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Kindergärten verzichten auch bei uns auf Weihnachtsfeiern

Österreich [1], Spanien [2], USA [3]… Die Christen befinden sich überall auf dem Rückzug. In einer beispiellosen Feigheit wird auf traditionelle religiöse Feierlichkeiten verzichtet, um die Angehörigen der aggressiven und expansionsfreudigen Religion Mohammeds nicht zu kränken oder zu provozieren. Und oftmals wird bereits verzichtet, bevor überhaupt jemand Anstoß nimmt. Bald werden wir uns entschuldigen, dass wir Christen sind und die Söhne und Töchter Allahs um Vergebung bitten.

In Deutschland gibt es in zunehmendem Maße kirchliche Kindergärten, die auf Weihnachtsfeiern oder andere religiöse Feste verzichten [4], weil diese den andersgläubigen Kindern nicht zugemutet werden könnten.

Der evangelische Kindergarten Stuttgart-Gablenberg gehört zu denen, die auf eine Weihnachtsfeier verzichten. Nach Angaben der Kindergartenleitung seien derzeit von den 36 Kindern, die die Einrichtung besuchten, vier evangelisch, vier katholisch, dreizehn muslimisch und vier Kinder hinduistischen Glaubens. Weihnachten sei dort schwer zu vermitteln, so dass der Kindergarten schon seit vielen Jahren auf eine Weihnachtsfeier verzichtet, so die Leiterin Anja Bonomo. Der Pfarrer der Stuttgarter Gemeinde Gablenberg hat damit kein Problem. Hanns Günther unterstützt die Idee sogar ausdrücklich, da er niemanden anderen Glaubens verprellen möchte. Einen Anspruch auf eine Weihnachtsfeier im evangelischen Kindergarten sieht er nicht. Für seine Landeskirche ist dieses Verhalten unverständlich. Pressesprecher Klaus Rieth, selbst Pfarrer, kritisiert die Entscheidung des Kindergartens (…) Religionspädagogen wie der Freiburger Professor Wilhelm Schwendemann von der evangelischen Fachhochschule beobachten seit einiger Zeit aber immer wieder einen ängstlichen Rückzug bei der Vermittlung christlicher Inhalte in Kindergärten. Und auch außerhalb von Baden-Württemberg sorgten jüngst vergleichbare Fälle für Diskussionen zwischen Eltern und Kindergartenleitung, zum Beispiel in Weiden in der Oberpfalz. Dort wurde das St.-Martins-Fest religionsneutral in Laternenfest umbenannt, obwohl der überwiegende Teil der Kinder aus christlichen Familien kommt und die Eltern sich gegen die Umbenennung wehrten.

Rieth hat für solch ein ausweichendes Verhalten kein Verständnis. Wenn ein Kindergarten ein konfessioneller Kindergarten sei, solle er nicht mit seiner Konfession hinter dem Berg halten. Dies würden auch viele muslimische Eltern sagen, die ihre Kinder bewusst in eine derartige Einrichtung geben. …

Ist es ein Wunder, dass Moslems uns verachten, weil wir zu feige sind, für das einzustehen und für das zu kämpfen, woran wir glauben? Ist es nicht beneidenswert, mit welchem Selbstbewusstsein Moslems ihre Rechte einfordern? Dabei hätten sie das doch gar nicht nötig. Denn in vorbildlicher Demutshaltung unterwerfen wir uns von alleine und zerbrechen uns auch noch die Köpfe darüber, was unsere zukünftigen Herren stören könnte. Da finden wir manchmal Sachen … da wären die nie allein drauf gekommen!

(Spürnase: no comment)

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Ernst Cramer (Welt): „Die Türkei gehört zu Europa“

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

ernst_cramer.jpgWir würden Ernst Cramer, dem 93-jährigen Vorstandsvorsitzenden der Axel-Springer-Stiftung, gerne den Verdacht der Alterssenilität ersparen. Aber nach seiner heutigen Behauptung in der Welt "Die Türkei gehört zu Europa" [5] – die er durch eine Melange von Allgemeinplätzen und Histörchen untermauert – darf die Gegenfrage erlaubt sein: Warum nicht gleich den Iran bitten, am Europa-Club teilzunehmen. Immerhin haben wir den gemeinsamen Sprachstamm?

Als Kronzeuge für Cramer muss erst einmal Papst Benedikt herhalten:

Im Gedächtnis bleibt als wichtigstes Ergebnis des Besuchs von Benedikt XVI. in der Türkei das päpstliche Ja zu einem Beitritt dieses Landes in die Europäische Union. Was der Papst, der eine "nicht politische, sondern seelsorgerische" Reise unternehmen wollte, wirklich sagte, bleibt ein Geheimnis. Sein Gastgeber, Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, berichtete von einer Befürwortung; der Vatikan stellte darauf fest, man werde sich in keiner Weise festlegen. Fast gleichzeitig hatten die Gegner eines Beitritts ihre Sternstunde. Weil sich die Türkei weigert, ihre Häfen einem EU-Land, Zypern, zu öffnen, sollen die Beitrittsverhandlungen nur beschränkt weitergeführt werden. Dabei ist es nützlich, sich Folgendes ins Gedächtnis zu rufen: 2003 schlug der UN-Generalsekretär eine Volksabstimmung zur Wiederherstellung der Einheit Zyperns vor. Diesem "Annan-Plan" stimmte die türkische Seite mit 65 Prozent zu; die griechischen Zyprioten aber sprachen sich mit 76 Prozent dagegen aus; wären sie damals umsichtiger gewesen, gäbe es wegen Zypern heute kein Zerwürfnis mehr.

Dieser Passus ist eine unglaubliche Unverschämtheit. Die EU-Kommission mit ihren verschiedenen Erweiterungskommissaren, lässt sich seit Jahren von der Türkei vorführen, lässt der Türkei sämtliche Vertragsbrüche durchgehen. Vehementere Betrittsbefürworter als die verantwortlichen EU-Funktionäre kann es gar nicht geben. Und genau diese Leute bezeichnet Cramer jetzt als "Beitrittsgegner", weil ihnen nun endlich der Kragen geplatzt ist und sie halbherzig und ungern die Beitrittsgespräche teilweise ausgesetzt [6] haben, was immer das auch heißen mag. Natürlich hat man sich in traditioneller europäischer Inkonsequenz auch hier wieder ein Türchen offen gelassen, nämlich das Treffen der EU-Außenminister am 11. Dezember [7]. Die zweite Unverschämtheit in diesem Absatz ist, die griechischen Zyprioten für die türkische Vertragsbrüchigkeit verantwortlich zu machen. In bester UN-Manier hatte der Annan-Plan nämlich das widerrechtlich türkisch-islamisch besetzte Nord-Zypern einseitig und vollständig bevorzugt [8], weswegen der Annan-Plan natürlich von den Türken Zustimmung erhielt, von den griechischen Zyprioten aber auf keinen Fall akzeptiert werden konnte.

Aber der Streit geht eigentlich nicht um diese Insel, sondern um die Türkei, das Brückenland zwischen Europa und Asien. Und jetzt ist ein guter Zeitpunkt, das Verhältnis der Türkei zu Europa zu durchleuchten. Allerdings sollte man sich vorher klarmachen, was Europa heute ist und morgen werden soll und kann.

Stimmt, der Streit geht nicht eigentlich um Zypern. Zypern ist nur ein sehr einprägsames Beispiel für die Vertragsbrüchigkeit der Türkei, von der man erwarten kann, dass sich diese auch auf andere Bereiche erstreckt. Denn wenn sie schon für alle deutlich sichtbar zeigen, wie wenig ihr Wort gilt, wie erst soll es dann in weniger öffentlichkeitswirksamen Bereichen sein?

Als nach dem Zweiten Weltkrieg einige Politiker von Europa sprachen, dachten sie an ein kulturell homogenes Gebilde, das die Nationalstaaten überwinden sollte. An deren statt sollte ein Land namens Europa entstehen. Diese Idee, mit der viele – darunter auch der Schreiber dieser Zeilen – lange sympathisierten, wurde endgültig aufgegeben, als sich diese Gemeinschaft zu einem Bündnis von 25 – bald sind es 27 – Mitgliedstaaten entwickelte. Heute kann man klar sagen: In einem Europa, wie es etwa Jean Monnet und vielleicht auch Konrad Adenauer vorschwebte, wäre die Türkei ein Fremdkörper. In der jetzigen Europäischen Union aber sollte sie unbedingt Vollmitglied werden. Schon lange sind die Bande zu Europa stärker als manche Bewohner des alten Kontinents glauben. Einmal – im 16. Jahrhundert – beherrschten die Türken die gesamte Balkanhalbinsel und den größten Teil Ungarns. Im Krimkrieg (1853/56) halfen die europäischen Mächte der Türkei, ein Vordringen des Zarenreichs zu den Dardanellen zu vereiteln. Im Ersten Weltkrieg kämpfte das Osmanische Reich an der Seite der Mittelmächte. Nach dem Krieg kam es in der Türkei unter Mustafa Kemal, bekannt als Kemal Atatürk, zu tief greifenden Umwälzungen: Die Einehe wurde Gesetz; das lateinische Alphabet wurde eingeführt; das islamische Recht wurde abgeschafft; Familiennamen wurden obligatorisch; die Orden der Derwische wurden verboten; und das Kalifat verschwand kurz nach dem Sultanat. All das geschah unter europäischem Einfluss, weil Atatürk sein Land in einen westlichen Staat verwandeln wollte. Und seine Gesetze gelten noch heute.

Herr Cramer blendet völlig aus, dass die Türkei sich seit Atatürk stark verändert hat. Der Säkularismus schwindet, der Islamismus wird immer stärker. Sichtbarster Ausdruck ist Erdogans AKP und deren Erfolg mit den hässlichen Fratzen von Zwangsehen und Ehrenmorden. Das Kopftuchverbot an Schulen, Universitäten und in Behörden würde Erdogans AKP lieber heute als morgen aufheben. Auch bei der Aufarbeitung der eigenen Geschichte [9] wird der Türkei viel Raum gelassen. Deutschland würde man aus der EU ausschließen, würden wir uns weigern, unsere Geschichte aufzuarbeiten. Was für ein (berechtigtes!) Geschrei würde ausbrechen, käme es vor, dass Deutsche ihre Töchter verprügeln, wegsperren, im schlimmsten Fall sogar ermorden, hätten sie ein Verhältnis mit einem Türken.

Oft wird auch als Anti-Beitritts-Begründung angeführt, die Türken seien ethnisch eher Asiaten als Europäer.

Wir haben noch niemals gehört, dass Beitrittsgegner die "asiatische Ethnie" der Türken als Argument angeführt hätten. Aber mit solchen aus der Luft gegriffenen Behauptungen lässt sich die Frage der finanziellen Belastung vielleicht ausklammern. Experten der Gesellschaft für Finanz- und Regionalanalyse (GEFRA) zufolge, würde die Türkei bei einem Beitritt nämlich ein Drittel aller Strukturhilfen [10] verschlingen!

Ganz abgesehen davon, dass Abstammung keine Rolle spielen darf, endete die Zuwanderung aus Zentralasien schon im 13. Jahrhundert. Außerdem stammen viele Bulgaren und Ungarn ebenfalls von asiatischen Völkern ab, ebenso übrigens manche Finnen, die heute die Präsidentschaft in der EU ausüben. Außer einer richtigen Mitgliedschaft ist die Türkei schon fest mit dem modernen Europa verbunden. Seit 1996 gibt es eine Zollunion. Die Türkei ist Mitglied des Europarates. Ihren Handel betreibt sie zu 50 Prozent mit europäischen Ländern. Türkische Soldaten stehen neben ihren westlichen Kameraden in Afghanistan, im Kongo, im Kosovo, im Libanon. Ganz abgesehen von den Fußballmannschaften, die oft ein Schreck der europäischen Spitzenteams sind.

Und nun vermengen wir mal eben NATO, EU und Fußballclubs: bei den einen ist die Türkei bereits Mitglied, zu den anderen will sie gehören und mit den letzten treffen sie manchmal aufeinander. Das ist der ultimative Beweis für die Zugehörigkeit der Türkei zu Europa. Bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften trifft sogar die ganze Welt aufeinander. Prima, die gehören auch alle zur EU.

Es bleibt noch das Argument, die Türkei sei trotz ihrer säkularisierten Verfassung ein muslimischer Staat, der in das weithin christlich und weltlich geprägte Europa nicht passe.

Und so ist es auch: einen muslimischen Staat, in dem 30 % der türkischen Studenten Ehrenmorde für angemessen halten, wollen wir nicht in der EU.

Aber in dieser EU leben heute schon fast 20 Millionen Muslime.

Und die machen auch heute schon unlösbare Probleme!

Türkische Politiker sprechen nicht – wie manche im Westen – von einem Zusammenstoß, sondern von einer Allianz der Zivilisationen. Eine solche ist leichter zu erreichen, wenn die Türkei volles Mitglied der EU wird. So sieht es auch Benedikt XVI. Darum besuchte er die Türkei.

Nachdem Cramer anfangs noch wahrheitsgetreu mitteilte, er wisse nicht, was der Papst wirklich zu Erdogan gesagt habe, weiß er es jetzt genau. Er weiß sogar, dass Papst Benedikt nur in der Türkei war, um deren Zugehörigkeit zu Europa zum Ausdruck zu bringen. Dass Erdogan bewusst gelogen hat, weil er weiß, dass der Papst auf keinen Fall während eines offiziellen Besuches dementiert, lässt Cramer außen vor. Fakt ist: Benedikt hat die Religionsfreiheit des Individuums und der Institutionen angemahnt, beides nicht vorhandene Freiheiten in der Türkei. Priester dürfen nicht als Priester einreisen, Kirchen dürfen keinen Grundbesitz haben und die Priesterseminare zur Ausbildung von Nachwuchs sind seit Jahrzehnten geschlossen.

Ist es das, was Sie künftig in ganz Europa wollen, Herr Cramer?

» Leserbrief an die Welt: forum@welt.de [11]

(Spürnase: Thomas F.)

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Kulturkampf: Islamische Toleranz contra Islamophobie

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert
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"Toleranzverständnis"

Gemäß den Darstellungen der EUMC [12], hat Europa schwerwiegende Probleme mit rassistischen Exzessen, Fremdenfeindlichkeit und Islamophobie. Kurz gesagt: Es mangelt in Europa an Toleranz. Besonders was den Islam betrifft. Am Islam hingegen wird diesbezüglich kaum Kritik laut. Völlig zu Recht natürlich, denn was man dem Westen als Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung vorwirft, fällt beim Islam unter Religionsfreiheit und Frustkompensation westlicher Ungerechtigkeiten.

So gedeutet erscheint Islamkritik als unberechtigt, und der Ruf des Islam als Inbegriff der Toleranz nimmt keinen Schaden. Es kommt also lediglich auf die „richtige“ Perspektive an.

Umdeutung der eigenen Schwäche in Dialogwillen

Der Papst in der Türkei, der noch im Flugzeug sein Kreuz an der Halskette verbirgt, um die toleranten, islamischen Gastgeber nicht zu provozieren [13], zeigt exemplarisch wie schwach sich der Westen mittlerweile selbst empfindet. Es sei eine Reise der Versöhnung im Zeichen des Dialogs gewesen, besonders die Meditation des Papstes in der Blauen Moschee hätte es den Türken sehr angetan, so die Tagesthemen. Taktisch war solche Biegsamkeit Papst Benedikts sicher nützlich bei der Zielsetzung, die unterschiedlichen christlichen Konfessionen in der Türkei angesichts der islamischen Bedrohung einander näher zu bringen. Doch den Medien fällt gar nicht mehr auf, dass es um die gepriesene islamische Toleranz nicht weit her sein kann, wenn das Oberhaupt einer Weltreligion sich so zurückhaltend zeigen muss, sobald man den Herrschaftsbereich Allahs betritt.

Kulturrelativismus als Konzept, den Islam moralisch aufzuwerten

Trotzdem gelten weder der Islam noch Moslems als intolerant. Im Gegenteil. Die Toleranzlegende des Islam hat sich aufgrund der Maurenherrschaft in Spanien fest verankert im westlichen Islambild, obwohl dies nichts mit den historischen Fakten zu tun [14] hat.

Angesichts alltäglicher Schreckensmeldungen, die aufgrund der Umsetzung islamischer Lehre im In- und Ausland geschehen, lässt sich die klassische Islam-Idealisierung als einer besseren, toleranteren, von Diskriminierung und Rassismus freien Welt nicht länger aufrecht erhalten. Darum weichen die Fürsprecher der Islamexpansion auf scheinbar wertneutrales Terrain aus. Kulturrelativismus heißt das neue Zauberwort, um den Islam als Gesellschaftsmodell inklusive Zensur, Geschlechterapartheid und Ehrenmordjustiz moralisch gleichberechtigt neben die Menschenrechte zu stellen, was auch noch als Akt der Antidiskriminierung und Integration gefeiert wird.

In Wirklichkeit ist diese kulturrelativistische Antidiskriminierung eine gut kaschierte Strategie, den Westen in seiner Fähigkeit zur Selbsterhaltung massiv zu schwächen. Denn wenn der Islam als gleichwertig gilt, seine Verbrechen legitimiert werden, gibt es auch keinen Grund mehr, die Expansion des Islam abzulehnen. Um diese Darstellungsform zu erreichen, legt man willkürliche Bewertungsmaßstäbe an die jeweiligen Gesellschaften an. Guantanamo erfährt ein gewaltiges, empörtes Medienecho, der Genozid in Darfur wird fast verschwiegen, genauso wie tausende Ehrenmorde und Millionen Zwangsehen jährlich. Und selbst bei Terroranschlägen wird betont, dass dies nichts mit dem Islam zu tun hätte, obwohl die islamische Lehre klare Anweisungen zur Gewaltanwendung enthält.

Solche Fakten passen nicht in das politisch gewollte Idealbild des Islam. Um eine Gleichwertigkeit und somit Gleichberechtigung der Kulturen zu ermöglichen, ist es unabdingbar für die Islamfreunde und die islamische Welt selbst, a) den Westen abzuwerten durch extrem negative Darstellung, b) den Islam aufzuwerten durch postive Verfälschung („Islam heißt Frieden“), c) die Bewertungsmaßstäbe zu Gunsten des Islam zu verschieben.

Spezielle Maßstäbe kaschieren islamische Intoleranz und belasten den Westen

So wird die islamische Intoleranz, die sich z.B. bei den Karikaturen oder der Papstrede im Frühjahr zeigte, zur Empfindsamkeit umgedeutet. Ein legitimes Gefühl tiefer Frömmigkeit, das böswillig verletzt wurde. Unser Grundrecht auf Meinungsfreiheit war auf einmal etwas sehr Schlechtes, Rücksichtsloses, Unsensibles, weil man aus politischen Erwägungen nicht zugeben will, dass das Problem ausschließlich auf der islamischen Seite liegt. Da am Islam aber nichts schlecht sein darf, wird die Konfliktursache fast immer im Westen gesucht (und gefunden). Entsprechend groß ist das Verständnis, wenn sich islamische Gewalt gegen uns austobt. Umgekehrt gälte das Abbrennen einer Botschaft eines islamischen Landes aufgrund der hasserfüllten Schmähungen und Mordaufrufe im Koran gegen uns Ungläubige als unverzeihlicher Akt des Rassismus. Verletzte Gefühle als Erklärungsgrund würde man einem gegen den Islam agierenden Straftäter niemals zubilligen, und man würde mit Recht sagen, dass dann ja jeder nach Belieben Verbrechen begehen könnte. Nachdem der Papst einen mohammed-kritischen byzantinischen Kaiser zitiert hatte, gingen in Palästina Kirchen in Flammen auf. In Somalia wurde eine Nonne ermordet, ohne dass dies im Westen lautstarke Reaktionen ausgelöst hätte. Empörung löst aber die nachrichtendienstliche Untersuchung gegen einen radikalen Islamisten wie Kurnaz [15] aus. Dieser, immerhin ein Befürworter des korantreuen Islam samt dessen menschenrechtsfeindlichen Inhalten, erfährt unverhältnismäßige, ausschließlich wohlwollende Aufmerksamkeit, weil sich damit im kulturrelativistischen Sinne der Westen abwerten läßt und der Islam zugleich verharmlost wird.

Die gradezu konträren Bewertungsmaßstäbe der Kulturen sind ein tragendes Element im Dialog mit dem Islam und entscheidende Voraussetzung für dessen von den Politeliten und Medien gewollter Expansion in den Westen hinein. Ist der Westen erst einmal so richtig durch den Dreck gezogen worden, fällt die Akzeptanz leichter hin zum islamischen Gesellschaftsmodell.

Islamophobie versus Christentumphobie

Zu der normativ tief verinnerlichten Gewohnheit an die eigene Kultur strengste Maßstäbe anzulegen und bei Fremdkulturen dafür umso großzügigere, gehört auch, Fakten auszublenden, die dieser von Vorurteilen und Klischees geprägter Fremden-Idealisierung widersprechen. Dass hinter dieser Ignoranz zugleich verleugnetes menschliches Leid und Menschenrecht steht, kümmert die sich moralisch elitär fühlenden Verfechter des Kulturrelativismus nicht. Im Gegenteil: Die Kenntnisnahme islamischer Inhumanität gilt als Beleg für eine Unterkategorie des Rassismus. Als Islamophobie. Darum sind in westlichen Medien Verbrechen, die die Intoleranz und Phobie des Islam zeigen, höchstens vereinzelte Randnotizen. Und schon gar nicht wird ein Zusammenhang zur Lehre des Islam aufgezeigt.

Marokko [16]:

Ein marokkanisches Gericht hat Justizvertretern zufolge einen Deutschen zu sechs Monaten Haft wegen versuchter christlicher Missionierung von Muslimen verurteilt.

Siehe auch Beitrag von Jens [17].

Pakistan: [18]

15 Jahre Zwangsarbeit wegen Schändung des Korans
Ein Gericht in Pakistan hat zwei Christen wegen Schändung des Korans zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Die 25 und 60 Jahre alten Männer seien schuldig befunden worden, Seiten aus der heiligen Schrift der Muslime verbrannt zu haben, teilte das Gericht am Montag über das bereits am Samstag in Faisalabad gefällte Urteil mit. Die Verurteilten müssten zudem eine Geldstrafe von 25.000 Rupien (knapp 320 Euro) zahlen.

Im Propagandakrieg der Kulturen, bzw. der Gegner westlicher Kultur gegen deren kaum noch vorhandene Fürsprecher, hat der Islam und seine Dhimmi-Helfer eine gewaltige Überlegenheit erzielt. Wie sonst könnte es sein, dass man in Europa Islamophobie als drängendes Problem erkennt, obwohl Moslems Zigmilliarden aus unseren Sozialkassen beziehen, Abertausende Moscheen errichtet werden, Moslems mit Privilegien und Vorzugsbehandlungen ausgestattet werden, so bald sie sich auf ihren Glauben berufen [19]?

Moslems in der Opfer- und somit in der Anklägerrolle

In islamischen Ländern werden nicht einmal ansatzweise Nicht-Moslems die Rechte zugestanden, wie sie im Westen Moslems überall genießen. Doch erfährt man dafür etwa Dankbarkeit? Nimmt man sich in der islamischen Welt an unserer realen Toleranz ein gutes Vorbild? Im Gegenteil: Die islamische Welt wird immer korantreuer, d.h. immer intoleranter. Und ihre Anklagen und Forderungen gegen den Westen werden lauter und hasserfüllter, was die pro-islamische Politik gerne aufgreift, als wären islamische Beschwerden ein objektiver Beleg für Missstände im Westen. Wenn Erdogan permanent Europa vorhält, unsere Heimat sei kein Christenclub, er es aber vollkommen in Ordnung findet, dass die christliche Bevölkerung in der Türkei in 100 Jahren von über 20% auf nahe Null reduziert wurde, entblößt dies die islamische Ethik als heuchlerische Doppelmoral, die stets das für richtig erachtet, was dem Islam nützt, und keinerlei objektive Maßstäbe gelten läßt. Schuldgefühle kennt die islamische Welt nur gegenüber ihrem Allah, nicht aber gegenüber Menschen, denen korangemäßes Unrecht angetan wurde. Uns wirft man die Kreuzzüge vor, und wir fühlen uns schuldig. In der islamischen Welt gibt es keine Schuldgefühle wegen der gepfählten, vergewaltigten, versklavten, zu Abermillionen ermordeter Ungläubiger. Wir klagen die islamische Welt nicht an wegen ihrer Vernichtungsversuche gegen unsere Kultur, wegen der Vernichtung von Konstantinopel. Wir sehen uns fälschlich ausschließlich als Täter, und den Islam fast immer als unser Opfer. Die fehlende Fähigkeit der islamischen Welt zur Selbstkritik führt zu einer Projektion der eigenen Aggression auf den vermeintlichen Gegner. Man schließt von sich selbst auf andere. Der Islamophobievorwurf der islamischen Welt reflektiert darum die Phobie des Islam vor anderen Kulturen, egal wie höflich, hilfsbereit und tolerant diese gegenüber dem Islam auftreten.
Wir im Westen hingegen fühlen uns ständig schuldig, weil uns dies Interessengruppen permanent einreden. Wir ergreifen allzu gern Partei selbst für extremistische islamische Positionen wie z.B. die Welt-Journalistin, die einen Tag Erfahrungen verkleidet als Kopftuchdame [20] sammelt. Typisch für die medial dominierende, vollkommen faktenkonträre Darstellung ist die Rolle der Moslems als Opfer von westlicher Unfreundlichkeit:

Eine Szene will mir auch danach nicht aus dem Kopf. Auf dem Weg zum Auto sehe ich am Teltower Damm neben einer Bushaltestelle ein älteres Ehepaar sitzen. Der Mann trägt eine hellblaue Baseball-Kappe und sitzt auf der Bank, sie steht neben ihm. Ich spüre ihre Blicke, beschleunige meinen Schritt. Als ich an den beiden vorbeigehe, höre ich, wie er zu ihr sagt: „So eine wie die können wir hier nicht brauchen.“ Ich erstarre, will mich umdrehen, den Mann zur Rede stellen. Doch die beiden sind schon aufgestanden und gehen in die andere Richtung. Welche Demütigung. Nicht das Kopftuch, sondern die Feindseligkeit dieses Mannes.

Passend zur Negativdarstellung der Deutschen folgt die Idealisierung von Moslems:

Es war eine Verkleidung. Und nach einem Tag im Kostüm ist es gut, wieder ich selbst zu sein. Auch wenn mir die türkischen Jugendlichen vor dem Internetcafé in unserer Straße jetzt sicher wieder hinterher pfeifen.

Nur pfeifen? „Hure“, „Schlampe“, „Willste ficken?“, sind Standardbemerkungen für westliche Frauen in diesen islamisch geprägten Stadtteilen. Das wird natürlich politisch korrekt verschwiegen. Und während man negativ bewertet, wenn die durch das Kopftuch zum Ausdruck gebrachte Ablehnung unserer westlichen Gesellschaft ihrerseits Ablehnung auslöst, geht man in der toleranten Welt des Islam [21]immer aggressiver vor gegen westliche Formen der Selbstbestimmung.

Militante Islamisten haben im Gazastreifen eine Frau, die kein Kopftuch trug, mit Säure attackiert. Studentinnen seien außerdem aufgefordert worden, Kopftücher zu tragen und keine attraktiv machende Kleidung mehr zu tragen, erklärte eine Gruppierung namens „Schwerter des Islam“ am Donnerstag. Die Extremisten attackierten nach eigenen Angaben auch Internet-Cafes mit Panzerfäusten und Sprengsätzen. „Die Geschäfte wurden angegriffen, weil sie vom Bewusstsein einer ganzen Jugendgeneration Besitz ergriffen haben“, hieß es. „Statt sich dem Dschihad und dem Gottesdienst zu widmen, dienen sie den Interessen der Juden und Kreuzfahrer.“

Die in den Medien permanent gegenwärtigen islamischen Repräsentanten tun sich schwer, die islamisch geprägten Handlungsmotive ihrer Glaubensbrüder anzuerkennen. Man hört stattdessen den immer gleichen Spruch: „Hat mit dem Islam nichts zu tun“. Würde alles, worauf dieser Spruch schon Anwendung fand – von der Zwangsehe über Ehrenmord, Attentaten, Zensur bis hin zum Vernichtungskrieg – vom Islam abgezogen, bliebe vom real existierenden Islam praktisch nichts mehr übrig.
Je grausiger sich das reale Gesicht des Islam offenbart, umso lauter wird die pro-islamische Propaganda ertönen. Denn es findet ein Wettlauf darum statt, welches Bild sich vom Islam in der Bevölkerungsmehrheit etabliert. Politik und Medien wünschen ein pro-islamisches. So wird uns der radikale Islamist Yussuf Islam alias Cat Stevens [22] in einer der quotenstärksten Sendungen im gesamten deutschen TV, nächsten Samstag in „Wetten dass“ [23] als netter Menschenfreund serviert. Über seine ablehnende Haltung zu den Menschenrechen wird man ihn nicht befragen. Dafür werden wir hören, dass der Islam Frieden und Toleranz predigt, was viel Beifall einbringt, gemäß dem Motto: Er als Moslem muss es ja wissen. Dass für Moslems das belügen ihrer Feinde zur Pflichtübung gehört, wenn dies dem Islam dient, weiß ja so gut wie niemand. Bevor sich nun von Mund zu Mund und über den bisher nicht gelenkten Informationsfluß im Internet herumspricht, dass Islam und Islamismus identisch sind, dass Islam Unterwerfung, Krieg, Intoleranz und Gewalt bedeutet, wird man versuchen, ein Islambild zu etablieren, das den Erfordernissen der Islamexpansion im Westen entspricht. Und das lautet: Der Islam ist tolerant, und wer das anders sieht ist ein psychisch defekter Islamophob.

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Interview mit Sheikh Ahmed, dem Chef von Al Dschasira

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

ahmed_sheikh.jpgDer Chefredakteur des in Katar ansässigen Senders Al Dschasira, Ahmed Sheikh (Foto), lässt in einem Interview im Tagesspiegel an seinem tiefen Hass auf Israel und den Westen keinen Zweifel. Für jeden, der glaubt, Al Dschasira stünde wenigstens ein bißchen für Freiheit, liefert dieses Interview [24] jede Menge gute Gegenargumente.

Schon der Anfang hat es in sich:

Herr Sheikh, Sie sind einer der wichtigsten Meinungsmacher im arabischen Raum. Wie bezeichnen Sie Selbstmordattentäter?
Für das Geschehen in Palästina verwenden wir den Ausdruck Selbstmordattentat nie.

Wie nennen Sie es?
Wörtlich übersetzt sprechen wir von Kommandoangriffen. In unserer Kultur ist es eben nicht Selbstmord.

Sondern eine Aktion, die lobenswert ist?
Wenn das Land besetzt ist und das Volk vom Feind getötet wird, muss jeder zur Tat schreiten, sogar wenn er sich dabei opfert.

Auch wenn er unschuldige Zivilisten umbringt?
Das Problem liegt nicht bei den Palästinensern, sondern bei den Israelis.

Sie weichen aus.
Durchaus nicht. Wenn die israelische Armee angreift, tötet sie Zivilisten. Eine Armee sollte in der Lage sein, zwischen militärischen und zivilen Zielen zu unterscheiden. Aber wie viele unschuldige Menschen hat sie in Beit Hanoun umgebracht? Und dann begründet sie dies damit, dass es sich bei der Granate um eine Art Irrläufer gehandelt habe. Doch wer glaubt ihr das?

Es gibt einen Unterschied zwischen „palästinensischen Kommandoaktionen“ und israelischen Militäroperationen. Bei den einen sollen möglichst viele Zivilisten umgebracht werden, bei den anderen geht es ausschließlich um militärische Ziele.
Nun wirklich! Wenn den Israelis so ein Fehler ein oder zwei Mal im Jahr unterliefe. Aber sie passieren jede Woche. Dafür gibt es drei Erklärungen: Entweder ist die militärische Ausrüstung nicht auf dem neusten Stand, oder die Soldaten sind schlecht ausgebildet und benutzen die Waffen unsachgemäß, oder sie tun es mit Absicht. Nun wissen wir, dass die Israelis das Beste aus dem amerikanischen Waffenarsenal erhalten, dass die Soldaten gut ausgebildet sind. Und das lässt dann eben nur einen Schluss zu: Dass sie es mit Absicht tun.

Nachdem wir nun wissen, dass Israel absichtlich Zivilisten tötet, erfahren wir auch, dass Israel, die einzige Demokratie im Nahen Osten, die Demokratisierung der arabischen Länder verhindert.

Wollen Sie damit sagen, dass es ohne Israel plötzlich Demokratie in Ägypten gäbe, dass die Erziehung in Marokko besser wäre, dass die staatlichen Kliniken in Jordanien effizienter wären?
Ich glaube schon.

Was haben diese Probleme mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt zu tun?
Die palästinensische Sache ist zentral für das arabische Denken.

Geht es am Ende etwa um Selbstwertgefühle?

Genau. Es geht darum, dass wir stets gegen Israel verlieren. Die Leute im Nahen Osten wurmt es, dass ein so kleines Land wie Israel mit rund sieben Millionen Einwohnern die arabische Nation mit 350 Millionen Bürgern besiegen kann. Das schadet unserem kollektiven Ego. Das palästinensische Problem ist in den Genen eines jeden Arabers. Und das Problem des Westens ist es, dass er dies nicht versteht.

Genau, das ist die Lösung! Israel verschwindet von der Landkarte, und eitel Sonnenschein, Frieden und Demokratie halten Einzug in die arabischen Länder. Eigentlich ganz einfach!

(Spürnase: Thomas B.-G.)

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Wort zum Sonntag: „Stehe dafür ein, dass Europa christlich bleibt“

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

stefan_juergens.jpgDas Wort zum Sonntag [25] vom 2. Dezember 2006, gesprochen von Stefan Jürgens (Foto), verdient – im Gegensatz zu früheren Ausführungen seines Chefs Burkhard Müller („Der Islam ist eine großartige Religion“) [26] – ausnahmsweise mal ein Lob. Jürgens, geistlicher Rektor der Katholischen Akademie "Kardinal-von-Galen", lässt den Besuch von Papst Benedikt in der Türkei Revue passieren und kritisiert die dortige Behandlung der Christen: "Ich wünsche mir, dass überall die Menschenrechte gelten, auch in der Türkei. Dazu gehört, dass die Christen dort genau so frei leben und glauben dürfen wie Moslems hier bei uns in Europa; das ist Menschenrecht."

Hier der komplette Text von Stefan Jürgens:

Kein Badeurlaub am Strand. Meine Reise in die Türkei war eine Pilgerfahrt. Fernab von den Hochburgen der Touristen. Mit einer Pilgergruppe bin ich den christlichen Spuren nachgegangen, von Istanbul aus durchs ganze Land. Denn Kleinasien war in der Antike christlich. Viele Orte der Bibel liegen in der heutigen Türkei. Der heilige Nikolaus kommt von dort. Selbst das christliche Glaubensbekenntnis ist in der heutigen Türkei formuliert worden: "Ich glaube an Gott, den Vater Jesu Christi, und an den Heiligen Geist."

All das kam mir diese Woche wieder in den Sinn, als der Papst die Türkei besucht hat. Mein Türkei-Aufenthalt damals war sehr beeindruckend, aber er hat mich auch nachdenklich gemacht. In Ephesus hätten wir gerne eine Messe gefeiert, aber das war nicht erwünscht. In Izmir ging es für uns nur durch die Hintertür in die Kirche, damit keiner was merkt. Als wir einmal draußen Gottesdienst feiern wollten, hielt unser Reiseleiter aufmerksam Wache, schirmte uns ab. Er hatte wohl doch ein mulmiges Gefühl, wenn Christen ihren Glauben bekennen. Religionsfreiheit?

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Der Papst begrüsst Gläubige in Ephesus.

Wie der Papst am Donnerstag haben auch wir eine Moschee besucht. Der Imam begrüßte uns freundlich und hörte gar nicht mehr auf zu erzählen. Von seinem Glauben und seiner Hingabe an Gott. Und wir haben ihm tausendundeine Frage gestellt. Seltsam, habe ich gedacht: Wir Christen stellen ihm Fragen, aber welche Fragen haben denn er und seine Glaubensbrüder an uns? Das Interesse war nur einseitig – diese Erfahrung habe ich schon oft gemacht. Und immer wieder gedacht: Hätten wir denn überhaupt Antworten gewusst?

Denke ich an Deutschland, frage ich weiter: Sind die Christen hierzulande wirklich so tolerant, wie sie sich geben? Oder sind viele bloß gleichgültig, weil sie kaum noch Bescheid wissen über ihren Glauben? Ich meine, als Christ braucht man Standpunkte, die man vertreten kann. Wer aber für nichts mehr steht – worüber sollte man mit dem reden, geschweige denn streiten? Umso wichtiger ist es, eine eigene Meinung zu haben. Damit man als Gesprächspartner überhaupt ernst genommen wird.

Darum habe ich eine Meinung. Und stehe dafür ein, dass Europa christlich bleibt. Ich wünsche mir, dass überall die Menschenrechte gelten, auch in der Türkei. Dazu gehört, dass die Christen dort genau so frei leben und glauben dürfen wie Moslems hier bei uns in Europa; das ist Menschenrecht. Und gerade deshalb, weil ich diese Meinung habe, kann ich mit anderen diskutieren, kann sie wertschätzen und sogar lieben, ohne sofort alles gleichzumachen.

Der Besuch des Papstes in der Türkei hat mich darin bestärkt. Benedikt ist für den Frieden eingetreten, für Verantwortung, und besonders für den Dialog der Religionen. Schließlich haben Christen und Moslems gemeinsame Wurzeln, wenn auch Jesus und Mohammed sehr verschieden von ihrem Gott sprechen. Ich selber glaube nicht, dass Allah der Vater Jesu ist; dafür ist die Offenbarung zu unterschiedlich. Es ist eben nicht alles immer sowieso dasselbe mit den Religionen, vieles passt einfach nicht zusammen in Bibel und Koran: Darüber muss man reden. Und wenn dann man miteinander spricht, darf es ruhig Unterschiede geben. Gleichmacherei macht nur gleichgültig, interessant ist das Unterscheidende!

Das Auftreten von Benedikt XVI. empfand ich darum sehr angemessen: Bescheiden, zurückhaltend, aber – und das ist wichtig – mit klarem Profil. Er steht für ein Christentum, das weltoffen ist, tolerant, aber erkennbar. Ich meine: Ein guter Weg!

» Email an Stefan Jürgens: stefan.juergens@wort-zum-sonntag.de [27]

(Spürnase: Habakuk)

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