Ali Hamad war Al Qaida-Aktivist in Bosnien. In Bahrein wurde er als 17-Jähriger von Mitgliedern der Terrororganisation angeworben und 13 Monate in Afghanistan ausgebildet. Danach war er überzeugt, sich gegen Juden und Christen im Heiligen Krieg zu befinden und hätte sofort mit einem Selbstmordanschlag sein Leben beendet. Er sitzt zur Zeit in Bosnien im Gefängnis und erklärt, wie Jihadisten sich unter den Augen der Weltöffentlichkeit auf dem Balkan einen Stützpunkt einrichten konnten – als Sprungbrett nach Europa.

Hamad: Al-Qaida war in Bosnien nicht an den dortigen Muslimen interessiert, sondern an der Eroberung einer Basis, von der aus sie weiter operieren konnte – so wie die USA weltweit ihre Stützpunkte haben. Einige Führer der westlichen Welt haben das durchaus registriert, aber nichts unternommen.

SPIEGEL ONLINE: Wie kommen Sie darauf?
Hamad: Die bosnische Armee und unsere Einheiten etwa wurden während des Krieges trotz des Embargos mit umfangreichen Waffenlieferungen aus Iran versorgt.

SPIEGEL ONLINE: Vor dem Haager Kriegstribunal sollen Sie als Zeuge im Prozess gegen den ehemaligen Generalstabschef der bosnischen Armee aussagen. Die Staatsanwaltschaft interessiert, ob die für ihre Grausamkeit bekannten Mudschahidin dem Kommando der Bosnier unterstanden.
Hamad: 1992 hatte es einen Massenzustrom von Mudschahidin Richtung Balkan gegeben. Unsere Route führte via Frankfurt nach Zagreb, Split und von dort aus über Mostar nach Bosnien. Sowohl Kroaten als auch Bosnier ließen uns frei passieren. Wer von uns später einen bosnischen Pass wollte, erhielt ihn auch – obwohl wir dafür meist falsche Namen benutzten. Bei der damaligen politischen wie militärischen Führung in Sarajewo genossen wir höchste Privilegien und gegenüber der Polizei Immunität.

SPIEGEL ONLINE: Es gab keine Proteste gegen ihre Kampfmethoden?
Hamad: Natürlich war unser Vorgehen grausam. Al-Qaida verlangte, den Feind zu foltern, ihn mit Motorsägen zu zerstückeln und die Opfer mit Messern zu massakrieren. Obwohl wir offiziell dem Kommando der bosnischen Armee unterstanden, wurden unsere Bedingungen akzeptiert: Kein bosnischer General durfte uns bei irgendwelchen Angriffen Befehle erteilen.

SPIEGEL ONLINE: Entgegen dem Dayton-Friedensabkommen blieben die ausländischen Krieger später im Land – als Schläfer für künftige Terroranschläge auf dem europäischen Kontinent?
Hamad: Bosniens Führung setzte sich dafür ein, dass wir nach dem Krieg bosnische Pässe erhielten, und man riet uns, bosnische Frauen zu heiraten – damit wir als Zivilisten im Lande bleiben konnten. Viele Qaida-Mitglieder traten in humanitäre Organisationen ein und kamen so an eine Aufenthaltsberechtigung. Was die künftige Terrorgefahr betrifft: Hätte der Terrorismus in Bosnien nicht während des Krieges auf dem Balkan Fuß gefasst, könnte er heute nicht so offen Europa drohen. …

Rückwirkend betrachtet muss man wohl sagen, dass die Weltgemeinschaft auf dem Balkan alles falsch gemacht hat. Johannes und Germania von Dohnanyi dokumentieren in ihrem Buch „Schmutzige Geschäfte und Heiliger Krieg – Al Qaida in Europa“ die Entwicklung islamistischer Terrorstützpunkte auf dem Balkan und das Wegsehen des Westens.

» PI : Al Kaidas Stützpunkt mitten in Europa
» Video: The Hidden Army Of Radical Islam
» Serbianna: Al-Qaeda in Bosnia: Bosnian Muslim War Crimes Trial

(Spürnase: Voltaire)

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46 KOMMENTARE

  1. 1996 war ich dienstlich in Bosnien, unter anderem im Una Sana Distrikt. Dort war Chef ein ehemaliger General der Muslime, seinen Namen habe ich leider vergessen. Er sitzt inzwischen bei Carla del Ponte ein, im Haager Kriegsverbrechertribunal.

    Beim General gingen die Finanziers der Terroristen ein und aus, fuhren vor mit dickem Mercedes, einer war ein Boxer oder Ringer, der den Kurier machte. Es wurde vor unserer Delegation nichts geheimgehalten, alles fand die internationale Staatengemeinschaft richtig und gut. In Sarajewo liefen die Araber überall herum. Sie waren leicht zu erkennen. Inmitten der Häusertrümmer gab es auch einige sehr schön restaurierte Häuser, 1996, wo man nur Trümmer sah, wohin man schaute. In den Häusern saßen die islamischen, von saudischem Geld bezahlten Agitatoren. Jeder wußte das. Die ersten Frauen liefen mit Kopftuch herum, schnieke!

    Alija Izetbegovic scheffelte das Geld der Wahhabiten aus Saudi-Arabien nur so millionenweise! Seine Biographie wird vertrieben in der von den Saudis finanzierten Islamic Foundation, Markfield/Leicester.

    Alles das ist jahrelang bekannt.

  2. Alija Izetbegovic:

    The former Islamist leader, who had worked closely with al-Qaida terrorist leader Osama bin Laden and al-Qaida deputy leader Ayman al-Zawahiri, among others, was close to former US Pres. William Clinton, who visited Izetbegovic in hospital on September 19, 2003. Izetbegovic’s SDA paid Clinton $250,000 at the time, ostensibly for speaking at the unveiling of the Srebrenica monument.

    Izetbegovic was also protected by the High Representative for B-H, former British Liberal Party politician Paddy Ashdown, and the Deputy High Representative, US Amb. Donald Hays, who were appointed to their posts as European Union (EU) and US nominees respectively. Amb. Hays, a close confidante and former colleague in the UN to then-US Permanent Representative to the UN Richard Holbrooke — a close Clinton colleague — has consistently supported the Clinton-Holbrooke line in B-H, protecting the SDA, despite its increasingly clear links to terrorist figures associated with the September 11, 2001, attacks on the US.

  3. Tja, und es war die USA, die die Christen bekämpft hat, in Jugoslawien. Wie paßt das zu eurer PRO-US-Haltung ???

  4. Schön das auf eurer Homepage das Bild des Heuchlers „Bush“ nicht mehr zu finden ist, der sich für eine Islamisierung Europas durch den Türkeibeitritt einsetzt.

    Ihr scheint lernfähig, wenn auch langsam.

  5. D. Westen bzw. die Nichtislamische Teil der Weltgemeinschaft, ergeht wie dem der eine Art Vogelstraußpolitik betreibt! Sie vergessen dabei dass egal wie tief ihre Köpfe in der Sand auch stecken, bleibt doch reichlich von ihnen draußen, um in der ….. getroffen zu werden!

    Tiqvah Bat Shalom

  6. Der Chef des Una Sana Kantons hieß Mehmet Alagic, mir fällt’s wieder ein. Beruf: Massenmörder und Kriegsverbrecher. Mit Unterstützung solcher Leute wurde Jugoslawien zerstört. Von ihren Verbrechen redet man nicht gern, sind doch allein die Serben auf der Anklagebank. Eine Madeleine Albright alias Marie Jana Korbel entblödet sich nicht, da mitzumachen. Sie und ihr Vater Josef Korbel wurden im WWII von Serben beschützt.

  7. Izetbegovic war auch an der Rekrutierung für die SS Division Handschar beteiligt. Das sagt schon alles über diesen Terroristen aus.

  8. @nasentiger
    „Ihr scheint lernfähig, wenn auch langsam.“

    ..aber du nicht, oder ? ansonsten würdest du nicht solch einen Schwachsinn in die Öffentlichkeit setzen….
    freundliche grüße, usw.usw….

  9. 10 EY3_Q, googeln solltest Du doch allein können, oder ist es zuviel verlangt Izetbegovic und Division Handjar einzugeben?

    Today, the American government proclaimed hero, Bosnian president Alija Izetbegovic (Update: Izetbegovic resigned as president in 2000) is an „ex“-Nazi war hero. Mr. Izetbegovic served several years in prison after W.W.II after being found guilty at the Yugoslav war crimes tribunals for war crimes against American soldiers and Serbs. Mr. Izetbegovic claims to have been locked up for campaigning against communism (Let us remember that the Serbs were U.S. allies.). At age eighteen Mr. Izetbegovic was a member and recruiter for the 13th Handjar division (Handjar is Turkish for „knife“ or „to slice the throat“.). The Handjar division was a special Nazi task force using the Muslims to purge the Serbs from the Balkans under control of Germany. Currently, Mr. Izetbegovic calls his presidential bodyguards „Handjar“.

  10. … und auf der US-Seite der Niagara-Fälle steht ein Denkmal für Nikola Tesla, gestiftet in Dankbarkeit des serbischen Volkes für die USA.
    Wenn die gewusst hätten, was auf sie zukommt! 🙁

  11. @ nasentiger

    Erstens waren es die Europäer, die angesichts der von ihnen als solche erkannten Probleme auf dem Balkan wieder mal die USA um Hilfe anriefen, weil sie nicht mal vor ihrer eigenen Haustür allein damit fertig werden konnten. Zweitens waren es nicht „die Amerikaner“, sondern die Regierung Clinton, die sich der Sache – wiederum in Übereinstimmung mit und unterstützt von den Europäern – in dieser teilweise mehr als kritikwürdigen Weise annahmen. Also laßt eure anti-amerikanische Geschichtsfälschung bitte auf euren linken Blogs. Danke.

  12. Genscher hat als erster andere Europäer und auch USA vor vollendeten Tatsachen gestellt, als er gezielt in die Richtung der Anerkennung Slowenien, Bosnien, Kroatien und der Zerstörung Jugoslawiens hinarbeitete. Franzosen z.B. waren sehr skeptisch. Und jetzt haben wir den Salat: muslimische Bosnien, Kosovo und (Pan)- Albanien mit muslimischen Teil Mazedoniens.
    Alles verfehlte provinzielle deutsche Machtpolitik, die noch auf die alte „Freund-Feind“ Erkentnisse aus der WWII basieren. Feind ist Serbien, Freunde sind Kroaten, muslimische Bosnier, Kosovaren. Sehr, sehr kurzsichtig!!!

  13. Und Russland wird derzeit wieder als Feind aufgebaut. War ja auch einfacher, das Denken in Blöcken und könnte die Eurofighter und Panzerproduktion ankurbeln. Mir wird immer ganz schlecht, wenn ich die Stuntcars der Bundeswehr in Afghanistan oder die aufgemotzten Hummer der US-Truppen im Irak sehe. So ein Krieg ist zwar gut für die Produktion von Körperpanzerung aber den Reibach kann damit niemand machen. Und gesundheitsfördernd für die Truppe ist das schon gar nicht.

  14. @MIR:

    >Zweitens waren es nicht „die Amerikaner“,
    >sondern die Regierung Clinton, die sich
    >der Sache – wiederum in Übereinstimmung
    >mit und unterstützt von den Europäern – in
    >dieser teilweise mehr als kritikwürdigen
    >Weise annahmen. Also laßt eure anti-
    >amerikanische Geschichtsfälschung bitte
    >auf euren linken Blogs. Danke.

    1.Bin ich kein Linker, was wohl über euren Horizont geht. Wer nicht US-hörig ist, ist wohl für euch kein Mensch.

    2.
    Ist es wohl auch Geschichtsfälschung, dass Busch senior sowohl die Taliban als auch Hussein mit Chemie-Waffen versorgten?

    Die USA sind im Kosovo einmarschiert, weil US-Firmen kurz zuvor Erzminen aufgekauft hatten, und im Sudan wegen dem Öl.

    Und der „Christ“ Busch ist mit dem Königshaus von Saudi-Arabien privat eng befreundet, dem gleichen Königshaus, dass für die härteste Christenverfolgung weltweit verantwortlich ist.

    Ich bin bestimmt nicht links, aber ich bin auch nicht so blöd, dass ich alles glaube, was auf FOX-News läuft.

    Busch ist genauo ein Christ wie Fidel Castro.

  15. Stuntcars der Bundeswehr!!!

    Der war gut. LOL
    So, ich gehe jetzt mal den Herrnhuter Adventsstern zusammenbauen. Die abendländische Kultur muss hoch und am Leuchten gehalten werden! 🙂

    Schönen Abend noch! 🙂

  16. Nicht zu fassen, was manche Leute von sich geben (#18). Immerhin ist es für einen Lacher gut, ich hoffe aber, daß diese Art von Albernheiten hier nicht wieder überhand nehmen wird.

  17. Nasentiger scheint mir die Reinkarnation von jemandem zu geben der hier erst kürzlich rausgeflogen ist.
    Ich hoffe mit diesem NasenArsch hat man hier nicht so lange Geduld

  18. Wieso wollt ihr mich rausschmeißen? Vertrag ihr nur eure Einheitsmeinung? Was wäre dann der Unterschied zwischen Euch und Honneker?

  19. Vor nicht so lange her habe ich das Thema im Blog „Beleidigend“ aufgearbeitet – das sind viel mehr, nicht nur Al Qaida. Und finanziert werden sie auch mit Geldzahlungen aus Deutschland. Die Albaner in

  20. Vor nicht so lange her habe ich das Thema im Blog „Beleidigend“ aufgearbeitet – das sind viel mehr, nicht nur Al Qaida. Dort sollen alle wichtige Terrororganisationen ihre „Filialen“ haben. Und finanziert werden sie auch mit Geldzahlungen aus Deutschland. Die Albaner in Westeuropa müssen an die Kosovare Befreiungsarmee Beiträge zahlen –
    http://myblog.de/beleidigend/art/4665361/Albanien_Kosovo_Metohija_Bruckenkopf_fur_den_islamischen_Terrorismus_in_Europa#comm

    Was mir aber heute noch wichtiger erscheint, denn es unsere eigene Zukunft zeigt, sind diese Zahlen.
    http://myblog.de/beleidigend/art/34768256/_h3_Zahlen_und_Fakten_zu_den_Hintergrunden_des_Jugoslawischen_Krieges_h3_#comm

    Man soll sie bitte genau betrachten und erkennen, weswegen in Bosnien einen Bürgerkrieggegeben hat, der so brutal ausuferte.

    Wir werden das genau durchmachen, wenn wir unsere Lektion von Ex-Jugoslawien nicht rechtzeitig lernen.

  21. @BI:
    Wenn es tatsächlich dazu kommt, hat man wenigstens noch eine [u]Chance[/u] sich zu wehren.
    60 Jahre Frieden. Die Deutschen wissen nicht mehr, dass es auch ein Leben ohne ihn gibt und dass er kein automatischer Mechanismus ist, der sich selbst schützt, erneuert und verteidigt.
    Vielleicht muss diese Lektion wiedereinmal mit dem Untergang einer Gesellschaft bezahlt werden, auf jeden Fall aber mit Blut.

  22. @nasentiger aka RC:

    „Islam is Peace“ Says President

    Für einen eingefleischten Antiamerikaner und verblendeten Bush-Hasser ist es halt schwer zu verstehen, dass man Bush auch mal eine Dummheit – wie diese Aussage – nachsehen kann.

    Und jetzt zurück in deine Mülltonne, Troll!

  23. @Anti-Steiniger

    Das war keine „Dummheit“ von Bush, dass war Berechnung. Ich hab schon gegen den Islam gekämpft, da hat Bush Senior die Taliban noch gefördert.

  24. „Das war keine „Dummheit“ von Bush, dass war Berechnung. Ich hab schon gegen den Islam gekämpft, da hat Bush Senior die Taliban noch gefördert.“

    Das hört sich jetzt schon interessanter an. Erzähl mal genaueres…

  25. Letzte Woche reiste Bush nach Indonesien, und lobte die Regierung. Zur gleichen Zeit liest man, wie die Regierung das Abschlachten von Christen fördert und die Scharia einführt.

    Wieder nur eine „Dummheit“?

  26. Nasenbären „kämpfen“ gern… – am Stammtisch oder mit der Tastatur.

    Ich dagegen kämpfe bei solchen Selbstbeweihräucherungen immer mit dem Lachen (und verliere oft).

  27. @nasentiger: Niemand hier behauptet, dass die USA immer alles richtig machen. Wer erwartet, eine Supermacht könne immer alles richtig machen, ist nicht ganz dicht. Nur wer gar nichts macht, macht auch nichts verkehrt.

    Aber die USA wird üblicherweise wegen der falschen Dinge angegriffen. Und sie machen auch nichts verkehrt, was eine hämische Feindseligkeit rechtfertigt.

    Es ist übrigens das gute Recht der USA, sich für einen Türkeibeitritt zur EU aussprechen, wenn amerikanische Politiker denken, dass das amerikanischen (!) Interessen dient. Die USA sind nicht Europas Mami und daher nicht verpflichtet, Europas Interessen über die eigenen zu stellen. Und die EU ist nicht verpflichtet, zu tun, was die USA bevorzugen würde.

  28. @Eisvogel:
    >Es ist übrigens das gute Recht der USA,
    >sich für einen Türkeibeitritt zur EU
    >aussprechen, wenn amerikanische Politiker
    >denken, dass das amerikanischen (!)
    >Interessen dient.

    Interessant! So langsam laßt ihr die Katze aus dem Sack. Pro-USA, auch wenn die unseren Untergang begrüßen.

    Oh Herr, laß Hirn regnen!

  29. Pro-USA, auch wenn die unseren Untergang begrüßen.

    Sie halten den Türkei-Beitritt nicht für unseren Untergang. Sie irren sich in dem Punkt meiner Ansicht nach allerdings massiv. Mehr nicht.

    Sie haben das Recht, ihre Meinung mit Begündung dazu darzulegen. Und wir haben das Recht zu sagen: „Dankeschön. Wir werden die Argumente auf Vor- und Nachteile überprüfen und am Ende machen wir, was wir für richtig finden.“

    Der Kater meiner Mutter zeigte sich gegen meine Mutter aggressiv, wenn’s regnete und er nicht spazieren gehen konnte. Er dachte wohl, sie würde den Regen machen, um ihn zu ärgern. Das war süß.

    Wenn Europäer eine vergleichbare Haltung gegen die USA einnehmen, ist das nicht süß sondern peinlich.

    WIR entscheiden, wer in die EU kommt. Und wenn die Türkei aufgenommen wird, ist das alleine unser Fehler.

  30. @ Eisvogel

    Warum verschwendest du deine Zeit? Diesem Typen wird es sowieso bald langweilig werden, wenn er merkt, daß seinen anti-amerikanischen Ausfällen hier niemand Beifall schenkt. Dann wird er sich ein anderes Forum suchen oder hier sein wahres Gesicht zeigen – und gesperrt werden. Die Vorzüge der neuen Registrierung. He he. 😉

  31. Eigentlich ist (und war)sich die Türkei schon seit ihrem Beitritt in die NATO bis heute darüber im Klaren, dass sie den Wachhund am Bosporus spielen muss und darf – mehr nicht.

    Sie weiß das heute mehr denn je.

    Religiöse Marginalien wie der Papstbesuch (Entschuldigung) entlocken der militärischen Soldateska doch höchstens ein Lächeln.

    Erdogan kann sich – bis jetzt– noch keine Leichtsinnigkeiten leisten.

    Das weiß er auch. Er ist nicht dumm.

    Ich vermute, dass Erdogan in den nächsten 5 bis 10 Jahren den wachsenden Einfluss der Islamisten in der Türkei (und da gibt es ja nicht zu wenige mittlerweile außer seiner von ihm streng islamisch dirigierten Familie) für sich zu nutzen verstehen und in sein mittelfristiges Islamisierungskonzept für den Mittleren Osten einzubauen versucht.

    Seine Stoßrichtung geht nicht nur über den Bosporus.

    Was sind schon diese lächerlichen Kilometer für einen Mann, der unsere christliche Gemeinschaft abschätzig als „Christenclub“ bezeichnete, wohl (arrogant) wissend, dass in seinem Herrschaftsbereich nur 0,3 Prozent Christen mehr oder weniger schlecht ihr Dasein fristen?

    Sein Ziel ist die Westküste des Atlantik.

  32. Ich habe eine Frage zu Erdogan und Ihrer Äußerung über ihn, Herr Dahlenburg: „Sein Ziel ist die Westküste des Atlantik.“

    Das wäre also die amerikanische Ostküste.
    Ich weiß nicht, was Sie damit sagen wollen.

    Freundlichen Gruß!

  33. Erdogan kann sich – bis jetzt- noch keine Leichtsinnigkeiten leisten.

    Stimmt. Und ich vermute auch stark, dass das der Grund ist, warum die USA sich für den EU-Beitritt stark machen. Sie erkennen die Islamisierungs-Bestrebungen der Türkei und dass diese durch die Chance auf den EU-Beitritt gehemmt werden.

    Das stimmt ja auch. Eine glasklare Absage: „Yepp. Wir sind ein Christenclub und wir sind’s gern und Moslems kommen nicht rein“ (Und jede Beendigung der Beitrittsverhandlungen würde so und nicht anders in der Türkei ankommen)könnte die Islamisierung beschleunigen und die Türkei als NATO-Partner unzuverlässig machen.

    Das ist nicht unrealistisch. Das wollen die USA nicht und das ist auch nicht wünschenswert. Aber es ist das kleinere Übel.

  34. @Eisvogel:

    Nein, nicht WIR entscheiden ob die Türkei in die EU kommt. Das EU-Parlament entscheidet, eine volksabstimmung wird es nicht geben. Daher ist Deutschland keine Demokratie.

  35. @nasentiger: Absolute Zustimmung. Die Demokratie in allen EU-Ländern wird durch die EU ausgehebelt. Die EU ist eine Pest.

    Das „wir“ meinte ich nur in Abgrenzung zu den USA.

  36. „könnte die Islamisierung beschleunigen und die Türkei als NATO-Partner unzuverlässig machen.“

    die türkei ist als natopartner schon unzuverlässig und hat sich im irakkrieg so verhalten, wie stroebele und die npd das auch für deutschland forderten. die alliierten durften ihre truppen nicht durch die türkei in den nordirak bringen, obwohl sie im dortigen autonomiegebiet der kurden sogar hochwillkommen waren. auch die unrsprünglich einmal angedachte aufteilung des irak, aus heutiger sicht wäre das die vernünftigste lösung gewesen, ist durch türkische proteste im ansatz blokiert worden, weil die türkei keinen kurdenstaat wollte, der im nordirak entstanden wäre. die türkei hat sogar gedroht, ihrerseits in den nordirak einzumarschieren, um dies zu verhindern, wodurch es zwangsläufig zu einer militärischen konfrontation mit den dortigen natopartnern gekommen wäre.
    durch die feindselige haltung der türken mussten die für die nordfront bereitstehenden soldaten per schiff in den persischen golf transportiert werden und den ganzen irak durchqueren, um zu ihrem bestimmungsort zu kommen. 1000 fallschirmjäger wurden im norden abgesetzt, wo sie ein notdürftiges flugfeld errichteten. insgesamt hat sich der „natopartner“ türkei weniger kooperativ gezeigt als saudiarabien oder andere golfstaaten. ein fataler irrtum, sich auf solche „partner“ verlassen zu wollen.

  37. ein fataler irrtum, sich auf solche „partner“ verlassen zu wollen

    Ja, natürlich ist das ein Fehler. Die USA verhalten sich diesbezüglich wie jemand, der die Angel krampfhaft festhält, obwohl längst kein Fisch mehr dranhängt… das machen sie gern gegenüber der islamischen Welt. Ich kann mir die Befürwortung des EU-Beitritts nicht anders erklären, als dass sie den Türken damit verlockend vor der Nase rumwedeln wollen, um sie wenigstens halbwegs als geographisch extrem günstig gelegenen „Allierten“ zu halten.

    Die Türkei haben sich unzuverlässig verhalten, aber das ist durchaus noch steigerungsfähig, wenn sie nicht mehr gezwungen sind, sich wegen des EU-Beitritts notdürftig zusammenzureißen.

    Dennoch: mir ist eine Scharia-Türkei lieber als die Türkei in der EU.

    Die USA sehen das offenbar andersrum.

  38. Eine gute Zusammenfassung der gegensätzlichen Strategien, Eisvogel:

    „mir ist eine Scharia-Türkei lieber als die Türkei in der EU.
    Die USA sehen das offenbar andersrum.“

    Wer die Türkei in der EU haben will, kann zumindest – das einzige Argument, was ich sehe dafür – damit argumentieren, man würde die Islamisten damit schwächen/einbinden.

    Das ist natürlich Quatsch. Man muß den Musels Grenzen setzen, psychologische und kulturelle, ebenso rein geografische. Alles andere ist doch kalter Kaffee.

    Die Türkei in der EU: nein. In der NATO: meinetwegen, das ist doch ein prima Puffer. Eine Scharia-Türkei wäre (da stimme ich Dir zu) das kleinere Übel. Aber die Scharia muß weltweit geächtet und bekämpft werden.

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