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„Fremdeinwirkung“: 18-Jährige auf Usedom erstochen

Von JOHANNES DANIELS | Schreckliche Bluttat auf der idyllischen Urlaubsinsel Usedom. Eine junge Frau (†18) wurde ermordet in ihrer Wohnung in Zinnowitz (Mecklenburg-Vorpommern) entdeckt: „Das Mädchen war offenbar Stichverletzungen erlegen“, teilte das Polizeipräsidium Neubrandenburg am Mittwochvormittag mit. Die Leiche des Mädchens wurde am Dienstag gegen 21 Uhr in ihrer Wohnung an der Waldstraße gefunden, sie soll nach Auskunft der Anwohner allein dort gelebt haben. Den Angaben nach stammt sie aus der Region.

Derzeit wird der Leichnam der 18-Jährigen in der Rechtsmedizin in Greifswald obduziert. Auf Facebook äußerte am Mittwoch eine Bekannte, dass die Getötete möglicherweise schwanger gewesen sein soll. Die Polizei wollte das noch nicht bestätigen. „Wenn es der Fall ist, wird das während der Obduktion festgestellt werden“, sagte Claudia Tupeit, Sprecherin des Polizeipräsidiums Neubrandenburg.

„Die Ermittlungen laufen zunächst in alle Richtungen“, erklärte der Stralsunder Oberstaatsanwalt Sascha Ott. Die Staatsanwaltschaft will im Laufe des Tages Details nennen. Auch die Polizei bestätigt, dass es bereits mehrere Hinweise zur Tat gäbe, denen jetzt intensiv nachgegangen werde. Die Wohnung Haus „Erika von Brockdorff“ (ehemalige Widerstandkämpferin) gehört zu einer betreuten Wohneinrichtung des Christlichen Jugenddorfwerkes (CJD), in der seit 2016 auch illegale „Schutzsuchende“ betreut werden [1]. Eine Betreuerin des CJD hatte die junge Frau dort erstochen aufgefunden, nachdem sich Bekannte Sorgen gemacht hatten, weil sie die 18-Jährige nicht erreichen konnten. Das CJD ist zudem ambitioniert bei Integration und Flüchtlingshilfe [2] engagiert. Die Beamten der Kriminalpolizeiinspektion Anklam sind mit einer 60 Mann starken Ermittlergruppe im Einsatz.

„18-jährige Geschädigte“ – der Polizeibericht [3] zum Usedom-Mord:

„Gestern Abend (19.03.2019) wurde die Einsatzleitstelle des Polizeipräsidiums Neubrandenburg gegen 21 Uhr durch einen Hinweisgeber über eine leblose Person informiert. Die eingesetzten Beamten fanden daraufhin in einer Wohnung in Zinnowitz auf der Insel Usedom eine 18-jährige Geschädigte, die aus Mecklenburg-Vorpommern stammt. Der hinzugezogene Notarzt hat den Tod festgestellt. Aufgrund der äußeren Verletzungen besteht der Verdacht eines Tötungsdelikts.

Derzeit wird die Geschädigte in der Rechtsmedizin Greifswald obduziert. Die Beamten der Kriminalpolizeiinspektion Anklam sind mit einer großen Ermittlergruppe im Einsatz. Derzeit wird in alle Richtungen ermittelt, insbesondere im persönlichen Umfeld der Geschädigten.“

Nachbarn der Getöteten aus der Waldstraße hatten sich am Dienstagabend bei ihrer Rückkehr nach Zinnowitz über das große Polizeiaufgebot vor dem Haus gewundert. „Wir wurden kontrolliert, mussten die Ausweise vorzeigen. Da wussten wir gleich, dass was Schlimmes passiert sein musste“, so ein Anwohner. Der Bürgermeister der Gemeinde Zinnowitz, Peter Usemann, zeigte sich von der Tat schockiert. Ein solches Tötungsdelikt kann man in seiner Tragweite gar nicht gleich fassen“. Er habe immer gehofft, dass es in seiner Gemeinde nicht zu einem Gewaltverbrechen kommt. Entsprechend erschüttert sei er nun, da der Fall doch eingetreten ist.

16.000 Straftaten im Landkreis

Laut Ostsee-Zeitung registriert die Polizei allein im Landkreis Vorpommern-Greifswald [4] im Jahr über 16.000 Straftaten. Gestiegen sind seit 2016 die „Straftaten gegen das Leben“ (neun Fälle). Dazu gehören Mord, versuchter Mord, Totschlag und fahrlässige Tötung ohne Verkehrsunfälle. Auch bei sexuellem Missbrauch, Vergewaltigung und sexueller Nötigung wurden seit 2016 deutlich mehr Fälle erfasst. Gestiegen ist auch die Zahl von Straftaten wie Raub, Körperverletzung und räuberische Erpressung (2.308 Fälle).

Deutlich erhöht hat sich laut Polizeisprecher Axel Falkenberg der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen auf 1.046 Personen. Der Anteil der polnischen Staatsangehörigen ist dabei ganz leicht rückläufig. Von den Zuwanderern aus Nicht-EU-Ländern wurden 468 als Tatverdächtige ermittelt. Die „Usedomer Bäderbahn“ ist seit 2015 ein beliebter Umschlagplatz für die zunehmenden Drogengeschäfte, die Polizei registrierte im Landkreis Vorpommern-Greifswald [5] mit über 600 Rauschgiftdelikten so viele wie noch nie.

Aus der Kriminalitäts-Statistik: „Touristen fühlen sich auf Usedom sehr sicher. Sie informieren sich vor ihrem Urlaub über die Kriminalitätslage.“

PI-NEWS wird weiter über den brutalen Messermord von Usedom aufklären.

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