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Darfur-Woche im Jüdischen Museum

[1] Im Jüdischen Museum in Berlin findet in Kooperation mit Human Rights Watch vom 15.-22. März eine Aktionswoche statt, die uns an die anhaltenden schweren Menschenrechtsverletzungen in Darfur [2] erinnern soll. Weitgehend unbeachtet findet hier einer der brutalsten kriegerischen Konflikte der Gegenwart statt. Da aber in diesem Fall Moslems die Mörder (allerdings auch die Opfer) sind, ist das Grauen von Darfur [3] für unsere Empörungsbeauftragten in Sachen Menschenrechte genauso wenig ein Thema wie für die Weltöffentlichkeit.

Mehr als 200.000 Zivilisten sind seit Februar 2003 Opfer der Gewalt in Darfur geworden. Hinrichtungen, Mord, Vergewaltigungen und das Niederbrennen von Dörfern sind an der Tagesordnung. Über zwei Millionen Menschen leben in Flüchtlingslagern an der Grenze zum Tschad; mindestens vier Millionen – mehr als die Hälfte der Bevölkerung Darfurs – sind von internationalen Hilfeleistungen abhängig.

Die Aktionswoche »Darfur: Verbrechen gegen die Menschlichkeit« wurde gestern eröffnet.

Es werden zwei Ausstellungen präsentiert, die die Verbrechen in Darfur dokumentieren: Die Fotoprojektion »Darfur: Vor den Augen der Welt«, die von der Organisation Darfur/Darfur kuratiert wurde und auf der Museumsfassade gezeigt wird, war im November 2006 bereits im Holocaust Memorial Museum in Washington, D.C. zu sehen.

Ergänzt wird sie um eine Ausstellung mit Fotografien des Magnum-Fotografen Paolo Pellegrin und mit Zeichnungen von Kindern und Jugendlichen aus den Flüchtlingslagern, gesammelt von Mitarbeitern von Human Rights Watch. Die Zeichnungen sind unmittelbare und anrührende Zeugnisse dafür, welchen brutalen Erlebnissen die Menschen in Darfur ausgesetzt sind. Sie werden Ausgangspunkt für ein pädagogisches Begleitprogramm für Schulgruppen sein. In einer international besetzten Konferenz werden am 16. März die Hintergründe des Konflikts sowie die Verantwortung der Völkergemeinschaft für Darfur thematisiert. Am 17. März 2007, dem »Tag für Darfur«, wenn weltweit auf die Verbrechen in Darfur hingewiesen wird, stellen im Jüdischen Museum Berlin mehrere Nichtregierungsorganisationen sich und ihre Aktivitäten im Sudan vor.
Mitarbeiter, die vor Ort tätig waren, berichten von ihren Erfahrungen. Zudem finden während der Aktionswoche bis zum 22. März weitere Vorträge und Präsentationen statt.

René Zucker schreibt über unsere „barbarische Ignoranzkultur“ [4]:

Seit vier Jahren werden im sudanesischen Darfur Schwarzafrikaner von arabischen Milizen der arabisch dominierten Regierung vergewaltigt, vertrieben, ermordet. Inzwischen sind 200.000 Menschen tot. Ein Genozid an Schwarzen, dem die ganze Welt zuguckt.

„Wir kümmern uns nicht um Menschenrechte in Afrika, weil in Afrika kein Geld zu verdienen ist“, sagte bei TTT der Historiker Gerard Prunier, der schon eine Studie über den Genozid in Ruanda verfasste. Dort wurden unter den Augen der Weltgemeinschaft 800.000 Menschen abgeschlachtet, in Kongo waren es 500.000. Die Tatsache, dass Darfur in TTT Thema war, beweist Pruniers These des öffentlichen Desinteresses. Auch des deutschen Desinteresses.

Eingebettet in eine Kultur-Magazinsendung, die kaum ein Mensch sieht, zwischen Beiträgen über einen neuen Krimi von Julian Barnes und einen deutschen Berlinalebeitrag wurde auf Gerard Pruniers Buch mit dem Titel Darfur und Fotos hingewiesen, die der Fotograf Kadir van Lohuisen dort gemacht hat.

Es ist zwar ungeheuerlich aber vermutlich folgerichtig, dass Kultursendungen, die meistens unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, auf das Barbarische unserer Ignoranz-Kultur hinweisen. In zwei oder drei Jahren um die gleiche Zeit werden dann viele Kultursendungen über viele interessante Berlinale-Filme über den Genozid in Darfur berichten. Das ist unsere Kultur.

Und wir werden alle erschrocken „Nie wieder“ rufen!

(Spürnase: Urs Schmidlin)

» Menschenrechte im Islam – Moslems, Opfer des Islam [5]

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#1 Kommentar von CA am 16. März 2007 00000003 17:50 117406741105Fr, 16 Mrz 2007 17:50:11 +0100

zum thema Dafur auf CNN war vorhin ein „offizieller“ der von „nur“ 9.000 Toten Sprach und gleich noch dranhing, die Weltöffdentlichkeit treibt die Zahl nur deswegen in die Höhe im Intervenieren (sprich einmarschieren ) zu können.

Wollts nur mal gesagt haben TAKIYA kommt bestimmt und wenn dann noch Juden so eine Ausstellung „bringen“ haben die Kulturbereicherer gleich wieder Gründe ich hoffe mal die Ausstellung ist gut gesichert.

ca

#2 Kommentar von Eisvogel am 16. März 2007 00000003 18:09 117406858406Fr, 16 Mrz 2007 18:09:44 +0100

„Wir kümmern uns nicht um Menschenrechte in Afrika, weil in Afrika kein Geld zu verdienen ist“

Ich glaube eigentlich nicht, dass das (Geld) der Grund ist.

Ich glaube, wir kümmern uns eher ÜBERHAUPT NICHT um Menschenrechtsverletzungen in entfernten Weltgegenden. Man kann übrigens drüber streiten, ob das böse ist oder normales menschliches Verhalten.

Wir kümmern uns lediglich um Feindbildpflege an bevorzugten Lieblingsfeinden und da kommen uns eben Menschenrechtsverletzungen grade recht.

Solange die Verursacher von Menschenrechtsverletzungen (echter, hochgepuschter und platt erfundener) nicht zu einer Gruppe gehören, die man gerne schlecht darstellen will (z.B. Amerikaner, Israelis, manchmal auch Russen oder auch andere), besteht kein Grund, Menschenrechtsverletzungen zu erwähnen.

Arabische Moslems gehören in der derzeit existenten Mainstream-Kultur nicht zu den Leuten, die man gerne als Feindbild hochpuscht. Menschen, die das anders sehen, versuchen durchaus, Darfur zum Thema zu machen. Es sind natürlich sehr wenige.

Besser wär’s, man würde das Interesse von der Schwere der Verbrechen abhängig machen ( dann käme Darfur jeden Tag in den Nachrichten und Aktionen der IDF oder Guantanamo nie) … es ist aber nicht so und ich glaube auch nicht, dass man Menschen so grundlegend ändern kann.

#3 Kommentar von European Patriot am 17. März 2007 00000003 03:13 117410122303Sa, 17 Mrz 2007 03:13:43 +0100

Der Westen hat in Dafur einfach keine starken Interessen, und wenn er sich einmischt gibts Ärger mit den Pazifisten und Moslems. Auch ein Verstoss gegen das Veto-Recht des Weltsicherheitsrates wäre notwendig. Wozu? Afrika ist unabhängig, die tun nichts. Die Moslems tun auch nichts. Warum wir?

Ausserdem hat sich der Westen auf dem Kosovo eingemischt, jetzt kämpfen die Albaner gegen die Serben. Lektion gelernt, Bürgerkriege muss man ausbrennen lassen. Es gibt nicht genug Land, also muss jemand sterben. Das wird in Afrika zukünftig noch oft passieren, wir Europäer werden nicht so blöd sein dort auch noch Menschen zu retten.

Wenn wir Truppen schicken, will ich als Gegenleistung Abschiebelager im Tschad oder in Dafur, wohin wir unsere Flüchtlinge und unerwünschten Ausländer abschieben können. Andernfalls kann ich gut damit leben. Die Linken haben früher Befreihungsbewegungen mit Spenden unterstützt, wer will kann die Dafuris ja privat unterstützen, dass muss nicht unser Staat oder die EU machen.

#4 Kommentar von Official Kite Flyer am 17. März 2007 00000003 09:53 117412518209Sa, 17 Mrz 2007 09:53:02 +0100

wie weitgehend unbeachtet einer der brutalsten kriegerischen Konflikte der Gegenwart stattfindet, zeigt sich hier an Ort und Stelle bereits an der geringen Beteiligung an der Diskussion. Schade.

#5 Kommentar von D.N. Reb am 17. März 2007 00000003 09:59 117412558009Sa, 17 Mrz 2007 09:59:40 +0100

Wenn ich Truppen hätte, würde ich sie sofort losschicken. Ich würde überhaupt überall Truppen hinschicken.

Jedoch wenn ich König von Europa wäre, dann würde ich eine effektive Küstenwache aufbauen und Schiessbefehl erteilen.

Wir können nicht die ganze Welt heilen. Wir haben auch nicht die Mittel dazu. Obwohl uns das unsere Politiker stets einzureden versuchen.

#6 Kommentar von lebowski am 18. März 2007 00000003 18:34 117424286006So, 18 Mrz 2007 18:34:20 +0100

Für schwarzafrikanische Muslime eine gute Gelegenheit, mal darüber nachzudenken, was ihnen der Islam antut. Angeblich gibt es kein Rassismus im Islam. So ein Quatsch!
Schwarze Moslems zählen weniger als arabische Moslems.Idi Amin, ein Muslim, war der schlimmste Diktator in Afrika. Verglichen mit dem war das südafrikanische Apartheitsregime ein freundlicher Kindergarten.
Es wäre besser, die Schwarzafrikaner würden sich auf ihre Wurzeln besinnen, die nicht im Islam und nicht im Christentum liegen.