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Rheinland-Pfalz: Uwe Junges langer Abschied von der Politik

Von MANFRED ROUHS | Der langjährige rheinland-pfälzische AfD-Landesvorsitzende Uwe Junge versucht offenbar, mit einem Brandbrief [1] gegen Alexander Gauland und Alice Weidel sein Ansehen bei den Massenmedien aufzupolieren. Er forderte die Spitzen der AfD-Bundestagsfraktion zum Rücktritt auf.

Die AfD, der Junge sein wirtschaftlich ertragreiches Mandat im rheinland-pfälzischen Landtag verdankt (7000 Euro monatlich [2], denen kaum konkrete, arbeitsähnliche Pflichten gegenüberstehen), das er trotz allem nicht niederlegen mag, bezeichnet er als „Sammelbecken von Egozentrikern und Pseudopatrioten“.

34 Jahre lang, von 1975 bis 2009, war die Welt des Uwe Junge in Ordnung. Denn da war er CDU-Mitglied und keinem öffentlichen Druck ausgesetzt. Als er 2013 der AfD beitrat, ging er offenbar davon aus, das gemütliche Politisieren ginge so weiter wie bisher. Stattdessen bekam er Ärger mit seiner Truppe, der Bundeswehr, in der er seit 1978 eine Karriere als Berufssoldat gemacht hat.

Ihm wurde vorgeworfen, sich diskriminierend über eine homosexuelle Soldatin geäußert zu haben. So etwas geht natürlich gar nicht. Spitze Bemerkungen machen über Lesben beim Bund – wo kommen wir da hin? Junge trug schwer an der Last der Vorwürfe und beteuerte seine Unschuld [3]. Donald Trump wäre mit einer solchen Situation sicher anders umgegangen.

Vor einem halben Jahr, im April 2020, kündigte Uwe Junge laut FAZ [4] seinen Rückzug aus der Politik an. Derselbe zieht sich seither hin. Schlicht austreten und das Mandat niederlegen – das schafft keiner der Zivilcouragierten. Dafür sind 7000 Euro monatlich ohne Arbeitspflicht einfach zu schön.

Uwe Junge hält bei der AfD Ausschau nach „Egozentrikern und Pseudopatrioten“. Vielleicht wird er fündig, wenn er einfach mal in den Spiegel schaut?


PI-NEWS-Autor Manfred Rouhs [5], Jahrgang 1965, ist Vorsitzender des Vereins Signal für Deutschland e.V. [6], der die Opfer politisch motivierter Straftaten entschädigt. Der Verein veröffentlicht außerdem ein Portal für kostenloses Online-Fernsehen [7] per Streaming und hat die Broschüre Coronazeit – Leben im Ausnahmezustand“ [8] herausgegeben. Manfred Rouhs ist als Unternehmer in Berlin tätig und vermittelt Firmengründungen in Hong Kong [9].

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Uwe Junge: Wiedervorlage…

geschrieben von PI am in Alternative für Deutschland (AfD) | 145 Kommentare

Von PETER BARTELS | Da hatte die ARD mit Uwe Junge nach langer Zeit mal wieder eine AfD-Type auf den hinlänglich bekannten Bendler-Block „Hart aber fair“ gelegt. Und das Fallbeil blieb stumpf, der Korb für den AfD-Kopf leer. Sogar die längst linke FAZ knirschte hinterher: Junge ist kein Rechtsradikaler. Und die ARD entschuldigte sich sogar…

Matthias Matussek, der einstige Feuilleton-Gott vom SPIEGEL, lobte den PI-NEWS-Bericht: [10] „Glänzend!“, fügte an: „FAZ auch nicht schlecht…“. Und ja, Plasberg hatte tatsächlich eher „Hart, aber quer“ geliefert. Was natürlich am Landesvorsitzenden der AfD-Rheinland-Pfalz lag, der zuweilen wie Jean Paul Belmondo mit Schnauzer aussah … Trotzdem: War allen über Nacht der Himmel des Gesunden Menschenverstands auf den Kopf gefallen?

Das Hinrichtungskommando war doch vollzählig angetreten: Mascolo, ehemaliger „Spiegel“-Pleitier… CDU-Innenminister Reul, der Glöckner von NRW … Irene Mihalic, GRÜNE Oberkommissarin … Mehmet Daimagüler, Strafverteidiger mit „türkischen Wurzeln“…

Und trotzdem musste hernach Frank Lübberding in die FAZ [11] reinknirschen, schreiben, war doch vor, während und nach dem Tribunal ein Shitstorm von links bis rechts durch Wessi-Land gerast: „Zwei Tweets sind bemerkenswert. Sie dokumentieren, wie die Synthese aus Denken und Sprechen es schafft, bisweilen ohne Nachdenken auszukommen…“

Erster Tweet

Ralf Stegner, SPD, der noch während der Sendung kreischte:

Der FAZ-Schreiber hinterher höhnisch: „Nun war Stegner schon öfter ein Experte darin, sein Denken als Selbstbezichtigungsschreiben zu formulieren … Grotesker ist aber seine Fehlwahrnehmung. Junge war in Wirklichkeit an staatstragender Rhetorik nicht zu überbieten. Es gab keine einzige Aussage von ihm, wo Stegner einen Beleg für seine wilden Thesen hätte finden können.“ Schrecklich aber auch …

Zweiter Tweet

Ein Social-Media-Redakteur des Ersten schrieb:

Der FAZ-Schreiber gequält: „Das war scheinbar die Bestätigung dessen, was viele schon immer vermuteten: Die AfD als größte Oppositionspartei wird systematisch ausgegrenzt.“ … Nein, Herr Rabulistiker, wenn Du es ehrlich meinst, dann heißt es „anscheinend“ … Oder kennen Sie nicht den Unterschied? „Scheinbar“ ist eher NEIN … „anscheinend“ eher JA. Halt lange her, dass hinter der FAZ immer ein „Kluger Kopf“ steckte … Aber you mean natürlich sowieso die Verneinung, die AfD wird natürlich nicht ausgegrenzt … Har! Har! Immerhin bringt der FAZ-Dingsbums dann auch die ARD-Reaktion auf den entlarvenden Amoklauf ihres eigenen Social-Media-Redakteurs.

Die ARD entschuldigt sich

Er zitiert: „Das wiederum rief die Chefin der Zuschauerredaktion des Ersten auf den Plan, um sich in Relativierung zu üben. Dieser Tweet sei „leider nicht mit der Redaktion von Hart aber fair abgestimmt. Dafür entschuldigen wir uns. Wir betonen, dass bei uns für alle Parteien dieselben Standards gelten.“ … Frank Lübberding sogar erklärend weiter: „Womit Sabine Knott allerdings der Redaktion die Verantwortung zuschob. Ansonsten hätte sie den Grundsatz als den des Ersten (ARD) formuliert. Die müssen das wohl anders sehen als Frank Plasbergs Redaktion.“ … Schließlich seufzt der FAZ-Schreiber fast fatalistisch: „So übten sich Stegner und die Zuschauerredaktion des Ersten in der Kunst der intellektuellen Selbstentleibung. Die Sendung selbst wirkte dagegen wie die hohe Kunst des zivilisierten Umgangs unter mündigen Bürgern.“ Und fügt – DONNERWETTER – tatsächlich hinzu:

„Das hatte einen anderen Grund: Junge entsprach nicht nur nicht dem Bild des Rechtsextremisten, er ist auch keiner … Das bestimmte allerdings die Debatte der vergangenen Wochen. Dort war die AfD als rechtsradikal, rechtsextremistisch oder als Nazipartei deklariert worden. Besonders einfältige Zeitgenossen machten sie sogar zu Mittätern im Mordfall Lübcke …“

And the winner is … Uwe Junge

Der Frank schreibt sogar frank und frei: „Nur ist Junge nichts davon. Er war Berufsoffizier mit Auslandseinsätzen auf dem Balkan und in Afghanistan, zudem fast vierzig Jahre in der CDU. Junge wurde zum Gewinner dieser Sendung, weil er die Wirklichkeit mit der Propaganda des politischen Gegners kontrastieren konnte.“

Ein bißchen nachtreten muß trotzdem sein. Der FAZ-Frank triumphierte Ätschi: „So wird es wahrscheinlich auch notorischen Fremdenfeinden in seiner Partei gehen, wenn sie von folgendem Fall hören … Am Arnsberger Franz-Stock-Gymnasium machte in diesen Tagen ein junger Mann ein Einser-Abitur mit besonderer Auszeichnung für seine Leistungen in den Naturwissenschaften … Er kam vor vier Jahren als Flüchtling zu uns, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen …“

Ach, Frankie Boy … Nenne irgend einen Gauland, Meuthen oder Curio, der je was anderes sagte: Wer sich unserer Demokratie anpasst, ob Mann, Frau, Homo … kann sogar glauben an wen er will. Und bleiben, so lange er arbeiten will. Auch bei Höcke wirst Du nichts anderes finden. Oh Danny Boy …


Ex-BILD-Chef Peter Bartels.
Ex-BILD-Chef Peter Bartels.

PI-NEWS-Autor Peter Bartels [14] war zusammen mit Hans-Hermann Tiedje zwischen 1989 und 1991 BILD-Chefredakteur. Davor war er daselbst über 17 Jahre Polizeireporter, Ressortleiter Unterhaltung, stellv. Chefredakteur, im “Sabbatjahr” entwickelte er als Chefredakteur ein TV- und ein Medizin-Magazin, löste dann Claus Jacobi als BILD-Chef ab; Schlagzeile nach dem Mauerfall: “Guten Morgen, Deutschland!”. Unter “Rambo” Tiedje und “Django” Bartels erreichte das Blatt eine Auflage von über fünf Millionen. Danach CR BURDA (SUPER-Zeitung), BAUER (REVUE), Familia Press, Wien (Täglich Alles). In seinem Buch “Die Wahrheit über den Niedergang einer großen Zeitung” (KOPP-Verlag) [15] beschreibt Bartels, warum BILD bis 2016 rund 3,5 Mio seiner täglichen Käufer verlor; inzwischen mehr als 4 Mio. Bartels ist zu erreichen über FB [16] und seinen Blog bartels-news.de [17].

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Video: Hart und unfair gegen die AfD?

geschrieben von PI am in Alternative für Deutschland (AfD),TV-Tipp,Video | 387 Kommentare

Immer wenn es um unangenehme Themen geht, bei denen die AfD nichts gewinnen, aber viel verlieren kann, werden plötzlich wieder leibhaftige Vertreter der verfemten Partei in die Talkshows des zwangsgebührenfinanzierten Staatsfernsehens geladen. So auch heute Abend um 21 Uhr bei Plasbergs vermeintlich „harten, aber fairen“ ARD-Standgericht mit dem Titel „Aus Worten werden Schüsse: wie gefährlich ist rechter Hass?“ [18].

Denn seit vielen Monaten ist der mediale Platz der AfD nur noch auf der Anklagebank zu finden. Die Partei soll systematisch in die Defensive gedrängt werden, während ihre ureigenen inhaltlichen Kompetenzfelder ausgeblendet oder – noch schlimmer – ohne ihre Beteiligung öffentlich verhandelt werden.

Und so ist natürlich auch diesmal bei Plasberg nicht etwa die anhaltende illegale Masseneinwanderung oder die importierte Vergewaltigungs- und Gewaltwelle in Deutschland das Thema, sondern einmal mehr die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten durch einen mutmaßlich rechtsextremen Einzeltäter und die angebliche Mitverantwortung der patriotischen Opposition an der Tat.

Geladene Gäste der Sendung sind die Parteipolitiker Uwe Junge (AfD), Herbert Reul (CDU) und Irene Mihalic (Grüne) sowie die „überparteilichen Experten“ Rechtsanwalt Mehmet Daimagüler und TV-Journalist Georg Mascolo. Welche Rolle dabei dem ehemaligen Berufssoldaten und heutigen AfD-Landeschef von Rheinland-Pfalz, Uwe Junge, zugedacht ist, sollte klar sein.

Zu befürchten steht, dass mit der „peinlichen Befragung“ des AfD-Landespolitikers gleichzeitig noch der Spaltkeil innerhalb der AfD tiefer hinein getrieben werden soll. Gilt Junge doch – diametral anders als die WAZ schreibt [19] („Junge gilt als besonders provokanter und radikaler Politiker innerhalb der rechtspopulistischen Partei“) – als Vertreter des eher moderaten Parteiflügels, der schon in der Vergangenheit mit Kritik und Distanzierungen gegenüber härter formulierenden Parteifreunden nie gegeizt hatte. Im eigenen Landesverband führt der Oberstleutnant a. D. zudem ein sehr straffes Regiment gegenüber innerparteilichen Kritikern, inklusive zahlreicher Parteiordnungsmaßnahmen.

Auch über seinen unmittelbaren Kompetenzbereich hinaus befand sich Junge mit anders orientierten AfD-Landesverbänden in Ostdeutschland bereits im Clinch. Wird darauf nun wieder spekuliert? Soll nach der – überraschend wenig wirksamen Verfassungsschutzkeule – nun mit dem Terrorknüppel solange auf die AfD eingedroschen werden, bis sie klein beigibt oder unter gegenseitigen Schuldzuweisungen auseinander bricht?

Uwe Junge, ehemaliger Offizier für „operative Kommunikation“ bei der Bundeswehr, sollte diese Mechanismen eigentlich verstanden haben. Als gestandene Persönlichkeit wird er auch dem psychologischen Druck in einer solch feindseligen TV-Runde rhetorisch standhalten können, ohne sich in innerparteiliche Distanzierungen flüchten zu müssen. In diesem Sinne gilt es ihm heute Abend beide Daumen zu drücken.

Update 16 Uhr: Die ARD hat mittlerweile in einem unfassbaren Tweet Stellung genommen zur Einladung von Uwe Junge:

Kontakt:

» Gästebuch [20] zur Sendung
» Tel. 0800/5678-678, Fax 08005678-679
» E-Mail: hart-aber-fair@wdr.de [21]

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