Mit einem – wie immer – sachlich fundierten und dabei wundervoll humorvoll gewürzten Beitrag setzt Michael Miersch sich in der Welt mit der Verlogenheit und der in ihrem politisch motivierten Aktionismus sinnlosen Klimapolitik auseinander. Er zeigt auf, wie sich das Handeln jener, die sich die Rettung der Welt auf die Fahnen geschrieben haben, von ihren eigenen Vorgaben unterscheidet und wie Denkverbote eine sinnvolle Klimapolitik verhindern. Denn ist das Label „umweltfreundlich“ oder „umweltfeindlich“ erst einmal in den Köpfen etabliert, gilt Nachfragen als Zynismus.

Der Artikel ist ein Hochgenuss! Wir bringen den Anfang zum Appetit anregen und hoffen, dass sich niemand die Lektüre des gesamten Beitrages entgehen lässt.

Der Wettlauf um die Weltrettung ist eröffnet. Wer wird gewinnen? Der Bayer Werner Schnappauf (Radeln am Main), der Niedersachse Sigmar Gabriel (Klimaschutz in die EU-Verfassung) oder doch wieder Al Gore, der Öko-Oscar aus Tennessee? Al Gores Chancen sind allerdings gesunken, seit bekannt wurde, dass er in seinem Haus über zwanzigmal mehr Strom verbraucht als ein Durchschnittsamerikaner. Um das auszugleichen kauft Al sogenannte Emissionszertifikate, Anteile an Projekten, die den Kohlendioxidausstoß reduzieren sollen. Praktischerweise gehört ihm die Firma, die diese Ablassbriefe verkauft. So schön kann Recycling sein.

Hieß es vor einem Jahr noch „Du bist Deutschland“, erreichen wir jetzt höhere Sphären: „Du bist das Klima“. Tu was, sonst schwappt die Nordsee demnächst an die Alpen. Schließlich kann man als Normalkonsument auf vieles verzichten: warmes Wasser, wohlige Raumtemperatur, Autofahren, Flugreisen, Obst und Gemüse aus Übersee. Aber gern!

Wir würden es allerdings mit mehr Begeisterung tun, wenn jene, die sich solche Vorschläge ausdenken, sich auch selbst daran hielten. Doch zwischen tadellosen Presseerklärungen und persönlichem Verhalten klafft eine peinliche Lücke, die Psychologen kognitive Dissonanz nennen. Auch Werner Schnappauf fliegt gern in den Süden, und wenn Sigmar Gabriel in der Bahn sitzt, fährt der Chauffeur mit dem Dienstwagen hinterher. Andere Klimaretter pendeln als Abgeordnete seit Jahren munter zwischen Bonn und Berlin, oder als Europa-Abgeordnete zwischen Brüssel und Straßburg. Und die S-Klasse-Karossen der Kabinettsmitglieder schlucken so ordinär wie Al Gores Heizung. Die 500 Meter vom Bundestag zur Sondervorführung von Gores Katastrophenfilm legten viele Abgeordnete im Dienstwagen zurück. So weit, so menschlich.

Nicht nur die da oben, wir alle sind Sünder. Vor allem jene Kreise, in denen es zum guten Ton gehört, beim Ökobauern zu kaufen, für Greenpeace zu spenden und grün zu wählen. Während Normalverdiener schon aus Kostengründen bei Sprit und Heizung sparen müssen, verbraucht der moralisch gerüstete Mittelstand reichlich Ressourcen, um die Welt zu retten. Allen voran Zehntausende Delegierten und Aktivisten, die in immer schnellerem Rhythmus für Klima- und Umweltkonferenzen um den Globus jetten.
Diese Schicht hat schon als Schülersprecher gelernt, ihre Interessen durchzusetzen. Während die proletarische Bierdose verteufelt wird, steht die Einwegflasche für Wein unter Naturschutz. Zufall? Auch das schicke Energiesparhaus im Grünen hat eine schlechtere Ökobilanz als die Mietwohnung in der Stadt, besonders wenn die Akademikerfamilie aus der Idylle mit zwei bis vier Autos täglich zu ihren Arbeitsplätzen pendelt. Als schlimmste Feinstaubschleuder haben sich inzwischen die Kaminfeuer herausgestellt, an denen Bildungsbürger gern ihre ökosensible Seele wärmen.

(Spürnase: spital8katz)

» Buchtipp: Lexikon der Öko-Irrtümer von Dirk Maxeiner und Michael Miersch
» Hervorragender Beitrag von Wolf Lotter mit Dank an Philipp E.: Zweifel am Klimakterium
» Outcut TV: Der globale Erwärmungsschwindel

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61 KOMMENTARE

  1. Am Allerbesten ist das Schild:

    Klimawandel stoppen!

    http://tinyurl.com/37va8t

    Das erinnert mich an den sinnfreien Spruch:

    „Freiheit für Grönland, weg mit dem Packeis!“

    Wo sind die Ideale derer hin, die damals für die Freiheit Grönlands eintraten? Alles schon vergessen? Wird die Freiheit des wunderbaren Grönland, dessen Einwohner schon fast 1000 Jahre unter der Okkupation des Eises schmachten, für das Linsengericht der eigenen Sicherheit verkauft? Wo ist er hin, Euer revolutionärer Schwung, der bereit ist, für mietfreies Hausen, Polizisten den Schädel einzuschlagen? Habt Ihr ihn in den Vorzimmern Eurer Verwaltungsposten abgegeben?

    Lasst Ihr das heldenhafte grönländische Volk nun endgütig im Stich?

  2. Anmerkungen:

    -zunächst grundsätzlich: die Masse ist dumm. Nicht weil der Einzelne in der Masse dumm wäre. Sondern weil jeder, der viele Menschen bewegen will, sich sorgen muß, von den Meisten verstanden zu werden. Darum ist es ein Erfordernis ökonomischen Einsatzes von Psychoenergie, nur Einfaches und leicht Verständliches zu sagen, in der Hoffnung, daß es von möglichst vielen verstanden wird.
    Wer sich daher in Feldern bewegt, welche mit dem Verhalten von Massen von Menschen zu tun hat, muß die Gesetze der Masse respektieren. Außer der Dummheit ist ein weiteres Gesetz der Masse das Herdenverhalten.
    Das Vorgehen der Politiker, generell, und so auch in der Klimadebatte, respektiert nun die Gesetze der Masse, indem versucht wird, Herdenbewegungen zu erzeugen mit möglichst einfachen Parolen.
    Würde man dem Zusammenhang von CO2-Emission und Klimaerwärmung zustimmen, so wäre das Verhalten der Politiker nicht zu kritisieren, da sie möglichst wirkungsvoll etwas im Klimabereich bewegen wollen: eben durch massentaugliche Kampagnen.

    Wie man Massen zu einem bestimmten Verhalten bewegt auf andere Art als durch Kampagnen, ist Thema eines Ansatzes, den ich promote, s. link unter „Pit“ (oben) (Undina-Theorie suchen).

    -ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt: regenerative Energien machen von mohammedanischem Öl unabhängiger.
    Eine Kampagne, von mohammedanischem Öl unabhängiger zu werden, wäre in der Islamischen Union Europa vermutlich gesetzlich verboten. Vielleicht ist das ein Grund, warum kluge Menschen die Ölsubstitution darum auf der Klimaschiene verkaufen.

    -es erweist sich das bekannte:
    „Windkraftanlagen ersetzen also keine Kohlekraftwerke, sondern brauchen sie.“: halten sie den Leser wirklich für so blöde? Ist Karneval, 1. April? Unter normalen Umständen wären Aussagen von solcher Intelligenz das KO.
    -dto: „… nach deutscher Art von vornherein einige Technologien ideologisch ausgeschlossen würden.“:
    Atomenergie wird nicht aus ideologischen Gründen ausgeschlossen, sondern weil die Entsorgung nicht gesichert ist und weil ein GAU reicht, um ein Land zu zerstören. Sie ist ein Killer, und wer an mein Genom will, schaut erstmal in den Lauf einer Pistole (soviel zur Intelligenz, massenhaft mit mutagenen Substanzen herumzuhantieren).
    Grüne Gentechnik wird nicht aus ideologischen Gründen abgelehnt, sondern weil der Versuch, schlauer als einige hundert Millionen Jahre biotechnologischer Ingenieurskunst, das trial und error der Evolution, zu sein, uns unser Resultat in der Evolution anzeigen wird, nämlich das Ende dieses trials.

    -dto dummes Gequatsche zu Wasserkraft, Bränden in den Tropen (soweit sie zufällig sind) etc.etc..

  3. @ Pit: Kritisieren, was andere tun oder sagen, ist erlaubt. Maxeiner und Miersch als Idioten zu bezeichnen, gehört in die Kategorie „Beleidigung“ und wird entsprechend zensiert. Es handelt sind übrigens um zwei Menschen – und sehr nette, intelligente und humorvolle noch dazu.

    Beate

  4. Das geilste ist ja der Biosprit, für den der Regenwald gerodet wird um Raps und anderen Dreck anzubauen und folglich weniger CO2 abgebaut wird durch Bäume. (das soll nicht heißen CO2 wäre etwas schädliches, nur die Logik der Ökofritzen)

  5. Naja, CO2 IST schädlich für uns und der Sauerstoffanteil in unserer Luft nimmt seit Jahrzehnten gewaltig ab. Sauerstoff aber brauchen wir zum Leben. Insofern macht es schon deswegen Sinn, den Co2-AUsstoß nicht ungebremst steigen zu lassen.

  6. @#6 Daniel

    Ohne CO 2 wären wir aber am Arsch oder was meinst Du, woraus Pflanzen Sauerstoff herstellen?

    Wortgleichung für die Photosynthese:
    Aus Kohlenstoffdioxid und Wasser entsteht – durch Energiezufuhr (Licht; Chlorophyll) – Traubenzucker und Sauerstoff.

    Wir sollten uns also darum kümmern, die Sauerstoffproduzenten zu vermehren und nicht, sie für Ackerfläche, tolle Möbel und Biosprit abzuholzen. Naja, was heisst wir. Die Schwachköpfe sitzen in anderen Erdteilen.

  7. Daniel, bitte … man kann fast den Eindruck bekommen, daß Mathematik und Chemie nicht deine Lieblingsfächer waren. Der Anteil des CO2 an der Luft beträgt ca. 0,04% – nicht 4% oder gar 40% wie man angesichts der Klimahysterie vermuten könte 😉 !

    Und wie dir jeder Gewächshausbetreiber oder Aquarianer bestätigen wird, führt ein etwas erhöhter CO2-Anteil dazu, daß Pflanzen mehr Biomasse und mehr Sauerstoff erzeugen – das O2 in CO2 steht für Sauerstoff.

    Interessant: In dem Experiment „Biospäre “ ist den Insassen irgendwann tatsächlich der Sauerstoff ausgegangen – weil der verbaute Beton noch jahrelang CO2 aufnimmt und es so aus dem Biokreislauf entnimmt. Das CO2 wär kein Problem (Pflanzen nehmen es auf…) gewesen, das durch die Bindung fehlende O2 brachte das Experiment zum Scheitern.

  8. @ #7:

    Das ist mir durchaus klar. Aber das CO2, das Menschen und Tiere ausstoßen, würde dafür problemlos reichen. Wir müssen also nicht durch die Industrie tonnenweise CO2 in die Luft pumpen um damit die Pflanzen zu retten 😉

  9. Daniel, erklär uns bitte, wieso CO2 gefährlich für uns ist. Da ich gelernt habe, dass CO2 ein völlig ungiftiges Gas ist, würde mich das sehr interessieren. Bei einem Anteil von 0,04% in der Luft mache ich mir auch wenig Sorgen, dass das böse CO2 mir meinen Sauerstoff wegnimmt.

    > Grüne Gentechnik wird nicht aus
    > ideologischen Gründen abgelehnt,
    > sondern weil der Versuch, schlauer
    > als einige hundert Millionen Jahre
    > biotechnologischer Ingenieurskunst,
    > das trial und error der Evolution,
    > zu sein, uns unser Resultat in der
    > Evolution anzeigen wird, nämlich
    > das Ende dieses trials.

    Was ist das denn für ein Schwachsinn?? Dann nimmt Pit wohl auch keinerlei Medikamente. Denn auch die sind der (erfolgreiche) Versuch, sich über die Millionen Jahre Evolution hinwegzusetzen. Und allen, die an genetisch bedingten Krankheiten oder Behinderungen leiden, kannst du ja sagen, sie wären halt ein error der Evolution.

  10. Müssen wir nicht, aber wir müssen es auch nicht zu astronomischen Kosten reduzieren, um unser Gutmenschengewissen zu beruhigen.

  11. @ willow:

    Auch das ist mir bekannt. Aber vergleich die 0,04 % mit den Werten der vergangenen zweihundert Jahre. Ich sage ja nicht, dass wir im Rande einer „Sauerstoff-Katastrophe“ stehen, aber zu behaupten, CO2 sei was gutes ist nunmal aus unserer (menschlichen)Sicht falsch.

    Und die Rechnung, „je mehr CO2 umso mehr Sauerstoff produzieren Pflanzen“ ist so auch nicht richtig und stößt sehr schnell an ihre Grenzen.

  12. letzten donnerstag zeigte der britische fernsehkanal channel 4 einen dokumentarfilm mit dem titel „the global warming swindle“, in dem führende klimaforscher der these vom menschengemachten klimawandel widersprechen. einige der wissenschaftler wurden im un- klimabericht wahrheitswidrig als unterstützer der klimakatastrophentheorie genannt.
    können auch deutsche den film (1:15 h) irgendwo sehen? na klar! bei outcut TV:

    http://short4u.de/45f3cb7c7c8f3

  13. Daniel, wie ich schon mehrfach erläutert habe bin ich sehr für Umweltschutz. Und ich bin auch für nachwachsende Rohstoffe – aber bitte auf den riesigen durch EU-Subventionen stillgelegten Agrarflächen, nicht auf Äckern in der „3.Welt“ die neu auf abgeholzten Urwältern für „unseren“ Umweltschutz angelegt werden.

    Aber man sieht an dieser Reaktion „immer mehr giftiges CO2 – dramatisch sinkender Sauerstoffanteil in der Luft“ wie weit die Klimahysteriker die Bevölkerung schon gebracht haben.

    Nur um zu zeigen, daß es eine Hysterie im luftleeren Raum ist – Daniel, Piet, um wieviele Prozente hat den der Sauerstoff abgenommen?

    Bei S&W wird das Thema z.Zt. übrigens auch gerade lebhaft diskutiert…
    http://www.s-and-w.de/?p=1960

    Fast noch lustiger ist ja der Temperaturanstieg selbst. Daß es einen Anstieg gibt, schein ziemlich deutlich zu sein -obwohl es auch Gegenbewegungen gibt. Aber die Dramatik des Anstieges ist dann besonders hoch, wenn man ausschließlich die Werte von konventionellen Wetterstationen nimmt (die früher am extremen Stadtrand standen, heute meist inmitten ausgedehnter Vorstädte). Deren gemessene Werte stehen zwar in starkem Wiederspruch zu Baumringen, Korallen und auch satellitengestützten Messungen – aber sie zeigen eben besonders „schön“ die Dramatik des Klimawandels. Baumringe sind da viel nüchterner (aber eben auch näher an der Wirklichkeit).

    http://www.klimanotizen.de/2005.02.13_Landnorth_of_20N_temperature_anomaly.jpg

    Weshalb werden wohl solche Kurven nicht veröffentlicht? Klimanotizen ist übrigens eine seehr interessante Seite!

  14. > Aber man sieht an dieser Reaktion
    > „immer mehr giftiges CO2 – dramatisch
    > sinkender Sauerstoffanteil in der
    > Luft“ wie weit die Klimahysteriker
    > die Bevölkerung schon gebracht haben.

    Das ist echt schon erstaunlich! Obowhl 99,96% der Luft kein CO2 sind, haben manche anscheinend wirklich Angst, an den 0,04% zu ersticken. Oder der Pit: „Schon ein GAU reicht aus, um ein Land zu zerstören“. Nicht mal eine handvoll erfolgreich gezündeter Atombomben reicht aus, um ein Land wie Deutschland auch nur annähernd zu zerstören! Es ist mir ein ganz großes Rätsel, wieso so viele Menschen derartig anfällig für diese Art der Hysterie sind.

  15. Weil die Welt zu kompliziert ist, um alles immer zu berücksichtigen – deshalb zieht sich der Mensch auf Denkschablonen zurück. Typisch menschlich. Aber leider führt das dazu, daß jährlich ca. 200 000 Tote durch den Steinkohlebergbau ausgeblendet werden, die „Opfer von Tschernobyl“ (je nach Zählweise insgesammt -also in über 20 Jahren- zwischen 2000 und 20 000 Tote) sind dagegen allgegenwärtig.

    Und die Klimadiskussion läuft ähnlich: Deutsche Kohlekraftwerke werden irgendwie als gegeben hingenommen, der Auto- und Flugverkehr jedoch ist ein echtes Problem, täglich wird in Presse, Rundfunk und Fernsehen dramatisch berichtet…

  16. zu #10 und 15, J-B:
    ich beziehe mich auf Veränderungen des Genoms durch Evolution. Medikamente haben damit nichts zu tun. Oder meinst du, ich habe gesagt, der Mensch darf keinen Finger bewegen, weil nur die Evolution sich bewegen darf? Bitte genauer differenzieren.
    Und falls du auf die Möglichkeit von Gentherapie anspielst: sollte sie trotz vermutlich viel größerer als erwarteter Komplexität des Zusammenhangs zwischen Genen und Merkmalen gelingen, so ist es doch ein anderer Fall als die Grüne Gentechnik, wo durch Menschen veränderte Gene massenhaft ausgebreitet werden.

    Grüne Gentechnik bringt irreversibel genetische Veränderungen in die Biosphäre, welche nicht in einem viele Millionen Jahre langen Verfahren ihre Tauglichkeit für die Umwelt des Menschen bewiesen haben. Das spielt mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen und ist ein Hazard eines Irrsinnigen.

    Ein GAU macht also nichts? Warum bemüht man sich dann so, ihn zu vermeiden? Die Sorge darum ist Hysterie? Dann hast du gewiß Uran in deiner Wohnung gelagert? Weil es ja nichts macht?

  17. Fallouts sind wirklich etwas sehr, sehr Schlimmes und die Schäden können Deutschland in Teilen unbewohnbar machen. Aber gibt es eine funktionierende Alternaive?(Bewusst so geschrieben) Den grössten Teil des elektrischen Stroms verbraucht die Industrie. Entweder wir gehen das Risiko ein oder wir werden ein Agrarland. Hat auch sein Gutes. Die Muslime werden das Land auf der Suche nach fetteren Weidegründen verlassen.

  18. Die Diskussion mit der Gentechnik ist ähnlich – da ängstigt sich die Bevölkerung, weil durch Menschen veränderte Gene massenhaft ausgebreitet werden.

    Schrecklich! Natürliche Gene gut, mutierte Gene schlecht. Nur isolierte Inseln sind gut, kein Austausch mit dem Rest der Welt, keine Veränderung…

    Gerade bei der Entwicklung von Medikamenten wird massiv die Gentechnik eingesetzt – anders wäre der Wettlauf mit Bakterien und Viren die unsportlicherweise auf Mutation setzen schon seit Jahrzehnten nicht mehr zu halten. Und natürlich ist es für ein Ökosystem viiiiel gesünder, Gene aus aller Welt einzuschleppen als den vorhandenen Genpool durch behutsame Veränderungen besser an die Umgebung zu adaptieren – wie das seit ewigen Zeiten bei der Zucht gemacht wurde und wird. Nur daß bei der Zucht zufällige, nicht in ihren Ergebnissen vorhersehbare Mutationen genutzt werden (Versuch und Irrtum im Dienste der unnatürlichen Auslese) wärend bei der Gentechnik vorsätzlich etwas verändert wird: der einzige Unterschied ist, es geht schneller und die Chance auf eine gewünschte Veränderung ist größer.

    PS: Für dich sind alle, die in Deutschland (also unter höchsten Sicherheitsauflagen) Kernkraft befürworten nur auf einen GAU aus… für die Umwelt ist es weitaus besser, wenn wir stattdessen Atomstom aus den weiten, wilden Osten beziehen! Noch besser und ökologisch unbedenklicher wird der ausländische Atomstrom, wenn man ihn mit dem Label „grün & ökologisch“ versieht.

  19. #17 Pit (11.03.07 12:32)

    „Dann hast du gewiß Uran in deiner Wohnung gelagert? Weil es ja nichts macht?“

    Was soll das machen?

    Ich hab nach Schotterung meiner Einfahrt abgebrannte Kernbrennstäbe verlegt. Nach der Feinsplittschotterung und dem Velegen von Betonsteinen hab ich ne Spitzeneinfahrt.
    Muß nie wieder Schneeräumen. Taut allem wech.
    Und wir könn`jetz alle Musik direkt an der Steckdose hörn.
    Echt!

  20. zu #19 willow :
    „Gerade bei der Entwicklung von Medikamenten wird massiv die Gentechnik eingesetzt“ ich bin zwar kein Experte, aber ich glaube, du hast keine Ahnung. Mit gentechnisch veränderten Organismen werden vielleicht Medikamente produziert, aber nicht entwickelt. Diese Medikamente dienen nicht dem Kampf gegen Bakterien und Viren.

    „… Gene aus aller Welt einzuschleppen als den vorhandenen Genpool durch behutsame Veränderungen besser an die Umgebung zu adaptieren“
    wie ich sagte: ich glaube nicht, daß der Mensch so schlau ist wie Millionen Jahre Sich-Aufeinander-Einspielen. It´s anyone´s guess.

    „Für dich sind alle, die in Deutschland (also unter höchsten Sicherheitsauflagen) Kernkraft befürworten“….:
    Pisa? Texttverständnis? Logik? Intellektuelle Redlichkeit? Wo sagte ich, daß ich Atomkraft außerhalb DE gutheiße, aber innerhalb nicht?
    Ich vermnute, daß, hätten wir die Summen, welche für die Entwicklung der Kernkraft ausgegeben wurden und werden, in die Entwicklung regenerativer Energiegträger gesteckt, wir heute heute keine Energie sorgen mehr hätten.

    Ich vermute, die Kernenergie wurde eingeführt, um die Infrastruktur für die Herstellung von Atomwaffen zu erhalten. Das könnte der ausschlaggebende Punkt bei der Entscheidung für Kernenergie gewesen sein.
    Ein Bekannter von mir arbeitete in den 70ern am Kernforschungszentrum Karlsruhe und wunderte sich dort über die Studenten aus den islamischen Ländern. Ihm sei klar gewesen, daß sie da waren, um Kerntechnik für den Bau von Kernwaffen zu lernen.

  21. @#23 Pit

    „Ich vermute, die Kernenergie wurde eingeführt, um die Infrastruktur für die Herstellung von Atomwaffen zu erhalten.“

    Falsch. Weil das Atom als Heilsbringer gesehen wurde, so wie heute die Gentechnik.

  22. Danke, D.N. Reb, daß du mich erinnerst, denn gerade das hatte ich noch schreiben wollen:
    gerade das Schicksal der Atomenergie ist ein Beispiel dafür, daß eben keineswegs alle Ideen des Menschen, die technisch umsetzbar sind, auch gute Ideen sind.
    Und das kann für die grüne Gentechnik und andere Bereiche der Gentechnik genauso gelten.

  23. Jaja Pit, du bist der Allerschlaueste… mit Argumenten iss nicht weit her bei dir, aber den Gegenüber beleidigen kommt immer gut. Aber iss schon klar, wer Recht hat – und stark im Glauben ist! – braucht sich nicht auf unser Niveau herabzubegeben und auf konkrete Argumente eingehen…

  24. Nun ärgert mal den Pit nicht zu sehr, sonst geht ihm doch noch für den allabenddlichen Gesprächskreis in seiner Kommune der zementierte ideologische Blick verloren. Pit gehört für mich in die Kategorie der Leute, mit der die Welt wirklich untergeht. Denken ist bei ihm nur erlaubt, wenn es seiner Weltsicht entspricht. Wer Atomernergie für unvertretbar gefährlich hält, ist doch ein Narr, wenn er diese hier nicht will, aber gleichzeitig keine Alternativen für mindestens noch ein halbes Jahrhundert aufzeigen kann. Auch wenn wir selbst das letzte Stück freier Natur mit Windparks zugepflastert haben, jedes Dach Solarzellen hat, wird es nach dem derzeitigen Stand der Technik für uns als Industrieland nicht reichen. Also brauchen wir noch ein gutes Stück konventionell hergestellte Energien oder wir machen uns vom Ausland abhängig. Ein Abschalten der Atomkraftwerke hieße für eine längere Zeit noch mehr Gas- und Kohlekraftwerke. Tolle Lösung. Da auch das die grünen Fundis wieder auf den Plan rufen wird, bleibt nur der Einkauf von Strom im Ausland. Und was wird das sein, weil am billigsten? Atomstrom. Insofern ist jeder Gegner von Atomstrom, der an dem jetzigen Ausstiegszeitplan für D festhält, ein indirekter Förderer von Atomkraftwerken bei unseren Nachbarn. Nihct nur, weil sie uns bald als gute Kunden haben, sondern weil es im eben – sorry ich wiederhole mich – für die nächsten 50 Jahre keine deckende Alternative gibt. Das einstamls führende Land in der Forschung und Technologie für Reaktorsicherheit gibt sein Wissen und Können leichtfertig weg. Alles nur wegen der Ideologie, die häufig nahe an der Idiotie ist, sofern sie Realitäten nicht wahrhaben will.

  25. „…sonst geht ihm doch noch für den allabenddlichen Gesprächskreis in seiner Kommune der zementierte ideologische Blick verloren.“

    Polemik mag Spaß machen. Aber offensichtliche Fehleinschätzungen diskreditieren den Sprecher. Bedenke das, im Überschwang des Hohns.

  26. @Willow

    Pfropfen oder Auslese von Pflanzen nach erwünschten Eigenschaften ist meiner Ansicht nach etwas anderes als unterm Elektronenmikroskop an DNS-Strängen herumzufummeln. Halte mich da ruhig für altmodisch oder übervorsichtig. Nicht alles was der Mensch kann sollte er auch tun.

  27. Ich habe offensichtlich nichts darüber gesagt, wie wir jetzt mit Atomkraft zu verfahren haben. Ich sagte, ich halte sie für unakzeptabel, ich sei der Meinung, mit gleichem Geld wären wir mit anderen Energien weiter, und sie existiere auch aus militärischen Gründen.
    Darauf gehst du nicht ein, sondern bringst die o.g. Unterstellung, ich hätte mich zum aktuellen Stand der Frage der Energieversorgung geäußert.

    Inwiefern ist meine Risiko-Bewertung eine Ideologie?

    Ich habe m.E. sachlich und logisch argumentiert, willow aber behauptet, ich brächte keine Argumente.

    spitalkatz unterstellt, ich sei gegen alles Neue. Ich stellte dezidiert dar, warum ich gerade gegen diese bestimmten Neuerungen Kernenergie und Grüne Gentechnik bin.

    Du behauptest, ich habe einen ideologisch zementierten Blick. Da ich nicht sehe, inwieweit das aus meinen hiesigen sowie anderen postings bei PI folgt, scheint es mir offensichtlich, daß eine Fehleinschätzung vorliegt.

  28. @D.N. Reb :

    Ich weiß, Pfropfen oder Auslese von Pflanzen, das klingt so schön vorindustriell hobbitmäßig – das kann doch wirklich nicht schlecht sein…

    Um nur ein Beispiel zu nennen: So gegen Mitte des 19. Jahrhunderts propften Weinbauexperten mit amerikanischen Reben herum. Das Ergebniss war die fast vollständige Vernichtung des europäischen Weinanbaus.

    Die Ergebnisse der Gentechnik sind sicher nicht ohne Risiko, aber immerhin werden sie zunächst sehr isoliert gehalten und dann umfangreichen Tests unterzogen.

    Wie gesagt, nicht ohne Risiko, aber immerhin unter sehr strengen Auflagen. Wenn ich dagegen bedenke, was alles unter dem harmlos klingenden Etikett „naturidentisch“ in unsere Lebensmittel gekippt wird -ohne eine ernsthafte wissenschaftliche Prüfung!- wird mir Angst und Bange.

  29. In den verschiedensten Debatten ist es immer wieder erstaunlich, mit welchen Aussagen um sich geworfen wird, ohne auch nur im Mindesten die Realität zu berücksichtigen. Und auch in der Energietechnik gilt: gegen Fakten und physikalische Gesetze Politik zu machen, ist ziemlich widersinnig.
    Im Folgenden sind ein paar Gedanken zu verschiedenen Themen aus der Energietechnik festgehalten, die möglicherweise interessant sein dürften, um sich eine Meinung zu diversen Diskussionsbeiträgen zu bilden.
    Zu beachten ist, dass viele Aussagen verkürzt dargestellt werden, um verständlich zu bleiben und verwirrende technische Details außen vor zu lassen. Das ändert aber nichts an der Richtigkeit der Aussagen (sofern es sich nicht um Meinung handelt – die kann bekanntlich weder richtig noch falsch sein, nur gut oder schlecht begründet).
    Die Kernenergie
    Keine andere Energieform hat einen ähnlich schlechten Ruf in Deutschland wie die Kernenergie. Die Kritik entzündet sich immer wieder an den gleichen Punkten:
    Unfallrisiko
    Insbesondere der GAU im Kernkraftwerk Tschernobyl wird gerne zitiert, um auf die Gefährlichkeit der Kernenergie hinzuweisen.
    Allerdings sollte man dabei nie vergessen, dass die in Tschernobyl (und einigen anderen osteuropäischen Ländern) verwendete Reaktortechnik sich grundlegend von der in Deutschland gebräuchlichen unterscheidet. Haupteinsatzzweck dieser Reaktoren war die Gewinnung von waffenfähigem Plutonium – dass nebenher auch noch Strom erzeugt wurde, war mehr ein angenehmer Nebeneffekt. Um eine optimale Plutionium-Brutrate zu erreichen wurde als Funktionsprinzip der graphitmoderierte Druckröhrenreaktor gewählt.
    Insbesondere der Moderator (dieser ist notwendig, um die bei der Spaltung entstehenden Neutronen abzubremsen, da bei langsamen Neutronen die Wahrscheinlichkeit, dass bei Aufprall auf ein Uran 235-Atom dieses sich spaltet, deutlich höher ist – bei ungebremsten Neutronen kommt die Kettenreaktion sofort zum Erliegen) ist hierbei unglücklich gewählt, wenn man Sicherheitsaspekte betrachtet. Zwar ist Graphit in gewisser Hinsicht ein „besserer“ Moderator als das in Deutschland verwendete normale Wasser, weil es deutlich weniger Neutronen absorbiert und daher der Reaktorkern bei gleicher Größe mehr Leistung entwickeln kann und die Uranausnutzung besser ist, allerdings hat Graphit auch schwerwiegende Nachteile: zunächst ist dessen Moderationsfähigkeit über einen sehr großen Temperaturbereich nahezu konstant, während Wasser bei höherer Temperatur an Dichte verliert und damit die Moderationsfähigkeit rapide abnimmt (-> inhärente Reaktorsicherheit; bei (z.B. unkontrolliert) steigenden Temperaturen keine Moderation mehr -> Erliegen der Kettenreaktion). Weiterhin ist Graphit brennbar, was sich insbesondere in Tschernobyl unangenehm ausgewirkt hat.
    Das Druckröhrenprinzip ist ebenfalls ein Unsicherheitsfaktor. Jede Druckröhre für sich ist praktisch ein eigener Reaktor mit Graphitummantelung, der geregelt werden muss. Unter ungüstigen Umständen kann sich nun innerhalb einer Graphiträhre eine eigene Kettenreaktion halten, wenn die Kühlung durch Wasser ausfällt und dadurch die Absorption von Neutronen im Wasser abnimmt, wodurch die Moderationsfähigkeit des Graphits nochmal zunimmt.
    All diese Dinge führen dazu, dass die Reaktoren vom Tschernobyl-Typ einen sogenannten positiven Dampfblasenkoeffizienten haben – der Reaktor ist also inhärent so ausgelegt, dass er zur Leistungsexkursion neigt, und wird nur durch technischen Eingriff (Steuerstäbe) daran gehindert. Das hat sich als Achillesferse erwiesen, insbesondere in Kombination mit den in Tschernobyl verwendeten, motorisch betriebenen Steuerstäben, die von unten in den Reaktor eingefahren werden und nur mit begrenzter Geschwindigkeit bewegt werden, die sich im Falle einer Leistungsexkursion als völlig unzureichend erwiesen hat. In deutschen Kraftwerken sind Notabschaltstäbe magnetisch gesichert aufgehängt und werden bei Notfällen einfach in den Reaktor „fallengelassen“. Die normalen Steuerstäbe sind zudem hydraulisch betrieben und können deutlich schneller bewegt werden.
    Deutsche Reaktoren haben einen negativen Dampfblasenkoeffizienten, d.h. schon bei Beginn einer sich abzeichnenden Leistungsexkursion wird durch den Temperaturanstieg des Kühlwassers, welches gleichzeitig als Moderator dient, die Leistung wieder nach unten reguliert, weil durch die viel geringere Dichte die Moderationsfähigkeit stark abnimmt. Dadurch wird aufgrund von unabänderlichen physikalischen Gesetzen Sicherheit garantiert.
    Da in Deutschland Reaktoren auch gegen postulierte Szenarien abgesichert sein müssen, gibt es noch einen weiteren Unterschied zu den Reaktoren des Tschernobyl-Typs, und zwar die Rückhaltevorrichtungen bei einem tatsächlichen schweren Unfalls mit Kernschmelze. Um ein Entweichen von Radioaktivität in die Umwelt zu verhindern, ist um das Containment des Reaktorkerns der Reaktorsicherheitsbehälter gebaut. Dieser absolut dichte Stahlbehälter, der zum Druckausgleich über Ventile verfügt, die wiederum über ein Filtersystem mit der Außenwelt verbunden sind, sorgt dafür, dass keine Strahlung die Außenwelt erreichen kann. Diese Sicherheitsbarriere fehlte beim Tschernobyl-Reaktor völlig. Nach unabhängigen Untersuchungen hätte eine derartige Barriere den Austritt von radioaktivem Material vollkommen verhindert.
    Zusammenfassend kann man also sagen, dass sowohl prinzip- und bauartbedingt als auch von den Sicherheitseinrichtungen her ein Kernkraftwerk in Deutschland als sicher gelten kann. Leider gilt dies für viele Kraftwerke, hauptsächlich in Osteuropa, nicht im mindesten.
    Transport
    Die vielfältigen Berichte in den Medien zum Thema Castor-Transporte haben die Bevölkerung dank unsinniger Panikmache hinreichend verunsichert. Deshalb hier ein paar interessante Fakten rund um die Castor-Transporte.
    Ein Castor-Behälter muss, bevor dessen Einsatz genehmigt werden kann, zahlreiche Tests durchlaufen. Dazu gehören Falltests aus 200m auf Wüstenboden, aus 9m auf eine massive Stahlarmierung, die auf einem stabilen Betonfundament montiert ist und aus 3m auf einen Stahldorn. Hinzu kommen extreme Kälte- und Wärmetests, um das Material auf seine Festigkeit bei extremen Bedingungen zu testen.
    Befürchtungen, dass bei einem Unfall während des Transports der Castor-Behälter in irgendeiner Weise beschädigt werden könnte, sind also absurd, da die Transporte bei sehr niedriger Geschwindigkeit stattfinden und so die denkbaren Belastungen bei einem Unfall deutlich geringer sind wie die durchgeführten Belastungstests. Selbst wenn der unwahrscheinliche Fall einträte, dass der Castor leckschlägt, ist die entweichende Radioaktivität so gering, dass keine direkte Gefahr für Leib und Leben davon ausgeht.
    Entsorgung
    Insbesondere die notwendige Endlagerung extrem langlebiger radioaktiver Stoffe wird immer wieder als K.O.-Kriterium gegen die Kernenergie verwendet. Dabei wird insbesondere ins Feld geführt, dass noch kein gesichertes Endlager zur Verfügung steht. Das ist durchaus richtig, allerdings fehlte auch bislang der politische Wille, tatsächlich geeignete Endlager zu erkunden – von den diversen Versuchen, Endlager an gewissen Standorten aktiv zu verhindern, ganz zu schweigen. Im Moment sieht es so aus, wie wenn ein Salzstock zur Endlagerung geologisch geeignet wäre, allerdings ist ein Endlager in Gorleben wohl aus politischen Gründen kaum durchsetzbar, selbst wenn es sich als vernünftige Variante herausstellt.
    Allerdings ist zu beachten, dass eventuell ein Endlager für den bisher angenommenen Zeitraum von etwa 20000 Jahren der sicheren Verwahrung gar nicht notwendig ist. Durch die neuentwickelte Burner-Technologie ist es möglich, durch gewissen Energieaufwand die langlebigen Nuklide im radioaktiven Abfall in kurzlebigere zu verwandeln, so dass nur noch eine Endlagerzeit von etwa 300 Jahren notwendig ist. Dieser Zeitraum kann auch durch Einsatz der bereits vorhandenen Zwischenlager problemlos gewährleistet werden.
    Bei all dem ist noch zu beachten, dass ein Ausstieg aus der Kernenergie natürlich in keinster Weise hilft, die Problematik zu entschärfen. Der bisher entstandene Müll muss so oder so entsorgt werden, und der Müll stellt kein Volumenproblem dar, was schon die Tatsache zeigt, dass die zwei bisher in Deutschland vorhandenen Endlager in Ahaus und Gorleben bei gleichbleibendem Verbrauch von Kernbrennstoffen noch über 100 Jahre lang genügend Kapazitäten bieten. Die Kernenergie bleibt also als Übergangslösung noch erhalten, bis neue Energieträger genutzt werden können.
    Regenerative Energieträger
    Der Hoffnungsträger für die zukünftige Energieversorgung hat hauptsächlich mit überzogenen Erwartungen zu kämpfen. Insbesondere die Photovoltaik hat mit diversen prinzipbedingten Problemen zu kämpfen, die einen Einsatz in Deutschland fragwürdig erscheinen lassen.
    Wasserkraft
    Die älteste genutzte regenerative Energieform. Sehr effizient und kostengünstig nutzbar, deshalb ist das Potential der Wasserkraft in Deutschland auch weitgehend ausgenutzt – weitere Ausnutzung würde zu unannehmbaren Belastungen von diversen Ökosystemen vor Ort führen.
    Daraus folgt, dass die Wasserkraft in Deutschland auf ihrem bisherigen Anteil an der Stromerzeugung stagnieren wird – bei etwa 5%. Das ist außerordentlich schade, denn es handelt sich um eine relativ gleichmäßig zur Verfügung stehende Energiequelle (jedenfalls, wenn man andere regenerative Energieträger zum Maßstab erhebt – auch die Wasserkraft hat Schwankungen von bis zu „70%“ von Jahr zu Jahr, sowie erhebliche jahreszeitliche Schwankungen), die zudem bei etwa 2-3 ct/kWh Stromgestehungskosten extrem preisgüstig ist – für die Grundlast ideal.
    Windkraft
    Die Windkraft ist nach der Wasserkraft der regenerative Energieträger, der den größten Anteil an der Deutschen Stromversorgung bereitstellt.
    Nachteile der Windkraft sind die relativ hohen Kosten der Stromerzeugung (ab etwa 12 ct/kWh) sowie die Unsicherheit des Angebots. Zudem gibt es in Deutschland relativ wenig Potential zur Windkraftnutzung, da meist die jahresmittleren Windgeschwindigkeiten zu niedrig sind, um ein akzeptables Kostenniveau zu erreichen – zudem haben die Anlagen in der betroffenen Bevölkerung mit Akzeptanzproblemen zu kämpfen (typisches „not in my backyard“-Syndrom).
    Ein weiterer Nachteil ist die stark schwankende Verfügbarkeit. Dadurch muss praktisch die gesamte in Windkraft vorhandene Erzeugungsleistung als Ersatzleistung in konventionellen Kraftwerken vorgehalten werden, was sich extrem negativ auf die Kostenseite auswirkt – damit spart die Windenergie nicht „echte“ Kraftwerke ein, sondern bringt nur vermiedene Brennstoffkosten.
    Photovoltaik
    Erstaunlicherweise ist die Photovoltaik die meistgenannte regenerative Energieform, wenn es um die zukünftige Stromversorgung geht. Das ist insofern erstaunlich, als es sich auch um die mit großem Abstand unwirtschaftlichste Energieform handelt.
    Die Photovoltaik hat mit mehreren grundlegenden Problemen zu kämpfen:
    Schwankung des Angebots – wie bei der Windkraft ein Problem, hier noch verschärft wegen der schlechten Sonnenbedingungen in Deutschland (Winkel der Einstrahlung aufgrund der Nordlage) und natürlich des Tag-Nacht-Zyklusses.
    Geringe Energiedichte – um Photovoltaik großtechnisch zu nutzen, sind sehr große Freiflächen vonnöten. In einem dicht besiedelten Gebiet wie der BRD kommen hier vor allem Dachflächen in Frage – aber selbst mit Photovoltaik-Anlagen auf allen Dachflächen n Deutschland ließe sich nur genau ein Großkraftwerk „einsparen“, und das auch nur wenn die Sonne scheint.
    Geringer Wirkungsgrad – derzeitige Fertigungsmethoden erlauben einen Wirkungsgrad von etwa 15% der Panels, vermindert durch die Verluste des Wechselrichters. Nun könnte man auf die Idee kommen, dass durch weitere Forschung dieser Wirkungsgrad noch enorm gesteigert werden könnte – dem ist aber nicht so, bei Silizium-basierten Zellen (und das ist die derzeit einzige kostenseitig realistische Möglichkeit) liegt der theoretische Höchstwirkungsgrad bei knapp über „30%“.
    Hohe Kosten – Strom aus Photovoltaik kostet derzeit nicht unter 0,60 ctM/kWh. Dabei ist der Preis der Solarpanels nicht einmal sonderlich relevant. Ein großer Teil der Kosten kommt vom Wechselrichter sowie den baulichen Maßnahmen zur Montage der Panels. Die oft gehörte Meinung, Solarstrom könne durch Massenproduktion der Panels erheblich günstiger werden, entbehrt also jeder Grundlage.
    Solarthermie
    Die Solarthermie gehört zu den echten Lichtblicken im Reigen der regenerativen Energieträgern. Zunächst ist deren Einsatz auch bei den Sonnenverhältnissen in Deutschland wirtschaftlich nutzbar zur Bereitstellung von Brauchwasser und Raumwärme. In Kombination mit einer Wärmepumpe und eventuell einem öl- oder gasbefeuertem Spitzenkessel lassen sich große Einsparpotentiale bei konventionellen Brennstoffen erzielen. Da insbesondere die Kleinfeueranlagen in Deutschland einen erheblichen „Beitrag“ zur Luftverschmutzung leisten, wäre dies ein erster Schritt zum aktiven Umweltschutz.
    Außerhalb Deutschlands kann die Solarthermie bei entsprechenden Sonnenverhältnissen auch zur direkten Stromgewinnung verwendet werden. Über Solarturm- oder Solarfarmkraftwerke und einem nachgeschalteten klassischen Dampfprozess kann hier mit deutlich höherem Wirkungsgrad, erheblich kostengünstiger sowohl was Betrieb als auch was Aufbau angeht sowie bei deutlich geringerem Platzverbrauch Strom erzeugt werden als bei Nutzung von Photovoltaik.
    Ebenfalls als Nutzungsmöglichkeit der Solarthermie kann ein Aufwindkraftwerk eingesetzt werden. Allerdings ist dessen Wirkungsgrad nicht so hoch wie der von Solarturm-Kraftwerken.
    Biomasse
    Unter diesem Stichwort sammeln sich eine große Anzahl von verschiedenen Energieformen, die gemeinsam haben, dass sie sich CO2-neutral verhalten – d.h. sie nehmen während ihres Wachstums genau das CO2 auf, welches bei der späteren Energienutzung wieder frei wird.
    Dabei gibt es prinzipiell zwei unterschiedliche Nutzungsszenarien. Zum einen die energetische Nutzung sowieso anfallender Energiepotentiale – gute Beispiele hierfür sind Deponiegas- und Biogasanlagen. Das andere Szenario ist die Energiegewinnung aus speziell angebauten Energiepflanzen – das können einmal klassische, heimische Pflanzen wie verschiedene schnellwachsende Baumarten (zur Verfeuerung) oder ölhaltige Pflanzen (z.B. Raps) sein, aber auch spezielle „Energiepflanzen“, die extrem anspruchslos (was die Bodenqualität angeht) und schnellwachsend sind.
    Während die Nutzung von Biogas oder Deponiegas sicherlich unstrittig ist (wieso sollte man auch etwas nicht nutzen, was sowieso anfällt?), sieht es bei der zweiten Möglichkeit in Deutschland eher zweifelhaft aus. Deutschland gehört nun ja nicht gerade zu den dünn besiedelten Gebieten dieser Erde, und naturgemäß sind die landwirtschaftlichen Nutzflächen nicht gerade im Übermaß vorhanden. Die Frage ist also, ob man den Nahrungsmittelanbau an einigen Stellen durch den Anbau von Pflanzen zur energetischen Nutzung aufgeben sollte – dabei ist auch in Betracht zu ziehen, dass zu einem nennenswerten Beitrag der Biomasse zur Energieversorgung tatsächlich riesige Flächen benötigt werden würden – auch hier ist das Thema Energiedichte kritisch zu hinterfragen, ebenso wie die Problematik der Monokulturen, die bei einem kostengünstigen Anbau der Pflanzen unumgänglich sind – und dieser kostengünstige Anbau ist absolut unverzichtbar, sofern die Biomasse-Nutzung überhaupt in die Nähe der Rentabilität rücken soll.
    Kraft-Wärme-Kopplung
    Die hohen erreichbaren Wirkungsgrade bei Verwendung von Kraft-Wärme-Kopplung ist immer wieder Anlass, eine breitere Verwendung zu fordern. Dabei ist ein hoher Wirkungsgrad nicht alles, wie nachfolgende Analyse zeigt – auch der Einsatz der Kraft-Wärme-Kopplung hat seine Grenzen, insbesondere beim dezentralen Einsatz (Stichwort Blockheizkraftwerk).
    Das Prinzip ist ebenso einfach wie genial. Da eine Turbine bei einem klassischen Dampfprozess den Wasserdampf nur auf ein gewisses Temperaturniveau entspannen kann und die Entropie nur über Kondensatoren und entsprechende Kühleinrichtungen abgeführt werden kann, „verschenkt“ man im Kondensationsbetrieb quasi Wasserdampf relativ niedriger Temperatur, die aber zu Zwecken der Heizwärmegewinnung durchaus noch tauglich wäre.
    Die Idee ist also, neben Strom auch noch Wärme zu erzeugen – eine sehr sinnvolle Idee, denn bei den privaten Haushalten bestehen 90% des Endenergieverbrauchs aus (Raum-)Wärme, und nur 10% aus Elektrizität.
    In Wahrheit ist aber die Wärmeerzeugung der entscheidende Nutzen – der Strom ist ein „nettes“ Beiwerk. Das heißt, dass die KWK-Anlagen normalerweise wärmegeführt arbeiten, d.h. es wird soviel Wärme erzeugt, wie abgenommen werden kann. Daraus folgt gleichzeitig, dass die Stromerzeugung im Winter minimal und im Sommer maximal zur Verfügung steht – leider nicht ideal für den Lastgang des Stromverbrauchs in Deutschland, der eine ausgeprägte Winterspitze aufweist.
    Auch die Kraft-Wärme-Kopplung ist also vorwiegend als Ergänzung in der Stromerzeugung zu sehen, nicht als Ersatzlösung für vorhandene Kraftwerke. Letztlich muss man den Vergleich zwischen KWK und getrennter Strom- und Wärmeerzeugung ziehen. Wenn man an konventionelle Feuerungstechniken und Energieträger denkt, hat die KWK hier eher Nachteile durch den dezentralen Ansatz, denn gegenüber einem Großkraftwerk ist das Emissionsverhalten deutlich schlechter und hochgerechnet auch viel aufwendiger und damit teurer in der Wartung.
    Fernwärme
    Die Fernwärme ist immer dann in ihrem Element, wenn es darum geht, zentral und hocheffizient (sowohl was den Wirkungsgrad als auch was die Rauchgasreinigung angeht) Wärme – und eventuell in einem KWK-Prozess auch Strom – zu erzeugen.
    Dabei ist eine Fernwärmeversorgung aber hauptsächlich in Ballungsrämen sinnvoll, da die Transportverluste nicht zu vernachlässigen sind, und es gewisse Grenzen bei der Trassenlegung gibt – Hindernisse in Form von Bergen sind denkbar untauglich für eine Fernwärmeleitung.
    Müllverbrennung und Recycling
    Die Müllverbrennung hat in unseren Breiten einen schlechten Ruf – eigentlich zu unrecht, da es sich nach wie vor um die sauberste Methode handelt, Müll nahezu jeder Coleur zu nutzen.
    Dank der großen Fortschritte bei der Filtertechnologie ist heute die Müllverbrennung eine weitgehend saubere Sache (bis auf die CO2-Problematik, die aber von Energieversorgungskonzepten jenseits der Kernenergie sowieso nicht vermieden werden kann) – die in die Luft entweichenden Schadstoffe sind nur marginal und weit unterhalb jeglicher Grenzwerte.
    In vielen Fällen ist daher das schlichte Verbrennen zur Energiegewinnung dem Kunststoffrecycling vorzuziehen, da es sich einfach um die effizientere Methode handelt – zumindest so lange, wie in Deutschland Millionen von Ölheizungen existieren, die das Öl verfeuern, das das Recycling wieder mühsam aus dem Kunststoff herausgeholt hat. Wieso also teures Recycling und nicht gleich die Verbrennung?

  30. Unfallrisiko:
    es gibt 2 unterschieldiche Risiko-Begriffe: der eine fragt nach der Eintrittswahrscheinlichkeit für ein Ereignis, der andere nach dem möglichen Schaden eines Ereignisses. Das wird oft unsauber nebeneinander her verwendet.
    Im zweiteren Sinne ist das Risiko der Kernenergie unakzeptabel, im ersteren Sinne erscheint es vertretbar; was es natürlich nicht ist.

    Mein Argument, auf welches bisher nicht eingegangen wurde, war: hätte man die Summe Geld, die für die Entwicklung der Kernenergie ausgegeben wurde und wird, in die Entwicklung regenerativer Energieträger gesteckt, könnte unsere Energieversorgung vielleicht heute schon darauf beruhen. Ich weiß das nicht, vermute es aber.

    Regeneratve Energien: schöne Zusammenstellung, Zustimmung.
    Dabei gilt das oben zum Thema Entwicklung durch Kapitaleinsatz gesagte.
    Des weiteren gilt: wenn auch DE für viele regenerative Energien nicht der optimale Standort ist, gibt es doch andere Orte auf der Welt, wo auf diese Weise viel Energie gewonnen werden kann. Das ist aus Gründen der Souveränität nicht optimal, muß aber in einer Welt globaler Arbeitsteilung kein Problem sein und ist Kernenergie und mohammedanischem Öl vorzuziehen.

    Und da ich schon bei Mohammedanern bin: regenerative Energien sind dezentraler und weniger riskant und bieten somit nicht die Angriffsfläche für Terror wie die Kernenergie.

  31. Der Pit ist ja ein ganz Schlauer.
    Ungetrübt von Detailkenntnissen, ohne Berücksichtigung von ehrlichen Fakten, doziert er über den bösen wilden Mix menschlichen Untergangssstrebens von Gentechnik bis Kernenergie.
    Könnte fast der Redenschreiber von Gabriel sein.

    Gentechnik: das Problem ist nicht eine freigesetzte Mörderflora, die unter harmlosen gutmütigen Altpflanzen einen Phytogenozid anrichtet. Genmanipulierte Pflanzen müssen sich in freier Wildbahn ebenso behaupten wie konventionelle Mutationen. (Für Einzelheiten ist hier etwas wenig Raum zur Verfügung)
    Das Problem besteht maßgeblich in der wirtschaftlich legalen Grauzone, in der bestimmte Konzerne via Terminatorgene versuchen sich global die Agrarwirtschaft untertan zu machen.
    Ein rein juristisches Problem, diese Pflanzen exisiteren im Folgejahr nicht mehr.

    Kernenergie: Wir betreiben seit knapp 50 Jahren KKWs in Deutschland. Meiner Kenntnis nach ohne einen einzigen Fall direkter Schädigung von Menschen. Was man von konventionellen Kraftwerken nicht grade sagen kann. Es gab nicht einen wirklich kritischen Störfall. Daß es welche gibt, ist völlig normal, Technik kennt keine 100%. Die Systeme diese abzufangen funktionierten stets zufriedenstellend. Sogar in Schweden, als die Notstromgeneratoren versagten.
    Auch wenn die Medienredaktionen sich schon zusammen mit Jehovas Zeugen auf den nächsten Berg verzogen hatten.

    Selbstredend wäre ein GAU vergleichbar Tschernobyl eine Katastrophe. Wiewohl diese Art Unfall bauartbedingt in D so nicht stattfinden kann. In Tschechien oder Frankreich schon, aber das macht ja nix, nicht wahr?
    Die Risikobewertung ist hier eine subjektiv überhöhte, bewirkt hauptsächlich durch ängsteschürende Katastrophenprediger, und steht in keinem Verhältnis zur Realität.
    Z.B. sterben in D jährlich rund 5.000 Menschen im Verkehr, wieviele verletzt und verstümmmelt werden, habe ich grade nicht parat.
    Das Risiko kennt aber jeder und glaubt zumindest, es auch für sich persönlich abschätzen zu können, weshalb Panikpropagandisten hier noch nie eine Chance hatten.
    Es ist halt viel leichter den schwarzen Mann zu beschwören, als ihn wirklich vorzuführen.

    Abgesehen von der Katastrophe an sich, Hiroshima und Nagasaki sind heute völlig normale Städte wie andere auch bis auf die Erinnerung selbstverständlich.

    Auch die Entsorgung des Abfalls ist nicht das Problem an sich. Wir verfügen über die Technologie und die Möglichkeiten. Daß wir sie nicht wahrnehmen liegt an Menschen wie Pit, die mit unbewiesenen Angstphrasen, seine Kollegen im Geiste auch mit Krawall, Zerstörung und Körperveletzung (was bisher noch kein Brennstab schaffte)in die Kerben reinhauen die sich grade eben anbieten um vernünftige Lösungen zu verhindern.

    Apropos Vernunft:
    Im Augenblick drohen grade reihenweise nagelneue, mit horrenden Steuersubventionen hochgezogene Biodieselproduktionsanlagen konkurs zu gehen.
    Der Grund, die unergründliche Weisheit unserer Politiker. Sie haben die Steuern auf Biodiesel so weit erhöht, daß dieser jetzt unter Berücksichtigung des höheren Durschnittsverbrauchs um ca. 10 – 15% teurer ist als normaler Diesel und folglich nicht mehr nachgefragt wird.
    Derzeit rund 100.000 Jobs am wackeln.

    Ein dreifach Hoch auf unsere Staatenlenker!
    Weiter so. Wir schaffen die Katastrophe auch ohne Klimaänderung, wäre ja gelacht.

  32. Nicht alles was der Mensch kann sollte er auch tun.

    Aber er tut’s, D.N.Reb. Und genau deshalb sind wir das, was wir sind – und die Quastenflosser sind das, was die Quastenflosser sind.

    Die Neugier ist unsere menschliche Natur. Dinge rausfinden und ausprobieren. Es gab immer Dogmatiker, die diese Freiheit des Geistes in Fesseln legen wollten.

    Gewissensfrage: Wenn außerirdische Monster einträfen, die uns versprächen, unser Leben viel angenehmer zu machen, dafür aber eine bestimmte Anzahl Menschenopfer – Männer, Frauen und Kinder, die nicht wir aussuchen dürfen, sondern die sie per Zufall bestimmen – verlangen würden: Würden wir NEIN sagen?

    Natürlich würden wir NEIN sagen. Wir sind doch nicht so grausam. Es wäre furchtbar, es könnte ja die eigene Familie treffen.

    Natürlich haben wir keine Autos. Oder doch?

  33. Mal sehen, wie lange wir noch Kernenergie haben, zu welcher uns unausweichlich die menschliche Neugier zwingt.

    Neugier, Erfahrungshunger, lassen auch wünschen, Steine auf Passanten zu werfen, lebendige menschliche Körper zu öffnen, sich eine Sexsklavin zu halten. Passiert es? Ist es gesellschaftlicher Konsens, rechtlich legitimiert, allgemeiner usus?

  34. @#38 Eisvogel

    Vielleicht sollten wir etwas vorsichtiger sein? Und nicht alles sofort machen, bloss weil wir es könnten? Mit dem Rückgängigmachen von Unfallfolgen geht das meistens nicht so schnell, meistens gar nicht.

    Und an Genen rumfummeln ist wohl was anderes als einen Ottomotor nehmen und eine Pferdekutsche antreiben lassen.

    Natürlich würden wir nicht NEIN sagen. Es würde schon genug Eliten geben, die uns einreden, dass für den Fortschritt Opfer gebracht werden müssen, notfalls per Lotterie oder per Rechtssystem.

  35. Ja kein Problem, D.N.Reb. Wir warten dann einfach, bis Pit und Dir wohler bei diesen den ganzen Sachen ist. Sag doch bitte Bescheid, wenn Du Dich bzgl. der Atomenergie oder eventuell der Genforschung besser fühlst. Danke!

  36. @#41 J_B

    Vielen Dank, das ist sehr rücksichtsvoll. Leider sind die Kernkraftwerke schon da und an den Genen wird schon herumgepfuscht, deshalb kann ich Dein Angebot henauso ernst nehmen wie die Versicherungen unserer islamischen Mitbewohner, dass Islam Frieden bedeutet.

  37. Was soll an dem Zeit-Artikel so „toll“ sein? Das ist einfach der typische Ramsch, den hauptberufliche Publizisten so von sich geben: das beliebige Verknüpfen von zusammengesammelten (und ausgewählten) Daten zur Meinungsmache.
    Ich erspare es mir jetzt, alles zu zerpflücken, aber, als Beispiel:
    Wer bei der Biodieselproduktion 300 Liter eingesetzten Treibstoff 1200 Liter gewonnenem Treibstoff gegenüberstellt, und das als eine „klägliche Ökobilanz“ bezeichnet, hat wirklich grenzenloses Vertrauen in die Denkfaulheit (freundlich gesagt) der Leser.
    Und: wieviele Nationalparks in Paris oder London müssen denn zumachen, wenn die Billig-Städteflüge aufhören?
    Oder: Indirekt zu fordern, dass Teilnehmer an internationalen Umweltschutzkonferenzen sozusagen nur per Fahrrad anreisen dürften, ist ja nun wirklich Populismus für die „Bild“-Schicht.
    Für mehr Beispiele ist mir meine Zeit für diesen Schrottartikel jetzt einfach zu schade.

  38. „und an den Genen wird schon herumgepfuscht“

    Merkwürdig, Wissenschaftler, die sich mit Gentechnik, aber auch Kernenergie oder Chemie beschäftigen sind alles psychopathische Pfuscher, die letztlich nur Schlechtes über die Menschheit bringen…

  39. @#44 willow

    Warten wir es ab. Ich will Deinen geliebten Knuddelwuddeleierköpfen, die stets und ständig nur das Wohl der Menschheit im Auge haben auch keine Welteroberungspläne unterstellen. Ich plädiere nur zur Vorsicht mit Sachen, die nicht wieder rückgängig zu machen sind.

  40. @ mbNB

    Guter Kommentar.

    Zum Thema: Die Atomkraft ist notwendig und daran ändert sich auch so schnell nichts. Klar: Im (mit unserer Technik sehr unwahrscheinlichen) Fall eines Unfalls könnten die Auswirkungen recht schlimm sein. Es wäre daher gut, darauf verzichten zu können. Die Realität sieht aber so aus, daß wir es nicht können. Seriöse Alternativen wurden von den Atomkraftgegnern weder hier noch allgemein aufgezeigt. Es sei denn, mal wollte (bildlich gesprochen) wieder in Höhlen leben. Aber der Strom kommt halt aus der Steckdose, weiter wird oft nicht gedacht.

    Für die Atomkraft gilt ebenso wie für die Gentechnik: Je mehr wir daran forschen (anstatt aus ideologischen Gründen daran zu sparen und es anderen zu überlassen), desto besser und sicherer werden die Technikern werden und desto eher können wir die Chancen nutzen.

  41. Warum willst du nicht an regenerativen Energien forschen? Wo du doch gerne auf die Atommkraft verzichten würdest? Du mußt dich entscheiden, Prioritäten setzen.

  42. Das habe ich getan. Die Atomkraft ist im Moment und auf absehbare Zeit unverzichtbar. Ich habe nicht gesagt, daß die Forschung an Alternativen nicht stattfinden sollte. Ich lehne die nämlich nicht aus ideologischen Gründen ab, so wie du leider die Atomkraft. Wichtiger noch ist aber, vom „islamischen“ Öl unabhängiger zu werden. Priorität: Wenn wir dafür mehr auf Atomkraft setzen müssen, dann müssen wir das tun.

  43. Im Weltspiegel, ARD, war heute ein Bericht aus Mexiko, dass sich die Menschen nicht mehr ihre Tortilla leisten können und hungern müssen, weil der Mais in den USA zu Sprit verarbeitet wird.

    „Der Grund: der einstmals hochsubventionierte US–amerikanische Mais wird teurer, weil die USA anfangen, ökologisch zu denken und aus Mais zunehmend Ethanol herstellen – als Benzinersatz. Der nunmehr deutlich teurere US–Mais sorgt für die hohen Tortilla-Preise in Mexiko. Doppelt dumm: Wegen des ursprünglich billigen US-Mais hat Mexiko den eigenen Maisanbau drastisch zurückgefahren, haben Bauern sogar ihre Felder verkauft.“

    http://www.daserste.de/weltspiegel/

  44. Manche sollten sich einfach mal ein paar Gedanken über den vielgeschmähten wissenschaftlichen Fortschritt machen. Das Klagen über seine negativen Folgen ist ja allgegenwärtig – die positiven Folge werden dagegen fast schon gleichgültig hingenommen.

    Ohne den wissenschaftlichen Fortschritt würde auch bei uns noch Mittelalter herrschen, nicht nur was Hungersnöte und Seuchen angeht, sondern auch bezüglich Menschenrechten, Demokratie und persönlichen Freiheiten. Das Ganze ist eben nur im Paket zu haben…

  45. Es geht hier nicht um eine explodierte Dampfmaschine sondern um Verstrahlungen ala Tschernobyl. Demokratie ist eben nur mit Fallout zu haben?

  46. @ #35 mbNB
    Danke für die sachliche und kompetente Ausführung. Leider die Ausnahme in einer Diskussionskultur, die sich hauptsächlich auf das Abschneiden der Sätze des Gegenüber beschränkt.
    Und wohl nur in Schriftform möglich.
    Aber wer liest heute schon noch?

  47. Natürlich nicht… aber wenn sich eine Gesellschaft von wiss. Fortschritt abkoppelt, werden früher oder später auch die anderen Errungenschaften den Bach hinunter gehen.

    Dann hast du im schlimmsten Fall Fallout ohne Demokratie…

  48. > Es geht hier nicht um eine explodierte
    > Dampfmaschine sondern um Verstrahlungen ala
    > Tschernobyl.

    Richtig. Aber man sollte das Gefahrenpotential des Fallouts und der Strahlung realistisch bewerten. Panische Todesangst, sobald es um Atome und Strahlung geht, sind fehl am Platze. Dabei kommen dann Thesen a’la Pit heraus, dass ein einziger GAU ganz Deutschland unbewohnbar macht. Fakt ist, dass der Kohleabbau weltweit und vor allem in China Hundermal soviele Todesopfer JÄHRLICH fordert, wie Tschernobyl bis heute.

  49. Ja, und bald werden sie ganzganz viele Kernkraftwerke haben. Und da wir auf diesem Gebiet die technol. Spitzenposition auf dem Weltmarkt weggeworfen haben, werden diese Kraftwerke nicht so sicher sein, wie sie sein könnten. Gebaut werden die Dinger so und so – aber wir verdienen nicht daran und sind dtrotzdem irgendwie nicht ganz unschuldig, wenn etwas schief läuft…

  50. Vielleicht kaufen wir aber auch einfach den Atomstrom aus dem Ausland und damit aus Kraftwerken, die unsicherer sind als unsere und nicht unser direkten Kontrolle unterliegen. Hauptsache, keine böse Atomkraft bei uns – solange der Strom weiter aus der Steckdose kommt …

  51. @#57

    Und die Bergwerksbetreiber keine Humanisten, denen die Gewerkschaften wegen der Sicherheitsbestimmungen in den Ohren liegen. In China ist gerade rücksichtsloser Manchesterkapitalismus. Da zählt ein toter Arbeiter weniger als ein Fliegenschiss.

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