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Der Lufthansa-Airbus-Krimi geht in die Verlängerung

Von DR. VIKTOR HEESE | Noch gerade rechtzeitig vor der Annahme von neun Milliarden Euro Staatshilfe gegen eine 20prozentige Bundbeteiligung durch die Lufthansa [1] wurde folgender Trick publik: die Airline sollte für fünf Milliarden Euro die bestellten Airbusse abnehmen und damit die Krise des europäischen Flugzeugbauers abmildern. Der Hersteller wäre dann zwar saniert, die Bazooka-Jungs Scholz & Altmaier könnten vor den Kollegen der Airbus-Länder blendend dastehen, die Deutschen wären aber einmal wieder die Dummen. Ginge die Staatshilfe durch den Flugzeugkauf schnell aus, müsste diese – und damit die Staatsbeteiligung auf die Sperrminorität von 25 Prozent (Mitspracherecht!) – ausgestockt werden. Der Plan ging schief. Der Lufthansa-Airbus-Krimi muss in die Verlängerung.

Schon schlimm genug: Rettung über Kredite ausreichend, warum noch die Staatsbeteiligung?

Warum der Staat nicht einfach dem Flieger Kreditgarantien gibt wie im Corona-Rettungspaket vorgesehen, sondern nach einer Beteiligung zu greifen versucht, wurde bei PI-NEWS berichtet. [2] Die Lufthansa braucht kein frisches Eigenkapital (aktuelle Höhe über zehn Milliarden Euro), sondern Liquiditätshilfen wegen Geschäftsstillstand und drohender Verluste in 2020/2021 von geschätzt je drei Milliarden Euro. Mit der Staatsbeteiligung könnte die GroKo aber ihre politische Klientel bedienen (AR-Posten, „Hilfspropaganda“, Ökoauflagen für die Grünen). Darauf pocht sie.

Airbus in der Corona-Krise: Verlust, Kurzarbeit, Stellenabbau, keine Staatshilfe gefordert

Klar, dass auch Airbus durch den Corona-Krisenmodus leiden muss, wenngleich (noch?) nicht so stark wie die Airlines direkt. Der Aktienkurs [3] brach innerhalb von Wochen von 130 auf 54 Euro ein, für 2019 wurden ein Verlust von 1,4 Milliarden Euro (Vorjahr drei Milliarden Euro Gewinn) und kompletter Dividendenausfall gemeldet. Die laufende Produktion 2020 wird um ein Drittel gekürzt, weitere Stornierungen drohen. Das Aus für den A380 wegen Rückzugs der Emirate naht. Kurzarbeit wird in Anspruch genommen, 10.000 Jobs sind in Gefahr. Es wird jedoch keine Staatshilfe gefordert [4]. Unklar bleibt, ob die Lufthansa für die 148 Order ein Rücktrittsrecht besitzt und wie weit der Flugzeugbau bereits fortgeschritten ist. Swissair ließ ihre Auslieferungen allerdings schon verschieben.

Die Bazooka-Jungs bekommen ein Problem: Zusammen 200.000 Arbeitsplätze in Gefahr

Noch vor zwei Monaten prahlten Altmaier und Scholz mit milliardenschweren Rettungsplänen des Bundes. Einzelne Bundesländer, die Weltbank, die EU und viele andere Finanzadressen folgten. Vor lauter Zahlen und Akklamationen verliert der Normalsterbliche langsam den Überblick. Allein die EU will mit Hilfspaketen von 1,5 Billionen Euro [5] den Wiederaufbau finanzieren.

Wenn es andererseits konkret wird, gibt es Probleme, wie die Causa Lufthansa/Airbus zeigt. Dabei ginge es hier im Ernstfall um mindestens 200.000 Arbeitsplätze (138.000 Lufthansa + 46.000 Airbus in deutschen Fertigungsstätten + Zulieferer). So etwas ist kaum vorstellbar. Je länger der spannende Krimi aber andauert, desto unglaubwürdiger wird das Hilfsgerede.

Wie kann es weiter gehen? Wären ausländische Großinvestoren akzeptiert?

Außer dem zehnprozentigen Paket des deutschen Industriellen Thiele (Knorr-Bremse, Vossloh) hat die Fluglinie keinen Großaktionär. Auch 81 Prozent der Anteile befinden sich in Händen deutscher Aktionäre [6]. Das soll wegen der Systemrelevanz auch so bleiben.

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier warnte daher erst kurz vor dem „heimlichen Aufkauf von Lufthansa-Aktien“ [7]. Bei einer Marktkapitalisierung des DAX-Titels von knapp vier Milliarden Euro könnten nämlich Investoren aus den USA, den Golfstaaten oder China große Pakete aus der Portokasse bezahlen. Der besorgte Landesvater vergisst dabei aber, dass ein „Aufkauf“ in der Welt des freien Kapitalverkehrs rechtlich nicht verboten ist. Pakete von fünf Prozent und das Mehrfache davon sind lediglich per ad hoc-Meldungen bei der Börsenaufsicht BaFin anzuzeigen.

Deutschland muss seine Industrie bewahren

Hier kommen wir langsam zum Kern des Problems. Das rohstoffarme, aber mit Humankapital (noch?) reichlich ausgestattete Deutschland soll den Status als traditionelle Industrienation behalten, „schafft sich“ aber hierbei durch Bürokratie, Ökoauflagen, Klima- und Energiewende sukzessive „ab“.

Folgender Indikator belegt diesen Trend deutlich: der Größter Arbeitgeber im Land ist heute nicht einer der international aufgestellten Großkonzerne wie Volkswagen, Telekom oder Siemens, sondern mit 660.000 Mitarbeiter die Caritas [8]. Tendenz steigend.

Allein von den Jobs im Gesundheitswesen und der Alterspflege werden wir nicht überleben.


Dr. Viktor Heese.

Dr. Viktor Heese ist Dozent und Fachbuchautor. Spezialisiert hat er sich auf dem Gebiet der Börsen und Banken. Für Börsenanfänger hat er das Buch „Fundamental- versus Charttheorie. [9] Methoden der Aktienbewertung im Vergleich“ (Springer 2015) verfasst. Er betreibt die Blogs prawda24.com [10] und finanzer.eu [11] und gibt den Börsenbrief „Der Zinsdetektiv“ [12] heraus. Heese kommt aus Masuren und lebt seit über 40 Jahren in Köln. Kontakt: heese1@t-online.de [13].

 

 

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Warum will die Deutsche Bank keine Staatshilfe?

geschrieben von libero am in Finanzen/Steuern | 9 Kommentare

Von DR. VIKTOR HEESE | Die diesjährige Hauptversammlung der Deutschen Bank am 20. Mai sollte unspektakulär verlaufen, nicht nur deswegen, weil sie erstmals virtuell abgehalten wird. Der ausgeknockte Ex-Global-Player wird Dividendenausfall, strenges Kostenmanagement und kleine Erfolgsfortschritte auf seinem dornigen Sanierungsweg ankündigen. Ein Appell um Staatshilfe, Androhung von Arbeitsplatzgefahr und Warnungen vor neuem Finanzcrash dürfte nicht laut zu hören sein. In der Corona-Zeit, wenn viele die Gunst der Stunde nutzen, um an Altmaiers Töpfe zu kommen, ist so etwas ungewöhnlich. Würde man doch dem Intensivpatienten noch am ehesten eine alarmierende Notlage abkaufen. Warum scheint der gefallene Titan gegen  Corona „immun“ zu sein?

„Sündenbewältigung“, Nachrichtenimmunität, Reue und Geduld bestimmen den Geschäftsalltag

Die Jubilarin, die in diesem Jahr ihr 150. Gründungsjahr feiert, hat ihren Fall dem eigenen Größenwahn und der Dummheit der Anleger [14] zu verdanken. Die Gründe sind schnell genannt: rücksichtslose Renditejagd (Ackermanns berühmte 25 Prozent), maßlose Expansion im Profitparadies USA, Täuschung der gierigen Aktionäre mit Anglizismen und Geschichten vom Segen der New Economy, Papiertiger-Status der Aufsicht BaFin und letztendlich die Installierung von Rettungsschirmen für den Fall, wenn alles schief geht (Motto: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren). Von diesen Altsünden haben sich die Frankfurter mangels Spielgeldes verabschiedet [15]. Hochmut kommt vor dem Fall.

Der Aktienkurs [16] liegt aktuell unter sechs Euro (93 Prozent Verlust vom Allzeithoch). Andere „Untergangskennzahlen“ sehen genauso schlimm aus (siehe Grafik unten). Dennoch: Die Bank verfügt immerhin noch über 57 Milliarden Euro Eigenkapital, mehr als die Aufsicht verlangt. Stimmt diese Zahl, sind es bei zwei Milliarden Aktien [17] immerhin 28 Euro je Aktie. Der Kurs wäre hiernach viermal unterbewertet. Den Zahlen wird also wegen angeblicher Leichen im Keller kräftig misstraut, wenngleich die Börse oftmals auch “nach unten“ übertreibt. Wer einmal lügt….

Wie dem auch sei: bei schrumpfendem Geschäft – Umsatz, Bilanzsumme und Beschäftigung fallen regulär – und einem sukzessiven Ausstieg aus dem Investment-Banking ist trotz theoretischer Corona-Megagefahren kein Untergang zu befürchten. Die Bank hat das Schlimmste hinter sich. Zudem hat sie wenig Geld an deutsche Kleinbetriebe verliehen, die jetzt Corona-bedingt abgeschrieben werden müssten. 

Der „traditionelle“ Kapitalmarkt gibt der Bank heute wieder Geld

So pendelt der Aktienkurs seit zwei Jahren im Intervall zwischen sechs und zehn Euro, trotz eines Dauerbeschusses mit negativen Nachrichten (zuletzt wegen Fehlmanagement der US-Notenbank Fed) und der Herabstufung von Analysten. „Ist der Ruf mal ruiniert…“. Auch für die spekulativen Hedgefonds (Cerberus & Co.) ist der Finanzkonzern mittlerweile uninteressant geworden, weil er keine wertvollen Beteiligungen mehr besitzt. Hin und wieder wird mit Leerverkäufen in der Aktie gezockt. Das ist nicht existenzbedrohend, weil die Spekulanten sich oft verzocken und das Beispiel Deutsche Börse belegt, dass ein solches Treiben langfristig nachlässt, falls „nichts mehr zu holen ist“. Im Verlaufe der Jahrzehnte hat die Bank das ganze Tafelsilber verpulvert, zuletzt mit dem Börsengang der Fondstochter DWS.

Grafik: Der Aktienkurs der Deutschen Bank liegt aktuell unter sechs Euro (93 Prozent Verlust vom Allzeithoch).

Wie gesagt, die schlimmsten Jahre und Prozesse in den USA sind vorbei. So überrascht die Tatsache nicht, dass das Institut sich am seriösen Kapitalmarkt [18] gegenwärtig problemlos refinanzieren kann. Auch am Schulden-Rating „Aaa“ von Moody ist nichts auszusetzen.

Altmaiers Hilfen, eine „Halbverstaatlichung“ und die SPD als Kontrolleur will keiner haben

Den Leser wundert dagegen etwas anderes. Die Bank will kein Geld vom Staat, wenngleich sie den Spruch vor großer „Corona-Angst“ pflichtgemäß nachplappert.

Eine Ablehnung wird zwar nicht zuletzt am Salär-Schnitt liegen, das bei Staatshilfe massiv beschränkt wird. Bankchef Christian Sewing, der das nicht allein entscheiden darf, verdiente 2019 immerhin noch fünf Millionen Euro, obwohl die Bank einen Verlust von über 5,4 Milliarden Euro einfuhr. Das ist zwar weiter eine bodenlose Farce, aber für die deutsche Wirtschaft immer noch besser, als wenn der Staat über den Sitz im Aufsichtsrat eine Chance zur „Politisierung“ des Bankgeschäftes bekommt.

Dann hätten wir sehr schnell bevorzugte Kreditvergaben an grüne und ökologische Unternehmen und Vorhaben zu befürchten. Das, was jetzt von der Koppelung der Staatshilfen (casus Lufthansa) [2] an Öko- und wohl bald auch politischen Bedingungen zu hören ist, ist ein klares Warnsignal.

Vorschlag: Ex-Global Player sollte bald wieder „deutsch“ werden

Wer den 517 Seiten starken 2019er Geschäftsbericht des Ex-Superstars und seine verbliebenen Weltaktivitäten (Nr. 1 im Devisenhandel) unter die Lupe nimmt, muss fragen, ob hier der versprochene Schrumpfungsprozess ins Stocken geraten ist. Auch ein geschulter deutscher Aktionär versteht das nach der Internationalen Rechnungslegung (IFRS) verfasste Zahlenwerk kaum. Mehr „deutsch“ für den Kunden und den Anleger zu werden und mehr Kredite an Mittel- uns Kleinunternehmen zu vergeben, könnte nicht schaden.

Fazit

Welche Stichworte fallen uns sofort bei der Deutschen Bank ein? Vom Global Player zum Bankrotteur, faule Bilanzen, langer Abschied vom Investmentbanking, Dauersanierung, Gesundschrumpfung voll im Gange, massiver Job-Abbau, Deutsche Bank kaum noch „deutsch“, nicht das größte Sorgenkind in der Corona-Krise. Und last but not least: Totgesagte leben länger.


Dr. Viktor Heese.

Dr. Viktor Heese ist Dozent und Fachbuchautor. Spezialisiert hat er sich auf dem Gebiet der Börsen und Banken. Für Börsenanfänger hat er das Buch „Fundamental- versus Charttheorie. [9] Methoden der Aktienbewertung im Vergleich“ (Springer 2015) verfasst. Er betreibt die Blogs prawda24.com [10] und finanzer.eu [11] und gibt den Börsenbrief „Der Zinsdetektiv“ [12] heraus. Heese kommt aus Masuren und lebt seit über 40 Jahren in Köln. Kontakt: heese1@t-online.de [13].

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Mit den jährlichen Asylkosten wäre die Lufthansa fünfmal gerettet

geschrieben von libero am in Corona | 48 Kommentare

Von DR. VIKTOR HEESE | Ob die Lufthansa nach den vorliegenden Finanzdaten wirklich existenzbedroht ist oder sie kaltblütig zum „Bauernopfer“ (Vorsicht: Verschwörungstheorie!) gemacht werden soll, bleibt nachfolgend zu prüfen. Wie dem auch sei – für wen sind die dreistelligen Rettungsmilliarden denn bestimmt, wenn nicht für einen solchen eklatanten Ernstfall?

Für die Migranten gibt das Berliner Regime heimlich 40 Milliarden Euro pro Jahr aus und „mauert“ bei einem Betrag von neun Milliarden, wo es hier um einen deutschen Traditionskonzern und über hunderttausend Arbeitsplätze geht. Wie ist derart dreistes Verhalten zu bezeichnen? Wo bleiben die Demonstrationen der betroffenen Mitarbeiter? Wo bleibt ver.di? Wann lernen die Deutschen von den „populistischen Polen“ und gründen eine unabhängige Gewerkschaft die „Deutsche Solidarität“!

Ist es wirklich geschäftlich so schlimm?

Ein Blick auf die folgende Grafik belegt, dass die Airline seit ihrer Privatisierung 1997 bereits fünfmal in bedrohlichen Krisen [19] steckte, die in einem Ergebnis- und Kursverfall der Aktie merklich unter zehn Euro zum Ausdruck kamen. Zuletzt reduzierten sich der 2014er Jahresüberschuss auf magere 55 Millionen Euro und das Eigenkapital (Reserven) auf knapp vier Milliarden Euro.

Bis zur Corona-Krise war die Lufthansa Group wirtschaftlich kerngesund mit einem 2019er Gewinn von 1,2 Milliarden Euro und dem auf ein Rekordniveau von 10,3 Milliarden Euro gestiegenem Eigenkapital und Mitarbeiterstand [20] von 138.000. Seit der „Pandemie“ verliert sie „eine Million in einer Stunde“, im 1. Quartal bereits 1,3 Milliarden Euro. Geht das so weiter, sind bis Mitte 2021 die Reserven aufgebraucht, sprich – der Konzern ist juristisch und ökonomisch pleite.

Grafik: Fünf bedrohliche Krisen bei der Lufthansa seit ihrer Privatisierung 1997.

Optimisten werden jedoch anführen, die Wirtschaftslage wird sich spätestens ab Herbst 2020 merklich verbessern, so dass die Fluggesellschaft Mitte nächsten Jahres genauso dasteht wie im Krisenjahr 2014. Wer hat jetzt recht? Als Jahrzehnte im Bankenresearch aktiver Analyst kann ich mich allerdings auch nicht erinnern, dass in den früheren Krisenzeiten Staatshilfe zur Debatte stand. Das macht mich sehr misstrauisch. Viele Analysten raten zum Kauf des Titels, die Ratings sind branchenbedingt eher durchwachsen. Nur der Aktienkurs will noch nicht mitmachen. Vielleicht wird die Bedrohungslage nur künstlich aufgebauscht (Achtung: Verschwörungstheorie!).

Ökoauflagen und Kriminalisierungsversuche mit den „Steueroasen“!

Ob die Lufthansa als Staatshilfe eine bedingungslose Subvention, einen verbürgten Kredit benötigt oder eine Staatsbeteiligung will (oder ablehnt?), ist nicht ganz klar. In Rede stehen wohl neun Milliarden Euro. Eine 25,1prozentige strategische Minderheitsbeteiligung kostet zum jetzigen Börsenkurs allerdings nur ein Zehntel dieser Summe, sprich 900 Millionen Euro. Wie diese widersprüchlichen Zahlen zusammenpassen, ist ebenfalls unklar. Der Staat, sprich die SPD, will wahrscheinlich beides – Geld gegen Beteiligung.

Um Druck auszuüben, werden EU-konforme Ökoauflagen wiederholt ins Gespräch gebracht (casus Air France). Ganz neu ist die Rede auch von offengelegten Beteiligungen in den „Steueroasen“ [21]. Wer dahinter spektakuläre Finanzkonstruktionen vermutet, wird enttäuscht sein. Es handelt sich dummerweise um einige Catering-Dienste, die wohl wegen begrenzter Haltbarkeit der Essenswaren für die Bordgäste in den südlichen Flugzielländern gegründet werden mussten.

Staatshilfe als versteckte Verstaatlichung

Werden die absurd strengen Ökoauflagen [22] eins zu eins umgesetzt, bekommt die SPD ihren Aufsichtsratsposten, die Flugpreise bei der Lufthansa müssen allerdings unweigerlich steigen. Schon heute ist abzusehen, dass einige Staaten dabei nicht mitziehen werden, wodurch die Deutschen und andere „EU-hörige Adressen“ ihre Marktposition einbüßen werden. Sanktionen gegen „Dumpingtickets der Ökobrecher“ dürften wegen möglicher Gegensanktionen (Dominoeffekt) nicht helfen. Das alles drückt die Rentabilität, der Ruf nach mehr Staat wird lauter. Die Bonzen der Absteigerpartei SPD freuen sich schon. Mehr Verstaatlichung, mehr Kontrollposten in der Wirtschaft für die Parteibürokratie.

Exkurs: Siemens oder Volkswagen belegen, wie die hiesige Justiz und Politik immer gefährlicher mit wirtschaftsfeindlichen Urteilen und Gesetzen der Wirtschaft schaden. Die Zahl der Leistungsträger verringert sich bedrohlich, die der Transferempfänger wächst.

Vorbild die polnische „Solidarno??“ – für Massendemos ist der deutsche Michel aber zu feige

Kann der Abwärtstrend noch irgendwie gestoppt werden? Jetzt wäre die richtige Zeit für organisierte Massendemonstrationen gegen das unverantwortliche und erpresserische Verhalten Berlins gekommen. Die Tausenden Jobbedrohten hätten insofern regulär vor dem Bundestag bzw. regional vor den Landesparlamenten abgestimmt und mit Plakaten „Nein zu den Migrationsgeschenken [23], Ja zu unseren Arbeitsplätzen“ mit Nachdruck demonstrieren müssen.

Bei der Airline sind mehr als hunderttausende Arbeitsplätze und tausende Pensionen in akuter Gefahr. Spontan unternimmt der durch ständige Parolen von Recht und Wohlstand verdummte Michel im Großformat nichts und ein charismatischer Organisator fehlt. Ver.di? Fehlanzeige.

Hier ein Tipp von jemandem, der die Verhältnisse im Osten kennt: Von dem Organisationstalent und dem Kampf der polnischen „Solidarno??“ könnten hierzulande einige mutige Initiatoren viel lernen!


Dr. Viktor Heese.

Dr. Viktor Heese ist Dozent und Fachbuchautor. Spezialisiert hat er sich auf dem Gebiet der Börsen und Banken. Für Börsenanfänger hat er das Buch „Fundamental- versus Charttheorie. [9] Methoden der Aktienbewertung im Vergleich“ (Springer 2015) verfasst. Er betreibt die Blogs prawda24.com [10] und finanzer.eu [11] und gibt den Börsenbrief „Der Zinsdetektiv“ [12] heraus. Heese kommt aus Masuren und lebt seit über 40 Jahren in Köln. Kontakt: heese1@t-online.de [13].

 

 

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Die ARD sollte „vergesellschaftet“ werden!

geschrieben von libero am in Wirtschaft | 71 Kommentare

Von DR. VIKTOR HEESE | Während die Lufthansa wegen Corona um ihre Existenz bangt, Firmen um Staatshilfe betteln und Hunderttausende ihre Jobs verlieren, „braucht“ die gierige ARD für 2021 bis 2024 etwa 39,4 Milliarden Euro – oder fast zehn Milliarden Euro pro Jahr! -, die mit Zwangsgebühren finanziert werden. Die Zeit ist günstig, um eine Privatisierung zur Sprache zu bringen. Neben der GEZ-Streichung, der Gründung des Unabhängigen Fernsehens [24] oder einer Filiale von Fox News in Deutschland [25] wäre dies ein weiteres Konzept, wie man das ARD-Meinungsmonopol bricht. Auch die gerade sehr spannenden Vorgänge bei Springer lassen hoffen.

Die Zerschlagungserkenntnis ist nicht neu, wie…

Das Scheinargument von ARD und ZDF, mit populären Angeboten mehr Zuschauer für Politikaufklärung zu gewinnen, hielt Justus Haucap, Querdenker und heute Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät an der Uni Düsseldorf, bereits 2015 für eine Farce: [26]

„Zuerst schauen die Menschen Helene Fischer und dann ‚Monitor‘? …Das ist Gerede aus der analogen Welt. Im Zeitalter des Internets gilt das nicht mehr. Es wird entbündelt – Sport konsumiert man hier, Politiknachrichten dort… Die Legitimation ist weg, aber ARD und ZDF ziehen sich nicht zurück. Eher dehnen sie sich aus, um die Stellung zu behalten. Das ist so, als würde die Bundeswehr sagen, der Kalte Krieg ist vorbei, lass uns aufrüsten.“

Trefflicher lässt sich der Wandel nicht formulieren. Es fehlte dennoch das unbequeme Fazit, der TV-Riese muss zerschlagen werden, wenn auch mit der Kürzung des GEZ-Beitrags auf zehn Euro der Top-Ökonom das schon indirekt forderte [27]. Die unrentablen (nicht wettbewerbsfähigen) Bereiche würden dann in einem für die Belegschaft sozial verträglichem Prozess der „Gesundschrumpfung“ ganz abgebaut oder verkleinert. Weniger ist mehr.

… auch Privatisierungen von Staatseigentum nicht neu sind

Eine Zerschlagung sollte nicht die inkompetente Bürokratie, sondern die Börse vornehmen. Preussag (spätere TUI), Veba (E.ON), Volkswagen, Deutsche Telekom oder die Deutsche Post – geplant ist noch ein Börsengang der Deutschen Bahn – sind Beispiele, wie so etwas gemacht wird. Klar hatten die Staatskonzerne es anfangs schwer im freien Wettbewerb und die Kurse der „Volksaktien“ machten den Anlegern Jahrzehnte auch keine Freude. Ein Durchfüttern der Defizitbringer an der Marktnachfrage vorbei wäre aber noch fataler. Die Kombinatsgeschichte der untergegangenen DDR lässt grüßen.

Zudem kommt langfristig langsam die Genesung. Das zeigt der Aktienkurs. Post und Telekom haben dank hoher Dividenden – in den letzten zehn Jahren 3,8 bzw. 4,8 Prozent [28] – ihre Emissionskursverluste längst überschritten. Reich wurden die Aktionäre nicht, aber der mickrige Sparbuchzins konnte geschlagen werden.

Der „ARD-Konzern“ hat nach Auswertung seiner Bilanzen, die nach der konservativen deutschen Rechnungslegung (HGB) erstellt werden, eine Bilanzsumme von etwa 15 Milliarden Euro, ein Eigenkapital von knapp zwei Milliarden Euro und Finanzanlagen von neun Milliarden Euro. Berücksichtigt man die stillen Reserven könnte der Eigentümer – wer ist es eigentlich? – bei einem Börsengang mit einem Emissionserlös von mindestens drei Milliarden Euro rechnen. Zum Vergleich: die Telekom brachte 13 Milliarden Euro, die Post 5,8 Milliarden Euro ein. Der Emissionskurs einer – im Losverfahren zugeteilten – ARD-Aktie sollte bei zehn Euro liegen, damit sich jeder kleine Mann sie auch leisten kann.

Damit der Parkettneuling danach überlebensfähig bliebe, müsste er sich zukünftig aus (ermäßigten) freiwilligen Gebühren und Werbeinnahmen finanzieren. So arbeitet die private Branche.

Exkurs: Für die Politeliten ist der „ARD-Konzern“ als Machtinstrument in Wirklichkeit unbezahlbar. Sie werden ohne Druck einer Privatisierung niemals zustimmen!

Beim Privatsender ist auf den „Fernsehkonsumenten“ zu hören

Der Fernsehkonsument wird bei Privatsendern zu den Programminhalten gefragt. Nicht wettbewerbsfähige Projekte (Multi-Kulti „Tatorte“ usw.) aus der Unterhaltungsparte müssten gänzlich eingestellt werden, die Nachrichtensparte verkleinert bzw. umstrukturiert werden. Die Marktnachfrage bestimmt, welche Inhalte gefragt sind. Klar, für Regierungspropaganda wäre im neuen Haus kein Platz.

Programmverantwortlich ist dort das Management und dieses wird nicht von politikhörigen Rundfunkräten, sondern von Aufsichtsräten und damit den Aktionären gewählt. Der Aktienkurs, der auch den variablen Vergütungsteil des Managements bestimmt, misst ab jetzt die Zuschauerzufriedenheit und nicht die „Mogelpackung“ namens Hans-Bredow-Institut. [29]

Die Börse honoriert kein Selbstlob! Fluktuation und Transparenz sind im neuen Sender kein Fremdwort mehr. Köpfe müssen bei Fehlentscheidungen rollen und Anne Wills Produktionsfirma Will Media GmbH bekommt Konkurrenz. So sieht die neue Senderwelt aus.

Damit nicht zu viel Macht in wenige Händen gelangt, wird eine Höchstquote (sog. Streubesitz) vorgeschrieben und Kulissenabsprachen verboten. Sonst bestünde Gefahr, dass das alte ARD-Management bzw. andere Profiteure die Aktienpakete übernehmen. Das Aktienrecht ist hier streng und verfügt über eine jahrzehntelange Erfahrung.

Privatisierung ist das Aus der „Merkel-Hörigkeit“

Was heute utopisch klingt, ist dennoch machbar. Gutes Fernsehen braucht hochwertige Technik und die richtigen Leute. Die erste besitzt die ARD genügend, die zweiten kann man nach dem Systemwechsel am Markt finden oder man akzeptiert Wendehälse. Na ja, vielleicht bis auf Slomka und Kleber! Den beiden wird sich ihre üppige Altersvorsorge nicht mehr streitig lassen können (pacta sun servanda). Aber für die Verbliebenen werden alte Privilegien gestrichen. Der „Rundfunkstaatsvertrag“ ist ade!

Nach Dekaden von Merkels-Einheitsbrei erhält der neue Sender beim wieder hoffenden Zuschauer hohen Vertrauensbonus. Leistung und nicht politische Korrektheit haben den Geschäftsbetrieb von nun an zu bestimmen – wird das Motto heißen. Wenigstens theoretisch.

KKR übernimmt Mehrheit bei Springer? Gute Nachricht für die GEZ-Untertanen

Alles oben Geschriebene ist nicht so unrealistisch. Springer und die Bertelsmann-Stiftung sind heute die gefährlichsten Machtinstrumente Merkels. Jetzt hat der Trump-freundliche US-Finanzinvestor KKR den verbliebenen freien Springer-Aktionären (neun Prozent) ein Übernahmeangebot gemacht. Gelingt dieser Coup [30], bestimmen die Amerikaner mit 54 Prozent, wo es bei BILD oder WELT lang geht. Was das für ein Schock für die deutsche Medienlandschaft bedeutet, bedarf keiner weiteren Erläuterung mehr.

Vielleicht lesen wir bald bei BILD „Merkel muss weg!“, „Keine Corona-Lügen mehr!“ oder „ARD-Volksaktie kommt mit zehn Euro an die Börse“. Träume darf man haben…


Dr. Viktor Heese.

Dr. Viktor Heese ist Dozent und Fachbuchautor. Spezialisiert hat er sich auf dem Gebiet der Börsen und Banken. Für Börsenanfänger hat er das Buch „Fundamental- versus Charttheorie. [9] Methoden der Aktienbewertung im Vergleich“ (Springer 2015) verfasst. Er betreibt die Blogs prawda24.com [10] und finanzer.eu [11] und gibt den Börsenbrief „Der Zinsdetektiv“ [12] heraus. Heese kommt aus Masuren und lebt seit über 40 Jahren in Köln. Kontakt: heese1@t-online.de [13].

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Warum stoppen ARD-Rundfunkräte nicht die Corona-Hysterie?

geschrieben von libero am in Corona | 159 Kommentare

Von DR. VIKTOR HEESE | Die Scheinwelt der ARD basiert auf der Fiktion, der öffentlich-rechtliche Sendeauftrag werde erfüllt, wenn ihn Expertengremien überwachen. Daher hat jede ARD-Anstalt einen Rundfunk- und Verwaltungsrat. Die Erwartung ginge vielleicht in Erfüllung, gäbe es da nicht partikuläre Parteiinteressen. In der Kritik zur Corona-Berichterstattung hört man leider nichts von irgendwelchen „Gremienaktivitäten“.

Wie funktioniert Leistungskontrolle in der freien Wirtschaft

In einer Kapitalgesellschaft sind die Rollen zwischen Finanzierern, Managern und Kontrolleuren klar geregelt. Die Finanzierer achten auf die Rendite (Kurssteigerung, Dividende), der Vorstand (Manager) ist für das Geschäft und die Arbeitsplätze verantwortlich, der Aufsichtsrat (Kontrolleure) beaufsichtigt den letzten, damit Geldgeber und die Gesellschaft zufrieden sind. Versagen die Manager, rollen Köpfe. Die Kontrolleure entlassen sie.

Theorie und Realität: Alibi-Funktion der Rundfunk- und Verwaltungsräte

Und wie ist es bei der ARD, die mit 42.000 Beschäftigten und acht Milliarden Euro [31] Jahreseinnahmen einem Medienkonzern ähnelt? Ein solcher Riese will ebenfalls gelenkt und kontrolliert werden.

Hier hat sich die Politelite folgende Absicherung ausgedacht: die Finanzierer sollen nichts zu sagen haben, die offiziellen Kontrolleure (Rundfunk- und Verwaltungsrat) haben eine Alibi-Funktion auszuüben, die wahre Kontrolle über die Manager will die Elite für sich behalten. Das geschieht mit Geld und einer richtigen Personalbesetzung. Es ist eine Farce, dass praktisch ohne Bezug zur Politik in die Räte [32] gewählt wird. Wie wäre es mit einer Stellenausschreibung, wie es einst die Piraten gemacht haben?

Beide Gremien („Räte“) fungieren in diesem System als Erfüllungsgehilfen. Der wichtigere Verwaltungsrat (neun Mitglieder bei der ARD), der unter anderem Personal bestellt und die Gehälter der Manager absegnet, ist de facto eine Unterabteilung des ersten (60 Mitglieder). Die GEZ-Finanzierer dürfen ohne Stimmrecht an öffentlichen Sitzungen des Rundfunkrates [33], auf denen nichts Wichtiges beschlossen wird, teilnehmen.

Damit der Schein von Legalität und Demokratie bestehen bleibt, hat jede ARD-Anstalt eigene Gesetze. Mehr noch: Damit es über Sendeinhalte und die Arbeitsweise der Sender keine lästigen parlamentarischen Diskussionen gibt, wurde die Mär von der Selbstverwaltung erfunden. Damit ist die weitgehende Nicht-Zuständigkeit des Parlaments ebenfalls gesetzlich verankert. Selbstverwaltung auf Kosten der GEZ-Zahler.

Wer diese Funktionsweise anzweifelt, sollte sich von der Theorie (Gesetzestexte, Webseiten der Sender) lösen und Erfahrungsberichte im Internet studieren. Er wird dort schnell erkennen, dass alle Beschwerden, Kritiken oder Petitionen – wie in der Causa Lanz gegen Sahra Wagenknecht [34] – ohne rechtliche Konsequenzen bleiben. Nicht- oder Schlechterfüllung werden nicht geahndet. Es rollen keine Köpfe, wie in der Wirtschaft! Wohl weil das rechtlich gar nicht vorgesehen und über die Entlassung eines Gremienmitgliedes nichts zu finden ist.

So treffen sich die Ratsmitglieder ein paar Mal im Jahr, kassieren für das Abnicken einen Tausender [35] im Monat und fühlen sich wichtig. Sorry, einige arbeiten angeblich hart in den Ausschüssen, die wiederum keine Entscheidungsmacht haben.

Warum stoppen die Rundfunkräte nicht die „Corona-Hysterie“?

In der Corona-„Krise“ wäre ein Eingreifen der Kontrolleure zu erwarten. Selbst systemtreue Kirchenblätter [36] kritisieren mittlerweile scharf die einseitige Corona-Berichterstattung. Hierzu ein Auszug:

Experte kritisiert gleichförmige Corona-Berichterstattung

Der Medienwissenschaftler Otfried Jarren kritisiert die Corona-Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Deutschland. „Die Chefredaktionen haben abgedankt“, schreibt Jarren in …  epd Medien. „Die für Talksendungen und Unterhaltung zuständigen Personen haben eine einfache Programmplanung: Corona.“ Die Inszenierung von Bedrohung und exekutiver Macht dominiere. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen lasse seit Wochen die immer gleichen Experten und Politiker auftreten und präsentiere diese als Krisenmanager.

Jarren bemängelt, es fehlten „alle Unterscheidungen, die zu treffen und nach den zu fragen wäre: Wer hat welche Expertise? Wer tritt in welcher Rolle auf? Was soll in welchem Format wem vermittelt werden?“ Der TV-Journalismus betreibe fast täglich das gleiche Spiel. Nach den Nachrichtensendungen werde nach dem immer gleichen Schema weitergesendet: „Statements, aber keine Debatte zwischen Expertinnen und Experten. Und politische Statements kommen dazu.“

„Eigenexperten unter sich“

Dabei kämen immer die gleichen Rollenträger vor, vielfach aus der gleichen Institution, schreibt der Wissenschaftler. Durch Bezug auf die immer gleichen Experten werde munter „Systemjournalismus“ betrieben: „Exekutive, Experten und Journalistenkollegen als Eigenexperten unter sich.“ Der NDR falle hier durch eine „besondere Form der Hofberichterstattung“ auf….

Wetten, die Rundfunkräte kennen den Text genau und werden nichts unternehmen!

Was ist zu tun?

Kann überhaupt etwas gegen den obigen Selbstbetrug gemacht werden, dann wäre vielleicht die Unterstützung einiger mutiger Opponenten angebracht. Auch hierzu ein Beispiel: Der kleine Verein „Ständige Publikumskonferenz der öffentlichen-rechtlichen Medien e.V.“ [37]ein Trupp von vier Personen, 52 Mitgliedern und einem Mini-Budget von wenigen Tausend Euro, – liefert wertvolle, säuberlich archivierte Infos zum Thema Zuschauerbeschwerden. Über so viel Idealismus lacht die mächtige ARD sicherlich, verlinkt dennoch die „Vermittler zwischen Zuschauern und den Öffentlich-Rechtlichen“ gönnerhaft auf ihrer Webseite! Sicherlich eine Farce, der Verein wird aber vom Finanzamt nicht als gemeinnützig anerkannt. Naja, war zu erwarten!

Zur Arbeitsweise der „Kontrollgremien“ gibt es darüber hinaus gute (ältere) Studien, auch von Stellen, denen man dies nicht zutraut (Telepolis, Heinrich-Böll-Stiftung, Bundeszentralle für Politische Bildung). Darin wird weitgehend deren Alibi-Funktion bestätigt.

Fazit:

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist hierzulande ein perfektionierter Selbstbetrug. Die Deutschen arrangieren sich seit Jahrzehnten gut mit den verschieden Varianten des Selbstbetrugs, sei es bei der Wahl des Bundespräsidenten „durch das Volk“ (Putin bekam weniger Ja-Stimmen als Steinmeier), beim „Generationenvertrag“ in der Rentenversicherung, dem „Jobwunder“ in Zeiten der Massenentlassungen, der „Schwarzen Null“ bei finanziell blutenden Kommunen oder schließlich der „Rundfunkstaatsvertrag“ zu Lasten der Zwangsgebührenzahler. Harmonie geht vor Realität.


Dr. Viktor Heese.

Dr. Viktor Heese ist Dozent und Fachbuchautor. Spezialisiert hat er sich auf dem Gebiet der Börsen und Banken. Für Börsenanfänger hat er das Buch „Fundamental- versus Charttheorie. [9] Methoden der Aktienbewertung im Vergleich“ (Springer 2015) verfasst. Er betreibt die Blogs prawda24.com [10] und finanzer.eu [11] und gibt den Börsenbrief „Der Zinsdetektiv“ [12] heraus. Heese kommt aus Masuren und lebt seit über 40 Jahren in Köln. Kontakt: heese1@t-online.de [13].

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Ein Erfüllungsgehilfe namens WHO

geschrieben von libero am in UNO | 49 Kommentare

Von DR. VIKTOR HEESE | Die Corona-Krise zeigt, wie Anspruch und Wirklichkeit bei supranationalen Weltorganisationen wie der WHO auseinanderdriften. Spielt bei der Krisenhysterie das Ego des geltungssüchtigen Multi-Milliardärs Bill Gates die Hauptrolle? Oder sind es die gewinnsüchtigen Pharmakonzerne? Dramatisiert letztendlich die machtbedrohte Politik, um den Ernstfall eines Ausnahmezustandes zu testen? Geht es um diese Fragen, ist die WHO stets dabei. Trump ist ihr gefährlichster Gegner, weil er Aufklärung erzwingen könnte.

Stiftungspandemie: Treibt Gier oder Geltungsbedürfnis die Multi-Milliardäre in die Philanthropie

Volkes Erklärung, Philanthropie (gut für die Aktienkurse!) als Marketinginstrument bringe mehr Gewinn als sie Kosten verursache, ist unbefriedigend. Nicht die Gier, sondern das Geltungsbedürfnis wird im Mittelpunkt der Milliardenspenden stehen. Gibt es in den USA nur einen Präsidenten und eine begrenzte Zahl von Gouverneurs-Posten, so kann durch eine „aggressive Mega-Philanthropie“ [38] dennoch Ruhm erlangt werden. Zumal wenn potente UN-Organisationen finanziert werden, die der Welt nur Gutes wollen. Ob dem so ist, kann nicht restlos geklärt werden. Vielleicht wissen Wirtschaftspsychologen und -ethiker mehr über die Motive der alternden Titanen (Gates, Soros, Buffet) und der neuen Stars (Zuckerberg).

Die UNO und ihre Sonderorganisationen – korrupt, intransparent, politikfreundlich, bedeutungslos

Die Zeiten, als UNO & Co. die moralische Instanz waren, zu der man stolz aufsah, sind vorbei. Wer sich heute ein Bild über die WHO machen will, braucht nur zu googeln. Schon die Überschriften [39] über sie und Gates sprechen für sich.

Es macht schon Hoffnung, wenn sich namhafte Adressen [40] Trumps WHO-Kritik anschließen. Bald könnte es einen Punktsieg für den US-Präsidenten geben. Die Gesundheitshüter brauchen Geld, werden Fehler zugeben, Köpfe müssen (wohl?) rollen, es wird Besserung („Reformen“) gelobt und… es bleibt trotzdem alles beim Alten.

Bewährter Taschenspielertrick: „Weiche“ Resolutionen und Empfehlungen zu „harten“ Gesetzen machen

Denn begünstigte Konzerne und Regierungen wollen nicht gerne auf die Vorteile der weltgrößten UN-Sonderorganisation verzichten. Pharmariesen sehen sie weiter als Geschäftsmultiplikator (z.B. Verkauf von der WHO empfohlener Impfstoffe an Regierungen). Die Politiker erhielten jetzt den ultimativen Beweis, dass Viren und Seuchengeschichten als Angst- und Disziplinierungsinstrumente bestens funktionieren. Einmal erlangte Vorteile lassen sich zementieren.

Sie entstehen folgendermaßen: Nicht bindende harmlose UN-Resolutionen erwachsen zusehends zu „moralischen Handlungsmaximen“ – so will es die Mehrheit der Weltbevölkerung, wird argumentiert.  Danach machen sie Richter im Rahmen ihres Ermessungsspielraums zum „Gewohnheitsrecht“. Und last but not least werden diese „latenten Gesetze“ – sobald die Zeit reif wird – in geltendes Recht umgesetzt.

Vorschläge für die UN-Resolutionen machen wiederum die genannten Sonderorganisationen, die alles fachlich vorbereiten und propagandistisch hochstilisieren, bevor sie die Mehrheit der „Habenichte aus der Dritten Welt“ in der UN-Vollversammlung abwinkt [41]. Im Kleinformat läuft das Verfahren in nationalen Parlamenten und Stadträten nicht anders ab – dort bereiten Fachausschüsse die späteren „nationalen“ und „kommunalen“ Willenserklärungen vor.

Beispiel Migrationspakt: Gefährlich, wenn wenige leisten und viele Leistungsschwache ernten

Für reiche Länder mit schwachen Regierungen, wie derzeit in Westeuropa, haben die Konsequenzen dieses Prozederes finanziell fatale Folgen, wie der UN-Migrationspakt lehrt. Eine Mehrheit der oben genannten „Habenichte“ beschließt eine globale Migrationsfreiheit, eine Minderheit der Leistungsträger soll aber allein die Kosten tragen, zumal dann, wenn vernünftige Leistungsträger bei dem Spuck nicht mitmachen.

Beim Migrationspakt sind die wenigen Verweigerer wirtschaftlich stärker [42] als die über hundert Ja-Sager. So funktioniert das globale Leistungsprinzip nicht.

Wie gefährlich kann die WHO noch werden?

Die WHO besitzt das Potential, wirtschafts- und demokratieschädliche Aktionen und Gesetze zu initiieren, so wie UNHCR (Migration) und die ipcc (Klima).

Es heißt:

Eine zentrale Aufgabe ist es, Leitlinien, Standards und Methoden in gesundheitsbezogenen Bereichen zu entwickeln, zu vereinheitlichen und weltweit durchzusetzen. Die Verfassung der WHO sieht dafür drei Instrumente vor: völkerrechtliche Verträge [43], Regelungen unmittelbar gestützt auf die WHO-Verfassung und nicht-verbindliche Empfehlungen. 

Beispiel: Die WHO darf den weltweiten Pandemie-Zustand [44] – der nicht automatisch auf die Zahl der Epidemie-Toten abstellt – ausrufen, an dem zahlreiche nationale „Quarantäne-Gesetze“ geknüpft werden. Selbst formale WHO-Gütesiegel bei Medikamenten und Aktionen sichern noch keine Eigenschaften zu und sagen so viel aus, wie die TÜV- oder BaFin-Prüfzertifikate. Von diesen „Zeugnissen“ waren so manche Damen mit Brust- Implantaten oder Aktienkäufer, die auf Emissionsprospekte gesetzt hatten, bitter enttäuscht.

Fazit:

Eine unabhängige Untersuchung der WHO-Aktivitäten generell und in Sachen Corona speziell ist überfällig. Nach heutigem Stand besitzt allein US-Präsident Donald Trump [45] das ausreichende Gewicht und die Autorität, um die unbequemen Wahrheiten ans Tageslicht zu bringen. Ein existenzbedrohender Geldentzug war schon immer die stärkste Waffe gegen Cliquen, Korruption oder Betrug. Rein theoretisch könnte Bill Gates (geschätztes Vermögen vor Corona 106 Mrd. USD) die Finanzlücke von 400 Mio. € füllen. Ob er das wagt, wenn weitere Machenschaften und Affären bekannt werden?


Dr. Viktor Heese.

Dr. Viktor Heese ist Dozent und Fachbuchautor. Spezialisiert hat er sich auf dem Gebiet der Börsen und Banken. Für Börsenanfänger hat er das Buch „Fundamental- versus Charttheorie. [9] Methoden der Aktienbewertung im Vergleich“ (Springer 2015) verfasst. Er betreibt die Blogs prawda24.com [10] und finanzer.eu [11] und gibt den Börsenbrief „Der Zinsdetektiv“ [12] heraus. Heese kommt aus Masuren und lebt seit über 40 Jahren in Köln. Kontakt: heese1@t-online.de [13].

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Fox News contra ARD und ZDF – helfen uns die Amis noch einmal?

geschrieben von libero am in Altmedien,Meinungsfreiheit | 48 Kommentare

Von DR. VIKTOR HEESE | Die Corona-Hysterie hat derzeit alle wichtigen Themen verdrängt. So wurde kürzlich an den Medien vorbei die GEZ-Erhöhung ab 2021 wie gehabt durchgewunken. Einige Wochen zuvor blieb ebenso fast unbemerkt die spektakuläre Bitte deutscher Juden an US-Botschafter Grenell, sich bei US-Präsident Donald Trump für ein Äquivalent von Fox News in Deutschland einzusetzen. Wie realistisch ist diese Hoffnung? Ein Blick auf die Weltkarte zeigt, dass ein solcher Schritt eigentlich überfällig wäre, sind die Amerikaner doch selbst in der Türkei oder China präsent.

Profit, keine Missionierung – harte Wirtschaftsfakten zur Fox News

Die Jüdische Rundschau holt weit aus. [46] Sie appelliert an die Verantwortung Amerikas – wie einst im Kalten Krieg mit dem Radio Free Europe – für die Bewahrung der Meinungsvielfalt in Deutschland.  Anders als damals sind heute keine amerikanischen Steuergelder nötig. Fox News könnte es richten.

Der weltweit ausstrahlende TV-Sender ist in Bezug auf Einnahmen, Gewinne und Zuschauerzahlen mittlerweile die Nr. 1 in den USA [47] und finanziert sich ausschließlich aus Werbegeldern. Hinter dem großen Teich herrscht ein harter Wettbewerb und die drei Konkurrenten von Fox News – CNN, ABC und NBC – kämpfen mit dem Sender verbissen um Marktanteile. Konkrete Finanzzahlen sind nur als Schätzung zu erfahren. Mit einem Jahresgewinn von 700 Millionen Euro soll Fox News aber die Konkurrenz um Wellenlängen [48] schlagen.

Profil – was macht „Trumps Liebling“ so beliebt?

Was die „rechten Meinungsmacher“ trotz konzentrierten Dauerbeschusses erfolgreich bleiben lässt, beschreibt sehr anschaulich der Artikel „Fox News: Die Geschichte einer Machtübernahme“ [49] auf republik.ch. In Zeiten der Migrations- und Klimahysterie, des Multi-Kulti, Populismus und Nationalismus – erfreulicherweise auch des unerfreulichen Massensterbens linker Medienadressen – belegt FOX eindrucksvoll, wie sich das Konservative auch ohne Staatsgelder (ARD lässt grüßen!) behauptet und durchsetzt.

Die Branche kämpft gegen den erfolgreichen Parvenü daher mit harten Bandagen [50]: Vorwürfe über Skandale, Propaganda, Fake News und nicht zuletzt hochkarätige Androhung gerichtlicher Schritte gibt es wie Sand am Meer und nicht erst seit heute.

Gewinnchancen und Zuschauerpotential in Deutschland unstrittig

Warum der US-Sender in Deutschland noch nicht Fuß gefasst hatte, bleibt ein Rätsel. Vielleicht halten die Amerikaner den deutschen Michel noch nicht reif genug für den kritischen Fernsehkonsum? Vielleicht sind sie mit ihren bisherigen Investitionen in Westeuropa (Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien) unzufrieden? Schließlich gibt es ja offiziell keine Renditezahlen.

Dennoch sei in der aktuellen Corona-Krise auch wegen der offensichtlichen Angst unserer und der EU-Eliten vor „Fake News“ aus nicht autorisierten Stellen (Alternativer Medien) folgende These gewagt: Die Gefahr, die für sie von Andersdenkenden ausgeht, ist – auch im Fox News-freien Osteuropa – klar bemerkt worden. Die Dauerkritik gegen das Politsystem und das systemhörige ARD-Monopol in Deutschland könnten in eine neue bedrohliche Phase – die „Gefahr sozialer Unruhen“ wird urplötzlich in Italien entdeckt – geraten. Das Nachfragepotential für ein unabhängiges Bürgerliches Fernsehen – und damit für üppige Werbeeinnahmen des risikobewussten Anbieters – ist gestiegen.

Fernsehen ist kein Youtube-Kanal – die New Yorker könnten die Medienlandschaft durchrütteln

Summa summarum: Die New Yorker Nachrichten- und Talk-Profis hätten das Potential, die Karten in einer von Gutmenschen, ARD und Soros beherrschten hiesigen Medienwelt krass durchzumischen. Ein TV-Sender richtet sich anders als ein Youtube-Kanal an den passiven Nachrichtenkonsumenten und ist imstande, hohe Neukundenzahlen zu akquirieren. Mit der Wut lassen sich dicke Milliarden verdienen, stellen selbst neidische Konkurrenten [51] fest.

Bereits der erste Vergleich der Abo- und Klickzahlen [52] der Youtube-Kanäle von ARD/ZDF und Fox News zeigt die enormen Dimensionen für eine geschäftliche Expansion in den ergiebigen deutschen Markt. Folgende Erleichterung kommt hinzu: Vor dem politischen und wirtschaftlichen Druck sowie juristischen Tricks des Establishments wären die Amerikaner schon wegen ihrer wirtschaftlichen Potenz und des Standings geschützt.

Auch wenn damit ein politischer Umsturz gänzlich unrealistisch ist und die AfD keine Verdoppelung ihres Stimmenanteils erfährt, bleibt immer noch die latente Bedrohung unserer Politeliten – wie einst das Westfernsehen für die DDR-Oberen. Der Feind sitzt dauernd im Rücken.

Die geschäftstüchtigen Amis machen ihr Geschäft mit den Werbeeinnahmen und der deutsche Michel freut sich über Merkel-Witze und Kabaretts, in denen die Arbeitsmoral der Neubürger durch den Kakao gezogen werden darf – wie wäre es mit dieser Minimalerwartung? Als klassischer Nachrichtensender ist Fox News durchaus in dieser Sparte mit ARD/ZDF gleichzuziehen.

Heute möchte der eingesperrte Untertan ohnehin zuerst Meinungen von regierungsunabhängigen (bitte kein Prof. Dr. Lesch oder der RKI-Papst Prof. Dr. Wieler!) zur „Corona-Krise“ hören, die ihm seine Bewegungsfreiheit wiedergäben.

Fazit

Die Initialidee der Jüdischen Rundschau sollte unbedingt weiterverfolgt werden. Auch ohne explizite Hilferufe kann den geschäftstüchtigen Amerikanern durch ein Aktivitätenbündel das deutsche Zuschauerinteresse an der TV-Investition (Presse, Marktanalysen, Fox News-Fanclubs, Petitionen usw.) kundgetan werden. Die Befürchtung einer zu starken Kommerzialisierung der deutschen Nachrichtenszene ist unbegründet – im Wettbewerb liefert der Anbieter dem Publikum weitgehend das, was dieses wünscht, sonst brechen die Werbeeinnahmen weg.


Dr. Viktor Heese.

Dr. Viktor Heese ist Dozent und Fachbuchautor. Spezialisiert hat er sich auf dem Gebiet der Börsen und Banken. Für Börsenanfänger hat er das Buch „Fundamental- versus Charttheorie. [9] Methoden der Aktienbewertung im Vergleich“ (Springer 2015) verfasst. Er betreibt die Blogs prawda24.com [10] und finanzer.eu [11] und gibt den Börsenbrief „Der Zinsdetektiv“ [12] heraus. Heese kommt aus Masuren und lebt seit über 40 Jahren in Köln. Kontakt: heese1@t-online.de [13].

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Krise herzlich willkommen!

geschrieben von libero am in Corona | 90 Kommentare

Von DR. VIKTOR HEESE | „Krise herzlich willkommen!“ – diese These wird die politisch korrekten und andere Gutbürger mächtig empören. Fake News, Verschwörungstheorie, Desinformation, unsolidarisch, unverantwortlich, wo es um Menschenleben geht, hört Toleranz auf – bekommen die Zweifler zu hören. Auch die Corona-Krise hat ihre Profiteure, vor allem die Pharmakonzerne. Unklar bleibt, warum die Politik dazugehören soll. Ist ein ökonomisch gefährlicher Verbotswahnsinn doch nicht purer Selbstmord? Die Frage hat so viele Facetten, dass ein Hinschauen und nüchternes Analysieren lohnen.

Vernichtungskraft des Virus umstritten, warum macht aber die halbe Welt mit?

Bezüglich der historischen Gefährlichkeit (Kranke, Tote) muss sich Corona ganz hinten anstellen [53]. Na und? Die Zahlen seien heute, Gott sei Dank, niedrig, weil aus Fehlern der Vergangenheit gelernt wurde, wird prompt entgegnet. Wenn das so einfach wäre!

Sind chemische und biologische Waffen todbringend, ist das bei Corona, einem schon bekannten Erreger, eine Glaubensfrage. Was gefährlich ist, bestimmt, wer die Deutungshoheit hat.

Wie zu Beginn der „Migrationskrise“ werden heute in der Debatte ebenso elementare Spielregeln verletzt. Wie erstaunlich schnell erlang Corona der Status einer „Gefahr in Verzug“? So wie damals 2015 auf dem Budapester Bahnhof voller Flüchtlinge! Wer suchet, der findet – besagt ein Sprichwort. Gibt es zu wenig Todesfälle, wird mit „exponentiell steigenden Krankheitsfällen“ nachgeholfen. Wie vormals zeigen unsere Medien mit dem Finger auf die anderen: USA und Polen haben den Ernst nicht verstanden, wenn sie solche Messdefizite haben! Kommt uns alles bekannt vor.

Das Spiel geht also weiter: Kritische Experten werden ausgesperrt oder plump niedergemacht (vergleiche Klimahype), Schutzmaßnahmen im Eiltempo durchgepeitscht (wie beim Flüchtlingsdiktat der Kommunen!), damit Michel darüber nicht mehr diskutiert. Anders als beim Klimawandel –­ menschengemacht oder nein? – besitzt er beim Thema Virenkrankheiten eigene Erfahrungen und ist damit theoretisch meinungsfähig (gefährlich!). Schweres Geschütz (Verbote & Co.) muss daher schnell heraus.

So weit, so gut. Obiges Szenario erklärt aber nicht, warum die halbe Welt, darunter populistische Staaten und Diktaturen, bei der Virusbekämpfung ähnlich vorgehen, sprich übertreiben. Sie werden doch kaum Deutschland imitieren wollen, so wie sie es damals beim Flüchtlingshype auch nicht taten.

Die Gründe mögen vielfältig sein. Erstens wirkt der Nachahmungseffekt auch global. Zweitens dämmt jede Isolation die Erregerübertragung ein und drittens – raten Sie mal! – ist es die künstliche Dramatisierung unserer Medien, die das Thema aufbauscht. Schaut hin, auch Litauen und unser Berlin verzeichnen den ersten Corona-Toten (89 und 95).

Der virusbedingte Wirtschaftsschaden wird sich in Grenzen halten…

Aktualisierte globale Wachstumsszenarien (IWF, Weltbank, OECD) für 2020 und später sind noch keinesfalls dramatisch. Das kann sich bald ändern, ein Prognosewettbewerb [54] ist zu erwarten. Das Kölner Institut für Wirtschaft geht z.B. für Deutschland in 2020 von bis 4,5 Prozent BIP-Rückgang aus, das Münchener Ifo aber nur von 1,5 Prozent. Zum Vergleich: nach dem Bankencrash 2009 fiel das deutsche BIP um 5,7 Prozent, um ein Jahr später um 4,2 Prozent zu steigen.

…weil die globale Rezession schon vor Corona erwartet war

Von einer globalen Rezession wird seit über einem Jahr gesprochen, als der chinesisch-amerikanische Handelskrieg ausbrach. Später kamen Brexit und Italien hinzu. Seitdem sind Schätzungsreduzierungen an der Tagesordnung der Analysten. DAX-Konzerne kündigten infolgedessen Massenentlassungen [55] an. Auch an der Börse war die Schwäche schon lange [56] sichtbar.

Halten wir fest: Corona verursacht keine neue, sondern verstärkt die bestehende Krise. Wer sich heute an eine Schadensschätzung heran macht, sollte fairerweise nur den „Mehrschaden“ berechnen.

Die Politik kommt wahrscheinlich aus der Krise gestärkt heraus, es sei…

Spekulationen, Corona gefährde Trumps Wiederwahl [57] oder die Chinesen hätten den Virus bewusst aus Rache gezüchtet, braucht der Leser nicht verfolgen, will er die politischen Auswirkungen der Pandemie für Deutschland analysieren.

Nach dem bisherigen Verlauf wird der Virus das Establishment stärken. Die Politik hat vor der Krise weniger Angst als der Bürger und die Wirtschaft. Warum ein solcher Befund?

  1. Die Krise lässt sich autonom aus dem Regierungsbunker mittels Telefonkonferenzen steuern. Beschränkungen für das Volk können nach Gutdünken und/oder Stimmungslage herunter- oder heraufgefahren (Souveränitätshypothese) werden.
  2. Erholt sich die Konjunktur, erklären sich die Macher zu Siegern, Managern oder Rettern – so auch Mutti Merkel. Geht es bergab, hat man Corona als Schuldigen (Dosierungshypothese).
  3. Dieser Führungsstil hat keine negativen Nebenwirkungen, die durch verbündete NGOs, Demos oder unberechenbare Gerichte verursacht werden könnten (Kontrollierbarkeitshypothese).
  4. Auch wenn Kleinstbetriebe, Scheinselbständige und „Solo-Unternehmen“ durch Verbote und Quarantänen millionenfach kaputt gehen, haben diese Leute keine Lobby (Gewerkschaften) und die Kollateralschäden bleiben überschaubar (Beherrschbarkeitshypothese).

…denn, dass sie sich grob verschätzt hat und das System zusammenbricht

Gefahren gibt es allemal, weil jede Konjunkturkrise ihre Eigendynamik entwickelt. Aus Kurzarbeitern werden Langzeitarbeitslose werden, auch wenn in Deutschland ein Hartz IV-ler im Normalfall nicht zum Rebellen mutiert. Darüber hinaus sind Rettungsschirme, anders als in der Bankenkrise 2009, auf die Realwirtschaft nicht anwendbar und Firmenpleiten auch von mittleren und großen Adressen nicht aufhaltbar. Auch so etwas zündet normalerweise Unruhen an. Im Normalfall.

Fazit

Bürger, die sich von der Corona-Krise den Fall des Merkelismus [58] versprochen haben, werden zunächst enttäuscht sein. Die Lage bleibt aber angespannt und abzuwarten. Es gibt auch eine aufbauende Nachricht. Die Systemmedien fühlen sich in ihrer Deutungshoheit langsam bedroht, wenn sie vor der Alternativen Konkurrenz [59] zu warnen beginnen.


Dr. Viktor Heese.

Dr. Viktor Heese ist Dozent und Fachbuchautor. Spezialisiert hat er sich auf dem Gebiet der Börsen und Banken. Für Börsenanfänger hat er das Buch „Fundamental- versus Charttheorie. [9] Methoden der Aktienbewertung im Vergleich“ (Springer 2015) verfasst. Er betreibt die Blogs prawda24.com [10] und finanzer.eu [11] und gibt den Börsenbrief „Der Zinsdetektiv“ [12] heraus. Heese kommt aus Masuren und lebt seit über 40 Jahren in Köln. Kontakt: heese1@t-online.de [13].

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Könnte Offenlegung der Migrations-Kosten bald erzwungen werden?

geschrieben von libero am in Deutschland | 119 Kommentare

Von DR. VIKTOR HEESE | Mit den braven Deutschen konnten seine Politiker bislang machen was sie wollten. Nicht genug, dass den Landsleuten auf dreiste Weise Ressourcen – Experten gehen von 40 Milliarden Euro jährlich aus – für die „Migrantenalimentation“ geraubt wurden und werden. Es ist Berlin darüber hinaus gelungen, über die Tat Stillschweigen zu verordnen.

Heute wird ablenkend mit fiktiven „Hilfsprogrammen“ und billigen Wohltaten, wie der „Rückführung“ von 100.000 Urlaubern für gerade 50 Millionen Euro, mächtig Propaganda gemacht. Könnte sich diese Selbstherrlichkeit bald ändern? „Corona“ gibt uns die derzeit einmalige Chance, diesen Raub und andere Tabu-Themen des Merkel-Regimes publik zu machen. Wenngleich über ihr Gelingen Skepsis herrscht, sollten alle patriotischen Kräfte sie nutzen. Die Zeit ist so günstig wie nie zuvor.

In einer Krise wird stets nach Schuldigen gesucht, alle Regime bleiben gefährdet

Heißt es doch, die Deutschen lassen sich alles gefallen, weil es ihnen so gut geht. Gilt dann auch der Umkehrschluss: Geht es ihnen dreckig, ist Schluss mit lustig? Die Geschichte lernt: Alle großen Revolten dieser Welt werden durch Hungernde und Unzufriedene (trifft heute auf Europa eher zu) angezettelt. Es muss lediglich eine kritische Masse überschritten werden. Wo diese liegt, die das Maß vollmacht, ist schwer zu sagen.

Dennoch: Bis der im Herbst erwartete Impfstoff kommt, – die EU will ja mit 80 Millionen Euro oder 0,2 Prozent der obigen Mammut-Summe (!) das Vorhaben subventionieren – kann es für die europäischen Multi-Kult-Eliten brenzlig werden. Vorsorglich will sich das deutsche Establishment juristisch vor Corona-Fake-News (CFN) schützen. War zu erwarten.

Je länger „Corona“ dauert, desto „ansprechbarer“ wird der Michel auf die Frage Migrantenmilliarden

Wenn heute Millionen Bürger zuhause bleiben, die Zeit irgendwie totschlagen müssen, diese vielleicht für neue Nachrichten von der Corona-Front (Macron: „Wie befinden uns im Krieg“) nutzen, sollten ihnen mit Fakten die Quarantäne erleichtert werden. Die große Kunst besteht darin, zu den vielleicht heute informationswilligeren Gutmenschen durchzudringen. Sollten dennoch bald heiße Diskussionen um die Ausfallgelder der Daheimgebliebenen  anfangen, wird dies vielleicht einfacher werden.

Die Staatsmedien dürften andererseits alles tun, um eine systemfeindliche Informationsversorgung zu unterbinden. Daher ist zu erwarten, dass Unterhaltungsprogramme bald die Nazi-, Klima-, Islam- und Migrationsthemen ablösen werden. Die Gegenseite sollte sich ebenfalls auf ihre Chance vorbereiten. Bei einem umrüstenden so mächtigen Gegner wie z.B. der ARD wird bei den Alternativen Medien, der parlamentarischen Opposition und anderen „Opponenten“ viel Erfindersinn gefragt sein.

Fünf Fragenkomplexe zum „Ressourcenraub“ sind in den Vordergrund zu stellen

  1. Wie hoch sind letztendlich die direkten (Geldkosten) und die indirekten Kosten (Krankenkassen, Polizei- und Justizeinsätze u.a.)? Warum gibt es in Deutschland hierüber keine Studien? Sind unsere subventionierten Forschungsinstitute (DIW & Co.) und Hofökonomen fachlich zu unbedarft, um so etwas zu berechnen oder zu schätzen? Haben wir da keine Unternehmensberatung? Von der Leyen fragen! Aber auch die AfD-nahe Desiderius Erasmus-Stiftung, die über fehlende Mittel klagt, sollte langsam tätig werden. Wirtschaftswissenschaftler, denen das Wohl des Vaterlandes am Herz liegt, dürfen kostenlos agieren.
  2. Warum werden von Seehofers Büro keine offiziellen Kostenberichte veröffentlicht? Die AfD-Fraktion im Bundestag hätte eine reguläre Berichtspflicht, klare Transparenzrichtlinien und eine entsprechende Überwachungskommission zu beantragen.
  3. Auch wären die vollständigen Migrationskosten nach Kostenarten als separate Etatposten in den Haushalten aller Regierungsstufen auszuweisen. Selbst wenn dabei herauskommt, dass diese 2,5 mal höher als der Etat des Bundesministeriums für Gesundheit [60] (2019: 15,3 Mrd. €) ausfallen.
  4. Das unsägliche Kostendiktat des Bundes und der Länder gegenüber den Kommunen, das zeigt, wie auch die „finanziell blutenden Adressen“ drangsaliert werden, muss schonungslos bekannt werden. Hierbei sind insbesondere die „Grausamkeiten“ wie Schließungen von Schulen, Kindergärten oder Kliniken amtlich zu veröffentlichen. Unabhängige Kommissionen, die Kostensparvorschläge erarbeiten (kommunale Kostenprüfer) sind zu gründen.
  5. Der juristische Unsinn mit den unbegleiteten jugendlichen Flüchtlingen, die uns mit 8000 Euro monatlich mehr als die Behandlung eines Leukämie-Patienten [61] mit Chemotherapie verschlingen, ist durch neue Gesetze abzustellen.
  6. Und last but not least: Eine Taskforce des Bundeskriminalamtes (Antrag im Bundestag zu stellen), die die Missbräuche der Asylindustrie untersucht, ist ins Leben zu rufen. Eine nach dem Vorbild der einstigen Zentralen Vereinigungsstelle Regierungs- und Vereinigungskriminalität [62] aus der Treuhand-Zeit zu gründende Institution, würde hier noch Jahre lang zu arbeiten haben.

Wir merken schnell, der Fragenkatalog und seine Erweiterung auf andere Tabu-Themen ließe sich noch beliebig erweitern.

Fazit

In Deutschland wird bald an allen Ecken und Enden das Geld knapp. Eine Diskussion über die Ursachen muss erzwungen werden. Was die vielen Armutsapelle Kinderarmut, Rentnerarmut, Wohnungsnot nicht geschafft haben, kann vielleicht Corona schaffen.


Dr. Viktor Heese.

Dr. Viktor Heese ist Dozent und Fachbuchautor. Spezialisiert hat er sich auf dem Gebiet der Börsen und Banken. Für Börsenanfänger hat er das Buch „Fundamental- versus Charttheorie. [9] Methoden der Aktienbewertung im Vergleich“ (Springer 2015) verfasst. Er betreibt die Blogs prawda24.com [10] und finanzer.eu [11] und gibt den Börsenbrief „Der Zinsdetektiv“ [12] heraus. Heese kommt aus Masuren und lebt seit über 40 Jahren in Köln. Kontakt: heese1@t-online.de [13].

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Berlins „Konjunkturpaket“ wird verpuffen, mehr Staat im Anmarsch!

geschrieben von libero am in Deutschland | 76 Kommentare

Von DR. VIKTOR HEESE | Das sind völlig neue Töne, die wir von Altmaier und Scholz hören? [63]Geld haben wir genügend!“, „Wir müssen klotzen, nicht kleckern!“, „Unbegrenzte Kredite für jedermann!“, „Im Notfall gibt es auch Verstaatlichungen“, „Kein Arbeitsplatz wird wegen Corona verloren gehen“. Glaubt man den beiden Machern wäre es gelacht, wenn wir Corona nicht unter Kontrolle bekämen. Wo bleibt aber Plan B (worst Case-Szenario), den ein seriöser Kaufmann bei jedem Rettungsplan aufstellen sollte, falls es doch schief geht. Und es wird schief gehen. Beim genauen Hinschauen erweist sich nämlich das Rezept der Vorzeige-Merkelisten als Durchhalteparole und trägt viele kommunistische Gedankenzüge.

Begründung 1: Was nichts kostet, wird nicht wirken – Geld ist keine wirksame Medizin mehr wie früher

Die Börse meint, „die Pferde wollen nicht saufen, wenn der Markt trotz Liquiditätsspritzen aus dem Crash nicht herauswill. Das liegt an der Wertlosigkeit des Geldes, das auch Grund für das Versagen staatlicher Konjunkturprogramme ist.

Das geht so: Die EZB schafft seit Jahren unbegrenzt Geld, wenn sie für Billionen Staatsanleihen kauft. Die einzige Sicherheit dafür ist die Buchforderung an den maroden Schuldner. Früher war Geld ein rares Gut, es hatte einen Seltenheitspreis, weil Zentralbanken für neues Geld echte Sicherheiten (Wertpapiere, Handelswechsel) stellen mussten. Gab es keine Sicherheiten, platzten Neuemissionen und Kreditwünsche, es gab kein neues Geld.

Die staatliche Konjunkturmedizin mithilfe des Geldes gibt es seit 80 Jahren (Keynes) in zwei Varianten, als Liquiditätsspritze über Kredite (Geldpolitik) und als Konjunkturprogramme (Staatsaufträge). Erst wird die erste ausprobiert, dann die zweite. Wenn auch diese versagt, ist man mit dem Latein am Ende. Denn das Mittel wirkt nur, wenn eine ausfallende Nachfrage, nicht aber der Produktionsausfall, die Krisenursache ist.

In diesem Kontext fällt uns auf: Das obige Duo sprach nur von Liquiditätshilfen, nicht von Staatsaufträgen. Warum dieses Placebo unwirksam bleibt, wird unten erklärt.

Begründung 2: Produktionsstillstand lässt sich mit Geld nicht beheben

Heute haben wir mit Corona keine Banken- und Finanz-, sondern eine realwirtschaftliche Krise. Diese ist leider nichts Neues in der Wirtschaftsgeschichte. Sie war in kommunistischen Planwirtschaften des Ostblocks Jahrzehnte lang der Dauerzustand. Die armen Kommunisten versuchten vergeblich die Wirtschaft mit „Dauerreformen“ (Gequassel von Effektivität) zu animieren. Geld- und fiskalpolitische Rezepte kannte man nicht, nur eine Planwirtschaft.

Anders als 2008/2009 gilt es heute auch nicht, die Bilanzlöcher der Banken mit neuem Geld zu stopfen, sondern die Produktion wieder in Gang zu bringen. Das Zauberwort lautet nicht „Rettungsschirm“, sondern „Lieferkette“. Denn die Unterbrechung der letzten verursacht „negative“ Domino-Effekte, selbst wenn die Wirtschaftsobjekte finanziell gesund wären. Zuguterletzt fällt da noch krankheitsbedingt der Produktionsfaktor Mensch aus. Wie man aus solcher Krise herauskommt, muss noch ausprobiert werden. Mit Geld- und Fiskalpolitik lässt sie sich aber auf keinen Fall bekämpfen.

Weiter aufgepasst: Auch von der kommunistischen Verstaatlichungsidee sprach das Duo! [64] Als ob diese Produktionsausfälle ersetzen wird? Die Debatte im roten Berlin um die Wohnungsenteignung lässt grüßen. Pseudoökonomie pur. Im Ostblock war so gut wie alles verstaatlicht und es funktionierte wirtschaftlich so gut wie nichts.

Begründung 3: Vertrauensschwund und Leistungsprinzip ade – warum noch arbeiten, wenn doch Geld da ist?

Behauptete nicht der Erfinder staatlicher Konjunkturprogramme [65], wenn der Staat beim Nachfrageausfall massiv einspringt, geht es aufwärts. Analog könnte man heute sagen: Nimmt sich Berlin, nachdem die Liquiditätsspritzen versagt haben, endlich der maroden Infrastruktur an, haben die Leute wieder Einkommen und es kommt zu den „positiven Domino-Effekten“.

Dieser verlockende Mechanismus bleibt bedauerlicherweise außer Kraft, wenn kein Vertrauen der Konsumenten und Investoren in die Wirksamkeit der „Rettungsprogramme“ vorliegt. Wäre es so einfach, könnte man die Leute sofort mit Geld beschenken, ohne sie erst zur Arbeit schicken. So wie es einst US-Notenbankchef Ben Bernanke vorschlug [66], die Dollars aus dem Helikopter unter die Leute zu verstreuen. Geld kostet ja nichts! Es muss aber ausgegeben werden, sonst stockt die Konjunktur.

In Deutschland ist die Absturzgefahr noch größer als in anderen Ländern, wenn der fleißige Michel plötzlich faul wird. Bekommt er doch pausenlos beste Beispiele wie Migrant Ali ohne Mühe und Not [67] im „Transferleistungsparadies“ – ganz wie im Kommunismus – nicht schlechter dasteht als jeder Malocher. Dauert die Krise lange genug, besteht die Gefahr, dass Michel sich mit dem „Faulheitsvirus“ ansteckt. Über die kommunistische Arbeitsmoral wurden in der Vergangenheit hunderte von Büchern geschrieben.

So schnell wird das wohl nicht passieren. Der brave Michel könnte aber die Retter Altmaier und Scholz im anderen Punkt enttäuschen. Er wäre zu verdächtigen, das ihm geschenkte Geld aus Angst, dass es schlimmer kommt, konjunkturwidrig unter dem Kopfkissen zu verstecken. Aus einer Konsumankurbelung durch Supermarktkäufe wäre dann nichts. Michel würde das Geld auch eher sparen als in den Urlaub fliegen – wo lässt man ihn aber noch herein! – und keinen Beitrag zur Rettung der kränkelnden Lufthansa [68] leisten.

Fazit

Würde die staatliche KfW-Bank mit Liquiditätsspritzen Deutschland vor Corona retten, sind Altmaier & Scholz unbedingt für den Wirtschaftsnobelpreis vorzuschlagen. Auch wenn die Menschen geheilt werden, wird die Wirtschaftskrise andauern!


Dr. Viktor Heese.

Dr. Viktor Heese ist Dozent und Fachbuchautor. Spezialisiert hat er sich auf dem Gebiet der Börsen und Banken. Für Börsenanfänger hat er das Buch „Fundamental- versus Charttheorie. [9] Methoden der Aktienbewertung im Vergleich“ (Springer 2015) verfasst. Er betreibt die Blogs prawda24.com [10] und finanzer.eu [11] und gibt den Börsenbrief „Der Zinsdetektiv“ [12] heraus. Heese kommt aus Masuren und lebt seit über 40 Jahren in Köln. Kontakt: heese1@t-online.de [13].

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Ist der Crash die Rettung?

geschrieben von libero am in Deutschland | 72 Kommentare

Von DR. VIKTOR HEESE | Merkels Lieblingsspruch „Wir haben so vieles geschafft, …“ wird dieses Mal ausbleiben. Lässt sich doch die Corona-Krise anders als die Finanzkrise von 2008/2009 auch nicht mit noch so viel Geld (schnell) lösen. Während die Krise andauern wird, kann es zu politischen Turbulenzen kommen. Nur in welche Richtung?

Angst vor Massenpanik zwang Berlin bei Fukushima und „Sparerkrise“ zum Handeln

In Zeiten des unsäglichen Merkelismus kümmerten sich die Regierenden wenig um das deutsche Volk, wird es einmal in den Geschichtsbüchern stehen. Es gab nur selten Ausnahmen, wenn sie unkontrollierte Massenaktionen des Volkes fürchteten, so wie im Falle von Fukushima (Panik vor Kettenreaktionen bei AKW-Unfällen) oder der „Sparerkrise“ (Angst vor dem Massensturm auf die Bankschalter und Zusammenbruch des Bankensystems).

Wir erinnern uns an die – im Notfall juristisch völlig wertlose, da nicht einklagbare – berühmte „Spareinlagenzusicherung“ über 568 Milliarden Euro von Merkel- und ihrem SPD-Finanzminister Peer Steinbrück, die quasi über Nacht am Parlament vorbei das fleißige Sparervolk beruhigte.

Letztendlich ließ sich die globale Finanzkrise 2008/2009 mit viel Geld durch die sogenannten Banken-Rettungsschirme und mit ein wenig Konjunkturprogramm – siehe Abwrackprämie von 2.500 Euro bewältigen. Summa summarum tat das ganze Desaster dem Bürger nicht besonders weh, wie eben abstrakte Hilfsprogramme, entgangenes Wachstum oder – bedingt – Börsenverluste eben wenig weh tun.

Was muss das für ein „Macher-Gefühl“ für die Kanzlerin und ihre Lakaien gewesen sein, mit dem ihr nicht gehörenden Geld und vielen Finanztricks (EZB-Selbstherrlichkeit) eine „Krise gelöst“ zu haben. So etwas kann eben die mächtigste Frau der Welt, die unsere Kanzlerin ist.

Merkwürdigerweise keine Angst vor der Migrantenkrise und der Verarmung des Volkes

Andererseits ließen die nachfolgenden „ökonomischen“ Leiden des Volkes wie die Finanznot der Kommunen oder der Ressourcenraub der öffentlichen Güter, wie bei den Krankenhäusern durch die Migrantenalimentation, Berlin völlig kalt. Auch auf Volkes Armut in seinen vielen Varianten (Kinderarmut, Rentnerarmut, Bildungsmisere usw.) reagierte es nicht – von Migrantenkriminalität, Lügenpresse, Zerfall der Infrastruktur ganz zu schweigen.

Warum durfte man eigentlich mit dem Michel alles machen? Woher kam hier die obige Einstufung in eine gefährliche, weniger gefährliche oder gar ungefährliche Krisenkategorie? Eine Schnelleinschätzung wird auf die mögliche oder die fehlende Fähigkeit einer Krisenbewältigung durch den Michel hinweisen wollen. Wenn der Gute durch eigene Arbeit, Opferbereitschaft, Verzicht oder Schmeichelei („Wir schaffen das!“) mithelfen kann, macht er stolz mit, sobald ihn seine Obrigkeit ruft. So war es schon öfter in der deutschen Geschichte.

Die Finanzkrise 2008/2009 war wenig spürbar – heute ist es anders

Wie sieht die Lage heute aus? Gegen Corona, Rezession oder Massenarbeitslosigkeit ist der Michel machtlos, wenngleich dennoch schmerzlich betroffen. Dieser unerwartete Verlauf der Dinge muss Berlin komplett verunsichert haben, wenn es schon in dieser frühen Phase mit möglichen Hilfsprogrammen jongliert. Eine Einstufung der Lage zur G-Kategorie (gefährlich) gilt als wahrscheinlich.

Was folgt daraus? Nach obiger Theorie muss die Angst vor der Reaktion des Volkes Berlin zum schnellen Handeln zwingen. Aber was sind die Optionen? Die Krise ist heute eine materielle und keine finanzielle wie 2008/2009. Mit Geld kann da wenig gemacht werden.

Rührt sich jetzt endlich der Michel? Kommt es zu Vorwahlen?

Viele Länder haben funktionierende Katastrophenpläne, die auch einen Einsatz von Militär vorsehen. Deutschland wird einen solchen mit seiner maroden Bundeswehr wohl kaum haben. Folglich kann in einer kritischen Lage schnell ein Chaos ausbrechen. [69]

Nicht nur Börsianer sprechen von der Krise als Chance. So wäre auch das Chaos einzustufen. Warum sollte diese Sichtweise nicht in der Politik angewendet werden? Einen solchen Fall gab es in der Geschichte schon häufig (Fall des Kommunismus 1989).

Verzweifelte Bürger gehen dann schnell auf die Barrikaden ohne viel zu fragen, wer eigentlich die Schuld trägt. Die Regierenden sind generell immer schuldig. Auch der Geduldspfaden des Michels könnte in einer solchen Situation (endlich!) reißen.

In den vielleicht vorgezogenen Neuwahlen, die immer als Rezept angewendet werden, sind auch zwei extreme Varianten möglich. Sowohl der Fall des Merkelismus – eine noch nicht existierende rechtsstaatliche bürgerliche Koalition müsste ihn ersetzen – als auch eine DDR-ähnliche Zwangsverwaltungswirtschaft, die „den Mangel verwaltet“, wären denkbar.

Vor der Gefahr eines grünen Kanzlers wird nicht erst seit gestern gewarnt.


Dr. Viktor Heese.

Dr. Viktor Heese ist Dozent und Fachbuchautor. Spezialisiert hat er sich auf dem Gebiet der Börsen und Banken. Für Börsenanfänger hat er das Buch „Fundamental- versus Charttheorie. [9] Methoden der Aktienbewertung im Vergleich“ (Springer 2015) verfasst. Er betreibt die Blogs prawda24.com [10] und finanzer.eu [11] und gibt den Börsenbrief „Der Zinsdetektiv“ [12] heraus. Heese kommt aus Masuren und lebt seit über 40 Jahren in Köln. Kontakt: heese1@t-online.de [13].

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