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Maschinenpistolenschüsse vor Synagoge in Halle – zwei Tote

Von EUGEN PRINZ | LAUFEND NEUE UPDATES AM ENDE DES BEITRAGS | Heute am frühen Nachmittag spielten sich im Paulus-Viertel in Halle (Sachsen-Anhalt) vor der Synagoge Szenen wie in einem Krieg ab. Es kam zu Schüssen aus einer Maschinenpistole und auch eine Handgranate wurde gezündet (Foto vom Tatort [1]).

Mindestens zwei unbekannte Täter in voller Kampfausrüstung gaben mit Maschinenpistolen mehrere Schüsse ab, töteten dabei zwei Menschen und verletzten nach gegenwärtigen Erkenntnissen mehrere Personen. Zudem zündeten sie auf dem  angrenzenden jüdischen Friedhof eine Handgranate.

Ein Täter festgenommen

Wie gemeldet wurde, konnte einer der vermutlich zwei Täter, die auf der Flucht in Richtung Leipzig unterwegs waren, von einem sofort alarmierten starken Polizeiaufgebot festgenommen werden. Offenbar wurde er bei der Festnahme verletzt. Ob das durch polizeilichen Schusswaffengebrauch geschah, ist noch nicht bekannt.

Die Tat fällt auf Jom Kippur (deutsch: Versöhnungstag oder Versöhnungsfest), den höchsten jüdischen Feiertag, der als strenger Ruhe- und Fastentag begangen wird.

Aber auch ein in der Nähe befindlicher Dönerladen soll angegriffen worden sein.

Sollte sich der Angriff gegen die Synagoge gerichtet haben, ist erschreckend, wie gefährlich jüdisches Leben in Deutschland wieder geworden ist. Es bleibt abzuwarten, aus welcher „Ecke“ die Täter kommen und wer über solche Kriegswaffen verfügt. Egal, ob es rechte Extremisten oder Islamisten waren, die Tat ist verabscheuungswürdig und wirft ein bezeichnendes Licht auf den Zustand unseres Landes nach 14 Jahren Merkel-Regierung.

Wir halten Sie mit Updates auf dem Laufenden:

UPDATE 16:18 Uhr: Laut einer Sprecherin der Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe sprechen die Umstände der Tat für einen möglichen rechtsextremistischen Hintergrund. (Quelle: BILD [2])

UPDATE 14.30 Uhr: Die BILD [3] meldet, dass auch im rund 15 Kilometer entfernten Landsberg (Saalekreis) Schüsse fielen. Das bestätigte eine Sprecherin der Polizei Halle. Die näheren Umstände des Vorfalls in dem Ort östlich von Halle sind noch nicht bekannt.

UPDATE 14.50 Uhr:  Aus Sicherheitskreisen erfuhr die WELT folgenden Tathergang: Die Täter machten sich in Halle an der Tür zur Synagoge zu schaffen, konnten aber nicht eindringen. Sie eröffneten das Feuer mit automatischen Waffen auf die Tür und die Fenster. Die Sicherheitsmaßnahmen der Synagge hielten stand, sonst wäre es vermutlich zu einem Blutbad gekommen, denn in der Synagoge befanden sich zu dem Zeitpunkt etwa 80 Menschen (Bild eines der beiden Täter [4]).

UPDATE 16.00 Uhr:  Nach Polizeiangaben handelt es sich bei den Opfern um eine Frau und einen Mann. Der Mann wurde demnach an einem Imbiss erschossen und eine Frau in der Humboldtstraße.

UPDATE 18.00 Uhr: Die Synagoge konnte mittlerweile evakuiert werden. Bei dem Angriff in Halle/Saale legte ein Täter auch selbstgebastelte Sprengsätze vor der Synagoge ab. Er hatte versucht, in die Synagoge einzudringen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Sicherheitskreisen. Der Generalbundesanwalt geht von einem rechtsextremistischen Hintergrund aus und hat die Ermittlungen übernommen. Einer der Täter, mutmaßlich ein Deutscher, ist schwer verletzt und wird gerade operiert. Der zweite ist immer noch flüchtig. Bei dem Fluchtfahrzeug handelte es sich um einen Mietwagen. 

Grafische Übersicht über die Vorgänge  [5]

UPDATE 18.20 Uhr: Wie jetzt aus Sicherheitskreisen verlautete, soll es sich nun doch um einen Einzeltäter handeln. Hier eine Aufnahme von ihm mit dem Gewehr im Anschlag. [6]

UPDATE 18.45 Uhr: Es scheint sich zu verfestigen, dass es sich um einen Einzeltäter gehandelt hat, der nun aus dem Verkehr gezogen ist. Die Polizei hat ihre Warnung vor einer akuten Gefährdungslage für die Bevölkerung aufgehoben. „Sie können wieder auf die Straße, die Warnungen sind aufgehoben“, twitterte die Polizei. Die Gefährdungslage werde nicht mehr als akut eingestuft. Auch die Sperrung am Hauptbahnhof Halle wurde aufgehoben. Damit ist der S-Bahn- und Fernverkehr in der Region wieder freigegeben. 

Der Einzeltäter wurde nachmittags auf der B91 nördlich von Zeitz festgenommen. Vorher hatte er in Wiedersdorf offenbar ein Taxi geraubt. Der Fahrer wurde verletzt.

UPDATE 19.55 Uhr: Der Name des Täters ist nun bekannt. Es handelt sich um den 27-jährigen mutmaßlich Neonazi Balliet. Ähnlich wie der Attentäter von Christchurch in Neueeland, streamte er seine verabscheuungswürdige Tat im Internet. Zu sehen ist auch der kaltblütige Mord an einer Frau, die zufällig als Passantin am Tatort vorbeiging und von Balliet brutal von hinten erschossen wurde. Nachdem der Täter an der Synagoge keinen Erfolg hatte, fuhr er weiter und hielt bei einem Dönerladen. Dort ermordete er eiskalt einen Mann, verließ kurz den Laden, kam noch einmal zurück und schoss nochmals mehrfach auf die Leiche. Danach wurde er bei einem kurzen Schusswechsel mit der Polizei angeschossen.

UPDATE 21.30 Uhr: Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Halle, Max Privorozki, wirft der Polizei vor, beim Angriff auf die Synagoge nicht schnell genug vor Ort gewesen zu sein. Mindestens 10 Minuten hätten die Polizei gebraucht, als er angerufen habe. Tatsächlich ergibt sich bei der Betrachtung des Livestream-Videos der Eindruck, dass der Täter viel zu lange ungestört agieren konnte. In seinem Stream leugnete er den Holocaust und bezog sich auch auf andere rechtsextreme Attentate.

Damit wird der Beitrag geschlossen. Es erfolgen keine weiteren Updates mehr. Selbstverständlich wird es zu diesem Vorfall noch eine weitere Berichterstattung mit gesonderten Artikeln geben.

Es ist ein schwarzer Tag für Deutschland.


[7]
Eugen Prinz im Mai 2019 auf dem Kongress der Neuen Medien in Berlin.

Eugen Prinz [8] kommt aus Bayern und schreibt seit Herbst 2017 unter diesem Pseudonym für PI-NEWS [9] und den Blog zuwanderung.net [10]. Der Fachbuchautor und Journalist ist dem traditionellen bürgerlichen Konservatismus zuzurechnen. Dem politischen Journalismus widmet er sich, entsetzt über die chaotische Massenzuwanderung, seit 2015. Erreichbar ist Eugen Prinz über seine Facebook-Seite [11] oder Twitter. [12]

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