stasi.jpgVor ein paar Tagen wurde bekannt, dass in der Birthler-Behörde rund 50 Ex-Stasi-Spitzel beschäftigt sind. Heute nun der zweite "Hammer": Nach Informationen der Stasi-Unterlagen-Behörde arbeiten rund 1500 frühere Stasi-Spitzel in den Polizeibehörden von Bund und neuen Ländern sowie weitere 300 beim Bundesgrenzschutz. Im Jahr 1990 sei darüber hinaus eine große Zahl von Personen, die im Staatsapparat der DDR – etwa beim Zoll – gearbeitet hätte, in den Dienst der Bundesrepublik übernommen worden. Dort arbeiteten sie heute noch.

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19 KOMMENTARE

  1. auch die gez hat erhöhten bedarf an gut ausgebildeten stasi-leuten. man hat sicher schon die fühler ausgestreckt.

  2. ich kriegte schon einen Schreck bei der Überschrift, aber das Gros dieser Leute wird wohl bei den Landespolizeien der neuen Länder untergekommen sein. Daß viele beim BKA sind, ist auch unwahrscheinlich, deshalb werden die 300 der Bundespolizei abzuziehen sein von den 1500. Also>: entweder „300 bei der Bundespolizei“ oder „1500 bei der Polizei“.
    Klugscheiß aus.

  3. Ich hab meinen Zweitwohnsitz im Osten (oder politisch unkorrekt: Mitteldeutschland)

    Die Bewohner sind meistens arbeitslos, und diejenigen die Jobs haben sind fast ausschliesslich bei irgendwelchen Behörden beschäftigt. Und wer hat 1990 diese Jobs bekommen: Diejenigen die 1989 noch fest auf der Stasi-Gehaltsliste standen.

    Wer sich mit dem DDR Regime gut arrangiert hat der kann das auch wunderbar in unserer gesamtdeutschen „DDR-Light“

    Ich weiss nicht wo bei der Meldung der grosse Skandal ist, das ist doch schon jahrelang bekannt, aber wahrscheinlich hat der Osten ja nur ein ganz schlimmes Naziproblem mit grausamen „No-Go-Areas“ und alles andere ist nebensächlich.

  4. Hi allerseits!
    Hier muss man vielleicht etwas differenzieren:
    Von Spitzeln war ja im Artikel nicht die Rede, sondern von Mitarbeitern der Stasi.
    Da gehörten ja die Grenztruppen auch dazu. Egal, wie man zu diesen Leuten steht, für mich sind es Militärs. Spitzel sind doch die, die einen aushorchen, und dann weitererzählen, damit man eins auf die Kappe bekommt.
    Letztlich wurden die doch genug gesiebt bei den Behörden. Und das beim BGS deshalb eine Sicherheitslücke entstehen soll ist fraglich. Die wahren Seilschaften haben sich doch 1990 schon privatisiert. Von Autohäusern bis Wachdiensten etc…
    Übrigens die GEZ kriegt ihre Spitzel von der POST, genauso wie die BAG. 😉

  5. In unserem Dorf arbeitet die Frau die damals der Hauptspitzel der Stasi war nun in der Gemeindeverwaltung. Soviel zum Thema: „Da wurde ausgesiebt.“

    Sicherlich ist diese Frau damals total unbedeutend gewesen und ist es heute auch noch, aber sie war damals Spitzel und zeigt jetzt die Westler an wenn sie meint die würden Schwarzarbeiter zum Hausbauen anheuern. (ist unseren Nachbarn passiert die aus Bayern sind)

  6. Jeder DDR-Bürger in irgendeiner leitenden Position und wenn es nur der Brigadier war oder der Lehrer oder der Hahn auf dem Hof musste irgendwann mal über den politisch-moralischen Zustand seiner Unterstellten berichten. Was die Kollegen denn so zu den letzten Parteitagsbeschlüssen sagen oder zur Einführung des Kastenbrotes. Und das lustigste zur Wende war, jeder, der sich in seinem Leben benachteiligt fühlte, ist zur Stasiunterlagenbehörde gerannt, um dort die Ursachen zu finden, warum es mit der Beförderung nicht geklappt hat. Zwar hätte es an mangelnder Eignung oder am Fleiss oder daran, dass man Material für das Eigenheim abgezweigt hat liegen können aber wer weiss?

  7. Es gab nach WW2 eine Entnazifizierung, die mehr oder weniger funktionierte. Jedenfalls ist das nationalsozialistische Gedankengut erfreulicherweise aus dem Denken der allermeisten Leute gewichen (jedenfalls, so weit es nicht unter neuen Namen daherkommt). Leider gab es nach dem kalten Krieg wenig Bemühungen, mit dem Sozialismus ähnlich umzugehen.

  8. Stimmt. In der BRD gab es nie Berufsverbote für Leute, die an Antivietnamkriegsdemonstrationen teilnahmen oder in der Strasse parkten, in der die DKP gerade ihre Versammlung abhielt. Willst Du was gegen Sozialismus tun? Dann tu was gegen den grössten Förderer von Sozialismus, den Kapitalismus. Huuuch, das war jetzt PI!

  9. Eigentlich war es ganz und gar nicht PI, sondern Mainstream. Aber ich bin gespannt auf deine konkreten Beispiele für diese Berufsverbote.

  10. Und ?? Nach 45 sind auch nicht alle Nazis im Gully verschwunden. Irgendwo mußten sie ja sein……….. Was für eine Überraschung 15 Jahre danach……….

  11. @ D.N. Reb

    Ich dachte mir schon, daß du wahrscheinlich auf den Extremistenbeschluß anspielst. Zu dem kann man nur sagen: Richtig so, gerade von Beamten muß man Verfassungstreue erwarten, der Katzenjammer der Linksextremen ändert nichts daran, daß das auch für sie gilt. Davon abgesehen ist es falsch, das als Berufsverbot zu bezeichnen. Ach ja: Wie stehst du eigentlich zu Lehrerinnen, die gern mit Kopftuch oder gar Ganzkörperverhüllung unsere Schüler unterrichten möchten?

  12. @Mir

    Du hast bestimmt nicht gegoogelt. Wikipedia sagt: „Bis zu seiner Abschaffung wurden insgesamt 3,5 Millionen Personen überprüft. Ca. 10.000 davon wurde der Eintritt in den bzw. das Verbleiben im öffentlichen Dienst verwehrt, 130 wurden entlassen. In der Anfangszeit des Radikalenerlasses erfolgte sogar eine Regelanfrage beim Bundesamt für Verfassungsschutz, wenn jemand sich für eine Stelle im öffentlichen Dienst bewarb. Diese Maßnahme wurde aber nach heftigen Protesten Ende der 1970er Jahre (außer in Bayern) eingestellt.“

    So viele Kommunisten! Und alle kurz davor, die beste aller Welten kaputtzumachen. 🙂

    Haben die Muslime hier auch gerade den Krieg verloren? Sonst wüsste ich nicht, was das miteinander zu tun hat?

  13. @ D.N. Reb

    Du weißt genau, worum es geht: Feinde unseres „Systems“ sollten keine Beamten sein, erst recht nicht unsere Schüler unterrichten. Und nichts anderes sind Linksradikale nun mal (Rechtsradikale natürlich auch), genau wie Islamisten. Was die Zahlen angeht: Ist es für dich so schwer zu glauben, daß es in einem Land mit 60 Millionen Einwohnern 10130 derartige Radikale geben könnte? Ich denke nicht.

  14. @Mir

    Ich bezog mich vor allem auf Deinen Seufzer in

    #10 Mir(05.12.06 20:40)

    … Leider gab es nach dem kalten Krieg wenig Bemühungen, mit dem Sozialismus ähnlich umzugehen.

    So war es eben nicht. Und ja, der Staat hat die Pflicht sich vor Leuten zu schützen, die ihn in seiner derzeitigen Form abschaffen wollen. Wer in den Staatsdienst will, hat das Grundgesetz zu achten und zu bewahren.

    Ich sehe die Gefahr aber nicht in den Personenschützern und Polizisten, die ehemals im MfS tätig waren und kann deshalb die Hysterie nicht nachvollziehen.

  15. @ D.N. Reb

    Danke, daß du meinen Text noch mal zitiert hast. Mir ging es, wie dort zu lesen ist, eigentlich darum, was nach dem kalten Krieg geschah. Und damit meine ich, daß es leider in Ost und West nicht genug Aufklärung über den Sozialismus und dessen Folgen gab, eher im Gegenteil. Das ist meiner Meinung nach einer der Gründe dafür, daß dieses Gedankengut dort nicht ebenso verschwinden konnte, wie es das der Nazis mehr oder weniger tat. Und bevor du fragst: Natürlich kommt vieles davon auch aus dem Frust über die Gesamtsituation, die unter anderem durch Fehler während und nach der Wiedervereinigung entstanden ist. Das entschuldigt aber trotzdem nicht, Ideologien zu unterstützen, mit denen es garantiert und erwiesenermaßen noch schlimmer werden würde.

    Aber insgesamt sind wir uns doch einig, und Hysterie halte auch ich für falsch.

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