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Jude-sein: Geburtsrecht und Schicksal

juden.jpgJude zu sein ist ein Geburtsrecht: die rabbinische Religion unterscheidet sich von anderen dadurch, dass man ihr auf jeden Fall durch Geburt von einer jüdischen Mutter von Anfang an angehört oder aber durch Übertritt angehören kann: als Jüdin oder Jude gilt nach halachischem Recht, jeder Mensch, der von einer jüdischen Mutter geboren wurde. Man kann zwar selber zu einer anderen Religion übertreten, verliert jedoch niemals das jüdische Geburtsrecht und somit auch nicht das mit ihm verbundene Schicksal. Es liegt auf der Hand, dass nicht alle geborenen Jüdinnen oder Juden gläubige Menschen sind, sie gehören dennoch von Geburt auf zum Volk Israel.

Dieses Geburtsrecht wurde den Juden mehr als einmal zum Geburtsschicksal (Quelle: Wikipedia [1]):

– das jüdische Volk im Raum Palästina: Antike Judenfeindschaft [2];

– die jüdische Religion in Europa: Antijudaismus im Mittelalter [3] und Antijudaismus in der Neuzeit [4];

– ein angebliches „Weltjudentum [5]“ und eine angebliche jüdische „Rasse“: Antisemitismus (bis 1945) [6].

Auf Grund der immer wieder neuen Verfolgungssituation verband und verbindet „die Juden“ bis heute dasselbe Geburtsrecht und Geburtsschicksal. Nicht zuletzt wegen des immer wieder aufkeimenden Generalverdachts gegen „die Juden“ haben viele sich engagiert, besonders humanistisch zu sein, besonders wissenschaftlich, besonders im Dienste der Menschen.

Einige haben sogar auf Grund der tragischen Geschichte einen fast selbst zerstörerischen Hang zur Selbstkritik entwickelt. Alles muss ans Sonnenlicht, nichts darf verborgen bleiben, jeder Fehler wird offen gelegt. Andere greifen in extremer Selbstkritik sogar den Zionismus an. Ein gefundenes Fressen für alle, die sich dem Kampf gegen „die jüdische Weltverschwörung“ verpflichtet haben. So trumpfen die Israelgegner auch besonders oft und gern mit Zitaten von jüdischen Antizionisten auf. Dies ist gerade in der heutigen Bedrohungsstuation für Israel, die der Iran heraufbeschwört brandgefährlich.

Eine Warnung sollten uns die Worte von Micha Brumlik [7] sein:

„Die Gereiztheit der „innerjüdischen“ Debatte dürfte sich aber vor allem daraus erklären, dass der Staat Israel durch die Entwicklung des iranischen Atomprogramms, begleitet von den Eliminationsdrohungen nicht nur Präsident Ahmadinedschads, derzeit der einzige Staat auf der Welt ist, der von einem atomaren Holocaust bedroht ist. Der Hinweis darauf, dass Ahmadinedschads Drohungen nicht ernst gemeint seien, dass es bis zur möglichen Fertigstellung von iranischen Atombomben noch fünf Jahre dauern könnte und dass ein atomarer Angriff Irans auf Israel allen Kriterien politischer Vernunft widerspreche, verfängt innerhalb der jüdischen Gemeinschaft im Ganzen kaum. Auch Adolf Hitler raunte schon 1933 vom Untergang der Juden; zudem lassen sich der visionäre Ahmadinedschad und seine Anhängerschaft auf keinen Fall mit den nüchtern kalkulierenden Machtpolitikern Breschnew, Tschernomyrdin und schließlich Gorbatschow vergleichen; und schließlich hat der Holocaust schon alleine deshalb, weil er tatsächlich stattgefunden hat, bewiesen, dass derlei im Grundsatz immer wieder möglich ist.“

(Spürnase: Urs Schmidlin)

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Kommentare sind deaktiviert Empfänger "Jude-sein: Geburtsrecht und Schicksal"

#1 Kommentar von Roger am 1. Oktober 2007 00000010 13:24 119124506401Mo, 01 Okt 2007 13:24:24 +0200

#2 Pit

„Natürlich bedeutet ein Bewußtsein für genetische Verwandtschaft keinen Rassismus. Sondern das Behaupten einer Hierarchie und Wertigkeit aufgrund genetischer Verwandtschaft bedeutet Rassismus“

Eine gute Aussage zur Unterscheidung zwischen einen angeblichen und den tatsächlichen Rassismus.

#2 Kommentar von Jarak am 1. Oktober 2007 00000010 15:45 119125350903Mo, 01 Okt 2007 15:45:09 +0200

Es ist ein jüdischer Selbsthass wenn Juden Israel hassen, Israel gehört unmittelbar zur jüdischen Identität.
Es ist meist nichteinmal die in der jüdischen mentalität verankerte hang zur Kritik bzw. Selbstkritik. Oft handelt es sich einfach nur darum in den Fordergrund treten zu wollen, vielleicht weil man selber ein Versager ist und im Schatten eines anderen steht.

Ein besonderes Beispiel der Ekelhaftigkeit solcher Personen ist die Tochter des Ehemaligen und leider verstorbenen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden Heinz Galinski, Evelyn Hecht-Galinski.