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Türkei will im Irak einmarschieren

Die islamische Welt ist schwer zu durchschauen. Wer Freund und wer Feind ist, lässt sich niemals zuverlässig feststellen und die Fronten wechseln ständig, egal ob im Irak, in „Palästina“ oder sonstwo. Das einzig Verlässliche, überall im „Haus des Friedens“ herrscht Mord und Totschlag, und wenn nicht gerade die Lieblingsfeinde USA oder Israel angegriffen werden, schlachtet man sich gegenseitig ab. Die Kultur des Islam, die auf Unterwerfung basiert, kennt keine Konfliktlösung durch Vernunft und der Kessel der Aggression, der ständig unter Dampf steht, muss Druck ablassen, egal gegen wen.

Jetzt dürstet wieder einmal der Türkei nach Blut. Generalstabschef Yayar Büyükanit verlangt den politischen Segen für einen Einmarsch in den Irak. Angeblich soll die terroristische PKK, die wieder verstärkt Anschläge im südostanatolischen Kurdengebiet der Türkei verübt, die einzig halbwegs friedliche Region des Irak, das kurdische Autonomiegebiet im Norden, als Rückzugsgebiet nutzen.

Wiener Zeitung [1] berichtet:

Die türkische Armee will ins Nachbarland Irak einmarschieren und fordert dazu ein Mandat von Regierung und Parlament. Militärisch gesehen sei eine Militärintervention im Nordirak notwendig, sagte Generalstabschef Yayar Büyükanit am Donnerstag vor Journalisten in Ankara. Die politische Entscheidung müsse aber noch getroffen werden, auch müsse das Parlament der Operation zustimmen.

Seine Forderung nach einem Einmarsch in den Nordirak begründete Büyükanit zum einen damit, dass sich die kurdische Rebellengruppe PKK im kurdisch verwalteten Nordirak ungestört bewegen und mit Waffen versorgen könne. Der Nordirak sei für die PKK zu einer Existenzbasis geworden, sagte Büyükanit. Nach seinen Angaben starben in den vergangenen Tagen bei den Kämpfen im Südosten der Türkei 29 PKK-Kämpfer und 10 Soldaten.

2003: Türkei mit Stroebelepolitik

Erstaunlich, dass islamischen Ländern für militärische Angriffe grundsätzlich eigene Entscheidungen genügen, während man von Israel und den USA für jede verschossene Patrone ein UN-Mandat fordert und von völkerrechtswidrigen Angriffskriegen redet. Großes Lob von den hiesigen Feinden der Freiheit hatte die Türkei schon zu Beginn des Irakkrieges 2003 geerntet. Während Stroebele in Deutschland forderte, die kämpfenden Verbündeten durch Schikanen wie Überflugverbote oder die Schutzverweigerung amerikanischer Einrichtungen nach Kräften zu behindern, entdeckte ausgerechnet die Türkei damals ihre Liebe zum Völkerrecht und verbot tatsächlich in glühendem Pazifismus dem Natopartner USA den Überflug und die Nutzung militärischer Infrastruktur in der Türkei.

Tausende US Soldaten, die einfach über die Grenze ins befreundete Kurdengebiet hätten einrücken können, mussten per Schiff nach Kuweit verbracht werden und sich unter Verlusten durch den gesamten Irak nach Norden durchschlagen. Gleichzeitig drohte die Türkei schon damals, ihrerseits in den Nordirak einzumarschieren und den einzig verlässlichen innerirakischen Verbündeten der USA im Kampf gegen Saddam, den autonomen Kurden, in den Rücken zu fallen. Gegen wen Türken damals am liebsten zu Felde gezogen wären, wurde im antisemitischen und antiamerikanischen Propagandafilm Tal der Wölfe [2] anschaulich. Natürlich ein Kassenschlager in Kreuzberger Kinos. Auch Claudia Roth gönnte sich zur Feier der Vision eine Tüte Popcorn.

Blut für Öl

Auch zwei Jahre später, 2005, war eine türkische Invasion wieder im Gespräch. damals verschärfte die Türkei wieder die Antiterrorgesetze, die man für das Wohlgefallen der EU gerade abgemildert hatte, und vereinbarte eine enge Zusammenarbeit zur Verfolgung der Kurden mit Iran und Syrien. Interessen der Natopartner oder der USA spielen in der türkischen Politik keine Rolle. Diesmal ist die Drohung besonders ernst zu nehmen, denn im Nordirak streiten Kurden und Sunniten um die Herrschaft in der Ölstadt Kirkuk. Zusammen können unterschiedliche Anhänger der „Religion des Friedens“ schlecht in einer Stadt zusammen leben, das ist einzusehen, aber wenn die Kurden die Kontrolle erlangen, stärkt das auch finanziell das Autonomiegebiet. Ein kurdischer Staat droht über kurz oder lang Gestalt anzunehmen, und das will die Türkei auf jeden Fall verhindern, und am liebsten dabei selbst noch etwas Gewinn machen. „Blut für Öl“, würde man so etwas nennen, wenn es Ungläubige versuchen wollten.

Türkei gegen Natopartner

Dabei soll die Rolle der terroristischen PKK und anderer Kurdenorganisationen nicht schön geredet werden. Es wäre naiv, anzunehmen, das prowestliche Engagement im Irakkrieg hätte etwas mit Dankbarkeit zu tun, dafür, dass die Kurden im Irak jahrelang von den USA vor Vernichtungsfeldzügen Saddams geschützt wurden. Mit einer ideologischen Bandbreite zwischen Stalinismus und Islamfaschismus ist auch den Kurden jeder westliche Verbündete nur solange willkommen, wie er als Feind des Feindes für eigene Interessen zu instrumentalisieren ist. Zur Zeit aber ist das nordirakische Kurdengebiet die einzig halbwegs stabile Region des Irak. Eine Destabilisierung durch ein türkisches Militärabenteuer verletzt eklatant die Interessen des Westens und der Natoverbündeten. Und nur das sollte uns in den Wirren im „Haus des Friedens“ tatsächlich noch interessieren.

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#1 Kommentar von wolaufensie am 13. April 2007 00000004 14:03 117647299802Fr, 13 Apr 2007 14:03:18 +0200

…von Bagdad nach Stambul , diesmal umgekehrt…
, laifffh und nicht im Kino.

#2 Kommentar von Karl Martell am 13. April 2007 00000004 14:19 117647396202Fr, 13 Apr 2007 14:19:22 +0200

Das kann sogar seine Vorteile für Deutschland und Europa haben: wenn die Türken tatsächlich in den Irak einmarschieren und evtl. sogar gegen US-Truppen stehen, dann ist nix mehr mit Aufnahme in die EU.

#3 Kommentar von D.N. Reb am 13. April 2007 00000004 14:19 117647399302Fr, 13 Apr 2007 14:19:53 +0200

„Jetzt dürstet wieder einmal der Türkei nach Blut.“

Die Türkei hat ein Problem mit dem „Selbstbestimmungsrecht des kurdischen Volkes in der Türkei“. Das nimmt sich das Recht heraus, Terrorakte durchzuführen. Die angemessene Reaktion der deutschen Regierung wäre sofort einen kurdischen Staat anzuerkennen und anschliessend türkische Stellungen zu bombardieren, falls die Türkei sich nicht aus allen Gebieten zurückzieht, die von Albanern ähm Kurden bewohnt werden.
Dass der kurdische Arafat den Türken aus dem Ausland droht, einen kurdischen Befreiungskrieg auf türkischen Boden zu entfesseln, zeigt doch nur wie völkerrechtswidrig sich die Türkei verhält.

#4 Kommentar von vossy am 13. April 2007 00000004 14:20 117647402802Fr, 13 Apr 2007 14:20:28 +0200

Wie war das doch gleich noch? Die Türkei will in die EU? Mit solch einem Alleingang „schießen“ sie sich dann vom Ziel EU-Beitritt meilenweit zurück.

#5 Kommentar von Brandenburger am 13. April 2007 00000004 14:30 117647465302Fr, 13 Apr 2007 14:30:53 +0200

@karl martell

Das wäre eine Katostrophe. Weisst du wieviele Kurden dann nach Deutschland kommen?

#6 Kommentar von Eisvogel am 13. April 2007 00000004 14:38 117647509602Fr, 13 Apr 2007 14:38:16 +0200

Ich seh‘ das auch so, D.N.Reb. Die PKK ist eine Terrororganisation und wenn der friedliche Nordirak dieser Brut einen Rückzugs- und Aufrüstungsraum bietet, dann muss der friedliche Nordirak eben auch damit rechnen, dass die Türkei sich das nicht bieten lässt und notfalls das Militär schickt. So haben’s die Israelis im Libanon gemacht (und das war richtig!) und die Türkei ist auch nicht verpflichtet, mit im Schoß gefalteten Händen zuzusehen, wie ihre Bürger und eventuell Touristen in Bombenattentaten zerfetzt werden.

Es ist eine blöde Situation – ich verstehe schon auch die Amerikaner, die natürlich wünschen, dass ihnen (Türkei und USA sind in der NATO) die irakischen Kurden nicht abhanden kommen. Die Türken waren ja bisher auch geduldig und haben nur verbal gemotzt und sich militärisch zurückgehalten – ohne NATO-Bündnistreue hätten sie dem im Irak operierenden PKK-Pack schon längst den Garaus gemacht.

Aber ewige Geduld und Bündnistreue bis zur Selbstaufgabe darf man nicht erwarten. Nicht wenn da was aufgebaut wird, was die eigenen Bürger tödlich bedroht und das eigene Land erschüttern und zerreißen könnte.

#7 Kommentar von Karl Martell am 13. April 2007 00000004 14:39 117647518402Fr, 13 Apr 2007 14:39:44 +0200

@Brandenburger

Ich glaube, die reinzulassen, kann sich keine Partei in Deutschland noch leisten. Die Abrechnung würde bei der nächsten Wahl kommen.

Jedenfalls hoffe ich das …

#8 Kommentar von D.N. Reb am 13. April 2007 00000004 14:46 117647557102Fr, 13 Apr 2007 14:46:11 +0200

@#6 Eisvogel

Danke. Ich wollte es nur nicht so klar sagen.

#9 Kommentar von Eurabier am 13. April 2007 00000004 14:47 117647563702Fr, 13 Apr 2007 14:47:17 +0200

Hier schon einmal die aktuelle Beschwerde- und Forderungsliste an Merkel:

[12]

Ich zitiere:Das wird kein unbeschwertes Treffen: Der türkische Ministerpräsident Erdogan wird Kanzlerin Merkel beim Deutschland-Besuch mit einer ganzen Reihe von Forderungen und Beschwerden konfrontieren. Die Mängelliste reicht von der Völkermord-Debatte bis zum Ausländerrecht.

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Istanbul – Türkischen Zeitungsberichten zufolge will Recep Tayyip Erdogan das Treffen mit Angela Merkel für eine Art Generalabrechnung nutzen. Auf seiner Mängelliste stehen demnach das geplante EU-weite Verbot einer Völkermord-Leugnung und das vom Bundeskabinett beschlossene neue Ausländerrecht, berichtet die regierungsnahe türkische Zeitung „Zaman“ heute. Außerdem werde er die EU-Ratsvorsitzende auffordern, wieder Schwung in die EU-Beitrittsverhandlungen mit Ankara zu bringen.

AP
Recep Tayyip Erdogan: Mängelliste im Gepäck
Die Pläne für ein Verbot der Leugnung von Völkermorden sorgen in der Türkei für großen Wirbel, weil Ankara davon ausgeht, dass damit die türkische Haltung zu den Massakern an den Armeniern im Ersten Weltkrieg für illegal erklärt werden soll. Die Zeitung „Sabah“ schrieb, das Thema könnte zur schwersten deutsch-türkischen Krise seit dem Zweiten Weltkrieg führen.

Die Pläne seien beunruhigend, zitierte das Blatt einen Vertreter des türkischen Außenministeriums. Laut „Zaman“ will Erdogan die Bundeskanzlerin vor negativen Folgen des Gesetzes für die Beziehungen zwischen der Türkei und der EU warnen und einen Verzicht auf das Gesetz fordern.

Der deutsche Botschafter in Ankara, Eckart Cuntz, wandte sich in der Zeitung „Turkish Daily News“ gegen den Eindruck, das geplante Gesetz ziele auf die Türkei. In dem Entwurf würden die Massaker an den Armeniern nicht als Völkermord definiert, sagte der Diplomat der Zeitung zufolge. Die Türkei betrachtet den Tod von mehr als hunderttausend anatolischen Armeniern in den Jahren 1915 bis 1917 nicht als Völkermord, sondern als tragische Folge einer kriegsbedingten Umsiedlungsaktion.

Auch das neue deutsche Zuwanderungsgesetz und die darin enthaltene Forderung, dass nachziehende Ehegatten vor der Einreise nach Deutschland grundlegende Deutschkenntnisse erwerben sollen, wird laut „Zaman“ in den Gesprächen zwischen Erdogan und Merkel zur Sprache kommen. Erdogan werde die Sorgen der in Deutschland lebenden Türken bei diesem Thema ansprechen.

Das schwierige Verhältnis zwischen der Türkei und der EU dürfte ebenfalls eines der Themen sein. Erdogans Regierung hatte sich vor einigen Wochen bitter darüber beschwert, dass sie nicht zu den Feiern zum 50. Jahrestag der Römischen Verträge nach Berlin eingeladen wurde. Erdogan selbst hatte kritisiert, in Europa gebe es die Ansicht, dass die EU ein „Christenclub“ sein solle, und angekündigt, dies bei Merkel anzusprechen.

Zudem verlangt die Türkei, die deutsche EU-Präsidentschaft solle bis Juni die Eröffnung weiterer Verhandlungskapitel in den türkischen EU-Beitrittsgesprächen durchsetzen. Die EU hatte die Türkei-Verhandlungen im Dezember wegen des Streits um das türkische Nein zu einer Hafenöffnung für Zypern teilweise auf Eis gelegt.

Erdogan und Merkel eröffnen am Sonntag die Hannover-Messe, bei der die Türkei in diesem Jahr Partnerland ist.

#10 Kommentar von Idomeneo am 13. April 2007 00000004 14:51 117647586902Fr, 13 Apr 2007 14:51:09 +0200

#7 „Ich glaube, die reinzulassen, kann sich keine Partei in Deutschland noch leisten“

Ja, das mit dem Reinkommen ist so eine Sache, damit haben einige Kurden in Berlin auch so ihre Erfahrungen gemacht, daß sie nicht überall reinkommen.

[13]

#11 Kommentar von Islamophob und grünenfeindlich am 13. April 2007 00000004 14:52 117647597702Fr, 13 Apr 2007 14:52:57 +0200

„Das einzig Verlässliche, überall im „Haus des Friedens“ herrscht Mord und Totschlag, und wenn nicht gerade die Lieblingsfeinde USA oder Israel angegriffen werden, schlachtet man sich gegenseitig ab.

Kann man kritisieren, muss man nicht kritisieren….

#12 Kommentar von Mir am 13. April 2007 00000004 14:56 117647620302Fr, 13 Apr 2007 14:56:43 +0200

Die Kurden haben im Irak das gemacht, was man sich eigentlich vom ganzen Land versprochen hatte: Nämlich versucht, die Chance zu nutzen. Ein paar Bilder davon gibt es [14].

Die PKK ist übrigens weniger islamistisch als vielmehr kommunistisch – also Teil der zweiten Ideologie, für die Gewaltanwendung zur Auseinandersetzung dazu gehört und die eigentlich auf Verständnis unserer Gutmenschen hoffen dürfte. Trotzdem ist dieser Unterschied wohl einer der Gründe, warum die PKK der EU als Terrororganistation gelten darf, eine Hezbollah aber nicht.

Wie dem auch sei: Ich hoffe, daß die Türkei die Lage im Irak nicht noch mehr verkomplizieren wird.

#13 Kommentar von D.N. Reb am 13. April 2007 00000004 15:01 117647648303Fr, 13 Apr 2007 15:01:23 +0200

@#12 Mir

Ist das so eine ähnliche Bitte wie nach der Entführung der israelischen Soldaten?

„Ich hoffe, dass Israel die Sache nicht verkompliziert.“

#14 Kommentar von lebowski am 13. April 2007 00000004 15:14 117647726403Fr, 13 Apr 2007 15:14:24 +0200

Wer in diesem Spiel die guten Jungs sind und wer die bösen, kann man schlecht herausfinden. Blöd wird es für die Amis, die dadurch in eine Zwickmühle geraten würden: sie können sich nicht mit ihren NATO-Verbündeten Türkei anlegen und sie können es sich nicht leisten, die einzige Insel der Stabilität im Irak zu verlieren.
Das wird noch spannend.
Als erstes lässt jetzt aber mal Erdogan Merkel zu Kreuze bzw. Halbmond kriechen. Bei den willfährigen Kollaborateuren, die dieser Islamist in Politik und Wirtschaft hat, kann der ganz groß auftrumpfen.

#15 Kommentar von D.R. am 13. April 2007 00000004 15:20 117647760103Fr, 13 Apr 2007 15:20:01 +0200

@ #2 Karl Martell

>>> Das kann sogar seine Vorteile für Deutschland und Europa haben: wenn die Türken tatsächlich in den Irak einmarschieren und evtl. sogar gegen US-Truppen stehen, dann ist nix mehr mit Aufnahme in die EU.

#16 Kommentar von Dionysos am 13. April 2007 00000004 15:30 117647824103Fr, 13 Apr 2007 15:30:41 +0200

gerade im Spiegel online
„Erdogan kommt mit Beschwerdeliste zur Kanzlerin“
[12]

Erstaunlich, er will sich wohl nicht beschweren,

– dass über dem Bundestag noch kein Halbmond weht

– dass unsere Vorfahren die islamischen Liebsboten 1683 böse abwiesen

– dass türkisch in Deutschland und EU noch nicht Amtssprache ist.

Ich stelle mir die Arbeit eines Psychologen in vielen islamischen Kulturen recht einfach vor. Es gibt die Befinden „beleidigt sein“, „empört sein“, „fordern“ und „aggresiv sein“. Habe ich etwa eins vergessen?

#17 Kommentar von Karl Martell am 13. April 2007 00000004 15:46 117647916503Fr, 13 Apr 2007 15:46:05 +0200

@ #15 D.R.

Die von Dir geschilderte Situation könnte ich mir vorstellen, wenn wir schon 20 Jahre weiter wären mit Geburtenentwicklung, Dhimmitum, usw.

Aber jetzt glaube ich, daß hier noch alte Bündnisse greifen würden. Ich kann mir nicht vorstellen, daß z. B. Großbritannien darauf verzichten würde, ein Veto gegen den Beitritt eines Landes einzulegen, daß gegen die USA in einem Kriegszustand ist.

Keinen Zugriff auf Öl zu haben, war schon immer ein Problem deutscher Außenpolitik. Aber wir sind auch immer damit klargekommen. Schließlich würde ganz Arabien ein großes Problem haben, wenn sie den EU-Ländern nicht mehr Öl (zu Weltmarktpreisen) verkaufen könnten.

Eher glaube ich, daß die Position der USA sich hierbei verbessern würden, denn sie würde dann tatsächlich als Schutzmacht wahrgenommen werden. Die Türken sind außerdem ziemlich das unbeliebteste Volk auf der Welt (small wonder) – auch bei Arabern.

Und die erstarkenden, die Mehrheit im Irak stellenden Schi(i)ten wären über eine weitere sunnitische Front im Norden auch nicht wirklich glücklich.

#18 Kommentar von Dionysos am 13. April 2007 00000004 15:54 117647965903Fr, 13 Apr 2007 15:54:19 +0200

wie wenig das Wort „gute Nachbarschaft“ oder „Kompromiss“ in der realen türkischen Politik zählt, zeigen die Beziehungen zu den Nachbarn:

Letzte Kriegsdrohung gegen Griechenland wegen Grenzfragen auf See: Ca. 2 Jahren her (in der Allgäuer Zeitung gelesen).

Zypern: Türkische Truppen besetzen den Nordteil. Kein Rückkehrrecht für die vertriebene Bevölkerung.

Armenien: Es gibt nicht mal mehr einen Grenzübergang.

Irak: Siehe oben.

Wie kann eigentlich ein auch nur halbwegs an langfristiger Friedensentwicklung Interessierter auf die Idee kommen, die Türkei zum EU-Mitglied zu machen. Sollen dann EU-Truppen den Einmarsch übernehmen?

#19 Kommentar von Mir am 13. April 2007 00000004 16:17 117648105004Fr, 13 Apr 2007 16:17:30 +0200

Immer wieder lustig, wie manche mit ihrer Unwissenheit hausieren gehen. Die USA fördern jährlich mehr Erdöl als der Iran oder Venezuela. Dazu kommen Reserven, deren Erschließung sich bei weiter steigenden Preisen auch irgendwann rechnen wird. Das Problem ist der hohe Verbrauch. Der wird aber – hoffentlich! – noch rechtzeitig eingedämmt werden.

#20 Kommentar von Dionysos am 13. April 2007 00000004 16:44 117648269704Fr, 13 Apr 2007 16:44:57 +0200

saehr interessant dazu gestern aus dem Tagesspiegel zur Lage im Irak inklusive der Volksgruppen, die sich jetzt in den USA trafen.
[15]

Die KommunikationsUNkultur untereinander ist praktisch genau so wie bei den hier zugewanderten „Interessensvertretern“ und ist für mich einer der Hauptgründe für meinen Wunsch, diesen Zuwandereranteil in Europa so niedrig wie möglich zu sehen.

Aus dem TSp.:
„Der German Marshall Fund hatte das Treffen in Absprache mit der US-Regierung organisiert, um Sunniten, Schiiten, Kurden und Turkvertreter in einen Dialog zu bringen.“ Und dann, nie geübt:

„Während der Debatten und beim Essen war die Spaltung unübersehbar. Jede Gruppe formte ihren eigenen Tisch, offener Dialog war die Ausnahme, die eigenen politischen Ziele wurden kämpferisch vorgetragen, ohne erkennbare Bereitschaft zum Kompromiss.“

#21 Kommentar von CA am 13. April 2007 00000004 17:10 117648424705Fr, 13 Apr 2007 17:10:47 +0200

Kleine Info am Rande:

als 2003 die Türken ähnliche Ambitionen hatten, während „Iraqi Freedom“, gabs mal eben zwei „versehentliche“ Tomahawk Einschläge auf türkischem Territorium
danach war Ruhe:

Auch gab es ja mal die Dardanellen….so 1915 (?)

ca

#22 Kommentar von D.N. Reb am 13. April 2007 00000004 20:13 117649522308Fr, 13 Apr 2007 20:13:43 +0200

Interessant. Es gibt also gute und böse Terroristen.

Gut sind Terroristen, wenn sie die Türkei terrorisieren und auch in Deutschland herumtoben und in die israelische Botschaft eindringen.

Böse sind Terroristen, wenn sie Israel und die USA terrorisieren.

Plant die Türkei einen Einmarsch, um die Basis der Terroristen zu zerstören, ist das böse. Marschiert die USA in Afghanistan und Israel im Libanon ein ist das gut.

Checkt mal Eure Pharmazeutika! Ich glaube hier gibt es zu viele Persönlichkeitsspaltungen.

#23 Kommentar von Merkava Tank am 13. April 2007 00000004 20:14 117649529908Fr, 13 Apr 2007 20:14:59 +0200

Genügend Waffen zum Einmarschieren haben die Türken ja.

Und wer hat sie geliefert?
Die Schweizer?
Ricola?

Nee, die Deutschen!!

Die Deutschen haben die Türken mit allen Waffen beliefert, die sie nach der Umstrukturierung der Bundeswehr nicht mehr gebrauchen konnten.
Darunter waren Waffen wie:
– Kampfpanzer Leopard 1A5
– Kampfpanzer Leopard 2A4
– Panzerhaubitze M109 Kaliber 155 mm
– Kalashnikov AK47 aus NVA Beständen
usw. , usw., usw ………

#24 Kommentar von Merkava Tank am 13. April 2007 00000004 20:15 117649534308Fr, 13 Apr 2007 20:15:43 +0200

Genügend Waffen zum Einmarschieren haben die Türken ja.

Und wer hat sie geliefert?
Die Schweizer?
Ricola?

Nee, die Deutschen!!

Die Deutschen haben die Türken mit allen Waffen beliefert, die sie nach der Umstrukturierung der Bundeswehr nicht mehr gebrauchen konnten.
Darunter waren Waffen wie:
– Kampfpanzer Leopard 1A5
– Kampfpanzer Leopard 2A4
– Panzerhaubitze M109 Kaliber 155 mm
– Kalashnikov AK47 aus NVA Beständen
usw. , usw., usw ………

#25 Kommentar von Saxnot am 13. April 2007 00000004 20:34 117649648408Fr, 13 Apr 2007 20:34:44 +0200

Das türkische Militär ist der einzige Sicherheitsgarant dafür, dass es in der Türkei nicht zu einem Islam-Umschwung kommt. Siehe dem Herrn Staatsoberhaupt, der meinte, dass man in der Türkei das Kalifat einführen müsste und danach an einem Apfelbaum hing. D.h. sollte es nach der EU gehen, welche sich allem Anschein nach immer für den Islam einsetzt, so sollte das Militär in der Türkei entmachtet werden, dies wiederum heisst dann, dass der Islam einen riesigen Brückenkopf im Herzen der westlichen Welt hat.

#26 Kommentar von D.N. Reb am 13. April 2007 00000004 20:35 117649651508Fr, 13 Apr 2007 20:35:15 +0200

@#24 Merkava Tank

Nur zur Ergänzung. SPW 60 PB(Bronjetransportjorie=Kampfwagen der Infanterie) 14,5 mm KPWT MG, 7,62 mm PKT, schwimmfähig. Das schönste oder schrecklichste Bild war das eines am SPW 60 PB angehängten PKK-Terroristen.

Dennoch, in der Türkei explodieren Bomben und die Unterstützung des Terrors kommt aus der „Kurdenrepublik“ im Irak.

Bist Du für Terroristen? Ja oder Nein.

#27 Kommentar von Merkava Tank am 13. April 2007 00000004 20:54 117649765108Fr, 13 Apr 2007 20:54:11 +0200

Bist Du für Terroristen? Ja oder Nein.

NATÜTLICH NEIN!!!

Obwohl es in diesem Fall gar nicht so einfach zu beantworten ist, wer hier wann Terrorist und wer Opfer des Terrors ist.

#28 Kommentar von Merkava Tank am 13. April 2007 00000004 20:54 117649769208Fr, 13 Apr 2007 20:54:52 +0200

Bist Du für Terroristen? Ja oder Nein.

NATÜRLICH NEIN!!!

Obwohl es in diesem Fall gar nicht so einfach zu beantworten ist, wer hier wann Terrorist und wer Opfer des Terrors ist.

#29 Kommentar von Merkava Tank am 13. April 2007 00000004 20:55 117649771608Fr, 13 Apr 2007 20:55:16 +0200

Bist Du für Terroristen? Ja oder Nein.

NATÜRLICH NEIN!!!

Obwohl es in diesem Fall gar nicht so einfach zu beantworten ist, wer hier wann Terrorist und wer Opfer des Terrors ist.

#30 Kommentar von D.N. Reb am 13. April 2007 00000004 21:07 117649847509Fr, 13 Apr 2007 21:07:55 +0200

@#29 Merkava Tank

Ach ja? Terrorist ist immer der, der nicht militärische Ziele sondern gezielt Zivilisten angreift. Ich dachte wirklich, das wäre klar. Das unterscheidet nämlich den Soldaten vom Terroristen. Der Kampf gegen einen militärischen Gegner.

#31 Kommentar von Merkava Tank am 13. April 2007 00000004 21:33 117650003009Fr, 13 Apr 2007 21:33:50 +0200

Ach ja? Terrorist ist immer der, der nicht militärische Ziele sondern gezielt Zivilisten angreift. Ich dachte wirklich, das wäre klar. Das unterscheidet nämlich den Soldaten vom Terroristen. Der Kampf gegen einen militärischen Gegner

Ich dachte wirklich, das wäre klar.

Wenn du immer so einfach zwischen Terroristen und Opfer des Terrors unterscheiden kannst, schön für dich.

Ich kann es jedenfalls in diesem Fall nicht.

Ob jemand als Terrorist oder Freiheitskämpfer eingestuft wird, hängt nur vom weltanschaulichen Standpunkt des Betrachters ab.

Für die Nazis waren die russischen Partisanen in den eroberten russischen Gebieten Terroristen , für die Russen Freiheitskämpfer.

Ähnlich verhält es sich mit der Türkei und der kurdischen PKK.

Und gezielt Zivilisten, bringen im Zweifel beide um, sowohl die türkische Armee, als auch die PKK.

Ob nun die türkische Armee eine ordentliche, reguläre, militärische Organisation ist und die PKK nicht, ist für mich unerheblich.

#32 Kommentar von derewige am 13. April 2007 00000004 22:10 117650222510Fr, 13 Apr 2007 22:10:25 +0200

es gibt neben den von euch festgestellten „parallelen“ zwischen kurden und palis doch noch einige divergenzen.
1.die kurden sind im gegensatz zu den palis eine eigenständige nation!
(vor dem Auftauchen des modernen Zionismus gab es keine palis. sie sind letztendlich nur ein Abfallprodukt des Zionismus)
2.obwohl die türkei bis vor kurzem den kurden unter strafe verboten hat ihre eigene Sprache zu sprechen, kam kein kurde auf die Idee sich in einem Bus in die Luft zu sprängen.
3.die kurden geniessen keine unterstützung seitens faschistischer staaten, wie z.B des Irans oder Syrien

#33 Kommentar von Karl Martell am 13. April 2007 00000004 22:21 117650289410Fr, 13 Apr 2007 22:21:34 +0200

Wer kann denn wirklich noch bei den Anhängern der Religion des Friedens zwischen Angreifern und Verteidigern, Terroristen und staatlichen Armeen, Tätern und Opfern unterscheiden?

Sie hauen sich als Sunniten und Schiiten die Köpfe ein, als Revolutionäre und Reaktionäre, als Arme und Reiche, Fortsetzung beliebig.

Gerade das Anlegen von Schablonen, die aus der westlichen Gesellschaftswissenschaft oder aus der Auflklärung stammen (reguläre, staatl. Organisation oder Truppen von Warlords oder heiligen Kriegern, …) kann hier nicht funktionieren.

Das Fundament der Fundamentalisten sind meistens einige Koranverse, Teile aus einem Buch, das für jede Aggression multifunktionell nutzbar ist.

Wenn das gerade nicht aktuell ist, haben wir einen bis ins lächerliche übersteigerten Nationalismus (ja, unser türkischen Freunde sind gemeint – und das aufgrund persönlicher Erfahrung) zur Verfügung.

Wenn alles nicht reicht, haben wir immer auch noch das Selbstmitleid als unterdrückte und entrechtete arme Minderheit.

Auf jeden Fall kann alles mit einigen Koranversen bestärkt und berechtigt werden – es gilt der Grundsatz, daß „heiliges Recht“ menschliche Gesetzgebung bricht.

Wie sollte bei diesen Brüdern das, was in unseren Hirnen als „Recht und Gesetz“ oder als „Völkerrecht“ verankert ist, irgendeinen Einfluß haben?

Der – wenn auch bittere – positive Aspekt hierbei ist, daß, solange sie sich gegenseitig die Köpfe einhauen, sie weniger Kapazitäten frei haben, unsere Schädel einzuschlagen.

#34 Kommentar von Grand-Turk am 5. November 2007 00000011 13:34 119426968301Mo, 05 Nov 2007 13:34:43 +0200

Viele hätten es gerne das wir Türken,uns einfach wieder richtung mittel-Asien verpiessen würden.

Die Völker die heute ein eigenes land besitzen,sind ausschliesslich die die es verdient haben,man kann also von einem natürlichen prozess reden.

Man bekommt kein eigenes land so einfach geschenkt,einfach weil man die sympathie der USA oder der Eu geniesst und dort drogen verkaufen darf oder so.

Wir Türken sind bereit zu gehen aber vorher müsst ihr uns besiegen und zwar nicht virtuel.
Ihr müsst das land also erst einmal verdienen.

Vergiesst nicht,wer spass am krieg hat,der sollte gegen Türken kämpfen.

Bis Bald!!!

#35 Kommentar von Feelit am 17. November 2007 00000011 07:04 119528305707Sa, 17 Nov 2007 07:04:17 +0200

?hr redet non stop von eurem “EU“ aber schlangestehen vor dem Arbeitsamt darüber wisst ihr nix. Die Waehrung ist gleich geblieben und alles ist teuerer geworden.Eure Weltpolitik wird euch allen noch nach hinten losgehen, wenn in eurem “EU“ mal Krieg ausbricht so wie es im ersten Weltkrieg war damals gab es auch ne kleine “EU“ naja ihr habt gerade selber zuviel mit euch selba zu tun,aber habt ihr mal was von Azerbaycan gehört? Oder Kazakistan? upsss Uzbekistan? heyyy da war da noch Turkmenistan.. ach du scheisse Krygistan und Tajikistan gibt es ja auch noch aber es wird imma besser Mongolia ich glaub da haben wir einmal angefangen dort wo die chinesische mauer ist die aus Angst gebaut wurde;D und nur zu info Türkei ist der name das die deutschen uns verpasst haben Türkistan so heisst es bei Chengis Khan also um gottes willen ihr seid erst gestern aufgewacht und habt euch erst heute verbündet was meiner Meinung nicht lange anhalten wird weil ihr alle aus verschiedenen ethnischen herkünften kommt aba ich mag es zu traeumen und sag es mal so die Zukunft der Türkei liegt im WESTEN (es geht imma mehr nach vorn und weiter;)ich glaube 3 000 000 Türken in Germany sind schon 3 000 000 Türken zuviel und mit Waffen gewinnt man keine Kriege das einzige was wir benötigen fliesst in unseren Adern und 30 Soldaten wurden in den Nordirak von uns absichtlich in den tod geschickt damit wir Gründe haben um weiterzumaschieren 🙂