„Schnell, schneller, Express“, dieser Werbeslogan des Kölner Boulevardblattes wird durch niemanden so verkörpert wie durch den populären rasenden Fotoreporter „ZIK“ (Foto). Ob mit Rollschuhen in der Fußgängerzone, vom Dach seines umgebauten Kleinbusses oder aus schwindelnder Höhe von einem Baukran, ZIK ist immer da, wo was los ist und zeigt den Express-Lesern, was abgeht. Nur am diesjährigen Ostersonntag stand der flinke Reporter im Wald. Während PI innerhalb einer Stunde acht Bilddokumente vom emsigen Handel und Wandel am angeblich verkaufsfreien Feiertag einsammelte, brachte der prominente Kollege nur drei langweilige Bilder von gähnender Leere in die Redaktion. Das ist dem Mann mit der flinken Linse noch nie passiert: Er war zur rechten Zeit am falschen Ort. So ein Pech!

Ganz erstaunlich, wie Express und Kölner Ordnungsamt, die über unseren Bericht von der Büdchenfront informiert wurden, jetzt plötzlich einen ganzen Sack von Sonderregelungen hervorzaubern, die bis dato wohl der Osterhase versteckt hatte. Denn im letzten Bericht des Express klang die Gesetzeslage noch ganz rigoros. Wir erinern uns:

An diesem hohen kirchlichen Festtag dürfen – im Gegensatz zu anderen Sonn- und Feiertagen – nicht einmal Büdchen, Bäckereien und Blumenläden für einige Stunden öffnen. Heißt: keine Brötchen und Kuchen, keine Blümchen für Oma. Nur Tankstellen und die Läden am Hauptbahnhof dürfen am Sonntag verkaufen. So sieht es das neue Ladenöffnungsgesetz des Landes NRW vor.

Da kannten wir allerdings auch nicht den Unterschied zwischen „Bäckerei“ und „Bäckerei mit Stehtisch“ über den uns der Express heute aufklärt:

Kennen Sie den Unterschied zwischen einer Bäckerei und einer Bäckerei mit einem Stehtisch? Letztere durfte am Ostersonntag öffnen und Brötchen verkaufen, Erstere nicht. Warum? Weil die mit dem Stehtisch ein Stehcafé und damit eine Gaststätte ist. Und da dürfen dann auch Brötchen als „Zubehör“ verkauft werden.

„Schnell, schneller – zu spät“ … kommt diese Information, zumindest für deutsche Bäckereien und Büdchen. Mit Ausnahme der einzigen, im Express gezeigten „Kamps“-Bäckerei hatten die nämlich unfreiwillig geschlossen, obwohl fast alle Bäckereien, z.B. auch die stark vertretene Kette „Merzenich“ über Stehtische verfügen. Nach der plötzlich aus dem Hut gezauberten Sonderregelung hätten die alle verkaufen dürfen, wenn denn die jetzt so sonnenklar erscheinenden Sonderregelungen schon im voraus bekannt geworden wären.

Einige der von uns gezeigten Händler sind damit nachträglich aus dem Schneider, aber keineswegs alle. Die Läden auf der Taunusstraße und der Mozartstraße ebenso wenig wie die DITIB-Moschee in der Venloer Straße. Den dortigen Gemüsemarkt unter freiem Himmel kann man nun beim besten Willen nicht zur „Gaststätte“ erklären. Aber auf unerklärliche Weise sind diese und viele andere Verstöße, die wir beobachten konnten, nicht nur dem flinken Express-Reporter, sondern auch den fleißigen Beamten vom Ordnungsamt einfach nicht aufgefallen. Die konzentrierten ihre Nachforschungen vorsichtshalber auf Friedhöfe und die dortigen Blumenstände statt auf muslimische Händler. Tote beissen nicht und rufen auch nicht ihre Sippe zusammen, wenn die Ordnungshüter aufkreuzen.

„Wir haben am Ostersonntag 40 Betriebe kontrolliert“, so Ordnungsamtschef Robert Kilp (CDU) – 30 Bäckereibetriebe und zehn Blumenläden. „Nur ein Blumenladen hatte widerrechtlich geöffnet. Der Betreiber muss jetzt ein Bußgeld zahlen.“

Bleibt zu hoffen, dass das eine Bußgeld ausreicht, um den Aufwand von 40 ergebnislosen Kontrollen zu finanzieren, und nicht der Steuerzahler die Sonntagszulagen der blinden Kontrolleure bezahlen muss. „Eine kölsche Lösung“ nennt der Express die offenkundige Ungleichbehandlung. „Jeder machte, was er wollte“. Wirklich jeder? Für uns sieht es eher so aus, als wenn da manche unter den Gleichen mal wieder gleicher gewesen wären. Wer das nicht sehen konnte, musste schon zwei dicke rote Tomaten auf den Augen haben. Wo man die auch am Ostersonntag frisch bekommen kann, wissen PI-Leser. Express-Leser erfahren das leider nicht.

» an den Kölner Express

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10 KOMMENTARE

  1. „Tote beissen nicht und rufen auch nicht ihre Sippe zusammen, wenn die Ordnungshüter aufkreuzen.“

    Tun sie wohl. Beissen.

    Köln hat anscheinend zuviel Geld. Nur keine Kulturbereicherer verärgern und den Rest der Gewerbebetriebe verkackeiern.

  2. die Ungleichbehandlung müsste noch über andere Kanäle als PI der Öffentlichkeit bekanntgemacht werden. Mundpropaganda ist immer möglich.

  3. Hehe war das so geplant oder hat PI einen Glückstreffer gelandet? Witzig witzig hehe

    übrigens wird uns heute ab 20:15 auf Phoenix gezeigt wer der Feind ist … ein kompletter Abend zum Thema Rechtsextremismus

    mir scheint nach kurzem Aufwachen aus dem Schlaf verstärkt man die PC-Bemühungen wieder Galileo und Welt der Lügen ähm Wunder hetze fleissigst gegen das Christentum Phoenix beschert uns einen NaziAbend … schön schön

    BadKarma

  4. Zum Glück zeigt uns der GEZ-Faschistenmoloch mal wieder unsere Grenzen auf, hehe.

    Wenn es das Ö/R Fernsehen nicht gäbe, hatte ich bestimmt schon 1000000000000 Juden vergast.

  5. Upps, „hätte“ meinte ich, ich habe natürlich keine Juden vergast und auch kein Geld an die GEZ bezahlt.

  6. Tja WEB 2.0 Digitale Technik und sendefähiges Material; im Grunde genommen, kann man schon mehr oder weniger live senden mit Notebook Digicam und W-Land Hotspot und wo es die nicht gibt UMTS:

    Würde mich gar nicht wundern wenn die Blog bald den umgekehrte Weg gehen und auch zu Tageszeitungen werden. Ein nettes kleines Netzwerk mit Laserdruckern und schon isses möglich.

    Nichts ist unmöglich.

    ca

  7. die Blog bald den umgekehrte Weg gehen

    ich kaufe ein s und ein n

    die Blogs bald den umgekehrten Weg gehen

    ca

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