RAF-Häftling Christian Klar (Foto), einer der schlimmsten Terroristen der Bundesrepublik, „signalisiert Gesprächsbereitschaft“ mit dem Bundespräsidenten zum Zweck der eigenen Begnadigung. Wenn er dann frei ist, hat man ihm, dem verurteilten Mehrfachmörder, bereits einen Ausbildungsplatz zum Bühnentechniker am Berliner Ensemble angeboten.

Wie leicht es doch für einen erklärten Staatsfeind und Mörder, einen Job zu bekommen! Köhler hat bisher Gespräche mit Klar abgelehnt.

Anwalt Heinz-Jürgen Schneider sagte der „Tageszeitung“, Klar werde sich nicht an der öffentlichen Debatte über die Freilassung ehemaliger RAF-Terroristen beteiligen. „Was er sagen wollte, hat er Horst Köhler geschrieben“, sagte Schneider. Der Inhalt des Schreibens unterliege aber der anwaltlichen Schweigepflicht. Laut Schneider ist Klar zu einem persönlichen Treffen mit Bundespräsident Horst Köhler bereit. Der Häftling verfolge die Debatte über Zeitungen und das Fernsehen, zu denen er Zugang hat.

Klar reichte bereits bei Köhlers Vorgänger Johannes Rau ein Gnadengesuch ein, dass der Bundespräsident jetzt prüfen lässt. Horst Köhler hatte bereits vor einigen Tagen Meldungen dementieren lassen, wonach er den RAF-Terroristen im Gefängnis besuchen wolle. Das Bundespräsidialamt wies entsprechende Berichte zurück. Klar war an der Ermordung des früheren Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer, des Generalbundesanwalts Siegfried Buback und des Bankiers Jürgen Ponto beteiligt.

Die baldige Freilassung seiner Weggefährtin Brigitte Mohnhaupt löst unterdessen nicht nur in der Bevölkerung Kopfschütteln und Entsetzen aus. Die Witwe Hanns Martin Schleyers musste nach einem Kollaps ins Krankenhaus.

Dirk Schleyer, Sohn des von der RAF ermordeten Arbeitgeber-Präsidenten Hanns-Martin Schleyer, zeigte sich erschüttert. Die Entscheidung des Oberlandesgerichtes Stuttgart sei „einfach nicht nachvollziehbar“. Schleyer warf der Justiz „Rechtsbeugung“ vor.

Sabine Reichel (42), deren Vater beim Anschlag auf Generalbundesanwalt Siegfried Buback 1977 in Karlsruhe ums Leben kam, sagte: „ES IST EINFACH NICHT GERECHT!“

Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Konrad Freiberg, erinnerte an die zehn von der RAF ermordeten Polizisten: „Wir werden diese Morde nicht vergessen. Es bleibt ein Gefühl der Bitterkeit.“

Der frühere Chef des Bundeskriminalamtes (BKA) Hans-Ludwig Zachert, glaubt sogar, dass von Brigitte Mohnhaupt noch immer eine mögliche Gefahr ausgeht! Zumal, wenn auch Ex-Terrorist Christian Klar noch begnadigt wird. Der Mainzer „Allgemeinen Zeitung“ sagte Zachert: „Mohnhaupt ist der Typ der Rädelsführerin, und wenn sie – wann auch immer – mit Klar gemeinsam in Freiheit ist, kann sich daraus ein Gefahrenpotenzial entwickeln. Beide zusammen könnten sich dann gegenseitig aufschaukeln.“

Von Links, Grün und der FDP wird die Freilassung selbstverständlich begrüßt, während Teile der CDU schockiert sind.

Der rechtspolitische Sprecher der Unions-Fraktion im Bundestag, Jürgen Gehb, sprach dagegen von einer Ohrfeige für das Rechtsempfinden der Bürger. „Nach den Buchstaben des Gesetzes ist die Freilassung sicher nicht zu beanstanden“, sagte der CDU-Politiker der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Es bleibt in der Bevölkerung aber ein bitterer Nachgeschmack, wenn eine fünffache Mörderin nach 24 Jahren freikommt.“ Wenn Mohnhaupt nach ihrer Haft durch die Fernseh-Talkshows tingele, werde das einen Aufschrei auslösen. Auch ein Signal der Reue würde daran nichts ändern.

Horst Herold, der ehemalige Chef des Bundeskriminalamtes (BKA) sagte zur Freilassung von Mohnhaupt:

«Sechzig sollten die Mörder schon sein, bevor man sie entlässt. (…) Auch bei einer objektiven Betrachtung der Täter von damals könne man nicht «die Hartnäckigkeit und lustvolle Grausamkeit ihrer Gemetzel ignorieren, mit der sie zu Werke gingen, ganz zuvorderst die beiden, um die es jetzt geht.»

Der in unserem gestrigen Beitrag über Susanne Albrecht verlinkte Artikel aus der Berliner Morgenpost über den „Werdegang“ von den 15 meistegesuchten RAF-Terroristen ist übrigens online nicht mehr verfügbar. Offensichtlich sind Informationen über den laxen und überaus fürsorglichen Umgang des deutschen Staates mit Terroristen nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.

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