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106. Jahrestag: Bundesregierung ignoriert Völkermord an Armeniern

Armenischer Genozid heute vor 106 Jahren: 16 Christen-Mädchen wurden lebend ans Kreuz genagelt.

Eine Große Anfrage von AfD-Bundestagsabgeordneten fördert einen Skandal zutage: Die Bundesregierung rührt keine Hand für das christliche Volk der Armenier. Der Umgang mit dem Völkermord, der am 24. April 1915, also exakt vor 106 Jahren begann, ist dabei symptomatisch. Auch heute töten türkische Soldaten armenische Frauen und Kinder – und die Bundesregierung leistet durch Nichtstun Vorschub.

Was hat der Völkermord an den Armeniern, der 1915 begann, mit der heutigen Politik zu tun? Sehr viel! Der AfD-Abgeordnete Jürgen Braun legte im Bundestagsplenum den Finger in die Wunde – genau 106 Jahre nach dem Beginn des Menschenschlachtens auf dem heute von der Türkei ganz selbstverständlich als „türkisch“ betrachteten Land: „Gezielte militärische Angriffe auf armenische Kirchen in Berg-Karabach. Bomben auf christliche Traditionen, auf die Kathedrale von Schuschi. Anderthalb Jahrtausende Christentum in Gefahr. Christliche Dörfer entvölkert.“

Aserbaidschan werde von der Türkei unterstützt beim Versuch, das Volk der Armenier auszulöschen. Konkret bezog er sich dabei auf den jüngsten Kaukasuskrieg, bei dem Soldaten Aserbaidschans, massiv unterstützt durch schweres Gerät und gezielte Luftangriffe aus der Türkei, die Region Berg-Karabach angegriffen hatten. Der Status dieser Region ist völkerrechtlich ungeklärt. Wichtig zu wissen ist aber, dass das uraltes und unbestrittenes armenisches Territorium ist. Lediglich durch eine Verschiebung von Distriktgrenzen zu Zeiten der einstigen Sowjetunion gelangte die aserbaidschanische Regierung, damals nur eine Marionettenregierung der Machthaber in Moskau, an die Kontrolle über die armenische Region. Das war damals egal – beide Länder gehörten gleichermaßen zur UdSSR.

Braun griff in seiner Rede aber nicht die Geschichte, sondern die aktuellen Ereignisse auf: „In wenigen Wochen ist es fünf Jahre her, dass der Bundestag endlich den türkischen Völkermord an den Armeniern anerkannt hat. Fünf Jahre, in denen es die Bundesregierung vermieden hat, auch nur ein einziges Mal das Wort Völkermord oder Genozid in den Mund zu nehmen.“ Hier ist er, der Skandal, und zwar mitten in Berlin! Und Braun legte nach: „Über 100 Jahre hat es gedauert, bis ein deutsches Parlament offiziell den Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich anerkannt hat.“

Dabei ist der Völkermord der Türken an den Armeniern im Osmanischen Reich eine historische Tatsache. Die Bundestagsdrucksache, mit der das am 2. Juni 2016 anerkannt wurde, trägt die Nummer 18/8613 – wörtlich ist vom „Völkermord“ die Rede. Die wichtigsten Personen der damaligen Bundesregierung nahmen an dieser Plenarsitzung nicht teil: Bundeskanzlerin Angela Merkel, der Vizekanzler Sigmar Gabriel und auch der Außenminister Frank-Walter Steinmeier glänzten durch Abwesenheit.

Jürgen Braun sagte nun im Plenum: „Die AfD-Fraktion hat nachgefragt. Wir haben eine Große Anfrage zum Völkermord an den Armeniern an die Bundesregierung gerichtet.“ Man habe gefragt, wie es um die Umsetzung dieser ohnehin historisch verspäteten Resolution stehe – und: „Die Antworten der Bundesregierung auf unsere Große Anfrage sind dürftig, im normalen Leben würde man sagen: dummfrech.“ Die Bundesregierung tue so, als hätte es nie einen Völkermord an den Armeniern gegeben, denn: „Die Bundesregierung hat so gut wie nichts in den letzten fünf Jahren unternommen. Diese Haltung kommt einer Leugnung des Völkermords an den Armeniern nahe.“

Der 24. April gilt heute weltweit als offizieller Gedenktag für den Völkermord an den Armeniern. Doch in der Türkei wird der Völkermord bislang rundweg geleugnet. Bis heute wird in türkischen Schulen unterrichtet, einen Völkermord habe es nicht gegeben und alle gegenteiligen Behauptungen seien feindliche Propaganda, um der Türkei zu schaden.

Die Bundesregierung steht im dringenden Verdacht, sich die türkische Sichtweise zueigen zu machen. Daher fragten die AfD-Abgeordneten, ob die Bundesregierung einen Zusammenhang sehe zwischen dem Völkermord an den Armeniern und der heutigen Verfolgung von Christen in islamischen Ländern. Diese Frage verneinte die Bundesregierung im Juli 2019 rundheraus – kaum mehr als ein Jahr später griff der türkische Satellitenstaat Aserbaidschan die zwischen der Türkei und Aserbaidschan strategisch eingeklemmten Armenier an, und zwar über ihre verwundbarste Flanke, die Region Berg-Karabach. Haupttreiber ist der türkische Machthaber Erdogan, und die Mehrheit der islamisch-radikalisierten Türken macht ebenso mit wie das Volk der Aseris, das sich als türkisches „Brudervolk“ begreift und von einer knallharten moslemischen Diktatur beherrscht wird.

Jürgen Braun fasst die aktuelle Lage so zusammen: „Heuchlerische Hypermoral in Berlin – und in Berg-Karabach sterben die Armenier!“ Betretenes, ja, betroffenes Schweigen herrschte im Bundestag, als er der Bundesregierung mit Blick auf die 2016 vom Bundestag verabschiedete Armenien-Resolution den Spiegel vorhielt: „Die Bundesregierung hat so gut wie nichts in den letzten fünf Jahren unternommen. Diese Haltung kommt einer Leugnung des Völkermords an den Armeniern nahe.“

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Sechs Millionen Babys! Weltmeister im Völkermord

geschrieben von dago15 am in Deutschland,Völkermord | 190 Kommentare

Von PETER BARTELS | Es gibt Tatsachen, die nicht mal mehr der liebe Gott ungestraft aussprechen darf … Wenn er kein „Nazi“ sein will. Und doch: In Deutschland findet seit Jahren der größte Völkermord der Geschichte statt: Sechs Millionen tote Babys. Bis jetzt …

Sie durften nicht leben, wie ER es eigentlich wollte. Sie mußten sterben, weil SIE es so wollten. Sie wurden abgetrieben … In einem verstörenden Report hat Michael Grandt für „KOPP exklusiv“ Deutschland eine bittere Rechnung aufgemacht. In der Ausgabe 39/18, verschämt versteckt auf den Seiten 9/10: „Wie die Heimatbevölkerung aufgelöst wird“. Ohne Poesiesound, Fraktur: Warum … Wie … Seit wann Deutschland sich abschafft.

Als Sarrazin es vor Jahr und Tag wie ein furztrockener Bevölkerungsmathematiker nach- und vorrechnete, wurde er von den Medien geteert und gefedert, tage-, wochen-, monatelang von kinderlosen Furien in den Talksshows niedergekeift. Und eine ebenfalls kinderlose Kanzlerin, die wie immer nix gelesen hatte, lispelte kategorisch durch die Raute: „Das Buch ist nicht hilfreich!“ Es war noch nicht mal da …

Die deutsche Apokalypse hatte in den 70er-Jahren mit verheuchelten Nebelwerfern und „Stern“-Stunden das Perpetuum Mobile der Vernichtungsmaschenerie in Gang gesetzt: „Mein Bauch gehört mir“. Schöne Schamaninnen, schiache Schrapnells und Emma-Emanzen prahlten stolz, oder verdruckst: „Warum ich abgetrieben habe!“ So gut wie keine konnte, wollte je ein Baby haben: „Ich laß mir doch das Vögeln nicht verbieten!!“ Die „Tage“ abwarten? Coitus Interruptus? Katholen-Kacke! Die Pille mußte her. Die Pille kam. Tarnkappe und Schutzschild der verlogenen Moral: Ungewollte Schwangerschaft … Vergewaltigung … Lebensgefahr für die Mutter … Lebensunfähiges Kind …

Heute muss fast a l l e s geboren werden. Heute brauchen wir j e d e n. Heute haben wir ja Inklusion: Keiner muss mehr singen, um sich das Stottern abzugewöhnen … Die schwulen Schlaffis der 68er klapperten mit den Augendeckeln … Die geilen Genossen hatten endlich steife Wahl und freien Schritt: „Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment“. Und die roten Danys ließen sich in der grünen Krippe die Latzhosen streicheln …

„Und alles war gut so“, kardätschten die hochbezahlten Magazin-Magier von MONITOR bis REPORT und PANORAMA Woche für Woche die Entbindungsstationen leer und leerer. 1974 kippte „endlich“ der sogenannte „Abtreibungsparagraph“. Sex ohne Sorgen vor dem Morgen danach: Die Pille macht frei! Die Praxen blieben leer. Baby? Übermorgen! Das Matriachat macht das schon… Sogar Babys ohne Bauchschmerzen: Kaisers Cut. Oder die neue genetische Zauberformel: Adoption! Die Schwulen, die Lesben machen es doch längst vor …

Michael Grandt: „Wenn eine familienfeindliche Politik … Geburtenanreize verhindert, der demografische Wandel politisch verursacht und stattdessen immer mehr Einwanderer angeworben werden, ist die logische Folge die Auflösung der Heimatbevölkerung … Alle Völker genießen bestimmte Rechte (»Völkerrecht«). Zu den wichtigsten Rechten gehört das Recht auf seinen Bestand. Doch gerade dies scheint hierzulande von den eigenen Politikern ad absurdum geführt zu werden: Wenn Geburtenanreize für die Heimatbevölkerung verhindert und stattdessen immer mehr Einwanderer angeworben werden, ist die logische Folge die Auflösung der Urdeutschen. Einwanderer statt mehr Geburten führt früher oder später zum Bevölkerungsaustausch. Und das ist keine Verschwörungstheorie, sondern einfache Mathematik:

Land/Geburtenrate pro Frau

Niger 7,6
Südsudan 6,7
Kongo 6,5
Somalia 6,4
Afghanistan 4,6
Eritrea 4,1
Syrien 2,9
Frankreich 1,9
England 1,8
Belgien 1,7
Deutschland 1,6
Niederlande 1,6
Österreich 1,4
Polen 1,3
(Quelle: Weltbank)

Grandt subsumiert: Eine Frau aus Niger bekommt im Durchschnitt fünfmal so viele Kinder wie eine Deutsche; eine aus Afghanistan dreimal so viele und eine syrische Frau immerhin doppelt so viele … Eine »Geburtenverhinderungspolitik« ist der Anfang vom Ende eines Volkes. Sinkende Geburtsraten sind in Deutschland seit Jahrzehnten zu beobachten:

1900: 4,7
1950: 2,5
2017: 1,6

Gut, zu „Kaisers Zeiten“ gab es in Deutschland noch kein Fernsehen, aber 4,7 Kinder pro Frau. Nur: Im Afghanistan von heute g i b t es Fernsehen – und trotzdem 4,6 Kinder pro Frau. Grandt nennt den banalen Grund: „Unsere »linke Republik« (zu der man seit Längerem getrost auch die CDU zählen kann) hat unsere Familien zerstört. Die Grünen tun sich besonders hervor: durch Genderisierung, Homo-Ehe und die fast schon zur Religion stilisierte »Selbstverwirklichung« der Frau. Mutterschaft und ein Leben mit Kindern stoßen in ihren Reihen auf Ablehnung …“

Die Totschlag-Argumente: „Berufliche Selbstbestimmung“ … „Emanzipation“ … „Unabhängigkeit“ … „Erwerbstätigkeit“ … Mutterschaft? Schon Scarlett O’Hara hauchte es in den Hollywood-Wind: „Verschieben wir’s auf Morgen …“ „Morgen“ ist heute „40“. Oder „50“. Manche Frauen tricksen den lieben Gott inzwischen sogar noch mit 60 aus … Schon die römischen Frauen wollten irgendwann lieber „Selbstverwirklichung“, wurden Anwälte, quasselten den Generalen in die Schlachtpläne, kloppten sich in der Arena. Kinder? Verhütung, sogar Abtreibung gab es schon vor 2000 Jahren. Ansonsten, irgendwo ausserhalb die „Entsorgungs-Krippe“ der ungewollten Seelen … Das Ende der Geschichte: Das Ende Roms …

„Es gibt nichts Neues unter der Sonne“, seufzte vor 3500 Jahren Salomon. Wirklich nicht: Michael Grandt: „Die familienfeindliche Politik klammert Kinder aus … In der frauenpolitischen Programmatik vor allem der Grünen ist das Kind nur ein anonymer Faktor … Der Familien vernichtende Feminismus: Zerrüttung von Familien • Auflösung traditioneller Familienstrukturen • Scheidungsboom Alleinerziehung • Geburtenschwund • Abtreibungsboom • Wertezerfall • Süchte und Depressionen …“

Und: Der demografische Wandel ist politisch verursacht. Umgesetzt wird diese Politik seit den frühen 70er-Jahren von allen politischen Parteien, Methoden: • Abschaffung der Ehe als gesetzlich geschützte Institution • Die »Ein-Eltern-Familie« • Das »Zwischenlagern« der Kinder (immer häufiger schon der Babys) im Kinderhort • Entwertung des Zusammenlebens • Freigabe der Abtreibung.

Dann, trockener, tödlicher als Sarrazin je war: „Seit 1974 wurden in Deutschland fast sechs Millionen Kinder abgetrieben. Diese »Normalisierung des Tötens« wurde ebenfalls von links-grün feministischen Kräften gesellschaftsfähig gemacht. Das hat dazu geführt, dass Deutschland in den letzten zwei Generationen rund neun Millionen Menschen fehlen. Der Geburtenrückgang ist nichts anderes als die logische Konsequenz dieser Familien vernichtenden Politik der letzten Jahrzehnte. Der »demografische Wandel« (Klartext: das Aussterben der Deutschen) ist politisch verursacht und keinesfalls ein »Naturgesetz«.

Die »Fachkräfte«-Lüge

Weiter: „Durch eine vermehrte Zuwanderung will man dieses Manko wettmachen. 2015 erfand man dazu die »Fachkräfte«-Lüge, formuliert vom damaligen Vizekanzler Sigmar Gabriel (Beruf: Berufsschullehrer): »Wir brauchen eine Willkommenskultur über alle Bereiche der Gesellschaft hinweg. Nur so kann Deutschland … den demografischen Wandel meistern.« Doch statt »Fachkräften« kamen (kommen!) überwiegend Menschen, die in unsere Sozialsysteme einwandern … deren Frauen eine viel höhere Gebärfähigkeit (Sarrazin: Fertilität) besitzen als Einheimische …

»Völkermord« an Deutschen?

Michael Grandt: „Zur Erfüllung des UN-VÖLKERMORD-Straftatbestandes der VÖLKERMORDKONVENTION aus dem Jahr 1951(!!!) genügt die »teilweise oder gezielte Zerstörung« einer »nationalen, ethnischen, rassischen oder religiösen Gruppe«. Es reicht schon aus, wenn ein Volk bewusst unter Lebensbedingungen gestellt wird, die auf die völlige oder teilweise Zerstörung der Gruppe abzielt …“ Natürlich galt/gilt das nur für nordamerikanische Winnetous, afrikanische Buschmenschen und Amazonas-Indios, nicht für Germanen, egal, wie blond sie sind …

Apocalypse now: Der »Völkermord« an den Deutschen geschieht durch die Vermeidung von Geburtenanreizen und Geburtenverhinderung für die Heimatbevölkerung … Die familienfeindliche Politik legalisiert (Massen-)Abtreibungen … fördert die Masseneinwanderung aus Arabien und Afrika und die viel höhere Gebärfähigkeit … die kinderlose „Mutti“ und ihre kinderlosen Kampfhennen kaschieren, reparieren lieber mit Milliarden, statt zu tun, wozu Gott sie gemacht hat, Darwin als ewige Genetische Gleichung belegt hat: Mann + Frau = Kind = Menscheit, Volk, Nation, hier: Deutschland!!

Michael Grandt: „Bleibt die Geburtenrate der Deutschen so niedrig wie bisher und die der Immigranten so hoch, ist das Aussterben der Heimatbevölkerung unabdingbar.“

Amen? Allahu Akbar! Lieb Vaterland, magst ruhig sein … Die Bayern lassen Dich nicht allein. Und dann komme die Hesse …


Ex-BILD-Chef Peter Bartels.
Ex-BILD-Chef Peter Bartels.

PI-NEWS-Autor Peter Bartels [1] war zusammen mit Hans-Hermann Tiedje zwischen 1989 und 1991 BILD-Chefredakteur. Unter ihm erreichte das Blatt eine Auflage von 5 Millionen. In seinem Buch „Bild: Ex-Chefredakteur enthüllt die Wahrheit über den Niedergang einer einst großen Zeitung“ [2], beschreibt er, warum das einst stolze Blatt in den vergangenen Jahren rund 3,5 Millionen seiner Käufer verlor. Zu erreichen ist Bartels über seine Facebook-Seite [3]!

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Aktuelle Umfrage: Bis zu zwei Drittel der Afrikaner wollen nach Europa

geschrieben von PI am in Siedlungspolitik,Umvolkung,Völkermord | 183 Kommentare

Seit 2010 haben sich über eine Millionen Schwarzafrikaner in Europa angesiedelt. Laut aktuellen Umfragen des US-amerikanischen PEW reasarch center [4] wollen bis zu zwei Drittel der Afrikaner nach Europa auswandern, pardon, natürlich „flüchten“. Wenn man bedenkt, dass aufgrund einer völlig verantwortungslosen und selbstverschuldeten Bevölkerungsexplosion sich die Anzahl der Afrikaner bis 2050 verdoppeln soll, darf sich Europa auf eine Völkerwanderung nie gekannten Ausmaßes gefasst machen.

Interessant ist, dass in dem Welt-online-Artikel [5] „Die zweite Phase der Migration hat längst begonnen“, nicht mehr pauschal das Märchen von der „Flucht“ wegen nicht stattfindender Kriege erzählt wird, sondern wirtschaftliche Gründe als „Flucht“grund genannt werden:

„Wir tun alles, um ins Paradies zu kommen“, sagen werdende Mütter, junge Paare und Unverheiratete, die ihre Heimat Kamerun, Nigeria, den Senegal oder Ghana verlassen haben. In Marokko sind es etwa 50.000 und in Libyen über 400.000, die auf den Sprung übers Mittelmeer in ein besseres Leben warten. Und es ihren Landsleuten nachmachen wollen. Laut Angaben von Eurostat, der Statistikagentur der EU, beantragten zwischen 2014 und 2017 beinahe eine Million Bewohner der Länder südlich der Sahara Asyl in Europa. In Berlin, Rom, Paris und London mag sich das Augenmerk der Öffentlichkeit derzeit auf muslimische Einwanderer richten. Jedoch stehen Afrikaner in den Migrationsstatistiken wieder an vorderster Stelle.

Dabei hat längst eine zweite Phase der Migration eingesetzt. Darauf verweist auch der neue PEW-Report. Viele der Befragten der Studie haben Freunde und Familie in Europa. Von denen werden sie zur Auswanderung motiviert und finanziell unterstützt. Nicht zu vergessen: 2017 lebten insgesamt 4,15 Millionen Migranten in Europa, wie PEW schreibt – 420.000 mehr als noch 2010. Es geht heute also nicht mehr um die Perspektivlosigkeit in der Heimat allein, sondern um Freundschafts- und Verwandtschaftsbeziehungen in vielen Tausende von Kilometern entfernten Ländern. Mit dem Ausbau der Infrastruktur und der Schließung von Schmugglerrouten in afrikanischen Ländern kann man diese Art von Migrationswünschen nicht bekämpfen. Die EU mag Erfolge in Afrika erzielt haben, aber die Einwanderung aus den subsaharischen Ländern wird neue Wege finden. Denn es sind viel zu viele Menschen, die weg wollen und die man nicht einfach aufhalten kann.

Europa hat sich Jahrtausende lang gegen die „Migrationswünsche“ der Invasoren aus dem Orient und Afrika größtenteils erfolgreich gewehrt. Warum sollte dies nicht auch jetzt wieder gelingen? Anderenfalls wird, die weltweit gesehen kleine ethnische Minderheit der Europäer, zuerst zur Minderheit in ihren eigenen Ländern und über kurz oder lang vollständig aus der Geschichte ausgelöscht. Die Vereinten Nationen (UN) bezeichnen in der „Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes“ eine Massenüberfremdung eines Volkes als Genozid (mehr dazu hier [6]).

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Türkei verhaftet deutschen Schriftsteller

geschrieben von PI am in Deutschland,Türkei | Kommentare sind deaktiviert

Dogan Akhanli [7]Der türkischstämmige deutsche Staatsbürger Dogan Akhanli (Foto) wurde in Istanbul verhaftet [8]. Dem in Köln lebenden Schriftsteller wird von den türkischen Behörden vorgeworfen, vor 21 Jahren an einem Raubüberfall beteiligt gewesen zu sein. Der Zeuge dieses Raubüberfalls wurde nach Angaben des Vereins „recherche international“ unter Folter gezwungen, gegen den unbequemen Kritiker türkischer Politik auszusagen.

Der Zentralrat der Armenier hat in einer Pressemitteilung die Freilassung Akhanlis [9] gefordert.

Armenier fordern Freiheit für Dogan Akhanli

Der Schriftsteller Dogan Akhanli, deutscher Staatsbürger türkischer Herkunft, ist in Istanbul unter fadenscheinigen Gründen verhaftet und eingekerkert worden. Der Zentralrat der Armenier in Deutschland (ZAD) fordert die sofortige Freilassung des Autors. „Diese Verhaftung ist ein intellektueller und ein rechtlicher Skandal“, so der ZAD-Vorsitzende Azat Ordukhanyan: „Unter dem Vorwand von Ermittlungen in einem 21 Jahre zurück liegenden Fall wird hier das Recht auf freie Meinungsäußerung mit Füßen getreten. Dogan Akhanli hat mit seinen Veröffentlichungen zum osmanischen Völkermord an den Armeniern die türkische Leugnungsdoktrin heraus gefordert. Nun wird ihm sein Engagement für die Wahrheit der Geschichte und für die internationalen Menschenrechte zu einer gefährlichen Falle.“ Schon in den 1980er Jahren saß Akhanli als politischer Häftling für lange Zeit in türkischen Gefängnissen, 1991 flüchtete er nach Deutschland. Der ZAD sichert dem Schriftsteller seine volle Solidarität zu und fordert die deutschen Behörden sowie das Berliner Außenministerium auf, unverzüglich aktiv zu werden und alle diplomatischen und rechtlichen Hebel in Bewegung zu setzen, um auf die Befreiung Akhanlis hin zu wirken. Der ZAD bestreitet keinesfalls das Recht des türkischen Staates, gegen einen Verdächtigen in einem Kriminalfall zu ermitteln. Die tatsächliche Faktenlage allerdings, so der ZAD-Vorsitzende, lässt keinen anderen Schluss zu, als dass hier ein mutiger Bürger politisch verfolgt und mundtot gemacht werden soll. „Das wird nicht gelingen“, so Ordukhanyan, „kein Staat der Welt kann die Wahrheit auf Dauer unterdrücken. Das hat die Türkei seit 95 Jahren versucht – vergeblich.“

Es hat sich auch schon eine Facebook-Gruppe [10] gegründet, die ebenfalls die Freilassung Dogan Akhanlis fordert. Ruprecht Polenz ist der Facebook-Gruppe noch nicht beigetreten. Wenn schon ein Beitritt ansteht, dann aus Sicht von Polenz der der Türkei zur EU [11]. Da gehört sie schließlich hin.

» Aghet – Armenian Genocide [12]

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Levy: Dämonisierung Israels muss jetzt aufhören

geschrieben von PI am in Hamas,Israel | Kommentare sind deaktiviert

Bernard Henry Lévy [13]Einen beachtenswerten Appell des französischen Philosophen Bernard Henry Lévy an die Medien, mit der Dämonisierung Israels aufzuhören, veröffentlichte vor zwei Tagen die linke dänische Zeitung „Politiken“ [14]. Die massive Kritik gegen Israel sei heuchlerisch, so der (laut Spiegel 2010) bekannteste politische Intellektuelle Frankreichs.

Aus dem Dänischen übersetzt von PI-Leserin „Alster“:

„Die Dämonisierung Israels muss jetzt aufhören“

Die Medien der Welt wenden sich mit einer Welle heuchlerischer Kritik gegen Israel, schreibt der französische Intellektuelle Bernard-Henry Lévy.

An dem Tag, als israelische Soldaten die Schiffe mit Versorgungsgütern nach Gaza enterten, sagte ich während einer erhitzten Debatte mit einem von Netanyahus Ministern in Tel Aviv, dass es dumm war, „Mavi Marmara“ und die anderen Schiffe des Konvois vor der Gaza-Küste anzugreifen. Und die gewaltlose Inspektion des siebenten Schiffes hat zweifelsohne gezeigt, dass Israel hätte anders auftreten können und so die taktische und PR-mäßige Falle, die die Free Gaza-Bewegung aufgestellt hatte, vermeiden und gleichzeitig das Blutvergießen hätte verhindern können.

Dann muss man aber auch betonen, dass die Welle der Heuchelei, Illoyalität und Falschinformation über die Affäre, die offensichtlich nur auf einen Vorwand wartete, um zu den Weltmedien zu gelangen, ganz und gar unakzeptabel ist. Aber so ist das jedesmal, wenn der jüdische Staat stolpert und einen Fehler begeht. Unendlich viele Male wird wiederholt, dass Israel die Blockade eingeführt hat. Aber wenn man noch ein Minimum an Ehrgefühl besitzt, muss man feststellen, dass diese Blockade gemeinsam mit Ägypten an den Grenzen beider Länder zu Gaza eingerichtet wurde, und dass alle moderaten arabischen Regime das stillschweigend akzeptieren.

Wenn man sagt, dass Israel die Blockade alleine eingerichtet hat, kann das nur als Falschinformation bezeichnet werden. Die moderaten arabischen Regime sind natürlich mehr als zufrieden damit, dass andere den Einfluss dieser bewaffneten Enklave eindämmen, dieser geschaffenen Basis, die möglicherweise eines schönen Tages der militärische Brückenkopf für den Iran in dieser Region sein wird.

Der Zustand einer „totalen und gnadenlosen“ Blockade (Leitartikel im französischen Tagesblatt Liberation vom 5. Juni) [15], dass „die Menschlichkeit als Geisel“ in Gaza genommen wurde (der frühere franz. Premierminister Dominique de Villepin in der Zeitung Le Monde am selben Tag), sind auch Falschinformationen. Wir sollten uns immer daran erinnern: die Blockade gilt nur für Waffen und die Materialien, die zur Waffenherstellung gebraucht werden können. Die Blockade verhindert nicht, dass täglich zwischen 100 und 120 Lastwagen über Israel mit Nahrungsmitteln, Medizin und humanitären Gütern jeglicher Art ankommen. Die Menschlichkeit ist in Gaza nicht bedroht, und es ist eine Lüge zu behaupten, dass Menschen in Gaza Stadt vor Hunger sterben.

Man kann darüber diskutieren, ob eine militärische Blockade die richtige Strategie ist, um Ismael Haniyehs faschislamistische Regierung zu schwächen und eines Tages stürzen zu können. Aber es ist eine Falschinformation, wenn die ganze Welt über die unglaubliche Haltung der Hamas schweigt, jetzt, da der Konvoi seine symbolische Handlung ausgeführt hat: den jüdischen Staat in einer Falle festzuhalten und die Dämonisierung auf ein nie dagewesenes Niveau zu steigern. Mit anderen Worten: jetzt, wo die Israelis ihre Inspektionen durchgeführt haben und die Hilfsgüter zu denen geschickt haben, für die sie gedacht waren, blockiert Hamas diese Hilfe am Kontrollpunkt Kerem Shalom, wo sie verrottet. Darüber wird nicht berichtet.

Denn zum Teufel mit den Waren, die durch die Hände des jüdischen Zolls gegangen sind! Weg mit dem Spielzeug, das gutherzige Europäer zu Tränen gerührt gespendet haben, das aber unrein geworden ist, nachdem es stundenlang in der israelischen Hafenstadt Ashdod gelagert war! Gazas Kinder wurden als menschliche Schilde missbraucht – oder als Kanonenfutter oder Lockmittel für die Medien – von der islamistischen Bande, die vor drei Jahren die Macht durch Gewalt ergriffen hat. Das Spiel der Kinder oder deren Wünsche sind das Letzte, woran man in Gaza denkt, aber wer sagt das laut? Wer zeigt irgendeine Entrüstung?

„Liberation“ hatte kürzlich eine fürchterliche Schlagzeile – „Israel, Piratenstaat“ – die, wenn Worte noch etwas bedeuten, nur dazu beiträgt, die Legitimität des jüdischen Staates zu untergraben. Wer hat den Mut zu erklären, dass, wenn es einen Geiselnehmer in Gaza gibt, einer, der eiskalt und skrupellos die Menschen ausnutzt – besonders Kinder -, das nicht Israel ist, sondern die Hamas?

Es wurde auch eine lächerliche, aber durch den strategischen Zusammenhang katastrophale Falschinformation in einer Rede veröffentlicht, die der türkische Ministerpräsident in Konya in der zentralen Türkei hielt. Er, der selbst jeden inhaftiert, der öffentlich den Völkermord an den Armeniern erwähnt, besaß die Frechheit, vor tausenden rasenden, antisemitische Schlagwörter rufenden Demonstranten Israel Staatsterrorismus vorzuwerfen.

Und noch mehr Falschmeldungen: die Klagegesänge der nützlichen Idioten, die in die Klauen sogenannter humanitärer Kräfte geraten sind, wie im Falle der türkischen Organisation IHH: Jihadbegeisterte, antiisraelische und antijüdische Fanatiker des jüngsten Tages – sowohl Männer als auch Frauen – die wenige Tage vor der Episode ihren Wunsch, „als Märtyrer zu sterben“ äußerten.

Wie kann ein Schriftsteller vom Kaliber des Schweden Henning Mankell zulassen, dass er auf diese Weise benutzt wird? Wenn er erzählt, dass er in Erwägung zieht, seine Bücher nicht ins hebräische übersetzen zu lassen, wie kann er dann den Unterschied zwischen einer dummen störrischen Regierung und den Massen, die sich nicht mit ihr identifizieren, vergessen?

Wie kann eine Kinokette (Utopia) in Frankreich, nur weil der Manuskript-Verfasser und Regisseur Leonid Prudovsky israelischer Staatsbürger ist, die Premiere des Films „Fünf Stunden von Paris“ absagen? Und die Heuchler, die Israels Absage an eine internationale Untersuchung der Affäre kritisieren, verbreiten auch Falschmeldungen. Die Wahrheit ist, wieder einmal, viel einfacher und logischer: Das, was Israel ablehnt, ist eine Untersuchung durch den UN-Menschenrechtsrat – ein Organ, das von so stolzen Demokratien wie Kuba, Pakistan und Iran angeführt wird. Israel will eine Prozedur dieser Art vermeiden, die mit dem berühmten Goldstone-Rapport endete.

Für eine solche unseriöse Untersuchung will Israel nicht Modell stehen. Die Ergebnisse würden vorher feststehen und würden wie gehabt dazu beitragen, die einzige und einzigartige Demokratie der Region auf die Anklagebank zu setzen, ohne Mitangeklagte.

Ich bin selbst stolz darauf, an symbolischen Hilfsaktionen teilgenommen zu haben (Vietnam, Kambodscha 1979, diverse antitotalitäre Boykotte und zuletzt eine Aktion an der Grenze zum Sudan, um die Blockade aufzubrechen, die die Massaker in Darfur verbarg). Mit anderen Worten, ich bin selbst ein militanter Aktivist, um auf humanitäre Missstände und die dazugehörende Medienaufmerksamkeit hinzuweisen, aber diese Geschichte ist erbärmlich.

Umso weniger dürfen wir nicht aufgeben. Wir müssen davon Abstand nehmen, die Bilder zu verwechseln und die Werte rauf und runter umzukehren. Es ist eine verwirrende Zeit, in der wir Demokratien bekämpfen, als wären sie Diktaturen oder faschistische Staaten. Diese Sintflut von Hass und Wahnsinn im Zusammenhang mit Israel. Es werden so auch die wertvollsten Inhalte bedroht, die in den letzten 30 Jahren die Weltanschauung verändert haben, besonders die des linken Flügels.

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Leugnung kommunistischer Straftaten verboten

geschrieben von PI am in Linksfaschismus | Kommentare sind deaktiviert

Eine Regelung, an die im linksverliebten Deutschland niemand im Traum dächte, wird jetzt in Ungarn Wirklichkeit (Foto: Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán): Das Leugnen von Verbrechen kommunistischer Regime wird wie das Leugnen des Holocausts unter Strafe gestellt: Demnach wird mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren belegt, wer „den vom nationalsozialistischen oder vom kommunistischen System begangenen Völkermord oder andere Verbrechen gegen die Menschlichkeit leugnet, in Zweifel zieht oder in ihrer Bedeutung herabmindert“. Mehr… [16]

(Spürnase: Thomas D.)

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Armenier fordern Aufklärung zum Padovese-Mord

geschrieben von PI am in Christenverfolgung,Islam,Türkei | Kommentare sind deaktiviert

Luigi Padovese [17]Der Mord am Vorsitzenden der türkischen Bischofskonferenz, Luigi Padovese (Foto), beunruhigt die in Deutschland lebenden Armenier in hohem Maße. “Die Verfolgung von Christen hat in der Türkei eine jahrhundertelange Tradition”, so der Vorsitzende des Zentralrats der Armenier in Deutschland (ZAD), Azat Ordukhanyan. Er fordert von der türkischen Regierung eine lückenlose Aufklärung des Vorfalls.

Ordukhanyan: “Seit jeher müssen sich die Christen in der Türkei um ihre Sicherheit und um ihre seelische wie körperliche Unversehrtheit kämpfen. Nur durch eine rasche und umfassende Aufklärung des jüngsten Mordfalls könnte Ankara deutlich machen, dass es dieser unseligen Tradition endlich ein Ende bereiten will.” In der Türkei leben heute einige zehntausende Armenier. Erst kürzlich hatte der türkische Ministerpräsident Erdogan ihnen mit der erneuten Deportation gedroht, wenn die Diaspora weiterhin auf eine internationale Anerkennung des Völkermords von 1915 drängen sollte.

(Pressemeldung des Zentralrats der Armenier [18] in Deutschland vom 7.6.2010)

[19]

(Karikatur: Wiedenroth)

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Domradio erinnert an türkischen Völkermord

geschrieben von PI am in Armenien,Deutschland,Islam ist Frieden™ | Kommentare sind deaktiviert

[20]Vor 95 Jahren begann in der Türkei der systematische Völkermord an den armenischen Christen. In der deutschen Presse hält man sich mit Erinnerungen an den historischen Vorläufer des Holocaust zurück, könnte doch die Erwähnung des von der EU als Genozid anerkannten Verbrechens hier lebende Angehörige des Tätervolkes provozieren.

Umso mehr ist das Kölner Domradio [21]zu loben, das das mohammedanische Tabu bricht:

Es ist eines der dunkelsten Kapitel des Ersten Weltkriegs: der Völkermord an den Armeniern. Bis heute behauptet die türkische Regierung, es habe ihn nie gegeben. Am 24. April 1915 begann der Völkermord mit der Verhaftung von 235 armenischen Intellektuellen in Istanbul.

Zwischen 1915 und 1917 wurden nach Schätzungen zwischen 600.000 und 1,5 Millionen Armenier ermordet. Auch Zehntausende assyrische und andere Christen wurden während des Ersten Weltkriegs durch die damalige Osmanische Regierung umgebracht.

Im von Krisen geschüttelten Osmanischen Reich bildeten die Armenier um 1900 eine autonome Gemeinde mit eingeschränkten Rechten. Erfolge in Landwirtschaft, Handwerk und Finanzwesen weckten Neid. Für viele Türken waren die unter westlichem Schutz stehenden Christen Schuld am Siechtum und Auseinanderfallen des Reichs. Schon Ende des 19. Jahrhunderts kam es zu ersten Pogromen. Allein die Massaker von 1894 bis 1896 hinterließen zwischen 50.000 und 300.000 Tote. Als zwischen 1909 und 1912 auch die Balkanvölker auf nationale Unabhängigkeit drängten oder von den Großmächten annektiert wurden, spitzte sich die Situation zu: Die 1908 an die Macht gekommenen Jungtürken zielten auf ein einheitliches türkisches Reich, wollten Türkisch als Einheitssprache und den Islam als alleinige kulturelle und religiöse Basis durchsetzen.

Der Erste Weltkrieg lieferte die Gelegenheit, dieses Konzept durchzusetzen. Auf Befehl des Innenministeriums wurde die politische und gesellschaftliche Elite der Armenier zu Tausenden verhaftet und meist ohne Prozess hingerichtet. Zehntausende starben auf Todesmärschen in der mesopotamischen Wüste.

Nachspiel, das Rechtsgeschichte schrieb

Deutschland, damals Kriegsverbündeter der Türkei, schaute stillschweigend zu, war aber genau informiert. Der deutsche Vizekonsul in Erzurum hielt 1915 fest: „Die armenische Frage soll nun im gegenwärtigen Krieg gelöst werden“, und zwar „in einer Form, die einer absoluten Ausrottung der Armenier“ gleichkomme. Der Widerstand einer kleinen Gruppe wurde weltweit bekannt und ging in die Literaturgeschichte ein: In seinem Erfolgs-Roman „Die vierzig Tage des Musa Dagh“ schilderte Franz Werfel, wie sich im Herbst 1915 mehrere tausend Armenier am 1.700 Meter hohen Berg Musa Dagh verschanzten. Kurz bevor sie aufgeben mussten, wurden sie von einem französischen und einem britischen Kriegsschiff gerettet.

Die Gewalttaten hatten ein Nachspiel, das Rechtsgeschichte schrieb: Nach dem Weltkrieg drängten die westlichen Siegerstaaten erstmals auf Kriegsverbrecherprozesse. Ein türkisch besetztes Kriegsgericht in Istanbul stellte fest, dass die Verbrechen zentral vorbereitet wurden, und verurteilte 17 Angeklagte zum Tode, konnte aber nur drei Hinrichtungen vollziehen. Die Haupttäter flohen, wurden aber zum Teil von armenischen Attentätern ermordet.

Tabu, das langsam aufbricht

Bis heute belasten diese Ereignisse die internationalen Beziehungen. 22 Länder und das Europaparlament haben das Geschehen bislang offiziell als Genozid eingestuft. Die Deportationen seien eine Kriegsnotwendigkeit gewesen, um die Armenier an der Unterstützung der russischen Truppen und an Aufständen zu hindern, behaupten türkische Historiker bis heute. Man solle Beweise für den Völkermord vorlegen, sagt Ministerpräsident Tayyip Erdogan. Auf die jüngst erlassene Genozid-Resolution des schwedischen Parlaments reagierte er beleidigt: Wenn das nicht aufhöre, werde die Regierung die illegal in der Türkei lebenden Armenier deportieren, drohte er.

Allerdings ist das Tabu in der türkischen Gesellschaft längst brüchig geworden. Einer der wichtigsten Wegbereiter für ein Umdenken war der armenisch-türkische Journalist Hrant Dink, der im Januar 2007 von einem Nationalisten ermordet wurde. In Istanbul sollen in diesem Jahr erstmals mehrere große Kundgebungen und Gedenkveranstaltungen an das Geschehen erinnern. Auch in Hamburg wollen armenische, assyrisch-aramäische, türkische und kurdische Vertreter am Samstag an die Verfolgung erinnern.

Die Veranstaltungen fanden offenbar in großer Stille statt, jedenfalls sorgten sie nicht für Schlagzeilen in den großen Zeitungen, wie es dem Anlass angemessen wäre. Auf einen Versuch der Mindener Lokalzeitung, zur Aufarbeitung beizutragen, reagierten die Türken vor kurzem jedenfalls noch wie gewohnt. Die FAZ berichtet [22]:

Keine vier Wochen ist es her, da postierte sich ein Grüppchen türkischstämmiger Demonstranten vor der Redaktion des „Mindener Tageblatts“, um mit türkischer Flagge und Plakaten mit dem Konterfei des türkischen Staatsgründers Atatürk gegen die angeblich einseitige Berichterstattung der Zeitung zu demonstrieren. Der Auslöser: Ein Leserbrief über die Aufarbeitung des Völkermordes an den Armeniern in den Jahren 1915 bis 1917. Offenbar beeindruckt von der Belagerung druckte das „Mindener Tageblatt“ daraufhin einen Artikel, der versöhnlich gemeint war und das gegenüber der Redaktion vorgebrachte Anliegen der Demonstranten, genannt „Mindener Vorschlag“, beschreibt: „Wie in einem Gerichtsprozess“ solle von Türken und Armeniern der Sachverhalt der damaligen Ereignisse geprüft und bewertet werden.

Auch die Europaausgabe der türkischen Zeitung „Hürriyet“ reagierte – die Demonstranten hatten sie gleich mitgebracht -, nämlich mit einem Text, der sich als Aufruf liest, nach dem Beispiel des „Mindener Vorschlags“ eine europaweite Lobby gegen die Aufarbeitung des Völkermords zu gründen. Darin wird einer der Demonstranten zitiert: „Die türkische Geschichte ist rein. Wir müssen in Europa eine Einheit bilden. Der Kampf hat begonnen. Die Archive sind geöffnet. Wenn sie die Wahrheit erfahren wollen, sollen sie kommen und lesen und nicht vor einer Konfrontation weglaufen. Der Türke hat in seiner Geschichte nichts gemacht, wofür er sich schämen müsste.“

Man würde die Geschichte gern als deutsch-türkische Kleinstadtposse abtun, wäre sie nicht exemplarisch für das Vorgehen gewisser türkischer Kreise, die hierzulande versuchen, einen offenen Umgang mit dem Völkermord an den Armeniern zu verhindern – und damit dessen Anerkennung und Aufarbeitung. Es ist die Politik der Einschüchterung von Menschen, Medien und Institutionen. Aus fehlender Kenntnis der Sachlage, aus dem Wunsch, Konflikte mit den türkischstämmigen Mitbürgern zu vermeiden, knicken diese ein.

» KStA: Armenier-Genozid – Giordano nennt Erdogan „Brandstifter“ [23]

(Spürnase: Kölschdoc)

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14 Uhr: Live-Stream der Wilders-Demo in Berlin

geschrieben von PI am in Deutschland,Events,Islamisierung Europas | Kommentare sind deaktiviert

Streaming live video by Ustream [24]

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TV-Tipp: „Aghet – Ein Völkermord“

geschrieben von PI am in Menschenrechte,TV-Tipp,Türkei | Kommentare sind deaktiviert

Ermordete Armenier in Aleppo 1919 [25]Zu leider wieder mal viel zu später Stunde zeigt die ARD heute um 23:30 Uhr eine Dokumentation zum Völkermord an den Armeniern. „Aghet“ (armenisch: „die Katastrophe“) erzählt von einem der dunkelsten Kapitel des Ersten Weltkriegs: Dem Genozid an den Armeniern, bei dem zwischen 1915 und 1918 bis zu 1,5 Millionen Menschen im Osmanischen Reich (heute Türkei) ermordet wurden.

Dieser Völkermord, der sich am 24. April 2010 zum 95. Mal jährt, wurde von Raphael Lemkin, dem Schöpfer der 1948 von der UN verabschiedeten Anti-Genozid-Konvention, als der erste systematisch ausgeführte Völkermord des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Er wird allerdings bis heute von den Verantwortlichen und ihren Nachkommen geleugnet und von der Welt weitgehend verdrängt.

» Sendetermine: Freitag, 9. April 2010, 23:30 Uhr (ARD) und Dienstag, 13. April, 20:15 Uhr (Phoenix) – mit anschließender Diskussion
» Videotrailer [26]
» Spiegel: Dämonen der Vergangenheit [27]
» FAZ: Das Letzte, was ich von den Kindern sah [28]

(Spürnasen: punctum, penck, MozartKugel, Chester / Foto oben: Ermordete Armenier in Aleppo 1919)

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Polen als „Vorposten des christlichen Europas“?

geschrieben von PI am in Christentum,Islamisierung Europas | Kommentare sind deaktiviert

Piotr Slusarczyk [29]Piotr Slusarczyk* (Foto l.), stellvertretender Vorsitzender des Vereins „Zukunft Europas“, organisierte vor knapp zwei Wochen eine Demo gegen den geplanten Bau einer Moschee in Warschau (PI berichtete) [30]. Unser Polen-Korrespondent Slawomir S. hat sich mit Slusarczyk über die Aktivitäten der polnischen Moscheegegner und die Rolle Polens als „Vorposten des christlichen Europas“ unterhalten.

PI: Die Gegner Ihrer Demo gegen den Bau der Moschee werfen Ihnen vor, dass Sie in Ihrer Furcht vor der Islamisierung Polens übertreiben. Sie argumentieren, dass die Moschee in Ochota [ein Stadtteil von Warschau] einzig und allein eine religiöse Kultstätte sein soll, die – wie jede andere auch – unter Schutz der Verfassung der Republik Polen steht. Wie antworten Sie auf diesen Vorwurf?

Slusarczyk: Wir betonen immer, dass wir keine Feinde der Religion sind. Wir stellen aber sehr wohl den Widerspruch zwischen dem Inhalt des Islam und der polnischen Verfassung sowie der Menschenrechtskonventionen fest. Die Gegner des Baus einer Moschee in Krakau haben eine lange Liste von Artikeln in der Verfassung und eine Liste von Zitaten aus dem Koran gegenüber gestellt, die unvereinbar miteinander sind. Derzeit kommt das Buch „Die Rache des Gottes“ in Polen heraus, für das die bekannte Intellektuelle Prof. Agata Bielik-Robson das Nachwort schrieb. In ihrem Text schreibt sie: Die islamischen Fundamentalisten benutzen „die Strategie der Belügung der Liberalen“ – sie berufen sich laut auf das Toleranzrecht, obwohl sie selber an keine Toleranz glauben. Toleranz ist für Islamisten ein Symptom für Schwäche, sie dient ihnen nur für die Abrüstung des Feindes. Wir haben Angst, dass die Sprüche von Toleranz von Radikalen vorgeschoben werden, um die Inhalte zu verbreiten, die im Widerspruch zu europäischen Werten wie der Gleichberechtigung der Geschlechter, der freien Wahl der Religion und der Trennung von Staat und Kirche stehen.

Wie sieht Ihr Verein „Zukunft Europas“ die Rolle Polens in der Verteidigung Europas und unserer Werte vor dem islamischen Fundamentalismus?

Polen hatte die greifbare Erfahrung zweier Totalitarismen. Wir waren Opfer des Nazismus und des Kommunismus. Deutschland muss aus geschichtlichen Gründen sorgfältig seine Wörter abwägen. Die Angst vor dem Vorwurf des Fremdenhasses ist in Deutschland viel stärker und weckt größere Emotionen. Das ist die schwierige Situation für die Deutschen, die ihr Land vor dem Islamischen Radikalismus schützen wollen. Den Polen, die den Nazismus und Stalinismus durchlebten, ist Fremdenhass ein bisschen schwerer vorzuwerfen.

Polen ist als Hort des katholisches Konservatismus in Europa bekannt. Kann Polen ruhiger in die Zukunft schauen als westliche Länder?

Polen ändert sich sehr, wobei die Modernisierung viel dazu bei trägt. Die Meinung der Polen, dass konservativ gleich katholisch ist, ist nur ein Teil der Wahrheit. Die jungen Polen fühlen sich mehr als Europäer als als stereotype Polen. Wir sind in der EU, in der Schengen-Zone und planen die Einführung des Euro. Ich sehe keine Anzeichen, dass Polen eine besonders sichere Insel auf der europäischen See ist. Was in Berlin, Rom oder Kopenhagen passiert, ist ebenso wichtig wie was in Danzig, Breslau und Krakau geschieht. Ich befürchte jedoch, dass wir hier in Polen alle Fehler der Abendländer wiederholen könnten.

Wie reagieren die Polen auf Ihre Forderungen und Aufrufe? Ist die Furcht vor dem islamischen Fundamentalismus präsent?

Als wir uns für die Demo in Warschau entschieden haben, hatten wir eigentlich weniger Angst vor der Kritik der Medien als vielmehr davor, dass sie unsere Aktionen ignorieren würden. Aber die Reaktion der polnischen Journalisten hat unsere Erwartungen bei weitem übertroffen. Alle Radio- und Fernsehstationen sowie Tageszeitungen berichteten über unsere Aktion, was davon zeugt, dass Polen das Problem bemerken. Leute, die früher Angst hatten, offen über ihre Furcht zu reden, sprachen nun. Leider ist unser Anliegen teilweise radikalisiert worden und Menschen verbinden uns mit Nationalisten. Es hat hier das Zusammentreffen von Namen gegeben. Ich heiße wie ein Mann der radikalen „Liga der Polnischen Familien“ [31], habe aber mit ihm und seinen Ansichten nichts gemein.

Viele Deutsche betrachten im Kontext der Islamisierungs-Bedrohung Polen als „Vorposten des christlichen Europas“. Im historischen Langzeitgedächtnis des polnischen Volkes ist die Rolle seines Königs Jan Sobieski bei der Verteidigung Europas gegen die Türken 1683 noch sehr gegenwärtig. Kann Polen heute der Rolle als „Vorposten des christlichen Europas“ noch gerecht werden?

Ich möchte nicht über nationale Mythen sprechen. Das Problem, über das wir diskutieren wollen, ist reell und aktuell, nicht mythisch.

Welchen Standpunkt vertreten Sie bezüglich eines Beitritts der Türkei zur EU?

In dieser Sache haben wir einen klaren Standpunkt. Unser Verein partizipiert mit der europäischen Aktion „Voice for Europe”, wir sind Gegner der Aufnahme die Türkei in die EU. Ich freue mich, dass die deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel kürzlich erneut für Ankara eine privilegierte Partnerschaft vorschlug.

Vielen Dank für das Interview, Herr Slusarczyk.

*Slusarczyk ist Doktorand der Polonistik an der Warschauer Universität, Journalist und Lehrer. Als Präsident der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Interkulturelle Beziehungen, führte er zusammen mit der „Konrad-Adenauer-Stiftung“ die Debatte über Oriana Fallaci: „Die Grenzen der Freiheit der Meinungsäußerung“ und „Völkermord an den Armeniern – Ausverkauf der europäischen Werte und Geschichte“.

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