Mohamed AshaEine Studie des Centre for Islamic Pluralism (Washington/London) ist der Frage über den Zusammenhang von naturwissenschaftlicher Ausbildung und radikalem Islam nachgegangen. Wie der Direktor des Instituts, Stephen Schwartz, in einem Artikel für den Spectator feststellt, „gibt es sehr viel mehr ‚Killer-Ärzte‘ in der Welt des extremistischen Islam“, als die als Einzelfälle (Foto: „Terror-Arzt“ Mohamed Asha) abgetanenen Festgenommenen in England .

„In unserer Studie haben wir beachtliche Fälle in den USA dokumentiert, wo das Phänomen radikaler Muslimärzte wohlbekannt ist. Diese Individuen leiden unter einer gewissen Geistesspaltung, bei welcher ihre beruflichen Pflichten mit ihren ideologischen Phantasien kollidieren.“

Die Studie konzentrierte sich auf arabische und pakistanische Ärzte (letztere sowohl zu Hause als auch im Ausland) und zeigte, dass in weiten Teilen der islamischen Welt Medizin und Religion auf eine Art verbunden sind, die im Westen weitgehend verschwunden ist. Für westliche Ärzte mag Medizin etwas mit religiöser Ethik zu tun haben; aber für muslimische Ärzte hat sie über die religiöse Ethik hinaus etwas mit der auf Totalität zielenden islamischen Weltsicht zu tun. Hieraus erklärt sich etwa, dass das ägyptische Gesundheitswesen schon früh von der Muslim Bruderschaft (MB) infiltriert wurde. Schon Sayyid Qutb, der 1966 von Nasser hingerichtete Chefideologe der MB, propagierte die Ansicht, dass Islam und Wissenschaft untrennbar miteinander verknüpft seien. Der „Philosoph des islamischen Terrors“ (Paul Berman) sah in westlichem Säkularismus und Liberalismus eine „schreckliche Spaltung“, die es mit allen Mitteln zu heilen galt. Die Trennung von Religion und Staat sei zu überwinden, um Allah wieder zur Alleinherrschaft zu verhelfen. Hier beginnt der Part der Mediziner: Die westliche Lebensweise ist eine Krankheit, die es – wie mit dem Messer des Chirurgen – zur Not auch mit Gewalt auszumerzen gilt. Prominentester Repräsentant dieses Trends ist die Nr. 2 von al-Quaida, der ägyptische Muslimbruder und Arzt Dr. Ayman al-Zawahiri. Durch ihren Ableger Hamas hat die MB auch großen Einfluß unter den Palästinensern. Unter ihren Führern befinden sich viele Ärzte, auch Abdalaziz al Rantisi, einer ihrer Gründer, war Arzt. Erinnert sei auch an den Kinderarzt George Habbasch, der schon vor Jahrzehnten die radikale Volksfront für die Befreiung Palästinas gründete.

Hier wird deutlich, dass die Rede von „Deutschland braucht qualifizierte Zuwanderer“ in diesem pauschalen Sinne mit Vorsicht zu genießen ist. Thomas Kielinger warnte denn auch in der Welt vom 5. Juli 2007 („Die euch heilen, werden euch töten“), dass der Begriff „Ärzte ohne Grenzen“ mit Blick auf muslimisches Medizinpersonal mit Vorsicht zu genießen ist, da er ausblende, dass sich hierunter auch Ärzte befinden, „die ohne moralische und ethische Grenzen zur Tötung von Leben anstehen“. Das sei im Übrigen kein neuer Trend: In der Woche des Medizinerterrors wurde der BBC ein Video aus islamistischer Quelle zugespielt, das bereits aus dem Jahr 1999 stammt. Zwei Jahre vor den Massenmorden des 11. September im Namen Allahs werden darin in Großbritannien arbeitende Muslime dazu aufgerufen, sich ihrer Berufe wie Ärzte, Wissenschaftler, Rechtsanwälte und Architekten neu bewusst zu werden und sich dem globalen Dschihad anzuschließen.

(Gastbeitrag von Xirotyris)

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