- PI-NEWS - https://www.pi-news.net -

Klimaschutzbolschewismus

Ein Gespenst geht um, nicht nur in Europa: das Gespenst des Klimatizismus [1]. Wie jede andere Ideologie leugnet auch diese die Wirklichkeit. Die Feinde der offenen Gesellschaft finden immer wieder einen Weg, in dieser ein geschlossenes System zu schaffen und für sich auszunutzen. Das Exekutivkomitee der Komintern heißt heute IPCC. Es hat die Deutungshoheit über die Naturgesetze an sich gerissen. Parlamente und „Runde Tische“ beschließen mit einfachen Mehrheiten, Gasen Eigenschaften zuzuschreiben, die diese nach den schon vor hundert Jahren von Max Planck beschriebenen Naturgesetzen gar nicht haben können. Kein seriöser Physiker hat an deren Richtigkeit jemals gezweifelt. Der „atmosphärische Treibhauseffekt“ ist kein Bestandteil der objektiven Realität!

Gastbeitrag von Norbert Staude

Aber auf ihn kann die „Klimaschutzmafia“ nicht verzichten, denn er ist nun mal die Grundlage ihrer Machenschaften. Alle profitieren davon: Der hochsubventionierte klimaschutz-industrielle-Komplex verdient prächtig, die Aktienkurse steigen exorbitant, die Politiker können den Wählern ein schlechtes Gewissen einreden und mit Ökosteuern die marode Staatskasse füllen, die „Klimaforscher“ bekommen immer wieder die neuesten Rechner, um damit genau das herauszufinden, was sie vorher programmiert haben, und die Massenmedien erhalten auf lange Sicht quotensteigernde Horrormeldungen. Sie alle haben Grund genug, die Klimalüge möglichst lange am Leben zu halten. Eigeninteresse kommt vor dem Bekenntnis zur Wahrheit! Sie wissen genau, was sie tun. Kritik ist nur innerhalb des geschlossenen Systems erlaubt. Wenn „Dissidenten“ unter den Klimaforschern mal ihre Meinung in den Massenmedien präsentieren dürfen, dann stellen sie nie ihre eigene Existenz in Frage. Sie warnen nur vor Hysterie und Übertreibungen in Details oder stellen persönliche Animositäten vor. Auch für sie ist der „atmosphärische Treibhauseffekt“ eine Tatsache; er muss nur noch weiter erforscht werden. Fundamentalen Kritikern von ausserhalb dieses geschlossenen Systems, wie etwa Dr. Wolfgang Thüne oder Prof. Dr. Gerhard Gerlich, wird deshalb natürlich kein Podium geboten.

Für Millionen Deutsche gibt es Parallelen zur jüngsten Vergangenheit: Genau wie heute der nichtexistente „atmosphärische Treibhauseffekt“ war auch früher für sie der Marxismus-Leninismus Staatsdoktrin, wissenschaftlich bewiesen und ein dankbares Forschungsobjekt. Hunderttausende studierten es und „forschten“ daran herum. Damals noch ohne Supercomputer. Fast alle erhielten ein Diplom, viele wurden promoviert und einige durften ML auch lehren. Sie hatten sichere Arbeitsplätze und erhalten heute noch eine dem so erworbenen akademischen Grad angemessene Altersversorgung. Auch die bekanntesten „Dissidenten“ in der Ostzone standen innerhalb des Systems und stellten den Sozialismus nicht in Frage. Das Ende ist bekannt.

Wann kommt das Jahr 1989 für den Klimatizismus?

Norbert Staude ist Herausgeber des Romans „2048“ [2] von Ogereg Lerlow, einer Hommage für George Orwell in einer zeitgemäßen Fassung seines Klassikers „1984“.

Like

Ostersonntag: PI schlägt Kölner Express 8:0

geschrieben von PI am in PI | Kommentare sind deaktiviert

„Schnell, schneller, Express“, dieser Werbeslogan des Kölner Boulevardblattes wird durch niemanden so verkörpert wie durch den populären rasenden Fotoreporter „ZIK“ (Foto). Ob mit Rollschuhen in der Fußgängerzone, vom Dach seines umgebauten Kleinbusses oder aus schwindelnder Höhe von einem Baukran, ZIK ist immer da, wo was los ist und zeigt den Express-Lesern, was abgeht. Nur am diesjährigen Ostersonntag stand der flinke Reporter im Wald. Während PI innerhalb einer Stunde acht Bilddokumente vom emsigen Handel und Wandel [3] am angeblich verkaufsfreien Feiertag einsammelte, brachte der prominente Kollege nur drei langweilige Bilder [4] von gähnender Leere in die Redaktion. Das ist dem Mann mit der flinken Linse noch nie passiert: Er war zur rechten Zeit am falschen Ort. So ein Pech!

Ganz erstaunlich, wie Express und Kölner Ordnungsamt, die über unseren Bericht von der Büdchenfront informiert wurden, jetzt plötzlich einen ganzen Sack von Sonderregelungen hervorzaubern, die bis dato wohl der Osterhase versteckt hatte. Denn im letzten Bericht des Express klang die Gesetzeslage noch ganz rigoros. Wir erinern uns:

An diesem hohen kirchlichen Festtag dürfen – im Gegensatz zu anderen Sonn- und Feiertagen – nicht einmal Büdchen, Bäckereien und Blumenläden für einige Stunden öffnen. Heißt: keine Brötchen und Kuchen, keine Blümchen für Oma. Nur Tankstellen und die Läden am Hauptbahnhof dürfen am Sonntag verkaufen. So sieht es das neue Ladenöffnungsgesetz des Landes NRW vor.

Da kannten wir allerdings auch nicht den Unterschied zwischen „Bäckerei“ und „Bäckerei mit Stehtisch“ über den uns der Express heute aufklärt:

Kennen Sie den Unterschied zwischen einer Bäckerei und einer Bäckerei mit einem Stehtisch? Letztere durfte am Ostersonntag öffnen und Brötchen verkaufen, Erstere nicht. Warum? Weil die mit dem Stehtisch ein Stehcafé und damit eine Gaststätte ist. Und da dürfen dann auch Brötchen als „Zubehör“ verkauft werden.

„Schnell, schneller – zu spät“ … kommt diese Information, zumindest für deutsche Bäckereien und Büdchen. Mit Ausnahme der einzigen, im Express gezeigten „Kamps“-Bäckerei hatten die nämlich unfreiwillig geschlossen, obwohl fast alle Bäckereien, z.B. auch die stark vertretene Kette „Merzenich“ über Stehtische verfügen. Nach der plötzlich aus dem Hut gezauberten Sonderregelung hätten die alle verkaufen dürfen, wenn denn die jetzt so sonnenklar erscheinenden Sonderregelungen schon im voraus bekannt geworden wären.

Einige der von uns gezeigten Händler sind damit nachträglich aus dem Schneider, aber keineswegs alle. Die Läden auf der Taunusstraße und der Mozartstraße ebenso wenig wie die DITIB-Moschee in der Venloer Straße. Den dortigen Gemüsemarkt unter freiem Himmel kann man nun beim besten Willen nicht zur „Gaststätte“ erklären. Aber auf unerklärliche Weise sind diese und viele andere Verstöße, die wir beobachten konnten, nicht nur dem flinken Express-Reporter, sondern auch den fleißigen Beamten vom Ordnungsamt einfach nicht aufgefallen. Die konzentrierten ihre Nachforschungen vorsichtshalber auf Friedhöfe und die dortigen Blumenstände statt auf muslimische Händler. Tote beissen nicht und rufen auch nicht ihre Sippe zusammen, wenn die Ordnungshüter aufkreuzen.

„Wir haben am Ostersonntag 40 Betriebe kontrolliert“, so Ordnungsamtschef Robert Kilp (CDU) – 30 Bäckereibetriebe und zehn Blumenläden. „Nur ein Blumenladen hatte widerrechtlich geöffnet. Der Betreiber muss jetzt ein Bußgeld zahlen.“

Bleibt zu hoffen, dass das eine Bußgeld ausreicht, um den Aufwand von 40 ergebnislosen Kontrollen zu finanzieren, und nicht der Steuerzahler die Sonntagszulagen der blinden Kontrolleure bezahlen muss. „Eine kölsche Lösung“ nennt der Express die offenkundige Ungleichbehandlung. „Jeder machte, was er wollte“. Wirklich jeder? Für uns sieht es eher so aus, als wenn da manche unter den Gleichen mal wieder gleicher gewesen wären. Wer das nicht sehen konnte, musste schon zwei dicke rote Tomaten auf den Augen haben. Wo man die auch am Ostersonntag frisch bekommen kann, wissen PI-Leser. Express-Leser erfahren das leider nicht.

» [5] an den Kölner Express

Like

Mais im Tank statt auf dem Teller

geschrieben von PI am in Umwelt | Kommentare sind deaktiviert

Der Wunsch der Industrienationen, ihren Energiehunger „natürlich“ bzw. „umweltfreundlich“ zu stillen, hat verhehrende Folgen für Mensch und Umwelt: So werden für den Anbau zum Beispiel von Ölpalmen zur Produktion des billigen Palmöls für den angeblich umweltfreundlichen Biodiesel [6] in Indonesien und Malaysia Regenwälder gerodet. In Brasilien werden für Zuckerrohrplantagen, die der Ethanolherstellung dienen, ebenfalls Regenwälder abgeholzt, und in Mexiko wird das Lebensmittel Mais für die arme Bevölkerung unerschwinglich, weil die Amerikaner den Markt leer kaufen, um den Mais in den Tank [7] zu füllen.

Vitamin T nennen die Mexikaner ihr liebstes Essen – die Tortilla. Doch nun ist der Preis für den Maisfladen explodiert – er hat sich fast verdoppelt. In die heiße Beziehung mischen sich schräge Misstöne. „Für mexikanische Familien ist der hohe Preis eine Tragödie“, meint ein Mann, „denn die Tortilla ist doch unser Fundament.“ Eine Frau auf dem Markt ergänzt: „Die Situation ist sehr schwierig, wir hoffen, dass es bald wieder billiger wird, aber keiner weiß, wann das sein wird.“ Marco Herrera betreibt im Süden von Mexiko-City mehrere Tortillerias und beliefert sie mit der notwendigen Maismasse. Vor kurzem kostete die Tonne Mais nur 100 Euro, jetzt sind es 250. Daran droht sein Familienbetrieb kaputt zu gehen. „Das ist wie im Krieg“, sagt Marco, „wir haben jetzt einen mörderischen Preiswettbewerb – und wir können kaum noch mithalten.“ Wenn er die Maissäcke zusammen mit seinem Assistenten Rene ausfährt, dann kann er die Gründe für die Preisexplosion gleich besichtigen – sie liegen im Autoverkehr. Der große Nachbar USA hat auf einmal die erneuerbaren Energien entdeckt und will mit Mais massenhaft Biosprit herstellen, als Alternative zum Benzin. Mais in den Tank anstatt auf den Teller – für Marco eine absurde Vorstellung. „Die Börse in Chicago diktiert die Preise, und wenn die wegen der Nachfrage für Ethanol so steigen, können wir nichts mehr machen.“

Der Verbrauch der Tortillas ist bereits um ein Drittel zurückgegangen. Gerade bei den 40 Millionen armen Mexikanern lag der tägliche Konsum bei bis zu einem Kilo, doch das kann sich keiner mehr leisten. (…) „Für Mexiko ist das eine perverse Entwicklung“, sagt Suarez. „Man kann nicht zig Millionen von Menschen in der ganzen Welt haben, die täglich Hunger leiden, und gleichzeitig benutzen Europa und die USA Lebensmittel, um den Autotank zu füllen.“

Was scherts uns, wenn die Menschen in den armen Ländern hungern und die Regenwälder abgeholzt werden, wenn wir dafür mit reinem Öko-Gewissen Auto fahren und uns besser fühlen können? Wir retten damit den Planeten!

(Spürnase: Koltschak)

Like

„Unnatürlich“ schneller Klimawandel – ein Messfehler ?

geschrieben von PI am in Allgemein | Kommentare sind deaktiviert

Die Hypothese von der Klimakatastrophe ruht auf zwei Säulen. Das Klima ändert sich nicht nur weitaus stärker, sondern auch schneller als dies ohne anthropogenen Einfluß möglich wäre. Dies soll das globale Ökosystem überfordern. Grundlage für diese Annahme sind u. a. Auswertungen von Baumringen, die Rückschlüsse auf vergangenes Wetter geben. Doch diese Datenermittlung hat Schwächen. Gibt es präzisere Datengrundlagen – die jedoch nicht berücksichtigt werden, wie die „Klimaarchive“ in Stalagmiten? Was bleibt von der menschengemachten „Klimakatastrophe“ übrig, wenn diese sich nicht unterscheidet von allen anderen (natürlichen) Klimaveränderungen, und Klimaschwankungen als Normalität – nicht als „Katastrophe“ verstanden werden müssen?

Aus der Perspektive eines Paläoklimatologen, der in der FAZ [8]immerhin auf Seite 35 am 5.April zu Wort am kam (während die IPCC-Verlautbarungen selbstverständlich auf der ersten Seite zu finden sind), stellt sich einiges anders dar, als uns bisher dargestellt wurde.

Die Berichte des Weltklimarats IPCC erschüttern die Menschen und Politiker in allen Erdteilen. Wenn, wie in dem morgen erscheinenden Teilbericht der zweiten Arbeitsgruppe, viele hundert, ja am Ende Tausende Wissenschaftler gemeinsam zu so besorgniserregenden Ergebnissen und Prognosen kommen, dann muss das stimmen, oder? Ich bin einer der Klimaforscher, die trotzdem skeptisch bleiben. Ich halte den Teil des IPCC-Berichts, den ich als Experte wirklich beurteilen kann, nämlich die Rekonstruktion des Paläoklimas, für falsch. Das lässt sich an einigen der bedeutendsten kulturhistorischen Entwicklungen, etwa am Aufstieg und Untergang Trojas, leicht nachvollziehen.

Die Behauptung, dass die jetzt stattfindende Erwärmung des Klimas nur mit der Erwärmung vor 120.000 Jahren vergleichbar ist, stimmt einfach nicht. Wir verfügen über Daten, die zeigen, dass es während der letzten zehntausend Jahre Perioden gab, die ähnlich warm oder sogar noch wärmer waren als heute. Ebenso ist es falsch zu behaupten, dass die jetzige Erwärmung sehr viel schneller abläuft als frühere Erwärmungen. Tatsache ist, dass es während der letzten zehntausend Jahre erhebliche globale und vor allem genauso schnelle Klimawechsel gegeben hat, die die Menschen sehr stark beeinflussten.

Ein sehr gutes Archiv

Die Paläoklimatologie in Heidelberg versucht seit vielen Jahren, die natürliche Variabilität des Klimas anhand von Stalagmiten zu rekonstruieren. Stalagmiten sind ein sehr gutes Archiv, weil sie exakt datiert werden können und weil sie in ihrer isotopischen Zusammensetzung eine Information mit sehr guter Auflösung über den Niederschlag und die durchschnittliche Temperatur beinhalten. Anders als bei Baumjahresringen, die das IPCC hauptsächlich zum Maßstab nimmt und die jene aus anderen Archiven gewonnenen Daten statistisch quasi erschlagen, kann die Variation der Isotope und somit der Zusammenhang mit der Temperatur mit unseren Daten physikalisch beschrieben werden. Auch wenn wir noch nicht alles wissen, können wir doch eine erstaunliche Klimavariabilität nachweisen. Zwischen dem Wärmemaximum in der mittelalterlichen Warmphase und der Kleinen Eiszeit haben wir an Stalagmiten Temperaturunterschiede von einigen Grad Celsius ermittelt. Die Temperaturunterschiede sind um fast eine Größenordnung höher als diejenigen aus den Baumringen. Das könnte daran liegen, dass die Variabilität des Klimas der Nordhemisphäre vorwiegend und am deutlichsten im Winter stattfindet, wenn Bäume „schlafen“.

Auf der Grundlage exakt untersuchter Stalagmiten beobachten wir Abschnitte mit mehr Winterniederschlägen und wärmeren Wintertemperaturen als heute: So etwa zwischen 7500 und 6000 Jahren vor heute, zwischen 5000 und 4200, zwischen 3800 und 3500 sowie zwischen 1400 und 800 Jahren vor heute. Es liegen inzwischen Datensätze von Stalagmiten und marinen Sedimenten weltweit vor, die synchrone Veränderungen in vielen Erdteilen aufzeigen – in Daten aus Europa ebenso wie aus der Karibik oder Südchile.

Das Beispiel Troja

Vielfach wird eine starke Korrelation zur Strahlungsintensität der Sonne beobachtet. Es muss jedoch noch unbekannte Verstärkermechanismen geben, denn die Variabilität der Sonneneinstrahlung ist zu gering, als dass sich derart deutliche Effekte im Klima damit allein erklären ließen.

Unsere Stalagmiten zeigen, dass bereits unsere Vorfahren unter dem Klimawandel gelitten haben. Troja ist in dieser Hinsicht einer der bestuntersuchten Orte und bietet die Möglichkeit, die Dramatik des natürlichen Klimawandels zu verfolgen. In Troja haben die Archäologen für die letzten 5000 Jahre mehrere Siedlungsperioden von je einigen Jahrhunderten Dauer registriert. Diese Siedlungsphasen sind bestens mit einer Vielzahl von Datierungen belegt. Fünf davon werden Blütephasen zugeordnet, die wichtigste war die von Homer beschriebene Phase VI vor 3750 bis 3300 Jahren. Sie wechseln sich mit Zeiten ab, in denen in Troja nur noch wenig menschliche Tätigkeit nachgewiesen wird. Die Abfolge dieser Phasen war für die Archäologen schon immer ein Rätsel.

Trockenheit als Untergang

Welche Kultur verlässt freiwillig ihren Wohnraum und über Jahrhunderte aufgebaute, zum Teil prächtige Siedlungen, wenn es nicht dramatische Gründe dafür gibt? Natürlich spielen da viele Faktoren hinein, Kriege etwa. Aber der Blick auf die Stalagmiten verdeutlicht, dass der Klimawandel auch eine wichtige Rolle gespielt haben dürfte. Er zeigt nämlich, dass die Siedlungs- und Blütephasen in Troja recht genau mit Feuchtphasen in Mitteleuropa zusammenfallen. Gegen einsetzende Trockenheit konnten auch die reichsten und mächtigsten Völker nicht ankämpfen. Ein unerklärlicher, massiver Rückgang des Niederschlags konnte für diese Völker, die vorwiegend Agrarwirtschaft betrieben, den Untergang bedeuten.

Seit dem Beginn der Landwirtschaft vor etwa 7000 Jahren folgten nach Blütephasen immer wieder lange Trockenperioden mit Armut und Auswanderung – und umgekehrt. Zunehmender Niederschlag, der die Grundwasserspeicher wieder füllte, führte die Menschen nach Troja zurück. Dramatisch für die Bewohner von Troja war, dass eine Weitergabe dieser Information über die jahrhundertelangen Zyklen des Klimas über mehrere Generationen nicht stattfinden konnte. Historische Berichte und archäologische Befunde belegen für die Zeit vor etwa 3300 Jahren dramatische Einbrüche am östlichen Mittelmeer mit dem Versinken mehrerer großer Kulturen. Warentransporte kamen zum Erliegen, die mykenischen Paläste versanken, die Hethiter gaben ihre Hauptstadt auf, Hafenstädte in der Levante gingen zugrunde. In Troja ging die bedeutendste Blütephase zu Ende, und aus Ägypten wird über Völkerwanderungen berichtet, ausgelöst durch Hunger und Missernten.

Natürlicher Klimawandel

Die Katastrophenmeldungen zum Klimawandel unserer Tage könnten ebenso vor 3300 Jahren für die von Homer beschriebene Siedlungsphase VI geschrieben worden sein. Dass die Blütephasen tatsächlich weit feuchter gewesen waren, zeigt auch die Landschaft um Troja heute. Während vor 6000 Jahren die Burg von Troja auf einer Anhöhe an der damaligen Küste entstand, verlagerte sich die Küstenlinie im Laufe der Zeit durch Verlandung der Bucht von Troja weg, und sie liegt heute etwa fünf Kilometer von Troja entfernt. Die Verlandung ist das Ergebnis von vier Phasen mit stark erhöhtem Sedimenttransport durch die Flüsse aus dem hügeligen Hinterland von Troja. Voraussetzung für diese Materialverfrachtung sind deutlich höhere Niederschläge. Diese Verlandungsperioden sind von Archäologen genau datiert worden. Sie fallen ziemlich exakt mit den an mitteleuropäischen Stalagmiten ermittelten Feuchtphasen zusammen. Auch früher also hat es abrupten Klimawandel gegeben. Die Paläoklima-Rekonstruktionen des IPCC verharmlosen diese natürliche Klimavariabilität während der letzten zehntausend Jahre.

Natürlich kann der vom Kohlendioxid verstärkte Treibhauseffekt mittlerweile die natürliche Erwärmung verstärken. Eine Reduktion der Treibhausgasemissionen ist daher mehr als notwendig. Und ebenso ist es zwingend erforderlich, mit den verfügbaren fossilen Energiequellen sparsamer umzugehen. Jedoch die alleinige Schuld am Wandel dem Kohlendioxid zuzuschieben ist nicht korrekt.

Die Erde wird nicht sterben

Unsere Archive zeigen klar, dass es vielfach wärmere, aber auch kühlere Perioden gegeben hat, die ähnlich schnell wie die jetzige Warmphase eintraten. Ihre Zyklizität spricht dafür, dass auch ohne eine Zunahme des Kohlendioxids die nahe Zukunft deutlich wärmer werden wird. Solange man aber die Ursachen der natürlichen Klimaschwankungen nicht kennt, können die aktuellen Klimamodelle eine große und schnelle Variabilität wie in der Vergangenheit nicht nachvollziehen. Oft wird uns vorgehalten, die Datenlage und die Temperatur-Rekonstruktion für Zeitabschnitte älter als einige Hunderte von Jahren seien noch zu unsicher. Darin liegt aber doch das eigentliche Problem. Es ist für mich überraschend, wie wenig Wissenschaftler und Politiker immer noch von diesen Lücken wissen.

Nein, unser Planet wird nicht sterben. Und der moderne Mensch ist an der Erwärmung vermutlich weniger schuld, als die IPCC-Berichte suggerieren. Aber klar werden wir uns auf einen Klimawandel einstellen müssen. Und die nötigen Umstellungen werden von der Menschheit einen weit größeren Aufwand erfordern als vielfach angenommen. Der natürliche, kurzfristige Klimawandel lässt sich ohnehin nicht mehr aufhalten. Wir müssen also lernen, damit umzugehen.

Es sollte für uns auch möglich sein, die Fehler der Trojaner zu vermeiden, die diese Zyklen nicht rechtzeitig erkennen konnten. Zugegeben: In einer Zeit, in der der Mensch zum Mond fliegen kann und die tiefsten Geheimnisse des Lebens enträtselt, wirkt diese schlichte Erkenntnis recht ernüchternd.

Ernüchternd wirkt auch, wie fragil die Datenbasis in Wirklichkeit ist, mit der uns der klimatische Weltuntergang inzwischen nahezu täglich verkündet wird. Falls man davon erfährt, und es die Medien überhaupt wagen, den IPCC-Dogmen zum Klimawandel noch andere Stimmen entgegen zu stellen. Ob da noch weitere Überraschungen hinzu kommen ? Z.B. die angekündigte Austrockung Afrikas, das während des nacheiszeitlichen Temperatur-Maximums so reichlich Regen erhielt, daß in der heutigen Zentral-Sahara Gras- und Baumsavanne aufwies. Auch hier widersprechen die klima-apokalyptischen Prognosen den Erfahrungswerten eklatant. Und zwar ohne stichhaltige Begründung dafür, warum bisherige Temperaturmaxima Ausweitungen der Vegetationszonen in Afrika zur Folge hatten, aber das künftig genau umgekehrt sein soll.

(Dank an Anselmus für den Link)

Like