heinz-gstrein.jpgKaum hat sich die Welt ein wenig vom Schrecken über die verheerenden Explosionen in Algier erholt, da krachte in Beirut eine verheerende Autobombe beim Präsidentenpalast. Seit den gefürchteten „Höllenmaschinen“ der Anarchisten im 19. Jahrhundert war der Erdball nie mehr so verunsichert. Und das knapp vor Weihnachten!

Gastbeitrag von Dr. phil. Heinz Gstrein (Foto)

Natürlich können sich die anarchistischen Zünd- und Brandsätze von einst nicht mit den furchtbaren heutigen Sprengladungen vergleichen. Ein und dieselbe ist jedoch die Zielsetzung von Nihilisten und Islamisten geblieben: Die Destabilisierung jeder konstruktiven Lösung politischer und sozialer Gegensätze und die Beschwörung eines chaotischen, womöglich apokalyptischen Grauens.

In Algerien wie Libanon versucht Al-Kaida, die Beruhigung der radikalen Moslemszenen zu unterlaufen. Der altgediente Diplomat Bouteflika hat es in Algier seit seiner Wahl zum Präsidenten geschickt verstanden, den Aufruhr der Islamischen Heilsfront und der „Salafiten für Predigt und Kampf“ zu beruhigen.

Sechzehn Jahre blutiger Kämpfe mit über 200‘000 Opfern gingen zu Ende, wogegen die Kaida mit den ersten Anschlägen auf die Wagenkolonne des Präsidenten und jetzt auf Regierungs- und UN-Büros in der Hauptstadt gebombt hat. In Beirut wiederum steht mit der Wahl eines gemeinsamen Staatschefs der Ausgleich zwischen Christen und pro-iranischen Moslems bevor. Ein Grund, am Präsidentensitz Baabda Tod und Verderben zu säen.

Was wir heute erleben, ist gar kein Kampf für die islamische Weltherrschaft mehr. Die Drahtzieher hinter den modernen Höllenmaschinen sind auf globale Vernichtung aus, ein Alptraum, der sich mit ihrem Zugriff auf immer gefährlichere Sprengstoffe steigert.

Dr. phil. Heinz Gstrein (CSI), Orientalist und Theologe. Gstrein lebte jahrzehntelang als Korrespondent von Radio DRS und NZZ in der islamischen Welt und ist Verfasser zahlreicher wissenschaftlicher Abhandlungen und Sachbücher zum Thema Islam. Heute wohnt er bei Zürich und lehrt an den Universitäten Wien und Bratislava Balkantürkische Geschichte und Kultur sowie Osmanisch-Islamisches Recht.

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13 KOMMENTARE

  1. Hier sehe ich kein Gegensatz. Chaos produzieren, um anschliessend als eine beruhigende Kraft Herrschaft zu übernehmen.
    Das hat schon HAMAS in Gaza vorgemacht. Das macht auch Hisbollah in Libanon usw.

  2. „Die Drahtzieher hinter den modernen Höllenmaschinen sind auf globale Vernichtung aus, ein Alptraum, der sich mit ihrem Zugriff auf immer gefährlichere Sprengstoffe steigert.“

    Das kann gut sein. Nur müssen dann doch als Konsequenz anti-islamische Kräfte einmal den entscheidenden Schritt nach vorne machen. Jedesmal nur drüber jammern (sorry) wie schlimm es die Musels jetzt wieder getrieben haben, ist weder strategisch richtig noch psychologisch aufbauend.

    Präzise Schläge, angefangen von grundsätzlichen Strafanzeigen gegen Kültürbereicherer bis hin zu, nicht zwingend chirurgischen, Attacken auf ost-pakistanische Stammesgebiete oder auch schwarze Würfel in der Wüste würden belegen, dass man es Ernst meint. Es gilt, das Heft des Handelns wieder in die Hand zu bekommen. Und ein kleines bisschen auch den Idioten the fear of god einzubläuen.

    Grundsätzlich kann man doch noch solchen Anregungen wie globaler Vernichtung positiv gegenüberstehen. Mal schauen, ob das unser oder deren Weltuntergang wird.

    Keinen Fussbreit den Faschisten!

  3. Na ja, die Beiruter Höllenmaschine soll jedem klarmachen, dass gegen Syriens Wunsch und Wille nichts im Libanon läuft. Also eher weniger der Wunsch nach globaler Vernichtung.

    Wenn sich der Libanon wieder völlig Syrien unterwirft, hören zumindest dort die Höllenmaschinen schlagartig auf.

    Aber wollte nicht der Westen Libanon helfen?

  4. ICH SEHE SOWIESO SCHWARZ…

    … IN 50 JAHREN KÖNNEN WIR EINPACKEN, DANN HABEN WIR IN DEUTSCHLAND NICHTS MEHR ZU MELDEN !!!

  5. Sollten sich die Dinge so weiterentwickeln wie sie sich zu Zeit entwickeln, dann werden hier in Deutschland vermutlich auch etliche dieser Bomben hochgehen.

    Nur eine Frage der Zeit aber das es passieren wird ist so gut wie sicher.

  6. Vielleicht würden einige Bomben in Deutschland zu einem Umdenken führen.

    Bin da leider sehr pessimistisch.

    Das Umdenken würde wohl die die Richtung führen, noch größeres Wohlverhalten zu zeigen.

    Dank Readaktion sind die Deutschen zu einem Volk von feigen Krämerseelen verkommen.

  7. Ich habe heute hier irgendwo ein Zitat von Rockefeller gelesen:

    „Wir müssen die Welt ins Chaos stürzen, um eine Einheitsrasse und eine Einheitsreligion zu schaffen.“

    Der Poster dieses Zitates meinte, Rockefeller sei Freimaurer gewesen.

    Jedenfalls passt dieses Zitat genau auf die Intentionen der Islamisten d.h. wir und die Moslems haben Leute, die auf das gleiche Ziel hin arbeiten.

  8. #8 Steppenwolf
    Solange Geschichtslehrer unseren Kindern suggerieren, das sie sich schämen müssen, dem deutschen Volk anzugehören, wird sich an dieser Situation auch nichts ändern!

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