lausbuben.jpgUns bei PI wird ja immer wieder mal von seriösen Kollegen vorgeworfen, wir würden absichtlich Nachrichten aussuchen, die muslimische Mitbürger in Misskredit bringen. Auch wenn wir es uns nicht anmerken lassen, gehen uns solche Vorwürfe doch recht nah. Zur Verbesserung der Nachtruhe bringen wir deshalb heute noch eine Geschichte, in der keine bösen Muslime vorkommen. Jedenfalls nicht, soweit wir das überblicken.

Es geht um eine weitere Geschichte aus dem Rhein-Sieg-Kreis, die uns bei den Recherchen zum Mordversuch von Siegburg im Kölner Stadtanzeiger auffiel. Unter der Überschrift „Randale war kein Einzelfall“ wird dort von einem Überfall auf eine Abiturfeier im beschaulichen Städtchen St. Augustin berichtet.

Eine Gruppe von 25 jugendlichen Randalierern, die nicht zur Schule gehörten, hatte einem Schüler eine Platzwunde am Kopf beigebracht, woraufhin die Aufsichtspersonen die Polizei riefen.

Um die Sache etwas anschaulicher zu machen, haben wir mal ein Bild (siehe Bild) von so einer Gruppe ausgesucht … also so, wie wir uns randalierende junge Burschen eben vorstellen.

Leider konnte die Polizei nur von dreien der gemeinschaftlich Randalierenden die Personalien feststellen, da sie in Unterzahl war, und es einfach zu gefährlich ist, solche Lausbuben dann nach ihrem Namen zu fragen.

Wie der Schüler dem „Rhein-Sieg-Anzeiger“ weiter erklärte, sei tatsächlich schnell ein Streifenwagen am Unruheherd eingetroffen. Allerdings hätten die beiden Beamten zunächst wenig zur Deeskalation beigetragen: „Die haben uns zurückgedrängt und gesagt, dass wir nicht näher kommen sollten.“ Darüber hinaus hätten die Beamten darauf verzichtet, die Namen der Randalierer zu notieren.

Drei Anzeigen

Dieser Darstellung allerdings widerspricht Polizeisprecher Markus Grommes entschieden: „Wir haben drei Anzeigen erstattet.“ Zwei wegen Körperverletzung und eine wegen Beleidigung. Das Vorgehen der Beamten erklärte er mit der zahlenmäßigen Unterlegenheit. Wenn zwei Polizisten 25 Jugendlichen gegenüberstünden, müsse erst einmal die Lage sondiert werden. In einer Gruppe sei es zudem meist so, dass die Mehrzahl sich nicht rechtswidrig verhalte. Deshalb fehle den Beamten die Handhabe, die Personalien aufzunehmen.

Davon abgesehen bestätigte Grommes, dass es in Sankt Augustin regelmäßig zu gewaltsamen Auseinandersetzungen komme. Dabei würden „auffällige Jugendliche“ in unterschiedlicher Zusammensetzung immer wieder in Erscheinung treten. Dieses Problem beschränke sich jedoch nicht auf Sankt Augustin, in nahezu allen Kommunen gebe es eine vergleichbare Situation.

Das finden wir eine beruhigende Auskunft. Da fühlt man sich gleich nicht mehr so allein, wenn man abends die Jacke voll kriegt. Voll normal, wie der Rheinländer sagt. Und außerdem zwingt ja keiner den Bürger, nach Sonnenuntergang das Haus zu verlassen.

Sollten wir jetzt versehentlich doch schon wieder über muslimische Jugendliche berichtet haben, so ist das ohne unser Wissen und entgegen unserer Absicht geschehen. Ewas mulmig ist uns schon, denn die Grünen im Rhein-Sieg-Kreis rufen nicht nach Lichterketten und autonomer Schützenhilfe, sondern nach mehr Streetworkern, um die Gewalttäter kampfunfähig zu quatschen.

Das weckt Befürchtungen, dass wir doch wieder rassistisch entgleist sind. Schuld ist in diesem Fall aber der Stadtanzeiger. Da stand nur was von „Jugendlichen“.

Nicht, dass es uns am Ende geht, wie der Frankfurter Rundschau, die hier von der ganz harmlosen Verwüstung eines Frankfurter Lokals berichtet, und anschließend von Gudrun Eussner belehrt wird, dass es sich laut Polizeibericht bei den Tätern um 20 Türken gehandelt haben soll. Das wussten die seriösen Kollegen auch nicht.

Komische Zeiten, wo man Polizeiberichte lesen muss, um nicht auf die Lügen der Zeitungen herein zu fallen. Ursprünglich sollte das genau andersrum sein, mit der Pressefreiheit.

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