gerade nicht in der Opposition.

SEZESSION: Was ist der 8. Mai für Sie: ein Tag der Befreiung oder ein Tag der Niederlage? Wie sollten die Deutschen diesen Tag begehen?

CHRUPALLA: Es ist der Tag der Kapitulation und des Kriegsendes. Dieses Ereignis hat viele Seiten. Manche Deutsche wurden befreit, für manche begann die Vertreibung. All diese Aspekte muß man im Gedenken berücksichtigen. Geschichte ist im Fluß. Mit den heutigen Umbrüchen ändert sich auch die Sicht auf die Geschichte. Die Alternative für Deutschland ist angetreten, um die Probleme der Gegenwart zu lösen und die Zukunft Deutschlands zu gestalten. Nach und nach zeigt sich, daß dazu auch Geschichtspolitik nötig ist. Wie wir uns zu Abschnitten unserer Geschichte stellen, das wird die Partei in den kommenden Jahren klären müssen. Erst dann können wir Vorschläge für eine zeitgemäße Gedenkkultur machen.

SEZESSION: Wie bewerten Sie die russische Geschichtspolitik im Hinblick auf das deutsch-russische Verhältnis? Ist die von den Russen geforderte Unterwerfung unter die russische Deutungshoheit einer selbstbewußten Nation würdig?

CHRUPALLA: Durch die Teilnahme an einer Veranstaltung mache ich mir noch nicht zu hundert Prozent die Erzählung des Gastgebers zu eigen. Ich nehme teil als Politiker einer Partei, die für Deutschlands Souveränität in Europa eintritt. Und man darf nicht vergessen: Auch die russische Geschichtspolitik ist im Fluß. Die Russen müssen für sich eine Deutung finden, die der heutigen Zeit angemessen ist. Die jüngsten Feierlichkeiten in Moskau ließen schon eine gewisse Neuorientierung erkennen – weg vom Kommunismus, hin zu heutigen Herausforderungen. Der Westen versucht ja derzeit, Rußland von der gemeinsamen Nachkriegserzählung auszuschließen. Das geht so weit, daß das Ziel einer Eroberung und Zerstückelung Rußlands wieder salonfähig wird und daß Neonazi-Gruppierungen mit diesem Ziel geduldet werden. Das lehne ich entschieden ab. Was mir wichtig erscheint: Wir dürfen nicht erwarten, daß sich alle Nationen Europas auf eine einzige Deutung verständigen. Wir müssen Unterschiede in der Deutung ertragen und unsere Sichtweise selbstbewußt vertreten. Dazu kann das konservative Vorfeld beitragen.

SEZESSION: Dann lassen Sie uns zuletzt die Position dieses rechten, konservativen Vorfelds festlegen: An einem solchen Tag, der für Millionen Deutsche nicht das Ende des Leids bedeutete, sondern die Fortsetzung von Vertreibung, Willkür, Vergewaltigung, Gefangenschaft, Elend und massenhaftem Sterben, geht man zu keiner Siegesfeierlichkeit, weder in West noch Ost. Es gibt für die Pflege guter Beziehungen nämlich Jahr für Jahr hunderte geschichtspolitisch nicht besetzte Tage. Der Aufbau guter Beziehungen zu Rußland ist notwendig und sinnvoll und das Feld der Opposition, die sich an der Spaltungspolitik der Regierung nicht beteiligt und Unabhängigkeit von den USA signalisiert. Aber am 9. Mai kann in den Räumlichkeiten der russischen Botschaft dieser Aufbau nicht stattfinden. Das ist unsere Position.

CHRUPALLA: Für Verständigung ist jeder Tag der richtige. Als Politiker muß ich mit den Gegebenheiten arbeiten. Das Vorfeld kann Visionen erarbeiten, die in die Zukunft weisen. Wir leben in einer Zeit großer Umbrüche. Historische Schuld sollte unser Handeln nicht länger bestimmen. Irgendwann wird der russische Botschafter zu unserer Gedenkfeier kommen. Das ist Teil meiner Arbeit für die beiderseitige Aussöhnung.


Im Original erschienen auf sezession.de [10]

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Chrupalla: 3G im Bahnverkehr ist Politik der Einkreisung gesunder Bürger

geschrieben von PI am in AfD | 209 Kommentare
Bisher können auch Ungeimpfte ohne Einschränkung Zug fahren und fliegen. Nach dem Willen der Bundesregierung soll das bald vorbei sein.

Bundeskanzlerin Merkel will laut Berichten durchsetzen, dass nur noch Geimpfte, Genesene oder Getestete am Zugverkehr teilnehmen dürfen. Das Kanzleramt soll den Verkehrsminister mit der Prüfung einer entsprechenden Regelung beauftragt haben. Dazu erklärt Tino Chrupalla, Spitzenkandidat der Alternative für Deutschland für die Bundestagswahl: „3G im Zug bedeutet für Bürger, die sich gegen eine Impfung entschieden haben, aber auf den Bahnverkehr angewiesen sind, täglich teure Tests. Eine Politik der Einkreisung und Schikanierung gesunder Bürger soll anscheinend die verfassungswidrige Impfpflicht ersetzen. Am 26. September können die Bürger dieser selbstherrlichen Politikerkaste die Quittung dafür auf dem Wahlzettel erteilen.“

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