keuppstr_440.jpg

Wenn von Moscheestreit in Köln die Rede ist, denkt man meist an den Bau der Großmoschee in Ehrenfeld. Aber auch im rechtsrheinischen Stadtteil Mülheim streitet man um einen weiteren Moscheebau. Obwohl dort Kuppel und Minarette als staatlich genehmigte Kritikpunkte am Islam nicht vorgesehen sind, stellen sich Kölner Politiker quer. Der Protest der Bevölkerung gegen die Ehrenfelder Medina zeigt späte Wirkung. Nur eine hat den Schuss noch nicht gehört.

Die taz berichtet:

Es gibt ein Grundstück und einen Träger, trotzdem darf das islamische Gotteshaus nicht gebaut werden. Denn um die Nutzung und die dazu notwendigen Umbauten in Angriff nehmen zu können, muss die Bezirksvertretung einer Änderung des Bebauungsplans zustimmen. Diese zögert aber, weil den Vereinen eine Nähe zu der islamischen Organisation Milli Görüs nachgesagt wird, der die momentan genutzten Räume in der Keupstraße gehören. „Wir sind deren Mieter“, räumt Alparslan ein, „aber sonst haben wir mit denen nichts zu tun“. Die „islamische Gemeinschaft Milli Görüs“ (IGMG) ist die größte islamische Organisation in Deutschland und steht unter dem Verdacht, antisemitische Schriften zu verbreiten. Nordrhein-westfälische Verfassungsschützer schreiben in ihrem Jahresbericht 2005, dass Funktionäre der IGMG sich zwar von antisemitischen Verschwörungstheorien distanzieren, „bei einer Durchsuchung einer IGMG-Moschee in München aber noch solche Bücher und Schriften sichergestellt wurden“. Inhalte, von denen sich die Mülheimer distanzieren. Sie beteuern ihre Toleranz und Weltoffenheit. Tatsache ist, dass bisher keine ideologischen Verbindungen der Mülheimer Gemeinde zu Milli Görüs nachgewiesen werden konnten. Tatsache ist aber auch, dass ein bloßer Verdacht für die Stadt ausreichend sein kann, um die nötige Änderung des Bebauungsplans zu stoppen. „Es gibt keinen Anspruch auf Änderung eines Bebauungsplans“, sagt Bernd Streitberger, Kölns Stadtentwicklungsdezernent. „Die Gründe für eine Entscheidung müssen nicht offengelegt werden“. Streitberger räumt ein, dass wegen des Verdachts die Akzeptanz für eine Änderung des Bebauungsplans sehr gering sei.

Die Mülheimer Keupstraße (Foto oben), wo die islamischen Vereine „Zentrum kultureller Begegnungen“ und die „Ömer ul Faruk Camii“ zur Zeit noch in den Räumen der Milli Görüs residieren, ist in der Tat keine gute Adresse. In den 1980ern galt dieses älteste muslimische Ghetto Kölns noch als folkloristisches Kuriosum einer schönen neuen Multikultiwelt. Aber mit den Jahren kamen immer mehr Informationen über das gar nicht so friedliche Miteinander der verschiedenen Gruppen der „Religion des Friedens“ ans Licht.

graue-woelfe-koeln_200.jpgHier, wo Türken der Milli Görüs wie der faschistischen Grauen Wölfe, deren Hauptquartier gleich um die Ecke liegt (Foto links), mit fanatischen Kurden auf engstem Raum zusammen leben, kommt es immer wieder zu Streitereien und Schüssen. Die nötige Ausrüstung dafür, von der 9mm-Pistole bis zu Kalaschnikov und Handgranaten konnte man u.a. in einer Dönerbude erwerben, wo die Polizei erst vor einigen Wochen einen kurdischen Waffenhändlerring aushob. 2004 gab es gar einen spektakulären Bombenanschlag vor einem Friseurladen. Die taz schmückt ihren Artikel mit einem Bild vom damals eiligst einberufenen Solidaritätsfest und untertitelt:

Solidaritätsveranstaltung in der Kölner Keupstraße nach einem Bombenattentat im Jahr 2004. Drei Jahre später zeigt sich: Eine neue Moschee wäre dann doch nicht recht.

Das soll nahelegen, das Attentat habe einen fremdenfeindlichen Hintergrund gehabt. Das hatten die Kölner – allen voran OB Schramma, immer schnell bereit, seinen Landsleuten das Schlechteste zuzutrauen – natürlich auch zunächst in vorauseilendem Schuldbewusstsein angenommen. Was die taz verschweigt: Ein Täter wurde niemals ermittelt und die Polizei geht längst davon aus, dass die Tat ein kriminelles Motiv im türkisch-kurdischen Verbrechermilieu hatte.

So zerstritten die Muslime der Keupstraße auch sein mögen, eint sie doch, von PKK über Milli Görüs bis zu den Wölfen das gemeinsame Band des Antisemitismus. Ob das die wahre Motivation der Kölner Stadtoberen ist, den Moscheebau zu behindern, sei dahingestellt. In knapp zwei Jahren stehen Wahlen ins Haus, und bei der bekannten Ablehnung solcher Projekte durch Zweidrittel der Kölner mag man sich wohl auch nur ungern ein zweites Ehrenfeld schaffen. Eine, die solche Sorgen nicht hat, ist Frau Bredehorst von den Grünen:

„Wir dürfen so nicht mit Religionsgemeinschaften umgehen“, kritisiert Marlis Bredehorst (Grüne), Dezernentin für Integration. „Es scheint eine Nachwirkung aus der Nazizeit zu sein, dass alles gleichgeschaltet sein soll. Viele können sich nicht vorstellen, dass Muslime gleichberechtigte Bürger sein können“, sagt Bredehorst der taz.

Auch hier muss man die taz zunächst korrigieren. Marlis Bredehorst ist nicht „Dezernentin für Integration“, sondern als Kölner Sozialdezernentin für die Verteilung sozialstaatlicher Wohltaten an alle Kölner zuständig. Auch wenn das in der Praxis fast dasselbe ist.

Vor allem aber ist Bredehorst, und das erklärt ihre obige Aussage, ausgewiesene Expertin für Antisemitismus und Nazizeit. Ihren letzten Skandal hatte sie bei der Bürgeranhörung zum Bau der Ehrenfelder Großmoschee. Damals hatte PI ihr nachweisen können, dass sie den Holocaust als Ausrutscher in einem sonst vorbildlichen Umgang der deutschen mit jüdischen Mitbürgern bezeichnet hatte. Der Spiegel und andere Medien sahen sich genötigt, die PI-Meldung aufzugreifen und Bredehorst musste sich öffentlich entschuldigen.

Ihre neuerliche Äußerung in der taz lässt befürchten, dass sie den Sommer nicht genutzt hat, um sich mit der Problematik vertraut zu machen, und nach wie vor von Antisemitismus und Nazizeit ebenso wenig kennt wie vom Islam. Denn eins braucht Köln ganz bestimmt nicht: Mehr Vielfalt im Antisemitismus.

» Kontakt:

Sozialdezernat der Stadt Köln
Beigeordnete
Marlis Bredehorst
Telefon: 0221 / 221-29000
Fax: 0221 / 221-29047
E-Mail: sozialdezernat@stadt-koeln.de

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32 KOMMENTARE

  1. Ist es nicht schön ? Immer die grundsätzliche Unschuldsvermutung wenn es um die Musels geht ?
    Aber ein Deutscher , schlimmer noch Ostdeutscher ist GRUNDSÄTZLICH eine blutdrünstige Nazibestie das kleine Kinder frisst. So fern nicht ein Vorstrafenregister im Zusammenhang der Antifa vorweisen kann.

  2. “Wir dürfen so nicht mit Religionsgemeinschaften umgehen”, kritisiert Marlis Bredehorst (Grüne), Dezernentin für Integration. “Es scheint eine Nachwirkung aus der Nazizeit zu sein, dass alles gleichgeschaltet sein soll. Viele können sich nicht vorstellen, dass Muslime gleichberechtigte Bürger sein können”, sagt Bredehorst der taz.

    Diese Frau kaschiert ihren Antisemitismus und ihre rassistische Einstellung, in dem sie sich vor den Menschenrechte und andere Religionsgemeinschaften verachtenden Islam stellt. Solche Leute muss man aus den Ämtern entfernen. Alle Islamophilen sind Antisemiten und Rassisten.

  3. Stimmt, der Satz holpert, aber mit ein wenig Phantasie 😉 ergibt er schon Sinn …

  4. Warum die Gute nach ihrem kleinen verbalen „Ausrutscher“ immer noch in Amt und Würden ist und nicht von den Medien durch die Stadt geprügelt wird liegt wohl an den vielen guten Taten die sie Migranten zuteil werden lässt, oder?

  5. …das von dem geld der wie blöde arbeitenden bevölkerung, die man getrost melken, verhöhnen, oder bei bedarf belehren und zusammenstauchen darf.

    auf der einen seite der zunehmende muselterror im kleinen, auf der anderen seite zunehmend ausufernde „phobie-gesetze“, die man als antidiskriminierungsgesetze dem bürger verkauft. nur zu seinem besten versteht sich. denn indem die islamkritik und gegnerschaft zunimmt, steigt der druck und das bewußtsein der massen/des bürgers, daß es genau diese „schleim-spitzen“ waren únd sind, die ihnen über jahrzehnte und in kleinen dosen eine gesellschaftliche Unwelt bereitet haben. und das ist erst der anfang, meine damen und herren…

    http://www.islamisierung.info

  6. Gröhl, „genial“ auf der Wertungsskala, das abschließende Sprüchlein.

    Ja, es muß nicht immer alles so gleichgeschaltet sein wie im Nationalsozialismus. Es sollten doch alle Meinungen anerkannt sein, sonst wäre das intolerant. Auch Judenmörder, und West-phobe, Menschenrechtsphobe u.ä. haben ein Recht, gehört zu werden.

    Und darum das ceterum censeo eines anderen PI-Nutzers wieder einmal in Erinnerung gebracht, weil es, wie so oft, so schön paßt:
    » In Dresden wurde eine Mullah-Schule der SS eingerichtet. Himmler schwärmte von der
    “weltanschaulichen Verbundenheit” zwischen dem Nationalsozialimus und dem Islam. «
    http://www.helmut-zenz.de/hzislam8.html

  7. Nachahmenswert 🙂 🙂 🙂 🙂

    Herr al-Alawi will alle asiatischen Arbeitskräfte, die länger als sechs Jahre in Bahrain leben, aus dem Land hinauswerfen lassen, weil seine Heimat Bahrain „überfremdet“ und die Kultur seiner Heimat bedroht sei.

    Na, können wir uns doch ein Beispiel nehmen, an den fortschrittlichen Moslems.

    http://www.akte-islam.de/3.html

  8. Die Köln- Mühlheimer Keuppstraße ist schon jetzt fast rein türkisch, wie ein großer Teil des übrigen Kölner Stadtteils.
    Das benachbarte Köln-Kalk (ein Klischee für sich) ist ebenfalls bald zum großen Teil ein Stück Türkei. Islamisten in „Wüstenstyle“ (Pumphosen, lange Bärte in grimmigem Gesicht, Tschador und Burka) sind dort schon inzwischen im Straßenbild der Alltag.
    Das politische Symbol „Türkenkopftuch“ prägt schon jahrelang schon das Straßenbild.
    Hier müssen europäische Frauen schon lange mit arroganten Blicken und fiesen Kommentaren rechnen, wenn sie sich etwas freizügiger in einem dieser Kölner Türkenviertel bewegen.

    Ehrenfeld ist jedoch noch ein gemischtes Viertel, in dem die Türken unter den Migranten zwar schon jetzt sichtbar dominieren, aber noch nicht derart übernommen haben, wie in anderen Stadtteilen.

    Das soll sich durch den staatlich/türkischen Großmoscheebau jetzt aber ändern.

  9. Antisemitismus findet man beim „Politikforum“ in Hülle und Fülle.

    http://forum.politik.de/forum/forumdisplay.php?f=23

    Wer sich unbedingt die Laune verderben will der soll sich mal im Israel-Palästina Forum umsehen und sich dort die Beiträge der Israelkritiker reinziehen. Von dem Geschmiere eines „Skywatcher“ oder „Stone“ oder „Conny2“ kann einem echt schlecht werden. Der schlimmste aber ist ein gewisser „Gymru“ der die Thesen eines gewissen Lenni Brenner um sich streut. Dieser Brenner Typ behauptet allen Ernstes die Zionisten hätten mit den Nazis zusammengearbeitet, den Holocaust gewissermaßen „mitinszeniert“ um später eine bessere Hebelwirkung bei der Gründung des Staates Israel erzielen zu können.

    Perverser geht es eigentlich nicht mehr.

    http://www.kai-berlin.de/vp/8.21/

  10. Zieht Euch das hier mal rein. Die erste Ausgabe der „Muslimische(n) Allgemeine(n) Zeitung“

    http://www.maz-online.net/

    Ich krieg ’nen Brechreiz!

    Ein Ausschnitt:

    „So versammelten sich ganz selbstverständlich
    Muslime aus vielen
    Nationen symbolträchtig unter
    den Wappentüchern der neun österreichischen
    Bundesländer, auf
    den eigens dafür vorbereiteten dicken
    Teppichen im kleinen Wappensaal
    zum Abendgebet.
    „Willkommen in diesem schönen
    Haus, in euerem Rathaus, denn
    Wien ist auch eure Stadt“, begrüßte
    Bürgermeister Dr. Häupl
    anschließend die Anwesenden.“

    Vor ein paar Hundert Jahren waren die Musels vor den Toren Wiens, nun sind sie gar im Rathaus. Denn Wien ist auch des Musels Stadt!

    Wie tief sind wir gefallen!

  11. So versammelten sich ganz selbstverständlich
    Muslime aus vielen
    Nationen symbolträchtig unter
    den Wappentüchern der neun österreichischen
    Bundesländer, auf
    den eigens dafür vorbereiteten dicken
    Teppichen im kleinen Wappensaal
    zum Abendgebet.t

    in 3-5 jahren knien sie auf den wappentüchern.

  12. Was sagt eigentlich unsere Bundeskanzlerin dazu, dass die antisemitische Demonstrationen in dem Scheiss Berlin durchführen können?

    Was sagt eigentlich Juwelenclaudia dazu?

    Ist es wieder so weit?

    In Deutschland?

    Wenn man diese Leute sieht graust es einen.

  13. Dieser Stadtteil Kölns ist, neben einigen anderen „Veedels“, schon lange türkisch okkupiert, Gewalt -auch mit Waffen- ist dort schon seit über 30 Jahren ein Thema.
    Die verschiedenen politschen Strömungen innerhalb der dort wohnenden Ethnie, hat es bisher verhindert, dort mehr als Kulturvereine und Gebetsräume entstehen zu lassen.

    Die der DYANET hörige DITIB war dem Kölner OB Schramma als Gesprächspartner, für die Umsetzung seines geplanten Denkmals, in Form eines an Gigantomanie grenzenden Ort der Niederwerfung -mit deutlich segrierenden Charakter-, gerade gut genug, um seine zusätzliche Altersversorgung in Form eines weiteren Frühstücksdirektors beim Sal. Oppenheim-Esch-Fonds, über die Kulturleichen der Kölner und Kölnerinnen zu realisieren.
    In der direkten Nachfolgerschaft seines ehemaligen Kölner Stadtdirektors Ruschmeier, der sich über den Bau der Kölnarena dorthin evaluiert hatte, sieht er sich bis heute dem gleichen Anspruch ausgesetzt, da er nach 2009 keine Lust hat, weiteren Schuldienst zu leisten, da er ja noch ein paar Jahre hat, bis zu seiner Pensionierung.

    Die Grünen im Kölner Stadtrat machen es auch für weniger, denn sie haben in Köln nach wie vor einen missionarischen Anspruch, der sich nach gescheitertem MultiKulti in der Integration, der noch mit 90 % vorhandenen, autochthonen Kölner Bevölkerung in die Parallelwelt der Muslime wiederspiegelt.

    Die Wahl im Jahr 2009 wird diesen Bestrebungen, mehr darf es nicht werden, hoffentlich Rechnung tragen……

  14. Viele können sich nicht vorstellen, dass Muslime gleichberechtigte Bürger sein können”, sagt Bredehorst der taz.

    Am allerwenigsten können sich dies die Muslime vorstellen. Diese Vorstellung widerspricht schließlich dem Koran!

  15. @#11 Max Emanuel (08. Okt 2007 19:53):

    http://www.muslim-markt.de/Palaestina-Spezial/demos/quds2007/quds_tag2007.htm

    (passend zum Thema: geschützte Demos/ verbotene Demos)

    Das ist der Hammer!

    Auf einem Plakat steht:
    „US-Armee raus aus dem Irak/ Irak den Irakern/ Afghanistan den Afghanern“

    Was die letzte, Forderung am End bedeutet ist klar: „Afghanistan den Taliban.“

    Irak den Irakern!
    Afghanistan den Afghanen!
    Deutschland… (oh sorry) 🙂

    Deutschland den Deutschen und denen, die es wirklich werden wollen!

    P.S. Der o.g. Link ist übrigens einen eigenen Thread bei PI wert, Leute!

  16. ERSTAUNLICHES PASSIERT:

    DIE ZEIT

    Der langsame Dschihad

    Westliche Medien haben den islamistischen Totalitarismus oft falsch verstanden. Ein Essay

    Von Jürgen Krönig

    In Großbritannien haben sich historische Prozesse stets früher vollzogen als auf dem europäischen Kontinent – ein Umstand, der schon Karl Marx ins Auge stach. Man kann England als eine Art Laboratorium der europäischen Geschichte betrachten. Dort fand die industrielle Revolution statt, Demokratie konnte sich in vielen Schritten gleichsam organisch über Jahrhunderte hinweg entfalten, zugleich entwickelten sich in diesem Land früher als anderswo Meinungs- und Pressefreiheit und auch der Eintritt ins postindustrielle Zeitalter begann hier nachhaltiger und schneller als im übrigen Europa.

    Letzthin machte Großbritannien einen rasanten Wandel durch, dessen disparate Elemente man kurz nennen sollte, weil sie für das Thema Terror und Medien mittelbar von Bedeutung sind: Das Land hat sich in eine Massenmediendemokratie verwandelt, hektisch, kurzatmig, aufgeregt und hochemotional – der Begriff „Dianafizierung“ nach dem Tode der Prinzessin kennzeichnet diese Veränderung – und öffentlich dargebotene Gefühlsausbrüche signalisieren das Verschwinden von Verhaltensweisen, die man bis dahin mit England assoziierte: Takt, Selbstbeherrschung, die sprichwörtliche stiff upper lip.

    Trotz historisch einzigartigen Massenwohlstands herrscht grummelnde Unzufriedenheit vor, begleitet von einer Haltung gegenüber der Politik, die sich durch Zynismus und Apathie kennzeichnet. Die Medien reflektieren und verstärken diese Tendenzen: Es hat sich eine bemerkenswerte Gemengelage herausgebildet, aus Massenwohlstand und gesellschaftlicher Verwahrlosung, aus technologischem Fortschritt und sozialer Entfesselung, aus rauschhaftem Konsum, auch dem von Drogen und Alkohol, und aus dem, was sich als „interne Demokratisierung“ der westlichen Gesellschaften bezeichnen lässt und die den Menschen mehr Macht denn je zuvor einräumt.

    So betrachtet sind die Medien zu Instrumenten der Macht des Volkes geworden. Sein Geschmack, seine Wünsche werden stärker als je zuvor reflektiert. Insbesondere im Fernsehen als dem prägenden Medium unserer Zeit lassen sich die weniger erfreulichen Seiten tagtäglich besichtigen. Die Stichworte Vulgarisierung, Exhibitionismus und Sexualisierung, der Kult der Celebrities und Big Brother mögen hier genügen. Wie andere europäische Länder auch hat sich Großbritannien in eine postheroische Gesellschaft verwandelt, wobei gewiss mehr der Elemente der „heroischen Gesellschaft“ erhalten geblieben sind als etwa in Deutschland.

    Zugleich offenbaren sich auch in Großbritannien deutlicher als zuvor die Schattenseiten einer liberalen, demokratischen Gesellschaft; manche ihrer Merkmale werden als Symptome der Dekadenz gewertet und von Islamisten gerne als Argumente gegen den Westen verwendet – mit geschicktem Gespür für die Anfälligkeit der denkenden und schreibenden Klasse Großbritanniens: Im Sommer des Jahres 2006 bot der Historiker Timothy Garton Ash im linksliberalen Guardian folgende Erklärung für Entfremdung und Gewaltbereitschaft vieler Muslime: „Ein möglicher Grund ist, dass Großbritannien eine der libertärsten Gesellschaften Europas hat. Die jungen Leute in Städten, in denen die meisten Muslime leben, trinken mehr und vögeln mehr rum, es gibt weniger intakte Familien, es wird weniger gebetet. Die Aussagen vieler Muslime machen klar, dass sich ein Teil ihrer Reaktion gegen diesen säkularen, hedonistischen Lebensstil richtet.“ So weit Garton Ash.

    Nun würden Islamisten mit ihrer Absicht, Massenmorde zu verüben und den islamistischen Staat zu errichten, genauso ungerührt fortfahren, sollten die Briten nicht so viel Alkohol konsumieren, kein promiskuitives Sexualleben führen, auf Drogen und Alkohol verzichten und sich stattdessen tagtäglich zum Gebet in den christlichen Kirchen des Landes versammeln.

    Deshalb sollte man auf die andere Seite der Medaille verweisen: Liberale, freiheitliche Gesellschaften definieren sich nicht durch Big Macs, Bingedrinking („Komatrinken“) oder ordinäre Big-Brother-Shows im TV, sondern durch Magna Charta und Freiheitsrechte, durch Meinungsfreiheit und Toleranz.

    Die indirekte Form des Verständnisses für den islamistischen Terror mit dem Verweis auf die Dekadenz der eigenen Gesellschaften fügt sich nahtlos an das Argument an, dass bereits kurze Zeit nach den Anschlägen auf New York und Washington auch durch britische Medien, die BBC und die liberale Presse, geisterte: America had it coming. Dieser Ausspruch von Susan Sonntag floss in Deutschland in den Satz ein: „So was kommt von so was.“

    Moralischer Relativismus, eine überkritische Haltung gegenüber der eigenen Gesellschaft, die oft in blindem Selbsthass mündet, führten in Großbritannien wie Europa dazu, die Gefahr der islamistischen Herausforderung dramatisch zu unterschätzen. Obwohl die Sicherheitsdienste nach den Anschlägen vom 11. 9. 2001 verschiedentlich warnten, dass ein Anschlag auch in Großbritannien unvermeidlich sei. Was ja dann auch eintrat.

    Speziell für Großbritannien gilt, dass sich die staatlichen Instanzen des Landes lange Zeit durch einen bemerkenswerten Unwillen auszeichneten, die Gefahr, die sich seit den frühen neunziger Jahren in der eigenen Mitte zusammenbraute, ernst zu nehmen. Die Politik hat sich hier ebenso schuldig gemacht wie die Medien. Nicht von ungefähr erregten sich französische und amerikanische Sicherheitsexperten über die britische Politik. In jenen Jahren wurde der Begriff „Londinistan“ verwendet, um einen Zustand zu kennzeichnen, in dem der britische Staat bewusst die Augen verschloss angesichts des Treibens extremistischer Islamisten-Gruppen. Es schien ein stillschweigendes, unausgesprochenes Übereinkommen zu existieren, ein Covenant of Security, nach dem Motto, solange ihr uns in Ruhe lasst, lassen wir euch gewähren.

    Dies aufzudecken und anzuprangern wäre eine lohnende Aufgabe für kritischen Journalismus gewesen. Doch die totalitären Feinde der Freiheit wurden weithin ignoriert. Die meisten Medien hielten einen Hassprediger wie Abu Hamza für eine Witzfigur, während er bereits in der zweiten Hälfte der Neunziger von der Moschee am Finsbury Park in London Terroranschläge plante und junge Muslime systematisch für den Dschihad schulte.

    In Großbritannien war die Auffassung weit verbreitet, die Gefahr werde aufgebauscht. Oft verband sich dies mit der Behauptung, die Bedrohung durch den Terror sei selbst verschuldet und bei besserem Verhalten der westlichen Hegemonialmacht leicht zu entschärfen.

    Das war ein Leitmotiv, das in den britischen Medien in vielen Variationen dargeboten wurde und selbst heute nicht ganz verschwunden ist. In liberalen und linken Zirkeln war häufig zu vernehmen, die Terrorismusgefahr werde instrumentalisiert, um innenpolitisch einen illiberalen Kurs verfolgen zu können.

    Hier wird ein Grundproblem sichtbar: Der Staat muss reagieren, um Gefahren abzuwehren. Welche Richtung er auch einschlägt, Kosten werden immer entstehen. Eine faire Kosten-Nutzen-Analyse müsste das deutlich machen – das scheint die Medien-Zunft häufig zu übersehen.

    Ein Musterbeispiel für die dominante Weltsicht der Medien lieferte die BBC mit The Power of Nightmares. Das elegante dreiteilige Fernsehessay von Adam Curtiz bringt eine griffige These unters Publikum: Einst warben Politiker um unsere Stimmen mit Visionen und Träumen vom besseren Leben. Heute würden sie zum Mittel der Furcht greifen. Bush und in seinem Gefolge Blair gelten Curtiz als besonders verwerfliche Beispiele. Die amerikanischen Neokonservativen stellt er als die Erfinder der Albträume vor. Sie hätten nach dem Ende des Kalten Krieges dringend nach einem neuen Feind gesucht. Der neue Feind heiße al-Qaida. In Wahrheit aber sei bin Ladens Organisation kaum mehr als ein nützliches Schauermärchen. Die Gefahr des islamistischen Terrorismus werde generell maßlos übertrieben und diene unter anderem dazu, eine fragwürdige Außenpolitik zu rechtfertigen.

    Angesichts der blutigen Schleifspuren, die islamistischer Terrorismus seit zwei Jahrzehnten durch die Welt gezogen hatte, von Kenia, Paris, New York, Washington, Bali, Djerba, Istanbul, Casablanca bis Madrid, war es erstaunlich, auf welch fruchtbaren Boden diese Thesen fielen.

    Nach den Anschlägen in London im Juli 2005 war man in der Führungsetage der BBC betreten und dann umso erleichterter, bereits wenige Wochen nach den Suizidattacken dem Publikum doch ernsthafte analytische Kost zum Thema islamistischer Terrorismus anbieten zu können, nämlich Peter Taylors Dreiteiler The New Al-Qaida. Die Dreharbeiten zu der Fernsehdokumentation waren zwar vor den Selbstmordattacken abgeschlossen. Der Autor konzentrierte sich auf die Aufarbeitung des Hintergrunds – auf Propaganda und Rekrutierungsmethoden des totalitären Islams und auf seine zahllosen gewaltbereiten Gefolgsleute unter jungen Muslimen in westlichen Ländern, er beleuchtete die Bedeutung des Internets im Kampf gegen die Welt der Ungläubigen. Al-Qaida benutzt das World Wide Web, um junge Muslime für terroristische Taten zu stimulieren und zu rekrutieren, aber auch um Terrorakte mit Hilfe verschlüsselter Nachrichten zu organisieren.

    Spätestens da wurde klar, welch wichtige Rolle islamistische Snuff Videos (beispielsweise das Filmen von Enthauptungen) spielen. Der Webmaster des Terrors war ein Dr. Muhammad al-Massari, dessen Auslieferung Saudi-Arabien seit 15 Jahren von Großbritannien fordert. Er lebt in London, unterstützt vom britischen Sozialstaat, und sagte freundlich lächelnd vor laufender Kamera, je mehr Muslime diese Videos sähen, desto besser.

    „Die neue al-Qaida“ zeichnete ein eindringliches Bild von der Gefahr, mit der westliche Gesellschaften auf lange Zeit hin werden leben müssen. Aber solche Dokumentarserien waren insgesamt betrachtet die Ausnahme, ihre Wirkung erwies sich als begrenzt. Ganz anders als Die Macht der Albträume. Die Serie hatte ein enormes, lang anhaltendes Echo. Sie erwies sich als Hit in den USA und wurde in Cannes gefeiert.

    Auch heute noch ist The Power of Nightmares ein wertvolles mediales Artefakt; es kann als Musterbeispiel für die dominante Weltsicht westeuropäischer Medien und Kultureliten gelten in seiner Mischung aus wohlfeilem Antiamerikanismus, begleitet von der fortbestehenden Tendenz, die Schrecken des Kommunismus zu übergehen, kombiniert mit einer erstaunlichen Unfähigkeit, die Herausforderung des totalitären Islams für liberale, offene Gesellschaften zu begreifen.

    Peter Taylor verstand sein Werk auch ganz bewusst als direkte Widerlegung. Er habe lange vor den Selbstmordattacken auf London die Kernthese von Macht der Albträume für falsch gehalten. Während der Dreharbeiten bekam sein Team immer wieder die Wirkung der Serie zu spüren. Sandy Smith, die verantwortliche Redakteurin, berichtete, immer wieder sei sie von BBC-Kollegen spöttisch gefragt worden, ob sie denn an „einer Science-Fiction-Serie“ arbeiten würde. Al-Qaida gebe es doch gar nicht. Selbst in Pakistan seien sie dem begegnet: Präsident Musharraf habe Videos des Dreiteilers bestellt, weil die darin vertretene These es ihm erlaubte, die „Schuld für den Aufstieg der Taliban in Afghanistan“ vom eigenen Geheimdienst, der mit den Taliban kooperiert hatte, auf die amerikanischen Neocons abzuwälzen.

    Wegen der Zweifel, die ihnen überall entgegenschlugen, verzichteten sie darauf, bestimmtes Material überhaupt zu verwenden. So das Interview mit einem gewissen Hassan Butt, Mitglied der Kalifatspartei Hizb-ut-Tahrir. Dieser hatte 2004 mit ruhiger Stimme erklärt, warum er Angriffe auf „unschuldige Zivilisten in Großbritannien“ gutheiße. All dieses Material wurde nicht verwendet, um dem Vorwurf zu entgehen, man übertreibe.

    Selbst Jason Burke, Kenner der Dschihadisten-Szene und Autor eines Buches über al-Qaida, ließ sich von der Stimmung anstecken. Im Frühjahr 2005 schrieb er im Observer, es bestehe keine Gefahr von Terrorakten durch homegrowns, durch britische Muslime. Erwähnter Hassan Butt durfte noch im August 2004 eine Kolumne für den Guardian schreiben und darin islamistische Propaganda geschickt verhüllt unter die Leute bringen.

    In der politischen Redaktion der BBC brach nach den Anschlägen des Juli 2005 eine heftige Debatte über den Film von Curtiz aus. Der Film hätte niemals als Programm der politischen Redaktion ausgestrahlt werden dürfen, sagten die einen. Andere fanden seine These trotz der Fakten nach wie vor attraktiv.

    Die Medien spielen gerne die Rolle als Warner und Mahner. Gerade linke und liberale Medien verstehen es als ihre vornehmste Pflicht, Übergriffe des Staates anzuprangern und den Angriff auf Freiheitsrechte abzuwehren. Die britische Presse bildet hier keine Ausnahme, im Gegenteil, die Sensibilität für die Gefährdung bürgerlicher Freiheiten ist eher stärker entwickelt als auf dem europäischen Kontinent.

    In Großbritannien sind sich linksliberales, konservatives und libertäres Milieu weitgehend einig darin, dass die Einführung eines Personalausweises und die Pflicht, sich an- und abzumelden bei einem Amt, einen gravierenden, autoritären Eingriff in die persönliche Sphäre darstellt. Die Regierung Blair scheiterte denn auch am medialen und parlamentarischen Widerstand mit ihrer Absicht, einen Personalausweis einzuführen. Auch misslang ihr Versuch, der Polizei das Recht zu gewähren, des Terrorismus Verdächtige bis zu 90 Tagen festhalten zu dürfen, wenn ein Gericht auch jede Woche den Fall aufs Neue prüfen und genehmigen hätte müssen.

    Nun ist es im 21. Jahrhundert zweifellos schwieriger geworden, die richtige Balance zu finden zwischen Sicherheit und Freiheit. Man kann sich aber des Eindrucks nicht erwehren, dass die europäischen Medien diese Schwierigkeiten nicht genügend in Rechnung stellen.

    Zumal Politiker damit rechnen müssen, gekreuzigt zu werden, wenn ein Terroranschlag erfolgt ist. Dann wird man sie des Versagens oder sträflich mangelhafter Vorsorge bezichtigen. Regierungen befinden sich in einer „no-win“-Situation.

    Die Medien tragen das ihre dazu bei, die schizophrene Situation zu verschärfen. Bevor die BBC die Macht der Albträume ausstrahlte, hatte sie einem internationalen Publikum drei Dokumentarfilme geboten, in denen die Folgen biologischer, chemischer und radioaktiver Terroranschläge auf London drastisch ausgemalt wurden. Allesamt mündeten sie in dem Vorwurf, die Regierung tue nicht genug, um solche Anschläge zu verhüten.

    Die Verfassung der Vierten Macht vergrößert die Schwierigkeiten demokratischer Gesellschaften in der Auseinandersetzung mit dem neuen Terrorismus. Die Medien sind stärker als je zuvor geprägt von drei Trends, von Sensationalisierung, Simplifizierung und Emotionalisierung. Ihr Zeithorizont ist kurz bemessen. Kontext und historische Dimensionen werden notorisch vernachlässigt, Bilder verdrängen Nachdenklichkeit und Analyse.

    Fernsehbilder von Soldaten mit amputierten Gliedmaßen oder Fotos von misshandelten Gefangenen können rasch und nachhaltig die Bereitschaft der Wähler untergraben, eine militärische Mission fortzuführen. Angehörige von britischen Soldaten, die im Irak oder Afghanistan gefallen waren, wurden vor Kameras und Mikrofone geholt, um sie zu Kronzeugen gegen die Regierungspolitik zu machen und gleichsam in den Rang von Experten für Sicherheitspolitik zu erheben. Als ein britischer Soldat in Afghanistan ums Leben kam, der Muslim war, interviewte Channel 4 seinen Bruder. Dem Interviewer war die enttäuschte Überraschung anzumerken, als er die Antwort erhielt, sein Bruder sei „für die Freiheit und im Dienst für sein Land gestorben“.

    Es ist ein Charakteristikum atemloser Mediendemokratien, dass es für Entscheidungseliten schwer geworden ist, Projekte durchzusetzen, die im Interesse ihrer Völker liegen, zumal dann, wenn sich ihre Notwendigkeit erst langfristig erschließt oder teures, schmerzliches Engagement verlangt. „Technisch mögen demokratische Gesellschaften imstande sein, gegen kleine Gruppen entschlossener Terroristen präemptiv vorzugehen“, schreibt der Terrorismusexperte Walter Laqueur. Politisch und psychologisch sind sie es fast nie. Alle Regierungen des Westens, auch die britische, müssen in einem gesellschaftlichen Umfeld operieren, das sich durch kurze Aufmerksamkeitsspanne und das Verlangen nach „instant gratification“, nach sofortiger Belohnung, auszeichnet.

    Erschwerend wirkt sich auch die „Politisierung“ von Information aus. Zeitungen verwandeln sich in „viewspapers“, ein Ausdruck, den Alan Rushbridger, Chefredakteur des Guardian verwandte, um die Wandlung des Konkurrenzblattes Independent zu beschreiben (Wobei er unerwähnt ließ, dass sich dieser Vorwurf auch gegen sein eigenes Blatt erheben lässt).

    Die Trennung von Nachrichten und Kommentaren verschwimmt immer mehr, Zeitungen verstehen sich nicht länger in erster Linie als Überbringer von Fakten, sondern betreiben Kampagnen und Kampfjournalismus. Information wird stärker denn je selektiert, auch bei der BBC, die in den neunziger Jahren die Trennung zwischen Nachrichten- und politischer Redaktion aufhob.

    Es ist eine Binsenweisheit, dass Kriege und Konflikte auch über die Medien ausgetragen werden. Der Oberbefehlshaber der westlichen Streitkräfte in Bosnien, General Rupert Smith, nennt die Medien ein „Kollektives Medium“, in dem man operieren müsse; sie seien wie das Wetter, alle müssten damit fertig werden. Zwischen Terror und Medien besteht in gewisser Weise sogar ein symbiotisches Verhältnis. Terroranschläge sind Sternstunden des Fernsehens: „Bad news are good news.“ Durch Fernsehen und Internet werden Kriege und Konflikte in die Wohnungen der Welt getragen.

    Alle schauen zu, politische Entscheidungsträger wie ihre Wähler. Erstere werden von dem, was sie sehen und wie es dargeboten wird, genauso beeinflusst wie von den Stimmungen, die ihnen aus dem Volk übermittelt werden. Das Publikum im Fernsehsessel, teilweise uninformiert und parteiisch, nimmt oft nur wahr, worauf sich die Kamera richtet: Fast immer sind es Orte und Szenen, die Aktion, Lärm und Emotion bieten. Es bedarf kaum der Erwähnung, dass offene Gesellschaften mit freien Medien in dem Propagandakrieg mit Terroristen die schlechteren Karten besitzen. Totalitäre Gesellschaften dulden keine freie Medien, totalitäre Ideologien aber können freie Medien nutzen.

    Die Gesetze, nach denen die Medienindustrie funktioniert, verlangen es, bis zu einem gewissen Grad das Spiel der Terroristen mitzuspielen. Doch müssen sich die Medien fragen, ob sie sich nicht allzu häufig gedankenlos von bin Laden und al-Zawahiri manipulieren lassen, während sie doch auf jeden vermuteten Spin ihrer eigenen Regierungen mit heller Empörung reagieren.

    Die Situation in Großbritannien hat sich in den vergangenen Monaten verändert. Dazu haben verschiedene Entwicklungen beigetragen. Die Häufung versuchter und vereitelter Anschläge machte es schwerer, die Augen vor der Realität zu verschließen. In Teilen der linken und liberalen Medien griff ein neuer Realismus um sich.

    Das linke Wochenmagazin New Statesman enthüllte, dass der angeblich moderate britische Muslimrat, den die Regierung jahrelang als Gesprächspartner bevorzugte, intern alles andere als moderat war. Er pflegt enge Kontakte zu Fundamentalisten, die Homosexuelle verteufeln, die Unterdrückung der Frauen fordern, Ungläubige verdammen und Selbstmordattentate rechtfertigen; ihre Botschaften werden in Schrift und Ton an britischen Moscheen verbreitet.

    Das BBC-Flaggschiff Newsnight bot Beiträge und Reportagen ohne die lange üblichen Scheuklappen politischer Korrektheit; die Times präsentierte eine lange Untersuchung, die ein niederschmetterndes Bild erbrachte – die fundamentalistische Deobandi-Sekte, auf dem indischen Subkontinent gegründet, kontrolliert die Mehrheit der britischen Moscheen und 80 Prozent der in Großbritannien ausgebildeten Imane gehen durch ihre Seminare.

    Prominente Liberale bezogen klar Position. Will Hutton schrieb, über die Grundwerte demokratischer Gesellschaften dürfe man sich auf keine Kompromisse einlassen. Henry Porter, ein liberaler Vorkämpfer gegen jegliche illiberale Reflexe des Staates, konstatierte, „unsere Gesellschaft ist tolerant. Aber wir sollten uns nicht entschuldigen, wenn wir die Islamisten bekämpfen“.

    Ein weiteres neues Element im öffentlichen Diskurs sind die Texte ehemaliger Islamisten. Sie enthüllten islamistische Durchsetzungsstrategien. Hassan Butt, vormals Mitglied der Kalifatspartei Hizb-ut-Tahrir, beschrieb im Observer, wie sie „jubiliert“ hätten, wann immer in den Medien vom Irakkrieg und „Blairs Bomben“ als Ursache des Terrors die Rede war. „Nicht nur nahm es uns die Propagandaarbeit ab; zugleich wurde die Auseinandersetzung mit der wahren Ursache islamistischer Gewalt verhindert – der islamistischen Theologie.“

    Ed Hussein beschreibt in dem Buch The Islamist den typischen Weg der Radikalisierung. Schlüsselerlebnis für die früheren Dschihadisten war der Konflikt in Bosnien. Die Untätigkeit des Westens angesichts der Massaker an europäischen Muslimen machte es den Ideologen des politischen Islams leichter, junge Muslime zu radikalisieren.

    Die Berichte der Ex-Islamisten verdeutlichen den Zusammenhang zwischen „terroristischem Dschihad“ und „slow Dschihad“, das langsame Vordringen in den Gesellschaften des Westens. Dazu gehört auch das geschickte Ausnutzen verhuschter Universitätsverwaltungen und lokaler Behörden, die der multikulturellen Ideologie folgten.

    Dennoch begegnen die Medien dem Islamismus immer noch mit Kurzsichtigkeit und schlichter Unkenntnis, aber auch der Weigerung, genau hinzuschauen, und dem verständlichen Wunsch nach einem ruhigen Leben.

    Die ZEIT fragte vor einigen Wochen auf der Titelseite: „Waren wir alle naiv gegenüber der islamistischen Gefahr?“ Für Großbritannien wie für Deutschland muss diese Frage immer noch mit Ja beantwortet werden.

    ZEIT online

    41/2007
    http://images.zeit.de/text/online/2007/41/islamismus-medien-demokratie

  17. Auch wenn das in der Praxis fast dasselbe ist.
    🙂

    Vor allem aber ist Bredehorst, und das erklärt ihre obige Aussage, ausgewiesene Expertin für Antisemitismus und Nazizeit.

    😆

  18. @ #11 Max Emanuel

    Super link!

    http://www.muslim-markt.de/Palaestina-Spezial/demos/quds2007/quds_tag2007.htm

    Schön, wie die Männer und Frauen getrennt demonstrieren. Da merkt man direkt wie wahr der Spruch auf dem Plakat ist: „Einigkeit der Muslime, Juden, Christen“
    Ein Kommentar „Mütter sind vorgelebter Frieden, auch für die Zukunft“ wird verständlicher, wenn man „Friede“ durch das gleichwärtige Wort „Islam“ ersetzt. Also: Mütter sind die Brutstätte des Islam.

    Weitere Plakate sollen offenbar auf Mißstände im Iran hinweisen (Der Fehlerteufel hat allerdings das Wort „Deutschland“ eingeschlichen):
    „Rüstungsindustie drosseln, friedliche Technologien ausbauen“
    „Atomwaffen lösen keine Probleme, sie sind das Problem“

    Opfer, Täter vertauschung gibt es auch auf Plakat:
    „Israel ist eine Bedrohung für den Weltfrieden, u. Ein Hindernis für die Völkerverständigung“
    Gut gefällt mir auch die Unterschrift hierzu: „Viele Passanten applaudierten den Demonstranten“
    Es sind zwar keine Passanten zu sehen, aber Lügen ist für Muslime schließlich keine Sünde, also was soll’s!

    Der Spruch des Lautsprecherwagens, „Zionisten raus aus Jerusalem“, muß bis nach Israel geschallt haben, denn die israelische Regierung will Ost-Jerusalem den Palis aushändigen:

    http://www.tagesthemen.de/ausland/jerusalem4.html

  19. “Es scheint eine Nachwirkung aus der Nazizeit zu sein, dass alles gleichgeschaltet sein soll. Viele können sich nicht vorstellen, dass Muslime gleichberechtigte Bürger sein können”, sagt Bredehorst der taz.

    … ‚gleichschaltung‘ in satz eins und ‚gleichberechtigung‘ in satz 2 und das ganze dichotomisch-kausal verbunden;

    da sagt aisha:

    honi soit qui mal y pense!

  20. Quds-Tag 2007

    Sehr auffällig an dieser Kopftuch-Bart-Kinderwagen-Demonstration in Berlin ist, wie lerneifrig die Moslems die Schlagworte der GrünLinken übernommen haben:

    Rassismus – Meinungsfreiheit – US-Armee raus – Rüstungsindustrie – Atomwaffen – Bedrohung für den Weltfrieden – keine Gewalt und Unterdrückung – Frieden

    Ich habe nicht nur fast, sondern schon stark den Eindruck, als hätten hier deutsche Gutmenschen mitgeholfen!

    Mit dabei IRIB, der Sender der Islamischen Republik Iran

    Und natürlich ein Pastor, der nach „einem begnadeten Qur’an-Leser“ die „Abschlussrede hält über Frieden im Angesicht Gottes“! Der Schulterschluss zwischen LinksGrünen, evangelischer Kirche und Islam scheint vollzogen.

  21. Während Frau Bredehorst wieder ihre PI-Lesern bekannte Unkenntnis über das MohammedanerInnentum an verkündet, handelt Brede Horst:

    Adressat: Die ZuchtmeisterIn der Dressurelite:

    http://www.abgeordnetenwatch.de/claudia_roth-650-6018.html

    Sehr geehrte Frau Roth,

    auf Ihrer Internet-Seite können Ihre Pressemitteilungen angesehen werden.
    Ich lese diese immer sehr interessiert. Dabei ist mir aufgefallen, dass zwei PMs nicht mehr erscheinen:

    Die erste war ihre Gratulation an den türksichen Ministerpräsidenten Erdogan nach seinem letzten Wahlsieg, in der sie seine Partei, die AKP, als Garnat für eine stabile und rechtstaatliche Entwicklung der Türkei bezeichnet hatten.

    Die zweite PM war eine Graulation an Staatspräsidenten Gül zur Wahl als Staatsoberhaupt.

    Warum werden diese beiden PMs nicht mehr veröffentlicht?

    Eine weitere Frage:

    Im Jahre 2003 wurde von der EUMC eine Studie zum Thema „Antisemitismus in der EU“ in Auftrag gegeben, welche aber offensichtlich ein nicht-erwünschtes Ergebnis an den Tag brachte. Daraufhin wurde die Studie zunächst nicht veröffentlicht.

    Sie waren zu dieser Zeit im Vorstand der EUMC. Wie war Ihre persönliche Haltung die Veröffentlichung der Studie betreffend?

    Über eine persönliche Stellungnahme würde ich mich sehr freuen,

    Horst Brede

  22. Moin Mitstreiter,

    auch wenns nicht zu diesem Thread gehört, bitte mal auf folgende Seite http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2165/artid/7404913 gehen.
    Die Terrorspur führt nach Wolfsburg (16 jähriger Tunesier-Musel wurde hier gefaßt).
    Vor gut 14 Tagen waren alle Musels in WOB „tief traurig und ein stückweit betroffen“ und keiner konnte sich vorstellen (schluchz, heul)das Musels sowas machen.
    Heute wußte sogar der neue Terrorprediger „Imam“, das es in seiner „Gemeinde“ Radikale gibt.Und er will uns wieder gemäß „Taqiua“ (hoffentlich hab ich dieses Sch…wort richtiggeschrieben)einreden, das der Islam nicht der Islam ist.
    Bitte macht Euch selbst ein Bild.

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